Zusammenfassung NMGL (1. Semester) - Rahel Bodmer PDF
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Rahel Bodmer
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Dieses Dokument ist eine Zusammenfassung des ersten Semesters des Moduls Natur, Mensch, Gesellschaft (NMGL). Es beschreibt die didaktischen Konzepte und den historischen Kontext des Faches.
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V NMGL Zusammenfassung (1. Semester) Rahel Bodmer Natur Mensch Gesellschaft: → Allgemeinbildender Unterricht des Zyklus 1 & 2 (Zentrale Aufgabe → Vermittlung einer fundierten Orientierung für das gegenwärtige und zukünftige Leben der Kinder in...
V NMGL Zusammenfassung (1. Semester) Rahel Bodmer Natur Mensch Gesellschaft: → Allgemeinbildender Unterricht des Zyklus 1 & 2 (Zentrale Aufgabe → Vermittlung einer fundierten Orientierung für das gegenwärtige und zukünftige Leben der Kinder in IHRER Welt) Unterrichtseinheit = Lernarrangement (Blick wird stärker auf den Lernprozess der SuS gelenkt Konzept = gedankliches Werkzeug Fachdidaktik NMG: WAS will ich herausfinden und WIE kann ich das herausfinden = Konzept Handlungsaspekte: (sind das Können (methodisch) in der Kompetenz definition) - Die Welt Wahrnehmen → beobachten, Erkennen, beschreiben - Sich die Welt erschliessen → informieren, untersuchen, befragen, dokumentieren, Vermutungen anstellen - Sich in der Welt orientieren → modellieren, strukturieren, analysieren, beurteilen, reflektieren, vergleichen - In der Welt handeln → engagieren, entwickeln, austauschen DAH: methodische Konzepte die SuS entwickeln sollen - Denkweisen: Hinterfragen von Zusammenhängen Reflektieren von kritischem Denken - Arbeitsweisen: Zusammenarbeit Sammeln und Auswerten von Informationen - Handlungsweisen: Anwenden von Wissen im Alltag (nachhaltig) Planen und umsetzen LE01 → Fachverständnis und Grundbegriffe der NMG Didaktik Beschreibung: - Vermittlung einer ganzheitlichen Sicht auf die Umwelt und Gesellschaft der SuS Fachbezeichnungen (4 Perspektiven): - Natur und Technik (NT) (Chemie, Physik, Biologie) - Wirtschaft, Arbeit, Haushalt (WAH) (sozioökonomische Bildung → verbindung von Wirtschaft und Gesellschaft) - Raum, Zeit, Gesellschaft (RZG) (Geographie, Geschichte, gesellschaftliche Zusammenhänge) - Ethik, Religion, Gemeinschaft (ERG) (Leben mit versch. Religionen, Kulturen, Weltanschauung und Werteinstellungen) ➔ Mehrperspektivität: Themen werden aus versch. Blickwinkel betrachdet, dies fördert das kritische Denken und die Fertigkeit, komplexe Zusammenhänge zu erkennen. ➔ Integrative Fachverständniss: verbindung von versch. Disziplinen (Bsp. Wasser → NT (Kreislauf des Wassers), RZG (zugang zu Wasser), ERG (Wasserverbrauch und Nachhaltigkeit)) Fachdidaktische Grunddimension: - Lebenswelt als Ausgangspunkt des Lernens (anknüpfung an reale Erfahrungen und die Lebensumgebung sollen Zugang erleichtern) Privatsphäre: - Trotz Lebensweltbezug MUSS die Privatsphäre der SuS gewahrt werden. (respektvoller umgang mit sensiblen Themen, keine unangemessenen oder zu persönliche Informationen öffentlich machen. → wohlbefinden und Integrität der SuS schützen) Kompetenzen der LP: - Fachliche: Umfassendes Wissen (nur wer Thema durchdrungen hat, kann die Wege für die SuS Bedürfnissorientiert aufzeigen) - Didaktische: Unterricht verständlich und methodisch vielseitig gestallten (viele Wege führen nach Rom) - Soziale: Empathie und Kommunikationsfertigkeit um positives Lernklima zu schaffen. - Reflexion: Unterricht und eigenes Handeln kritisch zu reflektieren und kontinuierlich zu Verbessern ➔ Lehrende setzen sich Aktiv und diagnostisch mit der Lebenswelt der SuS auseinander. ➔ Im Unterricht: Vermitteln von Lerninhalten = erklären Begleiten von Lernprozessen = Kinder beobachten, ihnen zuhören, versuchen sie zu verstehen LE02 → Historische Entwicklung vom Realienunterricht zu NMG Entwicklung: - Lehrplan 21 verbindet die monoperspektifischen Fächer seit dem 18 Jh. zu NMG um alle Perspektiven «gleichzeitig» zu behandeln und baut dementsprechend auf ihnen auf - 18 Jh. → Realien (Religiöse Themen, Natur, soziale Inhalte, beginn der didaktik durch Comenius) - 19 Jh. → Anschauungspädagogik (visuelle Lehrmittel, lernen mit Kopf, Herz, Hand durch Pestalozzi) - 20 Jh. → Heimatkunde (Kindsgemäss aber zu «bäuerlich», identifizierung für städtische SuS fehlt, neu werden auch Mädchen in den Naturwissenschaften unterrichtet) - ab 1970. → Sachunterricht (Wissenschafts bezogen, Gegenbewegung ab den 80ern für mehr Realitätsverbingung zur Welt der SuS) - ab 1990 → Mensch und Umwelt (Lebensweltbezug aber immernoch monoperspekitivisch) - ab 2016 → NMG (für die ganze Deutschschweiz, mehrperspektivisch und kompetenzorientiert) Aufbau NMG im Lehrplan 21: - Zyklus 1 & 2 = NMG - Zyklus 3 = wieder auftrennung in die 4 Perspektiven - Progressionslogik: - schrittweise Vertiefung und erweiterung der Kompetenzen über die Schuljahre verteilt. (nicht linear und orientieren sich an Interessen und Vorkenntnissen der SuS) - Vertikale verknüpfung (über alle Zyklen, im Fach NMG, aufeinander aufbauend) - Horizontal (Querverweise) (zwischen den versch. Fachbereichen werden verknüpfungen hergestellt) ➔ Kompetenzaufbau wird zunhemend: - Komplex (Schwierigkeitsgrad) - ausgeweitet (Menge/Breite) - differenziert (genauigkeit/tiefe) - abstrakt (generalisiert/abstrak) - selbstständig (Eigensteuerung) - Mehrperspektiver Doppelte Anschlussaufgabe: - 1.) anknüpfen an Vorwissen und der Lebenswelt der SuS - 2.) anknüpfen an Fachwissen der Lehrperson → Wen Lebenswelt bezug, erhält Fachwissen eine Bedeutung und die SuS entwikeln Motivation weitere Aufgabe: - 1.) Lehrplan 21 und kompetenzen aus sicht der Gesellschaft abdecken - 2.) Zukünftige Ausbildung der SuS berücksichtigen Fachdidaktische Grunddimension (Wissenschaftsorientiert): - Inhalte und Methoden basieren auf wissenschaftlichen Grundlagen (Zugang für die SuS zu wissenschaftlichen Denk-, Arbeits- und Handlungsweisen) Wissen der LP: - Fachdidaktisches: auf dieses Fach bezogene Methoden, denkweisen, Zugänge - Pädagogisch-psychologisches: Was muss wie vermittelt werden um altersgetreu zu sein - Fachwissenschaftliches: Fundiertes und breites Wissen über div. Themen Sprache: - Zentrale Rolle, da sie Medium zur Wissens vermittlung, Fragen stellen und Diskussionen führen ist (ermöglichen gemeinsammes erarbeiten von Themen) Einsatz der neuen Mehrperspektivität an einem Beispiel: - Staubsaugerinserat aus den 70er Jahren: (für 3. & 4. Text auf dem Inserat «Apropos, ein willkommenes Geschenk für die geschundene Hausfrau) 1. NT (wie funktioniert ein Staubsauger (Lebenswelt) und die Verknüpfung zum Phänomen des Vakuums (Fachwelt) 2. WAH (wieviel Kostet ein Staubsauger damals, veränderung zu heute und wieso veränderte es sich) 3. RZG (veränderung der Rollenverteilung von Mann und Frau über die Jahre) 4. ERG (soch eine Aussage heutzutage noch vertrettbar?) LE03 & 04 → Das Lehr-/Lernverständnis von NMG Kindliche Vorstellungsarten: - Naive: Phänomene werden… – animistisch (unbelebtes wird als belebt oft auch beseelt betrachtet → z.B. Wolken lebendig sind, werden sie wie ich schwitzen und das muss ja dan der Regen sein) – artifizialistisch (künstlich hergestellt von Menschen oder Göttlichem → z.B. Gott macht Regen für uns und die Pflanzen, damit wir trinken können.) – magisch (Zauber und Wunder, oft durch Übernatürliche Wesen wie Feen, Hexen, Heinzelmännchen, etc.) …erklärt. ➔ Falsche annahme - Zwischen: Teilweise richtig aber mit Missverständnissen durchsetzt (z.B. Wolken entstehen, wenn Dampf vom See aufsteigt) ➔ Wenig belastbar: Theorie stösst sehr schnell an ihre Grenzen - Annähernd wissenschaftliche: erklärung fast korrekt (z.B. Wolken bestehen aus vielen kleinen Wassertropfen, die in der Luft gehalten werden) ➔ belastbar: hält Überprüfungen stand, ist aber trotzdem noch Oberflächlich Konzeptstufen am Bsp.: «Kosten für ein Produkt erstellen»: - falsch oder wenig belastbar: willkührliche Preise ohne Begründung - belastbar: nennen Materialkosten - fortgeschritten: berücksichtigen neben Material noch andere Faktoren - weit entwickelt: alle wichtigen Kostenfaktoren + gedanken über Gewinnmargen Konstruktivistische Sichtweisen: - Kognitiv: individueller aktiver Prozess der auf Vorerfahrungen aufbaut und Wissen selbst konstruiert (auch Conceptual Change → Vorwissen hinterfragen und anpassen, verändern, ergänzen) Piaget & Aebli → auf individuelle Bedeutung und interpretation hat LP keinen direkten Zugriff - Sozial: Wissen wird im sozialen Kontext, konstruiert (Objektivität) (Wissen ist nicht vorgegeben sonder sozial konstruiert → Objektivität entsteht aus der Merheit der subjektiven Ansichten) Vygotsky - Situiert: Wissen ist Kontext gebunden und durch Handlungen in authentischen Situationen erworben (Ohne Anwendungsbezug bleibt Wissen träge und isoliert, so ist es flexibel kann aktiv genutzt und auf versch. Situationen übertragen werden. Flexibles Wissen ermöglicht Problemlösung. gefestig durch div. Anwendung) Wenger - Moderat: aktive Konstruktion auf Vorerfahrungen, jedoch keine Aussage ob ojektive Erkenntniss möglich. (Lernumgebung und Lernaufgaben müssen möglichst Vielfälltig und authentisch sein. Benötigt sehr hohes Mass an Eigenverantwortung, da Wissen nicht über direkte Instruktionen vermittelt werden kann) Möller Unterrichtseinheit: Unter berücksichtigung der Sichtweisen müssen Unterrichtssituationen: - vernetzung von Vorkenntnissen mit neuen Erfahrungen - individuelle Konstruktion zulassen - authentische Lernsituationen darstellen (aktiv entdecken) - Austausch mit anderen ermöglichen (dialogisch kooperativ) - selbstständig lernen fördern (Individuell Konstruktiv) - eigenständiges Planen des Lernprozesses ermöglichen - Reflexion beinhalten Wissensdimensionen: 1.) Faktenwissen (Kenntnisse über bestimmte Fakten wie Daten, Begriffe, Ereignisse) 2.) Konzeptwissen (Einsicht in Gesetze, Theorien, Praktiken die Thema zugrunde liegen) 3.) Prozedurales Wissen (know How, praktisch nutzbares Handlungswissen) 4.) Metakognitives Wissen (Wissen über eigenes Denken, einschliesslich des Wissens darüber, wie man lernt, was man weiss und welche Strategien man zur Problemlösung einsetzen) Lernverständnis: - behavioristisch basiert: darauf kondizioniert in bestimmten Situationen etwas spezifisches zu tun oder zu denken (Pawlow) → implizites Gedächnis (unbewusste Erinnerungen, die sich auf Fertigkeiten und Verhalten auswirken, ohne das man sich dessen bewusst ist. «Man macht es einfach») - kognitivistisch basiert: nachdenken über eine bestimmte Situation und dan handelt man → explizites Gedächnis (bewusste Erinnerungen die absichtlich abgerufen werden um Entscheidung zu treffen) - Konstruktivistisch Orientiert: verbindet die oberen beiden Blickpunkt SuS: - bringen oft eigene fertige Ideen aus Alltag oder früherem Unterricht (Vorwissen) - lernen oft langsamer als Erwachsene da bereichsspezifisches Vorwissen fehlt um Anzuknüpfen (Vorwissen jedoch zentral für Lernarragements) - Synonyme für Vorwissen: Präkonzept, SuS-Vorstellung, Erfahrungen SuS - Conceptual Chanche (Konzeptveränderung): - Veränderung von Vorstellungen als Prozess der Umstrukturierung von Wissen - Das Vorwissen kann dabei Anknüpfpunkt oder behindernder Faktor sein. - weicher Prozess: greifft vorhandene Konzepte auf und differenziert oder ergänzt sie. - harter Prozess: tief verankerte Überzeugungen stehen der angemessenen Vorstellung entgegen. Dies erfordert eine teilweise oder ganzheitliche aufgabe dieser Vorstellung um Wissen umzustrukturieren. - Formung des neuen Konzepts durch mehrfache irritation und div. Zugänge (Aufzeigen der Grenzen des eigenen Konzepts) - Bedingungen für Konzeptveränderung: - unzufriedenheit mit bestehendem Konzept - Nachvollziehbarkeit der neuen Konzepts - Plausibilität (wie viel Sinn mach das neue Konzept) - Anwendbarkeit (Nützlichkeit des neuen Konzepts) → immer steht die kognitive Aktivität der Lernenden im Vordergrund (Präkonzept → Conceptual Change (intrinsisch) → Postkonzept) - Phänomenkreis Div. Experimente zu gleichem Funktionsprinzip (durch Wiederholen und Vergleichen werden Phänomene erkannt → aktiv entdeckendes Lernen) - Transduktives Denken Das schliessen von einem einzelnen Ereignis auf das nächste ohne allgemeine Regel zu bilden (Kindliches Verstehen (lernen) basiert auf dem bilden von Analogien (Sich ähnlich sein, ähnlich funktionieren unter bestimmten Umständen) (Analogieprinzip = Transduktion) Blickpunkt LP: - Selbstständiges Lernen kann und muss in der Schule gelernt werden - Lernprozess muss geleitet sein - Lerngewohnheiten müssen bewusstgemacht und erkannt werden (Reflexion) - Nachdenken über das Lernen muss angeregt und anfangs angeleitet werden - Lernmotivation muss hoch sein (z.B. durch «interessante» Themenwahl) - Scaffolding: - Hilfestellung um Aufgaben zu bewältigen die sonst nicht bewältigbar wären - Ziel: erreichen eines neuen Levels der Entwicklung - Hilfestellung findet in der Zone der proximalen Entwicklung (Fertigkeit die noch nicht herangereift ist, aber sich im Prozess der Reifung befindet) statt (anknüpfung an die Theorie von Vygotsky → Hilfestellung ist in der nächsten Zone der Entwicklung des Lernenden anzusiedeln.) - Strategien: -Konflikt: konfrontieren → Aufgaben zeigen die mit SuS Theorie nicht lösbar ist - Anknüpfen: Bestehende Ideen werden genutzt → Schnittstellen = Ankervorstellung - Brücken: neue Konzepte aufbauen und danach alte Ideen reflektieren und ändern - Situiertes Lernen: - Lernen im echten, praktischen Kontext (z.B. Kochen), macht das Gelernte relevanter und einprägsamer (aktiv entdeckend, dialogisch kooperativ, reflexiv, individuell konstruktiv) ➔ Jeder Mensch muss sein Wissen durch Assimilation (aufnahme) und Akkommodation (anpassung) selbst konstruieren (Piaget) LE05 & 06 → Kompetenzorientierte Aufgabenkultur (inkl. Lernaufgaben und Beurteilungskultur) Gut geplanter Unterricht fibt mehr Freiraum um auf Fragen, Anregungen, indiv. Lernwege der SuS einzugehen → Flexibilität während dem Unterricht Didaktische Rekonstruktion (DR) und kompetenzorientierte Unterrichtsplanung: - DR: verbindet das Wissen der SuS mit wissenschaftlichen Konzepten - kompetenzorientierte Unterrichtsplanung: strukturiert den Lernprozess gezielt nach Kompetenz → Beide Modelle zusammen fördern fachlich und methodische Kompetenzen Didaktische Strukturierung ( Unterricht ist Flexibel aber mit klarem Ziel) Didaktische Rekonstruktion (gehört im PH-Modell zur Voraussetzungsanalyse) Lehrplankompetenzen: - geben klare Hinweise, welche Fertigkeiten die SuS erwerben sollen (umfasst Wissen, Denk-, Arbeits-, Handlungsweisen (DAH)) - Diese Kompetenzen müssen in der Unterrichtsplanung strukturiert aufgenommen Werden - Unterrichtsplanung soll Praxisnähe und kognitive Aktivierung fördern Aufgabenkultur: - bezeichnet nicht einzelne Lernaufgaben, sondern den Umgang der Lehrperson mit unterschiedlichen Lernaufgaben im Lernprozess - Lernaufgaben sollen: - kognitiv aktivieren (zum selbstständigen Denken anregen) - Lerngegenstand und Kompetenzaufgaben strukturieren - Lernprozess und Kompetenzaufbau unterstützen - Lernaufgaben werden Strukturiert durch das Aufgabensechseck: 1. Situierung, Kontext, Lernendenbezug (Anknüpfung an Erfahrung und Vorwissen) 2. Vielfallt, Differenzierung (Versch. Zugangsweisen mit gleichem Ziel) 3. Eigenständigkeit, Zusammenarbeit (Selbstorganisation, Dialogfähigkeit) 4. Kompetenz, Kompetenzentwicklung (Förderung von DAH) 5. Aufgaben in versch. Lern-/Unterrichtsphasen (Reihenfolge und Vernetzung von Aufgaben) 6. Sprachhandeln mediale Repäsentation (Texte, Bilder, Bildugnssprache) - Prozessmodell: beschreibt wie Lernaufgaben aufeinander aufbauen (Explorieren, Erarbeiten, Üben, Anwenden, Transfer) - Reichhaltige Lernaufgaben: - offene Problemstellung und Aufgaben - lernen am gleichen Gegenstand mit Differenzierung innerhalb des Gegenstands - lassen versch. Lernwege, Zugangsweisen und fachliche Lernprozesse offen - vollständiger Lernprozess mit versch. Phasen - ermöglichen Austausch mit anderen - Inhaltlich nicht reduziert aber rekonstruiert - Situiertes Lernen: - aktiv-entdeckend: mehrere Experimente zum selben Funktionsprinzip - individuell-konstruktiv.: formulieren eigene Erklärung für Beobachtung - dialogisch-kooperativ: tauschen Erklärungen und Erkenntnisse aus - reflexiv: überlegen wie sie zu neuen Erkenntnissen gekommen sind → Lehrperson gestaltet vielfältige Aufgabenkultur die versch. Aufgabenarten enthält (Erarbeitungs-, Übungsaufgaben) - LUKAS-Prozessmodell: (Luzerner Prozessmodell kompetenzfördernde Aufgabensets) → Rolle der Lernaufgaben im Lernprozess/ Lernzyklus - Konfrontationsaufgaben: Einführung eines neuen Themas → anknüpfen Vorwissen, aktiv entdecken - Erarbeitungsaufgaben: Bearbeiten von Lerninhalten Formative Beurteilung → «Brückenschlagen zu sachlich-fachlichen Strukturen, ordnen, zusammenführen, dokumentieren - Übungsaufgaben: Festigen von Gelerntem Summative Beurteilung → Fertigkeiten trainieren, «automatisieren», für sich anwendbar machen - Transfer-/Syntheseaufgaben: lebensnahe Anwendung → Synthese machen und Wissen/Können verfügbar machen. Übertragen und damit weiterentwickeln Beurteilungskultur: - Kompetenzorierntiert, stellt das Fördern der Lernenden ins Zentrum - Fachspezifische Herausforderungen: - Vielfallt der Themenbereiche: Untersch. Fachbereiche erfordern differenzierte Beurteilungsstrategien - Bewertung von Konzeptverständnis und Handlungsaspekt: sowohl Verständnis fachlicher Konzepte also auch Anwendung methodischer Fähigkeiten müssen bewertet werden - Balance zw. Inhalt und Kreativität: Komplexe Sachkonzepte sollten nicht zugunsten kreativer Aspekte vernachlässigt werden (aussehen eines Projekts «wichtiger» als Inhalt) - Formative und summative Beurteilung: Integration beider Ansätze, um sowohl Lernprozess als auch Endergebnis zu bewerten - Formativ: Prozessbegleitend und förderorientiert (Laufend Feedbacks ohne Noten) - Summativ: Test und schriftliche Arbeiten zur abschliessenden Leistungskontrolle → Das Beurteilen in NMG soll in erster Linie das Lernen der SuS unterstützen und ihnen Hinweise geben was die nächsten Schritte sein könnten LE07 → Perspektive Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) Sozioökonomische Bildung: Verstehen der Wechselwirkung und grundlegenden Beziehung zwischen sozialen Strukturen (Gesellschaft) und wirtschaftlichen Aktivitäten - Ziel: in wirtschaftlichen Situationen eigenständig, verantwortungsvoll und reflektiert zu handeln. (z.B. Diskussion über «warum sparen Menschen?») - Modelle/Symbole: - einfaches Kreislaufmodell der Wirtschaft (Haushalte bieten Arbeitskräfte und konsumieren, die Unternehmen produzieren Konsumgüter und Dienstleistungen und stellen Einkommen für Haushalte bereit) - Homo Oeconomicus (Symbol für rationales Handel→ Im Modell wird davon ausgegangen, das wirtschaftlich handelnde Menschen immer vernünftige Entscheidungen fällen) Kernkompetenzen: als «Brille» → man kann Situationen im Leben besser Analysieren Konzept: involvierte Personen → Lebenssituation 1) Wirtschaft: Gesellschaft → Wirtschaftsgesellschaft (Was? Produkte & Dienstleistungen die durch Arbeit entstehen/ Wie? Produktionssysteme und deren Auswirkung/ Wozu? Versorgung der Gesellschaft) 2) Arbeit: Betrieb → Arbeitswelt (als Tätigkeit→ Aufwenden von Anstrengung für die Herstellung von Waren und erbringen von Dienstleistungen (für eigen oder fremden Gebrauch als Ergebnis→ im Sinne von ein «Werk» z.B. Doktorarbeit) - Im Sozioökonomischen Kontext: Drittpersonen-Kriterium → Aktivitäten die auch von anderen übernommen werden könnte. (Studium = Nein, da man selbst gehen muss) - SECO unterscheidet klar zw. bezahlter und unbezahlter Arbeit 3) Haushalt: Individuum/ Familie → Konsum (Ort der Organisation von Alltag, erkennen von Rechten und Pflichten und von Handlungsalternativen) - LP21: - 1.3 Ernährung, Lebensmittel - 6.1 Bedeutung der Arbeit/ Arbeitswelt - 6.2 Berufliche Orientierung - 6.3 Verarbeitung von Rohstoffen, Produktionen von Gütern - 6.4 Rollen und Regeln beim Kaufen, Verkaufen, Tausche - 6.5 Wünsche, Bedürfnisse, Konsum - 7.3 Mobilität, Verkehr, Transport Ökonomische Prinzipien: Ressourcen mit Ergebnis in Verbindung setzen - Maximum: möglichst positives Ergebnis mit vorhandenen Ressourcen (viel Gewinn) - Minimum: möglichst wenig Ressourcen für gewünschtes Ergebnis (Ressourcen schonen) - Minimaxi: möglichst günstiges Ergebnis zw. Ressourcen-Einsatz und gewolltem Ergebnis (Preis-Leistung) Ökonomische Wissen: - Kinder verstehen das Eltern einer Arbeit nachgehen für Lohn - Hierarchisierung: Arbeitswelt ist Leistungsorientiert, Schulabschluss ist wichtig LE09 → Perspektive Ethik Religionen Gemeinschaft (ERG) Kompetenze für das Leben mit versch. Religionen, Kulturen, Weltanschauungen und Werteeinstellungen LP21: Kompetenz 10 (Gemeinschaft und Gesellschaft), Kompetenz 11 (Grunderfahrungen, Werte und Normen), Kompetenz 12 (Religionen und Weltsichten begegnen) Blickwinkel: Schule → Unterricht ÜBER Religionen (Religionsneutral, Religion = Gegenstand) Kirche → Unterweisung IN einer Religion (Konfessionen, Religion = Glauben) Fehlkonzepte/ Missverständnisse: - ERG ist in NMG nicht vorgesehen aufgrund des Religionsunterrichts - mit Einführung des ERG haben Kirchen keinen Anspruch mehr auf ihren Religionsunterricht →(Religionsunterricht ist nicht obligatorisch und wird von den Landeskirchen organisiert und bezahlt. Die Schule kann und darf ihn nicht verbieten, er darf aber nicht anstelle von anderen Fächern stattfinden→ Kann ERG nicht ersetzen) 4 didaktische Grundprinzipien: - Ethik (Reflektieren über Werte, Normen, moralische Fragen) - Religion (Wissen über religiöse Traditionen, deren Bedeutung im Leben, Mythologie, Rituale) - Gemeinschaft (Fokus auf die soziale Dimension und interkulturelle Verständigung) 1.) - sich eigener Werte bewusst werden (Beeinflussung des eigenen Handelns) - Glaubens- und Gewissensfreiheit respektieren, historische Entwicklung kennen (negative Form: kein schulischer Zwang → Schule Konfessionslos positive Form: Glaubensfreiheit wichtiger als Religionsunterricht) - Leitidee: Differenzverträglichkeit Fertigkeit, Lebensweisen und Überzeugungen anderer anzuerkennen und zu respektieren 2.) - Kontroversität berücksichtigen und mit normativen Vorgaben verbinden (Vielfalt der Heterogenität und Solidarität. Verschiedene Perspektiven reflektieren und gemeinsame Nenner finden für Solidaritäts entwicklung) - SuS nicht vereinnahmen (Individuelle Wahl des Religionsunterrichts. Kein Zwang) - Leitidee: Nachdenken über Werte und Normen 3.) - Aktualität aufgreifen (Aktuelle Lebenssituation den Kindern begreifbar machen und aufzeigen) - Kultur Erschliessung (Architektur, Mythen, religiöse Praxis etc.) (Verständnis über Kultur setzt Grundverständnis über Landesreligion voraus) - Leitidee: Vertrauten und fremden Traditionen begegnen 4.) - Philosophieren mit Kindern (Im Zentrum stehen geisteswissenschaftliche Fragen, Austausch) - Auf Begegnung und Dialog ausrichten (Identitätsentwicklung (Heterogenisierung), gesellschaftliche Integration (Homogenisierung)) - Leitidee: Kulturelle Kommunikation entwickeln Begriffe: Moral → gut-schlecht: handeln aufgrund allgemein gültiger Verhaltenserwartungen (Sitten, Gepflogenheiten) Ethik → richtig-falsch: handeln aus Überzeugung, Reflexion von Moralvorstellung Recht → legal-illegal: pflichtmässiges handeln dem Gesetzt (juristisch) entsprechend Religion → gehorsam-ungehorsam: handeln in Ausrichtung auf höheres Ziel (Himmelreich) 7 Dimensionen der Religion: Rituale (Gebete, Feste), Mythologisch (Erzählungen), Ethisch (Gebote, Werte, Normen), Sozial (Kirchen, Gemeinschaften), Emotional (Haltung, Furcht), Kognitive (Weltbilder), Ästhetische (Musik, Bauten) 4 Ethische Grundprinzipien: Gewaltlosigkeit, Gerechtigkeit, Wahrheit, Partnerschaftlichkeit (WeltEthos: eine Kultur mit gleichen 4 Ethischen Grundprinzipien. Unabhängig von Religion) Tugendethik: betont Charaktereigenschaften wie Tapferkeit, Feinfühligkeit etc. und ihr Mangel sowie übermass) Normethik: Pflichtethik→ Handlungen aus moralischen Gründen sind notwendig unabhängig von den Folgen Utilitarismus→ Handeln soll grösstmögliches Glück für grösstmögliche Zahl von Menschen bewirken Kontraktualismus→ Gleichheit nicht gleich Gerechtigkeit (Zwischenlösung vom Naturzustand und Staatszustand, was ist die Natur des Menschen und was möchte der Staat das wir tun) Diskursethik→ Legitimation von handeln durch vernünftigen offenen Dialog LE10 → Perspektive Raum Zeit Gesellschaft (RZG) (Geographisch & historisches Lernen) Geographisches Lernen: Verbindung zwischen natur- und gesellschaftlichen Perspektiven und Methoden Basiskonzepte: - Mensch-Umwelt-System → Menschen gestalten und verändern die Naturgrundlage und Räume mit ihren Gestaltungs- und Nutzungsansprüchen - Raumkonzept: - physisch-materieller Raum: - Realraum mit sienen natürlichen (Gesteine, Gewässer) und vom Mensch gestalteten Merkmalen (Bauten, Siedlungen) - Räume stehen mit anderen Räumen in Verbindung (Lagebeziehung) - mentaler Raum: - Personen nehmen Räume untersch. Wahr - Raum wird konstruiert, durch versch. Perspektiven, Interessen und in Texten, Karten, Bildern dargestellt - Zeithorizont: Geographie ist eine Raum-Zeit-Wissenschaft - Differenz zw. kurz-, mittel-, langfristigen Ursachen, Folgen, und möglichen Massnahmen (z.B. Gletscher, Zersiedelung, etc.) - Massstabebene: Verknüpfung des Nahen, Vertrauten, Lokalen mit dem Fernen, wenig Vertrauten, Globalen. → räumliche, soziale, kulturelle Identität und interkulturelle Verständigung Förderung (räumliches Denken & Handel): besonders wichtig→ Transformationsprozesse - Lerngelegenheiten mit Bewegung im Raum (Einprägen und Abrufen von Landmarken) - Genetisches Verfahren: - Darstellung, Räumliche Vorstellung sichtbar machen - Vergleichen darüber sprechen - Weiterentwicklung, vergleichen mit «richtigen» Karten und Plänen - Begegnung vor Ort - versch. Kartenprojektionen nutzen (Satellitenbild, Globus, Weltkarte, etc.) Historisches Lernen: Keine Anhäufung von Daten und Fakten, sondern Förderung von historischem Denken. Quellen: - historische Perspektive: Aus entsprechender Zeit (Foto, Gegenstände, Aussagen) Dienen als Grundlage für die Rekonstruktion von Vergangenheit. (Grenzen, kritisch reflektieren von Quellen den «die Sieger machen Geschichte». Darstellung der Quelle muss nicht ganze oder wirkliche Realität darstellen und zeigt eine Perspektive) → welche Informationen erhältst du, warum erschaffen, für wen gemacht, was erfährst du nicht, welche Zusatzinformationen brauchst du) Rekonstruktion: aus der Perspektive der Gegenwart, wählt man Quellen aus, interpretiert, gewichtet und bewertet sie um damit über die Rekonstruktion eine historische Frage oder ein Erkenntnissinteresse zu beantworten und eine Darstellung z.B der Epoche zu erhalten. Dabei entsteht eine Mischform aus Fakten und Fiktion (Interpretation kann fehlerhaft sein, Quelle ungenau sein oder Ausnahme darstellen. Daher ändert sich Geschichts- «Wissen» immer mal wieder. Zeitbewusstsein: - Zeitwissen (Uhr, Kalender, Jahreszeiten) - Zeitkonzepte (linear → Epochen, zirkulär → Jahreszeiten) - Zeitgefühl + Zeitschätzung (was ist alt, wie lange sind 1000 Jahre, etc.) - Zeithorizonte (Zukunft + Vergangenheit) - Zeitnutzungsstile (Effizient, geplant, gemütlich → individuell) Dauer & Wandel: Dauer → über längere Zeiträume stabil, kontinuierliche langsame Änderung (z.B. Ernährung, Kleidung) Wandel →Tiefgreifende, rasche Veränderungen (Entdeckungen, Krieg, Revolution, Ereignisse) Fragekompetenz: - Fragen nach Veränderungen in einer spez. Zeit (Was, Wo, Wie, wann, wer, warum, weshalb) Medien-/Methodenkompetenz: - mit Quellen & Darstellungen umgehen (Sinn entnehmen) Narrationskompetenz: - erklärende Antwort auf eine erkenntnisleitende Fragestellung LE11 → Perspektive Natur und Technik (NT) (belebte Natur) Auseinandersetzung mit der Welt (belebten Natur) Handlungsaspekte: - wahrnehmen (Naturspatziergang, Vogelstimmen) - erschliessen (Lebenszyklus Schmetterling, Raupe im Schulzimmer) - orientieren (Exkursion mit Karte & Kompass, geographisch, ökologisch) - handeln (Schulgarten, Dinge sammeln) Klassifizierung: Einteilung/ Gruppierung, entweder nach Lebensraum, Ernährung (karnivor = Fleisch, herbivor = Pflanzen) oder nach: - Wirbellose (ca. 95% der Tiere) → Einzeller, Schwämme, Würmer, Gliederfüssler - Wirbeltiere (ca. 5% der Tier) → Säugetiere, Vögel, Reptilien, Amphibien, Fische → bezieht sich immer auf Gemeinsamkeiten und wird immer spezifischer Lebensräume: - Wiese (Pflanze (Produzent) → Raupe (1.Konsument) → Vogel (2. Kons.) → Raubvogel (Endkons.) → Nahrungskette (Zyklus 1/2) → Nahrungsnetz (ab Zyklus 2) - Wald (Gras → Maikäfer → Igel → Fuchs) - See/ Weiher (Algen → Fische) - Bach (Algen → Fische) → Vergleichen: Artenreich-artenarm, natürlich-künstlich, Einfluss des Menschen Ideen für LP: - SuS vergleichen Pflanzen und Tiere, suchen Infos und geben diese wieder - Vorwissen aktivieren durch Lebensweltbezug: Welche Tiere sind Nutztiere? Wieso nützen sie uns? (Honig, Fleisch, Eier, Wolle, etc.) - Naturdetektive: Welche Spuren hinterlassen Tiere? (Frassspuren, Behausungen, Kot, Abdrücke, Eier) - Lebenszyklus von Blütenpflanzen darstellen durch sammeln versch. Stadien Ernährung und Lebensmittel: SuS sollen Bewusstsein für gesunde Ernährung, nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln entwickeln und Essgewohnheiten reflektieren Ernährungsscheibe: (für Kinder von 4-12 Jahren) - Wasser: 4-5 Gläser pro Tag - Gemüse/Früchte: zu allen Mahlzeiten; regional und saisonal - Regelmässig essen: 5 Haut-/Zwischenmahlzeiten - Abwechslungsreich essen: Häufigkeit & Menge beachten - Mit allen Sinnen geniessen: Zeit nehmen, gemeinsam ohne Ablenkung → In Bewegung bleiben Ernährungspyramide: (unten: je mehr desto besser/ oben: je weniger desto besser. Daher Pyramidenform) Aufbau und Funktion des Körpers: Menschlichen Körper als vielschichtiges Zusammenspiel verstehen (Atmungssystem, Sinnesorgane, ZNS, Knochen-Muskeln) - ganzheitlich durchdenken und nicht bei den Fakten stehen bleiben: Bsp: Wir möchten laufen gehen, das ZNS gibt also das Signal an die Muskeln sich anzuspannen (Kontrahieren) und zu entspannen, damit ziehen die Muskeln die Knochen in eine bestimmte Richtung. Da die Knochen starr sind, brauchen sie Verbindungsstücke die eine Bewegung ermöglichen, dass sind die Gelenke. Bestehend aus Kapsel, Knorpel und Synovialflüssigkeit. Jenachdem in welche Richtungen eine Bewegung gehen soll, gibt es untersch. Gelenke. Vom Scharniergelenk (wie eine Tür) wenige Bewegungsrichtung, über das Sattelgelenk (z.B. in unserem Daumen) bis hin zum Kugelgelenk (z.B. in der Schulter) welches in alle Richtungen bewegt werden kann. Limitierend ist hier die Muskulatur. Wenn nun alles zusammenspielt, bewegt sich dein Körper vorwärts und du rennst. LE12 → Perspektive Natur und Technik (NT) (unbelebte Natur) Belebte und unbelebte Natur: - belebte: Pflanzen, Tiere, Pilze, Bakterien - unbelebte: Steine, Flüssigkeiten, Gase, Himmelskörper - Trennung: nicht immer eindeutig, da… - Definition von Leben die Kategorisierung bestimmt - belebte und unbelebte Phänomene eng verknüpft sind - Lebewesen unbelebte Phänomene wahrnehmen und nutzen - Empfehlung: Im Unterricht sollten Aspekte der belebten und unbelebten Natur konsequent verknüpft werden. (Bsp. Einfluss von Jahreszeiten und Wetter auf Tiere und Pflanzen. Oder Jagdverhalten von Fledermäusen und Schallwellenreflexion/Echo) Beobachten: - genaues Beobachten: Mehr als blosses Hinsehen - Umfasst exaktes, differenziertes Wahrnehmen von typischen Merkmalen und Veränderungen - Nutzt alle Sinne und schliesst Denkvorgänge ein, inkl. Beschreibung des Wahrgenommenen (SuS sollen Beobachtungen möglichst genau (mündlich oder schriftlich) beschreiben. Auch Zeichnungen und Beobachtungsprotokolle sind wichtig) - Muss gezielt geübt werden (Aufmerksamkeit der SuS soll auf bestimmte Merkmale gelenkt werden→ worauf sollen SuS achten?) - Unterscheidung zwischen Beobachtung (objektiv) und Interpretation (subjektiv) → Bsp: Bei einem Gewitter höre ich zuerst den Blitz und danach höre ich den Donner (Beobachtung). Licht ist schneller als Schall (Interpretation). Experimente: Methodisch-planmässige Herbeiführung von reproduzierbaren Umständen für wissenschaftliche Beobachtungen. - Komponenten eines Experiments: 1. Vermutung/Hypothese 2. Abhängige Variable (was wird gemessen? Geschwindigkeit) 3. Unabhängige Variable (was wird verändert → immer nur eine Komponente des Experiments ändern, z.B. Umgebungstemperatur. Es wird das geändert was man in der Hypothese benannt hat, also z.B. je höher die Temperatur desto schneller daher ändere ich nur die Variable Temperatur) 4. Kontrollansatz (Vergleichsmessung → war das Resultat Zufall oder die Norm? Daher im Normallfall mindestens 3 Messungen (wen nur zwei Messungen mit untersch. Resultat weiss man noch nicht welches jetzt die Norm ist, bei drei gilt 2 von 3 = die Norm)) - Art von Experimenten: - Qualitative: Beantworten geschlossene Fragen, keine Messskala nötig Rollen Murmeln weiter, wenn die Rampe steiler ist? - Quantitative: Erfordern standardisierte Messungen und Einheiten Wie weit Rollen Murmeln (in cm) in Abhängigkeit von der Steigung (in Grad) der Rampe? - Experimentierzyklus: 1. Präkonzept/Vorwissen (warme Luft steigt: Heissluftballon, Wasserdampf) 2. Fragestellung (weshalb steigt warme Luft?) 3. Hypothese (warme Luft ist leichter als kühle Luft→ warme, geschlossene Gasflasche leichter) 4. Planung (Materialien, Vorgehen, worauf besonders achten, Sicherheit) 5. Durchführung (Gasflasche kühl und aufgewärmt wiegen) 6. Dokumentation/Auswertung (Beobachtungen festhalten, Auswerten) 7. Interpretation/Schlussfolgerung (keine Änderung des Gewichts feststellbar) 8. Reflexion (Temp. Untersch. Zu klein? Hypothese falsch?) /Erklärung (Mit höherer Temp. Verändert sich nicht das Gewicht, sondern der Druck steigt, da warme Luft bestrebt ist sich auszudehnen) 9. Postkonzep (Warme Luft dehnt sich aus, ist aber nicht leichter) - Entwicklung der Experimentierkompetenz: Schrittweise Heranführung (LP21, NMG, Didaktische Hinweise) - von qualitativ zu quantitativ - von angeleitet zu offen/forschend - von Alltagssprache zu Fachsprache - von Alltagsgegenständen zu technischen(z.B.Mikroskop) - Kriterien für lernwirksame Experimente: - Anknüpfen an Vorwissen und Interessen - Kognitive Herausforderung - Klare Zielsetzung - Ausreichend Freiräume - Funktionierendes Experiment - Diskussion und Kontextualisierung der Ergebnisse (LP zeigt Zusammenhänge→ lebensweltliche und Fachimmanente Einbettung) - Förderung von Reflexion - Entwicklung qualitativer Vorstellungen «More time spent on manipulating ideas, less time on manipulating apparatus!» (Zeit soll vor allem in mentalen Prozesse eines Experiments investiert werden und nicht in das wahllose ändern von Variablen am Experiment selber → kein learning by doing, also vermeiden von reinem Aktivismus zugunsten tieferen Verständnisses) Kontrollfragen: Was verstehen wir unter einer abhängigen und einer unabhängigen Variable? Geben Sie je ein Beispiel. Abhängige Variable→ was wird gemessen? Flughöhe einer Teebeutelrakete Unabhängige Variable → was wird geändert? Umgebungstemperatur um deren Einfluss auf die Abhängige Variable zu Bestimmen Erläutern Sie den Begriff «Kontrollansatz» anhand eines Beispiels. Womit vergleiche ich die Messung oder Beobachtung? Flughöhe der Teebeutelraketen bei wärmerer / kühlerer Umgebungstemperatur. Inwiefern ist Beobachten «mehr als blosses Hinsehen»? Es nutzt alle Sinne, nicht nur die Augen. Schliesst Denkvorgänge und Beschreibungen von Wahrgenommenem mit ein. Umfasst das exakte und differenzierte Wahrnehmen von typischen Merkmalen und Veränderungen. Unterscheidet zwischen objektivem Beobachten und subjektiver Interpretation. Weshalb ist es wichtig zwischen Beobachtung und Interpretation zu unterscheiden? Geben Sie ein konkretes Beispiel. Das Beobachten ist das reine auflisten von wahrnehmbaren/messbaren und reproduzierbaren «Fakten». Z.B. kann ich klar Wahrnehmen das der Donner immer nach dem Blitz kommt. Die Interpretation hingegen basiert auf Konzepten und Theorien die wir als am ehesten richtig erachten und daher für unsere Interpretation anwenden. Z.B. Licht ist schneller als der Schall, darum sehe ich zuerst den Blitz und höre dann den Donner. Es wäre aber möglich das es eine andere Erklärung gibt. Erklären Sie, was mit folgendem Satz gemeint ist: «More time spent on manipulating ideas, less time on manipulating apparatus!» Vermeiden von reinem Aktivismus zugunsten tieferen Verständnisses. Die mentalen Prozesse sollen mehr gewichtet sein als die realen Prozesse. Überlegen Sie, was beim folgenden Experiment mögliche Hypothesen sein könnten, welches die jeweiligen abhängigen und unabhängigen Variablen sind und wie ein Kontrollansatz aussehen könnte. Handelt es sich um ein qualitatives oder quantitatives Experiment? Hypothese: Die Anzahl Tropfen Wasser nimmt bei steigender Wassertemperatur ab, da sich die Oberflächenspannung verändert. Abhängige Variable: Anzahl Tropfen (immer aus der gleichen Pipette) Unabhängige Variable: gleiche Flüssigkeit in untersch. Temperaturen Kontrollansatz: Anzahl Wassertropfen mit wärmerem/kälterem Wasser Es ist ein quantitatives Experiment, da eine Messbare Abhängigkeit zw. Anzahl Tropfen im vergleich zur Temperaturänderung in Grad Celsius, gemacht werden kann.