Summary

Dieses Dokument bietet eine Übersicht über den Kalten Krieg von 1945 bis 1990. Es durchleuchtet wichtige Ereignisse wie die Nürnberger Prozesse, die Gründung der Vereinten Nationen und den Koreakrieg, sowie die Teilung Deutschlands. Die Zusammenfassung liefert eine Basis für ein tieferes Verständnis des Konflikts.

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Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Der Kalte Krieg – Ereignisse, Schauplätze, Akteure 1 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Inhaltsverzeichnis Kapitel 1: Bilanz und Folgen des Zweiten Weltkrieges...

Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Der Kalte Krieg – Ereignisse, Schauplätze, Akteure 1 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Inhaltsverzeichnis Kapitel 1: Bilanz und Folgen des Zweiten Weltkrieges 1.1 Die Nürnberger Prozesse und Alliierte Besatzung 1.2 Die UNO – Realisierung des Traums der „einen Welt“? Kapitel 2: Der Beginn des Kalten Krieges: Ein neuer Konflikt spaltet Europa (1945–1949) 2.1 Das Auseinanderbrechen der Hitler-Koalition und die Entstehung einer bipolaren Weltordnung. 2.2. Europa im Herzen des Ost-West-Konflikts: Der «Eiserne Vorhang» 2.3 Die Berlin Blockade und Luftbrücke 1948 (Erste Berlinkrise) 2.4 Die doppelte Staatsgründung: BRD und DDR Kapitel 3: Der Ost-West-Konflikt (1948–1991) 3.1 Entstehung der NATO und des Warschauer Paktes 3.2 Der Koreakrieg 1950-1953 3.3 Der DDR-Aufstand 1953 3.4 Der Ungarnaufstand 1956 3.5 Die Suez-Krise 1956 3.6 Das Wettrüsten und der Wettlauf ins All 3.7 Die Kuba Krise 1962 Kapitel 4: Das Ende der Kolonialreiche und die «Globalisierung» des Kalten Kriegs 4.1 Die Dekolonisation am Beispiel Afrikas 4.2. Die Dekolonisation in Asien am Beispiel Indochinas Kapitel 5: Das Ende des Ost-West-Konflikts und der europäische Einigungsprozess seit 1989 5.1 Der Prager Frühling 1968 5.2 Der Kalte Krieg im Sport 5.3 Der Afghanistankrieg 1979-1989 5.4 Der Mauerfall, Zerfall der UdSSR und die Wiedervereinigung Europas Kapitel 6: China und USA im 21. Jahrhundert: Ein neuer «Kalter Krieg»? 2 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Kapitel 1: Bilanz und Folgen des Zweiten Weltkrieges Am 7. Mai 1945 kapitulierte Deutschland, am 9. Mai 1945 war der Zweite Krieg in Europa beendet. Im Pazifik endete der Zweite Weltkrieg nach den Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki im September 1945.Die politischen Folgen des Zweiten Weltkrieges waren weitreichend. Die Alliierten besetzten die Gebiete Deutschlands und Österreichs sowie Japan. Deutschland musste einen Teil seines Territoriums an Polen und die Sowjetunion abtreten. Die Bilanz des Zweiten Weltkriegs war verheerend: Über 60 Millionen Todesopfer weltweit, unzählige Menschen, die verwundet und traumatisiert waren. Viele Menschen hatten ihr Zuhause verloren. Millionen von Soldaten waren vermisst oder in Kriegsgefangenschaft geraten. Viele Städte und Häuser waren zerstört. Mehr als sechs Millionen europäische Juden und Jüdinnen waren dem Holocaust zum Opfer gefallen. Nichts war mehr so, wie es vorher war. Aus dem Bündnis gegen die Achsenmächte entwickelten sich auch die Vereinten Nationen: Sie wurden 1945 gegründet. Zwei Jahre später begann der Kalte Krieg zwischen den USA und der Sowjetunion. Der Zweite Weltkrieg hinterließ eine Spur der Verwüstung. Es gab Millionen Todesopfer, Verwundete und Vermisste, zerstörte Häuser und Fabriken. Auf der ganzen Welt mussten Menschen neu anfangen und ihr Leben wieder aufbauen. Hinzu kam vor allem in Deutschland und Österreich die Frage, wie man mit der Vergangenheit umgehen sollte. Filmquelle: https://www.youtube.com/watch?v=kQNflIAwaFI 3 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Der Kalte Krieg hat über 40 Jahre Wahrnehmungen, Erfahrungen und Einstellungen der Menschen in Ost und West geprägt – geführt zwischen dem Westen, allen voran den USA, und dem Ostblock unter Federführung der Sowjetunion. Hauptmerkmal des Krieges war, dass er nicht auf konventionellen Schlachtfeldern stattfand. Es war ein Kampf zwischen Ideologien, geführt auf allen gesellschaftlichen, politischen, technologischen undwirtschaftlichen Ebenen. Wie nah die Welt dabei am Rande eines Atomkrieges stand, wird mithilfe der vorliegenden Unterrichtsmaterialien hoffentlich bewusst. Neben dem „kalten“ setzen wir uns auch mit den „heißen“ Stellvertreterkriegen in Afrika, Asien und dem Nahen Osten auseinander. Wenig bekannte Primärquellen geben einen Überblick über die diplomatischen, ideologischen und militärischen Schlachtfelder des Kalten Krieges. 4 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Filmquelle: Flucht und Vertreibung https://www.youtube.com/watch?v=R9sRiUQ3hj0 1.1 Die Nürnberger Prozesse und Alliierte Besatzung Entnazifizierung in Deutschland In Deutschland wurde ebenso wie in Österreich die NSDAP verboten und nationalsozialistische Gesetze aufgehoben. Die „Spuren“ des Nationalsozialismus im täglichen Leben wurden größtenteils entfernt, zum Beispiel Straßenschilder. Je nach Besatzungszone verlief die Entnazifizierung sehr unterschiedlich. In der sowjetischen Zone wurden viele Personen aus öffentlichen Ämtern entlassen. Ehemalige Nationalsozialistinnen und Nationalsozialisten sowie politische Gegner der sowjetischen Besatzung wurden inhaftiert. In der US-amerikanischen Besatzungszone wurden „Hauptschuldige“ inhaftiert, viele andere aus ihren Positionen entlassen. Insgesamt wurde nur eine kleine Gruppe an Menschen verurteilt und bestraft, viele wurden amnestiert. In der französischen und britischen Besatzungszone wurden weniger Verfahren zur Entnazifizierung durchgeführt. Neben der „Entnazifizierung“ wollten die Alliierten auch ein Bewusstsein für ein demokratisches System in der deutschen Bevölkerung entwickeln. Dazu wurde zum Beispiel das Bildungssystem reformiert, Massenmedien wie Zeitung und Rundfunk unter alliierter Kontrolle neu aufgebaut. Die Nürnberger Prozesse Gleich nach dem Kriegsende wurden führende Nationalsozialisten inhaftiert. Im November 1945 begann am internationalen Militärgerichtshof der erste der Nürnberger Prozesse. 12 Angeklagte wurden zum Tode verurteilt, 11 davon wurden hingerichtet. Hermann Göring nahm sich vor der Hinrichtung das Leben. Weitere Angeklagte erhielten lange Haftstrafen. Bis 1949 fanden weitere zwölf Prozesse gegen führende Nationalsozialisten statt, insgesamt 142 Menschen wurden zu Haftstrafen oder zum Tode verurteilt. 5 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Themenfrage "In welcher Form zogen die Alliierten nach dem Zweiten Weltkrieg Führungspersönlichkeiten des NS- Staats zur Verantwortung und was war das Besondere und Neue an ihrer Vorgehensweise? Warum sind diese Prozesse bis heute noch wichtig?» https://www.srf.ch/news/international/nuernberger-prozesse-fragen-antworten Diskussionsgrundlage: Welche Grundlagen für eine gerichtliche Verfolgung der nationalsozialistischen Täter lieferte das Potsdamer Abkommen? 6 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger 7 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Filmquelle: https://www.youtube.com/watch?v=ciRLXQjEESs 8 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Diskussion zum Filmbeitrag und zur Themenfrage anhand folgender Leitfragen: (1) Warum wählten die alliierten Siegermächte des Zweiten Weltkriegs 1945 Nürnberg als Ort für den Prozess gegen die deutschen Hauptkriegsverbrecher? (2) Welcher frühe Beschluss der Alliierten lag dem Prozess zu Grunde? (3) Von wann bis wann dauerte der Prozess? (4) Welche Angeklagten des Hauptkriegsverbrecherprozesses nennt die Sendung? (5) Wie lauteten die Urteile des Gerichts? (6) Wen klagten die US-Amerikaner in den zwölf Nachfolgeprozessen in Nürnberg zwischen 1946 und 1949 an? __________________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________________ Filmquelle zum Thema « Entnazifizierung » : https://www.youtube.com/watch?v=sftG6wZlfP4 Das "Gesetz zur Befreiung von Nationalsozialismus und Militarismus" vom 5. März 1946 formulierte 5 Gruppen, in die die über 18-jährigen Deutschen eingestuft wurden. 9 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger 5 Belastungs-Kategorien "Die Kontrollratsdirektive Nr. 38 (Verhaftung und Bestrafung von Kriegsverbrechern, Nationalsozialisten und Militaristen und Internierung, Kontrolle und Überwachung von möglicher weise gefährlichen Deutschen) vom 12. Oktober 1946 war (..) ein Versuch, ein einheitliches Vorgehen der Alliierten im Umgang mit Kriegsverbrechern und bei der Entnazifizierung zu erreichen. 'Zur gerechten Beurteilung der Verantwortlichkeit und der Hinzuziehung zu Sühnemaßnahmen' wurden fünf Gruppen gebildet: 1. Hauptschuldige 2. Belastete (Aktivisten) 3. Minderbelastete (Bewährungsgruppe) 4. Mitläufer 5. Entlastete (Personen der vorstehenden Gruppen, die vor einer Spruchkammer nachweisen konnten, dass sie nicht schuldig waren)." (Angelika Königseder: Das Ende der NSDAP. Die Entnazifizierung, in: Wolfgang Benz (Hrsg.): Wie wurde man Parteigenosse? Die NSDAP und ihre Mitglieder. Frankfurt am Main 2009, S. 153.) Lies den nachfolgenden Auszug aus dem Gesetz zur Befreiung von Nationalsozialismus und Militarismus" vom 5. März 1946: Notizen zur Quelle und zur Frage wie sinnvoll und wirksam dieses Gesetz wohl wahr und weshalb – welche Schwierigkeiten / Hindernisse würdet Ihr erwarten? Inwiefern dürfte der sich abzeichnende «Ost-West-Konflikt» diesem Prozess geschadet haben? 10 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger 1.2 Die UNO – Realisierung des Traums der „einen Welt“? Filmquelle: Aufbau und Geschichte der UN: https://www.youtube.com/watch?v=hzdKJblBnUQ 11 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Über das Vetorecht der Großmächte im Sicherheitsrat heißt es in einer Untersuchung über die UNO: Gegenüber der Stimmgewichtung in der Generalversammlung, die der Mehrheit der mittleren und kleineren Länder das Übergewicht gibt, besteht im Vetorecht ein Gegengewicht zugunsten derjenigen Staaten, von denen die internationale Politik bestimmt wird und die bei Aktionen der UN auch tatsächlich die entscheidende Last sowohl finanziell wie militärisch, zu tragen haben... So stellt die Möglichkeit des Vetos im Sicherheitsrat für die einzelnen großen Mächte eine Sicherung dar, auf die sie um ihrer Stellung willen nicht zu verzichten bereit sind und die auch im Aufbau der gesamten Organisation heute als ein gewisses Gegengewicht gegenüber einseitiger Mehrheitsbildung in der Generalversammlung erscheinen kann. U. Scheuner, Die Vereinten Nationen, Opladen 1988, S. 33. Charta der Vereinten Nationen (United Nations Organization) Am 26. Juni 1945 unterzeichneten 50 Staaten auf einer Konferenz in San Francisco die Charta der Vereinten Nationen. In Artikel 1 heißt es: „Die Vereinten Nationen setzen sich folgende Ziele: 1. den Weltfrieden und die internationale Sicherheit zu wahren und zu diesem Zweck wirksame Kollektivmaßnahmen zu treffen, um Bedrohungen des Friedens zu verhüten und zu beseitigen, Angriffshandlungen und andere Friedensbrüche zu unterdrücken und internationale Streitigkeiten oder Situationen, die zu einem Friedensbruch führen könnten, durch friedliche Mittel nach den Grundsätzen der Gerechtigkeit und des Völkerrechts zu bereinigen oder beizulegen; 2. freundschaftliche, auf der Achtung vor dem Grundsatz der Gleichberechtigung und Selbstbestimmung der Völker beruhende Beziehungen zwischen den Nationen zu entwickeln und andere geeignete Maßnahmen zur Festigung des Weltfriedens zu treffen; 3. eine internationale Zusammenarbeit herbeizuführen, um internationale Probleme wirtschaftlicher, sozialer, kultureller und humanitärer Art zu lösen und die Achtung vor den Menschenrechten und Grundfreiheiten für alle ohne Unterschied der Rasse, des Geschlechts, der Sprache oder der Religion zu fördern und zu festigen; 4. ein Mittelpunkt zu sein, in dem die Bemühungen der Nationen zur Verwirklichung der gemeinsamen Ziele aufeinander abgestimmt werden.“ (Quelle: Menschenrechte. Dokumente und Deklarationen, Bundeszentrale für politische Bildung. Bonn 1991, S. 29) 12 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger https://www.srf.ch/news/international/fuenf-fragen-fuenf-antworten-was-macht-eigentlich-der-uno- sicherheitsrat Diskutiert/Beantwortet mit Hilfe des Filmbeitrags und der SRF-Website folgende Fragen – überlegt Euch dabei ganz grundsätzlich, was die Stärken und Schwächen des UN-Sicherheitsrates sind aus heutiger Sicht: (1) Was ist die Rolle des Sicherheitsrates? (2) Wer sitzt im Sicherheitsrat? (3) Was bedeutet das Vetorecht? (4) Ist das Veto-System noch zeitgemäss? Quelle / Filmbeitrag: UNO – Top oder Flop? https://www.youtube.com/watch?v=DaNQVE4M9Go 13 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Kapitel 2: Der Beginn des Kalten Krieges: Ein neuer Konflikt spaltet Europa (1945–1949) Schon bald nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa blieb von der zur militärischen Niederwerfung Nazi-Deutschlands begründeten "Waffenbrüderschaft" der Hauptalliierten, den USA und Großbritannien im West und der Sowjetunion (UdSSR = Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken, SU = Sowjetunion) nicht mehr viel übrig. Fortan bestimmten neu ausgerichtete Sicherheitsinteressen der ideologisch, politisch und gesellschaftlich ungleichen Systeme in Ost und West. Das geringe Verständnis für die Sicherheitsinteressen des anderen und die kaum erkennbare Bereitschaft solche gegen das eigene politische System gerichteten Ängste und Sorgen zu akzeptieren führte die ehemaligen Alliierten in relativ kurzer Zeit von Kooperation zur Konfrontation, dazu, was bald der »Kalte Krieg genannt werden sollte. Arbeitsanregung: Beschreiben Sie die im Schaubild dargestellte Entwicklung: Das Schema lässt folgende Aussagen und Rückschlüsse zu: 14 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger 2.1 Das Auseinanderbrechen der Hitler-Koalition: Das besetzte Deutschland zwischen Ost und West und die Entstehung einer bipolaren Weltordnung. 15 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Arbeitsauftrag: Studiere nachfolgende Karte und schau Dir den dazugehörigen Filmbeitrag zur Potsdamer Konferenz an – halte die Beschlüsse / Auswirkungen dieser Konferenz schriftlich fest: Filmquelle: https://www.youtube.com/watch?v=7Oyv9Ls8OwY Verlauf, Folgen und Auswirkungen der Potsdamer Konferenz: Arbeitsanregungen: (1) Worauf führt Wilfried Loth die Entstehung des Kalten Krieges zurück? Markieren Sie die relevanten Stellen im Text! (2) Aus welchen Gründen spielt die Schuldfrage heute in der Geschichtswissenschaft nicht mehr so eine entscheidende Rolle? Welches Urteil fällen Sie? (3) Inwiefern kann die Herausbildung der Ost-Westkonfrontation in den Jahren 1947 bis 1948 zur Erklärung moderner Krisen, wie z. B. die Ukraine-Krise 2014 herangezogen werden? Quellentext zur Analyse: Ob die "Teilung der Welt ineinander absolut feindlich gegenüberstehende Machtblöcke [...], die sich wechselseitig bedroht fühlten" (Loth 1990, S.116f.), zwangsläufig kommen musste, ist auch in der historischen Forschung umstritten. Lange Zeit bestimmte, wie es Eric Hobsbawm (1995, S.298) formulierte, "eine Art ideologisches Tennismatch" die Debatte darüber, ob die Sowjetunion oder die USA die Hauptverantwortung für die Entwicklung zum Kalten Krieg zu tragen hätten. Lange Zeit standen sich daher auch in der Forschung zwei Richtungen gegenüber: Die so genannte traditionelle Auffassung machte vor allem in der westlichen Literatur den sowjetischen Expansionismus, die revisionistische Auffassung den auf 16 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger dem politischen und ökonomischen System des Kapitalismus in den USA beruhenden ökonomischen Imperialismus der Vereinigten Staaten verantwortlich. (vgl. Loth (1980, S.9-18). So betont z. B. Loth (1990, S.116f.), dass die USA zunächst keineswegs beabsichtigt hatten, "sich in Europa auch politisch dauerhaft zu engagieren". Und ebenso sei die Sowjetunion trotz ihres Festhaltens an einem revolutionären Selbstverständnis bei ihrer Interessensicherung in Osteuropa durchaus pragmatisch und flexibel gewesen. Jedenfalls, so Loth weiter, "(war) an eine Ausweitung des sowjetischen Einflussbereiches über den Machtbereich der Roten Armee hinaus (...) im Rahmen konkreter Perspektiven überhaupt nicht zu denken, so dass die tatsächliche sowjetische und kommunistische Politik hier alles andere als systemgefährdend war." Und, so Winkler (2014, S.25): "Der «Generalissimus» (ein Titel, den der sowjetische Diktator seit Ende Juni 1945 führte), glaubte zudem, sich Zeit lassen zu können." Für die Entstehung des Kalten Krieges trägt nach Loth vor allem die US-Regierung Verantwortung, da sie "aufgrund ihrer strukturellen Überlegenheit (...) die größeren Möglichkeiten (besaßen), die tatsächliche Gestaltung des künftigen sowjetisch-amerikanischen Verhältnisses zu bestimmen." So hätten sie unter anderem, die sowjetischen Sicherheitsinteressen in Osteuropa eindeutiger anerkennen können, die Initiative zu einer internationalen Atomwaffenkontrolle ergreifen und der Sowjetunion und dem Osten Europas wirtschaftlich so unter die Arme greifen können, dass beide Seiten davon hätten profitieren können. Wenn die USA einen derartigen nicht-konfrontativen Kurs friedlicher Verständigung eingeschlagen hätten, so Loth (ebd.), dann wäre auch die "Asymmetrie in der Sicherheitslage beider Mächte" abgebaut worden. "Indem die amerikanische Regierung", so Loths Resümee, "die sowjetische Sicherheitssphäre de facto nicht anerkannte und die atomare und wirtschaftliche Überlegenheit, wenn auch vergeblich, zur Revision der in Osteuropa geschaffenen Lage einzusetzen versuchte, initiierte sie 1945 einen Mechanismus wechselseitiger Fehlwahrnehmungen und Konflikteskalation: Die amerikanischen Entscheidungsträger missdeuteten die Sicherheitspolitik der Sowjetunion als Beleg für prinzipiell unbegrenzten sowjetischen Expansionismus und reagierten mit der Verweigerung weiterer Kooperation; die sowjetische Führung missdeutete diese Kooperationsverweigerung als Beleg für einen notwendigerweise aggressiven Charakter des expandierenden US-Kapitalismus und reagierte mit weiterer Verhärtung ihrer Sicherheitspolitik. Dieser Circulus vitiosus ist in den Jahren nach 1945 nicht mehr unterbrochen worden; und so wurde die Blockbildung dann mehr und mehr definitiv." Natürlich ist auch dieser Deutung von namhaften Historikern widersprochen worden, die für die Entstehung des Kalten Krieges vor allem Stalins Sowjetunion verantwortlich machten. Heute wird der Schuldfrage in der historischen Forschung keine so große Bedeutung mehr beigemessen, "da unter den damals gegebenen Umständen beide Supermächte aus unterschiedlichen Gründen starke Motive für den Eintritt in den Kalten Krieg besaßen." (Kaelble 2011, S.27). In einer Situation, in der die europäischen Staaten selbst angesichts der allgemeinen politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Krise außerstande waren, eine Friedensordnung in eigener Regie hinzubekommen, füllten die beiden neuen Supermächte das entstandene Machtvakuum, indem sie mit ihren "gegensätzlichen globalen Missionsprogrammen" (ebd.) auch in Europa gegeneinander antraten: "die USA mit der wirtschaftlichen Liberalisierung und Demokratisierung, die UdSSR mit der wirtschaftlichen Modernisierung durch staatliche Planung und der Diktatur der Kommunistischen Partei." (ebd.) Dabei waren diese gegensätzlichen Programme kein Produkt der Nachkriegsentwicklung, sondern spielten, solange man im Kampf mit Nazi-Deutschland gemeinsame Sache machte und machen musste, eben keine entscheidende Rolle. Als ihre Gegensätzlichkeit nach dem Krieg offen zutage trag, machten sich beide Supermächte daran, ihre eigene Sicherheit global und auf europäischem Boden zu perfektionieren. Die Sowjetunion tat dies mit dem Aufbau eines Schutzschildes von Satellitenstaaten im Osten Europas und die Amerikaner mit der von ihrem Präsidenten Truman 1947 verkündeten »Containment-Politik (→Die Truman-Doktrin (1947), mit der sie das weitere Ausbreiten des sowjetischen Einflusses auf der Welt verhindern wollten. (vgl. ebd..) 17 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger 2.2. Europa im Herzen des Ost-West-Konflikts: Der «Eiserne Vorhang» und die Entstehung der NATO und des Warschauer Paktes Arbeitsauftrag: Analyse eines Quellentexts und Filmbeitrags: (1) Vollziehen Sie Motive und Wege der Sowjetisierung Mittel- und Osteuropas nach. (2) Erläutern Sie die Aussage: „Die Sowjetunion als Beschützerin der Grenzen Polens“. (3) Überlegen und diskutieren Sie, ob resp. wie diese Entwicklung hätte verhindert werden können. (4) Filmbeitrag: https://www.srf.ch/play/tv/10-vor-10/video/10vor10-serie-eiserner-vorhang- ungarn?urn=urn:srf:video:b8993a75-dc41-4726-87f5-b5e630edae60 18 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Folgeauftrag: Analyse einer politischen Karikatur: Filmquelle: «Iron Curtain»-Rede Churchill : https://www.youtube.com/watch?v=LtV7DPtT6sc 19 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger 20 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger 21 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Aufgabenanregung / Klären von Begrifflichkeiten und Zusammenhängen: Was ich bisher über die Nachkriegsordnung und die Entstehung des «Kalten Kriegs» gelernt habe: 22 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger 2.3 Die Berlin Blockade und Luftbrücke 1948 (Erste Berlinkrise) Filmquelle: Die Berliner Luftbrücke: https://www.youtube.com/watch?v=Z1xiVk6wAps Auslöser der Blockade Verlauf der Blockade Folgen der Blockade 23 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger 24 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Quelle / Hintergrundinfos: https://www.hdg.de/lemo/kapitel/nachkriegsjahre/doppelte- staatsgruendung/berlin-blockade-1948.html 25 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger 2.4 Die doppelte Staatsgründung: BRD und DDR Filmbeitrag: https://www.youtube.com/watch?v=1zSPhzv3F2g 26 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Zwischenfazit/Überlegung: 1. Welche Eigenschaften machten Europa zum Hauptkriegsfeld des Kalten Krieges? 2. In welchen Schritten erfolgte die kommunistische Machtübernahme in den späteren Satellitenstaaten? 3. Wie unterschied sich das sowjetische Vorgehen in den zukünftigen Satellitenstaaten Osteuropas nach dem Zweiten Weltkrieg von demjenigen nach dem Ersten Weltkrieg (Stichwort «Weltrevolution»)? 4. Vergleichen Sie die Machtübernahme durch die Kommunistische Partei in der Tschechoslowakei im Kleinen mit der Oktoberrevolution in Russland im Grossen. 27 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Filmbeitrag: (1) Truman-Doktrin: https://www.youtube.com/watch?v=Jb8aW46T3bg (2) Marshall-Plan: https://www.youtube.com/watch?v=tMXjsVLOznc 28 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger 29 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Zwischenfazit: (1) Inwieweit zeichnet sich bereits 1945 eine Auf-/Teilung Deutschlands ab? (2) Wäre aus Eurer Sicht ein Einheitsstaat Deutschland überhaupt möglich gewesen im politischen und wirtschaftlichen Gesamtbild der Nachkriegszeit? (3) Wie hätte ein solcher Einheitsstaat politisch und wirtschaftlich aussehen und funktionieren können? (4) Wer trägt Eurer Ansicht nach die «Schuld» für Deutschlands Teilung? 30 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Filmbeitrag: Doppelte Staatsgründung (Zweier-/Viererteams): (1) Gründung BRD: https://www.youtube.com/watch?v=xA9T7GXhY5w (2) Gründung DDR: https://www.youtube.com/watch?v=GcXkeKkw3VA Erläutere, wie es zur doppelten Staatsgründung kam und was man unter dem «innerdeutschen» Kalten Krieg versteht! Markiere die relevanten Stellen im Text!. 31 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Erläutere die wichtigsten systemischen Unterschiede zwischen der DDR und der BRD! 32 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Filmbeitrag zum Mauerbau: https://www.youtube.com/watch?v=OhV0wje9I64 33 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Analyse einer Karikatur: Erarbeiten Sie die Kernaussagen und Kontext der untenstehenden Karikatur und machen Sie sich Notizen dazu – welche anderen historischen Beispiele militärischer Aufrüstung kennen Sie? Zusatzaufgaben: (1) Diskutiert die Frage, weshalb die UdSSR gerade 1958 eine Politik der Provokation und Eskalation um die Frage des Status von Berlin betrieb. Welches waren wohl die Ursachen? (2) Welche Ziele verfolgt die DDR-Führung mit dem Mauerbau und welche innen- respektive aussenpolitischen Folgen hatte dieser? Wie ist es zu erklären, dass die Alliierten nicht heftiger gegen diesen Bau protestierten oder gar militärische Schritte erwogen? Nimm abschliessend Stellung zu folgendem Zitat von John F. Kennedy zum Mauerbau: „Keine sehr schöne Lösung, aber tausendmal besser als Krieg.“ John F. Kennedy, 1961. 34 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Kapitel 3: Der Ost-West-Konflikt (1948–1991) Es war der Anfang einer neuen Ära in der Sicherheitspolitik: Am 6. August 1945 warf ein USUnited States-amerikanischer Bomber eine Atombombe über der Stadt Hiroshima ab. Ihre Sprengwirkung entsprach in etwa 13 Kilotonnen (KT) TNTTrinitrotoluol-Sprengstoff; zwischen 20 000 und 80 000 Menschen starben sofort, weitere zehntausende später an den Folgen der radioaktiven Strahlung. Die Amerikaner hatten ihr Projekt zur Entwicklung der Atombombe unter größter Geheimhaltung vorangetrieben. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges nahmen sie daher die wachsende Überlegenheit des sowjetischen Imperiums im Bereich der konventionellen (also nicht-nuklearen) Waffen zunächst mit Gelassenheit hin: Ihr Atommonopol garantierte ihnen eine strategische Überlegenheit; Stalin würde es auf einen Krieg nicht ankommen lassen. 3.1 Entstehung der NATO und des Warschauer Paktes Filmquelle: NATO und Warschauer Pakt (1) https://www.youtube.com/watch?v=OeragBdpF04 (2) https://www.youtube.com/watch?v=1Jj_JU8nlNU 35 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Weiterführende Literatur: (1) https://www.mdr.de/geschichte/ddr/kalter-krieg/panzer-warschauer-pakt-sowjetunion-nato- russland-ukraine-102.html (2) https://www.mdr.de/geschichte/ddr/kalter-krieg/warschauer-pakt-sowjetunion-ostblock- 102.html 36 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Folgefrage 1: Wie lässt sich der Inhalt von Artikel 5 zusammenfassen? Warum macht dieser in Anbetracht der Kräfteverhältnisse der beiden Blöcke Sinn? Folgefrage 2: Wie hat sich seit dem Ende des Kalten Kriegs und dem Zerfall der UdSSR das Kräfteverhältnis zwischen Russland und dem Westen, d.h. der NATO, verändert? 37 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Was ich Neues über die NATO und den Warschauer Pakt und das geteilte Euraop nach dem 2. Weltkrieg gelernt habe… 38 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger 3.2 Der Koreakrieg 1950-1953: Vorgeschichte, Auslöser, Folgen Filmquelle: Nordkorea heute: https://www.youtube.com/watch?v=Zr83sjSW5_A Tauscht Euch in Gruppen à 3-4 Leute aus und notiert, was Ihr bereits über Nordkorea und die geteilte koreanische Halbinsel wisst: Lies den nachfolgenden Hintergrundtext: Welches waren die Voraussetzungen resp. Auslöser eines «Kalten Kriegs» in Asien? Welche Rolle spielten folgende Staaten: USA, China, Nordkorea, Südkorea, Japan, UdSSR, die UNO? 39 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Filmbeitrag zum Koreakrieg: https://www.youtube.com/watch?v=1QZUsesFtCc 40 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Quellenanalyse: Filmbeitrag: Aktualitätsbezug zur Ukraine – Parallelen zwischen dem Ukrainekrieg und dem Koreakrieg? https://www.youtube.com/watch?v=U5Y3E4yX1gQ 41 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger 3.3 Der DDR-Aufstand 1953 Hintergrund des Volksaufstands war eine schwere Krise in der DDR, die zu Unmut in der Bevölkerung über die schlechte Versorgung mit Dingen des täglichen Bedarfs führte. Mit dem Ziel, die wirtschaftliche Lage zu verbessern, beschloss der Ministerrat Ende Mai 1953 die Erhöhung der Arbeitsnormen um zehn Prozent. Das bedeutete, dass in der gleichen Zeit mehr geleistet werden musste. Wenige Tage später machte die SED-Führung eine radikale Kehrtwende und gestand Fehler ein. Auf Aufforderung der sowjetischen Führung hin sollte nicht mehr vor allem die Schwerindustrie gefördert, sondern die Versorgung der Bevölkerung verbessert werden. Aber die Arbeitsnormerhöhung blieb bestehen, wogegen sich Proteste regten. 42 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Filmbeiträge zum Juniaufstand 1953: (1) https://www.youtube.com/watch?v=MqyF844y6X4 (2) https://www.youtube.com/watch?v=oyCz9fz6dG8&t=26s 43 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger 3.4 Der Ungarnaufstand 1956 Vorgeschichte: Arbeitsauftrag: vervollständigt danach das Schema auf Seite 43 – füllt zuerst anhand Eures Vorwissens die LINKE Spalte zum Thema DDR-Aufstand auf. Danach Schaut Ihr Euch den Filmbeitrag an und vervollständigt die RECHTE Spalte! 44 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Filmbeitrag zum Ungarn-Aufstand und zu Ungarns Geschichte: (1) https://www.youtube.com/watch?v=N0_ckobx5oA (2) https://www.youtube.com/watch?v=a8_8RUR-EBM 45 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Aufgaben: 1. Welche Konsequenzen hatte der Koreakrieg für die US-amerikanische Innenpolitik? 2. Was löste die Unruhen im Ostblock 1953 und 1956 aus? 3. Wieso beliess es der Westen mit Solidaritätskundgebungen für die Ungarn 1956 und unterstütze sie nicht tatkräftig? 4. Wie ist die „Entstalinisierungspolitik“ Chruschtschows zu bewerten? Filmbeitrag: Stalins Tod: (1) https://www.youtube.com/watch?v=zVvFE8-DTUQ (2) https://www.youtube.com/watch?v=ttng-D7GyP0 46 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger 3.5 Die Suez-Krise 1956 Gruppe 1: Die strategische Bedeutung des Suezkanals/Vorgeschichte Die große strategische Bedeutung einer künstlichen Wasserstraße zwischen dem Mittelmeer und dem Roten Meer hatte bereits der französische Diplomat und Ingenieur Ferdinand de Lesseps im 19. Jahrhundert entdeckt, ersparte er der Seefahrt doch auf dem Weg von Europa nach Asien die Umschiffung des Kaps der Guten Hoffnung an der Südspitze Afrikas. Unter der Leitung der französischen Suez-Kanal-Gesellschaft wurde der Bau des 163 Kilometer langen Kanals in Angriff genommen. Der künstliche Wasserweg wurde am 16. November 1869 für die Schifffahrt freigegeben. Nach seiner Inbetriebnahme wurde er von der Compagnie Universelle du Canal Maritime de Suez betrieben, die im Abkommen von 1888 eine Konzession auf 99 Jahre erhielt. An dieser Gesellschaft war Ägypten durch seinen Vize-König Muhammad Said in großem Umfang beteiligt worden, doch sein Nachfolger Ismail Pascha musste die Anteile aufgrund der hohen Staatsverschuldung an die Briten verkaufen, sodass Ägypten praktisch zum britischen Protektorat wurde. Auch nach der Rückgewinnung der Eigenständigkeit blieb die Gesellschaft von Franzosen und Briten dominiert und somit zugleich der Kanal mit einem breiten Uferstreifen komplett in ausländischer Hand. Seine strategische Rolle war durch die wachsende Bedeutung des Erdöls auf der arabischen Halbinsel nach dem Zweiten Weltkrieg weiter gestiegen. Anfang der fünfziger Jahre begannen Diskussionen um seine Zukunft nach Ablauf der Konzession. Die Gesellschaft strebte nach einer nicht-ägyptischen Lösung, hielt sie das Land doch für unfähig, ein solches Geschäft in eigener Regie zu führen. Hinter dieser spätimperialistischen Haltung verbarg sich die Sorge, weiter an Einfluss in der Welt zu verlieren. Immer deutlicher hatte sich nach 1945 abgezeichnet, dass Großbritannien nicht über ausreichend Ressourcen verfügte, um das Empire zu konsolidieren. Vor dem Hintergrund der nationalistischen Bewegungen in der "Dritten Welt" kam Ägypten wachsende Bedeutung zu, verfügten die Briten in der Suezkanalzone doch über einen Militärstandort infolge eines 1936 ausgehandelten Vertrages. Als die ägyptische Regierung unter König Faruk am 23. Juli 1952 durch einen Putsch von Offizieren abgelöst wurde, verschlechterte sich das Verhältnis zwischen Ägypten und Großbritannien weiter. Nachdem die bisherige Führung kooperative Beziehungen mit den europäischen Mächten unterhalten hatte, verfolgte die neue Regierung einen eher nationalistischen, panarabischen und antiisraelischen Kurs, mit dem sie sich dem Ostblock annäherte. Dieser Richtungswechsel verschärfte zum einen die regionalen Konflikte im Nahen Osten, sah sich Israel doch nicht zuletzt durch einen von Nasser unterzeichneten Waffenlieferungsvertrag mit der Tschechoslowakei herausgefordert, der im Westen wiederum als Beginn der kommunistischen Unterwanderung Ägyptens interpretiert wurde. Ferner drohte ein Konflikt mit Großbritannien und Frankreich, die an der Kontrolle über den Suezkanal festhielten und Nassers Forderung nach einer nationalen Lösung für die Wasserstraße ablehnten, was Georges-Henri Soutou nicht alleine mit wirtschaftlichen und strategischen Interessen erklärt: "Neben den ökonomischen Interessen war der Kanal ein Symbol für die franko-britische Präsenz im Nahen Osten und für das ganze imperiale Zeitalter." Die Spannungen konnten vorläufig durch das Suez-Abkommen vom 19. Oktober 1954 beigelegt werden, in dem sich Großbritannien verpflichtete, innerhalb von 20 Monaten die eigenen Streitkräfte aus der Suezkanalzone abzuziehen. Ägypten garantierte im Gegenzug, die Militärstandorte zu erhalten und den Briten im Kriegsfall zur Verfügung zu stellen; gleichzeitig erkannte es das internationale Statut der Zone an. Im Juni 1956 waren die britischen Truppen abgezogen. Alles schien auf eine friedliche Lösung hinzudeuten. 47 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Fußnoten 5.Vgl. Peter Fischer, 125 Jahre Suezkanal, Berlin 1994. 6.Commonwealth History, 28 (2000) 2, S. 5-24. 7.Georges-Henri Soutou, La Guerre de Cinquante Ans. Les relations Est-Ouest 1943-1990, Paris 2001, S. 337. Gruppe 2: Der Weg in die Krise Überraschend verkündete Nasser am 26. Juli 1956 die Verstaatlichung des Suezkanals, um so den Bau eines Staudamms bei Assuan zu finanzieren, nachdem die Amerikaner ihr Kreditangebot zurückgezogen hatten. Mit seiner Entscheidung hatte er internationales Recht gebrochen, denn sie stellte das in den Statuten der Internationalen Kanal-Gesellschaft verankerte freie Durchfahrtsrecht in Frage. Obwohl er Garantien für die freie Fahrt durch den Kanal abgab und sich bereit erklärte, die Anteilseigner an der Gesellschaft zu entschädigen, an der Frankreich die Mehrheit hielt und britische Banken bzw. Unternehmen zu 45 Prozent beteiligt waren, beschwor er mit seiner Rede eine schwere Krise herauf. Die Kolonialmächte sahen sich herausgefordert, umso mehr, als Frankreich seit 1954 gegen die algerische Unabhängigkeitsbewegung Krieg führte und sich gezwungen gesehen hatte, nach Marokko auch Tunesien unter der Führung von Habib Bourguiba in die Unabhängigkeit zu entlassen. Zwar billigten die USA auf drei internationalen Konferenzen die Nationalisierung des Kanals, doch weder Großbritannien noch Frankreich waren bereit, sich damit abzufinden. Zudem spitzte sich der arabisch-israelische Konflikt erneut zu, denn zum einen hatte Nasser, Symbolfigur des neuen arabischen Nationalismus, seit seinem Machtantritt nie einen Hehl aus seiner Feindschaft gegen Israel gemacht, zum anderen war das Land durch die Blockade der Straße von Tiran am Ausgang des Golfes von Akaba zum Roten Meer und der Sperrung des Suezkanals für israelische und nach Israel fahrende Schiffe von den asiatischen und afrikanischen Handelspartnern abgeschnitten. Hinzu kamen vermehrte Terrorattacken durch Palästinenser, die von Ägypten aus agierten. Die israelische Regierung hoffte, mit einer Besetzung des Sinai die Sicherheit des jüdischen Staates entscheidend zu verbessern. Auch die französische Politik zielte nun auf Krieg. Paris unterstellte Nasser, die algerische Unabhängigkeitsbewegung zu unterstützen. Anders als in Frankreich war die öffentliche Meinung in Großbritannien einem solchen Abenteuer jedoch nicht gewogen. Premierminister Anthony Eden wollte als Gegner der Appeasement-Politik Chamberlains in der Zwischenkriegszeit seine Landsleute durch die Erinnerung an die Münchener Konferenz von 1938 umstimmen und verglich Nasser mit Hitler und Mussolini. Während Nasser heute als charismatischer Führer erscheint, "der durch außenpolitische Erfolge sein armes Land zum Fortschritt westlicher Prägung führen wollte", blieb das politische Denken von Eden ganz auf "München" fixiert. Am Geheimplan zu einer Militäraktion waren zunächst nur Frankreich und Großbritannien beteiligt. Bei ersten Überlegungen im Juli 1956 gingen beide von einer gemeinsamen Operation gegen Ägypten aus, doch der Plan mündete in die Absicht, die bewaffnete Auseinandersetzung als pacification des Konflikts zwischen Israel und Ägypten zu verkaufen. Zu diesem Zweck kam es zu einem Geheimtreffen zwischen Frankreich, Großbritannien und Israel vom 22. bis 24. Oktober in Sèvres bei Paris, bei dem Guy Mollet, Christian Pineau, David Ben-Gurion, Schimon Peres, Mosche Dajan und Selwyn Lloyd ein machiavellistisches Szenario entwarfen: Die ägyptisch-jordanischen Kriegsvorbereitungen sollten Israel den Vorwand für einen Angriff gegen Ägypten liefern, auf den Paris und London mit einem Ultimatum an die kriegführenden Parteien reagieren wollten, in dem der Rückzug der Truppen aus der Kanalzone gefordert werden sollte. Die vorherzusehende Weigerung Kairos, sich diesem Ultimatum zu beugen, sollte der Vorwand für die französischen und britischen Militärs sein, den Kanal zu "befreien", Nasser zu stürzen und eine britisch-französische Streitmacht am Kanal um Port Said zu stationieren. Frankreich und Großbritannien erklärten sich zugleich zu Waffenlieferungen an Israel bereit; Paris sagte außerdem den Schutz des israelischen Luftraums und der Küste zu und wollte mit seinem Veto im UN-Sicherheitsrat eine gegen Israel gerichtete Resolution verhindern. Von den Geheimplanungen war sowohl auf französischer als auch auf britischer Seite nur ein enger Kreis unterrichtet. Ebenso wenig wurde der amerikanische Präsident Dwight D. Eisenhower in Kenntnis gesetzt, der sich in der heißen Phase des Präsidentschaftswahlkampfes befand. Briten und Franzosen wussten um dessen ablehnende Haltung, denn Eisenhower wollte seine Wiederwahl nicht durch einen Krieg gefährden und keine neuen Spannungen mit Moskau heraufbeschwören. Doch während Briten und Franzosen die Bedeutung des Kanals für Europa in den Vordergrund ihrer 48 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Überlegungen stellten, dominierte im amerikanischen politischen Denken die Ost-West-Auseinandersetzung. Die CIA war in der Entourage von Nasser gut vertreten, und auch die Eisenhower-Administration unterhielt enge Kontakte zu Nasser und wollte ihn nicht in die Arme der Sowjets treiben. Diese wechselseitigen Fehlperzeptionen und Kommunikationsprobleme innerhalb des westlichen Lagers deuteten auf ein gestörtes Vertrauensverhältnis in den transatlantischen Beziehungen hin, die sich während der Ereignisse am Suezkanal zu einer handfesten Krise ausweiteten. Fußnoten 8.Vgl. Alfred Grosser, Affaires extérieures. La politique de la France 1944/1984, Paris 1984, S. 135. 9.Vgl. Dietrich Rauschning, Der Streit um den Suezkanal, Hamburg 1956; Herbert von Broch (Hrsg.), Die großen Krisen der Nachkriegszeit, München 1994. 10.Vgl. Gamal Abdel Nasser, Egypt's Liberation, Washington 1955. 11.J. Dülffer (Anm. 2), S. 221. 12.Vgl. Tony Shaw, Eden, Suez and the mass media, London-New York 1996. 13.Vgl. Jean-Yves Bernard, La genèse de l'expédition franco-britannique de 1956 en Égypte, Paris 2003. 14.Vgl. Stanislas Jeannesson, La guerre froide, Paris 2002, S. 52. 15.Vgl. Anthony Eden, Mémoires, Bd. 3: 1945 - 1957, Paris 1960, S. 598. 16.Vgl. Henry Laurens, Le Grand Jeu. Orient arabe et rivalités internationales, Paris 1991. 17.Vgl. A. Grosser (Anm. 8), S. 136 Gruppe 3: Eskalation und Höhepunkt(e) der Krise Die "Operation Musketier" begann am 29. Oktober 1956 mit dem Einmarsch israelischer Truppen in den Gazastreifen und auf die Sinai-Halbinsel. Rasch stießen die Israelis zum Kanal vor. Großbritannien und Frankreich forderten den Rückzug beider Seiten und drohten mit einer Intervention, um das Gebiet als Pufferzone zu besetzen und einen Waffenstillstand zu erzwingen. Nach Plan verlief auch die Ablehnung des Ultimatums durch Nasser, der sich bei dieser Entscheidung auf die Unterstützung seines Volkes stützen konnte, das die Verstaatlichung des Kanals bejubelt hatte. Daraufhin begannen Großbritannien und Frankreich am 31. Oktober mit der Bombardierung der Kanalzone und ägyptischer Flughäfen. Am 5. November landeten Fallschirmeinheiten am Flughafen Gamil. Einheiten der Royal Marines landeten am folgenden Tag an der ägyptischen Küste. Port Said wurde durch Brände fast vollständig zerstört. Briten und Franzosen waren dem militärischen Sieg nahe, doch hatten sie nicht mit dem Widerstand Eisenhowers gerechnet, der sich außenpolitisch trotz des Wahlkampfs handlungsfähiger zeigte als vermutet. Er warf Briten und Franzosen vor, durch ihre eigenmächtige Aktion einen Propagandafeldzug gegen das sowjetische Vorgehen in Ungarn verhindert zu haben. Am 2. November, vier Tage vor der Präsidentschaftswahl, legten die USA dem UN-Sicherheitsrat eine Entschließung vor, die die sofortige Einstellung der Kampfhandlungen verlangte. In den folgenden Tagen geriet die britische Währung an der New Yorker Börse in gefährliche Kursschwankungen, und Washington erhöhte den Druck auf Premierminister Eden. Dieser hatte nicht nur ignoriert, dass Großbritannien als Folge des Zweiten Weltkriegs von den USA finanziell abhängig war, sondern auch die amerikanische Haltung zur Entkolonialisierung falsch eingeschätzt. Die Amerikaner waren im Kontext der Rivalität mit der Sowjetunion an guten Beziehungen zu den Staaten der "Dritten Welt" interessiert, und außerdem standen Wirtschaftsinteressen auf dem Spiel. Das sich abzeichnende Fiasko ruinierte Edens Ruf, sodass er Ende 1956 von Harold Macmillan zum Rücktritt gedrängt wurde. Unterschätzt hatten Briten und Franzosen auch die Rolle der Sowjetunion, die nach dem Ende der Unruhen in Polen nun gegen die ungarische Revolution vorging. Das hinderte sie nicht daran, am 6. November, zwei Tage nach dem Einmarsch sowjetischer Panzertruppen in Budapest, ein Ultimatum an Paris und London zu richten, in dem sie für den Fall, dass die Kämpfe am Suezkanal nicht eingestellt würden, "mit der Gefahr schrecklicher Verwüstungen" drohte. Die französisch-britische Intervention kam den Sowjets nicht ungelegen, konnte sie mit ihrem Ultimatum doch von 49 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger ihrem eigenen Vorgehen in Ungarn ablenken. Schließlich mussten sich Frankreich, Großbritannien und Israel dem Druck durch die USA, die UdSSR und die UNO beugen. Am 6. November wurde das Feuer eingestellt. Am 3. Dezember erklärten sie sich bereit, ihre Truppen vom Kriegsschauplatz abzuziehen, die in der Folge von "Blauhelmen" der UNO ersetzt wurden. DerRückzug der Truppen erfolgte bis zum 22.Dezember. Die Folgen waren weitreichend. Die Durchfahrt des Kanals blieb infolge der von Ägypten versenkten Schiffe noch bis 1957 versperrt. Die USA und die Sowjetunion nahmen im Nahen Osten den Platz der ehemaligen Kolonialmächte ein. Eisenhower sagte jenen Ländern finanzielle und materielle Unterstützung zu, die sich gegen das sozialistische Gesellschaftsmodell entschieden. Moskau unterzeichnete ein Abkommen mit Nasser, in dem es finanzielle Unterstützung für den Bau des Assuanstaudamms zusagte. Mit dieser Übereinkunft avancierte Ägypten für mehr als 20 Jahre zum sowjetischen Hauptverbündeten in der arabischen Welt. Für Großbritannien und Frankreich endete das militärische Engagement am Suezkanal mit einer diplomatischen Demütigung. Beiden Ländern war schmerzhaft vor Augen geführt worden, dass sie keine Weltmächte mehr waren. Großbritannien stellte 1957 seine Atomstreitkraft unter amerikanische Kontrolle. Frankreich hingegen forcierte den Aufbau einer unabhängigen nuklearen "Force de frappe". Diese Entscheidung erklärt sich zum einen mit dem französischen Selbstverständnis nach 1945, das eigene politische Handlungsfeld nicht alleine auf die westliche Hemisphäre beschränken zu wollen, zum anderen mit der schwierigen Situation der Armee, die nach dem zwei Jahre zuvor erfolgten Rückzug aus Indochina und infolge des sich hinziehenden "schmutzigen Krieges" in Algerien dringend eines Erfolges bedurfte. Die aus Algerien abgezogenen Kräfte hatten kehrtmachen müssen, bevor sie in Suez zum Einsatz kommen konnten. Nachdem bereits Indochina und Algerien den Franzosen den wachsenden Widerstand der Staaten der "Dritten Welt" gegen die Kolonialmächte demonstriert hatten, verdeutlichte der Ausgang der Militäraktion am Suezkanal, dass sich Frankreichs Rolle als Kolonialmacht ihrem Ende näherte. Die Suezkrise beendete in diesem Sinne das 19. Jahrhundert. Was waren die französischen Motive, das Suez-Abenteuer zu wagen? Die Regierung unter Guy Mollet war fest davon überzeugt gewesen, dass die Aufstände in Algerien unmittelbar von Ägypten gesteuert wurden, sodass einem Triumph über Nasser der Sieg über die algerische Unabhängigkeitsbewegung folgen würde. Zudem war das "München- Syndrom" virulent. Am 5. September 1956 hatte Mollet im Parteivorstand der französischen Sozialisten davor gewarnt, einem Diktator freie Hand zu lassen: "Natürlich ist Nasser nicht Hitler, aber er wendet seine Methoden an. Wir dürfen ihm daher keinen ersten Erfolg erlauben, denn dieser könnte bei ihm neue Machtgelüste auslösen." Kurz nach dem Beginn der Militärintervention erklärte er öffentlich: "Unsere Väter (...) haben uns als Vermächtnis die Lehre mitgegeben, dass es mehr wert ist, zu sterben, als die Knechtschaft und die Demütigung zu akzeptieren." Noch 1970 wies Mollet in einem Interview auf den Zusammenhang zwischen "München" und "Suez" hin, den sein britischer Kollege Anthony Eden genauso gesehen habe wie er: "Wir Sozialisten haben 1938 zu sehr gelitten, weil wir nicht eingeschritten sind, sodass wir es nicht ein zweites Mal zulassen konnten, eine kleine Demokratie zermalmt zu sehen (...). Wir konnten es nicht billigen, dass hier ein Abenteurer, dieser Hitler auf kleinem Fuß, weiter heranreift, denn das war zu riskant." Beide Kolonialmächte hatten sich in die Defensive manövriert. Aus dieser gedachte Charles de Gaulle mit einer auf nationale Unabhängigkeit ausgerichteten Außenpolitik nach 1958 ("Vom Atlantik bis zum Ural") herauszukommen, die ihn auf Distanz zu den USA brachte. Wer den französischen Antiamerikanismus der V. Republik und die von Frankreich zu verantwortenden Auflockerungserscheinungen im westlichen Bündnis während der sechziger Jahre verstehen will, wird die Ursprünge auch in der Suezkrise zu suchen haben. Fußnoten 18.Vgl. Ernst Weisenfeld, Geschichte Frankreichs seit 1945, München 1997(3), S. 117. 19.Vgl. Marc Ferro, Suez, Naissance d'un tiers-monde, Brüssel 1982. 20.Vgl. Yves Bénot, La décolonisation de l'Afrique française (1943-1962), in: Marc Ferro (Hrsg.), Le livrenoir du colonialisme. XVIe-XXIe siècle: de l'extermination à la repentance, Paris 2003, S. 689 - 741, hier: S. 722. 21.Zitate nach Jacques Bariéty, Le mythe de Munich, la France et l'"Affaire de Suez", 1956, in: Fritz Taubert (Hrsg.), Mythos München, München 2002, S. 237-253. 22.Jean Lacouture, Nasser, Paris 1971, S. 154. 50 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Gruppe 4: Geopolitischer Kontext und Folgen (Die Suez-Krise im Spannungsfeld des Kalten Kriegs) Die USA und die Sowjetunion waren seit Beginn des Kalten Krieges darum bemüht gewesen, den eigenen Einflussbereich zu konsolidieren. Während es Washington nicht zuletzt infolge seiner wirtschaftlichen Macht gelang, seine Integrationspolitik mit der Aussicht auf Prosperität im Westen konsensfähig zu machen, musste Moskau aufgrund der mangelnden Legitimation der Volksdemokratien immer wieder zur Gewalt greifen. Volksaufstände wie in der DDR am 17. Juni 1953 bedrohten nicht nur die Autorität der sowjetischen Besatzungsmacht, sondern gefährdeten das Kräftegleichgewicht zwischen Ost und West. Angesichts des nuklearen Waffenpotenzials und der sich daraus ergebenden atomaren Gefahr für den Erdball nahm in Moskau wie in Washington die Einsicht zu, sich um den Abbau der Spannungen zu bemühen. Zwar konnten bei den Gipfelgesprächen und der Außenministerkonferenz in Genf im Oktober und November 1955 keine Abrüstungsvereinbarungen erzielt werden, doch die Beteuerungen zur Kooperationsbereitschaft ließen Beobachter vom "Geist von Genf" sprechen. Ausdruck dieses Geistes war nicht zuletzt die von Chruschtschow auf dem XX. Parteitag der KPdSU im Februar 1956 verkündete "friedliche Koexistenz unterschiedlicher Gesellschaftssysteme", die zwar nicht den Sieg des Sozialismus aus den Augen verlor, diesen jedoch auf friedlichem Wege erringen wollte: "Entweder friedliche Koexistenz oder der zerstörerische Krieg in der Geschichte - einen dritten Weg gibt es nicht." Dieser Wille zur Entspannung erklärt, warum die Amerikaner auf die ungarische Revolution am 23. Oktober zurückhaltend reagierten und sich selbst nach deren blutiger Niederschlagung durch die sowjetischen Truppen auf Protestresolutionen der UN-Vollversammlung beschränkten. Ähnliche Motive sind auch hinter dem amerikanischen Druck auf Großbritannien und Frankreich zu entdecken. Als diese am Kanal eingriffen, war es konsequent, dass die USA über UN-Voten sowie währungs- und handelspolitische Sanktionen einen Waffenstillstand durchsetzen konnten. Die amerikanischen Pressionen auf die Verbündeten fanden im Kreml Unterstützung, der Briten und Franzosen zumindest indirekt mit dem Einsatz von Nuklearwaffen drohte, wenn sie die Kampfhandlungen gegen Ägypten nicht einstellten. Dabei spielte es eine untergeordnete Rolle, dass die sowjetischen Atomwaffen für einen solchen Schlag gar nicht einsatzbereit waren. Das Pokerspiel funktionierte und bestärkte Chruschtschow in der Überzeugung, auch in Zukunft mit nuklearem Bluff internationale Politik machen zu können. Die Suezkrise stellt in diesem Sinne einen elementaren Bestandteil in der Vorgeschichte der Berlin- und Kubakrise dar. Für den Moment hatten die beiden europäischen Kolonialmächte keine andere Wahl, als sich zurückzuziehen: Sie hatten die Erfahrung machen müssen, "wie eng inzwischen die Grenzen (...) im Kräftespiel zwischen Ost und West gezogen waren". Während die französische Regierung am 6.November über das Ultimatum beriet, traf Bundeskanzler Konrad Adenauer in Paris ein. Die Reise war bereits im September vereinbart worden, doch gab es in Bonn Stimmen, die dem Kanzler angesichts der Suezkrise nahe legten, den Termin für das Zusammentreffen mit Guy Mollet zu verschieben. Auch das Auswärtige Amt riet dem Bundeskanzler ab und plädierte für einen neutralen Kurs, um das "bislang so erfolgreiche Navigieren zwischen den Klippen von westlichem Mißtrauen in die Zuverlässigkeit des neuen Deutschlands und der Flucht der arabischen Welt in die nur zu aufnahmebereiten Arme der DDR" fortsetzen zu können. Adenauer begegnete den Amerikanern mit kritischer Distanz, unterstellte er ihnen doch mit Blick auf die deutsche Frage, sich mit dem Kreml über die Aufteilung der Welt in zwei exklusive Einflusssphären geeinigt zu haben. Er setzte auf die europäische Karte und nutzte die Suezkrise, um gemeinsam mit Frankreich die europäische Integration zu vertiefen. Die französische Öffentlichkeit hatte es dem Bundeskanzler hoch angerechnet, dass er der in die diplomatische Defensive geratenen französischen Regierung seine demonstrative Solidarität erklärt und sich als Alliierter gezeigt hatte. Mollet wie Adenauer zeigten sich in ihren Gesprächen erschüttert über die "Ohnmacht Europas" und gelobten, "die Einigung der Sechser-Gemeinschaft dans un esprit de totale confiance voranzubringen". Zudem beflügelten die Sperrung des Suezkanals und die sich erschwerenden Öltransporte nach Europa die Politiker in Westeuropa, die Entwicklung neuer Energiequellen zu fördern. Diese neuen Initiativen mündeten in dieUnterzeichnung der Europäischen Atomgemeinschaft (EURATOM) am 25. März 1957. 51 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Noch spektakulärer erscheint die hinter dem Rücken der Briten und der Amerikaner vollzogene Einigung zwischen Frankreich, der Bundesrepublik und Italien, ein gemeinsames europäisches Atomwaffenpotenzial aufzubauen, das nicht nur als Druckmittel gegen die USA gedacht war, sondern für viele Politiker in den drei Ländern auch einen Selbstzweck besaß. Das deutete zugleich auf den Willen Adenauers, einen "Finger an den Abzug" der Atombombe zu bekommen. Noch eindeutiger stellt sich die Situation beim Gemeinsamen Markt dar, konnten sich Mollet und Adenauer doch auf einen Fahrplan einigen. Die Suezkrise bedeutet daher nicht nur eine wichtige Etappe auf dem Weg der deutsch-französischen Annäherung, sondern zugleich für die Integrationsbestrebungen in Westeuropa bzw. die Unterzeichnung der Römischen Verträge am 27. März 1957. Fußnoten 23.Vgl. zum Überblick Bernd Stöver, Der Kalte Krieg, München 2003; Rolf Steininger, Der Kalte Krieg, Frankfurt/M. 2003; Jost Dülffer, Europa im Ost-West-Konflikt 1945 - 1990, München 2004. 24.Vgl. Wilfried Loth, Helsinki, 1. August 1975. Entspannung und Abrüstung, München 1998, S. 55. 25.Zit. nach ebd., S. 51. 26.Vgl. Wladislaw Subok/Konstantin Pleschakow, Der Kreml im Kalten Krieg, Hildesheim 1997, S. 270ff. 27.Stefan Martens, Frankreich seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs, in: Ernst Hinrichs (Hrsg.), Kleine Geschichte Frankreichs, Stuttgart 2006, S. 433. 28.Rolf Pfeiffer, Ein erfolgreiches Kapitel bundesdeutscher Außenpolitik: Die Adenauer-Regierung und die Suez-Krise von 1956, in: Historische Mitteilungen, 13 (2000), S. 213 - 232, hier: S. 225. 29.Ulrich Lappenküper, Diplomatische Faktoren: Die deutsch-französische Annäherung im europäischen und transatlantischen Zusammenhang 1950-1958, in: Hélène Miard-Delacroix/Rainer Hudemann (Hrsg.), Wandel und Integration. Deutsch- französische Annäherungen der fünfziger Jahre, München 2005, S. 69 - 86, hier: S. 84; vgl. ausführlicher ders., Die deutsch- französischen Beziehungen 1949-1963. Von der "Erbfeindschaft" zur "Entente élémentaire", München 2001, S. 914ff. 30.Vgl. Marie-Thérèse Bitsch, Histoire de la construction européenne, Brüssel 1999, S. 114. 31.Vgl. R. Pfeiffer (Anm. 28), S. 231. 32.Vgl. Georges-Henri Soutou, L'alliance incertaine. Les rapports politico-stratégiques franco-allemands, 1954 - 1996, Paris 1996, S. 55ff. 33.Vgl. Gerhard Brunn, Die Europäische Einigung von 1945 bis heute, Stuttgart 2002, S. 113f. 34.Vgl. Jean-Paul Cahn/Klaus-Jürgen Müller, La République fédérale d'Allemagne et la guerre d'Algérie (1954-1962), Paris 2003, S. 86ff. 35.Wichtige Absprachen zwischen der Bundesrepublik und Frankreich für die Römischen Verträge waren bereits bei den Verhandlungen in La Celle-Saint-Cloud im Oktober 1954 erfolgt; vgl. Guido Thiemeyer, Vom "Pool Vert" zur Europäischen Gemeinschaft. Europäische Integration, Kalter Krieg und die Anfänge der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik 1950-1957, München 1999, S. 127ff. 52 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Auswertung und Ergebnisfindung Gruppe 1: Vorgeschichte / strategische Bedeutung des Suezkanals Gruppe 2: Der Weg in die Krise Gruppe 3: Eskalation / Höhepunkt der Krise Gruppe 4: Geopolitischer Kontext / Folgen 53 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Filmbeiträge zur Suezkrise und dem Krisenjahr 1956: (1) https://www.youtube.com/watch?v=0e7LZu_ceZQ (2) https://www.srf.ch/play/tv/tagesschau/video/suez-krise?urn=urn:srf:video:f6162ae5-3602-4798- 9a04-eeb8c524aba4 (3) https://www.srf.ch/audio/kontext/1956-welt-im-aufstand?partId=10903872 54 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger 3.6 Das Wettrüsten und der Wettlauf ins All Analyse einer Karikatur: Erarbeiten Sie die Kernaussagen und Kontext der untenstehenden Karikatur und machen Sie sich Notizen dazu – welche anderen historischen Beispiele militärischer Aufrüstung kennen Sie? 55 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger 56 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger 57 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger 58 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Filmbeitrag Wettrüsten und atomare Abschreckung im Kalten Krieg: https://www.youtube.com/watch?v=wCTKNXYpveU https://www.youtube.com/watch?v=dqCmzTc9ME0 https://www.youtube.com/watch?v=l6Ar-anFc2U Leitideen/Diskussionsgrundlagen: (1) Diskutieren Sie Sinn und Unsinn der MAD-Doktrin. (2) Als wie gross beurteilen Sie im 21. Jahrhundert einen Atomkrieg? Ist diese Gefahr / Wahrscheinlichkeit heute höher oder geringer als während des Kalten Kriegs? Begründen Sie! (3) Studieren Sie die Statistiken auf Seite 59: Welche Zahlen/Fakten überraschen Sie? Ändert dies Ihre Meinung zur obigen Frage 3? Falls ja, inwiefern und weshalb? (4) Gilt resp. funktioniert Eures Erachtens das Prinzip der gegenseitigen Abschreckung heute noch? Falls ja, wie äussert sich dies (Bsp. Ukraine?) (5) Als wie realistisch sind Putins Drohungen zum Einsatz von taktischen Atomwaffen zu bewerten? 59 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Filmbeiträge zur nuklearen Aufrüstung im 21. Jahrhundert: (1) https://www.youtube.com/watch?v=RekP1e_4Y3I (2) https://www.youtube.com/watch?v=bsxruc2qafY 60 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger 61 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Der Wettlauf ins All - Der Kalte Krieg im Orbit Filmquelle: «Space Race » damals: https://www.youtube.com/watch?v=jTEfHangL2s 62 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Filmquelle: «Space race» heute: https://www.youtube.com/watch?v=vY7GTDaijq0 Schreibt eine Kurzzusammenfassung des Films und eine persönliche Einschätzung des Gesehen und Gehörten: 63 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger 3.7 Die Kuba Krise 1962 Analyse einer Karikatur: Erarbeiten Sie die Kernaussagen und Kontext der untenstehenden Karikatur und machen Sie sich Notizen dazu – welche anderen historischen Beispiele militärischer resp. atomarer Aufrüstung kennen Sie? 64 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Gruppenentscheidung: Option _________ ist unsere erste Wahl weil… 65 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Filmbeiträge zur Kubakrise: https://www.youtube.com/watch?v=oTxSomaC-j8 https://www.youtube.com/watch?v=oPj8HrqR-94 66 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Kapitel 4: Das Ende der Kolonialreiche und die «Globalisierung» des Kalten Kriegs 4.1 Die Dekolonisation am Beispiel Afrikas Filmbeitrag: Dekolonisation in Afrika: https://www.youtube.com/watch?v=zI7FywIDv6s 67 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger 68 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger 69 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Analyse einer Karikatur: Erarbeiten Sie die Kernaussagen und Kontext der untenstehenden Karikatur und machen Sie sich Notizen: 70 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Filmbeitrag: Definition und Beispiele von „Stellvertreterkriegen“: (1) https://www.youtube.com/watch?v=y7c7mFCXCnw (2) https://www.youtube.com/watch?v=ILDehZB1MS4 71 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger 72 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger 73 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger 4.2. Die Dekolonisation in Asien am Beispiel Indochinas 74 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Auftrag: Nicht immer entliessen die europäischen Kolonialmächte ihre Kolonien in die Unabhängigkeit ohne zu kämpfen. Wo und warum kam es zu blutigen Unabhängigkeitskriegen mit Blick auf Asien? 75 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Filmbeitrag: Indochinakrieg https://www.youtube.com/watch?v=HJzpKl4-HCs 76 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger 77 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Anmerkungen: 1 David Dean Rusk (1909–1994): US-Außenminister 1961–1969 2 Robert S. McNamara (1916–2009): US-Politiker und Manager, 1961–1968 Verteidigungsminister, Präsident der Weltbank 1968–1981 78 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Analyse einer Karikatur: Erarbeiten Sie die Kernaussagen und Kontext der untenstehenden Karikatur und machen Sie sich Notizen dazu: Filmbeitrag: Auslöser US-Intervention: https://www.youtube.com/watch?v=qgG6cYxSYgY Filmbeitrag: Gulf of Tonkin Resolution: https://www.youtube.com/watch?v=gMhx8R7IL8M 79 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Filmbeitrag: Bodenkrieg in Vietnam: https://www.youtube.com/watch?v=ImPMKmdFl7Q https://www.youtube.com/watch?v=2th1IDBFMbA 80 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Filmbeitrag: Der Bombenkrieg in / gegen den Vietcong und Nordvietnam: https://www.youtube.com/watch?v=jTxrq_Erw-k https://www.youtube.com/watch?v=uJaJbq9aRFI https://www.youtube.com/watch?v=SWH2Vi0PcoI 81 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger 82 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Filmbeitrag: https://www.youtube.com/watch?v=7ZLw_F5JQnk 83 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Filmbeitrag: https://www.youtube.com/watch?v=nqq6vrLSpgI 84 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Filmbeitrag: https://www.youtube.com/watch?v=OnvTyMptOt8 85 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Analyse einer Karikatur: Erarbeiten Sie die Kernaussagen und Kontext der untenstehenden Karikatur 86 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Filmbeitrag: Vietnamisierung: https://www.youtube.com/watch?v=iNRxzLGY95k 87 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Filmbeitrag: Ausweitung des Krieges auf Laos und Kambodscha: https://www.youtube.com/watch?v=8bKAaSMUx84 88 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger 2. Kommentieren Sie die folgende Statistik über die Opferzahlen der Kriege während des Kalten Krieges. Filmbeitrag: Fall of Saigon: https://www.youtube.com/watch?v=vHLKFSWzImk 89 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Kapitel 5: Das Ende des Ost-West-Konflikts und der europäische Einigungsprozess seit 1989 5.1 Der Prager Frühling 1968 90 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Filmbeitrag: Aufrüstung und Abrüstungsverträge: (1) https://www.youtube.com/watch?v=_m2pEQj3szs (2)https://www.youtube.com/watch?v=0Eu_kFslxWo (3)https://www.youtube.com/watch?v=oZOHaeUeCpg 91 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger 5.2 Der Kalte Krieg im Sport Filmbeitrag: https://www.youtube.com/watch?v=NmGWeonh4tk Welche Bedeutung kam dem Sport im Ostblock, speziell in der DDR, zu? Wie würdet Ihr die politische Wichtigkeit/Bedeutung von Sport heute beurteilen? 92 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Filmbeitrag: Doping in Russland: https://www.youtube.com/watch?v=jXiebjVfMYs 93 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger 5.3 Der Afghanistankrieg 1979-1989 Analyse einer Karikatur: Erarbeiten Sie die Kernaussagen und Kontext der untenstehenden Karikatur und machen Sie sich Notizen dazu: Filmbeitrag: Sowjetischer Afghanistankrieg: (1) https://www.youtube.com/watch?v=uocZ-GUPDk8 (2) https://www.youtube.com/watch?v=FOlCOBRb_kQ 94 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger 95 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Schlussanalyse: Vergleicht die sowjetische Invasion in Afghanistan mit dem Engagement der Amerikaner in Vietnam: Inwiefern gleichen oder unterscheiden sich die Motive und Gründe, die zum Eingreifen der beiden Grossmächte geführt haben? War der Afghanistankrieg von Anfang an ein Teil des Kalten Kriegs oder wurde er dazu gemacht? 5.4 Der Mauerfall und die Wiedervereinigung der DDR und BRD und Europas 96 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger 97 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Filmbeitrag Reformen Gorbatschow: https://www.youtube.com/watch?v=sONIpE0PlRM 98 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Analyse einer Karikatur: Erarbeiten Sie die Kernaussagen und Kontext der untenstehenden Karikatur und machen Sie sich Notizen dazu: 99 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Filmbeitrag: Ursachen der Krise: https://www.youtube.com/watch?v=O2O_a8CM0k8 100 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Filmbeitrag: Reaktorunfall Tschernobyl: https://www.youtube.com/watch?v=t78bhAWkfys 101 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Analyse einer Karikatur: Erarbeiten Sie die Kernaussagen und Kontext der untenstehenden Karikatur und machen Sie sich Notizen dazu: Polen Tschechoslowakei Bulgarien Bulgarien Rumänien Albanien 102 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger 103 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger 104 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger 105 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Analyse einer Karikatur: Erarbeiten Sie die Kernaussagen und Kontext der untenstehenden Karikatur und machen Sie sich Notizen dazu: Filmbeitrag: Fall der Mauer (1) https://www.youtube.com/watch?v=IiOEAumyrRo (2) https://www.youtube.com/watch?v=GvMc8Xdb0QM 106 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger 107 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger 108 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Filmbeitrag: Der Zerfall der UdSSR: https://www.youtube.com/watch?v=-61BeOCndqk 109 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Fasse in 2-3 Sätzen zusammen, was Dir vom Kalten Krieg resp. insbesondere von dessen Ende, geblieben ist: _______________________________________________________________ _______________________________________________________________ _______________________________________________________________ _______________________________________________________________ _______________________________________________________________ _______________________________________________________________ _______________________________________________________________ 110 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger Kapitel 6: China und USA im 21. Jahrhundert: Ein neuer «Kalter Krieg»? Filmbeitrag: Ein neuer Kalter Krieg? https://www.youtube.com/watch?v=yUAZLRko2mw https://www.youtube.com/watch?v=yUAZLRko2mw Quellen: (1) https://ethz.ch/de/news-und-veranstaltungen/eth-news/news/2022/03/globe-es-wird- keinen-neuen-kalten-krieg-geben.html (2) https://www.avenir-suisse.ch/ein-neuer-kalter-krieg/ (3) https://internationalepolitik.de/system/files/article_pdfs/IPS_03-2021_Walkenhorst_oB.pdf 111 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger 112 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger 113 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger 114 Der Ost-West-Konflikt_KWI_Jäger 115

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