Die Westlichen Besatzungszonen PDF
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Dieses Dokument ist ein Arbeitsblatt oder ein Dokument zu historischen Themen, insbesondere zur Besatzungszeit Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg. Es enthält Fragen zu unterschiedlichen Aspekten der Besatzung, wie z. B. dem Marshall-Plan, der Planwirtschaft und der Bodenreform.
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DIE SOWJETISCHE BESATZUNGSZONE Die sowjetische Besatzungszone Die Sowjetunion erhielt von den USA das Angebot, den Marshall-Plan auch für ihre Besatzungszonen anzunehmen. Auf Befehl Stalins wurde die sowjetische Teilnahme an dem amerikanischen Hilfsprogramm untersagt. In der verstärkten Einf...
DIE SOWJETISCHE BESATZUNGSZONE Die sowjetische Besatzungszone Die Sowjetunion erhielt von den USA das Angebot, den Marshall-Plan auch für ihre Besatzungszonen anzunehmen. Auf Befehl Stalins wurde die sowjetische Teilnahme an dem amerikanischen Hilfsprogramm untersagt. In der verstärkten Einflussnahme der USA sah er die Gefahr, in eine wirtschaftliche Abhängigkeit zu geraten. Die unter seinem Einfluss stehenden Staaten Osteuropas sollten deshalb nach sowjetischem Vorbild umgestaltet werden. Planwirtschaft In Deutschland entwickelte sich in der sowjetischen Besatzungszone (SBZ) keine freie Marktwirtschaft, bei welcher der Preis durch Angebot und Nachfrage bestimmt wurde, wie es im Westen der Fall war. Stattdessen sollte die gesamte Wirtschaft nach dem Prinzip der Planwirtschaft ausgerichtet werden. Bei der Planwirtschaft handelt es sich um ein System, bei dem alle wirtschaftlichen Aktivitäten vom Staat gesteuert werden, indem dieser Produktionspläne, Preise und Löhne bestimmt. Werden Produkte her- gestellt, erstellt der Staat mit den dafür benötigten Materialien und Arbeitskräften einen Plan, der für einen bestimmten Zeitraum gilt. Danach musste sich die Wirtschaft richten. Mit der Planwirtschaft wird das Ziel verfolgt, dass alle Menschen gleich behandelt werden. Es sollen keine verschiedenen gesellschaftlichen Klassen entstehen (arm und reich). Aus diesem Grund gibt es in diesem Wirtschaftssystem keine freien Unternehmer, die über viel Kapital ver- fügen und eigene Entscheidungen treffen können. Der Staat besitzt die Produktionsmittel selbst (z. B. Unternehmen u. Maschinen). Politik In der sowjetischen Besatzungszone wurden nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs neue Parteien gegründet. Bei Wahlen zeigte sich jedoch, dass die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) nicht die von der Sowjetunion erhoffte Zustimmung der Bevölkerung erhielt. Um zu vermeiden, dass die Sozialdemokraten zu sehr an Einfluss gewannen, wurde mit Unterstützung der Sowjet- union die Zwangsvereinigung von SPD und KPD zur Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) durch- gesetzt. In der sowjetischen Besatzungszone wurde die SED zur stärksten und einflussreichsten Partei. © Colored Lines Bodenreform Im Jahr 1945 wurde in der sowjetischen Besatzungszone eine Bodenreform durchgeführt. Tausende Großgrundbesitzer, die mehr als 100 Hektar Land besaßen, wurden entschädigungslos enteignet. Sie mussten ihren gesamt- en Besitz abgeben und wurden aus ihren Heimatkreisen verwiesen. Zur Abgabe von Landflächen waren auch Kriegsverbrecher und ehemalige Mitglieder der NSDAP gezwungen. Begründet wurde die Enteignung mit der angeblichen Mitschuld der Großbauern am Zweiten Weltkrieg. Außerdem sollte laut der SED durch diese Maßnahme die Not vieler Bedürftiger gelindert werden, indem sich diese fortan selbst ernähren könnten. Die landwirtschaftliche Nutzfläche wurde nämlich zu zwei Dritteln an landlose Bauern, Landarbeiter und Kriegsflüchtlinge verteilt. Sie erhielten Land zur Bewirtschaftung in einer Größe von 5 bis 20 Hektar. Ein Drittel wurde verstaatlicht. Problematisch war, dass auf den neu zugewiesenen Landflächen keine optimale Bewirtschaftung erfolgte. Die Flächen waren zu klein, um darauf die Arbeiten effektiv verrichten zu können. Hinzu kam, dass die Neubauern unerfahren waren. Viele von ihnen gaben die Höfe nach kurzer Zeit wieder auf. Aufgaben 1. Nenne den Grund, warum die Sowjetunion den Marshall-Plan ablehnte. 2. Erkläre, was man unter dem Begriff „Planwirtschaft“ versteht. © Colored Lines 3. Erläutere Ziele, die in der sowjetischen Besatzungszone mit der Ein- führung der Planwirtschaft verfolgt wurden. 4. Die... wurde in der sowjetischen Besatzungszone die stärkste und einflussreichste Partei. Kreuze an. SPD NSDAP SED 5. Fülle die Eckdaten zur Bodenreform stichpunktartig aus. Diese Menschen wurden durch die Bodenreform 1945 enteignet: Gründe für die entschädigungslose Enteignung: Verteilung der landwirtschaftlichen Nutzfläche: Probleme: © Colored Lines Aufgaben 1. Nenne den Grund, warum die Sowjetunion den Marshall-Plan ablehnte. Stalin sah in der verstärkten Einflussnahme der USA die Gefahr, in eine wirtschaftliche Abhängigkeit zu geraten. Deshalb sollten die unter seinem Einfluss stehenden Staaten Osteuropas nach sowjetischem Vorbild umgestaltet werden. 2. Erkläre, was man unter dem Begriff „Planwirtschaft“ versteht. Bei der Planwirtschaft handelt es sich um ein System, bei dem alle wirtschaftlichen Aktivitäten vom Staat gesteuert werden, indem dieser Produktionspläne, Preise und Löhne bestimmt. Werden Produkte her- gestellt, erstellt der Staat mit den dafür benötigten Materialien und Arbeitskräften einen Plan, der für einen bestimmten Zeitraum gilt. Danach musste sich die Wirtschaft richten. 3. Erläutere ein wichtiges Ziel, das in der sowjetischen Besatzungszone mit der Einführung der Planwirtschaft verfolgt wurden. Mit der Planwirtschaft wird das Ziel verfolgt, dass alle Menschen gleich behandelt werden. Es sollen keine verschiedenen gesellschaftlichen Klassen entstehen (arm und reich). Aus diesem Grund gibt es in diesem Wirtschaftssystem keine freien Unternehmer, die über viel Kapital ver- fügen und eigene Entscheidungen treffen können. Der Staat besitzt die Produktionsmittel selbst (z. B. Unternehmen u. Maschinen). 4. Die... wurde in der sowjetischen Besatzungszone die stärkste und einflussreichste Partei. Kreuze an. SPD NSDAP SED © Colored Lines 5. Fülle die Eckdaten zur Bodenreform stichpunktartig aus. Diese Menschen wurden durch die Bodenreform 1945 enteignet: Großgrundbesitzer, die mehr als 100 Hektar Land besaßen Kriegsverbrecher und ehemalige Mitglieder der NSDAP Gründe für die entschädigungslose Enteignung: Mitschuld der Großbauern am Zweiten Weltkrieg Linderung der Not vieler bedürftigen Menschen, indem sich diese durch eigenes Land selbst ernähren sollten Verteilung der landwirtschaftlichen Nutzfläche: zwei Drittel: landlose Bauern, Landarbeiter und Kriegsflüchtlinge ein Drittel: Staat Probleme: keine optimale Bewirtschaftung möglich (zu kleine Land- flächen) fehlende Erfahrung der Neubauern © Colored Lines DIE WESTLICHEN BESATZUNGSZONEN Die westlichen Besatzungszonen Im Jahr 1945 trafen sich die Staatschefs der Siegermächte in Potsdam auf einer Konferenz, um wichtige Beschlüsse über die Zukunft Deutschlands zu fassen. Sie einigten sich auf gemeinsame Ziele, jedoch unterschieden sich ihre Vorstellungen in vielen Punkten stark voneinander. Dies führte zu Streitigkeiten und Spannungen zwischen Ost und West. Die drei westlichen Verbündeten USA, Großbritannien und Frankreich verfolgten in ihren Besatzungszonen ähnliche politische Ziele. Ihr Hauptfokus lag darauf, den Wiederaufbau des durch den Krieg zerstörten Europas zu fördern. Der Marshall-Plan Am 5. Juni 1947 präsentierte der US-Außenminister George C. Marshall das „European Recovery Program“ (ERP). Das war ein US-amerikanisches Wiederaufbau- programm, das zur Stärkung der europäischen Wirt- schaft diente. Marshall vertrat die Auffassung, dass der Aufbau eines demokratischen und friedlichen Europas nicht ohne Hilfe gelingen konnte. Von 1948 bis 1952 wurden mit dem Marshall-Plan europäische Länder durch die Lieferung von Maschinen, Rohstoffen und Nahrungsmitteln unterstützt. Hinzu kam die Vergabe von Krediten als finanzielle Unter- stützung. Diese mussten nur zum Teil zurückbezahlt werden. Insgesamt wurden rund 14 Milliarden Dollar an Hilfen bereitgestellt. Ziele des Marshall-Plans Mit dem Marshall-Plan verfolgten die USA unterschiedliche Ziele. Die- jenigen, die durch den Krieg ihr Hab und gut verloren hatten und Hunger litten, sollten in den Jahren nach dem Krieg unterstützt werden. Nur so war es laut des Plans möglich, dass die Menschen Kraft für den Wiederaufbau der europäischen Staaten und deren Wirtschaft schöpfen konnten. Ein starkes Europa brachte für die USA wiederum den Vorteil mit sich, Handelspartnerschaften zu festigen und sogar neue Handelspartner hinzu- gewinnen zu können. Da Europa als einer der größten Absatzmärkte amerikanischer Güter galt, sollte mit der umfassenden Unterstützung der eigene wirtschaftliche Zusammenbruch verhindert werden. Eine Bedingung für die Warenlieferungen und günstigen Kredite war, dass sich die europäischen Staaten wirtschaftlich zusammenschlossen. Auch hier ging die USA nicht ganz uneigennützig vor. Sie verfolgten damit unter anderem das Ziel, den Kommunismus in Europa einzudämmen. © Colored Lines Die Währungsreform In Deutschland war seit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs die Menge der im Umlauf befindlichen Reichsmark um das Zehnfache angestiegen. Da- durch verlor das Geld immer mehr an Wert. Lebens- mittel und Kleidung wurden für horrende Summen auf dem Schwarzmarkt angeboten. Die drei westlichen Besatzungszonen führten am 20. Juni 1948 eine Währungsreform durch, indem sie die Reichsmark durch die D-Mark ersetzten. Durch die Wä Währungsreform gelang es, die deutsche Wirtschaft wieder zu stabil- isieren. Allerdings stand die Sowjetunion der Einführung der D-Mark ab- lehnend gegenüber, was zur weiteren Spaltung der ehemaligen Alliierten beitrug. Auch in der sowjetischen Besatzungszone wurde eine neue Währung eingeführt, jedoch blieb dort die wirtschaftliche Erholung aus. Die Berlin-Blockade Die deutsche Hauptstadt Berlin lag im Jahr 1948 in der sowjetischen Besatzungszone und wurde von den Siegermächten in vier aufgeteilten Sektoren gemeinsam verwaltet. Nachdem die D-Mark in den drei west- lichen Besatzungszonen eingeführt wurde, sollte die neue Währung auch in den westlichen Sektoren Berlins als Zahlungsmittel verwendet werden. Die Reaktion des sowjetischen Staatschefs Josef Stalin fiel deutlich aus: Er lehnte dies ab und ließ am 24. Juni 1948 sämtliche Zufahrtswege nach West-Berlin absperren. Dadurch war die Versorgung der Menschen mit Lebensmitteln nicht mehr möglich. Die Sowjetunion verfolgte mit der Berlin-Blockade das Ziel, die Bevölkerung Berlins gegen die westlichen Besatzungsmächte aufzubringen und diese zum Abzug zu drängen. Die Berliner Luftbrücke Da die Vorräte in West-Berlin knapp wurden, ent- schlossen sich die Amerikaner und Briten, Berlin aus der Luft zu versorgen. Lebensmittel und andere wichtige Güter wurden mit Flugzeugen trans- portiert, die noch wenige Jahre zuvor gegen Deutschland im Zweiten Weltkrieg zum Einsatz kamen. Insgesamt gab es mehr als 270 000 Flüge nach West-Berlin. Da die Flugzeuge vor ihrer Landung häufig kleine Päckchen mit Rosinen für die Kinder abwarfen, wurden sie von der Bevölkerung „Rosinen- bomber“ genannt. Die Luftbrücke wurde fast ein Jahr lang aufrecht- erhalten. Im Mai 1949 endete die Blockade von Berlin, die der erste Höhepunkt des Kalten Krieges war. © Colored Lines Aufgaben 1. Beschreibe, inwiefern Europa durch den Marshall-Plan von 1948 bis 1952 unterstützt wurde. 2. Nenne die wichtigsten Ziele des Marshall-Plans. 3. Fülle den Lückentext aus. Die freie Marktwirtschaft Die USA verfolgten das Ziel, den ____________ in Europa einzudämmen und stattdessen ein stabiles, leistungsfähiges Wirtschaftssystem auf der Grundlage der freien ______________ zu schaffen. In einer Wirtschaftsordnung, die auf der freien Marktwirtschaft beruht, bestimmen __________ und __________ den Preis. Es gibt privates Eigentum und einen freien Markt, auf dem Anbieter und Käufer frei handeln können, ohne dass der __________ zu stark eingreift. Ein weiteres Merkmal dieser Wirtschaftsordnung ist, dass es die ______________ gibt. Diese __________ sind insbesondere in demokratischen Staaten gegeben. Marktwirtschaft | Staat | Angebot | Kommunismus Berufsfreiheit | Nachfrage | Grundsätze © Colored Lines 4. Erkläre, weshalb die westlichen Besatzungszonen eine Währungs- reform durchführten. 5. Fasse zusammen, was sich am 24. Juni 1948 in Berlin ereignete. 6. Beschreibe, wie die USA und Großbritannien auf die Berlin-Blockade reagierten. © Colored Lines Lösungen 1. Beschreibe, inwiefern Europa durch den Marshall-Plan von 1948 bis 1952 unterstützt wurde. Der Marshall-Plan war ein US-amerikanisches Wiederaufbau- programm, das zur Stärkung der europäischen Wirtschaft diente. Europäische Länder wurden durch Lieferungen von Maschinen, Rohstoffen und Nahrungsmitteln unterstützt. Hinzu kam die Vergabe von Krediten als finanzielle Unterstützung. Insgesamt wurden rund 14 Milliarden Dollar an Hilfen bereitgestellt. 2. Nenne die wichtigsten Ziele des Marshall-Plans. Unterstützung der Menschen, die durch den Zweiten Weltkrieg ihr Hab und Gut verloren hatten und Hunger litten Wiederaufbau der europäischen Staaten und deren Wirtschaft Aufbau eines demokratischen und friedlichen Europas Festigung und Hinzugewinn von Handelspartnerschaften Verhinderung des wirtschaftlichen Zusammenbruchs der USA wirtschaftlicher Zusammenschluss der europäischen Staaten Eindämmung des Kommunismus 3. Fülle den Lückentext aus. Die freie Marktwirtschaft Die USA verfolgten das Ziel, den Kommunismus in Europa einzudämmen und stattdessen ein stabiles, leistungsfähiges Wirtschaftssystem auf der Grundlage der freien Marktwirtschaft zu schaffen. In einer Wirtschaftsordnung, die auf der freien Marktwirtschaft beruht, bestimmen Angebot und Nachfrage den Preis. Es gibt privates Eigentum und einen freien Markt, auf dem Anbieter und Käufer frei handeln können, ohne dass der Staat zu stark eingreift. Ein weiteres Merkmal dieser Wirtschaftsordnung ist, dass es die Berufsfreiheit gibt. Diese Grundsätze sind insbesondere in demokratischen Staaten gegeben. Marktwirtschaft | Staat | Angebot | Kommunismus Berufsfreiheit | Nachfrage | Grundsätze © Colored Lines 4. Erkläre, weshalb die westlichen Besatzungszonen eine Währungs- reform durchführten. In Deutschland war seit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs die Menge der im Umlauf befindlichen Reichsmark um das Zehnfache ange- stiegen. Dadurch verlor das Geld immer mehr an Wert. Lebensmittel und Kleidung wurden für horrende Summen auf dem Schwarzmarkt angeboten. In der Währungsreform sahen die westlichen Besatzungs- zonen eine Chance, die deutsche Wirtschaft stabilisieren zu können. 5. Fasse zusammen, was sich am 24. Juni 1948 in Berlin ereignete. Nachdem die D-Mark in den drei westlichen Besatzungszonen eingeführt wurde, sollte die neue Währung auch in den westlichen Sektoren Berlins als Zahlungsmittel verwendet werden. Stalin lehnte dies ab und ließ sämtliche Zufahrtswege nach West-Berlin absperren. Dadurch war die Versorgung der Menschen mit Lebensmitteln nicht mehr möglich. 6. Beschreibe, wie die USA und Großbritannien auf die Berlin-Blockade reagierten. Da die Vorräte in West-Berlin knapp wurden, entschlossen sich die Amerikaner und Briten, Berlin aus der Luft zu versorgen. Lebensmittel und andere wichtige Güter wurden mit Flugzeugen transportiert, die noch wenige Jahre zuvor gegen Deutschland im Zweiten Weltkrieg zum Einsatz kamen. Die Luftbrücke wurde fast ein Jahr lang aufrecht- erhalten. Im Mai 1949 endete die Blockade von Berlin, die der erste Höhepunkt des Kalten Krieges war. © Colored Lines