Summary

Diese Vorlesung behandelt Konzepte und Methoden der modernen Verhaltenstherapie, inklusive Übungen wie der Zwerchfell-Atmung und angewandte Entspannungstechniken. Es werden auch Erklärungsmodelle, wie der Verhaltens-Teufelskreis, die Motivation und Emotionsregulation, vorgestellt. Der Inhalt deckt verschiedene Aspekte der Verhaltenstherapie ab, von der Aktivitätsplanung bis zum Aktivitätsmonitoring.

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Prof. Dr. Christoph Flückiger Konzepte / Methoden Moderne Verhaltenstherapie Zwerchfell-Atmung Die Zwerchfell-Atmung ist eine weitere kurze Entspannungsübung, welche Ihnen helfen kann, sich in verschiedenen Situationen im Alltag zu entspannen. Diese Übung kann zwi- schen 4 und 10 Minuten varii...

Prof. Dr. Christoph Flückiger Konzepte / Methoden Moderne Verhaltenstherapie Zwerchfell-Atmung Die Zwerchfell-Atmung ist eine weitere kurze Entspannungsübung, welche Ihnen helfen kann, sich in verschiedenen Situationen im Alltag zu entspannen. Diese Übung kann zwi- schen 4 und 10 Minuten variiert werden. Vorgehen der Zwerchfell-Atmung 1. Legen Sie die Hände auf den Bauch und auf die Brust. 2. Zwerchfell-Atmung: Gestalten Sie die Atmung so, dass sich der Bauch bewegt, jedoch nicht die Brust. Versuchen Sie, bei jedem Ausatmen das Gefühl der Entspannung zu intensivieren. 3. Versuchen Sie sich ausschliesslich auf die Atmung zu konzentrieren und alle Gedanken wie vorbeiziehende Wolken gehen zu lassen. 4. Versuchen Sie den Atem zu verlangsamen (indem Sie etwa 12 Atemzüge pro Minute machen). Angewandte Entspannung Vorgehen der angewandten Entspannung 1. Selbstbeobachtung: Spannungsauslösende Situationen unmittelbar erkennen (das ist einer der relevantesten Punkte!!) 2. Entspannungsinstruktion. Merken wo die Anspannung ist. Scannen des Körpers (z.B. von oben nach unten). 3. Konditionierte Entspannung. Ein- und Ausatmen oder Wort (z.B. «entspannt») 4. Differenzielle Entspannung. Üben/Transfer in verschiedensten Situationen und Positionen (z.B. Klettern, Ausdauersport). Aktivität als Entspannung: BTW – Live style Nicht long COVID! Kein Auf Biegen und Brechen in der Therapie! Bewegung Gesund essen Nicht Rauchen Gut Schlafen Firth et al., World Psychiatry (2020) Heute: Verhaltensaktivierung - Erklärungsmodelle der Verhaltensaktivierung - Methoden der Verhaltensaktivierung - Aktivitätstagebuch/-monitoring - Aktivitätsplanung: Liste angenehmer Tätigkeiten - Erste Veränderungen herausarbeiten - Einsicht in Passivitäts-Teufelskreis Erklärungsmodelle: Verhaltens-Teufelskreis Annahme: Es geht mir nicht gut, deshalb kann ich nicht aktiv sein Korrektive Erfahrung: Werde aktiv und es geht dir besser! Depression - Behavioral Activation (BA; Beck, 1979) Erklärungsmodelle: Verhaltens-Teufelskreis Körperliche Kognitive Verhaltenstherapie Reaktionen Automatisch Negative Negative Emotion Gedanken Auslöser Vulnerabilität Stress Verhalten emotional Beweisführung durchbrechen Zinbarg, Craske & Barlow (2006) Erklärungsmodelle: Sozialer Teufelskreis Verstärker-Verlust Modell (Lewinson, 1974) Erklärungsmodelle: Motivation Überzeugung: Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr  TROTZDEM!! Strauman, 2015 Erklärungsmodelle: Emotionsregulation Verbitterung: Wut = Rache, Selbstbestrafung Das große Trotzdem: Wut = Mut Timulak & Pascual-Leone, 2014 Heute: Verhaltensaktivierung - Erklärungsmodelle der Verhaltensaktivierung - Methoden der Verhaltensaktivierung - Aktivitätstagebuch/-monitoring - Aktivitätsplanung: Liste angenehmer Tätigkeiten - Erste Veränderungen herausarbeiten - Einsicht in Passivitäts-Teufelskreis Methoden der Verhaltensaktivierung Prototypisch: Therapiestart Kp. 27 Methoden der Verhaltensaktivierung Kp. 27 Aktivitätsmonitoring - Zettel - Excel - Tagebuch - Kalender - Online: https://depression.ch/content/5-informationsquellen/2-downloads/brintellix_1_stimmungstageb uch_d.pdf - Apps - Ecological Momentary Assessment / Intervention - Paper/Excel hat längerfristig Vorteile: Verfügbarkeit nach Jahren (wenn Apps nicht mehr laufen) Aktivitätsplanung z.B. Liste angenehmer Tätigkeiten - https://www.bipolaris.de/weitere-informationen-links/materialien-downloads/ Halblegal… Eigene Praxis ist ok intern Aktivitätsplanung Kollaboratives Brainstorming Mögliche Lebensbereiche: - Freizeit: Bewegung, Orte, - Familienangehörige: Partner*in, Mutter, Vater, Geschwister, Verwandte - Enge Beziehungen, Freunde, Gruppen - Arbeit, Pausen - Morgens, mittags, abends, montags, …, sonntags - Körpererinnerungen: Was möchten Sie wieder einmal riechen? Welche Stimmen hören?  Zentral: Trennung von Brainstorming und anschließender Bewertung  Schwierigkeit: Von „Da ist nichts“ nicht aus der Ruhe bringen lassen (auch bei Liste)  Hilfestellungen: Was würde beste Freundin vorschlagen; was würden Sie ihr vorschlagen? Andere involvieren (als Hausaufgabe).  Mögliche korrektive Erfahrung: Anfang ist schwer und dann wird es immer wie leichter! Take home message – Verhaltensaktivierung als zentraler Mechanismus bei Depression – Erklärungsmodelle der Verhaltensaktivierung kennen – Verhaltensaktivierung konkrete Schritte kennen Text: Verhaltensaktivierung

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