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Lernzirkel Weimarer Klassik Lösungen.pdf

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## Lernzirkel Klassik ### Station 1 ### Italienische Reise #### LÖSUNG **Aufgabe:** Reisedauer: 03.09.1786 (Aufbruch in Weimar nach Karlsbad) – 27.05.1788 (Abreise von Mailand) **Aufgabe 5 (mögliche Lösungen):** - Euphorie - Freude - Bewunderung (Natur und antiker Bauten) - Genuss - Augenlick...

## Lernzirkel Klassik ### Station 1 ### Italienische Reise #### LÖSUNG **Aufgabe:** Reisedauer: 03.09.1786 (Aufbruch in Weimar nach Karlsbad) – 27.05.1788 (Abreise von Mailand) **Aufgabe 5 (mögliche Lösungen):** - Euphorie - Freude - Bewunderung (Natur und antiker Bauten) - Genuss - Augenlick des höchsten Glücks - Antikes wird in Phantasie zum Leben erweckt (gefülltes Amphitheater) - Verehrung antiker Kunst, Architektur, Lebensweisen **Aufgabe 6 (mögliche Lösungen):** Bedeutung Roms: - Befreiung von einer „ungeheuren Krankheit", nachdem er Rom kennen lernte - Überwältigung durch Eindrücke und Gefühle - Aufenthalt diente Genuss und Bildung - Weltgeist Goethe kann sich in Weltstadt entfalten - Rekonstruktion des antiken Lebens - Ausprägung seines Kunstverständnisses und seiner Ästhetik: Natur in der Kunst, Kunst in der Natur - "geliebte Stadt" ### Station 2 ### Klassizistische Architektur und Kunst ### Nachahmung der Alten #### LÖSUNG **Aufgabe** (mögliche Lösung): Der Klassizismus ist eine Stilepoche, die sich in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts entwickelte und die klassische Formensprache der antiken Architektur in Europa und Nordamerika wiederaufleben ließ. Kennzeichnend sind einfache, geometrische und nachvollziehbare Formen, die logischen Gesetzmäßigkeiten zugrunde liegen. Material und Bauformen wurden wieder sichtbar, Ornamente wurde vermieden. (aus architektur-lexikon.de) **Zusatz:** Hauptmerkmale klassizistischer Baukunst: Verwendung griechischer und römischer Tempelmotive (Dreiecksgiebel, Portikus), konstruktiver Einsatz der Säulenordnung, Ökonomie der Mittel (einfache, blockhafte Bauweise) und sparsamer Dekor **Aufgabe 5** Winckelmanns Ästhetik und die Formel von der „edlen Einfalt und stillen Größe" 1. "Edle Einfalt und stille Größe" = Kennzeichen der antiken und klassischen Kunstauffassung (Meergleichnis) bzw. Doppelcharakter der Kunst: edle Einfalt = Simplizität des Stoffes + stille Größe = Geisteshaltung (Ausgleich zwischen Leidenschaft und Vernunft → Harmonie!) Beispiel Laokoon- Gruppe: Als sinnlicher Mensch erlebt der Priester den Schmerz des Schlangenbisses und die Sorge um seine Söhne; als idealer Mensch kann er den Schmerz bändigen. 2. Vorbildcharakter der griechischen Antike, Nachahmung der Antike (griechische Meisterstücke"). 3. Kunst geht über die schöne Natur hinaus. Sie überhöht die Natur und macht sie zu einem Ideal. Kunst verbindet Wirklichkeit und Ideal. ### Station 3 ### Ausflug nach Weimar #### LÖSUNG **Aufgabe 1:** | Stadt und Herzogtum | begünstigt | die Entstehung der Weimarer Klassik | |---|---|---| | Herzogtum Sachsen- Weimar | ungestört geistig- kulturelle Entwicklung | | | Unbedeutender Randstaat, Friedenszeit bis 1806 | überschaubar, „lebendige Wärme" | | | Kleinstaat mit ca. 100000 Einwohnern, Weimar „Mittelding zwischen Hofstadt und Dorf": Polis- Charakter | | | | Goethe wird Hofbeamter | | | | Verschleiß eines Genies? | | | | Hofhaltung einfach | | | | Kulturelles Leben, Aufgeschlossenheit für Neues | | Erprobung von Ideen im praktischem Handeln: Welterfahrung des Dichters Bereichert die Dichtung | | | | frei von Zwängen großer Höfe und Nachahmung französischer Vorbilder Künstlerische Autonomie denkbar | | | | Wieland, Goethe, Herder, Schiller finden sich ein in Weimar: Gedanken- Austausch, gegenseitige Anregung | **Aufgabe 2 - Rückert** - Vergleich Weimars mit dem antiken Athen aus der Götterwelt (,,Weimar herrlich, wie das schönste Heiligtum der Musen") - Unterscheidung zwischen einem körperlichen Weimar (Bauart, Häuser, Straßen der Stadt), welches nicht sonderlich anziehend wirkt, und einem poetischen Weimar (Geist, Ideen, welcher von Weimar ausgeht), welches ,,Göttergestalten" hervorbringt. - Künstler und Gelehrte können sich in Weimar ungestört entfalten **Aufgabe 2- de Staël** - Weimar wird von einem gebildeten und klugen Kopf regiert - Weimar nimmt Einfluss durch geistige Kraft (literarische Hauptstadt) - Akzent wird auf dem geistigen Bereich gelegt: Lektüre und Studium scheinen die Flucht aus der beengten konkreten Lebenssituation einer Kleinstadt wie Weimar zu ermöglichen. - Die schönen Künste und Bildung als „verbrüderndes Band" zwischen den Ständen: Weimar als Erprobungsort im kleinen Kreise. ### Station 4 ### Goethe #### LÖSUNGEN 1. Wann und wo wurde Johann Wolfgang Goethe geboren und wo und wann ist er gestorben? Goethe wurde am 28. August 1749 in Frankfurt am Main geboren und starb am 22. März 1832 in Weimar. 2. Welche Berufsausbildung genoss Goethe? Er studierte in Leipzig und Strassburg Jura. 3. Welche Dichterkollegen und Philosophen nahmen in Strassburg und Wetzlar Einfluss auf Goethe? Johann Gottfried Herder, Jakob Michael Reinhold Lenz, Johann Heinrich Merck, Friedrich Klinger, Leopold Wagner und die Grafen Stolberg. 4. Mit welchem Werk erwarb sich der junge Goethe noch zu Lebzeiten Weltruhm? Mit "Die Leiden des jungen Werthers." 5. Wer berief Goethe an den Hof zu Weimar? Herzog Carl August von Sachsen-Weimar. 6. Wem verdankt Goethe seine gesellschaftliche Einführung am Hof in Weimar? Charlotte von Stein. 7. Welche Aufgaben hatte Goethe in Weimar zu erfüllen? Z.B. Garten- und Wegebau, Bergwerk, Kriegswesen, Finanzen, Theater. 8. Wer war die Frau, die Goethe schließlich ehelichte? Christiane Vulpius. 9. Welche dramatischen Werke schuf Goethe? Götz von Berlichingen, Egmont, Iphigenie auf Tauris, Torquato Tasso, Faust (I+II). 10. Wessen Freundschaft verdankt Goethe die Wiederaufnahme an seinem Lebenswerk, dem Faustdrama? Friedrich Schiller. **Aufgabe 2:** An image contains a diagram that describes the influences of the different elements of Goethe's work, such as his family background, his academic education, his friends and the different works they prompted. ### Station 5 ### Schiller #### LÖSUNGEN **Fragenblatt:** 1. Wo wird Friedrich Schiller am 10. November 1759 geboren? In Marbach am Neckar. 2. In welche Schule bringt der Vater den 13-jährigen Friedrich? In die Karlsschule in Stuttgart, eine berühmt-berüchtigte Eliteschule. Herzog Carl Eugen von Württemberg hat sie als Nachwuchsschmiede für seine Offiziere und Beamten gegründet. Alle Schulen des Landes müssen ihm ihre besten Schüler melden und dort abliefern. An der Karlsschule herrscht harter Drill. Wenn ein Kind in die Karlsschule eintrat, verloren die Eltern alle Rechte. Selbst als Schiller über fünf Wochen krank war, durften seine Eltern ihn nicht besuchen. 3. Ist Schiller gerne zur Schule gegangen? Der private Latein-Unterricht bei Pfarrer Moser hat ihm gut gefallen. Sogar so gut, dass er selbst später Pfarrer werden wollte. Die Schule mochte er aber nicht. Damals mussten die Schüler am Ende eines Schuljahres zu einem "Landesexamen" antreten. Schiller hatte immer Angst davor. Später, in der Karlsschule, war ihm die Schule verhasst. 4. Welches Drama hat Schiller noch in der Karlsschule geschrieben? Sein erstes Drama "Die Räuber". Nach der Abschlussprüfung 1779 musste er noch ein Jahr aushalten, um als Regimentsmediziner ausgebildet zu werden. In dieser Zeit schrieb er heimlich das Drama, in dem er seinen ganzen Ärger über die vorenthaltene Freiheit ausdrückt. Das Stück wurde 1782 in Mannheim uraufgeführt. 5. Wie hat es Schiller geschafft, sich trotz geringer Einnahmen und trotz Verfolgungen durchzuschlagen? Immer wieder halfen ihm Freunde und Förderer. Andreas Streicher zum Beispiel, ein Freund, der ihm Geld lieh, mit dem er heimlich zur Uraufführung von zwei seiner Stücke reiste und der später mit ihm floh. In Leipzig half Konsistorialrat Christian Gottfried Körner, Goethe verschafft ihm die Anstellung als Geschichtsprofessor in Jena. Später erhielt er weitere Stipendien und Gelder von zahlreichen Bewunderern, die ihm endlich ein schuldenfreies Leben ermöglichen. 6. Welche Krankheiten schwächten Schiller lebenslang und ließen ihn ernsthaft krank werden? In Mannheim holte er sich durch ungünstige hygienische und klimatische Bedingungen eine Art Malaria ("das kalte Fieber"), mit der darauf folgenden Kur mit Chinarinde hat er sich den Magen verdorben. Später holt er sich eine Lungenentzündung; ein wandernder Eiterherd zerstört zahlreiche innere Organe. Die damals bescheidenen Künste der Mediziner vermochten nicht, diese Krankheiten auszuheilen. 7. Wen hat Schiller 1790 geheiratet? Charlotte von Lengefeld. Er war mit ihr und ihrer älteren Schwester Caroline befreundet, die unglücklich verheiratet war. Schiller hat lange überlegt, welche der Schwestern er heiraten will und hat beiden Liebesbriefe geschrieben. Seinen Heiratsantrag schickt er schließlich an Charlotte. Die beiden bekommen vier Kinder, die Ehe gilt als glücklich. 8. Mit welchem Beruf verdient Schiller in Jena sein Brot? Er wird von Herzog Carl August von Weimar in Jena als Geschichtsprofessor eingestellt. Dafür bekommt er aber kein festes Gehalt, sondern er muss von dem Geld leben, das seine Studenten ihm bezahlen. "Kolleggeld" wurde dieses Einkommen genannt. 9. Wie hat sich die Freundschaft von Goethe und Schiller entwickelt? Am Anfang mochte Goethe Schiller überhaupt nicht, er war ihm sogar verhasst. Goethe missfiel das Temperament und die leidenschaftliche Art von Schiller, in der er auch dichtete. Schiller hat den zehn Jahre älteren Goethe sehr bewundert, seine Anerkennung war ihm sehr wichtig. Aber nach den ersten Begegnungen fand er ihn sehr egoistisch und unzugänglich. Der gegenseitige Respekt und der für beide sehr wichtige und ertragreiche Gedankenaustausch - auch durch intensiven, fast täglichen Briefwechsel - hat sich erst spät entwickelt. **Aufgabe 2:** - Schillers schöpferischer Enthusiasmus hielt ihn am Leben über das Verfallsdatum des Körpers hinaus. - Schiller'sche Wette: das wollen wir doch einmal sehen, wer wen über den Tisch zieht, der Geist den Körper oder der Körper den Geist! **Aufgabe 3:** - Menschen brauchen Mut, um sich gegen äußere und innere Widerstände zu behaupten. - Aufruf zum Kampf gegen Ungerechtigkeit (,,Irrtum") - Anklage und Verachtung der Trägheit des Menschen: - Ermüdung durch Armut und Not - keine Energie, sich mit Zuständen gedanklich zu befassen; der Mensch lässt sich lieber von anderen Menschen leiten (Vormundschaft), als selbst denkend tätig zu werden - Flucht der Menschen in den Glauben (Staat und Religion) - Verantwortung des Einzelnen: Befreiung von den „Joch der Bedürfnisse", selbst denken und handeln ### Station 6 ### Stimmen zur französischen Revolution **1 a Ausgewählte Daten zur Französischen Revolution:** - **1789** Juni und Juli: der dritte Stand erklärt sich zur (verfassungsgebenden) Nationalversammlung; 14. Juli: Sturm auf die Bastille; August: Erklärung der Menschenrechte, Abschaffung der Leibeigenschaft, Ende der grundherrlichen Gerichtsbarkeit, Aufhebung der Steuerbefreiung für die ersten beiden Stände - **1791** Juni: Flucht der königlichen Familie und Verhaftung in Varennes; Juli: Blutbad auf dem Mars-feld; September: Verfassung (konstitutionelle Monarchie) - **1792** ab Januar: Unruhen in Paris (Versorgungslage); April: Kriegserklärung gegenüber Preußen und Österreich; Niederlage der französischen Truppen; August: Sturm auf die Tuilerien und Sturz der Monarchie; September: Kanonade von Valmy; Septembermorde; Ausrufung der Republik; Oktober: Besetzung Frankfurts - **1793** Januar: Hinrichtung Ludwigs XVI.; Februar: Kriegserklärung an England und Holland; Aufstel-lung eines Massenheeres; März: Revolutionstribunal; Beginn des Vendee-Aufstands; April: Wohlfahrtsausschuss (Danton); Juni: Verfassung; Beginn der Terrorherrschaft; Oktober: Hin-richtung Marie-Antoinettes - **1794** Februar: Abschaffung der Sklaverei in den Kolonien; April: Hinrichtung Dantons; Juli: Staats-streich, Sturz Robbespierres - **1795** April: Friedensschluss von Basel zwischen Frankreich und Preußen; August: Direktorial-Ver-fassung (bis 1799) - **1797** Oktober: Friede von Campo Formio - **1799** November: Staatsstreich Napoleons **1 b Auswirkungen auf die deutschen Länder:** Zunächst begrüßen einige Intellektuelle die Revolution (Klopstock, Hölderlin, Schiller, der zum französischen Ehrenbürger ernannt wird); die Monarchien bilden bald aber eine Allianz gegen die französischen Revolutionsregierungen; im Inneren wächst allerdings auch der Reformdruck (z. B. Bayern unter Montgelas: Justiz-, Finanz-, Steuer- und Verwaltungsreform; Verfassung 1808); Abtretung der linksrheinischen Gebiete und daraus folgende Säkularisierung bzw. Mediatisierung („Flurbereinigung"); Gründung des Rheinbundes und Auflösung des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation (1806) **2 Stellungnahmen zur Französischen Revolution:** - Forster (+): Zustimmung (am Beginn der Revolution): Hinweis auf die aufklärerische Kraft der Philosophie (vgl. Kapitel D 1 „Aufklärung - Wiederholungskurs", Schülerband, S. 152 ff.) - Schiller (+/-): Schiller galt in den ersten Jahren als Befürworter der Revolution; hier spricht er allerdings schon im Konjunktiv: „Wäre das Faktum wahr - wäre der außerordentliche Fall wirklich eingetreten, dass die politische Gesetzgebung der Vernunft übertragen (worden wäre) ..." (Z. 1 ff.). Spätestens mit der Hinrichtung des Königs (Januar 1793) sieht er das Experiment als gescheitert an. Dieses Scheitern hat auch negative Auswirkungen auf die europäische Politik. Die Radikalisierung der Revolution lässt eine friedliche Lösung nicht mehr zu; bis 1815 befindet sich ganz Europa im dauernden Kriegszustand. Die Begründung Schillers spielt auf die Unmündigkeit des französischen Bürgertums an (vgl. hier Kants Aufklärungsaufsatz, Schülerband, S. 154). Er erkennt, dass Vernunft und Sinnlichkeit noch zu deutlich getrennt sind; dass Schiller nicht von den Musen Abschied nehmen" will (Z. 8f.), erklärt sich daraus, dass für ihn angesichts dieses Auseinanderklaffens gerade der Kunst eine vermittelnde Funktion zukommt. Hierin kann der politische Ausgangspunkt der klassischen Ästhetik gesehen werden. - Goethe (-): Goethe hat sich schon früh als Antirevolutionär zu erkennen gegeben, so schreibt er propagandistische Theaterstücke, die sich über die Revolutionäre lustig machen (z. B. "Der Bürgergeneral"); alle Äußerungen, die er im zeitlichen Umfeld der Revolutionsjahre macht, weisen ihn als Gegner der Revolution aus. Im Rückblick gibt er sich gelassener: Er begründet seine Ablehnung mit den Gewaltexzessen der Revolutionäre, mit der Nichtübertragbarkeit auf deutsche Verhältnisse (wo der aufgeklärte Absolutismus herrscht) und damit, dass Revolutionen stets Zeiten unkontrollierbarer Politik sein müssten. Er vertritt die Auffassung, dass Revolutionen immer von oben durch gerechte Politik" verhindert werden können. Im Gegensatz zu Schiller gibt er damit nicht dem Volk die Schuld, sondern der politischen Führung. ### Station 7 ### Klassische Dramatik ### Iphigenie - Drama der Humanität #### LÖSUNG **1. Aufgabe** | Sinnabschnitt | Inhalt | |---|---| | V. 1-9 | Iphigenie erkennt ihre Fremdheit auf Tauris | | V. 10-22 | Klage über die Trennung von der Heimat und der Familie | | V. 23-34 | Konstatieren einer Geschlechterdifferenz: Männer definieren sich durch Kampf und Krieg auch in der Fremde; Frauen dagegen durch die Herrschaft des Mannes und die Gebundenheit an die häusliche Umgebung | | V. 35-53 | Ausdruck der Hoffnung, dass Göttin Diana Iphigenie zurückkehren lässt, dadurch mögliche (zweite) Rettung | **2. Aufgabe** Merkmale einer Exposition: Einführung in Ort, Zeit, Handlung, Figuren, Konflikt; angewendet auf den vorliegenden Textauszug: Das Drama spielt auf der Insel Tauris, Iphigenie lebt hier im Exil als Priesterin und als Gefangene des Königs Thoas in einer mythischen Zeit (Trojanischer Krieg); der Konflikt ergibt sich aus ihrer Sehnsucht nach der Heimat und aus der Unmöglichkeit, wie ein Mann zu handeln. **4. Aufgabe** Konflikt: Iphigenie muss sich entscheiden, ob sie den Plan ihres Bruders Orest dem König verraten soll oder nicht; es ist also der Konflikt zwischen Lüge und Wahrheit. Lösung: Iphigenie wählt die Wahrheit, weil sie darin die Waffen der Frauen sieht und darauf vertraut, dass die Stimme / Der Wahrheit" (V. 85/86) von jedem Menschen verstanden wird. **5. Aufgabe** In Iphigenie wird das Verhältnis zwischen Göttern und dem Menschen neu definiert: Der aufgeklärte Mensch, der seinem guten Herzen folgt, löst die Götter in ihrer Funktion ab. Das edle Menschtum beeinflusst dabei die Mitwelt. Iphigenies Bekenntnis zur Wahrheit ist die Voraussetzung dafür, dass auch Thoas sich wieder zur Humanität bekennt, indem er Iphigenie gehen lässt. In seinem Verzicht auf Rache hört er „die Stimme der Wahrheit und der Menschlichkeit". ### Station 8 ### Menschenbilder ### Johann Wolfgang von Goethe: „Das Göttliche" #### LÖSUNG **1. Aufgabe: Gedankengang in Goethes Gedicht „Das Göttliche"** | Strophe | Inhalt | |---|---| | Strophe 1: | Forderung nach ethischem Handeln. Begründung: Kennzeichen des menschlichen Lebens | | Strophe 2: | Ethisches Handeln als Hinweis auf Transzendenz. Ursache und Begründung der Natur ohne moralische Funktion | | Strophe 3/4: | | | Strophe 5: | Schicksal ohne moralische Verantwortung, z. B. Glück, das jeden treffen kann | | Strophe 6: | Leben unterliegt den Naturgesetzten | | Strophe 7: | Der Mensch hat aber die Entscheidungsfreiheit | | Strophe 8/9: | Entscheidungsfreiheit in Rechtsprechung, Gesundheitswesen, Religion, Vernunft | | Strophe 10: | Schlussaufforderung: der ethische Mensch als Wahrwerdung der Göttlichkeit | **2. Aufgabe: Menschenbild** Das Göttliche und das Menschliche erfüllen füreinander eine Spiegelfunktion. Der ideale Mensch entwickelt sich immer weiter auf ein Ideal hin. → Vollendung: das Göttliche (Vorbild sein durch tätigen Humanismus) **3. Aufgabe: Verhalten** Idealer Mensch ist hilfreich und gut, dadurch kann er zum Vorbild „jener geahnten Wesen" (letzte Strophe) werden. Der edle Mensch ist somit Ausdruck des Göttlichen. Bildung und das Streben hin zum idealen Menschen ist somit die Forderung. **4. Aufgabe: Vergleich Prometheus und Das Göttliche** | Prometheus | Das Göttliche | |---|---| | lyrischer Sprecher ist Prometheus: das Gedicht als Rollengedicht | lyrischer Sprecher spricht im Namen aller Menscher (wir" statt „ich"); appellative Haltung | | lyrischer Sprecher wendet sich an Zeus | Trennung zwischen den Menschen und allen anderen „Wesen"; der Mensch unterliegt den Naturgesetzen, ist aber durch sittliches Handeln zur Freiheit bestimmt | | klare Trennung (Opposition) zwischen himmlischer und weltlicher Sphäre („dein Himmel" „meine Erde") | der Mensch beweist durch die Tat die Existenz der Götter | | der Mensch schafft sich in feindlicher Umgebung selbstständig und selbstbestimmt eine eigene Kultur | | | → Fazit: Der Mensch zeichnet sich aus durch Tätigkeit, Autonomie und Bewusstsein. | → Fazit: Der freie Mensch ist Ausdruck des Göttlichen (Humanitätsreligion). | **5. Aufgabe: Das Göttliche - ein klassisches Gedicht** - Anknüpfung an die Götterwelt der Antike - Humanitätsideal - Sonderstellung des Menschen zwischen Freiheit und Determination

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