Adipositas - Verhaltensänderung Lebensstil PDF
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Berner Fachhochschule
Caroline Heuberger
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This document discusses obesity and lifestyle changes. It outlines interventions, therapy options, and learning objectives for a course on modifying behavior regarding weight loss. The document is likely part of a learning module intended for high school or university students focusing on health, anatomy, psychology or behavior.
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Adipositas - Verhaltensänderung Lebensstil Modul AE Caroline Heuberger EuD23 Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences Wieso du als ERB aktuell noch besser bist als KI ‘Ich weiss, was ich tun sollte, aber ich schaffe es nicht, es langfristig...
Adipositas - Verhaltensänderung Lebensstil Modul AE Caroline Heuberger EuD23 Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences Wieso du als ERB aktuell noch besser bist als KI ‘Ich weiss, was ich tun sollte, aber ich schaffe es nicht, es langfristig zu tun….’ Ihr wisst was in den Leitlinien steht… 1. wie ermöglichen wir jemanden mit Adipositas, langfristige Verhaltensänderungen umzusetzen? 2. Wie entscheiden wir, welche Schwerpunkte anzubieten? 3. Wie entscheiden wir, welche Massnahmen zu besprechen? Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences Lernergebnisse Ich bin in der Lage… 1. Konkrete mögliche Interventionen in den Bereichen Ernährung, Bewegung und Verhaltensänderung bei Adipositas aus der Evidenz-Lage zu nennen 2. Mein Gegenüber auf der Grundlage meiner Auftragsklärung personalisierte Interventionen in den Bereichen Ernährung, Bewegung und Verhaltensänderung bei Adipositas anzubieten durch 1. Adipositas-relevante Schwerpunktsetzungen 2. Adipositas-relevante Massnahmenplanungen 3. Ein verhaltensänderungsfördernde Gesprächsführung für Beratungen zu Adipositas Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences Vorsicht – unsere professionelle Verantwortung Obesity in adults: a clinical practice guideline Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences Therapie Möglichkeiten Lebensstil Modifikation Ernährung Bewegung Stress Schlaf Medikamente Bariatrie Psychotherapie Köperwahrnehmungstherapie Interdisziplinarität ist auch deine Bewegungstherapie Verantwortung als ERB …. Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences Die wichtigste Person im Interdisziplinären Team – der/die Expert*in durch Erfahrung (Person mit Adipositas) It's Not A Debate Anymore - Obesity Canada Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences Lernziel 1 Konkrete mögliche Interventionen in den Bereichen Ernährung, Bewegung und Verhaltensänderung bei Adipositas aus der Evidenz-Lage zu nennen Refresher: Lebensstil Interventionen - Evidenzlage 1. Änderung der Essgewohnheiten/ Energiereduzierte Ernährung 2. Steigerung der Bewegung Personalisiert - 3. Unterstützung für Verhaltensänderung Gewohnheiten, Präferenzen, 4. Schlafqualität Ziele, 5. Emotionale Selbstregulation Ressourcen/ Barrieren Was konkret wird empfohlen? WHO Obesity and overweight Obesity in adults: a clinical practice guideline https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/050-001 Übergewicht und Adipositas bei Erwachsenen: allgemeine Behandlungsgrundsätze und konservatives Management | Wiener klinische Wochenschrift Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences Ernährung mit Freude Ausgewogene Ernährung1 Ultra Processed Foods ersetzen (inkl. high-energy density foods, SSB) 1 Gemüse/ Früchte, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte, Nüsse1 Regelmässige Mahlzeiten1 Kalorienzufuhr: Begrenzung der Portionengrösse (beim gesundheitsfreundlichen Teller) und Reduktion der Anzahl Mahlzeiten auf 2 statt 3.4 Durch die energiereduzierte Ernährung soll ein tägliches Energiedefizit von 500–600 kcal bezogen auf den Gesamtumsatz erreicht werden2 Für die energiereduzierte Ernährung sind unterschiedliche Ernährungsformen gleich gut geeignet, sofern diese über einen ausreichenden Zeitraum zu einem Energiedefizit führen, ausgewogen sind und keine Gesundheitsschäden hervorrufen: Reduktion der Fettzufuhr, Reduktion der Kohlenhydratzufuhr, Ernährung nach den 10 Regeln der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE), Mediterrane Kost, Vegetarische/vegane Ernährung, Mahlzeitenersatzstrategie, Alleinige Ernährung mit Formula-Produkten (täglicher Energiegehalt min. 800–1200 kcal. Diese sollen nicht routinemäßig, nur unter ärztliche Aufsicht und nur zeitlich begrenzt eingesetzt werden), (modifiziertes) Intermittierendes Fasten2,3 Kohlenhydrate: Kohlenhydratzufuhr minimieren resp. idealerweise «vermeiden». Einfache Zucker in jeglicher Form vermeiden. Beachten des glykämischen Index / Load bei der Nahrungsmittelauswahl (falls kleine Mengen Kohlenhydrate gegessen werden sollen, dann in Form von Vollkornprodukten, Gemüse oder nahrungsfaserreichen Nahrungsmitteln). 4 Alkohol: weglassen (CAVE: post-bariatrisch erhöhtes Risiko für Alkoholmissbrauch) 4 Künstliche Süssstoffe: Die WHO empfiehlt 2023 auf die Einnahme von künstlichen Süssstoffen zur Gewichtsreduktion oder zur Krankheitsprävention zu verzichten4 Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences Ernährung mit Freude Mögliche zusätzliche Interventionen zur Unterstützung der Einhaltung einer energiereduzierten Ernährung sind: Ein strukturierter Ernährungsplan, vorgepackte Portionen für die einzelnen Mahlzeiten3 Die Ernährung soll an die individuellen Ernährungsgewohnheiten und Nahrungsmittelpräferenzen und an das Risikoprofil und das Alter angepasst sein3 Patient:innen soll von extrem einseitigen Ernährungsformen wegen gesundheitlicher Risiken und fehlendem Langzeiterfolg abgeraten werden.2 Zur Gewichtsreduktion kann ein stufenweises Vorgehen hilfreich sein: In der Regel sollte mit einer moderaten Energiebegrenzung begonnen werden2 Menschen mit Adipositas soll eine regelmäßige qualifizierte Ernährungsberatung (Einzelberatung oder in Gruppen) angeboten werden.2 Menschen mit Übergewicht oder Adipositas sollen über die Ziele, Prinzipien und praktischen Aspekte der multimodalen Basistherapie (Ernährungs-, Bewegungs- und Verhaltensmodifikation) umfassend und verständlich informiert werden. 2 Menschen mit Adipositas sollen Gewichtsreduktionsprogramme angeboten werden. Diese sollten die Komponenten Ernährungsumstellung, Bewegungssteigerung und Verhaltensmodifikation umfassen. Gewichtsreduktionsprogramme, die Menschen mit Übergewicht oder Adipositas angeboten werden, sollen wissenschaftlich evaluiert werden.2 Personen mit Übergewicht oder Adipositas Grad 1 können definierte und validierte Selbstmanagement-Programme empfohlen werden. 2 1. WHO Obesity and overweight 2. Übergewicht und Adipositas bei Erwachsenen: allgemeine Behandlungsgrundsätze und konservatives Management | Wiener klinische Wochenschrift Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 3. https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/050-001 4. Übergewicht und Adipositas 2024 (Booklet) Bewegung mit Freude Sitzen regelmässig unterbrechen1 Screentime reduzieren1 Zur Unterstützung einer Gewichtsabnahme sollten 30 bis 60 Minuten körperlicher Aktivität am Tag empfohlen werden.2 Die körperliche Aktivität soll mit insgesamt mittlerer Intensität für zumindest 150–300min pro Woche (idealerweise 5 bis 10 Einheiten zu je 30min) erfolgen3 Kontraindikationen gegenüber körperlicher Aktivität sollen ausgeschlossen werden werden. 2 In der Beratung von Patient:innen mit Übergewicht oder Adipositas sollen verständliche und realistische Ziele für die Ausübung der körperlichen Aktivität gesetzt werden.2,3 Auf die Unterschiede zwischen der Steigerung der Alltagsaktivität und Training soll hingewiesen werden3 Die im Rahmen der Lebensstilintervention geplanten Aktivitäten sollen dem täglichen Leben angepasst sein (z. B. schnelles Gehen, Radfahren, Gartenarbeit, Stiegensteigen etc.) 2 Eine Kombination von Kraft- und Ausdauertraining wird empfohlen3 Krafttraining soll unregelmäßige kurze intensive Einheiten und längere, kontinuierliche Übungen umfassen (mindestens 2 Einheiten pro Woche unter Einschluss aller großen Muskelgruppen) 3 Menschen mit Übergewicht und Adipositas sollen dazu motiviert werden, ihre körperliche Aktivität im Alltag und Freizeit zu steigern. Menschen mit Übergewicht oder Adipositas sollen auf die gesundheitlichen Vorteile (metabolische, kardiovaskuläre und psychosoziale) der körperlichen Aktivität hingewiesen werden, die unabhängig von der Gewichtsreduktion entstehen. 2,3 1. WHO Obesity and overweight 2. Übergewicht Berner und Adipositas bei Fachhochschule Erwachsenen: | Haute écoleallgemeine Behandlungsgrundsätze spécialisée bernoise | Bern undUniversity konservativesof Management Applied |Sciences Wiener klinische Wochenschrift 3. https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/050-001 Verhaltensänderung mit Freude Motivierende Gesprächsführung2 Selbstbeobachtung von Verhalten und Fortschritt (Körpergewicht, Ernährung, Bewegung, Kontext und Funktion der Nahrungsaufnahme)1,2 Stimuluskontrolle1,2 Realistische Zielvereinbarungen1/ Setzen und Evaluieren von individuellen Zielen2 Verstärkerstrategien (z. B. Belohnung von Veränderungen) Rückfallprävention und -management1,2 Strategien zum Umgang mit wieder ansteigendem Gewicht Soziale Unterstützung1,2 Gesundes Essverhalten (u. a. Geschwindigkeit, situative Faktoren) 2 Strukturierte Essenspläne (in Zusammenarbeit mit DiätologInnen) 2 Problembewältigungsstrategien2 Anleitung zur Selbstbehauptung2 Kognitive Restrukturierung2 Festigung von Veränderungen2 Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 1. https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/050-001 2. Übergewicht und Adipositas bei Erwachsenen: allgemeine Behandlungsgrundsätze und konservatives Management | Wiener klinische Wochenschrift Lernziel 2 Mein Gegenüber auf der Grundlage meiner Auftragsklärung personalisierte Interventionen in den Bereichen Ernährung, Bewegung und Verhaltensänderung bei Adipositas anzubieten durch 1. Adipositas-relevante Schwerpunktsetzungen 2. Adipositas-relevante Massnahmenplanungen 3. Ein verhaltensänderungsfördernde Gesprächsführung für Beratungen zu Adipositas Begleitung vom Veränderungs- und Bewältigungsprozess Therapeutische Beziehung Wissen/ Edukation/ Integration und Umsetzung Motivationale Kompetenzen Problembewältigung Klärung Gewohnheiten (Muster) Emotionen und Bedürfnisse (Essen als Bewältigungsstrategie) Problemaktualisierung Ressourcenaktivierung Persönlichkeit Gelber Kreis: Wirkfaktoren nach Grawe Dreieck: Berner Interventionsebenen Fachhochschule der bernoise | Haute école spécialisée Ernährungsberatung | Bern University of Applied Sciences Fallbeispiele Ziel: mögliche Interventionen aus Leitlinien für eine spezifische Person mit Adipositas operationalisieren 3-er Gruppe 1. Anhand vom Fallbeispiel und dein Wissen zur Evidenz- Lage 1. Entscheidet euch für einen Schwerpunkt 2. Entscheidet auf welcher Ebene es eine Intervention braucht 3. überprüft welche konkrete Massnahmen KI empfiehlt 4. Ergänzt/ ersetzt mit euren Massnahmen Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences Beraterische To Dos - Veränderungsprozess 1. Vertieftes Assessment -> Richtige Diagnose -> relevante Schwerpunktsetzung 2. personalisierte Ziele/ Therapiemodalitäten 3. Massnahmenplanung: 1. Erfolgserlebnis herstellen: ‘low hanging fruit’ 2. Überprüfe den ‘Preis’ von jeder Massnahme 4. Verhaltensfördernde Gesprächsführung 1. Ansätze des Motivational Interviewing Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences Ansätze Motivational Interviewing 1. Personenzentrierter Ansatz (Person als Expertin ihres Lebens) 2. Offene Fragen 3. Aktives Zuhören 1. Non-verbal, paraverbal (Blickkontakt, Körperhaltung, Telefonlaute) 2. Das Gesagte nochmal aussprechen 3. Paraphrasieren 4. Einfühlendes Spiegeln OF- AZ - AZ 4. Umgang mit ‘Widerstand’ (discord talk) 1. Aktives Zuhören 2. Wiederspiegeln der Ambivalenz 3. Sich auf der Seite des Gegenübers stellen Betonung | der 4. Fachhochschule Berner HauteAutonomie école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences Wie geht das? https://www.youtube.com/watch?v=Pb1CwC4Judo (bis 2:36’. Vorbereitung der eigenen Haltung) https://www.youtube.com/watch?v=bTRRNWrwRCo (Beispiel von Widerstand) Rollenspiel: 3er Gruppe. Ziel: MI Ansätze einsetzen in einer Beratungssequenz zu Adipositas. Skript auf Moodle. 1x ERB, 1x Klient*in, 1x Beobachter*in. Wechselt pro Sequenz von Rolle. Probiert die vorgegebene Sätze aus, beantwortet die Reflexionsfragen. Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences Was ist überhaupt unsere Rolle in der GLP-1 Ära? Gesunde Ernährungs-/ Bewegungsverhalten fördern BES erkennen und bei Verdacht behandeln Emotionales Essen behandeln Aufklärung zum Krankheitsbild ‘Bei den meisten Patienten haben verhaltenstherapeutische Massnahmen (Schwerpunkt Ernährungsverhalten) Vorrang vor Energierestriktion und/oder pharmakologischen Massnahmen. Die modernen Adipositasmedikamente sind schnell verschrieben und wirken meist auch ohne Begleitmassnahmen. Ohne Begleitmassnahmen ist der Gewichtsrebound aber vorprogrammiert.’ AGLA Adipositas Pocketbook 2024 Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences Fazit 1. Die Begleitung von Personen mit Adipositas ist interdisziplinär. Unsere Rolle in der rapiden wechselnden Landschaft ist sich am Entwickeln. Es liegt in unsere Verantwortung, respektvoll und proaktiv mit dem Gegenüber und Kolleg*innen des Adipositas-Therapie Teams die Therapiemöglichkeiten an den Bedürfnissen und Resultaten anzupassen. Erfahrungen von weightcycling wegen Ernährungsberatung sind zu vermeiden, um die Selbststigmatisierung entgegenzuwirken. 2. Es gibt viele mögliche evidenzbasierte Interventionen in den Bereichen Ernährung, Bewegung und Verhaltensänderung. Eine nachhaltige Verhaltensänderung im Lebensstil ist nur möglich durch personalisierte Schwerpunktsetzung/ Massnahmenplanung. 3. Häufig beinhaltet unseren Auftrag bei Adipositas mehr eine Befähigung der Selbstreflexion und des Verhaltensänderungsprozesses als reine Edukation auf der Lebensmittelebene. Dies benötigt den Einsatz von verhaltensänderungsfördernde Gesprächsführungstechniken. Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences