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JubilantFable7657

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Hochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen, Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst

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Gedächtnis Kognition Psychologie Lernen

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Die Datei enthält Informationen über das Gedächtnis, einschließlich seiner Funktionen, verschiedener Modelle und Prozesse. Es werden verschiedene Konzepte wie Enkodierung und Abruf sowie die Rolle des Langzeit- und Kurzzeitgedächtnisses erklärt.

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Was ist das Gedächtnis? - „Die F higkeit des Nervensystems zum Speichern und Abrufen von Informationen, einschließlich Fertigkeiten und Wissen.“ - dauerhafte Fortbestehen von aufgenommenen Informationen über die Zeit -> ermöglicht Koordination, Speicherung + Abrufen von I...

Was ist das Gedächtnis? - „Die F higkeit des Nervensystems zum Speichern und Abrufen von Informationen, einschließlich Fertigkeiten und Wissen.“ - dauerhafte Fortbestehen von aufgenommenen Informationen über die Zeit -> ermöglicht Koordination, Speicherung + Abrufen von Informationen -> Erinnern uns mehr, als wir direkt abrufen können Welche belege gibt es für das Gedächtnis? Abruf oder aktive, freie Reproduktion („recall“) - Maß für Erinnerungsfähigkeit - Versuchspersonen -> gelernte Informaationen aktiv abrufen -> z.B. in Lückentext Wiedererkennung („recognition“) - Maß für erinnerungsfähigkeit - Versuchspersonen identi zieren Informationen die sie vorher gelernt haben -> multiple choice Erneutes Lernen („relearning“) - Maß für Erinnerungsfähigkeit - Wird erfasst, wie schnell erlerntes Material Wiederholt werden kann Wo sitzt was? Wie stellen wir uns das Gedächtnis vor? - Gedächtnismodelle -> Veranschaulichen, wie Gehirn Erinnerungen bildet + abruft - Informationsverarbeitungsmodelle sind Annahmen wie wir uns Gedächtnis vorstellen -> Oft Analogie zum Computer (Vergleich mit menschliche Gehirn mit Arbeitsvorgänge Computer) - Arbeitsvorgänge / Prozesse -> Enkodieren -> eine Information ins Gehirn aufnehmen -> Verarbeitung Informationen zur Eingabe ins Gehirn -> Z.B. durch Herstellen eines Bedeutungszusammenhangs -> Speichern (Prozess) -> Diese Information behalten -> dauerhaftes behalten von enkodierten Informationen ä fi -> Abrufen -> diese Information wiedergewinnen -> Wiederau nden gespeicherter Informationen im Gedächtnisspeicher - Verstand verarbeitet viele Dinge gleichzeitig -> Parallelverarbeitung -> Mehrgleisige Verarbeitung -> steht im Mittelpunkt des Konnektionismus -> Theorie zur Informationsverarbeitung -> betrachtet Erinnerungen als Produkte miteinander verbundener neuronaler Netzwerke ->Erinnerungen ergeben sich aus bestimmten Aktivierungsmustern innerhalb dieses Netzwerkes -> etwas neues lernen -> Veränderung neuronaler Verbindungen + verstärken/bilden Pfade Verarbeitungsmodell des Gedächtnisses - Erklärung Prozess Erinnerungsbildung -> A+S entwickeln Dreistufenmodell 1. registrieren Informationen an die wir uns erinnern sollen im sensorischen Gedächtnis 2. Verarbeiten Informationen im Kurzzeitgedächtnis - durch Wiederholung enkodiert 3. Informationen gelangen fürs spätere Abrufen ins Langzeitgedächtnis - Kurzzeitgedächtnis heute eher Arbeitsgedächtnis genannt -> statt nden von vielen aktiven Verarbeitung => Gedächtnismodelle werden immer wieder angepasst - sensorische Gedächtnis -> unmittelbare, sehr kurze Zwischenspeicherung sensorischer Informationen im Gedächtnissystem - Kurzzeitgedächtnis -> aktiviertes Gedächtnis -> hält Items für kurze Zeit fest -> dann entweder Speicher / vergessen -> keiner, befristeter Speicher für aktuelle Gedanken + Erfahrungen -> temporäre Ablage für Aufbewahrung eingehender Informationen -> aktives Scratchpad, mit dem Gehirn Informationen verarbeitet, neuen Eingaben Sinn verleiht + diese mit Langzeiterinnerungen verbindet -> deutliche Betonung aktive Verarbeitung in mittlere Phase -> Arbeitsgedächtnis - Langzeitgedächtnis ffi fi -> relativ zeitüberdauernde, unbegrenzt aufnahmefähiger Speicher des Gedächtnissystems -> Wissen. Fähigkeiten, Erfahrungen - Arbeitsgedächtnis -> neues Verständnis von Kurzzeitgedächtnis -> dazu gehören bewusste aktive Verarbeitung von auditive + visuelle Informationen, Informationen aus dem Langzeitgedächtnis Was ist enkodieren und wie funktioniert das -> enkodieren - > Erinnerungen festhalten - Modell von A +S -> bezieht sich auf bewusst verarbeitete Erinnerungen -> wie wir unsere expliziten Erinnerungen (Fakten, Erinnerungen) verarbeiten. Die wir bewusst wissen + deklarieren können -> verarbeiten Diese durch anstrengende bewusste Verarbeitung - diese Erinnerungen wissen wir und können sie deklarieren -> deklarativem Gedächtnis - Hinter Kulissen -> Infos überspringen bewusste enkodierung und landen direkt in Speicher -> automatische Verarbeitung -> passiert ohne Bewusstsein + produziert implizierte Erinnerungen - Es gibt einen weiteren Verarbeitungsweg - Einige Informationen gelangen direkt in den Speicher, ohne bewusste Verarbeitung - Diese Informationen -> nondeklarativen / implizite Erinnerungen => Zwei Wege der Verarbeitung - Implizites Gedächtnis -> Behalten von erlernten Fähigkeiten, unabhängig von bewusste Erinnerung -> nondeklaratives Gedächtnis -> umfasst prozedurale Erinnerungen für automatisierte Fähigkeiten (Fahrradfahren) -> ohne bewusste Anstrengung verarbeiten - Automatische Verarbeitung -> unbewusste enkodierung zufälliger Informationen + erlernten, aber wohlbekannte Infos (Bsp. Wortbedeutungen) -> Prozedurale Erinnerungen für automatisierte Fertigkeiten (Radfahren) -> Raum (Stelle, an der auf einer Buchseite eine Info steht und dadurch möglicherweise Textstellen visualisieren) -> Zeit (Erinnern uns wo wir etwas vergessen haben -> Gehirn versetzt mich in Ereignissequenz -> in der Lage einzelne Schritte zurückzuverfolgen) -> Häu gkeit (Wissen, wenn wir eine Person mehrmals am tag gesehen haben -> mühelos verfolgen, wie oft bestimmte Dinge geschehen) ->mühelos -> lesen -> zunächst anstrengend -> dann automatisiert durch Übung - Explizites Gedächtnis -> behalten von Fakten + Erinnerungen, die man bewusst weiß + deklarieren kann -> „deklaratives Gedächtnis“ - Bewusste Verarbeitung -> Erfordert Aufmerksamkeit + bewusste Anstrengung fi -> In sensorische Gedächtnis Infos aus Sinnesorganen -> visuelles üchtiges sensorisches Gedächtnis = ikonisches Gedächtnis / Behaltensdauer: wenige Zehntelsekunden -> registriert Auge fotogra sche / bildhafte Erinnerungen an Szene + können uns an jede Einzelheit erinnern -> Verzögerung -> verschwinden von Bildern -> i.G -> kurzzeitige sensorische Gedächtnis für visuelle Eindrücke -> auditorisches üchtiges sensorisches Gedächtnis = Echogedächtnis / Behaltensdauer: 3 - 4 Sek. -> auditive Echos schweben solange in der Luft -> e.G -> kurzzeitige sensorische Gedächtnis für auditive Reize - nicht beachtete Informationen gehen verloren - zweigleisiger Verstand -> Ziel -> beeindruckend e ziente Informationsverarbeitung -> eine Pfad -> automatisch -> andere Pfad auf bewusste / anstrengende Verarbeitung konzentrieren - sensorische Gedächtnis -> versorgt aktives Arbeitsgedächtnis -> nimmt kurzzeitige Bilder von Szenen / Echos von Geräuschen auf Enkodieren -> Kapazitätdes Kurz - und Arbeitsgedächtnisses Enkodieren -> Erinnerungen organisieren Wie speichern und wie funktioniert das? - Speichern -> zwei Gedächtnissysteme fl fl ffi fi Was ist abrufen, und wie funktioniert das? -> Abrufen -> Informationen werden wieder hervorgeholt - Erinnerungen werden in einem Netz von Assoziationen im Speicher gehalten - Jede Informationseinheit über Zwischenverbindungen mit anderen verbunden - Einzelinformationen als Abrufhilfe genutzt werden für Zugang zu Zielinformation -> Je mehr abrufhilfe desto besser Chance Weg zu Erinnerung zu nden - z.b. -> erinnern etwas zu tun -> hilfreich Handlung gedanklich mit Abruf in Verbindung bringen - Beste Abrufhilfe -> Assoziationen - Wiedererkennen einfacher als freie Reproduktion - Priming (Prozess) -> Bahnen, Voraktivieren -> wir sehen / hören ein wort -> aktiviert Konzept des geschmückten Baums -> bereitet darauf vor, damit zusammenhängende Begri e schneller zu erkennen -> Assoziation unbewusste aktiviert -> „Wecken von Assoziation“ -> häu g unbewusst erfolgende Aktivierung mit Assoziationen im Gedächtnis -> „eine erinnerungslose Erinnerung“-> unsichtbare Erinnerung der wir uns nicht bewusst sind -> kann auch Verhaltensweisen beein ussen - Kontextabhängiges Gedächtnis -> Erinnerung hängt in vieler Hinsicht mit unserer Umgebung ab -> Prinzip der Enkodierungsspezi tät - um zu verstehen wie durch spezi sche Hinweise ein Ereignis / Person diese Erinnerung an e ektivsten abrufen werden -> Erinnerungen sind Kontextabhängig + werden durch Hinweise beein usst, die wir mit diesem Kontext assoziiert haben - Zustandsabhängiges Gedächtnis > erinnern uns an Erfahrungen leichter, die mit aktuellen Stimmung übereinstimmen -> was wir in einem bestimmten Zustand lernen, wir leichter erinnert, wenn wir uns in diesem Zustand be nden / wieder sind -> bsp. betrunken Geld verstecken -> eher wieder nden wenn wieder betrunken -> Stimmungslage -> Emotionen (positiv/negative Ereignisse) -> werden zu Abrufhinweisen -> Erinnerungen in gewisser weise Stimmungkongruent fi fi fi ff fl ff fi fi fl fi - Prinzip der Enkodierungsspezi tät -> spezi sche Hinweise + Kontexte zu einer bestimmten Erinnerung helfen Abruf dieser Erinnerung besonders e ektiv zu ermöglichen - Stimmungskongruente Erinnerung -> Tendenz sich an Erfahrungen zu erinnern, die mit aktuellen guten / schlechten Stimmung übereinstimmen -> Stimmungen verbesserten Wahrnehmung - serieller Positionse ekt: - Eigenart beim abrufen von Erinnerungen - erklärt, warum große Gedächtnislücken wenn wir an eine Serie erst kürzlich aufgetretener Ereignisse zurückdenken - unsere Tendenz, sich am besten an erste / letzte Items einer liste zu erinnern -> Abruf nach längerer Zeit (bsp. nach 1 Tag) -> erinnern an erste Worte einer Liste -> Abruf direkt nach dem sehen -> erinnern die letzten Worte einer Liste -> relevant bei Werbespots Warum vergessen wir? -> vergessen -> wann ndet vergessen statt? - Vergessen kann in jeder Phase des Prozesses statt nden - In jedem Schritt werden nur ein Teil der Informationen weiterverarbeitet - Ansammlung unnötiger / überholter Informationen entsorgen zu können, ist ein Segen - Gedächtnis mehr als hilfreich -> genauso wie Fähigkeit vergessen - anterograde Amnesie ->kann keine neuen Erinnerungen bilden (aber an Vergangenheit erinnern) -> z.b. wenn Hippocampus (oder große teile davon) entfernt werden - Retrograde Amnesie -> kann keine Erinnerungen aus der Vergangenheit abrufen -> vergessen -> Scheitern der Enkodierung ff fi fi fi fi ff - Vieles was auf unsere Sinne tri t registrieren wir gar nicht, was wir nicht enkodieren konnten, daran erinnern wir uns auch nicht - C.S.Lewis -> beschrieb Vergessen als eine Plage, die uns heimsucht - E zienz Enkodierung -> vom Alter beein ussbar - Hirnareale, die bei jungen Menschen schneller anspringen sobald sie neue Infos enkodieren, arbeiten bei älteren Menschen langsamer - langsame enkodieren erklärt nachlassende Gedächtnis im zunehmenden Alter - Viele potenzielle Erinnerungen können nicht entstehen, wenn man sich nicht die Mühe macht, sie zu Enkodieren - ->vergessen -> Scheitern des Abrufs - Vergessen -> nicht nur Erinnerungen gelöscht -> auch nciht abrufbar - Wiederholung vom gelerntem -> in Langzeitgedächtnis gespeichert - Manche wichtigen Informationen weigern sich abspielen zu lassen/ Zugang zu ihnen nden - Abrufprobleme -> Ursache gelegentliche Gedächtnisausfälle bei älteren Menschen -> oft Frustration durch Tip-on-the-Tongue-Phänomens - Gelegentlich Entstehung von Abrufproblemen durch Interferenz / beabsichtigte vergessen - Interferenz: mehr Informationen -> mentaler Dachboden füllt sich zunehmend - Proaktive (vorwärts gerichtete) Interferenz (auch proaktive Hemmung) -> vorwärtsgerichtete Störe ekt von früheren gelerntem auf die Reproduktion neuer Infos -> Unterbricht Reproduktion von neuen Infos durch früher gelerntem - Retroaktive (Rückwärts gerichtete) Interferenz (auch retroaktive Hemmung) -> rückwärtsgerichtete Störe ekt neu gelernter Informationen auf die Reproduktion alter Infos -> wenn neu gelerntes die Reproduktion von alten Informationen stört ffi ff ff ff fl fi - früher gelerntes kann auch lernen von neuen Informationen erleichtern -> z.B. beim erlernen von neuen Sprachen, die den bereits gelerntem ähneln Was ist Denken? - Kognition -> wissen, wahrnehmen (Latein) -> alle mentalen Aktivitäten, die mit denken, wissen, Erinnerung und Kommunikation zu tun haben - Begri (Concept) -> mentale Gruppierungen ähnlicher Gegenstände, Ereignisse, Ideen oder Personen“ Kognitive Psychologie befasst sich mit mentalen Aktivitäten (Denken, wissen, …) Einer der Aktivitäten ist das bilden von Begri en bzw Kategorien ->. Ähnliche Gegenstände, Ereignisse, Ideen, etc. mental in Gruppen unterteilt und zusammengefasst -> bsp. Zahnarztstuhl, Babystuhl, Lehnstuhl zu Stuhl zusammengefasst => Begri e vereinfachen unser Denken Bilden Kategorien häu g mit Prototypen Je näher Gegenstand. Zu Prototyp kommt, desto bereitwilliger ordnen wir dem dieser Kategorie zu -> Prototyp -> Vorstellungsbild / typisches Beispiel für Kategorien -> neue Wahrnehmung mit Prototyp abgleichen -> schnelles + einfaches Verfahren , Wahrnehmung in Kategorie einzuordnen -> wenn Menschen in Kategorie zuordnen -> ordnende gedanklich in Richtung unseres Prototypen für die Kategorie ein Wie lösen wir Probleme? - manche Probleme lösen wir mit Versuch und Irrtum - Fähigkeit zum Problemlösen wesentliche Teil unserer Rationalität - Algorithmus -> Jede Möglichkeit durchprobieren -> im Beispiel 39.910.800 Permutationen -> sehr aufwendig - eine systematische, logisch Regel / Vorgehensweise, die garantiert zur Lösung des Problems führt - ein verfahren, das durch Einzelschicksale garantiert zu einer Lösung führt - Können arbeitsintensiv sein - Heuristik -> häu ge Buchstabenkombination wählen -> seltene Buchstabenkombination ausschließen - einfache Denkstrategie für e zientere Urteile und Problemlösungen; schneller, aber auch fehleranfälliger als Algorithmus -> schneller als Algorithmus, jedoch fehleranfälliger - Einsicht - plötzliche + oft überraschend auftauchende Lösung eines Problems; im Unterschied zu strategisch angelegten Lösungen - plötzliche Einsicht ff fi ff fi ffi ff Wie tre en wir Entscheidungen -> Haben oft keine Zeit strategisch vorzugehen - Intuition -> müheloser, plötzlicher, automatischer Gefühlszustand oder Gedanke - Bestätigungstendenz -> Tendenz nach Informationen zu suchen, die eine vorherige Meinung bestätigen -> hinweise, die Meinung verändern / verzerren / widersprechen ignorieren - Verfügbarkeitsheuristik -> Einschätzung der Wirklichkeit von Ereignissen je nach ihrer Verfügbarkeit in der Erinnerung -> wenn uns Beispiele schnell einfallen - > halten Ereignisse für normal Fazit - Gedächtnismodell - Enkodierung - Speicherung - Abruf - Verzerrte Erinnerung - Kognition - Problemlösen - Entscheidungen ff

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