Summary

This document provides an overview of the topic of obesity and the process of establishing an agreement for this topic at the Berner Fachhochschule. It includes a number of sections and explanations in regards to different stages for a patient.

Full Transcript

Adipositas - Auftragsklärung Modul AE Caroline Heuberger EuD23  Organisationseinheit oder Leistungsbereich Lernergebnisse Ich bin in der Lage… 1. Wege für einen vertrauensvollen Beratungsbeziehungsaufbau bei Personen mit Adipositas zu beschreiben 2. Mögliche Inhalte des Assessments bei Ad...

Adipositas - Auftragsklärung Modul AE Caroline Heuberger EuD23  Organisationseinheit oder Leistungsbereich Lernergebnisse Ich bin in der Lage… 1. Wege für einen vertrauensvollen Beratungsbeziehungsaufbau bei Personen mit Adipositas zu beschreiben 2. Mögliche Inhalte des Assessments bei Adipositas zu nennen 3. Die Methodik des Assessments zu definieren (PELZ Modell, personenzentrierte Gesprächsführung/ Aktives Zuhören) 4. Eine Diagnose laut NCP-T aus dem Assessment zu stellen 5. Gewichtsbezogene stigmatisierende Redewendungen umzuformulieren 6. Platz für unangenehme Emotionen zu schaffen durch Spiegeln 7. Mögliche krankheitsspezifische Ziele zu beschreiben Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences Die Krankheit Adipositas ist… Hallo Amanda: BAG: Übergewicht und Adipositas  Chronisch  Remittierend  Progressiv  Komplex  Multifaktoriell Obesity: a chronic relapsing progressive disease process. A position statement of the World Obesity Federation - Bray - 2017 - Obesity Reviews - Wiley Online BernerLibrary Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences Ursachen Obesogenic environment (incl. ‘Eine Therapie, die alleine auf das ineffective healthcare response) individuelle Verhalten abzielt, greift daher Psycho-social factors zu kurz und es sollten auch Genetic variants gesellschaftliche und regionale Verhältnisse berücksichtigt werden. WHO Obesity and overweight Zudem ist Adipositas nicht selten ein direkter Ausdruck sozialer Ungleichheit.’ S3 Leitlinie 2024 ‘The key message is that weight status and obesity are not under personal control.’ EASO 2017 Obesity Facts Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences S3 Leitlinie 2024 Therapie Möglichkeiten  Lebensstil Modifikation  Ernährung  Bewegung  Stress  Schlaf  Medikamente  Bariatrie  Psychotherapie  Köperwahrnehmungstherapie  Bewegungstherapie  …. Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences Ziel der Ernährungsberatung Wenn jemand zu uns kommt mit einer Verordnung für Adipositas/ Übergewicht, was ist unser Auftrag? Was brauchen wir, um diesen Auftrag gerecht zu werden? Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences Auftragsklärung im Beratungsgespräch (EB1) Gesprächsabschluss Gesprächseinstieg Schwerpunkt- Veränderungs- Auftragsklärung setzung prozess Gesprächseinstieg Auftragsklärung Veränderungsprozess Gesprächsabschluss Begrüssung/ Vorstellung Erfassung bewusstes Anliegen Befähigung zur Umsetzung im Alltag Zusammenfassung Klient*in ankommen lassen Ernährungs-Assessment Edukation Vereinbarung Gesprächsaufnahme (Small-Talk) Begleitung selbst-explorative Ausloten von nächsten Schritte Rahmenbedingungen klären Vertiefung des Anliegens Veränderungsmöglichkeiten fachliche Erweiterung des Planung der Massnahmen Anliegens Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences Auftragsklärungsmodell (EB1) Erfassen vom subjektiven Situations- und Anliegen des/der K. krankheitsspezifisches Erfassen von dem Anteil Assessment (NCP) Anliegen, welches für K Erfassen vom Vorwissen/ bewusst abrufbar ist. Ernährungskompetenz des/der K Methodik: Erfassung von Ernährungs- Öffnende Frage, Paraphrasieren, Spiegeln, bewussten Assessment Methodik: Fragetechniken, Anschlussfragen, Anliegen Paraphrasieren, Spiegeln, Zusammenfassen Zusammenfassen Schwer punkt- setzung Erfassen von unbewussten Objektive Fachliche Stellungnahme Motivationsbarrieren und Begleitung (Einordnung von Förderer (Ressourcen) Selbst- Erweiterung Assessment, Anliegen und Ausarbeitung des Auftrags an exploration zur des Anliegens Ziele) ERB (Beratungsbedarf) Aufweisen der ET- Vertiefung des Möglichkeiten Methodik: Anliegens (Schwerpunktsetzung) Offene Fragen Einschätzung vom Systemisch-lösungsorientierte Veränderungsstadium Fragen (D- und Z-Skalen) (HAPA) Zielformulierung Methodik: PELZ Personenzentrierte Edukation Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences Zielformulierung Beratungsaustrittskompetenzen (PAM) Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences Auftragsklärung - Adipositas Wie kann ich helfen? Wo muss man bei Adipositas vorsichtig sein?  Anliegen (+ klären) 1. _____________________________  Wünsche 2. _____________________________  Vorstellungen 3. _____________________________  Ziel  Begleitung Selbstexploration  Fachliche Stellungnahme Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences Weight Stigma CAVE: PRIMUM NON NOCERE 1. ‘Obesity is a societal rather than an individual responsibility, with the solutions to be found through the creation of supportive environments and communities that embed healthy diets and regular physical activity as the most accessible, available and affordable behaviours of daily life’. WHO Obesity and overweight 2. ‘What’s in a name..’ – ‘people first language’ ‘Person mit Adipositas’ statt ‘Adipöse’ Eliminating weight stigma| Haute Berner Fachhochschule - guidelines écolefor BDA communications spécialisée - British bernoise | Bern Dietetic University ofAssociation (BDA) Applied Sciences Assessment Adipositas: mögliche Inhalte Situationsklärung - Was ist die Situation? Was bedeutet deine Krankheit für dich (Konsequenzen)?  Adipositas Typ?  Anthropometrie:  Lebensqualität  Gewicht, Grösse, BMI, Relative Weight Loss  psychosoziale Belastung  Taillenumfang, Hüftumfang (waist-to-hip ratio/  Stigmatisierung/ Selbststigmatisierung waist-to-height ratio)  Körperwahrnehmung  Körperzusammensetzung (bei Verdacht auf Sarkopene Adipositas - BIA/ DXA) Welche Ressourcen/ Hürden bestehen bzgl.  Gewichtsverlauf Verhaltensänderung?  Komorbiditäten (inkl. psychologische. Z.B. BES)  Laborwerte  Situation (links)  Medikamente  Lebenssituation  Bewegung/ körperliche Fitness  Motivation  Ernährungsmuster  Selbstwirksamkeit  Essverhalten  Gesundheitskompetenz/ Ernährungskompetenz  Essgründe  Unterstützung  Stress  Erfahrung/ Selbstreflexion Berner  Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences Schlaf AWMF Leitlinienregister Aber, was ist für unseren Auftrag am dringendsten? Arbeitsallianz -> Beziehungsaufbau  Warum? statt  Wie macht man das? Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences Beratungsaustrittskompetenz Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences Auftragsklärung - Adipositas (wie)  ‘sehe die Situation durch ihre Augen, nicht deine’ - eine Person kann sich nur dann ändern, wenn wir uns ihnen mit echter Neugierde zuwenden/ um Verhaltensänderung zu ermöglichen, muss du verstehen: wieso sieht/ glaubt das Gegenüber das, was er/sie glaubt?  ‘wir sehen die Welt nicht, wie sie ist, sondern wie wir sind’ – Anais Nin  Verhalten kann ein Auswuchs von Schmerz sein: ‘was ist mit dir passiert’ statt ‘was ist los mit dir’ – B.D. Perry Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences Methodik: PELZ-Modell  P = Problem Was meinen Sie ist das Problem? Wer findet es ein Problem?  E = Erklärungen Wie erklären Sie sich das? Was gibt es für Begründungen dazu?  L = Lösungsversuche (gelungen und misslungen) Was haben Sie bereits probiert? Was ist gelungen und was nicht?  Z = Ziel Was ist das Ziel? Was möchten Sie erreichen? Gibt es Teilziele? Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences Methodik: Werkzeuge Aktives Zuhören (EB1 Refresher) zur Signalisation von Empathie und unbedingte Wertschätzung Nicht-festlegende Paraphrasieren: Aufmerksamkeits- Verbalisierung Erfassen von Kernaussagen reaktionen Wiederholen mit eigenen Worten Non-Verbal Weiterführende & klärende Fragen «Wenn ich Sie richtig verstehe, ▶ Blickkontakt Wie? Was? Wann? Wo? denken Sie, dass Sie unbewusst ▶ Kopfnicken "...eigentlich..." essen, wenn Sie sich gestresst ▶ Berater*in ist zugewandt fühlen.» Statements Verbale Äusserungen Aussage über gefühlsmässigen Zusammenfassende ▶ Zustimmende Laute: «mmh» Zustand (auf Basis: sprachliches und Wiederholung: ▶ Einwortsätze: «Ja», «Verstehe», nonverbales Verhalten) ▶ Fokus auf das Aufzeigen von «Interessant», «Schwierig» möglichen Zusammenhängen ▶ «Sie kommen nach Hause, Aufforderungen, mehr zu sollten den Kindern bei den sprechen Offene Fragen Hausaufgaben helfen und ▶ «Es würde mich interessieren, gleichzeitig das Nachtessen mehr zu erfahren» kochen. Das löst Druck und ▶ «Sie wirken nachdenklich» Frage nach Gefühlen und Unzufriedenheit aus, was ein ▶ «Das klingt, als ob es wichtig für Aktivierung Selbstbeobachtung: Auslöser sein kann, nach Sie ist.» Süssem zu greifen.» «Sie haben gesagt, Sie haben schon mehrfach versucht, abzunehmen, wie ging es Ihnen dabei?» Quelle: Bay, 2006 Vorgehensweise: Berner Fachhochschule | HauteOF-P-P école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 18 Spiegeln ▶ Erkennen ▶ Benennen ▶ Beobachten Bildquelle: Kommunikation – Spiegeln, und was heißt das für mich? (enabling-steps.de) Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 19 Diagnose nach NCPT? ▶ Zu hohe Energieaufnahme ▶ Übergewicht / Adipositas ▶ Ungenügende lebensmittel- und ernährungsbezogene Kenntnisse ▶ Nicht wissenschaftlich gestützte Überzeugungen/Einstellungen bezüglich Lebensmittel oder ernährungsbezogenen Themen (mit Vorsicht zu gebrauchen, um sensibel auf Bedenken des Klienten/Patienten zu reagieren. davon ausgeschlossen sind Essverhaltens-Störungen und Ess-Störungen). ▶ Keine Bereitschaft für Ernährungs-/Lebensstil-Veränderungen ▶ Ungenügendes Selbst-Monitoring ▶ Mangel an ernährungsbezogenen Veränderungen, die auf zuvor mit Klient oder Gruppe vereinbarten Interventionen folgen sollten. ▶ Essverhaltens-Störung ▶ Unausgewogene Essgewohnheiten ▶ Körperliche Inaktivität ▶ Selbstfürsorgedefizit ▶ Verminderte ernährungsbezogene Lebensqualität Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences PES-Statement Ätiologie Anzeichen/ Symptome Beliefs-Attitudes Klientenanamnese Cultural Anthropometrische Messungen Knowledge Enrährungsbezogene körperliche Befunde Physical Function Biochemische Daten, medizinische Tests und Verfahren Phyiosologic-Metabolic Ernährungsbezogene Anamnese Psychological Social-Personal Treatment Access Behavior Aufgrund von…………… angezeigt durch/erkennbar an…………….. Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences Fachliche Stellungnahme 'Patient:innen sollen durch die umfassende Aufklärung möglichst befähigt werden, selbst zu entscheiden, ob sie eine vorgeschlagene Massnahme wünschen. Die Aufklärung soll dem individuellen Informationsbedürfnis und -verständnis gemäss erfolgen.’ (S-3 Leitlinie) Häufige Themen: 1. ___________________________________ 2. ___________________________________ 3. ___________________________________ 4. ___________________________________ Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences Ziel: Gewichtsreduktion? Bewegungssteigerung? Weiteres?  ‘Health at Every Size’/ ‘weight-centric’  ‘food noise’  Outcomes – Sicht der Betroffenen ‘‘That’s the main thing about this program versus others, where it was either you lost weight or you didn’t, meaning you’re a good person or a bad person.’’ Women's Experiences with a Mindful Eating Program for Binge and Emotional Eating: A Qualitative Investigation into the Process of Change Adult Obesity — ICHOM Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences Zielformulierung  Realistisch (Ziel vom Ziel: Erfolgserlebnis)  Kleine/ kurze Zwischenziele (z.B. 1-2 Wochen)  Angepasst an Ressourcen/ Barrieren  Konkret  Handlungsorientiert/ aktiv  Verhaltensänderungsziele statt nur Gewichtsziele Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences Fazit 1. Bei der Beratung von Personen mit Adipositas ist der Aufbau einer vertrauensvolle Beratungsbeziehung das erste Ziel (Arbeitsallianz). 1. Die Person wird als Expertin ihres Lebens betrachtet. 2. Das Assessment ist ein ‘gemeinsames Betrachten der Situation’. 1. Zuerst wird die Perspektive der betroffenen Person bzgl. der Situation und ihre Erfahrungen abgeholt (PELZ-Modell). 2. Durch die personenzentrierte Gesprächsführung werden weitere, für das Anliegen relevante, Informationen erkundet. Diese Vorgehensweise unterstützt die Diagnosestellung, die Selbstexploration und die individualisierte Therapie. 3. Essverhalten/ Essgründe sind genauso wichtig zu erkunden wie das Ernährungsmuster. 3. Aussagen werden ‘weight stigma’-frei formuliert und Platz für Emotionen wird geschaffen. 4. Ziele werden durch das Anliegen klären, die fachliche Stellungnahme und die Selbstexploration gemeinsam ausgearbeitet. Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences

Use Quizgecko on...
Browser
Browser