Pharmaka des Magen-Darm-Systems, Haut und Infekte PDF

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Dieses Dokument beschreibt verschiedene Medikamente, die beim Magen-Darm-System, Haut- und Infektionskrankheiten Anwendung finden. Es behandelt verschiedene Themen, von Antazida und deren Wirkungsweise bis hin zur Therapie von Helicobacter pylori und weiteren medikamentösen Behandlungsformen.

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Pharmaka des Magen-Darm-Systems, Haut und Infekte 2AP03_1_G06_01 Lernziele Die Studierende/ Der Studierende… … erläutert das Wirkungsprinzip von Antazida … nennt die Substanzen, die zur Ulkusbehandlung eingesetzt werden, und erläutert ihr Wirkungsprinzip … erklär...

Pharmaka des Magen-Darm-Systems, Haut und Infekte 2AP03_1_G06_01 Lernziele Die Studierende/ Der Studierende… … erläutert das Wirkungsprinzip von Antazida … nennt die Substanzen, die zur Ulkusbehandlung eingesetzt werden, und erläutert ihr Wirkungsprinzip … erklärt, wann und warum neben den Ulkusmitteln noch zusätzlich Antibiotika eingesetzt werden 2 Antazida … sind Arzneistoffe, die überschüssige Magensäure neutralisieren oder binden. Als Folge einer Hyperazidität können Störungen/Erkrankungen auftreten wie: Gastritis Ulkus oder Reflux- Ösophagitis 3 Antazida: Indikationen Antazida werden bei folgenden Krankheitsbildern eingesetzt: Überhöhter Säureproduktion Gastritis Magen-Darm-Ulzera Reflux-Ösophagitis 4 Antazida: Unerwünschte Wirkungen Antazida können sowohl obstipierend als auch abführend wirken. Bei Langzeittherapie können übermässige Magnesium, Calcium sowie Aluminiumwerte im Blut festgestellt werden. 5 Antazida: Unerwünschte Wirkungen Therapie mit Calciumcarbonat kann zu einem Rebound-Effekt führen. Folge → reaktive Magensäuresekretion. Langzeittherapie mit Magnesium-Aluminium-Silikate kann zu Bildung von Nierensteinen führen 6 Antazida-Wechselwirkungen Antazida können die Resorption und die Wirksamkeit anderer Arzneistoffe wesentlich herabsetzen. Bei folgenden Arzneimittelgruppen ist eine zeitlich versetzte Einnahme notwendig. Chinolon- und Tetracyclinantibiotika Eisenpräparate 7 Antazida: Pflegeschwerpunkte Antazida sollen niemals vor oder zu den Mahlzeiten eingenommen werden. Optimaler Einnahmezeitpunkt ist eine Stunde nach der Mahlzeit oder vor dem Schlafengehen. → Empfohlen wird häufiger niedrigere Einzeldosen anstatt hohe Einmaldosen. 8 Magnesiumhydroxid- Aluminiumoxid (Alucol: Coop Vitaly, 2015) Magnesium-Aluminium-Silikate (Riopan: DocMorris, 2014) Calziumcarbonat und Magnesiumcarbonat (Rennie: Rennie.de, 2013) 9 Ulkusmittel Ulkuspräparate werden bei Erkrankungen eingesetzt, an deren Entstehung die Magensäure mitbeteiligt ist. Reflux-Ösophagitis Gastritis Ulcus ventriculi Ulcus duodeni 10 Ulkusmittel Zur Ulkustherapie eignen sich folgende Arzneimittelgruppen: Protonnenpumpenhemmer H2-Antihistaminika Antazida Zytoprotektiva Antibiotika (bei nachgewiesenem Helicobacter pylori) 11 Ulkusmittel: Protonenpumpenhemmer Protonenpumpenhemmer: (Esomep: Adiershop,2011) Bewirken die stärkste Unterdrückung der Säureproduktion. Schnelle Abheilung von Ulzera (Pantozol: Compendium,2012) Nebenwirkungen von Protonenpumpenhemmer Hypergastrinämie Vitamin-B12-Mangel Bakterielle Besiedlung des Magens Schwindel, Müdigkeit und Kopfschmerzen 12 Protonenpumpenhemmer: Pflegeschwerpunkte Einnahmevorschrift: Am besten Morgens unzerkaut mit einem halben Glas kohlensäurefreiem Wasser. Dürfen weder zerkaut noch zerdrückt werden. Bei Sondenapplikation oder bei Dysphagie kann das Medikament in Wasser aufgeschwemmt werden. 13 Ulkusmittel: H2-Antihistaminika H2-Antihistaminika (Zantic: Medpex, 2013) Blockieren die H2-Rezeptoren des Histamins und unterdrücken die Magensäurebildung und - sekretion. Wirkstärke und Wirkungsdauer ist, vergleichend mit den Protonenpumpenhemmer, geringer. 14 Ulkusmittel: H2-Antihistaminika Nebenwirkungen von H2-Antihistaminika Diarrhoe Muskelschmerzen Schwindel Hautausschläge Reversibler Serumtransaminasenanstieg 15 Ulkusmittel: Zytoprotektiva Sucralfat bildet eine Schutzschicht auf der geschädigten Schleimhaut. (Ulcogant, Compendium, 2013) Misoprostol (synthetisches Prostaglandin) ist ein synthetisches Prostaglandin, das in niedrigen Dosen die Schutzschleimbildung im Magen fördert und die Säureproduktion hemmt. CAVE: Schwangerschaft 16 Therapie des Helicobacter pylori Helicobacter pylori kann im sauren Milieu des Magens überleben, da er mit einer «Ammoniakwolke» umgeben ist. Der H. pylori nistet sich in und unter der Schleimhautbarriere des Magens. Eradikationstherapie → vollständige Vernichtung des Bakteriums. 17 Therapie des Helicobacter pylori Dadurch kommt es zur schnelleren Abheilung des Ulkus. Ulkus-Rezidive werden vermieden. Zur Eradikationstherapie wird ein Protonenpumpenhemmer mit zwei Antibiotika über ein bis zwei Wochen verabreicht. 18 Magen- und Darmmotilitätsfördernde Mittel Zur Förderung der Magen- und Darmmotilität werden Stoffe eingesetzt, welche die Freisetzung von Acetylcholin erhöhen. Dadurch wird das Bewegungsvermögen des Magens und des Dünndarms gesteigert. 19 Magen- und darmmotilitätsfördernde Mittel: Präparate Wirkstoff: Domperidon (Motilium, Coop Vitaly, 2015) Wirkstoff: Metoclopramid (Paspertin, Compendium, 2013) (Primperan, Compendium, 2014) 20 Magen- und darmmotilitätsfördernde Mittel: Indikationen Indikationen: o Übelkeit und Erbrechen o Steigerung der Magen- und Darmmotilität z.B. Reizmagen o Nach operativen Eingriffen o Zur Ergänzung bei einem Ulcus ventriculi oder Ulcus duodeni 21 Magen- und darmmotilitätsfördernde Mittel: Unerwünschte Wirkungen Unerwünschte Wirkungen: Schwindel Depressive Verstimmung Extrapyramidale Störungen Galaktorrhoe Menstruationsstörungen CAVE: Epileptiker 22 Magen- und darmmotilitätsfördernde Mittel: Kontraindikationen Kontraindikationen: Metoclopramid darf Epileptikern, Phäochromozytom bei Säuglingen und Kindern nicht verabreicht werden! 23 Laxantien Laxanzien (Abführmittel) beschleunigen die Stuhlentleerung. Diese kann entweder durch eine verzögerte Darmpassage oder einen gestörten Entleerungsreflex entstehen. Missbrauch von Laxanzien wird bevorzugt anstatt Obstipationsprophylaxe 24 Laxanzien: Wirkungsmechanismus Laxanzien führen zu einer Volumenvermehrung im Darminneren. Durch die Erhöhung des Volumens im Darm wird ein Reiz auf die Darmmuskulatur ausgelöst. Darmperistaltik nimmt zu und fördert die Stuhlentleerung. 25 Laxanzien: Wirkungsprinzipien Wirkungsprinzipien der Laxanzien: Quellstoffe Osmotisch wirkende Stoffe Antiresorptive und hydragoge Laxanzien Gleitmittel Auslösung des defäkationsreizes mittels Suppositorien oder Mikroklysmen. 26 Laxanzien: Wirkungsprinzipien Wirkungsprinzipen der Laxanzien: Quellung der Arzneistoffe unter Wasseraufnahme Zurückhaltung von Wasser durch erhöhte Ionenkonzentration im Darminneren Beeinflussung der Wasserresorption und Wassersekretion Verminderung des mechanischen Widerstands durch Gleitmittel Auslösung des Defäkationsreflexes. 27 Laxanzien Teufelskreislauf Abnahme des Defäkationsreflexes Laxanzieneinnahme Obstipation Natrium-, Kalium- und Wasserverlust 28 Laxanzien: Indikationen Medizinische Untersuchungen Operative Eingriffe Schmerzhafte Stuhlentleerung Einnahme von toxischen Stoffen Medikamentös bedingte Obstipation 29 Laxanzien: unerwünschte Wirkungen Bei kurzfristiger Anwendung von Laxanzien → selten unerwünschte Wirkung. Bei chronischer Anwendung kommt es durch die häufigere Stuhlentleerung zu: Wasserverlust Elektrolytverlust (→ CAVE Kalium) Verminderung der Wirkung der Kontrazeptiva 30 Laxanzien: Kontraindikationen Phosphathaltige Laxanzien sind bei Niereninsuffizienz kontraindiziert. Bei niereninsuffizienten Patienten dürfen keine Micro-Clyss, Practo-Clyss, Freka-Clyss oder Colophos verwendet werden! (Freka-Clyss: Compendium 2012) 31 Laxanzien Importal: Osmotisch wirkende Stoffe (Importal: Compendium, 2014) Dulcolax Resorption und sekretionsbeeinflussende Stoffe (Dulcolax: Compendium, 2012) Movicol: Osmotisch wirkende Stoffe (Movicol: Compendium, 2013) 32 Antidiarrhoika Therapie der Diarrhoe richtet sich nach deren Ursache. Wichtigste therapeutische Massnahme bei Diarrhoe: Substitution des Flüssigkeits- und Elektrolytverlustes. Spasmolytisch wirkende, motilitätshemmende Arzneimittel oder medizinische Kohle. 33 Antidiarrhoika: Indikationen und unerwünschte Wirkungen Indikationen: Diarrhoe, wobei sich die Therapie nach den Ursachen des Durchfalls zu richten hat. Unerwünschte Wirkungen: Schwindel Mundtrockenheit Brechreiz 34 Diarrhoe: Pflegeschwerpunkte Schwarztee Schwarze Schokolade Bananen Elektrolyt-Kontrolle ggf. Elektrolyt-Ersatz Flüssigkeitssubstitution 35 Quellenangaben Schmid, B., Hartmeier, C. & Bannert, Ch. (2011). Arzneimittellehre für Krankenpflegeberufe. (9. Auflage). Stuttgart: Wiss. Verlagsgesellschaft. www.compendium.ch 36

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