Bildungssystem Schweiz und seine Bedeutung für die Wirtschaftspolitik PDF

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This presentation discusses the Swiss education system and its role in the economy. It examines the current state of the system, challenges, and opportunities. Key topics include vocational training and its importance in workforce development.

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Bildungssystem Schweiz und seine Bedeutung für die Wirtschaftspolitik Vorlesung “Aktuelle Fragen zur Wirtschaftspolitik Schweiz” – Tobias Straumann, Universität Zürich Prof. Dr. Ursula Renold Chair of Education Systems [email protected] Übersicht • Das Bildungssystem Schweiz im Überblick...

Bildungssystem Schweiz und seine Bedeutung für die Wirtschaftspolitik Vorlesung “Aktuelle Fragen zur Wirtschaftspolitik Schweiz” – Tobias Straumann, Universität Zürich Prof. Dr. Ursula Renold Chair of Education Systems [email protected] Übersicht • Das Bildungssystem Schweiz im Überblick: Struktur, Systembezüge, Steuerungsmechanismen • Bildungssystem und Arbeitsmarktes Schweiz • Warum geraten Bildungssysteme unter Druck? • Situation von Jugendlichen auf dem Arbeitsmarkt im internationalen Vergleich • Ohne Durchlässigkeit im Bildungssystem keine Chancengerechtigkeit • Berufsbildung: was zeichnet einen wirksamen Berufsbildungsprozess aus? 15.11.2023 Drei Funktionen, welche Bildungssysteme erfüllen sollten Das Bildungssystem hat drei Hauptfunktionen. Wir analysieren sie, um herauszufinden, inwieweit: a. der Einzelne in der Lage ist, seine eigene Biografie, seine Beziehungen zu seiner Umwelt und sein Leben in der Gemeinschaft selbständig zu gestalten (individuelle Steuerungsfähigkeit), b. die auf dem Arbeitsmarkt benötigten Fähigkeiten zur Verfügung gestellt werden und damit das für Wohlstand und gesellschaftliche Entwicklung notwendige Arbeitsvolumen quantitativ und qualitativ gesichert wird (Humankapital), und c. die soziale Teilhabe gewährleistet ist, einschließlich des Aspekts des sozialen Zusammenhalts (Chancengleichheit/Gerechtigkeit). Quelle: Klieme et al. 2006 15.11.2023 Was ist das Verständnis eines Bildungssystems im 21. Jahrhundert? Informelle Bildung: nachrichten lesen Tertiäre Bildungssstufe: Uni Informelle Bildung Extrem wichtig: kanadische studie zeigt 66% der Kompetenzen wurden informell gebildet Lernen, das nicht direkt arbeitsplatzrelevant ist Veränderungen: technologisch, FirmenVerhalten, neue betriebliche Anforderungen verlangen neue Qualifikationen arbeitsplatzrelevantes Lernen Formale Bildung Nicht-formale Bildung Bildungsformen HBB VorObligatorische SekundarSchule Schule Stufe II Tertiäre Bildungsstufe Umschulung, höhere Bildung, Weiterbildung……. HBB Lebensphasen 15.11.2023 Übersicht • Das Bildungssystem Schweiz im Überblick: Struktur, Systembezüge, Steuerungsmechanismen • Bildungssystem und Arbeitsmarkt Schweiz • Warum geraten Bildungssysteme unter Druck? • Situation von Jugendlichen auf dem Arbeitsmarkt im internationalen Vergleich • Ohne Durchlässigkeit im Bildungssystem keine Chancengerechtigkeit • Berufsbildung: was zeichnet einen wirksamen Berufsbildungsprozess aus? 15.11.2023 Bildungssystem Schweiz Auf-, um- und wiedereinsteigen im Laufe des Lebens EintrittsAlter Hochschule: breites wissen - keine Spezialisierung EintrittsAlter DurchschnittsAlter 32/35/25 >20 19 16 6 Rote blase: Sachen die man machen muss um indirekt in die nächste Stufe auszusteigen Beispiel Passarelle 15.11.2023 Facts & Figures: höhere Berufsbildung und Hochschulabschlüsse relativ zu Sek II Abschlüssen Abschlüsse in Prozent der Sekundarstufe II Abschlüsse in höherer Berufsbildung und Hochschulen relativ zur Sekundarstufe II 120% 100% 80% 60% 40% 20% 0% Höhere Berufsbildung Hochschulen Sekundarstufe II = Basis Quelle: Bundesamt für Statistik (BFS) - Studierende und Abschlüsse an Hochschulen (SHIS-studex), Bildungsabschlüsse (Sekundarstufe II und Höhere Berufsbildung) (SBA), 2021 15.11.2023 Facts & Figures: Höchster Bildungsstand der gesamten Bevölkerung über die Zeit (inkl. Verwaltung, Bildung und Gesundheitswesen) Hochschule Kurve geht nach oben. Nur obligatorische Schule geht zurück - stark gefährdet mal arbeitslos zu werden, Bemerkungen - Hochschulen umfassen FHs und Unis - Der sinkende Trend bei den Berufsbildungsabschlüssen geht einher mit dem «upskilling» Prozess an den FHs 15.11.2023 Facts & Figures: Abschlussquoten der Hochschulen über die Zeit KMU Wirtschaft braucht nicht mal so viele Uni Abschluss Mitarbeiter In % der gleichhaltrigen Wohnbevölkerung (Netto-Quoten) 20% 18% 16% 14% 12% 10% Das starke Wachstum der Fachhochschul-Abschlüsse ist für die Berufsbildung wichtig und hält sie attraktiv 8% 6% 4% 2% 0% Universitäre Hochschulen Fachhochschulen Pädagogische Hochschulen Quelle: Bundesamt für Statistik (BFS) - Längsschnittanalysen im Bildungsbereich (LABB), 2021 15.11.2023 Facts & Figures: Höchster Bildungsabschluss in der real produzierenden Wirtschaft (ohne Verwaltung, Bildung, Gesundheitswesen) (Prozentsatz am Total der Erwerbstätigen in %) Nur 10% in unserer Wirtschaft braucht Uni Abschluss gebildete Berufliche Grundbildung Obligatorische Schulbildung Höhere Berufsbildung Universitäre Bildung Fachhochschulbildung Gymnasium Quelle: Pusterla, Filippo, and Ursula Renold. “Does ICT Affect the Demand for Vocationally Educated Workers in Switzerland?” CES Working Papers 2020, no. 1 (November 2020) https://doi.org/10.3929/ethz-b-000452743. 15.11.2023 Facts & Figures: Arbeitslosenquote nach höchstem Bildungsabschluss der Betroffenen Uni ausgebildete sind mehr von Arbeitslosigkeit gefährdet weil keine praktische Erfahrung Erwerbslosenquote ILO der Hochschulabsolvent*innen mit Abschlussjahr 2018 ein Jahr nach Abschluss Quelle: Bundesamt für Statistik (BFS) - Schweizerische Arbeitskräfteerhebung (SAKE), 2021 15.11.2023 Übersicht • Das Bildungssystem Schweiz im Überblick: Struktur, Systembezüge, Steuerungsmechanismen • Bildungssystem und Arbeitsmarkt Schweiz • Warum geraten Bildungssysteme unter Druck? • Situation von Jugendlichen auf dem Arbeitsmarkt im internationalen Vergleich • Ohne Durchlässigkeit im Bildungssystem keine Chancengerechtigkeit • Berufsbildung: was zeichnet einen wirksamen Berufsbildungsprozess aus? Exogene Schocks: Finanzkrise, covid, Inflation, krieg 15.11.2023 Warum stehen die Bildungssysteme unter dem Druck? Megatrends und exogene Schocks – rasanter Wandel Digitale Transformation Web Expansion Globalisierung ENERGIEKRISE INFLATION Individualisierung KRIEGE NEW STUDY 15.11.2023 Der Wandel wird durch die Entwicklung des World Wide Web beschleunigt: Vom Web (Netz) 1.0 zum Web (Netz) 5.0 Netz der Inhalte (Web 1.0) Netz der Kommunikation (Web 2.0) Netz des Kontextes (Web 3.0) Netz der Dinge (Web 4.0) - Web 3.0: blockchain technology Web 4.0: find my iPhone Netz der Gedanken (Web 5.0) Web 5.0: Apple Watch spürt dass mensch unruhig ist, weil es Handy sucht und sucht Handy 15.11.2023 Auswirkungen der Trends auf das Beschäftigungssystem Beschäftigungssystem dreht sich so schnell Bildungssystem produziert nicht die Mitarbeiter die man heutzutage braucht Neue digitale Tools, Workflows Neue interne OrganisationsModelle Hohes Tempo Relative Verschiebung von Hardskills zu Softskills Veränderte Produkte und Dienstleistungen Veränderte Qualifikationsanforderungen Produced by ChatGPT (DALL-E 3 plug-in) Firmen wollen vor allem soft Skills 15.11.2023 Prozentualer Anteil an Stellenangeboten Die Anforderungen auf dem Arbeitsmarkt ändern sich Beispiel: Stellenmarkt-Monitor Schweiz 1950-2014 100% 90% Wachsende Nachfrage von Softskills und Berufserfahrung 80% 70% 60% 50% Höherqualifizierung 40% 30% 20% 10% 0% Quelle: A. Salvisberg, 2010 Poly. (Schulpflicht) Obligatorische Schule Poly. (Lehre TVET) Abschluss berufliche Grundbildung (EFZ/EBA) Poly. (Hochschulbildung (Tertiärbereich A oder B)) Tertiärer Abschluss (Höhere Berufsbildung/Hochschule) Poly. (erleben) Arbeitserfahrung Poly. (SoftPersonalSkills) und Methodenkompetenzen Sozial-, 15.11.2023 Komparativer Vorteil von Schule und Arbeitsplatz als Lernort in der Akquisition von Soft Skills Betriebe sind besser geeignet wie Schulen um soft Skills beizubringen Quelle: Bolli Th. and Renold, U. (2017): Comparative Advantages of School and Workplace Environment in Skill Acquisition: Empirical Evidence from a Survey among Professional Tertiary Education and Training Students in Switzerland. In: Evidence-based HRM: A Global Forum for Empirical Scholarship. Vol. 5 Iss, p 1-34.) 15.11.2023 Zwischenfazit: Warum stehen Bildungssysteme unter Druck • Digitale Transformation führt zu immer schnelleren Änderungen von Produkten, Prozessen und Dienstleistungen in der Arbeitswelt • Bildungssysteme stehen unter dem Druck rasanter Änderungen von Qualifikationsanfoderungen in den Betrieben als Folge der Digitalen Transformation • Der rasche Wandel führt zur relativen Veränderung der Bedeutung von Fach-, Methoden und Sozialkompetenzen 15.11.2023 Durchschnittlicher Bildungsreformprozess vom Beginn bis zum Eintritt der ersten Kohorte in den Arbeitsmarkt (8-10 Jahre) Neue digitale Tools, Workflows Reformstau / Widerstand geringes Tempo Überlastete Lehrpersonen & Dozierende CURRICULUM REVISION Inkrementelle Reformen (Moodle, Zoom, ChatGPT) zeitaufwendige Curriculum Revisionen Bildung viel zu langsam: Stoff ist nicht mehr aktuell und aufwand um curiculum zu ändern ist zu gross 15.11.2023 Digitale Transformation führt zu «Skills Mismatch» Bildungssystem Neue digitale Tools, Workflows Reformstau / Widerstand geringes Tempo Überlastete Lehrpersonen & Dozierende Beschäftigungssystem Neue digitale Tools, Workflows New Study Neue interne OrganisationsModelle (flache Hierarchien) Inkrementelle Reformen (Moodle, Zoom, ChatGPT) zeitaufwendige Curriculum Revisionen Generation Praktikum an Hochschulen Hohes Tempo Relative Verschiebung von Hardskills zu Softskills (transferable) New Work Veränderte Produkte und Dienstleistungen Veränderte Qualifikationsanforderungen 15.11.2023 Einstieg in den Arbeitsmarkt als Hochschulabsolvent - Debatten & Fakten Deutschland 2006 USA 2018 Unbezahlte Praktika sind das neue Normal für CollegeStudenten Leitartikel "Der Villanovaner" 11. September 2018 Nicht ökonomisch effizient 15.11.2023 Was Absolventen von den ETH-Abschlüssen mitnehmen und was ihnen an Kompetenzen fehlt Legende: Durchgehende Balken (MSc-Absolventen), gestreifte Balken (Doktoratsabsolventen). Quelle: Absolventenbefragung des Bundesamtes für Statistik (BfS). Skala: 1-7 (zwei Items pro Kompetenz) Folie erhalten von: Dr. Barbara La Cara (ETH Zürich, Stab Rektor | Strategische Initiativen) 15.11.2023 Übersicht • Das Bildungssystem Schweiz im Überblick: Struktur, Systembezüge, Steuerungsmechanismen • Bildungssystem und Arbeitsmarkt Schweiz • Warum geraten Bildungssysteme unter Druck? • Situation von Jugendlichen auf dem Arbeitsmarkt im internationalen Vergleich • Ohne Durchlässigkeit im Bildungssystem keine Chancengerechtigkeit • Berufsbildung: was zeichnet einen wirksamen Berufsbildungsprozess aus? 15.11.2023 Drei Funktionen, welche Bildungssysteme erfüllen sollten Das Bildungssystem hat drei Hauptfunktionen. Wir analysieren sie, um herauszufinden, inwieweit: a. der Einzelne in der Lage ist, seine eigene Biografie, seine Beziehungen zu seiner Umwelt und sein Leben in der Gemeinschaft selbständig zu gestalten (individuelle Steuerungsfähigkeit), b. die auf dem Arbeitsmarkt benötigten Fähigkeiten zur Verfügung gestellt werden und damit das für Wohlstand und gesellschaftliche Entwicklung notwendige Arbeitsvolumen quantitativ und qualitativ gesichert wird (Humankapital), und c. die soziale Teilhabe gewährleistet ist, einschließlich des Aspekts des sozialen Zusammenhalts (Chancengleichheit/Gerechtigkeit). Quelle: Klieme et al. 2006 15.11.2023 CES Jugendarbeitsmarkt-Index (YLMI) – Interaktives Webtool https://apps.ces.ethz.ch/ylmi/ (Jugend = 15-24 Jährige) 15.11.2023 Jugendarbeitsmarkt Index: Schweiz und Mittelmeer-Länder 1. Zustand der Aktivität − Arbeitslosenquote − Entspannte Arbeitslosenquote − NEET-Quote 2. Relaxed Unemployment: Suchen nicht mehr nach einem job aber wären zur Verfügung Arbeitsbedingungen − Quote befristete Arbeitsverträge <18 Mt. − Unfreiwillige Teilzeitbeschäftigtenquote − Rate der atypischen Arbeitszeiten − Von Armut bedrohte Erwerbstätige − Quote der gefährdeten Beschäftigten 3. Bildung − Quote der formalen Bildung − Skills Mismatch 4. Geschmeidigkeit Übergänge − Relative Arbeitslosenquote − Langzeitarbeitslosenquote Vulnerable employment rate: bsp arbeiten im Familien business, kriegen so halb lohn und wohnen Quelle: Webtool: https://apps.ces.ethz.ch/ylmi/ zuhause (je weiter der Wert von 0 entfernt ist, desto besser die Situation der Jugend) 15.11.2023 Jugendarbeitsmarkt Index: Schweiz und Mittelmeer-Länder Entwicklung über die Zeit Finanz- und Schuldenkrise COVID-19 15.11.2023 Zusammenhang zwischen KOF YLMI und schulbasierten Berufsbildungsprogrammen Quelle: OECD (2015) 15.11.2023 Zusammenhang zwischen KOF YLMI und dual-strukturierten Berufsbildungsprogrammen Switzerland Schulbasierte ausbildung ist das schlechteste - all die Fähigkeiten die der Arbeitsmarkt sucht, werden nicht gelernt Quelle: OECD (2015) 15.11.2023 Schweizer Indikatoren verschlechtern sich ebenfalls Skills mismatch rate geht nach unten Quelle: Webtool: https://apps.ces.ethz.ch/ylmi/ (je weiter der Wert von 0 entfernt ist, desto besser die Situation der Jugend) 15.11.2023 Entwicklung «temporäre Arbeitsverträge» >18 Monate Steuern wir auf «Generation Praktikum» zu? Temporary Employees by Duration (in '000) 40 35 Praktika 30 25 20 15 10 5 0 1996 1997 1998 1999 Less than 1 month 2000 2001 2002 2003 From 1 to 3 months 2004 2005 2006 2007 From 4 to 6 months 2008 2009 2010 From 7 to 12 months 2011 2012 2013 2014 2015 From 13 to 18 months 15.11.2023 Bedeutung der Arbeitserfahrung für Absolvent*innen von Hochschulen https://doi.org/10.1016/j.econedurev.2020.102065 Received 6 January 2020; Received in revised form 26 September 2020; Accepted 1 November 2020 15.11.2023 Übersicht • Das Bildungssystem Schweiz im Überblick: Struktur, Systembezüge, Steuerungsmechanismen • Bildungssystem und Arbeitsmarkt Schweiz • Warum geraten Bildungssysteme unter Druck? • Situation von Jugendlichen auf dem Arbeitsmarkt im internationalen Vergleich • Ohne Durchlässigkeit im Bildungssystem keine Chancengerechtigkeit • Berufsbildung: was zeichnet einen wirksamen Berufsbildungsprozess aus? 15.11.2023 Drei Funktionen, welche Bildungssysteme erfüllen sollten Das Bildungssystem hat drei Hauptfunktionen. Wir analysieren sie, um herauszufinden, inwieweit: a. der Einzelne in der Lage ist, seine eigene Biografie, seine Beziehungen zu seiner Umwelt und sein Leben in der Gemeinschaft selbständig zu gestalten (individuelle Steuerungsfähigkeit), b. die auf dem Arbeitsmarkt benötigten Fähigkeiten zur Verfügung gestellt werden und damit das für Wohlstand und gesellschaftliche Entwicklung notwendige Arbeitsvolumen quantitativ und qualitativ gesichert wird (Humankapital), und c. die soziale Teilhabe gewährleistet ist, einschließlich des Aspekts des sozialen Zusammenhalts (Chancengleichheit/Gerechtigkeit). Quelle: Klieme et al. 2006 15.11.2023 Digitale Transformation führt zur Pflicht des lebenslangen Lernens 15.11.2023 Vollständige Durchlässigkeit gewährleistet Chancen und Zugang (mehrere Wege und Zugangspunkte während des ganzen Lebens) Vereinfachtes Bildungssystem nach Volksschule Source: Caves, K. M., McDonald, P., Naço, D., & Renold, U. (2023). A ticket up and a ticket out: Promoting and ensuring permeability in education system reform. CES Studies, 32. 15.11.2023 Durchlässigkeit: Zugang und Chancen während der ganzen Erwerbszeit (Beispiel Schweizer Bildungssystem) HBB: höhere berfusbildung (HBB) HBB 4 Prof HBB 3 15 bis ca. 30 Jahre Erfahrung PhD MA/MS HBB 2 Erfahrung BA/BS HBB 1 Short-cycle Allgemeinbild. Erfahrung Berufl. Grundbildung 15.11.2023 15 bis ca. 60 Jahre Erfahrung 180% 160% 140% Schlechter 200% 120% 100% Durchschnitt = 100%. 80% 60% 40% Besser Verhältnis zur durchschnittlichen Arbeitslosenquote (=100%) Durchlässige Bildungssysteme führen zu besseren Ergebnissen 20% 0% Quelle: BFS, Schweizerische Arbeitskräfteerhebung (SAKE), Daten 2009-2013 15.11.2023 Bildungssysteme ohne Durchlässigkeit sind ungerecht, weil sie nicht für alle Arten von begabten Menschen Programme anbieten Vereinfachtes Bildungssystem nach Volksschule Rechte Seite fehlt bei den meisten Ländern Source: Caves, K. M., McDonald, P., Naço, D., & Renold, U. (2023). A ticket up and a ticket out: Promoting and ensuring permeability in education system reform. CES Studies, 32. 15.11.2023 Chancen-Ungleichheit im US-BILDUNGSSYSTEMS 76 % der Studenten brechen vor Erreichen eines vierjährigen Hochschzul-Abschlusses ab Schüler beginnen die High School Lernende erreichen den Abschluss Immatrikulation am College (Universität) Rückkehr für ein zweites Jahr DAS SYSTEM FUNKTIONIERT NUR BEI 24 % DER SCHÜLER 24% erhalten einen postsekundären Abschluss1 Nicht Quelle: Vortrag von Noel Ginsburg bei Alumni CEMETS 2023 1 Zertifikat, Associates oder Bachelor-Abschluss innerhalb von 150 % der vorgesehenen Zeit QUELLE: Nationales Zentrum für Hochschulmanagementsysteme und Nationales Zentrum für Bildungsstatistik des US-Bildungsministeriums 15.11.2023 Digitale Transformation fordert Bildungssysteme weltweit heraus Erlernen von arbeitsrelevante Fertigkeiten von Beginn an und jeden Tag Lernen mit den in Betrieben verfügbaren Technologie Lernen von verschiedenen Rollenmodellen in Betrieben Bildungsinstitutionen haben einen komparativen Vorteil, wenn sie das Lernen am Arbeitsplatz in das Bildungsprogramm einbeziehen! 15.11.2023 Übersicht • Das Bildungssystem Schweiz im Überblick: Struktur, Systembezüge, Steuerungsmechanismen • Bildungssystem und Arbeitsmarkt Schweiz • Warum geraten Bildungssysteme unter Druck? • Situation von Jugendlichen auf dem Arbeitsmarkt im internationalen Vergleich • Ohne Durchlässigkeit im Bildungssystem keine Chancengerechtigkeit • Berufsbildung: was zeichnet einen wirksamen Berufsbildungsprozess aus? 15.11.2023 Was versteht man unter Berufsbildung? «Unter Berufsbildung verstehen wir Bildungs- und Ausbildungsangebote, die Kenntnisse, Know-how, Qualifikationen und/oder Kompetenzen vermitteln, die für bestimmte berufliche Tätigkeiten oder allgemein auf dem Arbeitsmarkt benötigt werden.» (European Training Foundation) Facts & Figures: Stellenmarkt-Monitor Schweiz 1950-2014 Anteil an den Stellenangeboten 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% Poly. (obligatorische Bildung) Poly. (Höhere Bildung (Tertiär A&B)) Poly. (Soft Skills) Poly. (berufliche Grundbildung) Poly. (Erfahrung) Source: Stellenmarkt Monitoring, Universität Zürich 15.11.2023 Governance/Steuerung: Wirkung auf die Wertschöpfungskette eines Bildungsprozesses (CVC) Organisationen der Arbeitswelt Unternehmen Bundesbehörde Kantone zentral EHB Berufsfach schulen Institutionen E = Efficency E = Effectiveness E = Equity Berufsbildung Multilevel Governance Inputs Berufsbildung «curriculum value chain CVC» soll die «EEE» maximieren outputs = Qualität & Quantität impact = Humankapital outcomes = Innovation, Integration, Wohlfahrt 15.11.2023 Bildungssystem Schweiz Auf-, um- und wiedereinsteigen im Laufe des Lebens EintrittsAlter EintrittsAlter DurchschnittsAlter 32/35/25 >20 19 Rund 70% der Jugendlichen absolvieren nach der obligatorischen Schule eine berufliche Grundbildung 16 4 6 15.11.2023 Das duale Berufsbildungs-Modell (CH/D/Ö/DK) Theorie Praxis Berufsfachschule Betrieb 1-2 Tage / Woche 3-4 Tage / Woche Eidg. Berufsattest (2-jährige Lehre) oder Eidg. Fähigkeitszeugnis (3 oder 4-jährige Lehre) 15.11.2023 Average cost and benefit per apprentice for training firms in Switzerland (2009) Firmen bilden Leute aus für einen ökonomischen Vorteil - sie haben einen ROI Per apprentice and year (in Per apprentice and year (in Euro) Euro) 3y 4y Gross costs 72’012.5 96’391.7 Productive contribution 79’273.3 103’380.8 7’260 10.1% 6’989.2 7.25% Net benefit ROI Source: Strupler & Wolter, 2012 15.11.2023 Public-Private-Partnership durch wirksame Anreize für Betriebe Firmen profitieren von der höheren Produktivität der Lernenenden Training costs are shared among public and private partners. Kosten für Lehrlinge die Firmen zahlen Staat zahlt so viel für schulen weil Lehrlinge produktiv sind Kosten für Schulen, die der Staat zahlt Quelle: Renold, U., Probst, F. (2016). The Swiss Vocational Education and Training Initiative India. Background, Concept and Results of the Pilot Project 2008-2013. Bern. (h.e.p. Verlag). 15.11.2023 Herausforderung Berufsbildung: Verbindung von zwei gesellschaftlichen Teilsystemen Bildungssystem Codierung Programmierung Reflektionseinheit Berufs-Karriere Bildung Strukturierung der Operation Bestehen / nicht-bestehen BerufsbildungsCurriculum Beschäftigungssystem Herausforderung: Identifikation der Steuerungs- und Abstimmungsprobleme Codierung Programmierung Reflektionseinheit Preise (Lohn) Markt (Arbeitsmarkt) Strukturierung der Operation Zahlung / Nicht-Zahlung Angebot und Nachfrage von Qualifikationen (Source: Renold, Ursula, Bolli, Thomas, Caves, Katie, Rageth, Ladina, Agarwal, Vipul and Pusterla, Filippo: Feasibility Study for a Curriculum Comparison in Vocational Education and Training , KOF Studies 70, Zurich, 2015) 15.11.2023 Education-Employment Linkage Index (EELI) Results: International scoreboard 7 6 CES EELI Score 5 4 3 2 1 07.09.2023 51 Fazit Generell: Die Schweiz verfügt im Vergleich zum Ausland über ein hervorragendes Bildungssystem • Der gute Mix von berufspraktischen und akademischen Abschlüssen ist wichtig für eine starke Wirtschaft • Höherqualifizierung, Weiterbildung und Innovationen sind mögliche Lösungen für die Knappheit auf dem Arbeitsmarkt; Caveat: Höherqualifizierung ≠ Akademisierung • Erfahrung und Soft Skills sind zentrale Eigenschaften der Arbeitskräfte von morgen (d.h. Education beyond Schools), insbesondere auch für Hochschulabsolvierende • Digitale Transformation führt zu rasch ändernden Qualifikationen auf dem Arbeitsmarkt: «transferierbare» Kompetenzen werden relativ gesehen wichtiger» → Lernort Betrieb/Praktika • Megatrends und exogene Schocks fordern die Bildungssysteme weltweit heraus: ohne Kooperation mit der Arbeitswelt wird Skills Mismatch kaum zu verhindern sein. 15.11.2023 Bildungssystem Schweiz und seine Bedeutung für die Wirtschaftspolitik Vorlesung “Aktuelle Fragen zur Wirtschaftspolitik Schweiz” – Tobias Straumann, Universität Zürich Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Literatur • Rageth, Ladina, und Ursula Renold (2019). „The Linkage between the Education and Employment Systems: Ideal Types of Vocational Education and Training Programs“. Journal of Education Policy, 27. April 2019, 1–26. https://doi.org/10.1080/02680939.2019.1605541. • Bolli Th. and Renold, U. (2017): Comparative Advantages of School and Workplace Environment in Skill Acquisition: Empirical Evidence from a Survey among Professional Tertiary Education and Training Students in Switzerland. In: Evidence-based HRM: A Global Forum for Empirical Scholarship. Vol. 5 Iss, p 1-34. • Bolli, Thomas, Ursula Renold, and Martin Wörter (2018). “Vertical Educational Diversity and Innovation Performance.” Economics of Innovation and New Technology 27, no. 2 (February 17, 2018): 107–31. • Renold, U. und Th. Bolli (2016): Berufsbildung: Das Erfolgsrezept der Schweiz, Die Volkswirtschaft – Das Magazin für Wirtschaftspolitik, 12/2016, p. 45-47. • Renold, U., Caves, K., Bolli, Th., Bürgi, J. (2017). Training for Growth: Skills shortage and companies’ willingness to train in Colorado. KOF Study, No. 87, Zürich. • Renold, U., K. Caves, Th. Bolli, J. Bürgi (2016): From bright spots to a system: Measuring education-employment linkage in Colorado career and technical education, KOF Studies No. 432, Zürich. • Renold, U., Probst, F. (2016). The Swiss Vocational Education and Training Initiative India. Background, Concept and Results of the Pilot Project 2008-2013. Bern. (h.e.p. Verlag). • Renold, U., T. Bolli, J. Bürgi, K. Caves, M. Egg, J. Kemper and L. Rageth (2016): Feasibility Study for a Curriculum Comparison in Vocational Education and Training, Education-Employment-Linkage Index, KOF Studies, No. 80, Zurich, July. • Renold, U., T. Bolli, K. Caves, L. Rageth, V. Agarwal and F. Pusterla (2015): Feasibility Study for a Curriculum Comparison in Vocational Education and Training, KOF Studies, 70, Zurich, November 2015. • Renold, U., T. Bolli, M. Egg and F. Pusterla (2014): On the Multiple Dimensions of Youth Labour Markets, KOF Studies, 51, Zurich, August 2014. • Rupietta, C. & Backes-Gellner, U. (2015). High quality workplace training and innovation in highly developed countries (Swiss Leading House Working Paper No. 74) Weitere Literaturhinweise: LehrstellenPuls: https://ces.ethz.ch/de/forschung/lehrstellenpuls.html Uschi Backers-Gellner, Renold, Ursula, Stefan C Wolter (2020). Economics and Governance of Vocational and Professional Education and Training (including Apprenticeship). Theoretical and Empirical Results for Researchers and Educational Policy Leaders., Bern. 2020 (Hep Verlag AG) 15.11.2023

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