Essstörungen (Anorexie u. Bulimie) PDF

Bulimia Nervosa Erscheinungsbild Wiederholtes Auftreten von Essattacken o Gekennzeichnet durch rasches und hastiges Herunterschlingen größerer Nahrungsmengen Subjektive Wahrnehmung von Kontrollverlust des Essverhaltens Wesentliche Symptom...

Bulimia Nervosa Erscheinungsbild Wiederholtes Auftreten von Essattacken o Gekennzeichnet durch rasches und hastiges Herunterschlingen größerer Nahrungsmengen Subjektive Wahrnehmung von Kontrollverlust des Essverhaltens Wesentliche Symptome laut DSM-5 A. Wiederholte Episoden von Essanfällen. Ein Essanfall ist durch die folgenden beiden Merkmale gekennzeichnet: 1.Verzehr einer sehr großen Nahrungsmenge in einem bestimmten Zeitraum (z.B. innerhalb eines Zeitraums von 2 Stunden) 2.Gefühl des Kontrollverlusts B. Wiederholte Anwendung von kompensatorischen Maßnahmen, um Gewichtszunahme entgegenzusteuern, wie z.B. selbstinduziertes Erbrechen. C. Die Essanfälle und die unangemessenen kompensatorischen Maßnahmen treten im Durchschnitt mindestens einmal pro Woche über einen Zeitraum von 3 Monaten auf. D. Figur und Körpergewicht haben einen übermäßigen Einfluss auf die Selbstbewertung. E. Die Störung tritt nicht ausschließlich im Verlauf von Episoden einer Anorexia Nervosa auf. Schweregrad Essanfälle /Woche Gering 1-3 Moderat 4-7 Stark 8-13 Hochgradig >14 Körperliche Folgen Schädigung des Zahnschmelzes Entzündung der Speiseröhre Herzrhythmusstörungen Reißen der Speiseröhre Veränderung der Haut und Haarausfall  Bulimia Nervosa Epidemiologie Ätiologie Essstörungen sind niemals auf eine einzige Ursache zurückzuführen, Hinweise für multifaktorielle Bedingtheit (biopsychosoziales oder Vulnerabilitäts-Stress-Modell)! Individuelle Risikofaktoren Umweltfaktoren Genetik Elterliche bzw. familiäre Essprobleme Diätverhalten und Fasten Negative familiäre Erfahrung Körperunzufriedenheit Soziokultureller Schlankheitsdruck Inhibitionsdefizite Sexueller und körperlicher Missbrauch Perfektionismus Niedriger Selbstwert Negativer Affekt bzw. depressive Symptome Diagnostik EDI 2= Fragebogen für Essstörungen (Eating Disorder Inventory) Behandlungsmethoden Psychotherapeutische Verfahren Internetbasierte Interventionen Pharmakotherapie (Gruppe der Antidepressiva hat sich bewährt) Kombinationsbehandlung (Psychotherapie und Antidepressiva)  Anorexia Nervosa Erscheinungsbild Charakterisiert durch anhaltendes Streben nach Gewichtsverlust Strikte Reduktion der Kalorienaufnahme Angst vor Gewichtszunahme… Wesentliche Symptome laut DSM-5 A. Eine in Relation zum Bedarf eingeschränkte Energieaufnahme, signifikant niedriges Körpergewicht. Signifikant niedriges Gewicht ist definiert als ein Gewicht, das unterhalb des Minimums des normalen Gewichts oder, bei Kindern und Jugendlichen, unterhalb des minimal zu erwartenden Gewichts liegt. B. Ausgeprägte Angst vor einer Gewichtszunahme oder davor, dick zu werden, oder dauerhaftes Verhalten, das einer Gewichtszunahme entgegenwirkt, trotz des signifikant niedrigen Gewichts. C. Störung in der Wahrnehmung der eigenen Figur oder des Körpergewichts, übertriebener Einfluss des Körpergewichts oder der Figur auf die Selbstbewertung oder anhaltende fehlende Einsicht in Bezug auf den Schweregrad des gegenwärtig ge ringen Körpergewichts. Leicht Mittel 16–16,99 kg/m² Schwer 15–15,99 kg/m² extrem < 15 kg/m² Körperliche Folgen Rapider Gewichtsverlust Hypotonie Hyperthermie Bradykardie Lanugobehaarung Hormonelle Veränderungen (z.B. ausbleiben der Regelblutung) Ödeme  Anorexia Nervosa Epidemiologie Ätiologie Essstörungen sind niemals auf eine einzige Ursache zurückzuführen, Hinweise für multifaktorielle Bedingtheit (biopsychosoziales oder Vulnerabilitäts-Stress-Modell)! Genetik Elterliche bzw. familiäre Essprobleme Gestörter Neurotransmitterhaushalt Negative familiäre Erfahrung Diätverhalten und Fasten Soziokultureller Schlankheitsdruck Körperunzufriedenheit Sexueller und körperlicher Missbrauch Perfektionismus Niedriger Selbstwert Negativer Affekt bzw. depressive Symptome Di EDI 2= Fragebogen für Essstörungen (Eating Disorder Inventory) Behandlungsmethoden Stationäre oder ambulante Behandlung, Indikatoren für stationäre Behandlung -> siehe S3- Leitlinien! Psychotherapeutische Verfahren Familientherapeutische Ansätze Internetbasierte Interventionen (Präventiv)