Positive Lernüberzeugungen fördern PDF

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Universität Erfurt

Helene Zeeb

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learning motivation educational psychology student motivation teaching methods

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This document is a learning module for a seminar on development, learning, and teaching, focusing on promoting positive learning beliefs in students. It outlines motivation strategies using examples and discusses interventions and their effects on students' motivation.

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Helene Zeeb Positive Lernüberzeugungen fördern Lernmodul zum Seminar Entwicklung, Lernen, Lehren Motivationsförderung: Seed and Soil The Seed: Motivations-Interventionen The Soil: Sozialer Kontext Zusammenfassung und Arbeitsauftrag Lektion 1 von 4 Motivationsförderung: S...

Helene Zeeb Positive Lernüberzeugungen fördern Lernmodul zum Seminar Entwicklung, Lernen, Lehren Motivationsförderung: Seed and Soil The Seed: Motivations-Interventionen The Soil: Sozialer Kontext Zusammenfassung und Arbeitsauftrag Lektion 1 von 4 Motivationsförderung: Seed and Soil Helene Zeeb Herzlich willkommen! In diesem Lernmodul geht es darum, wie Lehrende positive Überzeugungen bei den Lernenden fördern können. Hier sehen Sie die Lernziele: Bitte lesen Sie sich zunächst das Beispiel durch: Jonas hat sein Referendariat beendet und angefangen, als Lehrer an einer Regelschule zu arbeiten. In den ersten Wochen war er im Unterricht hauptsächlich damit beschäftigt, Inhalte zu vermitteln, verschiedene Methoden anzuwenden und seine Zeitpläne möglichst einzuhalten. Außerdem empfand er es als große Herausforderung, die gesamte Klasse im Blick zu haben und für Ruhe und Disziplin zu sorgen. Nachdem sich nun langsam Routine eingestellt hat, fallen Jonas immer öfter Unterschiede zwischen den einzelnen Schülerinnen und Schülern auf, die er am Anfang gar nicht bemerkt hatte. “Im Englischunterricht machen einige Jungs gar nicht richtig mit. Das hab ich jetzt schon bei ein paar Übungen erlebt. Die strengen sich beim Sprechen oder Schreiben nicht an - und wenn ich sie dann korrigiere, sagen sie sowas wie "Ich bin halt nicht so gut mit Sprachen" oder "Ich mach es eh immer falsch." In der vorletzten Reihe gibt es außerdem einen Schüler, Hamza, der kommt mir im Unterricht wie abwesend vor. In den Pausen sitzt er meistens allein im Klassenzimmer. Eine Kollegin hat mir erzählt, dass Hamza seit ein paar Jahren in Deutschland lebt. Er kann die neue Sprache wohl schon gut verstehen und sprechen. Trotzdem hat er sich bisher jedes Mal total verhaspelt, wenn ich ihn aufgerufen habe. Und letztendlich mitten im Satz abgebrochen und geschwiegen. Ich möchte nicht, dass er sich bloßgestellt fühlt und hab deshalb erstmal aufgehört, ihn vor der Klasse sprechen zu lassen. Sehr interessant war für mich auch ein Gespräch mit einer Schülerin, Leonie, das sich nach einer Chemie-Stunde zufällig ergeben hat. Leonie hat mir erklärt, dass sie in diesem Schuljahr nur noch das machen will, was nötig ist, um eine ausreichende Abschlussnote in Chemie zu bekommen. Danach wird sie "ihr Chemie-Heft in die Tonne werfen", weil sie Grafikdesignerin werden will und Chemie sowieso nie wieder braucht. Krass, oder? Ich frage mich, ob die anderen auch so denken?” - Jonas K. Bei Jonas' Beobachtungen gibt es eine Gemeinsamkeit: Die Probleme der Schülerinnen und Schüler sind weniger auf mangelnde Fähigkeiten oder geringe Entwicklungspotentiale zurückzuführen, sondern vielmehr auf problematische Gedanken und Überzeugungen - welche wiederum die Motivation beeinträchtigen. Die Jungen im Englischunterricht scheinen beispielsweise überzeugt zu sein: "Ich kann das nicht!" Vielleicht steckt dahinter sogar das Klischee, dass Mädchen besser Sprachen lernen können als Jungen? Beim Schüler Hamza scheint das Problem komplexer zu sein und bezieht sich vermutlich nicht nur auf einzelne Fächer, sondern auf seine gesamte Schulsituation. Hamza fühlt sich offenbar in der Klasse nicht richtig zugehörig. Vielleicht denkt er, dass andere wegen seines Migrationshintergrundes geringe Leistungen von ihm erwarten. Und kommt es dann zu einer Situation, in der er Leistungen zeigen soll - zum Beispiel vor der Klasse sprechen - steht er so unter Druck, dass er tatsächlich versagt. Leonie hingegen denkt: "Chemie brauche ich nicht!". Sie könnte sich wohl mehr anstrengen, sieht aber keinen Sinn darin. Was können Sie als Lehrperson tun, wenn Sie solche problematischen Überzeugungen wie "Ich kann das nicht!", "Ich gehöre nicht dazu!" oder "Das brauche ich nicht!" bei Ihren Schülerinnen und Schülern wahrnehmen? In diesem Lernmodul wird es darum gehen, wie Sie positive, lernförderliche Überzeugungen und somit auch die Lernmotivation in der Klasse stärken können. Seed and Soil Positive Überzeugungen können durch direkte und indirekte Maßnahmen unterstützt werden. Mit direkten Maßnahmen sind gezielte, zeitlich begrenzte Interventionen oder Trainings gemeint, die Sie im Unterricht durchführen können. Mit indirekten Maßnahmen ist gemeint, dass Sie Ihren Unterricht und die Lernumgebung möglichst dauerhaft so gestalten, dass positive Überzeugungen und die Motivation gefördert werden. Das Zusammenspiel aus direkten und indirekten Maßnahmen kann man sich wie das Wachsen einer kleinen Pflanze in der Erde vorstellen: Der Samen (also die in der Intervention vermittelte positive Überzeugung) kann dann am besten wachsen und gedeihen, wenn er auf fruchtbaren Boden fällt, wenn also der Kontext die Botschaft der Intervention unterstützt. Im Folgenden beschäftigen wir uns zunächst mit Motivations-Interventionen (Seed), und anschließend mit Möglichkeiten, wie Sie den Kontext (Soil) positiv verändern können. Lektion 2 von 4 The Seed: Motivations-Interventionen Helene Zeeb In dieser Lektion werden Sie Anregungen bekommen, wie Sie folgende problematische Überzeugungen im Unterricht aufgreifen können: 1 "Ich kann das nicht!" 2 "Ich gehöre nicht dazu!" "Das brauche ich nicht!" 3 WEITER 1. "ICH KANN DAS NICHT!" Denken Sie noch einmal an die Jungen in Jonas' Englischunterricht: Die Überzeugung, kein Englisch lernen zu können und "schlecht in Sprachen" zu sein, ist so tief verankert, dass sie bei der kleinsten Herausforderung aufgeben. Jeder Fehler bestätigt die negative Überzeugung. Aus psychologischer Sicht könnte man sagen, dass hier ungünstige Attributionen gemacht werden: Misserfolge werden auf geringe Fähigkeiten zurückgeführt - und an diesen grundlegenden Fähigkeiten wiederum kann man sowieso nichts ändern, sodass es sich auch nicht lohnt, sich anzustrengen. Hier passt auch das psychologische Konzept des "Fixed Mindset": Die Jungen sehen Fähigkeiten als etwas an, das mehr oder weniger "angeboren" und schwer veränderbar ist. Insgesamt scheint also die Erfolgserwartung gering zu sein: Wenn man nicht daran glaubt, etwas schaffen zu können, ist die Motivation gering, es überhaupt zu versuchen. Jetzt kann man natürlich fragen: Ist das denn so schlimm? "Ich kann das nicht!" - das denkt doch jeder mal! Und es können eben nicht alle Menschen in allem gleich gut sein. Ja, aber...... Sie als angehende Lehrkräfte stehen vor der Herausforderung, in Ihrem Unterricht alle mitzunehmen - nicht nur diejenigen, die im Fach gut und motiviert sind. Außerdem haben Sie mit Kindern und Jugendlichen zu tun, die sich mitten in ihrer Entwicklung befinden und erst einmal herausfinden müssen, was ihnen liegt. Überzeugungen wie "Ich kann das eh nicht" können sie daran hindern, ihre eigentlichen Potenziale zu entfalten. Was können Sie tun, wenn Sie solche Überzeugungen bei Ihren Schülerinnen und Schülern wahrnehmen? In den letzten Jahren wurden sogenannte Growth-Mindset-Interventionen entwickelt, die gute Effekte zeigten und Ihnen als Anregung dienen könnten. Um zu verstehen, wie eine solche Intervention aussieht, denken Sie doch einmal an sich selbst als Jugendliche bzw. Jugendlicher zurück: Welche Fächer sind Ihnen damals in der Schule eher schwer gefallen? Gab es ein Fach, bei dem Sie dachten, darin einfach nicht gut sein zu können? Gab es Situationen, in denen Sie sich geschämt haben, weil Sie etwas nicht gut hinbekommen oder Fehler gemacht haben? Hatten Sie mal das Gefühl, versagt zu haben? Und die anderen konnten es irgendwie besser? Stellen Sie sich jetzt vor, Sie hätten in solchen Momenten Informationen bekommen wie zum Beispiel in diesem Video: WEITER Überlegen Sie mal: Wann haben Sie Ihr Gehirn das letzte Mal „wachsen lassen“? Erinnern Sie sich zum Beispiel daran, wie Sie etwas zunächst nicht konnten, dann aber durch viel Übung und Ausdauer besser wurden – oder wie Sie an etwas gescheitert sind und daraus gelernt haben. Bitte nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit und denken Sie an Situationen, die Sie selbst erlebt haben. WEITER Sie haben soeben zwei wichtige Elemente kennengelernt, die klassischerweise in einer Growth-Mindset-Intervention vorkommen: Erstens haben Sie Informationen über das lernende Gehirn erhalten - insbesondere dazu, dass das Gehirn veränderbar ist und beim Lernen "wächst". Zweitens haben Sie diese Informationen mit Ihren persönlichen Erfahrungen verknüpft, indem Sie sich eigene Beispielsituationen überlegt haben. Eine typische weitere Aufgabe wäre nun, dass Sie einen motivierenden Brief an eine andere Person schreiben sollen, die an ihren Fähigkeiten zweifelt. Der Lehrer Jonas könnte seinen Schülerinnen und Schülern zum Beispiel folgende Aufgabe geben: Wenn ihr im nächsten Jahr in der zehnten Klasse seid, gibt es bestimmt viele Jugendliche in der neunten Klasse, die denken, dass sie kein Englisch lernen können. Was würdest du den Jugendlichen sagen, um sie zu ermutigen und sie davon zu überzeugen, dass sie in Englisch besser werden können? Bitte schreibe einen Brief an eine zukünftige Neuntklässlerin oder einen Neuntklässler! Denk dabei auch an das, was du über das Gehirn gelernt hast. Diese drei Elemente sind die Kernstücke der meisten Growth-Mindset- Interventionen: Informationen darüber bekommen, wie unser Gehirn lernt. 1 Persönliche Bezüge zu diesen Informationen herstellen (z.B. 2 eigene Beispiel-Situationen überlegen). 3 Einen motivierenden Brief schreiben. WEITER Ein Beispiel für eine Growth-Mindset-Intervention, die im Physikunterricht einer 7. Klasse durchgeführt wurde, finden Sie hier - mit Materialien, Tafelbildern und Schülerbeispielen: Intervention Physik.pdf 1.5 MB Schauen Sie sich diese Intervention in Ruhe an und überlegen Sie dabei, ob und wie Sie so eine Intervention auf Ihre Unterrichtsfächer übertragen könnten! Jetzt geht es aber erst einmal weiter mit der nächsten problematischen Überzeugung: WEITER 2. "ICH GEHÖRE NICHT DAZU!" Erinnern Sie sich an den Schüler Hamza, der in Jonas' Klasse hinten sitzt, oft abwesend erscheint, in den Pausen allein ist und in Leistungssituationen meist versagt. Sicherlich hat auch er den Gedanken verinnerlicht: Ich kann das nicht! Dazu kommt aber noch etwas anderes, und zwar - höchstwahrscheinlich - die Überzeugung: Ich gehöre nicht dazu. Vermutlich werden auch Sie es in Ihrem Beruf mit Kindern und Jugendlichen zu tun haben, die sich nicht zugehörig fühlen - sei es wegen ihrer ethnischen oder sozialen Herkunft, wegen ihres Aussehens, wegen ihres Geschlechts oder aus ganz anderen Gründen. Im Fall von Hamza kann es zum Beispiel sein, dass er wegen seines Migrationshintergrundes verunsichert ist. Dieses Phänomen wird in der Sozialpsychologie als "Sterotype Threat" bezeichnet: Der englische Begriff "Stereotype Threat" bezeichnet die Angst, ein bestehendes Stereotyp über eine soziale Gruppe (z.B. eine ethnische Gruppe), der man selbst angehört, zu bestätigen, indem man in einem mit dem Stereotyp verbundenen Bereich tatsächlich schwache Leistungen erbringt. Schofield, J. W., & Alexander, K. M. (2012). Stereotype Threat, Erwartungseffekte und organisatorische Differenzierung: Schulische Leistungsbarrieren und Ansätze zu ihrer Überwindung. In S. Fürstenau & M. Gomolla (Hrsg.), Migration und schulischer Wandel: Leistungsbeurteilung (S. 66). VS Verlag für Sozialwissenschaften. Man kann sich das wie eine negative selbst erfüllende Prophezeiung vorstellen: Man nimmt wahr, dass die anderen geringe Erwartungen haben - und das löst dann einen solchen Druck oder solche Angst aus, dass man tatsächlich versagt. Der Schüler Hamza scheint beispielsweise in dem Stereotyp "gefangen", dass Kinder - vor allem Jungen - mit Migrationshintergrund schlechter in der Schule sind als Kinder ohne Migrationshintergrund. So wie Hamza sich generell in der Schule "fehl am Platz" fühlt, gibt es sicher auch Schülerinnen und Schüler, die in der Klasse eine Außenseiter-Rolle einnehmen oder sich vielleicht auch nur in einem bestimmten Fach unwohl fühlen. Negative Erlebnisse wie z.B. Misserfolge, Mobbing, Einsamkeit oder Kritik der Lehrpersonen können dieses generelle Gefühl des Nicht-Dazugehörens dann immer weiter verstärken. Was können Sie tun, um solchen Kindern und Jugendlichen zu helfen? Aus der Forschung weiß man, dass sogenannte "Value-Affirmation-Interventionen" oder "Social-Belonging-Interventionen" hilfreich sein können. Um zu verstehen, wie solche Interventionen wirken, erinnern Sie sich bitte noch einmal an sich selbst als Jugendliche bzw. Jugendlicher zurück: Haben Sie sich damals auch irgendwo nicht zugehörig oder fehl am Platz gefühlt? Stellen Sie sich jetzt vor, Sie hätten in solchen Momenten von anderen, älteren Jugendlichen gehört, dass es ihnen früher genauso ging. Dass es total normal ist, am Anfang unsicher zu sein, vor allem wenn man in eine neue Klasse, an eine neue Schule oder sogar in ein neues Land kommt. Dass sich irgendwie jeder mal fehl am Platz fühlt, dass es aber mit der Zeit besser wird. In einer Studie von Walton & Cohen (2011), in der es um das Zugehörigkeitsgefühl von Schwarzen vs. Weißen am College ging, wurde zum Beispiel dieses Zitat verwendet: I didn’t go to a very good high school, and I worried that my high school courses had not prepared me well for college. Honestly, when I got here, I thought professors were scary. I thought they were critical and hard in their grading, and I worried a lot about how they and other students would evaluate me. I was nervous about speaking in class and I didn’t like other people to read my papers. Around my second year I felt more comfortable – I began to enjoy my classes more and I found some close friends who I trusted. I also became more comfortable speaking in class, and sometimes I asked my friends to edit my papers for me. And I saw that even when professors are critical, or their grading harsh, it didn’t mean they looked down on me or that I didn’t belong. It was just their way of motivating high- achieving students. Nick H. WEITER Stellen Sie sich nun weiter vor, Sie hätten über diese Zitate nachgedacht und vielleicht überlegt, was das mit Ihrem eigenen Leben zu tun hat. Vielleicht hätten Sie eine Art Essay schreiben sollen, mit folgender Aufgabenstellung: Was denkst du, warum sich die Erfahrungen der Jugendlichen an der Schule so zum Guten verändert haben? Beschreibe bei einer Antwort auch Beispiele, die du selbst erlebt hast! Eine weitere Aufgabe, die das Zugehörigkeitsgefühl stärken kann, sehen Sie im Folgenden: Hinweis: Sie müssen diese Aufgaben jetzt nicht selbst bearbeiten, es geht nur darum, dass Sie eine Vorstellung davon bekommen, wie eine Interventions-Aufgabe für Ihre Schülerinnen und Schüler aussehen könnte :)! In dieser Aufgabe geht es um deine Ideen, dein Leben, deine Überzeugungen. Bitte lies dir die folgende Liste gut durch und kreuze zwei oder drei Werte an, die dir am allerwichtigsten sind. Es gibt keine richtigen oder falschen Antworten - richtig ist, was du denkst! Sportlich sein Kreativ sein Unabhängig sein Im Moment leben Mitglied einer Gruppe sein Musik Politik Beziehungen zu Familie und Freunden Religion Humor Schau dir nochmal an, was du angekreuzt hast. In welchen Momenten sind dir diese Werte besonders wichtig? Bitte beschreibe in ein paar Sätzen, warum diese Werte so wichtig für dich sind. Konzentriere dich auf deine Gedanken und Gefühle. Grammatik und Rechtschreibung sind bei dieser Aufgabe nicht wichtig. WEITER Sie haben nun drei typische Elemente von "Value-Affirmation-Interventionen" bzw. "Social-Belonging-Interventionen" kennengelernt: Beispiele von gleichaltrigen bzw. etwas älteren Jugendlichen 1 lesen, die beschreiben, wie sich ihr Gefühl des Nicht- Dazugehörens mit der Zeit zum Guten verändert hat. 2 Einen Essay darüber schreiben, warum sich die Erfahrungen der Jugendlichen an der Schule verändert haben (und dabei eigene Erfahrungen miteinbeziehen). Werte auswählen, die man persönlich besonders wichtig findet, 3 und erklären, warum diese wichtig sind. Solche Aufgaben können bewirken, dass sich Schülerinnen und Schüler mehr auf positive Erfahrungen und auf positive Aspekte ihres Selbstbildes konzentrieren, anstatt immer nur das Negative zu sehen. Außerdem kann es entlasten und ermutigen, wenn man hört, dass es anderen genauso ging bzw. geht. Im besten Fall wird das Selbstvertrauen so gestärkt, dass man mit zukünftigen schlechten Erfahrungen besser umgehen kann und sich nicht immer selbst gleich in Frage stellt. Diese positiven Auswirkungen können der ganzen Klasse helfen - besonders aber den Schülerinnen und Schülern, die unsicher oder von Vorurteilen "bedroht" sind, so wie der Schüler Hamza im zu Beginn beschriebenen Beispiel. Jetzt noch zur dritten und letzten problematischen Überzeugung: WEITER 3. "DAS BRAUCHE ICH NICHT!" Erinnern Sie sich noch an Leonie? Die Schülerin, die ihre Chemie-Hefte in die Tonne werfen möchte, weil sie überzeugt ist, das ganze Zeug eh nie wieder zu brauchen? Dieses Problem betrifft wohl nicht nur den Chemie-Unterricht, sondern lässt sich in ganz verschiedenen Fächern und bei vielen Themen beobachten: Die Lernenden sehen keinen Nutzen, keinen Sinn darin, bestimmte Dinge zu wissen oder zu können. Und wenn man keinen Sinn sieht, ist die Motivation zum Lernen quasi bei Null. Wenn wir uns die Motivation als ein Produkt aus "Erwartung" und "Wert" vorstellen, betrifft diese problematische Überzeugung die Wert-Komponente. Diese Wert- Komponente kann nach der Erwartungs-Wert-Theorie von Eccles & Wigfield wiederum in drei Bereiche unterteilt werden: Wahrgenommener Nutzen (utility value) Wichtigkeit der Zielerreichung (attainment value) Intrinsischer Wert bzw. Interesse (intrinsic value) In den vergangenen Jahren wurden Interventionen entwickelt, die sich vor allem auf den erstgenannten Bereich beziehen, sogenannte Nützlichkeitsinterventionen (Utility-Value-Interventions). Diese zielen darauf ab, den wahrgenommenen Nutzen eines bestimmten Faches oder Lerninhaltes zu erhöhen - und dadurch wiederum die Motivation zu stärken, sich mit diesem Lerninhalt auseinanderzusetzen. Zwei Beispiele für solche Nützlichkeitsinterventionen finden Sie in den folgenden Dokumenten. Eine Intervention wurde im Fach Geschichte in einer 9. Klasse durchgeführt, die andere im Englischunterricht in einer 7. Klasse. Schauen Sie sich die Interventionen in Ruhe an und überlegen Sie dabei auch wieder, ob und wie Sie so eine Intervention auf Ihre Unterrichtsfächer übertragen könnten! Intervention Geschichte.pdf 3.4 MB Intervention Englisch.pdf 1.1 MB Vermutlich ist es Ihnen beim Anschauen aufgefallen: Die Elemente dieser Nützlichkeitsintervention sind ganz ähnlich wie die, die Sie schon bei den anderen Interventionen kennengelernt haben: 1 Informationen darüber bekommen, warum ein bestimmtes Fach bzw. ein Lerninhalt nützlich sein könnte (z.B. in Form von Zitaten anderer Schülerinnen und Schüler). 2 Persönliche Bezüge zu diesen Informationen herstellen (z.B. eigene Beispiele überlegen). Einen motivierenden Brief schreiben. 3 WEITER Sie haben nun einen Einblick bekommen, wie verschiedene Motivations- Interventionen aussehen könnten. Wissen Sie noch, welche Intervention zu welcher ungünstigen Überzeugung gehört? Bitte ordnen Sie die Überzeugungen per Drag-and-Drop zu! SUBMIT WEITER Wie funktionieren Motivations- Interventionen? Eigentlich ist es ja erstaunlich, dass solche kurzen Interventionen tatsächlich langfristige positive Effekte haben können. Wie ist das zu erklären? Laut einem Artikel von Yeager & Walton (2011) sind die positiven Effekte der Interventionen vor allem auf folgende Faktoren zurückzuführen: 1 Die Intervention setzt direkt bei den Erfahrungen der Lernenden an (z.B. durch alltagsnahe Beispiele, Zitate von Peers...). Die Intervention regt eine aktive Verarbeitung an und nutzt 2 effektive Überzeugungstechniken (z.B. "Saying-is-believing- Effekt": indem ich andere von etwas überzeuge, wie z.B. bei der Brief-Aufgabe, glaube ich selbst auch mehr daran). Die Intervention ist kurz und ihre Ziele bleiben "verdeckt". Man 3 würde also gar nicht ankündigen, dass man eine "Motivations- Intervention" durchführt, um den Lernenden nicht das Gefühl zu vermitteln, sie hätten eine solche Intervention nötig. Die Intervention kann eine Aufwärts-Spirale auslösen: Positivere 4 Überzeugungen können zu höherer Motivation und stärkerem Engagement führen, diese wiederum können zu besseren Lernerfolgen führen, die wiederum die Überzeugungen weiter verstärken und so weiter. WEITER Was muss ich bei der Umsetzung beachten? Wenn Sie selbst eine Motivations-Intervention im Unterricht durchführen oder zumindest einzelne Elemente daraus verwenden möchten, sollten Sie vor allem auf die folgenden Punkte achten (s. Yeager & Walton, 2011): Motivations-Interventionen sind am sinnvollsten, wenn sie zu "kritischen" Zeitpunkten durchgeführt werden, z.B. zu Geeigneten Zeitpunkt wählen Beginn eines neuen Schuljahres, in der Anfangsphase der Schülerinnen und Schüler an einer neuen Schule, vor wichtigen Entscheidungen (z.B. Bei der Durchführung ist es wichtig, dass die Lernenden nicht nur passiv Informationen "konsumieren", sondern Aktivität der Lernenden anregen angeregt werden, sich aktiv mit den Inhalten auseinanderzusetzen, persönliche Bezüge herzustellen und die Intervention somit zu "ihrer In den Interventionen geht es um ganz persönliche Erfahrungen und Meinungen Das "Setting" sensibel der Lernenden. Am besten gestalten überlegen Sie sich vorher, wie Sie das Setting so gestalten, dass sich alle trauen, offen und ehrlich mitzumachen. Überlegen Sie z.B.: Welche Aufgaben sollen schriftlich, Die Intervention wirkt umso besser, je stärker sie an die Zielgruppe angepasst ist. Achten Sie darauf, An Kontext und Zielgruppe anpassen dass die Informationen, Beispiele und Aufgaben so gut wie möglich zum Alter und zur Erfahrungswelt der Lernenden passen. Zuletzt ist es auch von entscheidender Bedeutung, ob Sie als Lehrperson hinter der Eigene Überzeugungen Botschaft der Intervention hinterfragen stehen. Nehmen Sie sich Zeit, um selbst einmal zu überlegen: Glauben Sie eigentlich daran, dass sich die Fähigkeiten aller Schülerinnen und Schüler verbessern können? Haben Sie WEITER Sie wissen nun, was es aus der psychologischen Forschung für Interventionen gibt, mit denen Sie problematische Überzeugungen wie "Ich kann das nicht!", "Ich gehöre nicht dazu!" oder "Das brauche ich nicht!" im Unterricht aufgreifen und verändern könnten. Diese Interventionen kann man als direkte Maßnahmen der Motivationsförderung bezeichnen, in dem Sinne, dass es sich um gezielte, zeitlich begrenzte Maßnahmen handelt. Sie können diese als "Werkzeuge" betrachten, mit denen Sie spezifische Motivationsprobleme in Ihren Klassen angehen können. Mindestens genauso wichtig ist es aber, dass Sie Ihren Unterricht dauerhaft so gestalten, dass positive Überzeugungen und die Lernmotivation gefördert werden. Denken Sie an die Seed-Soil-Metapher: Der Samen (also die in der Intervention vermittelte positive Überzeugung) kann dann am besten wachsen und gedeihen, wenn er auf fruchtbaren Boden fällt, wenn also der Kontext die Botschaft der Intervention unterstützt. Im nächsten (kürzeren!) Teil dieses Lernmoduls bekommen Sie Anregungen, wie Sie positive Überzeugungen durch Ihre Unterrichtsgestaltung indirekt unterstützen können. Lektion 3 von 4 The Soil: Sozialer Kontext Helene Zeeb Wie kann ich meinen Unterricht so gestalten, dass die Kernbotschaften der beschriebenen Interventionen möglichst dauerhaft unterstützt werden? Bitte schauen Sie sich alle vier Ideen an: PO SI T I V E N O R ME N Z USA MME N A R B E I T MO T I V I E R E N DE S R E A L I TÄT SB E Z ÜGE E TA B L I E R E N STÄ R K E N F E E DB A C K GE B E N H E R ST E L L E N Um positive Überzeugungen und eine positive Lernatmosphäre zu stärken, könnte es eine gute Idee sein, passende soziale Normen zu etablieren. Diese sollten mit allen besprochen, sichtbar aufgehängt und - ganz wichtig - im weiteren Unterrichtsverlauf auch umgesetzt werden! Ein Beispiel für Normen, die vor allem ein "Growth Mindset" fördern sollen, also die Überzeugung, dass Fähigkeiten veränderbar sind, finden Sie hier: Positive Classroom Norms (Math) Am Sinnvollsten ist es, wenn Sie vorher genug Zeit hatten, die Klasse kennenzulernen und zu beobachten. Dann könnten Sie die Normen herausgreifen, die Ihnen für die Klasse am wichtigsten erscheinen - und sie (gemeinsam mit den Lernenden) so formulieren, dass alle etwas damit anfangen können. PO SI T I V E N O R ME N Z USA MME N A R B E I T MO T I V I E R E N DE S R E A L I TÄT SB E Z ÜGE E TA B L I E R E N STÄ R K E N F E E DB A C K GE B E N H E R ST E L L E N Wenn Sie positive Normen eingeführt haben, sollten Sie dafür sorgen, dass diese auch beachtet werden. Sie könnten zum Beispiel mal eine Gruppenarbeit durchführen, bei der Sie ganz gezielt darauf achten, wie die Schülerinnen und Schüler zusammenarbeiten - und hinterher Feedback dazu geben. Im Physik-Projekt haben wir das z.B. so umgesetzt, dass die Lehrerin vor der Gruppenarbeit angekündigt hat: "Deine Gruppe ist erfolgreich, wenn ihr… euch gegenseitig alle Fragen stellt, die unklar sind. Fragen stellt, um sicher zu gehen, dass ihr eure Gruppenmitglieder richtig versteht. euch gegenseitig eure Fragen beantwortet. Ich achte besonders darauf, ob... ihr gemeinsam lernt jeder von euch Zeit bekommt, um seine Ideen und Fragen zu erklären jeder von euch den anderen genau zuhört ihr euch sehr, sehr viele Fragen stellt!" Während der Gruppenarbeit hat die Lehrerin die Gruppen inhaltlich unterstützt, aber eben auch beobachtet und sich Notizen gemacht, wie die Zusammenarbeit geklappt hat. Nach der Gruppenarbeit hat sie allen Gruppen Feedback gegeben - was von der Klasse sehr interessiert aufgenommen wurde: PO SI T I V E N O R ME N Z USA MME N A R B E I T MO T I V I E R E N DE S R E A L I TÄT SB E Z ÜGE E TA B L I E R E N STÄ R K E N F E E DB A C K GE B E N H E R ST E L L E N Erinnern Sie sich an das, was Sie zu Beginn des Seminars zum Thema Feedback gehört haben: Mit gutem Feedback können Sie positive Überzeugungen, die Motivation und die individuellen Lernprozesse der Schülerinnen und Schüler unterstützen. Aber wie schafft man es, mitten im anspruchsvollen Unterrichtsgeschehen spontan gutes Feedback zu geben? Eine Idee wäre, dass Sie sich in Ruhe eine Liste mit möglichen Feedback-Kommentaren für verschiedene typische Situationen zusammenstellen, die motivierend sind und zu Ihnen passen. Diese Liste könnten Sie sich immer mal direkt vor einer Unterrichtsstunde kurz durchlesen, um verschiedene Kommentare präsent zu haben. Hier finden Sie als Anregung eine solche Liste - natürlich viel zu lang und auf Englisch, aber vielleicht gefällt Ihnen die ein oder andere Formulierung: Feedback Tool PO SI T I V E N O R ME N Z USA MME N A R B E I T MO T I V I E R E N DE S R E A L I TÄT SB E Z ÜGE E TA B L I E R E N STÄ R K E N F E E DB A C K GE B E N H E R ST E L L E N Die drei erstgenannten Ideen zielen vor allem darauf ab, das Klassenklima so zu verändern, dass das Kompetenzerleben (Ich kann das lernen!) und das Zugehörigkeitsgefühl (Ich gehöre dazu!) der Schülerinnen und Schüler bestärkt werden. Um einen fruchtbaren Boden auch für die dritte Überzeugung, nämlich den wahrgenommenen Nutzen des Lerninhaltes (Das brauche ich, das ist wichtig!), zu schaffen, könnten Sie sich beim Planen Ihres Unterrichts immer wieder selbst fragen: Was hat der Lernstoff eigentlich mit der Lebensrealität der Schülerinnen und Schüler zu tun? Worin besteht der Mehrwert für sie, darüber Bescheid zu wissen? Könnte das Wissen ihnen jetzt oder später im Leben nützlich sein? Solche Realitätsbezüge immer wieder in den Unterricht einzubauen, dauert nicht lange - und kann helfen, den wahrgenommenen Nutzen und somit auch die Motivation auf lange Sicht zu stärken. In unserem Geschichtsprojekt hat die Lehrerin zum Beispiel in einer Stunde folgendes Thema behandelt: "Die Eisenbahn als Motor für wirtschaftliche und gesellschaftliche Veränderungen in Deutschland während der Industrialisierung?" Am Ende der Stunde dachten die Schülerinnen und Schüler mittels Think-Pair-Share darüber nach, welche Bedeutung die Bahn in ihrem Alltag hat. Daraus wurde im Gespräch gemeinsam die Bedeutung der Bahn für die heutige Gesellschaft abgeleitet. Die Lehrerin reflektierte das wie folgt: "Dadurch, dass die Schülerinnen und Schüler sich erst untereinander über ihre Erfahrungen mit der Deutschen Bahn austauschten, konnten sich am folgenden Gespräch viele beteiligen, die sonst weniger aktiv sind. Schnell benannten die Schülerinnen und Schüler die Vor- und Nachteile des Bahnfahrens für sich selbst und ihre Familie, aber auch für die Gesellschaft, indem sie beispielsweise auf die Schonung der Umwelt hinwiesen. Die Bahn ist im Alltag der Jugendlichen präsent, das Interesse an diesem Thema war deutlich zu spüren." Lektion 4 von 4 Zusammenfassung und Arbeitsauftrag Helene Zeeb Sie haben nun verschiedene Möglichkeiten kennengelernt, wie sie positive Überzeugungen und die Motivation stärken können. Klicken Sie auf die Kreuze in der Pflanze, um sich die drei direkten Möglichkeiten (Interventionen) noch einmal ins Gedächtnis zu rufen. Klicken Sie auf die Kreuze im Boden, um sich die indirekten Möglichkeiten anzuschauen, wie Sie einen "fruchtbaren Boden" für die Motivation schaffen könnten.         Growth-Mindset-Intervention Kernbotschaft: Jeder kann das lernen - auch du!  Social-Belonging- / Value-Affirmation-Intervention Kernbotschaft: Du gehörst dazu!  Nützlichkeitsintervention Kernbotschaft: Das ist nützlich für dich!  Positive Normen etablieren Soziale Normen mit der Klasse erarbeiten, aufhängen und umsetzen.  Zusammenarbeit stärken Zum Beispiel: Nach einer Gruppenarbeit gezielt Feedback zur Zusammenarbeit der Lernenden geben.  Motivierendes Feedback geben Zum Beispiel: Eine eigene Feedback-Liste erstellen und diese vor dem Unterricht durchlesen.  Realitätsbezüge herstellen Die Lernenden so oft wie möglich Bezüge zu ihrem eigenen Leben herstellen lassen. Quellen Gaspard, H., Parrisius, C., Nagengast, B., & Trautwein, U. (2019). Förderung von Wertüberzeugungen durch Nützlichkeitsinterventionen. In H. Gaspard, U. Trautwein, & M. Hasselhorn (Eds.), Diagnostik und Förderung von Motivation und Volition (1. Auflage 2019, pp. 161–175). Hogrefe. Hulleman, C. S., & Harackiewicz, J. M. (2021). The utility-value intervention. In G. M. Walton & A. J. Crum (Eds.), Handbook of Wise Interventions (pp. 100–125). Guilford Press. Walton, G. M., & Cohen, G. L. (2011). A brief social-belonging intervention improves academic and health outcomes of minority students. Science, 331(6023), 1447–1451. Yeager, D. S., Romero, C., Paunesku, D., Hulleman, C. S., Schneider, B., Hinojosa, C., Lee, H. Y., O’Brien, J., Flint, K., Roberts, A., Trott, J., Greene, D., Walton, G. M., & Dweck, C. S. (2016). Using design thinking to improve psychological interventions: The case of the growth mindset during the transition to high school. Journal of Educational Psychology, 108(3), 374–391. Yeager, D. S., & Walton, G. M. (2011). Social-psychological interventions in education: They’re not magic. Review of Educational Research, 81(2), 267–301. Zeeb, H., Ostertag, J., & Renkl, A. (2020). Towards a growth mindset culture in the classroom: Implementation of a lesson-integrated mindset training. Education Research International, e8067619. Arbeitsauftrag Bitte denken Sie nun an die Fächer, die Sie später unterrichten werden. Welche Art von Motivationsproblemen ist für diese Fächer typisch? Denken Sie auch an die Schule, in der Sie vielleicht arbeiten werden: Welche Schülerinnen und Schüler werden diese Schule besuchen? Überlegen Sie, welche problematischen Überzeugungen bei Ihren zukünftigen Schülerinnen und Schülern auftreten könnten - und wie Sie als Lehrperson damit umgehen können! Machen Sie sich möglichst konkrete Gedanken, was Sie tun können, um positive Überzeugungen und die Motivation zu fördern. Halten Sie Ihre Überlegungen und Pläne schriftlich fest! (ca. 1 A4-Seite, Schriftgröße 12, Zeilenabstand 1,5) Laden Sie Ihr Dokument im Moodle-Kurs hoch (Abschnitt: Lernmotivation fördern)! Bringen Sie Ihre Notizen auch in die nächste Seminarsitzung mit (ausgedruckt oder digital), da Sie in Kleingruppen damit weiterarbeiten werden. Sie haben das Lernmodul fertig bearbeitet.

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