Biologie: 2.3 Männliches Fortpflanzungssystem PDF
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Universität Innsbruck
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Die Anatomie des männlichen Fortpflanzungssystems wird anhand des Weges der Spermien von ihrer Entstehung bis zum Austritt aus dem Körper erklärt. Die Histologie, darunter die Sertoli- und Leydig-Zellen, sowie die Funktionen von Nebenhoden und anderen Organen werden beschrieben. Die wichtigen Funktionen der Spermien und der Rolle ihrer Kopfkappe werden erläutert.
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Zurück zur Webseite Einstellungen Als erledigt kennzeichnen Länge: Anatomie der männlichen Geschlechtsorgane Anhand des Weges, den die Spermien von ihrer Entstehung bis zu ihrem Austritt aus dem Körper nehmen, soll die Anatomie der männlichen Geschlechtsorgane anschaulich dargestellt werden (vgl. Abb.). Gebildet werden die Spermien im Hoden (Testikel). Dieser beGndet sich außerhalb der Körperhöhle im ausgelagerten Hodensack (Skrotum), damit die Spermien vor zu hohen Temperaturen geschützt sind. Histologie: In den Samenkanälchen der Hoden kommen auch Sertoli Zellen vor. Diese Zellen spielen eine wichtige Rolle bei der Spermatogenese, da sie die Entwicklung der Spermien unterstützen und die Blut-Hoden-Schranke bilden. Ein weiterer wichtiger Zelltyp im Hodengewebe sind die Leydig-Zellen, die sich im Zwischengewebe der Hoden beFnden und für die Produktion von Testosteron verantwortlich sind. Weiters reifen die Spermien im angrenzenden Nebenhodenkopf und -körper aus und werden im Nebenhodenschwanz gelagert. Von dort gehen sie dann in den Samenleiter über, der im Leistenkanal, an der Harnröhre vorbei, verläuft. Kurz vor dem Eintritt in die Prostata werden die Spermien mit einem fructosereichen basischen Sekret vermischt, das in der Bläschendrüse (früher auch als Samenbläschen bezeichnet) gebildet wird. Dieses Sekret macht den Großteil des Ejakulats aus. Die Samenleiter beider Seiten (zu dem Zeitpunkt als Spritzkanal bezeichnet) durchlaufen schließlich die Prostata, in der ein leicht saures, bewegungsauslösendes Sekret beigemischt wird, und münden schließlich beide innerhalb der Prostata in die Harnröhre, welche dann zur Harnsamenröhre wird. Eine nicht minder wichtige paarige Drüse des männlichen Geschlechtstrakts ist die Bulbourethraldrüse, auch Cowper-Drüse genannt, die vor der eigentlichen Ejakulation einen Lusttropfen abgibt, welcher nicht nur als natürliches Gleitmittel gilt, sondern auch die Harnröhre von eventuellen Harnresten reinigt. Die Harnsamenröhre durchläuft nun den Penis, der aus zwei Penisschwellkörpern und einem Harnröhrenschwellkörper besteht. Letzterer wird bei einer Erektion weniger stark mit Blut gefüllt, um den Fluss der Spermien in der Harnsamenröhre nicht zu behindern. Merke: Insgesamt herrscht im Sperma ein schwach basischer pH-Wert, was wichtig ist, um die Spermien vor dem sauren Scheidenmilieu zu schützen! Spermien Das Spermium selbst besteht aus einem Kopfstück, das den Zellkern enthält, einem Mittelstück mit Mitochondrien und einer Geißel (Schwanz), durch die es angetrieben wird. Die Kopfkappe des Spermiums wird Akrosom genannt. Dieses wird vom Golgi-Apparat der Spermatiden gebildet und seine wesentliche Aufgabe besteht darin, die Schutzhüllen der Eizelle durch chemische Reaktionen zu durchdringen. Z Verblüffend aber wahr: Von den ca. 250 Millionen Spermien pro Samenerguss erreichen nur ungefähr 650 den Eileiter. Weiters könnten die Spermien zwar rein theoretisch schon nach 1 Stunde bei der Eizelle sein, sie müssen jedoch zuvor einen 5 bis 6 Stunden langen Prozess durchlaufen (Kapazitation), um die Eizelle auch erfolgreich befruchten zu können. Wiederholung ist der Schlüssel zum Lernerfolg. Möchtest du diesen Inhalt (erneut) als Video erleben? 02:58 Erweiterung (BETA - Feedback) Innerhalb der Hoden verlaufen die stark gewundenen Samenkanälchen (Tubuli seminiferi contorti), in denen die Spermatogenese stattGndet. Diese Samenkanälchen sind von einer Basalmembran umgeben, die sowohl die Sertoli-Zellen als auch die Keimzellen beherbergt. Die Sertoli-Zellen unterstützen nicht nur die Entwicklung der Spermien, sondern bilden auch die Blut-Hoden-Schranke, die das Hodenparenchym vor dem Immunsystem schützt. Diese Schranke sorgt dafür, dass keine Immunzellen die Spermien als fremd erkennen und angreifen können. Die Leydig-Zellen, die zwischen den Samenkanälchen im interstitiellen Gewebe lokalisiert sind, produzieren das männliche Sexualhormon Testosteron. Dieses Hormon ist nicht nur für die Entwicklung und Aufrechterhaltung der männlichen sekundären Geschlechtsmerkmale verantwortlich, sondern spielt auch eine Schlüsselrolle in der Regulation der Spermatogenese. Die Spermien, die im Hoden gebildet werden, sind zunächst nicht voll funktional. Sie reifen im Nebenhoden (Epididymis), der in Kopf, Körper und Schwanz unterteilt ist. Diese Reifung ist essenziell, um die Spermien beweglich und befruchtungsfähig zu machen. Der Nebenhoden ist auch der Ort, an dem die Spermien bis zur Ejakulation gelagert werden. Diese Lagerung kann mehrere Wochen dauern, bevor die Spermien in den Samenleiter übertreten. Der Samenleiter (Ductus deferens) ist ein muskulöser Schlauch, der die Spermien während der Ejakulation aus dem Nebenhoden transportiert. Er verläuft im Samenstrang (Funiculus spermaticus), der auch Blutgefäße, Nerven und den Musculus cremaster enthält, durch den Leistenkanal bis zur Prostata. In der Prostata vereinigt sich der Samenleiter mit dem Ausführungsgang der Bläschendrüse (Glandula vesiculosa) zum Spritzkanal (Ductus ejaculatorius), der dann in die Harnsamenröhre (Urethra masculina) mündet. Die akzessorischen Geschlechtsdrüsen – Bläschendrüse, Prostata und Cowper-Drüsen – spielen eine entscheidende Rolle bei der Zusammensetzung des Ejakulats. Die Bläschendrüse produziert ein alkalisches, fruktosehaltiges Sekret, das die Beweglichkeit der Spermien unterstützt. Die Prostata fügt dem Ejakulat ein leicht saures, proteinhaltiges Sekret hinzu, das für die Verdüssigung des Ejakulats sorgt. Schließlich produzieren die Cowper-Drüsen ein klares, visköses Präejakulat, das die Harnröhre vor dem Eintreffen der Spermien reinigt und als natürliches Gleitmittel dient. Der Penis besteht aus zwei Penisschwellkörpern (Corpora cavernosa) und einem Harnröhrenschwellkörper (Corpus spongiosum). Die Penisschwellkörper sind von schwammartigen Hohlräumen durchzogen, die sich bei sexueller Erregung mit Blut füllen und so die Erektion ermöglichen. Das Corpus spongiosum umgibt die Harnsamenröhre und bleibt während der Erektion weicher, um den Durchduss von Spermien nicht zu behindern. Die männliche Harnsamenröhre hat eine Doppelfunktion als Harn- und Samenweg. Sie lässt sich in vier Abschnitte unterteilen: Pars intramuralis, Pars prostatica, Pars membranacea und Pars spongiosa. Der Ejakulationsvorgang wird durch eine komplexe Wechselwirkung von sympathischen und parasympathischen Nervenimpulsen gesteuert. Dabei kontrahieren die glatten Muskeln des Samenleiters und der akzessorischen Geschlechtsdrüsen, um die Spermien und das Ejakulat durch die Harnsamenröhre nach außen zu transportieren. Bsp.: Eine klinisch relevante Struktur ist die Prostata, die eine wichtige Rolle bei der Kontrolle des HarnMusses und der Ejakulation spielt. Veränderungen in der Prostata, wie die benigne Prostatahyperplasie (BPH), können zu HarnabMussstörungen führen. Das Prostatakarzinom, eine der häuFgsten Tumorerkrankungen bei Männern, entwickelt sich meist in der peripheren Zone der Prostata und kann frühzeitig durch eine digital-rektale Untersuchung erkannt werden. t ◀ 2.2 Endokrines Sys... 2.4 Weibliches FortpUanz... #