Sportpädagogik PDF
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This document discusses sport pedagogy, defining key terms like pedagogy, education, and formal/material education. It explores the characteristics of sport pedagogy, highlighting its differentiation between human and sport interests, its holistic perspectives, and the use of descriptive statements. It also examines the role of sport in human development and considers relevant questions within the field.
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Sportpädagogik KAPITEL 1 1.1.2. Studierende können Pädagogik, Erziehung, Bildung, materiale und formale Bildung, Sportpädagogik sowie Sportdidaktik definieren und die Begriffe in Beziehung setzen. Wie können die Begriffe: Pädagogik, Erziehung, Bildung, materi...
Sportpädagogik KAPITEL 1 1.1.2. Studierende können Pädagogik, Erziehung, Bildung, materiale und formale Bildung, Sportpädagogik sowie Sportdidaktik definieren und die Begriffe in Beziehung setzen. Wie können die Begriffe: Pädagogik, Erziehung, Bildung, materiale und formale Bildung definiert werden? Wie hängen diese zusammen? Pädagogik: Ist die traditionelle Bezeichnung für die wissenschaftliche Disziplin, die sich mit Bildung und Erziehung befasst Erziehung: Einwirkung auf Menschen mit dem Ziel, ihnen Bildung zu ermöglichen Bildung: Selbstgestaltung des Menschen, Auseinandersetzung mit Inhalten und Werten unserer Kultur ERZIEHUNG im engeren Sinne/ Charakteristika: Eine Handlung zwischen mindestens zwei Personen Kompetenzgefälle muss vorhanden sein, das überwunden werden soll Die Beeinflussung des Edukanten/Erziehenden muss absichtlich erfolgen Erziehung fordert Verantwortung gegenüber dem zu erziehenden Erziehung strebt immer Ziele an → höchstes Ziel: Ermöglichung einer selbstbestimmten Lebensführung Erziehung ist ein Vermittlungsgeschehen BILDUNG setzt ein bestimmtes Menschenbild voraus (autonom, selbständig, lernfähig…, aktiv handelnde Personen) findet in Auseinandersetzung mit der Welt statt (Ich-Welt) Bildung ist subjektbezogen und intrinsisch Bildung ist ein dynamischer, nie beendeter Prozess Streben nach Vervollkommnung Bildung wird als die Norm in unserer Gesellschaft angesehen Freiheit ist die Bedingung für die Möglichkeit der Bildung Bildung kann zur Selbstbestimmung führen Bildung ist an Verantwortung gebunden → Synonym für Pädagogik= Erziehungswissenschaft/ Bildungswissenschaft → Pädagogik als Doppelrolle: Grundlagenwissenschaft sowohl Bildungs- und Erziehungszusammenhänge zu erforschen als auch als Handlungswissenschaft darüber zu reflektieren, wie Bildungs- und Erziehungspraxis gestaltet werden kann 1 SPORTPÄDAGOGIK eine Teildisziplin der Erziehungs- und Sportwissenschaft untersucht das sportliche und spielerische Bewegungshandeln Bezieht sich auf institutionalisierte (Schulsport/ Vereinssport) und nicht institutionalisierte (Privat, Familiensport) Formen analysiert die Wirkung von Bewegung und Sport auf Bildung, Erziehung, Sozialisation und Lernen mit Hilfe verschiedenartiger Forschungsmethode (Kinder mit Sport affinen Eltern, schaut ganz anders aus, als Kinder die nie oder sehr wenig Sport gemacht haben) SPORTDIDAKTIK Beschäftigt sich im engeren Sinne: mit der Theorie des Unterrichts (Wie kann Unterricht/Training etc. gestaltet werden?) Im weiterem Sinne: ist es die Theorie und Praxis des Lehrens und Lernens (Wie kann Unterricht/Training gestaltet werden, damit optimal gelernt wird?) Themen Lernziele (was soll durch Bewegung/Sport erreicht werden) Lerninhalte (Mit welchen Mitteln soll das erreicht werden?) Kompetenzen (Fähigkeiten die SchülerInnen erwerben, Bewältigung zukünftiger Probleme) Methoden (Mittel mit denen etwas erreicht wird, Offene Aufgabenstellung die verschiedenste Lösungsmöglichkeiten zulässt, Schritt für Schritt Übung die zum Ziel führt, Bewegungsvisualisierung) Hilfsmittel (Videos, Bilderreihen) Prozess Planen (Jahresplanung, Einzelne Unterrichtsplanung) Durchführen (Änderungen, Anpassungsmöglichkeiten) Evaluieren ( Was hab ich geplant, wie ist es gelaufen?) → Kreislauf Intention - zwei Formen von Bildung Materiale Bildung: (nah an Erziehung) die pragmatische Fähigkeit Sport auszuüben, Aneignung und Aufnahme von Kulturinhalten (Fußballspielen) – pragmatisch, qualifikatorisch Bsp.: Lernt Rolle vorwärts, kann eine Skitour gehen Formale Bildung: (Bildung durch Bewegung und Sport) Bei den Inhalten steht die Förderung der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen im Vordergrund – Sport/ Bewegung dient zur positiven Entwicklung Bsp.: Selbstsicherheit in Gruppe, Gemeinsame Entscheidungen treffen 1.1.3. Charakteristika der Sportpädagogik benennen und damit Besonderheiten des Faches herausarbeiten Benenne die Charakteristika der Sportpädagogik und damit die Besonderheiten des Fachs 2 - Differenzierung Humanen & Sportiven Interesse - Ganzheitliche Perspektive - Deskriptive Aussagen – normative Sätze 1.Differenzierung zwischen Humanen und sportivem Interesse → WECHSELWIRKUNG Humanes Interesse: „Wie nutzt der Sport dem Menschen?“ (gesund, spaß, mental health) psyche Sportives Interesse: „Wie kann der Mensch seine sportliche Leistung steigern?“ (Leistungssport) optimierung von Leistungsinteresse Sportives Interesse schließt Humanes Interesse nicht aus, und andersrum auch nicht, deshalb Wechselwirkung, andererseits passierts auch oft, dass im Leistungssport alles dem Sport untergeordnet wird und das Humane Interesse verloren geht… Sportpädagogik steht primär für das humane Interesse! 2. Die ganzheitliche Perspektive: Die Entwicklung des Menschen in der Gesellschaft Sportpädagogik ist herausgefordert, möglichst alle Faktoren, die menschliches Sporttreiben ermöglichen, in den Blick zu nehmen 1) Körperlich, motorisch, sensorisch, emotional, kognitiv…. (Personen betreffend) 2) Sozial, gesellschaftlich, kulturell… (sozial) 3) Entwicklungsperspektive (Entwicklung) 3. Deskriptive (beschreibende) Aussagen - normative Sätze Deskriptive Aussagen: → beschreiben Sachverhalte! Wie etwas ist → sind grundsätzlich empirisch nachprüfbar (können also Verifiziert oder Falsifiziert werden Bsp. „50% der Kinder sind Sportbegeistert“ „Die Schülerin springt 4,25 Meter weit“ „Das sportmotorische Niveau der 13.-Jährigen ist zu niedrig“ → sind unterschiedlich gut bewährt (je nachdem wie die Daten erhoben wurden, Stichproben, Fragebogen etc… Sicherheit und Genauigkeit variiert) → Auch wenn sie auf sogenannten „Tatsachen“ beruhen, sind sie stets eine (soziale) Konstruktion der Wirklichkeit. (subjektive Wahrnehmung…) Arten/Formen deskriptiver Aussagen: Individuelle Beobachtung Naive Beobachtung: normale, alltägliche Beobachtung („SchülerIn trifft ins Tor“/ „Schüler A schlägt Schüler B“) ExpertInnenbeobachtung/Professionsbeobachtung: werden vor dem Hintergrund eines Professionswissen getroffen (Bsp. Beobachtung, dass die Kinder durchschnittlich sehr Sportlich sind. -Können das was sie sehen besser einschätzen als jene ohne Fachwissen…. -Unklar, was Repräsentation der Stichprobe betrifft: In welcher Situation wurden welche Personen beobachtet? 3 Statistische Erhebung Es muss klar sein, wie die Daten erhoben wurden und wie repräsentativ diese für Personen und Situationen sind. Bsp. „Die Bewegungsaktivität von Jugendlichen nimmt ab „Der Anteil depressiver Jugendlicher beträgt 13%“ Frage: Auf welcher Grundgesamtheit bezieht sich die Stichprobe? Wie wurde sie erhoben? Wie genau wurde das Kriterium festgelegt? ( hier: „Bewegungsaktivität“/ „Depression“) Normative Aussagen: Im Unterschied zu deskriptiven Aussagen, beinhalten normative Aussagen immer eine Wertedimension und sind Sollensaussagen -> wie etwas sein soll Sie enthalten pädagogisch Wünschenswertes, das manchmal auch (noch) nicht erreicht wurde bzw. der Wirklichkeit entspricht! „Kinder sollen körperlich Aktiv sein um einen gesunden Lebensstil aufzubauen“ Normative Aussagen beziehen sich oft auf leitende Ziele Inhalte und Methoden >Wozu (Ziele) >Was (Inhalte) >Wie (Methode) Entscheidungsgrundlagen für normative Aussagen: Pädagogische Leitideen Gehen von spezifischen Menschenbildern aus Definieren Wertevorstellungen Skizzieren ein Grundverständnis von Erziehung und Bildung z.B. „Die Lehrperson orientiert sich am Kind. Vers. „Die Lehrperson orientiert sich an den gesellschaftlichen Ansprüchen 3 Punkte die immer an normativen Aussagen beteiligt sind/ voneinander abhängen 1) Individuum: Die jeweiligen individuellen Voraussetzungen sind ein entscheidender Ansatzpunkt ( Bsp. Viele Kinder können nicht schwimmen) 2) Sache: Die Auslegung des „Gegenstands Bewegung und Sport“ (Bsp. Dann Schwimmunterricht nötig) 3) Kontext: Gesellschaftliche und organisatorische Rahmenbedingen bilden den Kontext. soziale, zeitliche und räumlich-materielle Strukturen (Bsp. Sportstunde wäre schon vorbei bis die Kinder in der Schwimmhalle ankommen) Zustandekommen von normativen Aussagen Werteentscheidungen sind nicht nach den Kategorien richtig oder falsch klassifizierbar, sie müssen ausführlich begründet werde. (Bsp. Sagen können, wozu sollten SchülerInnen schwimmen können, was ist der Wert da drinnen) 4 Gesellschaftlicher Diskurs vor dem Hintergrund ethischer, gesellschaftlicher und rechtlicher Ansprüche (Muss rechtskonform sein, ethisch Vertretbar und gesellschaftlich relevant) Normative Aussagen sind häufig Grundlage erzieherischen und pädagogischen Handelns Deklarierte Normen: ausgesprochen Heimliche/verdeckte Normen: unausgesprochen Naturalistischer Fehlschluss: Aus deskriptiven Aussagen kann man keine normativen Aussagen ableiten Aus Tatsachen folgen keine Norm 1.2.1 & 1.2.2. Studierende verstehen die wissenschaftlichen Fragen und Zugänge (Deskription, Reflexion, Legitimation,…) und können dazu exemplarische Fragestellungen anführen Erkläre die wissenschaftlichen Fragen und Zugänge (Deskription, Reflexion, Legitimation). Stelle dazu exemplarisch eine Fragestellung auf. Aufgaben der Sportpädagogik Deskription: Differenzierte Beobachtung und Beschreibung des Zusammenhangs zwischen Sport und Erziehung Reflexion: Kritische Hinterfragung des Zusammenhangs Sport und Erziehung Der genaue Blick auf das, was durch Bewegung und Sport tatsächlich geschieht Welchen Einfluss hat Sport in seinen vielen Facetten auf die Entwicklung des Menschen Wie ist die Relation von Gefährdungen und Chancen durch Bewegung und Sport (wie ist es, woran könnte es liegen) Legitimation: als wissenschaftliches und diskursives Ergebnis der Reflexion Werte des Sports für die Erziehung und Bildung - z.B. haltbare Argumente für: das Schulfach Bewegung und Sport, öffentliche Förderung von Gesundheitssport, öffentliche Förderung des Leistungssports Orientierung: Während Legitimierung mehr auf Begründungen abzielt ist Orientierung mehr im Sinne der operativen Umsetzung von Maßnahmen zu sehen Sportpädagogik muss beratend für Entscheidungsträger Stellung beziehen Wie ist die tägliche Bewegungszeit an Schulen anzustreben? Wie können Menschen unterstützt werden, körperlich aktiver zu sein Bildungs- und Erziehungsfragen: Wie sollen Menschen lernen? Was sollen Kinder im Unterricht Bewegung im Sport lernen? Was sind wichtige Inhalte? 5 Was sollen die S/S sportpraktisch können? Welche Kompetenzen sollen sie erwerben? Vermittlungsfragen: Wie sollen wir Wissen, Fähigkeiten und Kompetenzen zu vermitteln? Sollen S/S hauptsächlich instruiert werden? Sollen sie möglichst viel selbst ausprobieren können? Wie sollen die SchülerInnen Interessen berücksichtigt werden? Sozialisationsfragen: Wie trägt Bewegung und Sport zur Sozialisation des Menschen bei? Sozialisation bezeichnet den Prozess der Entwicklung eines Menschen in Auseinandersetzung mit der sozialen und materiellen Umwelt („äußere Realität“) und den natürlichen Anlagen und der körperlichen und psychischen Konstitution („innere Realität“) 1.2.3 Studierende kennen einfache Gliederungen der Sportpädagogik Beschreibe die einfache Gliederung der Sportpädagogik Sportpädagogik als Teildisziplin der Sportwissenschaft und der Erziehungswissenschaft Kriterien für die Gliederung Anwendungsfelder Themenfelder/Arbeitsgebiete Schulsport Historisch Vereinssport Anthropologisch Seniorensport Systematisch 6 Gesundheitssport Philosophisch Gender Studies Psychologisch Sportpädagogik kein einheitliches Gebilde Schwesterdisziplin Spowi Mutterdisziplin Erziehungswissenschaft Wie stark diese Beziehungen ausgeprägt sein können ist unterschiedlich Innerhalb Sportpädagogik beschäftigt sich Sportdidaktik mit Aspekten Schulsports Sportdidaktik = schulbezogene Sportpädagogik Sportpädagogik aber auch in Anwendungsfeldern wie Vereins-, Gesundheits- und Seniorensport 7 KAPITEL 2 2.1.1 unterschiedliche pädagogische Richtungen, können diese einordnen und kritisch vor dem Hintergrund theoretischer und praktischer Implikationen diskutieren Zähle unterschiedliche pädagogische Richtungen auf und ordne diese ein. Diskutiere anschließend diese kritisch vor dem Hintergrund theoretischer und praktischer Implikationen. Richtungen der Pädagogik 1. Normative, geisteswissenschaftliche Pädagogik 2. Empirische Pädagogik 3. Tiefenpsychologische Pädagogik 4. Befreiende Pädagogik 5. Gesellschaftskritische Pädagogik 1. Normative, geisteswissenschaftliche Pädagogik (z.B. Heitger, Lassahn) Orientiert sich an Sollensansprüchen: Ist Normgebend (vorschreibend) Wie können Sollensansprüche realisiert werden? Es geht ums Individuelles Gewissen ( setzt sehr stark beim Individuum an) Stark an den Geisteswissenschaften orientiert Hermeneutik ist ein zentraler Weg, um zur Erkenntnis zu kommen (Hermeneutik als Erkenntnisgrundlage) -setzt sich vor allem damit auseinander Texte zu analysieren, Texte werden darauf hinterfrag, was diese zur Lösung eines vorliegenden Problems beitragen können. Gesellschaftliche Normen und Werte Erkennen überdauernde Werte (Bsp. Respekt, Verlässlichkeit, Vertrauen, Gesundheit Gemeinschaft) Klären gesellschaftlicher Kontexte Die zwei führen zusammen zu Pädagogischen Zielen Erziehung 8 Intentional – „Führung“ Funktional - „Sozialisation“ Lehrende sind den Schülern übergeordnet, sie geben Normen und Wertehaltungen vor. (auch wenn sie sie nicht direkt vermitteln können, aber sie haben ein Verständnis des Werte und Normen Systems) Normative Sportpädagogik Versucht Begründungen und Orientierungen für die pädagogische Praxis zu liefern und diese mit hermeneutischen Methoden zu verstehen. Sie erzeugt traditionelle normative und weltanschauliche Entwürfe für den Schulsport, die durch Praxishilfen in unterschiedlichen Fachzeitschriften flankiert werden. 2. Empirische Pädagogik (z.B. Brezinka) Wodurch unterscheiden sich erzieherische Handlungen von anderen? Erziehung als empirisches Faktum Erforschung der Bedingungen für das Erziehen Pädagogik als Wissenschaft auf empirisch fassbare Elemente beschränken Bsp. Themen empirischer Forschung o Unterrichtsforschung (Kommunikation im Sportunterricht/Unterrichtsprozesse) o Schülerperspektive im Sportunterricht o Sportlehrkraft (Lehrkraftkompetenz) o Schulentwicklung (Lehrpläne, Schulformen) Empirische Sportpädagogik = Pädagogik als Wissenschaft auf empirisch fassbare Elemente beschränken Systematische und programmatische Studien im Rahmen theorieinteressierter Unterrichtsforschung beginnen erst in jüngerer Zeit einen eigenständigen wissenschaftlichen Literaturtypus zu bilden Aktuell eine „Konjunktur“ der empirischen Sportpädagogik Beispielhafte Themen empirischer Forschung: Unterrichtsforschung b. Kommunikation im Sportunterricht c. Unterrichtsprozesse und Produkte Evaluationsforschung (welche Effekte erzielt Schulsport) Schülerperspektive im Sportunterricht Sportlehrkraft o Lehrkraftkompetenzen Schulentwicklung (Ebene der Organisation) o Lehrpläne o Schulformen Wechselbezüge zwischen normativer und empirischer Pädagogik 9 „Sportpädagogische Forschung spannt sich also auf zwischen Normativem und Faktischem, d.h. zwischen dem, was sein soll (nämlich Bildung, Erziehung und Qualifizierung im und durch Sport) und dem, was in Wirklichkeit geschieht“ 3. Tiefenpsychologische Pädagogik (z.B. Alice Miller) Bedeutung frühkindlicher Traumatisierung Was Kindern in den ersten Lebensjahren widerfährt, schlägt in der Gesellschaft zurück (Drogen, Kriminalität, Aggression….) Das Böse verstand Miller im Sinne der Destruktivität geschädigter Menschen. Dass es Menschen gibt, die ursachenlos böse auf die Welt kommen, lehnt sie als falsche Behauptung ab: „Ganz im Gegenteil, alles hängt davon ab, wie diese Menschen bei der Geburt empfangen und später behandelt wurden“ Schwarze Pädagogik: o Stummheit signalisiert Wirksamkeit („Du sollst nicht merken…“) o Zielt darauf ab, den Willen des Kindes mit Manipulation, Machtausübung und Erpressung zu brechen Mittel der Unterdrückung (Macht, Lügen, Ängstigung,…) Bsp. „Papa hat mich geschlagen, Mama sagt, dass stimmt doch gar nicht, sag das bitte nie wieder…“ Ziel (Auf-Lösung): Achtung vor dem Kind Das Drama des begabten Kindes: Kinder haben ein natürliches narzisstisches Bedürfnis nach Aufmerksamkeit, Zuwendung. diese zu bekommen ist wichtig für ein gesundes Selbstwertgefühl Das Kind spürt die bewussten oder unbewussten Wünsche der Eltern und passt sich ihnen an Introjektion Begabte Kinder reagieren besonders sensibel auf Unterschiede zwischen dem, was es spürt und dem was ihm vermittelt wird Fehler sucht das Kind bei sich verringertes Selbstwertgefühl, ev. Somatisierung Tiefenpsychologie Sportpädagogik Wenig verankert Die Frage implizierter und wenig reflektierter Erziehungsannahmen durch Bewegung und Sport sind hier von besonderem Interesse o Was wirkt, ohne dass es ausgesprochen wird o Welche Normen existieren, ohne dass diese hinterfragt werden Beispiel: o Übertragungsmechanismen (Vaterfigur bei Trainer suchen) o Projektionen (Bedürfnisse in anderen sehen, die wir eigentlich selbst haben/ Bsp.: Vater hat Sorge, dass das Kind iwas nicht schafft und projiziert diese Angst in das Kind hinein, im Sinne von, du bist nicht Wettkampfsatbil, weil du Angst vor Misserfolg hast) o Bindungsverhalten („wir haben alles für dich getan, damit du deine Leistung erbringen kannst… Kind gibt sich selbst die Schuld“) 10 4. Befreiende Pädagogik (Paulo Freire) Alphabetisierungsprogramme Erziehung ist immer parteilich Generative (Fortpflanzung betreffend) Themen; Dialog Problemformulierende Methode Bewusstseinsbildung Auflösung des Lehrer-Schülerwiderspruches In dem Sinne nicht formuliert Beispiele könnten sein o Bewegung und Sport im Kontext der „Entwicklungshilfe“ oder Flüchtlingsthematik o Bestimmte Formen des „Experiental learning“ o Hinterfragung von bestimmten Mechanismen im Spitzensport (z.B. Vermarktung, Doping) aus SportlerInnenperspektive Befähigung Überwindung Herrschaftssysteme hinarbeiten auf gesellschaftliche Änderung Bewusstsein wecken Ausgrenzung wurde von Menschen gemacht (als Sicherung) wäre geschichtlich veränderbar & kann vom Mensch überwunden werden 5. Gesellschaftskritische Pädagogik (z.B. Ivan Illich) Kritik an der Institutionalisierung von Werten (Kirche, Schule…) Eigendynamik von Schulen und Bildung die im Widerspruch zur Ursprungsidee steht Bildungsfeindliche Wirkung Gesellschaftskritische Sportpädagogik Entschulung des Schulsports Offener Sportunterricht (Selbst- Mitbestimmung der Schüler) o Persönliche Öffnung o Methodische Öffnung o Thematische / Inhaltliche Öffnung o Organisatorische Öffnung o Politisch- pädagogische Öffnung o Institutionelle Öffnung Neue Bewegungskultur von Kindern und Jugendlichen o In den schulischen Kontext aufnehmen 2.1.2. Allgemeine Erziehungsziele und deren Bedeutung für Pädagogisches Handeln Was sind allgemeine Erziehungsziele und welche Bedeutung haben sie für pädagogisches handeln? Allgemeine pädagogische Erziehungsziele (Dickopp, 1983) Identität Bewältigung der Lebenswelt 11 Mündigkeit Emanzipation Pädagogisches Handeln setzt Ziele voraus Gesamtzusammenhang pädagogischen Denkens und Handelns Entscheidungen in spezifischen Situationen pädagogische Grundhaltungen spezifische Erziehungsziele 1. Identität - Ich Identität (Krappmann) - I & Me (Mead) - Psychosoziale Entwicklungsstadien & Bewältigung Krise Identitätsentwicklung (Erikson) Lothar Krappmann „Ich-Identität“ als Balance zwischen persönlicher Identität (Vorlieben, Stärken/Schwächen) und sozialer Identität (Freunde, Sohn/Tochter – Mutter/Vater) sowie Interaktionsprozessen 1. Empathie: Einfühlungsvermögen 2. Frustrationstolleranz: Unterschiedliche Auffassungen & Werte akzeptieren können 3. Rollendistanz: Sich selbst aus Distanz zu betrachten / hinterfragen 4. Identitätsdarstellung: Sich als einmaliges Individuum darstellen zu können Ich Identität als gelungener Balanceakt zwischen persönlicher & sozialer Identität Balance nicht geschaffen = Isolation George Herbert Mead Identität entwickelt sich aus gesellschaftlichen Interaktionssituationen über Sprache heraus o „I“ (impulsives Ich): Stellt das Individuum dar (Wunsch einmalig zu sein) o „Me“ (reflektives Ich): Stellt die Gesellschaft & deren Anforderungen dar (Wunsch so zu sein wie die anderen) -> Balance zwischen I & Me + Interaktion mit Gesellschaft = gelungene Identität o Kindliche Identitätsentwicklung 1. Play: Das spielen von signifikanten Rollen (Bezugspersonen) 2. Game: Aus dem „play“ resultierendes lernen von Werten und Normen Erik Erikson (Neo- Psychoanalytiker) Psycho-soziale Entwicklungsstadien Bewältigung bestimmter Krisen für die Identitätsentwicklung 1. Urvertrauen versus Urmissvertrauen (1. Lebensjahr) 12 2. Autonomie (Unabhängigkeit) versus Selbstzweifel (2-3 Lebensjahr) 3. Initiative (Entschlusskraft) versus Schuldgefühl (3-6 Lebensjahr) 4. Kompetenz versus Minderwertigkeitsgefühl (6-Pubertät) 5. Identitätsdarstellung 6. Intimität versus Isolation (frühes Erwachsenenalter) 7. Generativ (Zeugung/Fortpflanzung) versus Stagnation (Stockung) (mittleres Erwachsenenalter) 8. Ich-Integrität (Unverletzlichkeit, Makellosigkeit) versus Verzweiflung (hohes Erwachsenenalter) 2. Bewältigung der Lebenswelt Alltagsrelevante Handlungsfähigkeit Bewältigung der gestellten Anforderungen: Hygiene, Verlässlichkeit bei übernommenen Aufgaben, Orientierungsfähigkeit, Zeitmanagment… Umgang mit Konsumangebot, neue Medien… Balance zwischen Anforderungen und eigenen Möglichkeiten 3. Mündigkeit Mündigkeit im rechtlichen Sinne: o Eigene Interessen selbst wahrnehmen o Verbindliche Rechtsgeschäfte o Politische Bürgerrechte Mündigkeit als Pädagogische Zielvorstellung: zielt auf die Fähigkeit und Bereitschaft des Menschen, sein eigenes Leben autonom und selbstverantwortlich zu gestalten 4. Emanzipation Es geht um das Erreichen von Gleichheit bei vorgegebener oder gegebener Ungleichheit Diskriminierung oder wenn entsprechenden Machtverhältnisse (Hegemonie) gegeben sind Bekannteste Emanzipation = Geschlechteremanzipation Emanzipation kann sich auf verschiedene Kontexte/Gruppen beziehen; Frauen, Migration, Rassismus, Religiosität, Individuum, Machtverhältnisse bei Entscheidungen im Kontext des Klimaschutzes, SportlerInnen Mediendruck Erziehungsziele als fächerüberschreitende Aufgabe Gesundheitserziehung sozial Erziehung Umwelterziehung Geschlechtererziehung 2.1.2 Bedeutung und Funktion von Bildungsstandards im internationalen Vergleich sowie deren Konkretisierung für das Fach Bewegung und Sport mit ersten Bezügen zu den Lehrplänen 13 Welche Bedeutung und Funktion haben die Bildungsstandards im internationalen Vergleich? Wie sehen diese konkret für das Fach Bewegung und Sport (B&S) aus? Nimm dabei Bezug auf Lehrplänge - Bildungsstandards & Kompetenzen - Inhalt Bildungsstandard - Bildungspolitische Perspektive - Bildungsmonitoring - Bildung in Skandinavische-Länder - Gesellschaftkritische Perspektive - Situation Kompetenzmodelle - Veränderung durch Einführung des BIST Bildungsstandards und Kompetenzen Der Einführung der Bildungsstandards liegt der Leitgedanke zugrunde, im österreichischen Schulsystem: mehr Verbindlichkeit anzustreben und grundlegende Kompetenzen bei allen SchülerInnen sicherzustellen. Bsp. Eine 1 in der einen schule kann ein ungenügend in der anderen schule sein, In Klassen sind Noten aber meistens relativ gut vergleichbar Bildungsstandards beschreiben die erwünschten Lernstände der Schüler an zentralen Schnittstellen des Schulsystems und machen Bildungsziele für Lernende und Lehrende transparent und vergleichbar Der Bildungsstandard beinhaltet: Kompetenzmodell für den Unterrichtsgegenstand o Handlungsdimension (die Kompetenzen) o Inhaltsdimensionen (die Sportarten) Deskriptoren an den Schnittpunkten von Handlungs- und Inhaltsdimensionen Deskriptoren versuchen beobachtbare Kriterien zu benennen anhand denen festgestellt wird, ob die Kompetenz erfüllt ist Deskriptoren = beobachtbare Kriterien nach denen wird beurteilt & festgestellt, ob Kompetenz erreicht wurde Bsp. Schülerin kann im Laufen passen und werfen. Kann aber auch unter unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden bewertet werden… Unterrichtsbeispiele (Praxisbeispiele), die die Deskription verdeutlichen Die bildungspolitische Perspektive -Leitideen der Bildungsstandards, wesentlich ausgelöst durch PISA (Programm for international Student Assessment der OECD) und die sogenannte „Bildungsmisere“ Zentrales Ziel: Gerechtigkeit und Chancengleichheit (dass man an jeder Schule gleich bewertet wird- sonst unfair, andererseits wenn leicht gute Noten, dann vermisst man evtl. wichtige Inhalte) Der/die Lernende rückt in das Zentrum (nicht mehr so sehr der Lehrer) Soll Basis für lebenslanges Lernen bieten 14 Bildungsstandart ist auch ein Steuerungsinstrument (Top down - Gibt von oben vor, was in der Schule geschehen soll) – keine Berücksichtigung von Regional etc… Bildungsmonitoring: Tradition in den USA und England Strenge Orientierung an Standarts/Testresultaten Testbasiertes Ranking von Schulen (Qualtitätsindex) - Fragewürdig ob Leistung/Qualität nur anhand von Noten ablesbar sind Fokussierung auf messbare Lerninhalte (und weniger auf Kreativität/Vielfalt) o Somit Bedeutungsgewinn/-verlust für entsprechender Fächer o Dadurch auch Änderung der Lernmotivation von Schüler/Innen -> Testrelevante Inhalte rücken in den Vordergrund Noten/Leistungen der Schüler haben zum Teil einen Einfluss auf das Lehrergehalt (problematisch!) Die Einführung der Standards hat zur Verbesserung der Qualität geführt (insbesondere schwächeren Schulen) Defizite können durch die Bildungsstandards also ganz gut verringert werden, Entwicklung nach vorne, nicht wirklich auffällig… Skandinavische Länder Setzten weniger auf Kontrolle und „Misstrauen“ (das Leistungen nicht erbracht werden) Stark Investition in den Bildungsbereich (Fortbildungen etc.) Setzen mehr auf die Autonomie der Schulen, weniger auf Wettbewerb Einzelne positive Effekte ebenfalls nachgewiesen Die gesellschaftskritische Perspektive Metaphorik (gebrauch von Metaphern): Schlechter Status des Bildungssystems, das mit Standards geheilt werden soll Wirkung von Pisa, rasch und bedeutsam auf Schulen gewirkt – Richtung ob positiv oder negativ noch offen Operationalisierungsproblem: kann man Bildung messbar machen? Zur Situation der Kompetenzmodelle: Aktuell kein konsensfähiges Kompetenzmodell Aber eine Vielzahl von Entwürfen Empirische Forschung dazu wird aktuell aufgenommen Praktische Beispiele liegen exemplarisch vor Skepsis wird vor allem der Standardisierung entgegengebracht Der Bezug zur Notengebung stellt eine besondere Herausforderung dar Was soll durch die Einführung des BIST (Bildungsstandards) verändert werden? 1. Verbesserung des Stellenwertes des Faches 2. Sichtbar machen der Unterrichtseffekte nach außen 3. Verbesserung und Sicherheit der Unterrichtsqualität 15 4. Vertiefen des kompetenzorientierten Lernens in Bewegung und Sport 5. Orientierungsrahmen für Aus-, Fort- und Weiterbildung 6. Das Lernen und die Lernergebnisse der Schüler stehen im Mittelpunkt des Interesses 7. Ziel und Kompetenzen sich auch den Schülern klar 8. Ergebnismotivation (dass man auch bestimmte Dinge erreichen möchte) Definiere Kompetenz und mache es unterrichtlich in seiner Bedeutung fest. (z.B. Input – Prozess – Output, Performanz/Output und Outcome) - Definition - Begriff verwendet für - Kompetenz im päd. Kontext - Kompetenzformen - Dimensionen - Kompetenzmodell Kompetenz Definition Kompetenz ist eine lebenslang erworbene Handlungsfähigkeit (Dispositionen/ Voraussetzungen) angesichts einer komplexen, nicht vorher berechenbaren Zukunft“ (Erpenbeck & Rosenstiel, 2005) Kompetenz im pädagogischen Kontext Unter Kompetenzen werden „konkret formulierte Lernergebnisse“ verstanden, die „kognitive Fähigkeiten und Fertigkeiten“ sowie die motivationale und soziale Bereitschaft“ erfassen (Weinert, 2003) Kompetenzen umfassen: Wissen (über Bewegung) Können (Ausführung der Bewegung) Wollen (man lernt nicht für die Schule sondern fürs Leben/für sich) Voraussichtliche Definition für die neuen Lernpläne: Unter Kompetenz werden konkret formulierte Lernergebnisse verstanden, die kognitive, emotionale, soziale und motorische Fähigkeiten und Fertigkeiten umfassen sowie die motivationale Bereitschaft, diese in unterschiedlichen Situationen und Kontexten anzuwenden 16 Kompetenz Lernergebnisse über kognitive, emotionale, soziale & motorische Fähigkeiten/Fertigkeiten Bereitschaft sie in unterschiedlichen Situationen & Kontexten anzuwenden Begriff wird verwendet für: Bewältigung komplexer Aufgaben (Selbstorganisation) mehrdimensionale Anforderungen bewältigen (kognitiv, emotional, motivational, willentlich, sozial) Lernprozesse wichtig für Kompetenz Kompetenz im pädagogischen Kontext: konkret formulierte Lernergebnisse (kognitive Fähigkeiten und Fertigkeiten + motivationale und soziale Bereitschaft) Lernergebnisse sind Momentaufnahmen Unterbewertung emotionaler und motorischer Kompetenzen Input = Lernplan + -inhalte Kompetenz = Vermögen, auf das die Person zurückgreifen kann Performanz = das, was die Person in einer bestimmten Situation daraus macht = Output (=Anwendungsfähigkeit) Outcome + Ergebnis einer Lernphase/Kompetenzerwerb + Anwendungsfähigkeit + Leistung erbracht mittelbares Ergebnis einer Lernphase/Kompetenzerwerb + am Ende Leistung erbracht + Anwendungsfähigkeit (Bildungsstandard, Fremd- u. Selbstevaluierung, Feedback, Langzeitwirkungen) Lern-Lehrprozess o klare Erwartungshaltungen o positive Lerneinstellung o Standards f. kompetenzorientiertes Unterrichten Kompetenzformen: 1. Selbstkompetenz (Einordnung des eigenen Erfahrungswissens + Selbstbewusstsein + Identität, Selbstwahrnehmung, Auftreten, Aufmerksamkeit, …) 2. Fachkompetenz (fachbezogenes Wissen, Techniken, grundlegende motorische Fähigkeiten 3. Sozialkompetenz (soziale Interaktionen + notwendige Fähigkeiten Kommunikationsfähigkeit, Konfliktlösefähigkeit, Empathie, Rollenverständnis, faires Handeln) 17 4. Methodenkompetenz (Fähigkeit Planung, Gestaltung, Organisation, Durchführung Lernen + Lernarrangement systematische + kreative Problemlösung, Lernhilfen, Lernmethoden + -techniken) Dimensionen Kompetenzmodell: Inhaltsebene Lehrstoff o Allg. sportmot. Fähigkeiten + Sportarten o Handlungsdimensionen (Spielen, leisten, darstellen, gestalten, erleben, Gesundheit) Handlungsebene Kompetenzen o Dimensionen (Fach-, Selbst-, Sozial- und Methodenkompetenz) o Ausprägung (Wissen, Können und Wollen) 2.1.3. Ansätze der Sportpädagogik /Grundrichtungen Vergleiche und diskutiere diese vor dem Hintergrund pädagogischer Zielsetzung und praktischer Konsequenz Nenne unterschiedliche Sportpädagogische Ansätze. Vergleiche & diskutiere diese vor dem Hintergrund pädagogischer Zielsetzung und praktischer Konsequenz. - Sportartenkonzept - Mehrperspektivität - Handlungsfähigkeit - Bildungstheoretische Sportpädagogik - Reflexive Grundbildung 1. Sportartenkonzept a. Fester Kanon an Sportarten wichtig (versch. Sportarten können) b. Grundverhaltensweisen im Sport (Leistungsfähigkeit verlustfrei in messbare Leistung umsetzen – LA; Leistung ist Bewegung selbst – Turnen; direkter Vgl. mit Gegner – Tennis) Zielsetzung: Fähigkeiten und Fertigkeiten für das Sporttreiben (Sportspiele) Praktische Konsequenz: im Unterricht wird wirklich Sport betrieben und Leistung kann als Basis (z.B. für Benotung) herangezogen werden, Sportverständnis der Schüler, Leistung steht im Vordergrund im vgl. zu Mehrperspektivität 2. Mehrperspektivität Zielsetzung: sinn, was können wir mit dem Sportunterricht erreichen Menschen sollen Sport angemessen nach ihren Erwartungen betreiben damit auch u.a. die Entwicklung gefördert wird Perspektiven Erziehung: Bewegung, ästhetisch, Sicherheit und Wagnis, Leistung, Sozial, Gesundheit, Natur, Geschlechter, Interkulturelles Lernen, Verständigung, fächerübergreifendes Lernen, Schulentwicklung Praktische Konsequenz: Soziale Förderung, Teamfähigkeit, Ausgeglichenheit (Ballspiele Mädchen, Jungs Sportartenkonzept geht auf Leistung) 3. Sport zur Entwicklung der Lebenskunst 18 Zielsetzung: Sport als Lebens Bereicherung (=individuelle Balance); Stellenwert Sport (individuell), Sportmöglichkeiten optimal/kreativ nutzen, nicht unbedingt Programme verwenden Praktische Konsequenzen: o Gegenwart erfüllen Spaß o Gewohnheiten entwickeln Regelmäßigkeit, Erkenntnis welche Sportmöglichkeiten das Leben bereichern, o Ambivalenz erkennen Sinnhaftigkeit im Sport (Nutzen & Schaden), o Verantwortung übernehmen 4. Handlungsfähigkeit Zielsetzung: o Integration der bisherigen Konzepte o Vereinigung o Erziehung unter Bezug auf Sport ermöglichen zum Sport Sport betreiben können im Sport Mehrperspektivität durch Sport Lebenskunst – Mehrwert in anderen Lebensbereichen Praktische Konsequenzen: o Individuelle Sportausübung (kann leistungsmäßigen oder gesundheitlichen Sport betreiben) o Sozialisationsinstanzen bieten Erfahrungsräume/fördern/fordern/reflektieren 5. Bildungstheoretische Sportpädagogik Zielsetzung: o Sinnhaftigkeit/Begründbarkeit erzieherischen Handels (Warum?), o Kritische Funktion (Gesundheitserziehung zu -bildung), o Körperliche Bewegung zeigt Bildungspotenzial (Aufnahmefähig von Bildungsinhalten) o legitimationsfrage, wieso ist es wichtig, dass Kinder sportlich erzogen werden… praktische Konsequenz: Erziehung zum Sport: Bewegung erleben Erziehung durch Sport: Selbstbestimmung, Mitbestimmung, Solidaritätsfähigkeit (soziale Einstellung) 6. Reflexive Grundbildung: - Grundlage des Lehrplans Primarstufe und Sek 1 - Fachliches Wissen soll im Bildungsprozess von Lehrenden und Lernenden hinterfragt werden hinsichtlich: o seiner Entstehung/Entwicklung o seines Geltungsanspruches 19 o seiner Limitationen (Begrenzung, Einschränkung) o seiner Funktionen o seiner Nutzungsmöglichkeiten und aktuellen Nutzung o seiner ethischen Implikationen o einer Aussagekraft bzw. Relevanz in bestimmten Kontexten o seiner persönlichen Lebensrelevanz 2.1.4 …Bestimmungsstücke (Was bestimmt den Sport) von Sport und die Problematik einer Definition von Sport und haben ein Sportverständnis vor pädagogischem Hintergrund aufgebaut Was bestimmt den Sport (Bestimmungsstücke)? Erläutere die Problematik Sport klar zu definieren. (Dafür Sportverständnis vor pädagogischem Hintergrund wichtig) Kernaussagen/Bestimmungsstücke von Sport Handlungen im Sport basieren hauptsächlich auf Bewegungen und körperlichem Einsatz Erfolg ist im Prinzip freiwillig Ist im Prinzip Zweckfrei (zielt nicht auf bestimmte (materielle) Zwecke ab Sport besteht aus willkürlich geschaffenen Handlungen fiktive Realität (dass man ein Tor absteckt wo man reintreffen muss, Bahnen zum laufen zieht, nach bestimmten Spielregeln spielen muss) Lösung der Aufgaben sind immer personengebunden Regeln Absprachen und Vereinbarungen im gemeinsamen Sporttreiben Sport ist nicht lebensnotwendig, wird um selbst willen betrieben Definition + Ergänzungen „Sport ist die willkürliche Schaffung von Aufgaben, Problemen oder Konflikten, die vorwiegend mit körperlichen Mitteln gelöst werden. Die Lösungen sind beliebig wiederholbar, verbesserbar und übbar, und die Handlungsergebnisse führen nicht unmittelbar zu materiellen Veränderungen“ (Volkamer, 1987, 53) Üben, wiederholen, trainieren Kreislauf derselben Tätigkeiten Regeln konstituieren (gründen) das sportliche Geschehen zwischen Menschen (vgl. Digel,1983) (Regeln, zentrale Rolle im klassischen Sportverständnis) Die vordergründige Zweckfreiheit führt zur Notwendigkeit individueller Sinngebung (vgl. Ehni 1977, Kurz, 2000) Sinn für sich selber suchen (Stressabbau, Ausgleich,..) F1 Bsp. Niki Lauder, keinen Sinn mehr gesehen mit Auto im Kreis zu fahren Comeback, wieder eigenen Sinn gefunden Sport im weiteren Sinne: geht über den normierten Wettkampfsport hinaus 20 schließt die Vielfalt der gegenwärtigen Bewegungskultur mit ein (Bsp. Slackline, Yoga, alle Darstellung und Bewegungsformen) Körperliche Aktivität: meint jede durch die Skelettmuskulatur ausgelöste Bewegung, die den Energieverbrauch über den Ruheumsatz anhebt 2.1.5. Sie können Anforderungen, die Sport stellt jeweils in einigen Sätzen charakterisieren (Bewegungs-, Interaktions- und Realisationsaspekt) Was charakterisiert die Anforderungen, die im Sport gestellt werden? (Bewegungs- interaktions- und Realisierungsaspekte Anforderungen die der Sport stellt Bewegung, Interaktion, Realisierung 1. Bewegungsaspekt Lösungen von Aufgaben mit körperlichen Mitteln o Bewegung ohne weitere Hilfsmittel (Laufen, Springen, Schwimmen, Klettern….) o Weiterbeförderung von Objekten (Schlagballwurf, Kugelstoßen…) o Mit Unterstützung von Objekten (Hockey, Stabhochsprung, Ski, Tennis…) o Feststehende Geräte (Trampolin, Barren…) o Fremde Antriebsenergie (Reiten, Rennsport…) eigentlich nur noch Regulierende Funktion 2. Interaktionsaspekt Bewegungsinteraktion (Fotos) o Wir bewegen uns in Beziehung (Bewegung in Beziehung: sozialer Kontext, Team, Gegner) o Wir beziehen uns auf Bewegung (Beziehen auf Bewegung: Fußball – Ball wird weggeschossen, du läufst nach) Ziel ist das Handlungsgeschehen zu arrangieren Auch im Sport gilt: man kann nicht nicht interagieren! 3. Realisierungsaspekt a. Spielen b. Erholen c. Üben, trainieren d. Leisten e. Kämpfen, Wettkämpfe f. Tanzen, Gestalten 21 Spielen: freies Spiel (wenig regelgeleitet) Sportspiel (regeln spielen Fundamentale Rolle) Erholung: wichtig Ruhe Phasen einzubauen, herunterkommen, (Pause von den ganzen Reizen) Üben, Trainieren was im klassischen Sportunterricht gemacht wird, wird vorgezeigt, Kinder üben es mehrfach ÜBEN – wiederholte Ausführung einer Tätigkeit TRAINIEREN - systematische Steigerung/Leistungsentwicklung Realisieren. Beherrschen, leisten (Wettkampfbeispiel) Kämpfen, Wettkämpfe Gestalten, Tanzen kann mit Eindruck und Ausdruck verbunden werden 2.1.6 Sie können Wirkungen und Sinnmomente des Sporttreibens benennen und kurz beschreiben Wirkung des Sporttreibens Beschreibe und benenne Wirkungen und Sinnmomente des Sporttreibens Erfahrungen (die im Sport gemacht werden) Personale Erfahrungen o Körperliche, leibliche Erfahrungen (Muskelaufbau) o Kognitiv-emotionale Erfahrungen Soziale Erfahrungen (Soft-skills, Zusammenhalt, Fairness) Materiale Erfahrungen Welche Wirkungen erwarten wir uns im Sport? Wirkungen: - Somatisch (körperlich) - Konditionell - Motorisch (Bewegungsablauf) - Sensorisch (Sinnesorgane) - Kognitiv (kognitive Fähigkeiten durch Sport fördern) – Wahrnehmen, Denken, Erkennen - Emotional (Wettkampfbestreitung – Sieg vs. Niederlage, Spaß) - Motivational - Sozial (Gefühl von Zugehörigkeit, Respekt) 22 2.2.1 Studierende können Entwicklung umfassend definieren und im Kontext Reifung, Sozialisation und Lernen verorten Definierte Entwicklung umfassend im Kontext mit Reifung, Sozialisation und Lernen Entwicklung = eine Reihe von miteinander zusammenhängenden Veränderungen, die auf einen Lebenslauf bezogen sind (Lebenslang/langfristig) Der Begriff der Entwicklung - Steht für eine langfristige, mehr oder weniger geordnete Veränderung von Individuen in komplexen Person-Umwelt-Bezügen (Person= Genetisch) - Dabei wird von einem Interaktionistischen 1 Grundverständnis ausgegangen 1 (aufeinander bezogenes Handel von min. 2 Personen) o Das sich sowohl auf die Interaktion (Beeinflussung) zwischen Anlage und Umwelt o Als auch auf die Interaktion „zwischen individuellen Fähigkeiten und Tendenzen auf der einen Seite und soziokulturellen, sozioökonomischen und sozioökologischen Faktoren auf der anderen Seite“ bezieht Entwicklung als aktiver Prozess Der aktiven Rolle des Individuums im Sinne einer selbstbestimmten Entwicklung kommt zentrale Bedeutung zu. 23 Zusammenhänge: Lernen, Reifung, Sozialisation sind Teile der Entwicklung und treiben sie voran Heute: gegenseitige Entwicklung (Subjekt entwickelt sich weiter, die Personen im Umfeld auch) Entwicklungstheorie heute Entwicklung wird als transaktionales (interaktives) systematisches Geschehen betrachtet Keine Ursache-Wirkung-Beziehung das Entwicklungssubjekt und seine Umwelt bilden ein Gesamtsystem, in dem beide gegenseitig aufeinander einwirken beeinflussen sich gegenseitig bei den Veränderungen in den einzelnen Systemteilen Heute: gegenseitliche Entwicklung! Ruhiges Kind = Ruhige Mutter und andersrum! 24 2.2.2. Sie können den kritischen Blick auf die jeweils nächste Generation diskutieren. Sie wissen um die soziokulturellen Änderungen zwischen den Generationen (Maturists bis Generation Z) Diskutieren mit kritischem Blick die nächste Generation. Beschreibe die soziokulturellen Änderungen zwischen den Generationen (Maturists bis Generation Z) Kritik an der nächsten Generation- warum? 1. Die Entwicklungsbedingungen unterliegen einem laufenden gesellschaftlichen Wandel 2. Unterschiedliche Erfahrungen & Ziele in den unterschiedlichen Generationen Die je ältere Generation machte völlig andere Erfahrungen und hatte andere soziokulturelle Rahmenbedingungen des Aufwachsens. Es ist nicht nur ein Vergessen/ Schönreden der eigenen Kindheit/Jugendzeit sondern auch, dass es schwierig ist das Kind zu verstehen, weil man das als Kind nicht erlebt hat 3. Die Ziele der erziehenden und zu erziehenden Generationen unterscheiden sich grundlegend (Kinder/Jugendliche sind darauf fokussiert, dass es ihnen jetzt gut geht (Gegenwarst-fokussiert und die Eltern sind darauf fokussiert, dass die Kinder eine gute Entwicklung nehmen (Zukunftsorientiert) Dadurch treffen zwei völlig verschiedene Ansprüche aufeinander, was natürlich auch großes Konfliktpotenzial hat Fehlendes Verständnis für die Situation der Kinder Wenn wir eher Defizit orientiert denken beim Unterrichten: Dann melden wir vor allem negative Sachen rück, das ist nicht gut, dort musst du dich weiter entwickeln und das fehlt noch… -schaut mehr auf das was fehlt Positiv orientiert: Werden positive Sachen zurückgemeldet, Person wird unterstützt/gelobt man gibt evtl. auch mehr Tipps und somit auch motiviert… da hast du gute Fähigkeiten und…. - Schaut mehr auf die Ressourcen Sonnenseite: Nächste Generation ist Hoffnungsträger unserer Gesellschaft mit der Chancen zur Gestaltung eines eigenen Lebensstils Schattenseite: Nächste Generation ist Risikogruppe mit psychischen und psychosozialen Defiziten 25 Maturists (geboren vor 1945) - Klar definierte Geschlechterrollen & Frauenbild, Technologie uninteressant, gleicher Job lebenslang, Face to Face Kommunikation Baby Boomers (1945-1960) - Familienorientierung, Wirtschaftswunder, Zeitalter d. Teenager, Jobsicherheit, erste IT-Erfahrungen, face-to-face, Telefon, E-Mail Generation X (1961-1980) - Mauerfall, PC, Zunahme Scheidungen, Work-Life-Balance, Digital Immigrants, Nachrichten schreiben, E-Mail, Telefon Generation Y (1981-1995) - Terroranschläge, Social Media, PS, Reality TV, Freiheit, Flexibel, Digital Natives, Online, Mobil Kommunikation Generation Z (ab 1995) - Wirtschaftlicher Abschwung, Klimawandel, Globalisierung, befristete Arbeitsverhältnisse/Ausbildung, Sicherheit, Stabilität, abhängig von IT, Multitasking- Karriere, Facetime Soziokulturelle Unterschiede: Aufwachsen in unterschiedlichen Rahmenbedingungen hat auch ganz anderes Verständnis für die Medien zur Folge Eine Person die mit Handy aufgewachsen ist, hat natürlich eine ganz andere Einstellung, denkt nicht dass es negativ sein könnte und sieht mehr die Vorteile/ 26 Nutzungsbedingungen. Eine Person die erst im Alter und nicht von Anfang an damit konfrontiert wurde, ist damit evtl. überfordert, hat eine andere Einstellung dazu, weil sie es nicht kennen… - eher negativ! Wir müssen im pädagogischen Sinne lernen, die Entwicklung der Kinder besser zu verstehen Quantität der Nutzung der Medien ist nicht das Problem, sondern wie wir es nutzen Wissenschaft zeichnet ein ambivalentes Bild Erhebliche Freiräume in der Lebensgestaltung Erschwerte Entwicklungsbedingungen o Zugriff auf Informationen, modernste o Reduzierte Bewegungswelt Technologien o Nutzung virtueller Welten o Verinselung o Kompetenz des Multi-Tasking o Fertige Wegwerfprodukte o Sekundärerleben (nicht in der Realität sondern übers Handy) o Fehlen sinngebender Instanzen (bsp. Religion…) 2.2.2. + 2.2.3. Sie können die Bedeutung soziokultureller Veränderungen für die Entwicklung insbesondere im Kontext von Bewegung und Sport an exemplarischen Beispielen (z.B. Entwicklung der sportmotorischen Leistungsfähigkeit, Social Media,…) diskutieren Welche Bedeutung haben soziokulturelle Veränderungen für die Entwicklung insbesondere im Kontext von Bewegung und Sport an exemplarischen Beispielen? (Entwicklung der sportmotorischen Leistungsfähigkeit, Social Media,..) Diskutiere! soziokulturelle Veränderungen: BMI ist in den letzten Jahren bei den jungen Menschen gestiegen (bezogen auf nicht fitte Menschen Übergewichtige) o Bsp. Fokus im Sportunterricht auf andere Schwerpunkte setzen, Sportgrundlagen + evtl. Gesundheitserziehung (in der Schule fehlt es an einem Fach, dass sich speziell mit Gesundheit befasst) könnte auch beim Sportunterricht zur Sprache kommen Motorische Leistungsfähigkeit: Leistungsminderung bei verschiedenen Laufdistanzen/-dauer (Unterschiede zw. männlich, weiblich, Veränderungen zw. 1975-2000 – Leistungsminderung im Schnitt 10-15%) Mediennutzung: Jeder hat ein Handy und benutzt es oft exzessiv (Maßlos) (= oft keine Selbstregulation), speziell Social Media wie Instagram ist ein tägliches Brot (fördert einerseits einen gewissen Ansporn zu Bewegung und Sport durch Fitness-Influencer, kann aber auch negativ verwendet werden, indem man z.B. zu viel macht schlecht 27 für den Körper bzw. in Richtung Diät geht Mädchen besonders betroffen (Vergleiche mit Fitness-Influencerinnen) o Entgegenwirken, dass sich Kinder mehr auf Bewegung und Sport konzentrieren und nicht abgelenkt sind (Jugend zum Sport Handyverbot für Betreuer und teilnehmende Kinder) 2.2.3. – 2.2.5 Studierende können aktuelle pädagogisch relevante Aspekte von Entwicklung thematisieren und die Bedeutung der Bewegung im Kontext der Entwicklung sowie damit verbundene Entwicklungsaufgaben (Kindheit, Jugendalter, Alter benennen) Thematisiere aktuelle pädagogisch relevante Aspekte von Entwicklung. Benenne die Bedeutung der Bewegung im Kontext der Entwicklung sowie die damit verbundenen Entwicklungsaufgaben. (Kindheit, Jugendalter, Alter) Bedeutung Bewegung bzgl. Entwicklung + Entwicklungsaufgaben Aspekte - Entwicklung - Plastizität (formbarkeit) der motorischen Entwicklung - Konstanten in der kindlichen Entwicklung - Einflussfaktoren motorischer Entwicklung Entwicklungsaufgaben + Bedeutung der Bewegung - Alters- und lebenszeitgebundene Einflüsse - Biografische Einflüsse - Einfluss Kindesalter - Wirkung von B&S - Entwicklungsziele durch B&S - Sport und ältere Menschen ENTWICKLUNG Plastizität (Formbarkeit) d. motorischen Entwicklung: = Veränderbarkeit innerhalb einer Person (lebenslang) motorische Entwicklungsverläufe veränderbar Konstanten in der kindlichen Entwicklung: 1. Kinder erschließen Welt durch Bewegung (transaktionales Grundverständnis) o Kind kann nicht reden krabbelt herum 2. Selbstständige Eigentätigkeit Kind 3. Erzieherischer Einfluss o Klettert gerne Kletterwand hinbauen, um es zu fördern 4. Bestes motorisches Lernalter 10-12J 5. Schneller Fortschritt in motorischer Lernfähigkeit 6. Aneignung vielfältige Bewegungsformen 28 Einflussfaktoren motorische Entwicklung: Direkte: körperl. Belastungen Schule, Beruf, Training + Pubertät (Reifungsprozesse) Indirekte: Persönlichkeitsmerkale (Sportmotive), soziales Umfeld (Freunde) o Durch eigene Interessen spielt man mehr Fußball, Freunde gehen gerne Turnen – geht öfter turnrn Intentionale: Anpassungserscheinungen (durch Training/ Lernprozesse), Erwerb Fähigkeiten o Absichtlich Maßnahmen ergreifen, um besser zu werden – aktiv um sich weiter zu entwickeln Nicht intentionale: Alltagsbelastung/ -erfahrungen/ -bewegungen (Schulweg) o Z.b. Sportgeräte im Freien drang drüber zu laufen aber unbewusst bekommt besseres Körpergefühl Alters- und lebenszeitgebundene Einflüsse: Genetisch - biologische Entwicklungsprozesse Entwicklungsaufgaben o Kind: Aufbau Grundvertrauen, soziales Rollenverhalten, motorische/ sprachliche/soziale Kompetenzen o Jugend: eigene Geschlechterrolle, soziale Kompetenz, Norm- u. Wertesystem, Umgang Konsumangebote, Beziehungsaufbau, individ. Lebensplan Selbstständiger Soziale Kontakte knüpft Körper akzeptieren o Erwachsen: ökonomische Selbstversorgung, Teilnahme an Kultur Akzeptieren, dass sie nicht mehr jung bestimmte Einschränkungen Mit bewusstsein neu starten Biografische Einflüsse: Lebensereignisse (Schicksalsschläge, Verlertzung) kulturell-historische Umstände Unfälle, Erkrankungen (Bsp. Freund von mir hat Gehirntumor mit 16 bekommen und hat lange keinen Sport mehr machen dürfen und hat körperl. Stärke erst wieder aufbauen müssen) Einfluss Kindesalter: Genetische Prädisposition (Talent) Umweltbedingungen (Wohnumgebung, Sozialisationspartner, Schule) Sportbezogene Orientierung Eltern/ Sportaktivität Eltern 29 Wirkung von Bewegung und Sport: Entwicklungs-Belastungs-Bewältigung o Mutter Drogenabhängig Sport war die Rettung vom Kind Sport hilft in belastenden Situationen Stress-Krankheits-Bewältigung o Durch Sport nicht so anfällig für Krankheiten & stressresisdenter Lernen auf den Körper zu vertrauen Körper akzeptieren Gesundheit stärken Entwicklungsziele durch Bewegung und Sport: Herausbildung Körper- und Selbstkonzept Stärkung Gesundheitsressourcen Förderung soziale Integration Sport und ältere Menschen: Kompensation und Prävention Akzeptanz des Alterns Lebenszeitsportler, Wiedereinsteiger, Neueinsteiger 2.3.1. Studierende kennen Modelle, Organisationsformen und Aspekte der politischen Steuerung des Sports auf nationaler und europäischer Ebene sowie Tätigkeitsbedingungen im Sport und deren pädagogische Relevanz Was sind Modelle, Organisationsformen und Aspekte der politischen Steuerung des Sports auf nationaler und europäischer Ebene? Beschreibe die Tätigkeitsbedingungen im Sport und deren pädagogische Relevanz. Modelle Europäisches Sportmodell - Aufgaben Sport: o Erzieherische o Gesundheitsfördernde o Gesellschaftliche o Kulturelle o Spielerische - 3% des Welthandels ist Sport Organisationsformen: - Lokale Sportverbäne Vereine 30 - Regionale Sportverbände OÖ Fußballverband - Nationale Sportverbände Österreichischer Pferdesportverband - Europäische Sportverbände UEFA Aspekte politische Steuerung: - Ehrenamtlichkeit - Nationale Identität o internationale Wettkämpfe Länder können Traditionen und Kultur demonstrieren - negative Aspekte o Missbrauch für ideologische Zwecke, Nationalismus + Rassismus Tätigkeitsbedingungen: Prinzipielle Bedingungen o Möglichkeit Teilnahme o Professionalität/ Reglementierung d. Angebots o Bewertung d. Leistungen o Kosten Sporttreiben (d.h. jede Sportart hat einen unterschiedlichen Kostenaufwand) Spezielle Bedingungen o Zeitliche o Räumliche + Materielle o Soziale =pädagogische Relevanz von Organisationsformen: - Teilnahme - Zugehörigkeit, Bewertung Leistung - „Kräftemessen“ - zeitliche Freizeitbeschäftigung/ Ausgleich zur Schule z.B., soziale o anderes soziales Umfeld als Zuhause oder in der Schule (soziale Kompetenz) o leichteres Kontakte knüpfen, da selbe Interessen (sportbegeistert) 2.3.2. Studierende können die Relation von Selbstzweck und Instrumentalisierung sportlicher Aktivitäten kritisch diskutieren und in diesem Kontext z.B. die Wirkung der Schulpflicht verorten. Sie wissen, was unter der Instrumentalisierung des Sports zu verstehen ist Was versteht man unter Relation? Diskutiere die Relation von Selbstzweck und Instrumentalisierung sportlicher Aktivität kritisch und ordne im Kontext beispielsweise die Wirkung der Schulpflicht richtig ein. Instrumentalisierung des Sports - Schulsport als Pflicht Generell kann außer Zweifel gestellt werden, dass das Unterrichtsfach Bewegung und Sport Pflicht sein „muss“ 31 o Teilhabe am Bewegung- und Sportgeschehen im Sinne einer Zukunftsorientierung ist wichtig! Zugang den sie sonst nicht hätten (auch wenn erst negative Einstellung) o Bedeutung von Bewegung und Sport als Bildungsgut (damit auseinandersetzen) o Bewegungsarmut Aufbau eines körperlich aktiven Lebensstils (Sportunterricht kann wesentliche Komponente dafür sein) o Aufgrund der Rahmenbedingungen des Schulsystems das Fach B&S freiwillig zu machen, unmöglich - zahlreiche Experimente zeigten dies Veränderungen von Sport indem er Schulsport wird Der ursprünglich freiwillige wird zur Pflicht Kompensationsmittel für einen bewegungsarmen Schulalltag und andere Schwächen des Schulsystems: o Sozialverhalten o Diversität o Freude und Spaß an der Tätigkeit B&S sollte nicht nur als Kompensationsmittel dienen Teil des allgemeinen Berechtigungssystems Wie mit Beurteilung umgehen? Unreflektierte Übernahme Ablehnung des Leistungssportprinzips Lebenserwartung und Leistungsfähigkeit im höherem alter nimmt zu Erhöhung der Risikofaktoren, die zu Erkrankungen führen können, die auch mit Bewegungsmangel gekoppelt sind Selbstzweck individueller Ausdruck eines Individuums, fördert Gesundheit im gewissen Maße, Erfüllung, Gefühl von Freiheit und Selbstgestaltung Instrumentalisierung = Schulsport als Pflicht - Teilhabe am Sportgeschehen Zukunftsorientiert - Bedeutung von Bewegung und Sport als Bildungsgut - von Bewegungsarmut zu körperlich aktivem Lebensstil - Rahmenbedingungen d. Schulsystems Relation (wechselseitige Bedingung, 2 Dinge vergleichen lassen) - Gesundheitsfördernd - in gewisser Weise Selbstgestaltung im Schulsport (man kann Wünsche äußern) - Rahmenbedingungen des Schulsystems könnten nicht die Interessen der Schüler vertreten (d.h. das Fach sollte eher flexibel gestaltet werden, dass Bewegung und Sport mit Spaß verbunden ist und sich in weiterer Folge zu einem aktiveren Lebensstil entwickelt) 2.3.3. Studierende können Fragen zur Entwicklung des Sports stellen und reflektieren Formuliere Fragen zur Entwicklung des Sports und reflektiere diese. 32 Pädagogisch: Welche Maßnahmen und Rahmenbedingungen braucht es, um B&S für die breite Bevölkerung zu ermöglichen? z.B. Aktionspläne, Tag des Sports, Sports4Fun, Jugend zum Sport Welche Steuerungsmaßnahmen braucht es für die Entwicklung des Leistungssports? Vereine, Förderung der Vereine Verknüpfung Schulsystem mit Vereine Wie kann B&S mit Klimaschutzzielen in Einklang gebracht werden? Ansporn mehr Fahrrad zu fahren im Sommer, einfacher Fahrradverleih, andere Möglichkeiten für das Präparieren der Skipisten Wie kann der Zugang zu Bewegung für Personen mit unterschiedlichen Voraussetzungen ermöglicht/verbessert werden? Diversität: Gender, Alter, Begabung/Beeinträchtigung (soziales Umfeld ändern) Behindertensportprogramm ausbauen, „Werbung“ in Schulen/sich an Schulen wenden 2.3.4. Sie können den Stellenwert sportlicher Aktivität für Menschen vor dem Hintergrund unterschiedlicher Faktoren diskutieren Diskutiere den Stellenwert sportlicher Aktivität für Menschen vor dem Hintergrund unterschiedlicher Fakten. Wie und was trägt Sport letztlich zur Lebensqualität bei? Fakten: Nationaler Aktionsplan Bewegung (POV: mangelndes Bewegungsausmaß) Nationaler Aktionsplan Bewegung (Ziele wie gesunde und sichere Bewegung) Ergebnisse: Lebenserwartung verbessert (ca. 10 Jahre) durch Plan Frauen gesünderes Ernährungsverhalten Jüngere Männer bewegen sich häufiger Übergewicht nimmt bei jüngeren Männern zu Sportengagement und seine typischen Formen: Individuum in Gruppe Pflicht und Freiwilligkeit = Bindung Lust + Leistung = Motive Inhalte Räume (Sportstätte) Anleitung (Betreuung) Handlungsrollen Sportengagement: Akteur Konsument 33 Arrangeur Instrukteur Kommunikator Stellenwert: Pädagogische Konsequenzen o Teambuilding o intrinsische Motivation besser zu werden o soziale Kompetenzen im Umgang mit anderen Menschen in leistungsorientierten Situationen) o gefördert werden sollten Akteur/ Konsument/ Arrangeur/ Instrukteur/ Kommunikator KAPITEL 3 Was soll die Sportpädagogik empfehlen? Handlungsorientierungen Benenne wesentliche historische fachdidaktische Ansätze und verorte das Spannungsverhältnis zwischen Zielsetzungen auf individueller und gesellschaftlicher Ebene. Philanthropen - Geist der Aufklärung John Locke, Jacques Rousseau, Immanuel Kant Salzmann, Gotthilf - GutsMuths Johann Christoph Friedrich - Menschenbild - Erste Phase der Reformpädagogik SPANNUNGSVERHÄLTNIS 34 HISTORISCHER RÜCKBLICK Rousseau man muss vom Kinde aus erziehen, dass die Individualität der Ansatzpunkt für alle pädagogischen Handlungen ist die Bewegung ist wichtig sodass sich das Kind individuell entwickelt - Kulturpessimismus - Erlebnispädagogische Ansatz durch versch. Erlebnisse, versch. Erfahrungen Philanthropen - Denken im Geist der Aufklärung - Menschenbild o Körperliche Gesundheit als Voraussetzung für geistige Frische o Bildungsoptimismus o Täglich vielfältige Gymnastik - Erste Phase der Reformpädagogik - Dinge wo die Gesellschaft dahinter steht Gesellschaft steht im Vordergrund Gegenüberstellung ROSSEAU PHILANTHROPEN - Zweck der Leibesübungen liegt in - Zweck der Leibesübungen liegt im der natürlichen Entfaltung der Erwerb lebenspraktischer Kräfte und Anlagen Fertigkeiten, in der Erhaltung der Gesundheit, in der sittlichen - Individualerziehung Erziehung - Institutionelle Erziehung Schulturnen & die deutsche Turnbewegung (gesellschaftlich) - Einrichtung öffentlicher Turnplätze (1811) - Politische Auseinandersetzung, Turnsperre (1820) bürgerlich nationaler Aufbruch - Turnen steif und formalistisch - Wehrtauglichkeit und folgsames Untertanen sein - Motto: Frisch, Fromm, Fröhlich, Frei 35 Preußisches Schulturnen (nach Adolf Spieß 1810/58) (gesellschaftlich) - Gilt als Begründer des deutschen Schulturnens - Spieß wurde aufgefordert, ein von „aufrührerischen Elementen“ befreites Konzept für das Schulturnen zu erstellen - Ziele: Gesundheit und Wehrtüchtigkeit - Körperbeherrschung, Ordnung & Disziplin: Leib unter der Herrschaft des Geistes - Spieß’sche Freiübungen Bsp. Beschreibung nach Spieß: Gehen zum Kreise, beim Umzug links biegt der Führer auf eine Kreislinie ein & schließt sich an den letzten an (Führer zum Kreis links – marsch) Ebenso rechts zu üben Natürliches Turnen (Gaulhofer 1885/1941 & Streicher 1891-1985) – (Reformpäd. Leibeserziehung) – (Individium) - Stark nach dem Kind richten - An der kindlichen Bewegungsbedürfnissen ausgerichtet: o Wir versuchen, die Kinder möglichst frei üben zu lassen o Wir zeigen ihnen nichts, sondern stellen Aufgaben, welche sie selber bewältigen müssen - Ansatzpunkt Körper - Ziel der ganze Mensch - Kulturkritik biologische Begründung der Bewegungserziehung NS-Leibeserziehung – Körperertüchtigung im Nationalsozialismus (1933 – 1945) (gesellschaftlich) - Wehrtüchtig - Ideologie von Volk, Wehr, Rasse & Führer auf Schule und Leibesübungen übertragen - Bis zu 5h/Woche - Gehorsam, Nationalismus - Inhalte o Kampfsport o Geländeübungen o Boxen o Märsche wer nicht mithalten kann ist nach dem „Ausleseerlass“ von der Schule zu verweisen - Wehrertüchtigung mit den bekannten Folgen DDR-Körpererziehung - Sport in den Ostblockländern (Gesellschaftlich – bisschen mehr in Individuum Richtung) - Körperliche Leistungsfähigkeit 36 - Ordnung & Disziplin - Kollektivität und Kooperativität - Ausbildung der sozialisitischen Persönlichkeit Theorie der Leibeserziehung (nach 2. WK) (Individuum) - Wissenschaftliche Etablierung der Disziplin an den Universitäten - Formulierung einer Bildungstheorie der Leibeserziehung o Anthropologische Begründung des Faches: Ganzheitlich (Leiblichkeit) Kultur als „sekundäre Natürlichkeit“ o Was ist Bildung? Erziehung durch Sport (Leibesübungen) steht im Mittelpunkt o Was ist das Bildende an der Leibeserziehung? o Spielen, Gestalten, Üben, Leisten, & Wettkämpfen als zentrale Bildungsgehalte Sportcurriculum - Curriculumstheorie des Sports (ab ca. 1970) (gesellschaftlich) - Gesellschaftliche Anforderungen stehen im Mittelpunkt - Orientierung an den außerschulischen Sportarten - Sensomotorisches Lehr-Lernveständis (Ungerer, Daugs) - Operationalisierte Lernziele Benenne Ziele, Inhalte, Methoden und Qualitätsmerkmale unterschiedlicher fachdidaktischer Konzepte und beschreibe differenziert Ziele und Qualitätsmerkmale und skizziere Inhalte und Methoden anhand selbst gewählter Beispiele. Zeitgemäßer Schulsport zeigt sich auf verschiedenen Ebenen Ziel – Inhalte – Methoden Unterricht setzt sich immer aus 3 verschiedenen Fragen zusammen: Welch Ziele verfolgt der Unterricht, mit welchen Inhalten sollten diese Ziele erreicht werden und welche Methoden sind dafür geeignet Inhalte = Was – zb in dem wir bestimmte Sportart ausführen , rolle, Rad, passen, fangen lernen Methoden = wie mit welchen Mitteln soll das Ziel erreicht werden und wie sollen die Inhalte entsprechend vermittelt werden - Gibt viele verschiedene Methoden 37 Wie Unterricht gestaltet wird steht immer in einem Gesellschaftlichen Kontext (1. Klasse 2. Schule 3. Komplexe gesellschaftliche Struktur der schule) Schulsport Position Heute: - Konservative Position – Sportartenkonzept - Pragmatische Position – Handlungsfähigkeit/Mehrperspektivität - Die alternative Position – Bewegungserziehung - Die fundamentale Position – Spaßorientierung - Kleine Geschichten statt große Entwürfe – Unterricht auswerten - Kompetenzorientierter Unterricht Konservative Position – Sportartenkonzept - Realkonzept in der Schule - Traditionelle Sportarten alle Sportarten werden durchgenommen (Fußball, Handball, Turnen, LA, Badmington) - Ziel: Fähigkeit zum lebenslangen Sporttreiben - Keine pädagogischen Ziele die über das Sporttreiben hinaus gehen - Inhalte o Methodische Übungsreihe o Verschiedene Bewegungsintensitäten o Sportarten Regelkomform ausüben o Klassische Individualsportarten o Ausgewählte Sportspiele - Intensivierungskonzepte Man geht bei diesem Ansatz davon aus, dass es wichtig ist, dass sich Schüler viel bewegen Daher auch Qualitätsmerkmal – die Bewegungsintensivierung bzw. auch Umfang an körperlicher Bewegung der im Rahmen des Sportunterrichts stattfinden soll Ziele: - Vermittlung von (traditionellen) Sportarten, damit Schüler am Sport teilhaben können - Hoher sportspezifischer Bewegungsumfang Inhalte: - Traditionelle Sportarten Methode: - Bewegungsanalyse (wie funktioniert eine Bewegung – man zerlegt sie in die einzelnen Bewegungsphasen, Hauptfunktionsphasen, Nebenfunktionsphasen, oder andere…) - Methodische Übungsreihen (bspw. Von leicht zu schwer) - Trainieren (Der entsprechenden Übungen) Qualität: - Korrekte Bewegungsanalysen und daraus abgeleitete methodische Übungsreihen 38 - Bewegungsintensität - Fähigkeit die Sportart regelkonform auszuüben Pragmatische Position – Handlungsfähigkeit - Unterricht vielfältig gestaltet - Schülerbedürfnisse werden in den SU eingebunden - Bedeutsame Sinneserfahrung - Eindrücke sammelt um auch später Sport zu machen - Am Sinn orientierte Auseinandersetzung mit sportlicher Aktivität - Schülerorientierung über Sinnperspektiven - Einbindung der Schülerbedürfnisse - Schülergerechte Veränderung des normierten Sports (bsp. Regelabänderungen damit alle teilnehmen können, damit die P. die es noch nicht so können auch ne Chance bekommen, bsp. Mehrere Berührungen bis Ball ins Tor gehen darf… mehr SpielerInnen werden eingebunden) - Mehrperspektivität (der Sport kann unter verschiedensten Sinnperspektiven betrachtet werden) Sinndimensionen aus Sicht der Lehrkraft – pädagogische Perspektiven (wie Erfahrungen im Sport gemacht werden können) Ein Unterricht, der diese 6 Perspektiven im Hintergrund hat, legt es als Ziel, dass SchülerInnen all diese 6 Perspektiven auch in unterschiedlichen Unterrichtssequenzen des Sporttreiben auch erfahren können und auch individuell reflektieren können, um herauszufinden, was ist mir eigentlich an Bewegung und Sport wichtig (Leistung, Wettzukämpfen, Wagnis… Ziele: 39 - Unterschiedlichen Sinnmomente des Sporttreibens erfahren - Die je individuell bedeutsamen Sinnmomente erkennen Inhalte: - Vielfalt sportlicher/körperlicher Bewegungen die es ermöglichen, unterschiedliche Sinnmomente an sie anzubinden Methode: - Bewegungsanalyse - Methodische Übungsreihen - Trainieren Qualität: - Korrekte Bewegungsanalysen und daraus abgeleitete methodische Übungsreihen - Bewegungsintensität - Fähigkeit die Sportart regelkonform auszuüben Die alternative Position – Bewegungserziehung (Bewegungs-/Körpererfahrung) - Identitätsannahme mit Körper Identifiziert - Spielt auf Leib-Seele-Problem drauf an - Gesundheitsperspektive - Eher Sportkritisch - Person (Kinder und Jugendliche) stehen im Mittelpunkt (vor allem deren Körperwahrnehmung) - Bewegung und Sport dienen der Selbsterfahrung -> Erweiterung der persönlichen Handlungsspielräume - Selbsterziehung durch ergebnisoffene Bewegungsmöglichkeiten und differenzierte Möglichkeiten der Körpererfahrung Nicht die Leistung steht im Mittelpunkt, sondern was tut mir körperlich gut, was sind Bewegungen die für mich angemessen sind, wie erlebe ich Muskel Anspannung und Entspannung…. Ziel: - Den eigenen Körper in Bewegung erfahren Inhalte: - Vielfältige Angebote, die das Erleben des eigenen Körpers ermöglichen (siehe unten) - Reflexion dieser Erfahrungen Methode - Ausprobieren - Offen für das individuelle Erleben, sensitiv, introspektiv Qualität - Raum für das eigenen Erleben und Gestalten - Wertfreier, wertoffener Umgang mit Bewegung und Erfahrung 40 Die fundamentale Position – Spaßorientierung - Motivation, dass es von selber aus kommt - Sportunterricht so gestalten, was bei Kindern in ist an den Interessen der Schüler angebunden - Schüler lernen zu besprechen, wie sie etwas methodisch lösen - Gegen pädagogische Tendenzen zur Didaktisierung und Methodisierung - SchülerInnen sollen vor allem Herausforderung erfahren, willkürliche Aufgaben vor allem körperlich zu meistern - Sport bietet damit die Chance zur „Sinn- und Identitätsfindung aus dem Erlebnis der Tat“ (Volkamer, 1987) probieren, spaß an der Sache haben - SportlehrerInnen als BeraterInnen intrinsisch motivierter Lernprozesse Ziel - Freude an der Bewegung - Vielfältigste bewegungsformen erleben - Kreativität Inhalte - Vielfältigste Bewegungsangebote/interessen seitens der SchülerInnen: Sportartnahe, Lifestyle, Einbindung vielfältiger Bewegungskulturen, kreative Gestaltungsformen Methoden - Anschluss an die Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen - Rahmenkonzeption durch Lehrkraft - Hohe SchülerInnenpartizipation (Ausgestaltung) Qualität - Vielfalt die nicht beliebig, sondern anregend ist - Passung zur Bewegungskultur der Kinder und Jugendlichen und diese erweiternd - Freude und intrinsische Motivation - Komplexe und dynamische Selbstorganisation in (offenen) Subgruppen (dass man von Gruppe zu Gruppe wechseln kann- durchmischung, auch zentral fürn Lernfortschritt) Kleine Geschichten statt großer Entwürfe (Scherler) - Selbstbestimmung der SchülerInnen ist nur in der konkreten Auseinandersetzung mit Bewegung und Sport förderbar - Vom theoretischen Anspruch zur praktischen Problembewältigung -> Auswertungsdidaktik o Wärend sich Planungsdidaktik damit beschäftigt, wie Unterricht sein soll, beschäftigt sich Auswertungsdidaktik damit, wie Unterricht abgelaufen ist und was verbessert werden kann -> Fallorientiert - Bild einfügen 41 Kleine Geschichten – Fallanalyse - Als Fälle werden zumeist Unterrichts-sequenzen herangezogen, die eine allgemeine Bedeutung haben - Fallanalyse o Dokumentation des Falls o Zuordnung zu einer Norm (lags an Bedingung etc…? ) o Ermittlung des Problems o Empfehlung einer Lösung Kompetenzorientiertes Unterrichten - Auf Kompetenzen fokussiert, dass man diese lernt o Selbstkompetenz etw. erlernen & es lernen umzusetzen (Rad schaffen haben ein anderes bild dann von ihnen selber) o Fachkompetenz o Methodenkompetenz o Sozialkompetenz Kinder Gruppen Zsm. Etwas Lösen - Unterricht wird ausgehend von den intendierten (etw. hinzielend) Lernergebnissen (Kompetenzen) geplant. - (Unterricht geht im wesentlichen davon aus, dass der Unterricht von den Zielen geleitet wird) Plan nach Kompetenzen! Passen verbessern – Handball - Ausgangspunkt sind Kompetenzmodell und semestrierter Lehrplan - Im Mittelpunkt stehen SchülerInnen o Die aktiv und selbstgesteuert lernen + o Vor dem Hintergrund der je individuellen Voraussetzung Die Lehrperson o Hat wesentliche Aufgabe des Coachen und in der Gestalten der Rahmenbedingungen o Macht die Lernziele transparent -> SchülerInnenziele o Unterrichtseinheiten messen sich an ihrem Beitrag zum Kompetenzerwerb - Der Kompetenzerwerb erfolgt über mehrere Unterrichtseinheiten - Der Kompetenzerwerb ist zumeist mehrdimensional gestaltet. Z.B. Erwerb von Fach- und Sozialkompetenz - Selbst- und Fremdevaluierung Ziele - Am Kompetenzkatalog, Lehrplan orientiert - Übernahme der Ziele durch die SchülerInnen Inhalte - Dienen zur Erreichung der angestrebten Kompetenzen/Indikatoren (Inhaltsebene des Kompetenzmodells) Methode - Kognitive Aktivierung 42 - Selbstgesteuertes Lernen - Vielfältige Methoden zur Unterstützung des Kompetenzerwerbes Qualität - Eigenmotivation der Lernenden - Learning outcomes - Wirkung der Evaluation auf die Unterrichtsgestaltung und die Rahmenbedingungen Konzept der Leiblichkeit Grundlegende Fragen: - Wie hängen B&S mit Körper und Leiblichkeit zusammen? - Haben Sportler einen besonderen Bezug zu ihrem Körper? - Entwickelt Sporttreiben die Körperlichkeit und den Umgang mit dem Körper Wie hängt B&S mit dem Körper/Leib zusammen? - (Selbst)Bewegung ist ein Kennzeichen des Lebendigen. Im „sich bewegen“ ist es auch das Zentrum des bildungstheoretischen Ansatzes - Sich-Bewegen als Subjekt bedeutsame Weltbegegnung im Mittelpunkt von Bildungsprozessen - Bewegung ist Ausdruck des „Ich“, der Leib vermittelt diesen Ausdruck - Erfahrung ist im Körper gespeicher Lebenshaltungen Nenne wesentliche Aspekte des Leib-Seele-Problems und verorte das anthropologische Konzept von Grupe. Leib-Seele-Problem: Das Leib-Seele-Problem in der Psychologie stellt die grundsätzliche Frage nach dem Zusammenhang zwischen körperlichen (Leib Körper) und geistigen Vorgängen (Geist Denken Seele Bewusstsein). Antike gibt es die Auffassung, der Mensch habe einen Körper und eine Seele. Die Grundfragen sind dabei: - Wie kommt die Welt in den Kopf? - Wie wird ein Gedanke zur Tat? - Existiert der Geist (oder die Seele) auch unabhängig vom Gehirn? - Gibt es eine eigenständige mentale Substanz = Geist? 43 - Ist Geist nur die Information, die im Gehirn aufgenommen, gespeichert, verarbeitet und ausgegeben wird Nicht-Identitätsannahme o In der Antike & in der Aufklärung - Platon vergleicht des Körper mit einem Pferdegespann, Kutscher ist der Kopf, Wagen und die Pferde der Körper, dh, dass der Geist sagt wos lang geht und der körper reagiert entsprechend Wenig Aufmerksamkeit dem Körper gegenüber Identitätsannahme Eigentlich ist unser Bewusstseins nichts anderes als unsere Gehirnströme Körperliche ist nicht ohne geist annehmbar und andersrum Wie hängt Bewegung mit Körper/Leib zusammen Bewegen bedeutet lebendig, Bewegung als Ich-Ausdruck, Erfahrung im Körper gespeichert Anthropologische Konzept der Leiblichkeit nach GRUPE - Leib & Seele Aspekte eines neuen Menschenbildes o Menschliches Dasein als ein Sein in Bewegung (durch unsere Bewegung ändert sich unsere Leiblichkeit, also sowohl unsere Seelische Befindlichkeit, als auch unsere Körperliche Voraussetzung) - Die dualistische Fragestellung Sackgasse Fragestellung (auf der einen Seite der Körper, auf der anderen der Geist) - Das alte Subjekt-Objektschema ist nicht zu halten (Subjekt= Geist Seele und Objekt=Körper) - Theoretische Trennung von Leib (Körper) und Seele ist in der Wirklichkeit nicht „anzutreffen“ Körper & Geist immer zsm Kognition & Leiblichkeit NICHT trennbar - Leib dient als „Mittler zur Welt“ - Wir als Person sind immer in unserem Körper - Leiblichkeit, Psyche, Geist, Bewegung und Körper als EINE Einheit Antrhopologische Konzept der Leiblichkeit - An Identitätsannahme angelehnt - Vermitteln über Körper - Nehmen Infos mit körper wahr - Leib dient als „Mittler zur Welt“ - Wir sind als Person immer im Körper - Leiblichkeit veränderlicher Faktor des „in der Welt Seins“ - Leib Vehikel (mittel) des „Zur-Welt-Seins“ - Körper haben & Leib sein o Differenzieren Knie schmerzt – differenziert sich von Person 44 - Leiblichkeit hat Erlebnis- und Aktcharakter Definition der Körpererfahrung - Die Gesamtheit aller im Laufe der individuellen, gesellschaftlichen Entwicklung - Erworbenen Erfahrungen mit dem eigenen Körper, sowohl kognitiv wie affektiv, bewusst wie unbewusst - Körperlich Erfahrung ist all das, was wir uns im laufe unseres Lebens und an körperlichen Erfahrungen aneignen im individuellen sowie gesellschaftlichen Kontext (Kognitiv – wir fühlen uns kräftig stark , schön… affektiv= angenehme erfahrung - Als Kind ist man mehr ident mit seinem Körper als im Erwachsenen Teile der Körper Erfahrung sind bewusst und andere unbewusst (bsp aufgrund v. stress) 1. Erfahren des eigenen Körpers (als Voraussetzung) - Ganz viel machbar über Atmung! - Taktile Wahrnehmen - Riechen - Spüren - Muskelspannung und Entspannung - Bei allen Übungen ist wichtig: nur Aufmerksamkeit lenken und wenig bewerten! 2. Erfahrungen mit dem eigenem Körper wahrzunehmen - Erfahren der vielfältigen Sensationen, die durch den Körper und die Bewegung erreicht werden können. - Elemente wie: „Beschleunigung erleben“, „fliegen“, gleiten drehen etc. 3. Den eigenen Körper im Spiegel anderer erfahren - Personen reagieren auf unsere Körperlichkeit - Wir haben Vermutungen darüber, wie wir körperlich wahrgenommen und bewertet werden - Die aktive Auseinandersetzung mit dieser normalerweise „verdeckt“ ablaufenden Kommunikation ist Ziel dieses Aspekts (setzt natürlich Vertrauen und Respekt voraus!) 4. Erfahren in der Darstellung mit dem eigenen Körper - Pantomime - Bewegungstheater - Körperausdruck o Tanzformen o Selbstverteidigung von Frauen 5. Erfahren der Körper Kultur - Wirkung unterschiedlicher gesellschaftlicher Rahmen wie bspw. Kleidung, Schuhwerk (Man rennt fast nie im Anzug/Ballkleid) - Die kritische Reflexion der im Rahmen der Sozialisation unreflektiert übernommen Körper- und Bewegungsnormen - Erkennen der Körperlichkeit unterschiedlicher Kulturen 45 Definiere Begriffe wie Leibselbst und Körperkonzept und die Bedeutung von Leib- und Körpererfahrung. Thematisiere und reflektiere kritisch deren sportpädagogisch-didaktische Umsetzung. Definition der Körpererfahrung - Die Gesamtheit aller im Laufe der o Individuellen Entwicklung o Gesellschaftlichen Entwicklung - Erworbene Erfahrungen mit dem eigenen Körper o Kognitiv wie affektiv (gefühlsbetont) o Bewusst wie unbewusst Dimensionen der Körpererfahrung - Körperschema (Vorstellung & Wahrnehmung des Körpers) - Wechselwirkung äußere Wahrnehmung und Körperwelt o Körperorientierung (Extero- & Interorezeptoren) o Körperausdehnung (Größenverhältnisse & räumliche Ausdehnung) o Körperkenntnis: faktisches Wissen - Körperbild (wie Menschen sich selber sehen & identifizieren, Individuelle Wahrnehmung des Körperlichen Selbst) o Körperbewusstsein (psychische Repräsentation) o Körperausgrenzung (Körpergrenzen) o Körpereinstellungen (auf den Körper bezogene Erfahrungen) Benenne und diskutiere kritisch den Beitrag von Schulsport zum Schulleben, Ziele außerunterrichtlichen Schulsport Ziele und Themen im Schulsport Ziel - Das Schulleben o Bewegungs- & Sportmöglichkeiten der Kinder/Jugendlichen neu begreifen o Bewegungsbarrieren befreien & bewegungsfreundlich gestalten - Überschreitung des Faches B&S o Außerschulischer Sportunterricht o Bewegte Schule Bildungspolitische Bedeutung - Die Bedeutung von B&S in das gesamte Schulleben integrieren - Mitwirken am Schulentwicklungsprozess (Ideen, Initiativen, Projekte,..) - Problem des Sportunterrichts in der VS - Bewegung im KiGa Außerunterrichtlicher Schulsport - Bewegte Pause, Pausensport 46 - Neigungsgruppen, Sportgemeinschaften - Schulsportfeste - Schulsportbewerbe/Schülerligen (versch. Sportarten, Schulbezogene Veranstaltung) - Wandertage, Sommer- und Wintersportwochen Ziele des außerschulischen Schulsports - Erweiterung der Handlungsfähigkeit - Stärkung der Selbstorganisation - Ausgleich schulischer Belastungen - Rollenmodifikation & soziales Lernen - Chancen zur Differenzierung - Gelegenheiten zur Diagnose - Fächerübergreifende Zusammenarbeit - Intensivierung des Schullebens,-Kultur, Leitbild,.. - Öffnung der Schule Nenne wesentliche Aspekte der bewegten Schule Bewegung als umfassendes Prinzip schulischen Lernens - Bewegtes lernen in kognitiven Fächern o Ziel: Kognitives Lernen durch Bewegung unterstützen - UF Bewegung & Sport o Ziel: Bewegungshandlungen (Können, Wissen, Wollen) Profil einer bewegten Schule: - Klassenräume als Bewegungsräume - Sich bewegen im Unterricht - Räume zum Bewegen schaffen - Außerunterrichtliche Bewegungsmöglichkeiten anbieten - Sportunterricht effektiv nutzen Argumente für bewegte Schule: - Ergonomische, physiologische - Gesundheitserzieherische - Sicherheitserzieherische - Entwicklungstheoretische - Lernpsychologische - Lebensweltliche - Anthropologische - Schulökologische (humane Schule) - Bildungstheoretische 47 Nenne wesentliche Prinzipien der Schulentwicklung im Sinne der Organisationsentwicklung. Schulsport & Schulentwicklung - Grundlegend für Schulentwicklung o Gesellschaftliche Veränderung, Anforderungen an Schule o Veränderungen der Organisation Schule (z.B. Autonomie) o Veränderungen in den Lehrstoffen und in der Bildungspolitik - Z.B. Alternative Sportstättengestaltung Schulentwicklung im Sinne der Organisationsentwicklung umfasst alle Bereiche des Systems Schule - Leitbild - Lehr- und Lernsysteme - Personalentwicklung, Lehrerfortbildung - Schüler - Lebensraum Schule - Schulorganisation - Außenbeziehungen der Schule Ausgangspunkte - Ist-Analyse - Vision, Leitbild - Open space - Methodisch o Ein Wechselspiel von top down und bottom up Prozessen o Klare Letztverantwortlichkeiten o SE muss von der Schulleitung (emotional) getragen werden Diskutiere kritisch die Wechselwirkung und Kooperation zwischen Schulsport und Verein. Schule und SV - Kooperationen o Informelle o Insitutionelle - Ziel o Bezüge zum außerschulischen Sport herstellen o Ergänzung des Schulsportprogramms o Spezialisierung Talentsichtung & Talentförderung o Kennenlernen des SV als sozialen Handlungsort o Thematisieren von Vereinserfahrungen im Sportunterricht o Kontinuierliche Partnerschaft 48 BM-Bildung und BSO. wichtigste Institution BM-Bildung = Bundesministerium für Bildung BSO = Bundessportorganisation - Schule und Sport Verbesserung der Kooperation von Schule und SV - Damit soll bewirkt werden: o Steigerung der täglichen Bewegungszeit für 6-14 jährige o Anbahnung & Ausformung einer bewegungsorientierten, gesundheitsbewussten & gegenüber der Umwelt/Mitwelt verantwortlichen Lebensführung o Förderung einer lebenslangen Bewegungsbereitschaft o Wechselseitige Ergänzung und Optimierung von Schul- und Vereinsangebot (Schaffung von Synergien) (Synergie = Zusammenhalt) Was soll die Sportpädagogik empfehlen? Handlungsorientierungen Kritisch diskutieren (beispielhaft) an den drei didaktischen Kategorien (Erlebnis-Wagnis- Risiko, Leisten und Gesundheit). Auf der Basis der jeweiligen theoretischen Grundlagen, pädagogische und didaktische Überlegungen anstellen, Handlungsstrategien herausarbeiten Erleben: Beinhaltet alle mehr oder weniger bewussten Inhalte, alle bewussten Vorgänge Erlebnis: Gegenwärtiges + wirksames Vergangenes + vorhersehbares Zukünftiges (signifikante Interpunktionen im Erfahrungsstrom pädagogische Relevanz) Hebt sich von anderem ab: emotionale und leibliche Betroffenheit Erlebnis in der Gesellschaft: Erlebnisangebot, Erlebnisnachfrage (Konsum, Verkaufsorientierung), Erlebnis als Spaß Erlebnis im Gegenteil zu Langweile Erlebnis und Erziehung: Erweiterung von Perspektiven (Horizont erweitern) Pädagogische Herausforderung: Erlebnisse subjektiv, Erlebnisangebot gesellschaftl., Erziehung zum Umgang mit Erlebnissen durch Erlebnisse Wagnis/ Abenteuer/ Challenge: Wagnisse Kalkulaltionsprozesse im Handlungsablauf Triade: Aufsuchen – Aushalten – Auflösen Sucht: Suchtpotenzial, Kontrollverlust, innere Leere wenn kein Wagnis Erziehungsziele im Wagnis: 49 Chance für Jugendliche zu explorieren, sich zu bewähren, zu leisten (Z.B. Skikurs für manche Schüler ein Wagnis, für andere nicht) Kann korrigiert werden, wenn Jugendlicher sich falsch einschätzt (Rote vs schwarze Piste) Gefahr und Risiko: Gefahr: Schadenswirkung einer Gefahrenquelle bzw. Bedrohung durch Gefahrenquelle o Gefährdung, wenn Personen der Gefahr ausgesetzt sind (Lawine, steiler Abhang) Risiko: Wahrscheinlichkeit, dass ein Schaden eintritt (Risikosport Extremsport, z.B. Freeclimbing ist gefährlicher als LA) Risikosport vs Erlebnissport o Subjektiv wahrgenommen handelnde Person/ Leiter, Wissenschaftlich bestimmtes Risiko berechnete Wahrscheinlichkeit Erklärungsmodelle für Abenteuer, Wagnis, Risiko, Grenzerfahrungen: 1. Ansatz v. Frankl: Mensch grundsätzlich risikofreudig, sucht Spannung, findet aber zu wenige schafft sich welche 2. Wachstumsorientiert: Erlebnis Persönlichkeitsentwicklung (positiv), Wachstumsmodell (Maslow) 3. Defizitorientierte, psychoanalytische Ansätze: psychodynamische Aspekte (Angst entgegenwirken, Angst überwinden (innerer Schweinehund z.B.)) 4. Sozialisationstheoretische Ansätze: Risiko als Mittel zu sehen welche Identitätsschwäche 5. Erlebnisse als Bewältigung Krise Lern- u. Entwicklungschance 6. Konfliktorientierte Ansätze: Angstlust (spannend) 7. Psychophysiologische Ansätze Endorphine (schmerzhemmend) Bezugsgrößen sportlicher Leistung: 1. Individuell (eigene Leistung verbessern, PB verbessern weil viel trainiert) 2. Sachorientiert (soll 10m stoßen) 3. Sozial (besser als der Klassendurchschnitt) 4. Normorientiert (Schwimmunterricht Abzeichen, erfüllt Bildungsstandard) 5. Wettkampforientiert (Platz in Rangliste) Leisten als Konzept: 1. Leisten als Produkt: Endergebnis, Vergleich und Bewertet 2. Leisten als Prozess: individuelle Voraussetzungen, Lernfortschritte, Lernen wichtiger als Leistung (pädagogisch) 3. Voraussetzungen Leisten: Kinder haben unterschiedliche Wahrnehmungen von Belastung (psychosoziale Faktoren), Pädagogen übernehmen Verantwortung, Menschen sind fasziniert von dem Erreichen von Höchstleistungen Pädagogische Absichten Leisten: Erbringen Eigenleistung (Hoffnung Erfolg, Furcht Misserfolg) Förderung Leistungsbereitschaft Selbstwirksamkeit, Förderung Selbstwertgefühl, körperl. Leistungserfahrung, Empathie 50 Praktische Hinweise pädagogisch: unterschiedliche Leistungsmotive, Offenheit Leistungsergebnis (Noten vorlesen), Problematik Leistungsvergleich, Aufgabenorientiertes Unterrichtsklima (wie geschafft) Prinzipien Umgang Leistungsansprüche: Leistungsanforderungen anspruchsvoll, aber erreichbar Leistungsfortschritte sichtbar machen (Motivation für besser werden) Leistung im Sport ist ni