PSY Lernpsychologie, Wahrnehmung PDF

Summary

This document discusses learning psychology, focusing on perception and how expectations influence behavior. It examines concepts like the Rosenthal effect, stereotypes, and classical conditioning, exploring how social and individual factors affect our understanding of the world around us.

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**Bedeutung von Erwartungen allgemein:** Vorstellungen darüber, was in der Zukunft passieren könnte. Hohe Erwartungen beeinflussen unser Verhalten -- wenn wir an jemanden glauben, behandeln wir ihn oft anders, was seine Leistung positiv beeinflussen kann. **Rosenthal-Effekt (Pygmalion-Effekt/selbs...

**Bedeutung von Erwartungen allgemein:** Vorstellungen darüber, was in der Zukunft passieren könnte. Hohe Erwartungen beeinflussen unser Verhalten -- wenn wir an jemanden glauben, behandeln wir ihn oft anders, was seine Leistung positiv beeinflussen kann. **Rosenthal-Effekt (Pygmalion-Effekt/selbsterfüllende Prophezeiung):** Wie unsere Erwartungen das Verhalten anderer beeinflussen. Wenn wir an jemandes Fähigkeiten glauben, behandeln wir ihn unterstützender, was zu einer tatsächlichen Verbesserung führen kann. Beispiel: Ein Lehrer, der an das Talent eines Schülers glaubt, gibt ihm mehr Hilfe, was den Schüler tatsächlich besser macht. **Individuelle Einflüsse auf die Wahrnehmung:** Unsere Wahrnehmung hängt von unserem Zustand ab: - **Stress** lässt uns Dinge als bedrohlicher sehen. - **Hunger** macht uns reizbarer und lässt uns kleine Probleme größer erscheinen. - **Interesse** lässt uns mehr achten und Details besser merken. - **Wissen** hilft uns, Informationen besser zu verstehen und zu behalten **Soziale Einflüsse auf die Wahrnehmung:** Unsere Wahrnehmung wird durch **andere Menschen** und **gesellschaftliche Normen** beeinflusst: - **Gruppenzwang** (z.B. Asch-Experiment): In Gruppen passen wir unsere Meinung oft der Mehrheit an, selbst wenn wir wissen, dass sie falsch ist. - **Werte und Normen**: Unsere Wahrnehmung wird von gesellschaftlichen Werten geprägt. Was wir für richtig oder falsch halten, beeinflusst, wie wir Menschen und Situationen sehen (z.B. Lügen wird negativ wahrgenommen, wenn Ehrlichkeit wichtig ist). **Was sind Stereotype?** **Stereotype** sind vereinfachte, oft ungenaue Annahmen über Gruppen von Menschen. Sie können positiv oder negativ sein und beeinflussen, wie wir Menschen wahrnehmen, ohne sie wirklich zu kennen. Beispiel: Frauen sind emotional, Männer rational. **Experiment zur stereotypen Bedrohung (Film \"Vorurteile\"):** **Stereotype Bedrohung**: Wenn Menschen mit negativen Stereotypen über ihre Gruppe konfrontiert werden, schneiden sie oft schlechter ab, weil sie Angst haben, das Stereotyp zu bestätigen. Beispiel: Wenn Blauäugige hören, dass sie dumm sind, könnte dieser Gedanke ihre Leistung negativ beeinflussen. **Warum sind negative Stereotype gefährlich?** Negative Stereotype sind gefährlich, weil sie: - **Leistung verschlechtern**: Angst, das Stereotyp zu bestätigen, führt zu schlechteren Ergebnissen. - **Diskriminierung verursachen**: Menschen werden unfair behandelt basierend auf falschen Annahmen. - **Selbstzweifel wecken**: Ständige Konfrontation mit Stereotypen lässt Menschen an sich selbst zweifeln und weniger versuchen. **Effekte der Personenwahrnehmung:** - **Halo-Effekt**: Wenn uns eine Eigenschaft gefällt, glauben wir, dass die Person auch in anderen Bereichen gut ist. - **Hierarchie-Effekt**: Menschen in höheren Positionen werden als kompetenter wahrgenommen. - **Primacy-Effekt**: Der erste Eindruck beeinflusst unsere gesamte Wahrnehmung. - **Logischer Fehler**: Wir schließen von einer positiven Eigenschaft auf andere. - **Projektionsfehler**: Wir übertragen unsere eigenen Gefühle auf andere. - **Kontrastfehler**: Wir bewerten jemanden im Vergleich zu anderen besser oder schlechter. - **Ähnlichkeitsfehler**: Wir finden Menschen, die uns ähnlich sind, sympathischer. **Fundamentaler Attributionsfehler** Wir erklären das Verhalten anderer oft mit ihrer Persönlichkeit, statt die Situation zu berücksichtigen.\ Beispiel: Wenn jemand unfreundlich ist, denken wir, die Person ist unhöflich, ohne zu bedenken, dass sie vielleicht einfach gestresst ist. **Reframing** Eine Situation anders zu sehen, um sie positiver zu betrachten. **Beispiel:** Im Test schlecht abgeschnitten, statt zu sagen „Ich habe versagt", könnte man denken „Ich habe daraus gelernt". **\"Lernen\" in der Psychologie** Lernen in der Psychologie bedeutet, dass wir durch Erfahrungen unser Wissen erweitern oder Verhalten ändern, zum Beispiel durch Übung oder Beobachtung. **Pawlow und sein Hunde-Experiment** Pawlow entdeckte, dass Hunde auch auf einen neutralen Reiz wie eine Glocke reagieren, wenn dieser wiederholt mit Futter verbunden wird. Nach einiger Zeit produzierten sie Speichel nur durch das Hören der Glocke. **Klassische Konditionierung:** - **UCR (unkonditionierter Reiz):** Futter (führt zu Speichelfluss) - **NS (neutraler Reiz):** Glocke (führt zu keiner Reaktion) - **CS (konditionierter Reiz):** Glocke (führt nach Wiederholung zum Speichelfluss) - **CR (konditionierte Reaktion):** Speichelfluss bei Glockenklang. **Klassische Konditionierung** Klassische Konditionierung tritt auf, wenn ein neutraler Reiz mit einem natürlichen Reiz gekoppelt wird, bis der neutrale Reiz allein die gleiche Reaktion auslöst. Beispiel 1: - **UCS:** Kind isst Zucker - **UCR:** Kind wird durch Zucker glücklich. - **NS:** Lied hat keine Wirkung. - **Kopplung:** Lied wird mit Zucker kombiniert. - **CS:** Lied löst nach einiger Zeit Freude aus. - **CR:** Kind ist glücklich, wenn es das Lied hört. Beispiel 2: - **UCS:** Spritze - **UCR:** Spritze löst Angst aus. - **NS:** Krankenhausgeruch hat keine Wirkung. - **Kopplung:** Krankenhausgeruch wird mit Spritze kombiniert. - **CS:** Krankenhausgeruch löst Angst aus. - **CR:** Kind fühlt Angst beim Geruch des Krankenhauses. **Schema der klassischen Konditionierung:** - **UCS**: Unkonditionierter Stimulus (Reiz, der automatisch eine Reaktion auslöst.) - **UCR:** Unkonditionierter Reaktion (Die natürliche Reaktion auf den UCS.) - **NS:** Neutraler Stimulus (Reiz, der keine Reaktion auslöst.) - **Kopplung:** Wiederholte Verbindung von NS und UCS - **CS:** konditionierter Stimulus (Reiz, der nach dem Lernen eine Reaktion auslöst.) - **CR:** Konditionierte Reaktion (Die gelernte Reaktion auf den CS.) **Little Albert-Experiment** Im **Little Albert-Experiment** (1920) zeigten Watson und Rayner, wie Ängste durch klassische Konditionierung entstehen. **Ablauf:** - **Vor dem Experiment:** Albert hatte keine Angst vor einer weißen Ratte. - **Konditionierung:** Die Ratte wurde wiederholt mit einem lauten, erschreckenden Geräusch gekoppelt. - **Ergebnis:** Albert entwickelte Angst vor der Ratte, auch ohne das Geräusch. - **Generalisation:** Albert fürchtete nicht nur die Ratte, sondern auch ähnliche Dinge wie Hunde oder weiße Pelzmantel. **Begriffe** **Reizgeneralisierung:** Ein Lebewesen reagiert auch auf ähnliche Reize. - **Beispiel:** Der Hund speichelt nicht nur bei der Glocke, sondern auch bei ähnlichen Tönen. **Reizdifferenzierung:** Ein Lebewesen lernt, zwischen ähnlichen Reizen zu unterscheiden. - **Beispiel:** Der Hund reagiert nur auf den bestimmten Glockenton, nicht auf andere Töne. **Löschung (Extinktion):** Eine Reaktion verschwindet, wenn der Reiz nicht mehr mit einer Belohnung verbunden wird. - **Beispiel:** Der Hund hört die Glocke, bekommt aber kein Futter mehr und hört auf zu speicheln.

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