Sportdidaktik Zusammenfassung Dossier PDF
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Pädagogische Hochschule Schwyz
Kühnis
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This document provides a summary of movement education for children aged 4-8. It discusses the changing nature of childhood, the relationship between movement and nutrition, and the importance of regular physical activity. The document emphasizes the development of motor skills and the importance of physical activity for learning and overall health.
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**[Sportdidaktik Zusammenfassung Dossier]** **[Kühnis (2010): Bewegungserziehung im Unterricht mit 4- bis 8-jährigen Kindern ]** **Veränderte Kindheit und ihre Folgen** - Verhältnis zwischen Bewegung und Ernährung gerät aus dem Gleichgewicht - Kinder sind weniger aktiv und leiden vermehr...
**[Sportdidaktik Zusammenfassung Dossier]** **[Kühnis (2010): Bewegungserziehung im Unterricht mit 4- bis 8-jährigen Kindern ]** **Veränderte Kindheit und ihre Folgen** - Verhältnis zwischen Bewegung und Ernährung gerät aus dem Gleichgewicht - Kinder sind weniger aktiv und leiden vermehrt unter Übergewicht und Zivilisationskrankheiten - Schlüsselfaktoren = Fehlernährung und Bewegungsmangel - Kinder haben ein ausgeprägtes Aktivitätsbedürfnis -\> heute aber mehr Indooraktivitäten (TV, Computer) - reduzierte Entfaltungsmöglichkeiten - Folgen auf motorische Entwicklung und Leistungsfähigkeit - Empfehlung = mindestens 60min körperliche Aktivität pro Tag - viele haben Koordinations- und Haltungsschwächen **Entwicklung braucht Bewegung** - ausgeprägter Bewegungsdrang, suchen herausfordernde Bewegungsmöglichkeiten - erkunden Umwelt spielerisch - wechselseitiger Prozess, der Sinnes- und Bewegungserfahrungen eröffnet - es gibt keine Bewegung ohne Beteiligung psychischer oder gefühlsmässiger Prozesse - GESUNDHEIT UND BEWEGUNG STEHEN IN WECHSELBEZIEHUNG - regelmässige Bewegung verbessert psychosoziale Gesundheit und stärkt die Knochen **Lernen und Bewegung gehören zusammen** - Lernprozesse und Hirnleistungsfähigkeit sind eng mit körperlicher Aktivität verbunden - Durch Bewegung wird die Aktivität von Neurotransmittern, die Durchblutung und Sauerstoffversorgung des Gehirns und somit die Informationsverarbeitung optimiert **Motorische Entwicklung im Kindesalter** - körperliche Entwicklung in verschiedenen Wachstumsphasen = Bewegungsförderung, Spiel und Sport immer im Entwicklungskontext betrachten - Körperwachstum 6-jährigen Kindes erst zu 50% abgeschlossen / Gehirn aber bereits 90% von demjenigen eines Erwachsenen - Voraussetzungen Bewegung schnell zu lernen sind sehr günstig - man muss sich an biologischen und motorischen Besonderheiten der verschiedenen Entwicklungsphasen orientieren (Knochen, Knorpel, Sehnen, Bänder können durch Fehlbelastungen gefährdet werden - Kleinkindphase / Vorschulalter (1 -- 6 Jahre) - grösstes Längenwachstum in den ersten 2 Lebensjahren - Stützapparat noch nicht voll entwickelt - Konzentrationsfähigkeit gering - Wachstum der Geschlechter weitgehend parallel - Entfaltung elementarer Bewegungsbedürfnisse im Zentrum -\> Im Spielen, Toben werden koordinierte Bewegungen erlernt - Von 4 bis 6 Jahren werden einfache Alltagsbewegungen gefestigt - erste Bewegungskombinationen erworben (Fahrradfahren) - Schulkindalter (7 -- 12 Jahre) - grosse Bewegungsfreude und erhöhte motorische Lernfähigkeit - zielgerichtete Bewegungssteuerung - beträchtliche Kraft- und Temposteigerung - Förderung der koordinativen Fähigkeiten - 9 -- 12 Jahre = bestes Lernalter der Kindheit - aufgrund biologischer und trainingsbedingter Entwicklungsunterschiede zunehmende Variabilität der motorischen Profile **Leitgedanken für die Bewegungsförderung in den ersten Bildungsjahren** - Bewegung ist der Weg und das Ziel - man sollte Kindern einen ganzheitlichen Zugang zum eigenen Körper ermöglichen, um die motorische Handlungsfähigkeit zu erweitern - genug Bewegung im Alltag ist unabdingbar - Bewegung als sinnerfüllte Tätigkeit - Bewegungshandeln = zielbezogen und motiviert vielfältige psychomotorische Aktivitäten zur Auseinandersetzung mit Anforderungen und/oder Situationen, mit anderen Menschen oder mit sich selbst in zweckdienlicher Art und Weise zu nutzen - Aneignung eines breiten Bewegungsrepertoires - verschiedene motorische Voraussetzungen wie Ausdauer, Kraft und Koordination - motorische Fähigkeiten (motor ability) = Basis für eine erhöhte motorische Lern- und Leistungsfähigkeit und den Erwerb von komplexeren Bewegungsfertigkeiten (motor skills) - **Während konditionelle Fähigkeiten (Ausdauer und Kraft) primär durch den Stoffwechsel und die Leistungsfähigkeit der Skelettmuskulatur bestimmt sind, werden koordinative Fähigkeiten von Steuerungs- und Regelprozessen des zentralen und peripheren Nervensystems determiniert.** - Koordinative Fähigkeiten = Orientierungs-, Reaktions-, Gleichgewichts-, Rhythmus- und Differenzierungsfähigkeit - Neue Bewegungsformen werden immer auf der Grundlage bereits vorhandener Muster gelernt - Kindergerechte Lernangebote schaffen - vielseitige, abwechslungsreiche Aufgabenstellungen sowie einem dem Entwicklungsstand der Kinder angepasste Bewegungsintensität - Einseitige Belastungen, langatmige Erklärungen und zeitraubende Materialarrangements sind zu vermeiden - kindergerecht gestaltete Bewegungslektion berücksichtigt den Wechsel von offenen und angeleiteten, strukturierten Phasen - Lernsituationen schaffen, die herausfordernd und bewegungsintensiv sowie fantasieanregend und erlebnisreich gestaltet sind **Fazit für Bewegungserziehung in den ersten Bildungsjahren** - dem natürlichen Spiel- und Bewegungsdrang der Kinder entgegenkommen - vielseitige, erlebnisbetonte Erfahrungen ermöglichen, die eine aktive Auseinandersetzung mit sich selbst, mit anderen und der Umwelt unterstützen - in einem attraktiven, spielerisch gestalteten Lernsetting sowie partnerschaftlichen Lehr-Lerndialog stattfinden - viele offene Bewegungsgelegenheiten bereitstellen, die zur Förderung der motorischen Entwicklung und Eigenaktivität beitragen - Bewegungsangebote in den Tagesablauf integrieren **[Bewegung & Sport im Kindesalter (Baspo 2009: Kernlehrmittel Jugend & Sport) ]** **Die Lernenden in Jugend + Sport** - Biologischer Entwicklungsstand - Kinder - grosser Bewegungsdrang, unbändige Lernbereitschaft, ausgeprägte Lernfähigkeit - Unterschiede nicht geschlechtsspezifisch, sondern durch Entwicklungsstand bedingt - Knaben meist bewegungsaktiver als Mädchen - individuelle Belastbarkeit des Knochen-, Knorpel-, Sehnen- und Bänderapparates = limitierende Leistung - Pubertät - hormonelle Veränderungen, intensives Längenwachstum, deutliche Gewichtszunahme - Bei Mädchen im 11. oder 12. Lebensjahr / bei Knaben rund 2 Jahre später - Unterschiede der Entwicklung am grössten -\> bei kalendarisch gleichaltrigen Kindern können biologische Altersunterschiede von über 6 Jahren bestehen - grosser Teil des «Knochenkapitals» für die Zukunft aufgebaut - Adoleszenz - körperliche Entwicklung abgeschlossen, Skelett wird belastbarer ![](media/image2.png) **Die Stufen des Erwachsenwerdens und die Konsequenzen für die Praxis** - Frühes Schulkindalter (5-9 Jahre) - Voraussetzungen für Entwickeln von sportmotorischen Fähigkeiten und Erwerben von Fertigkeiten günstig - Vielzahl von Kernmustern werden erworben - Polysportives Training im Vordergrund - verschiedene Facetten von Einzel-, Team- und Mannschaftssportarten kennen - Bewegen auf Schnee, Eis, Wasser und Land - Sportbegeisterung der Kinder - Spätes Schulkindalter (9-12 Jahre) - ausgezeichnetes Lernalter -\> grundlegende sportliche Techniken werden erworben - auf genaues Bewegungslernen hinarbeiten - Pubeszenz (Mädchen 11/12 -- 13/14 Jahre, Knaben 12/13 -- 14/15 Jahre) - starke Grössen- und Gewichtszunahme = zunächst Abnahme der koordinativen Leistungsfähigkeit - Bewegungssteuerung ist weniger präzise - Erwartung der Jugendlichen steigt -\> breit gefächertes Trainingsangebot - Fehler in Gestaltung (zu hart, zu streng) -\> führt dazu, dass die sportliche Betätigung aufhört - Adoleszenz (Mädchen 13/14 -- 17/18 Jahre, Knaben 14/15 -- 18/19 Jahre) - Ausgeglichene Körperproportionen, stabile Psyche, fortgeschrittene geistige Entwicklung und verbesserte Beobachtungsfähigkeit = lernfördernd **Vielseitiges Bewegungs- und Sportverhalten** - Knochen stärken - Herz-Kreislauf anregen - Muskeln kräftigen - Geschicklichkeit (Koordination) verbessern - Beweglichkeit erhalten **Fazit der Empfehlungen für Kinder und Jugendliche** - regelmässige Bewegung ist Grundvoraussetzung für eine gesunde Entwicklung -\> mindestens 1h täglich Aktivitäten mit mittlerer bis hoher Intensität durchführen - für optimale Entwicklung vielseitiges Beweguns- und Sportverhalten nötig - Langdauernde Tätigkeiten ohne körperliche Aktivität sollten so weit wie möglich vermieden werden - Mehrmals pro Woche: - Knochen stärken - Herz-Kreislauf anregen - Muskeln kräftigen - Geschicklichkeit verbessern - Beweglichkeit erhalten **[Mut tut gut -- Wagnis als Lernweg]** **Warum ist das freie Spielen für die kindliche Entwicklung wichtig? Nennen Sie Gründe.** - Kognitive Entwicklung - Problemlösungsfähigkeiten - Herausforderungen erkennen -\> kreative Lösungen entwickeln - Konzentration und Aufmerksamkeit - Freies Spielen fördert Konzentration - Kritisches Denken - Fähigkeit, Situationen zu analysieren und Entscheidungen zu treffen - Soziale Entwicklung - Teamarbeit und Kooperation - Zusammenarbeiten, Kompromisse eingehen - Kommunikationsfähigkeiten - Gedanken und Gefühle ausdrücken, auf Bedürfnisse anderer eingehen - Konfliktlösung - Gelegenheiten Konflikte zu erkennen und friedlich lösen - Emotionale Entwicklung - Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl - mit Erfolg und Misserfolg umgehen - Stressabbau - Spielen als Ventil - Emotionale Resilienz - entwickeln Fähigkeit mit Frustration und Enttäuschung umzugehen - Physische Entwicklung - Motorische Fähigkeiten - grob- und feinmotorischen Fähigkeiten werden gefördert - Körperliche Fitness - bleiben aktiv, verbessern körperliche Gesundheit - Koordination und Gleichgewicht - Körperkoordination und Gleichgewicht werden verbessert - Kreativität und Vorstellungskraft - Innovationsfähigkeit - entwickeln neue Ideen, nutzen Fantasie - Rollenspiele - erkunden verschiedene Rollen/Perspektiven - Künstlerischer Ausdruck - Raum für kreatives Gestalten und künstlerischen Ausdruck - Selbstständigkeit und Eigenverantwortung - Entscheidungsfindung - Entscheidungen treffen und Konsequenzen tragen - Selbstorganisation - Fähigkeit sich selbst zu beschäftigen, eigene Aktivitäten zu planen - Unabhängigkeit - Gefühl der Autonomie und Unabhängigkeit **Was ist bei der Planung und Organisation von \"Mut tut gut\"-Posten im Bewegungs- und Sportunterricht zu beachten?** - Differenzierung - Fähigkeiten können stark variieren - ängstliche wie auch mutige Kinder berücksichtigen - passende Herausforderungen bieten - Sicherheit - Geräte gut sichern - Materialwahl - unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden der SuS gerecht werden - Einfache Geräte zu Beginn verwenden, um ängstlichen Kindern den Einstieg zu erleichtern - Wiederholung der Posten - vorteilhaft, Posten über mehrere Lektionen zu verwenden - Möglichkeit, sich an Geräte zu gewöhnen und Fähigkeiten zu verbessern - Hilfestellungen - LP sollte Hilfestellungen geben falls nötig - Bei der Überwindung von Ängsten helfen **[Theorie (S. 37 -- 42) ]** **Fitness** - Definition -\> gute körperliche Gesamtverfassung und die Fähigkeit, beabsichtigte Handlungen auszuführen - Bedeutung -\> Besonders wichtig im Kindes- und Jugendalter für die Entwicklung der Organsysteme und motorischen Fähigkeiten **Trainingsgrundsätze** - Überlastungsprinzip -\> nur durch übermässige Reize erfolgt eine Anpassung des Organismus - Individualisierung -\> Trainingsbelastungen müssen auf die individuelle Belastbarkeit abgestimmt sein - Progression -\> Trainingsbelastungen müssen progressiv (fortschrittlich) gesteigert und systematisch variiert werden - Regeneration -\> Anpassungen erfolgen während der Regenerationsphase, regenerative Massnahmen sind Teil des Trainings - Kontinuität -\> kontinuierliches Training fördert die Entwicklung des Organismus **Koordinative Fähigkeiten** - Definition -\> Prozesse der Bewegungssteuerung, die es Sporttreibenden ermöglichen, Bewegungssituationen sicher zu bewältigen - Teilbereiche - Gleichgewichtsfähigkeit -\> Gleichgewicht halten bzw. es wieder erlangen - Orientierungsfähigkeit -\> Raum und Zeit rasch orientieren (z.B. Rotationen) - Differenzierungsfähigkeit -\> Reize von innen/aussen wahrnehmen und entsprechend motorisch reagieren und dosieren - Reaktionsfähigkeit -\> Reize aufnehmen und zweckmässig reagieren - Rhythmisierungsfähigkeit -\> Bewegungsabläufe rhythmisch gestalten oder Rhythmus aufnehmen **Konditionelle Fähigkeiten** - Kraft -\> Fähigkeit des Nerv-Muskel-Systems, Widerstände zu überwinde (Maximalkraft, Schnellkraft, Reaktivkraft) - Ausdauer -\> Widerstandsfähigkeit gegen Ermüdung, Verbesserung der aeroben Leistungsfähigkeit - Schnelligkeit -\> Reaktions- und Aktionsschnelligkeit, bestimmt durch Impulsverarbeitung - Beweglichkeit -\> Fähigkeit, Bewegungen im vollen physiologischen Bewegungsumfang auszuführen **Hinweise für das Training** - Vielseitige Entwicklung der koordinativen Fähigkeiten hat Vorrang vor konditionellen Fähigkeiten im Kindesalter - Selbstbestimmtes Erfahren und Entdecken fördern die Eigenständigkeit und Motivation - Gut ausgebildete koordinative Fähigkeiten erleichtern das Lernen komplexer Bewegungsfertigkeiten **[Grundlagen und Definition ]** **Aufwärmen** - moderates aktivieren des Kreislaufes -- dann Beweglichkeit fördern durch gymnastische Übungen oder Dehnen - kälte -\> länger aufwärmen (am Morgen auch) - Sinn und Wirkung des Aufwärmens - Körpertemperatur auf 38.5 -- 39° gebracht - Leistungsfähigkeit besser, Verletzungsgefahr kleiner - neuronale Energiebereitstellungsprozesse werden beschleunigt - Herzfrequenz und Muskeldurchblutung wird gesteigert -\> bessere O2 Aufnahme - Energiebereitstellungsvorgänge werden beschleunigt - mehr Gelenkschmiere - Dehnfähigkeit der Muskeln, Sehnen und Bänder wird erhöht - Aufnahmefähigkeit der Sinnesorgane wird erhöht - Cool down - Auslaufen, Lockerung, Dehnung und Entspannung - GG zwischen Sympathikus und Parasympathikus wiederhergestellt - Pulsfrequenz, Blutdruck und Muskeltonus werden gesenkt, Atmung und Temperatur in Normallage **Hohe Lern- & Bewegungszeit als Kriterium für guten Sportunterricht** - Pünktlichkeit -\> pünktlicher Trainingsbeginn - Anweisungen, Rituale -\> kurze, klare Anweisungen, zeitsparende Rituale - Materialmanagement -\> Material steht bereit und wird nach Möglichkeit mehrmals verwendet - Gruppengrösse Organisation -\> Kleine Gruppengrössen, möglichst alle im Einsatz - Zusatzaufgaben -\> Teilnehmende, die gerade nicht spielen/üben erhalten Zusatzaufgaben - Führungsstil -\> Störungspräventiver Führungsstil: wenig Störungen und Unterbrüche - Vorbereitungen treffen - Lp frühzeitig vor Ort / Kinder begrüssen (helfen beim Aufstellen) / Unfallgefahr vermeiden - Einstimmen - Lp hat Verantwortung für emotionales Klima / positive Stimmung fördert Lernbereitschaft - Informieren - Kurze Info über Programm / Vermeidung langweiliger Erläuterungen - Aufwärmen - Verschiedene Formen je nach Altersgruppe - Allgemeines Aufwärmen -\> Anregung Kreislauf durch Spiel- und Übungsformen - Spezielles Aufwärmen -\> Vorbereitung der spezifischen Körperbereiche auf die folgende Beanspruchung - Grundsätze und Hinweise für Aufwärmen - Lauf, Geh oder Hüpfformen beginnen - Dehnung der aufgewärmten Muskulatur - Kräftigung der Rumpfmuskulatur - Koordinationsschulung vor der konditionellen Belastung **[Helfen und Sichern ]** - Helfergriffe -\> Klammergriff - Grundsätze zum Helfen - Vertrauen aufbauen - Griff in Ruhe üben, dann in Bewegung - Nah am Turnenden stehen - Griffposition vorausschauend wählen - Am Körperschwerpunkt fassen - Vor der Bewegung «abholen» - Rücken gerade halten, Beine für Hubarbeit nutzen -\> guter Stand - Sicherheitsaspekte im Sportunterricht - Unfallprävention -\> Entwicklungsangepasste Hinführung zur Sicherheit - Verantwortung der LP - Obhutspflicht während Unterricht - Haftung bei fahrlässigem Handeln - Wichtigkeit von guter Vorbereitung und klaren Regeln - Massnahmen zur Unfallverhütung - Vor, während und nach dem Unterricht - Adäquates Aufwärmen und Dehnen - Keine Schmuckstücke im Unterricht - Stufengerechte Lerninhalte - Auf Sicherheit der Geräte achten - Erste Hilfe Massnahmen kennen - Verhalten bei einem Unfall - Erste Hilfe - Ruhe bewahren und bewusstlose Personen lagern - Blutungen stillen und Schwellungen kühlen - Bei Verdacht auf ernsthafte Verletzungen -\> Arzt - Wichtige Ausrüstung für Notfälle - Telefon mit Kontakten zu Arzt / Spital - Materialien zur Wundbehandlung - Kältepack oder Kältebeutel **Didaktische Grundsätze** - Handlungsorientierter Lehr-/Lerndialog - Mehrperspektivischer Unterricht - Stufenadäquat und zielorientiert - Fremd- mit- und Selbstbestimmung - Faustregel: «Lachen -- Lernen -Leisten» - Aktives Bewegen steht im Zentrum **Lernen und Lehren** - Aktiver Lernprozess - Lernen = aktives Verhalten der Lernenden - Lernprozess ist von unterschiedlichen planbaren und nicht planbaren Faktoren abhängig - Lehren ist mit Hoffnung und Bestätigung, aber auch mit Enttäuschungen verbunden - Strukturen ausbilden - Lernen = Strukturen entwickeln - Lernprozess geschehen unbewusst - anregendes Umfeld, das das Lernen nicht behindert ist entscheidend - Lernphasen - Wenn Kinder in diesen Phasen elementare Grundtätigkeiten nicht lernen, ist es später schwieriger, das Verpasste nachzuholen - Wiederholung und Vorbilder sind zentrale Elemente des Lernens **Bewegungslernen** - Drei Ansätze zum Bewegungslernen - Kybernetisches Modell - Bewegungslernen als Regelkreis - Optimierung der Bewegungsausführung erfolgt durch Selbstregulation oder Rückmeldungen von Lehrenden - Ist-Soll-Vergleich -\> Bewegungen verbessern - Regelkreis so oft wiederholtl, bis das Lernresultat sowohl Lernende wie auch Lehrende befriedigt - Handlungsmodell - Lernprozess wird als zielgerichtete und bewusste Handlung dargestellt - Intensiver Dialog zwischen Lernenden und Lehrenden nötig - Fokus liegt auf dem Wahrnehmen, Verarbeiten und Ausführen der Handlung - Stufenmodell (E-A-G-Modell) - Unterteilt in Phasen Erwerben -- Anwenden -- Gestalten - Übergänge der Phasen sind fliessend - Modell verdeutlicht, dass der Handlungsspielraum der Lernenden in den Phasen des Erwerbens und Gestaltens gross ist - Grundsätze des Bewegungslernens - 1 -\> Angenehme Unterrichtsatmosphäre -\> fördert Lernerfolg, motivierend, unterstützend - 2 -\> Erarbeitung einer präzisen Bewegungsvorstellung -\> klären was SuS können - 3 -\> Breite Wahrnehmungsschulung -\> alle Sinnesorgane ansprechen - 4 -\> Umlernen ist schwieriger als Neulernen -\> wenn etwas falsch automatisiert ist, ist es schwieriger zu korrigieren - 5 -\> Bewegungslernen nie in ermüdetem Zustand - 6 -\> Ohne neue Impulse stagniert eine Bewegung -\> Niveau anpassen und fördern der Beidseitigkeit - Fähigkeiten und Fertigkeiten - Für Erwerb sportbezogener Fertigkeiten sind verschiedene Voraussetzungen nötig - Konditionelle Fähigkeiten -\> Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit - Koordinative Fähigkeiten -\> Gleichgewicht, Reaktionsfähigkeit - Emotionale und kognitive Fähigkeiten -\> Selbstvertrauen - Entwicklung von Fähigkeiten ist entscheidend für den Erwerb neuer Fertigkeiten **Handlungsorientiert lernen und lehren** - Verhältnis von Handeln und Denken - Handeln und Denken sind eng miteinander verbunden; das Nachdenken über Erfahrungen führt zu strukturiertem Handeln. - „Denken ist das Ordnen des Tuns" (AEBLI, 1980). - Lernangebote - Lehrende müssen Lernangebote bereitstellen, die aktives Erproben und Entdecken ermöglichen. - Sinnliche Wahrnehmungen werden anschließend verarbeitet und strukturiert. - Handlungsprozess: - Der Handlungsprozess umfasst vier Schritte: - **Wahrnehmen**: Lernende lenken ihre Aufmerksamkeit auf die Bewegungsaufgabe. - **Verarbeiten**: Sie überlegen, vergleichen und stellen sich vor. - **Ausführen**: Die Bewegung wird praktiziert und geübt. - **Auswerten**: Reflexion über die Ausführung und das Ergebnis. - Handlungsformen: - Es gibt drei Handlungsformen im Unterricht: - **Fremdbestimmt**: Unterricht wird von der Lehrperson vorgegeben. - **Mitbestimmt**: Lernende haben Einfluss auf den Unterricht. - **Selbstbestimmt**: Lernende gestalten den Unterricht eigenständig. - Ein ausgewogenes Verhältnis dieser Handlungsformen ist entscheidend für den Lernerfolg. - Ziele im Sportunterricht - Bewegungsfreude erhalten und fördern: Unterricht soll als sinnvolles Handeln erlebt werden - Lehr- und Lernziele sind in den Lehrplänen beschreiben -\> Vernetzung zwischen Fachbereichen - Unterrichtsorganisation und -führung - Sportunterricht -\> besondere Organisation, da aktive Teilnahme der SuS notwendig ist - LP müssen Dynamit in der Klasse positiv beeinflussen und auf unterschiedliche Bedürfnisse eingehen - Probleme im Sportunterricht - Motorische Ungeschicklichkeit und soziale Konflikte -\> LP muss Problem analysieren - Pädagogische Prinzipien - Ganzheitlichkeit -\> Unterricht sollte nicht nur technische Fertigkeiten vermitteln, sondern auch sinnvolle Sporterfahrungen bieten - Partnerschaftlichkeit -\> LP sollten beraten und nicht nur anleiten - Selbstständigkeit -\> Lernende sollten Freiräume haben, um eigene Pläne zu entwickeln und auszuprobieren - Unterrichtsplanung - Planen -- Handeln -- Reflektieren -\> Schritte eng miteinander verbunden und sollten kontinuierlich angepasst werden - Gemeinsam planen -\> Wünsche der SuS in Planung einfliessen lassen **Lernaufgaben stellen** - Erwerb und Anwenden von Bewegungsfertigkeiten und Sporttechniken, sowie die Verbesserung konditioneller Fähigkeiten - Aufgabenformulierung -\> Arbeitsaufträge kurz, verständlich und konkret sein - Lernen durch Nachahmen -\> Bewegungen vorzeigen oder kurz erklären (Vorzeigen ist wichtig für das Verständnis) - Anregungen zum Vorzeigen - Gute Sicht für alle Lernen den gewährleisten - Langsame und eindringliche Demonstration - Wichtige Aspekte durch Kommentare hervorheben - Komplexe Abläufe in Teile zerlegen und benennen - Ganzheitliches Lernen -\> durch Nachahmung lernen und Zusammenhänge verstehen und sprachlich präzise formulieren können - Offene Lernaufgaben -\> fördern selbstbestimmtes Handeln und erfordern, dass die Lösungen der Lernenden ernst genommen werden - Lernen am Modell -\> LP ist Vorbild und ihre eigene Einstellung beeinflusst das Lernen der SuS - Wichtigkeit der inneren Einstellung -\> LP sollten sich mit den Lehrinhalten auseinandersetzen und ein positives Engagement zeigen, um als Vorbild zu fungieren