Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre PDF
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OTH Regensburg
Prof. Dr. Dr. Reiner Goertzen, Prof. Dr. Michael Höschl, Prof. Dr. Bernhard Lienland
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Introduction to business administration from OTH Regensburg.
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Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre Prof. Dr. Dr. Reiner Goertzen (EB + BW) Prof. Dr. Michael Höschl (EB) Prof. Dr. Bernhard Lienland (BW) Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lie...
Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre Prof. Dr. Dr. Reiner Goertzen (EB + BW) Prof. Dr. Michael Höschl (EB) Prof. Dr. Bernhard Lienland (BW) Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 1 Ziel(e) des (BWL-) Studiums Bildung braucht Persönlichkeit. (Gerhard Roth) Persönlichkeiten entwickeln, um reflektiert Verantwortung zu übernehmen.... einen persönlichen Standpunkt haben...... aus gewissen Überzeugungen heraus handeln... Wenn alle sich so verhalten würden wie ich, wäre das für mich und für alle anderen auf Dauer gut? Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 2 „Es geht darum, denken gelernt zu haben“ Gute BWL macht aus... - scharf analysieren - einen Standpunkt finden - herrschende Meinungen auch mal überdenken - Zukunftsbilder (Szenarien) entwickeln Dazu muss man die Instrumente der BWL verstehen, statt diese nur auswendig zu lernen. (Unternehmensberater Burkhard Schwenker in: DIE ZEIT, Nr. 20 v. 7. Mai 2020, S. 36) Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 3 Lernziele KENNEN, KÖNNEN, VERSTEHEN, ANWENDEN, eine EIGENE SICHT entwickeln Fachkompetenz Überblick über Gegenstand und Teildisziplinen der BWL Fachsprache kennenlernen Interesse entwickeln – LUST AUF BWL Methodenkompetenz Betriebswirtschaftliche Probleme lösen Persönliche und Sozialkompetenz Sich mitteilen und kooperieren Eigenständig nach Wertvorstellungen lernen und arbeiten REFLEKTIERT VERANTWORTUNG ÜBERNEHMEN Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 4 Organisatorisches Vorlesung 4 SWS, 5 ECTS, Notengewicht 2,5 Arbeitsaufwand 150 h, davon 60 h Präsenz, 90 h Eigenarbeit Dozenten: Prof. Dr. Dr. Reiner Goertzen (IB, DB, BM), Prof. Dr. Michael Höschl (IB, DB), Prof. Dr. Bernhard Lienland (BM) Vorlesungszeiten → WebUntis Sprechstunde → Aushang/Veröffentlichungen Klausur 90 Minuten – Goertzen + Höschl (IB, DB) / Lienland (BM) Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 5 Gliederung (Teil Höschl/Lienland) 1 2 3 4 5 Worum Unternehmens- Leistungs- Finanzen & Sonder- geht‘s? führung erstellung Controlling themen 1.1 Lehre und Lernen 3.1 Materialwirtschaft 5.1 Standortwahl und 1.2 BWL als Wissenschaft 3.2 Produktion Globalisierung 1.3 Betriebstypologien 3.3 Marketing 5.2 Kooperation und Konzentration 2.1 Zielverfolgung 4.1 Investition und 2.2 Organisation Finanzierung 2.3 Personalwesen 4.2 Controlling & Performance Management Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 6 Organisatorisches Vorlesung Kursteilnehmer schreiben sich im Moodle-Kursraum ein Passwort …. Die vorliegenden Beiblätter sind zur ausschließlichen Nutzung für die an Kurs: Grundlagen der BW der OTH eingeschriebenen Studenten für Studienzwecke bestimmt, die die dazu gehörige Vorlesung im aktuellen Semester besuchen. Ausschließlich diesem Kreis von Studenten wurde das für ein Semester gültige Passwort im Rahmen der ersten Vorlesungsstunde mitgeteilt. Damit verbunden war eine Unterweisung über die gesetzlichen Hintergründe. Eine Weitergabe des Skripts oder des Passworts an Dritte ist nicht gestattet. Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 7 Literatur Moodle Kursraum Wöhe, Günter / Döring, Ulrich / Brösel, Gerrit: Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, neueste Auflage (26. Aufl. 2016), Verlag Franz Vahlen München Übungsbuch zur Allgemeinen Betriebswirtschaftslehre, neueste Auflage (15. Aufl. 2016), Verlag Franz Vahlen München Jung, Hans: Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, neueste Auflage (13. Aufl. 2016), Verlag De Gruyter, Oldenbourg Schmalen, Helmut / Prechtl, Hans: Grundlagen und Probleme der Betriebswirtschaft neueste Auflage (16. Aufl. 2019), Verlag Schäffer-Poeschel, Stuttgart www.wirtschaftslexikon.gabler.de ➔ Prof. Goertzen Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 8 Die 25.000 Dollar-Methode 1. Nehmen Sie ein Blatt Papier und schreiben Sie die wichtigsten Aufgaben auf, die Sie am nächsten Tag erledigen wollen. 2. Ordnen und nummerieren Sie diese Aufgaben nach Priorität. Aufgabe 1 ist die wichtigste. 3. Am nächsten Tag arbeiten Sie die Aufgaben der Reihenfolge nach ab. Beginnen Sie mit Nummer 1. 4. Sobald diese erledigt ist, überprüfen Sie, ob die Prioritäten noch stimmen, da in der Zwischenzeit häufig neue Aufgaben dazugekommen sind. Ordnen Sie bei Bedarf die neuen Aufgaben in die Prioritätenliste ein. Fahren Sie anschließend mit der nun wichtigsten Aufgabe fort. 5. Am Ende des Tages haben Sie vielleicht nicht alle Aufgaben abgearbeitet, aber die wichtigsten. Ordnen Sie am Abend Ihre Aufgaben für den nächsten Tag neu. https://www.zeitblueten.com/news/die-25-000-dollar-methode/ Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 9 1.1 Lehre und Lernen Take Aways ✓ Mitmachen lohnt sich – immer! ✓ Sich mit Themen auseinandersetzen! ✓ Fokus – Kein Multitasking! ✓ Ein Gefühl für Größenordnungen entwickeln! ✓ Aufgaben jeden Tag neu priorisieren! ✓ Reflektiert Verantwortung übernehmen! Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 10 Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre 1.2 BWL als Wissenschaft Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 11 Benachbarte Wissenschaftsdisziplinen Wirtschafts- Erforschung von Gesetzmäßig- wissenschaft keiten in der Wirtschaft Soziologie Mensch und Zusammenleben in Gemeinschaften Psychologie Menschliches Erleben und Verhalten Politologie Politische Prozesse, Strukturen und Handlungen Philosophie Bedeutung der Welt und der menschlichen Existenz Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 12 1.2 BWL als Wissenschaft Gegenstand der BWL 1 2 3 4 5 Worum Unternehmens- Leistungs- Finanzen & Sonder- geht‘s? führung erstellung Controlling themen 1.1 Lehre und Lernen 1.2 BWL als Wissenschaft 1.3 Betriebstypologien Gegenstand der BWL Ökonomisches Prinzip Wirtschaftsordnung Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 13 Erfahrungs- und Erkenntnisobjekt der BWL Erfahrungsobjekt = wahrnehmbare Realität (Betrieb) Erkenntnisobjekt = Tatbestände, zu denen Wissen gewonnen werden soll BWL will Erkenntnisse gewinnen über wirtschaftliches Handeln in Betrieben VWL betrachtet gesamtwirtschaftliche Zusammenhänge in einer Volkswirtschaft (Vogelperspektive – Betriebe, Individuen,...) Quelle: Schmalen/Prechtl S. 1 f. Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 14 Aufgabe der BWL Begrenzte Betriebe Unbegrenzte Ressourcen Bedürfnisse ➔ Aufgabe der Betriebswirtschaftslehre: Erteilung von Handlungsempfehlungen zur Optimierung betrieblicher Prozesse Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 15 Der Betrieb „Als Betrieb bezeichnet man eine planvoll orga- nisierte Wirtschaftseinheit, in der Produktions- faktoren kombiniert werden, um Güter und Dienstleistungen herzustellen und abzusetzen.“ Unternehmung = Privatwirtschaftlicher Betrieb im markt- ? Unternehmen... Wirtschaftssystem wirtschaftlichen Firma = ? FirmaName,... unter dem ein Kaufmann seine Geschäfte betreibt ? Fabrik Fabrik = Produktionsstätte, Ort der Erstellung von Sachgütern Geschäft = ? Geschäft... Einzeltransaktion Wöhe et al., ABWL 2016, S. 27 bzw. Ort der Abwicklung von Einzeltransaktionen Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 16 Die Produktionsfaktoren Erich Gutenberg Arbeit ausführend Produkte: dispositiv (Unternehmensführung) Güter Betriebsmittel Gebäude Maschinen + SOFTWARE Dienst- Werkstoffe leistungen Roh- + DATEN Hilfs- Betriebsstoffe Befriedigung von Bedürfnissen Quelle: Wöhe et al., ABWL 2016, S. 28 Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 17 Grundbegriffe Wirtschaftssubjekte Private Individuelle Bedarfe Haushalte Individuelle Nutzenmaximierung Haushalte Öffentliche Kollektive Bedarfe Deckung Haushalte Kollektive Nutzenmaximierung eigener Bedarfe Prinzip des Gemeineigentums Öffentliche Organprinzip Betriebe Prinzip der Gemeinnützigkeit Betriebe Prinzip des Privateigentums Unternehmen Autonomieprinzip Deckung Erwerbswirtschaftliches Prinzip fremder Bedarfe Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 18 Shareholder und Stakeholder Stakeholder Arbeitnehmer Kunden Shareholder Eigenkapital- geber Staat Investoren Unternehmen Fremd- kapitalgeber Gesellschaft Lieferanten Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 19 Betriebswirtschaftslehre als Wissenschaft Merkmal Wirtschaftstheoretisch Verhaltenswissenschaftlich fundierte BWL fundierte BWL Handlungsmotiv der Eigennutz Gemeinnutz Wirtschaftssubjekte Handlungsweise der Rational Emotional Wirtschaftssubjekte (Homo Oeconomicus) Koordination betrieblicher Shareholderansatz Stakeholderansatz Entscheidungen Unternehmensziel (Langfristige) Zielkompromiss zwischen Gewinnmaximierung Stakeholdern Quelle: Wöhe et. al., ABWL 2016, S. 4 Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 20 Wirtschaftstheoretisch fundierte BWL Homo Oeconomicus Uneingeschränkt rationales Vollständige (Markt-) Handeln Information Nutzenmaximierung Festgelegte Präferenzen Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 21 1.2 BWL als Wissenschaft Ökonomisches Prinzip 1 2 3 4 5 Worum Unternehmens- Leistungs- Finanzen & Sonder- geht‘s? führung erstellung Controlling themen 1.1 Lehre und Lernen 1.2 BWL als Wissenschaft 1.3 Betriebstypologien Gegenstand der BWL Ökonomisches Prinzip Wirtschaftsordnung Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 22 Wirtschaften Wirtschaften = Erfahrungsobjekt: Planmäßiger Einsatz Betrieb knapper Güter zur Befriedigung mensch- licher Bedürfnisse Ökonomisches Prinzip Erkenntnisobjekt: Wirtschaftliches Handeln Wahlentscheidungen? im Betrieb Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 23 Ökonomisches Prinzip Maximumprinzip: Bei einem gegebenen Faktoreinsatz (Input) ist eine größtmögliche Gütermenge (Output) zu erwirtschaften. Minimumprinzip: Eine gegebene Gütermenge (Output) ist mit dem geringstmöglichen Faktoreinsatz (Input) zu erwirtschaften. Quelle: Wöhe et al., ABWL 2016, S. 34 Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 24 Effektivität und Effizienz EFFEKTIVITÄT = EFFIZIENZ = Die richtigen Dinge tun. Die Dinge richtig tun. Maximaler Beitrag zur Minimaler Einsatz von Zielerreichung Ressourcen Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 25 Erfolgsmaßstäbe unternehmerischen Handelns Output = Produzierte Teile Gewinn = Ertrag – Aufwand Effizienz: Produktivität = Output (Menge) z. B. Teile Input (Menge) Mitarbeiter Rentabilität = Erfolgsgröße (Wert) Basisgröße (Wert) z. B. Gewinn / Eigenkapital = Eigenkapitalrentabilität Gewinn / Umsatz = Umsatzrentabilität Quelle: Wöhe et al., ABWL 2016, S. 38 f. Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 26 Wichtige Begriffe (des Rechnungswesens) – + Aufwendungen Erträge Gesamtvermögen Externes Rechnungswesen Betriebsnotwendiges Kosten Leistungen, Erlöse Vermögen Internes Rechnungswesen Geldvermögen Ausgaben Einnahmen inkl. Forderungen, Verbindlichkeiten Auszahlungen Einzahlungen Kasse, Bank Cash Flow Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 27 Nachhaltigkeit Interpretieren Sie diese Grafik! Ökologie Nach- haltigkeit Soziales Ökonomie Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 28 1.2 BWL als Wissenschaft Wirtschaftsordnung 1 2 3 4 5 Worum Unternehmens- Leistungs- Finanzen & Sonder- geht‘s? führung erstellung Controlling themen 1.1 Lehre und Lernen 1.2 BWL als Wissenschaft 1.3 Betriebstypologien Gegenstand der BWL Ökonomisches Prinzip Wirtschaftsordnung Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 29 Ordnungsrahmen Wirtschaftsordnung Marktwirtschaft Zentrale Planwirtschaft Unternehmung = Privatwirtschaftl. Betrieb im marktwirtschaftlichen System Prinzip des Gemeineigentums Prinzip des Privateigentums Organprinzip (zentraler Autonomieprinzip Volkswirtschaftsplan) Erwerbswirtschaftliches Prinzip Prinzip der Planerfüllung Quelle: Jung, ABWL 2016, Kap. 2.2.4 Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 30 Soziale Marktwirtschaft Vorteile der Marktwirtschaft Soziale Marktwirtschaft Wohlstandssteigerung durch Wettbewerb Mildert die Schwächen „Motivierende“ Nebenbedingungen: der Marktwirtschaft unternehmerische Freiheit, durch staatliche Eingriffe Garantie für Privateigentum Ökonomisches Prinzip zwingt zu ständiger Innovation und Optimierung z. B. Schwächen der Marktwirtschaft Gesetz gegen Wettbewerbs- Führt zu Konzentration, damit beschränkungen (Kartellrecht) Einschränkung des Wettbewerbs Gesetzliche Umverteilungen Einkommensunterschiede Konjunkturelle Maßnahmen Konjunkturelle Schwankungen Hoch: Preissteigerungen,... Tief: Arbeitslosigkeit,... Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 31 1.2 BWL als Wissenschaft Take Aways ✓ Wirtschaftliches Handeln in Betrieben ✓ Kombination von Produktionsfaktoren zur Herstellung von Gütern und Dienstleistungen ✓ Ökonomisches Prinzip ✓ Interessen aller Stakeholder berücksichtigen ✓ Nachhaltigkeit: Ökologie, Ökonomie und Soziales in Einklang bringen ✓ Die soziale Marktwirtschaft will die Schwächen der Marktwirtschaft durch staatliche Eingriffe mildern Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 32 Auswahl wichtiger Begriffe 1.2 BWL als Wissenschaft Homo oeconomicus Wirtschaften Bedürfnisse Betrieb Shareholder Stakeholder Produktivität Rentabilität Soziale Marktwirtschaft Unternehmen Ökonomisches Prinzip Effektivität u. Effizienz Gewinn Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 33 Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre 1.3 Betriebstypologien Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 34 2 Betriebstypologien Leistungsart Wirtschaftszweig Betriebsgröße Faktoreinsatz Rechtsformen Betriebsziel Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 35 1.3 Betriebstypologien Tätigkeit 1 2 3 4 5 Worum Unternehmens- Leistungs- Finanzen & Sonder- geht‘s? führung erstellung Controlling themen 1.1 Lehre und Lernen 1.2 BWL als Wissenschaft 1.3 Betriebstypologien Tätigkeit Größe Rankings Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 36 Leistungsart Sachleistungsbetriebe Dienstleistungsbetriebe Land- und forstwirtschaftliche Handelsbetriebe Betriebe Bank- und Versicherungsbetriebe Rohstoffgewinnungsbetriebe Verkehrsbetriebe Produktionsmittelbetriebe Sonstige Dienstleistungsbetriebe Verbrauchsgüterbetriebe Quelle: Jung, H. Betriebswirtschaftslehre, 2016, Kap. 2.4. Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 37 Klassifikation der Wirtschaftszweige Quelle: https://www.destatis.de/DE/Methoden/Klassifikationen/GueterWirtschaftklassifikationen/klassifikationwz2008_erl.pdf?__blob=publicationFile Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 38 Unternehmen in Deutschland 2022 Anzahl (in %) Umsatz (in %) Beschäftigte (in %) 3,43 9,77 35,65 Mio. Bio. Mio. Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 39 Wertschöpfung 2023 nach Wirtschaftszweigen (in %) Land-/Forstwirtschaft Fischerei Wertschöpfung (ca. 3,5 Bio. € in D Produktion 1 BIP ca. 4,2 Bio. € in D) In den Wirtschaftsein- 24 heiten (Unternehmen) erbrachte wirtschaftliche Leistung Bau 5 70 Marktwert der Güter/ Dienst- Dienstleistungen abzüglich leistungen der von anderen Unter- nehmen eingekauften Quelle: Vorleistungen Destatis 2024 Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 40 Wertschöpfung 2023 nach Wirtschaftszweigen (in %) Quelle: Statista 2024 Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 41 Entwicklung der Wirtschaftszweige Anteil an der Gesamtbeschäftigung von 1950 bis 2021 in % Dienstleistungen, Sonstiges Produzierendes Gewerbe Land-, Forstw., Fischerei Quelle: Statista 2022 Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 42 1.3 Betriebstypologien Größe 1 2 3 4 5 Worum Unternehmens- Leistungs- Finanzen & Sonder- geht‘s? führung erstellung Controlling themen 1.1 Lehre und Lernen 1.2 BWL als Wissenschaft 1.3 Betriebstypologien Tätigkeit Größe Rankings Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 43 Betriebe nach Beschäftigtengrößenklassen 10 – 49 10,4% > 2 Mio Einzel- unternehmer 0 – 9 Mitarbeiter 2,9 Mio. = 87% Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 44 Unternehmen, Beschäftigte, Umsatz 2022 in % 87 9 21 15 20 21 43 7 10 10 73 Kleinst UN Kleine UN Mittlere UN Großunternehmen < 10 MA, < 50 MA, < 250 MA ≥ 250 Mitarbeiter Quelle: https://www.destatis.de/DE/Themen/Branchen-Unternehmen/Unternehmen/ Kleine-Unternehmen-Mittlere-Unternehmen/Tabellen/wirtschaftsabschnitte-insgesamt.html Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 45 Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 46 Hohe Bedeutung der KMU (Kleine und Mittlere Unternehmen) Merkmale KMU Großunternehmen Unternehmensführung Eigentümerunternehmer Manager Stellvertreter, Nachfolger Selten vorhanden In aller Regel geplant Entscheidungs- und Schnell, flache Hierarchie, Lange Wege, geregelte Informationswege hohe Flexibilität Abläufe, geringe Flexibilität Informelle Strukturen Hohe Bedeutung Geringe Bedeutung (?) Mitarbeiterpotenzial Breites Fachwissen Hohe Spezialisierung Produktionsstruktur Arbeitsintensiv Kapitalintensiv Finanzierungsmöglichkeiten Begrenzte Ressourcen Größere Ressourcen Zugang zum Kapitalmarkt Schwierig Leichter Quelle: Jung, H. Betriebswirtschaftslehre, 2016, Kap. 2.4 Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 47 Faktoreinsatz Beispiele? Arbeitsintensive Betriebe 𝑃𝑒𝑟𝑠𝑜𝑛𝑎𝑙𝑘𝑜𝑠𝑡𝑒𝑛 Personalintensität = 𝐺𝑒𝑠𝑎𝑚𝑡𝑙𝑒𝑖𝑠𝑡𝑢𝑛𝑔 Anlagenintensive Betriebe 𝐴𝑛𝑙𝑎𝑔𝑒𝑣𝑒𝑟𝑚ö𝑔𝑒𝑛 Anlagenintensität = 𝐺𝑒𝑠𝑎𝑚𝑡𝑣𝑒𝑟𝑚ö𝑔𝑒𝑛 Materialintensive Betriebe 𝑀𝑎𝑡𝑒𝑟𝑖𝑎𝑙𝑎𝑢𝑓𝑤𝑎𝑛𝑑 Materialintensität = 𝐺𝑒𝑠𝑎𝑚𝑡𝑙𝑒𝑖𝑠𝑡𝑢𝑛𝑔 Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 48 Rechtsformen in Deutschland Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 49 1.3 Betriebstypologien Rankings 1 2 3 4 5 Worum Unternehmens- Leistungs- Finanzen & Sonder- geht‘s? führung erstellung Controlling themen 1.1 Lehre und Lernen 1.2 BWL als Wissenschaft 1.3 Betriebstypologien Tätigkeit Größe Rankings Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 50 Größte Unternehmen der Welt Umsatz 2023 Umsatz in Mrd. US $ Einzelhandel Walmart (USA) 648 Internethandel Amazon (USA) 575 Energieversorgung State Grid (China) 546 Öl und Gas Saudi Aramco (SA) 495 Öl und Gas Sinopec (China) 430 Öl und Gas China Nat. Petroleum 422 Technologie Apple (USA) 383 Versicherungen UnitedHealth (USA) 372 Mischkonzern Berkshire Hathaway (USA) 364 0 100 200 300 400 500 600 700 https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_größten_Unternehmen_der_Welt (Fortune 500) Abruf am 17.09.2024 Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 51 Wertvollste Unternehmen der Welt Marktkapitalisierung Marktkapitalisierung in Mrd. US $ Technologie Apple (USA) 3.417 Software Microsoft (USA) 3.130 Technologie Nvidia (USA) 3.019 Technologie Alphabet (USA) 1972 Öl, Gas Saudi Aramco (S-A) 1.942 Handel / Internet Amazon (USA) 1.760 Soziale Netzwerke Meta Platforms (USA) 1.230 Mischkonzern Berkshire Hathaway (USA) 922 Marktkapitalisierung = Halbleiter Taiwan Semicon. TSMC 840 Anzahl Aktien x Börsenwert Pharma Börsenkurs 31.03.2023 Eli Lilly and Company (USA) 724 0 500 1000 1500 2000 2500 3000 3500 4000 https://www.captrader.com/blog/wertvollsten-unternehmen-der-welt/ Abruf am 17.09.2024 Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 52 Wertvollste Marken der Welt 2023 Rating-Agenturen Markenwert in Mrd. US $ Computer, Elektronik Apple (USA) 502 Software Microsoft (USA) 317 Handel, Internet Amazon (USA) 277 Internet Google (USA) 260 Elektronik Samsung (Südkorea) 91 Auto Toyota (Japan) 65 Auto Mercedes-Benz (D) 61 Getränke Coca Cola (USA) 58 Sport Nike (USA) 54 Auto BMW 51 0 100 200 300 400 500 600 https://de.statista.com/statistik/daten/studie/164637/umfrage/wertvollste-marken-weltweit-2010/ Abruf am 17.09.2024 Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 53 Deutscher Nachhaltigkeitspreis 2023 Sieger der Transformationsfelder Klima Natur Gesellschaft Ressourcen Wertschöpfungskette https://www.nachhaltigkeitspreis.de/unternehmen/transformationsfelder-sieger-und-finalisten abruf am 17.09.2024 Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 54 Betriebsziel Erwerbswirtschaftlich orientierte Betriebe (Gewinnmaximierung) Non-Profit-Organisationen - Ziel gesellschaftlich sinnvoll und notwendig - Gewinngenerierung nicht oberste Priorität Beispiele: Kultur- und Erholung Bildung und Erziehung Gesundheits- und Katastrophenhilfe Entwicklungszusammenarbeit Politik Natur- und Umweltschutz Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 55 1.3 Betriebstypologien Take Aways ✓ Statistisches Jahrbuch gute Quelle für ZDF (Zahlen, Daten, Fakten) ✓ Verarbeitendes Gewerbe und Handel dominieren bei Umsatz und Mitarbeiter ✓ Dienstleistungssektor gewinnt an Bedeutung ✓ Sehr hohe Bedeutung der KMU in Deutschland ✓ Unternehmens- und Markenwerte sind volatil ✓ Nachhaltigkeit wird wichtiges Kriterium Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 56 Auswahl wichtiger Begriffe 1.3 Betriebstypologien Wertschöpfung Wirtschaftszweig Branche KMU, Mittelstand Personalintensität Anlagenintensität Materialintensität Non-Profit-Organisation Marktkapitalisierung Marke, Markenwert Sachleistungsbetrieb Dienstleistungsbetrieb Konjunkturzyklen Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 57 Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre 2.1 Zielverfolgung Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 58 2.1 Zielverfolgung Ziele 1 2 3 4 5 Worum Unternehmens- Leistungs- Finanzen & Sonder- geht‘s? führung erstellung Controlling themen 2.1 Zielverfolgung 2.2 Organisation 2.3 Personal Ziele und Pläne Entscheidungen Nutzwertanalyse Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 59 Unternehmensziele Maßstäbe unternehmerischen Handelns Ökonomische Ziele Soziale Ziele Ökologische Ziele Gewinnmaximierung Gerechte Entlohnung Ressourcenschonung Begrenzung von Shareholder Value Gute Arbeitsbedingungen Schadstoffemissionen Rentabilität Betriebl. Sozialleistungen Abfallvermeidung Unternehmenssicherung Arbeitsplatzsicherheit Recycling Wachstum Mitbestimmung... Sustainable Development Goals...... https://sdgs.un.org/goals Quelle: Wöhe et al., ABWL 2016, S. 66 Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 60 Zielinhalte Formalziele (Erfolgsziele) Produktivität Rentabilität (GKR, EKR, UR) Wirtschaftlichkeit Sachziele Leistungsziele Organisations- / Finanzielle Ziele Soziale und (Umsatz, Produkte,...) Führungsziele (Liquidität, Kapitalstruktur,...) ökologische Ziele Betriebliche Tätigkeit Quelle: Jung, ABWL 2016, Kap. 4.1 Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 61 Zielbeziehungen Vertikal Horizontal komplementär Z1 UN Bereiche Z2 Abteilungen konkurrierend indifferent (Zielkonflikt) Gruppen Z1 Z1 Teams Zielpyramide Wöhe et al., ABWL 2016, S. 69 Z2 Z2 Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 62 SMARTe Ziele Attainable od. Action-oriented Relevant Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 63 Erfolgsmaßstäbe unternehmerischen Handelns Output = Produzierte Teile Gewinn = Ertrag – Aufwand Effizienz: Output (Menge) Teile Produktivität = Input (Menge) z. B. Mitarbeiter Erfolgsgröße (Wert) Rentabilität = Basisgröße (Wert) Eigenkapitalrent. Fremdkapitalrent. Gesamtkapitalrent. Umsatzrent. Gewinn x 100 FK-Zins (Gewinn + FK-Zins) Gewinn % Eigenkapital Fremdkapital Gesamtkapital Umsatzerlöse Quelle: Wöhe et al., ABWL 2016, S. 38 f. Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 64 Beispiele Ein Unternehmen erwirtschaftet mit 10.000 € Eigenkapital einen Gewinn (Betriebsergebnis) von 200 €. Durch zusätzliche 2.000 € Fremdkapital würde eine Steigerung des Betriebsergebnisses vor Zinsen um 100 € möglich sein. Für das Fremdkapital fallen 10% Zinsen an. Würden Sie unter dem Gesichtspunkt der Eigen-/ Gesamtkapitalrentabilität den Kredit aufnehmen? Lösung: GKR ohne Kreditaufnahme = EKR = = % GKR mit Kreditaufnahme = = % EKR mit Kreditaufnahme = % Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 65 Umsatzrendite der größten Unternehmen 2023 Umsatz in Mrd. US $ Einzelhandel Walmart (USA) 2,4 Internethandel Amazon (USA) 5,3 Energieversorgung State Grid (China) 1,7 Öl und Gas Saudi Aramco (SA) 26,2 Öl und Gas Sinopec (China) 2,2 Öl und Gas China Nat. Petroleum 5,0 Technologie Apple (USA) 25,3 Versicherungen UnitedHealth (USA) 6,0 Mischkonzern Berkshire Hathaway (USA) 26,4 - 5,0 10,0 15,0 20,0 25,0 30,0 https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_größten_Unternehmen_der_Welt (Fortune 500) Abruf am 17.09.2024 Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 66 Renditen im Mittelstand Umsatzrendite 2022 Handel Bau Sonstige Dienstleistungen Wissensintensive Dienstleistungen 0 2 4 6 8 10 12 https://meetadam.io/profitabilitaet/umsatzrendite-branchenvergleich/ Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 67 Balanced Scorecard Finanzen (z. B. Rendite, Marktanteil) Vision Kunden Prozesse (z. B. Zufriedenheit, und (z. B. Technik, Durchlaufzeit) Reklamationen) Strategie Innovation und Verbesserung (z. B. time to market) Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 68 Wie erreicht man seine Ziele? Planung Planung = Gedankliche Vorwegnahme A zielgerichteter Entscheidungen Prinzip der rollierenden Planung B t0 t1 t2 t5 t6 t10 t11 Strategie: - Produkte operativ (taktisch) strategisch - Märkte Quelle: Wöhe et al., ABWL 2016, S. 72 u. 79 Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 69 2.1 Zielverfolgung Entscheidungen 1 2 3 4 5 Worum Unternehmens- Leistungs- Finanzen & Sonder- geht‘s? führung erstellung Controlling themen 2.1 Zielverfolgung 2.2 Organisation 2.3 Personal Ziele und Pläne Entscheidungen Nutzwertanalyse Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 70 Entscheidung Wahl zwischen Alternativen Sicherheit Unsicherheit Verzicht! - Risiko - Ungewissheit Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 71 Entscheiden Was spricht für, was gegen Gremienentscheidungen? Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 72 Die Gewissheits-Illusion Laplace-Regel: Wahrscheinlichkeit, dass etwas abermals passiert, wenn es schon n Male vorher geschehen ist: (n + 1) W = (n + 2) 99 Tage... Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 73 Intuition Bauchentscheidungen Intuition = Urteil, das rasch im Bewusstsein auftaucht, dessen tiefere Gründe uns nicht vollkommen bewusst sind und das stark genug ist, um uns danach handeln zu lassen. Intuition = unbewusste Intelligenz, Erfahrungswissen Int. Technologiedienstleister (n = 32) Int. Autohersteller (n = 50 Vorstände) 20 40 15 30 10 20 76 % 5 10 14% 10% 0 0 nie manchmal 50% meistens immer nie manchmal 50% meistens immer Quelle: Gigerenzer, G.: Risiko, S. 148 ff. Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 74 Deutsch: Schnelles Denken, Langsames Denken, München 2012 Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 75 Zwei Denksysteme System 1 - Intuition System 2 – Ratio automatisch kontrolliert unbewusst bewusst schnell (parallel arbeitend) langsam (sequentiell) 11.200.000 bit/Sekunde 40-60 bit/Sekunde mühelos anstrengend Emotionen Reflexe Analytisches Denken Logik Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 76 Bernoullis Irrtum Maximiere den Nutzenerwartungswert!? Welche Alternative würden Sie vorziehen? A Werfen Sie eine Münze! Bei Zahl gewinnen Sie 100 €, bei Wappen erhalten Sie nichts. B Sie erhalten sicher 46 €. Nutzenerwartungswert (Bernoulli) = ∑ Ergebnis x Eintrittswahrscheinlichkeit Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 77 2.1 Zielverfolgung Nutzwertanalyse 1 2 3 4 5 Worum Unternehmens- Leistungs- Finanzen & Sonder- geht‘s? führung erstellung Controlling themen 2.1 Zielverfolgung 2.2 Organisation 2.3 Personal Ziele und Pläne Entscheidungen Nutzwertanalyse Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 78 Transparenz in Entscheidungsprozessen Nutzwertanalyse Schritte: 1. Festlegung des Lösungsraums 2. Festlegung der Zielkriterien 3. Festlegung der Zielgewichte 4. Ermittlung der Zielbeiträge 5. Transformation der Zielbeiträge in normierte Zielwerte 6. Ermittlung der Nutzwerte jeder Alternative 7. Ggf. Ergänzung um eine Sensitivitätsanalyse ähnlich bei Vahs, Organisation, S. 513 ff. Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 79 Energieerzeugung 6. Nutzwerte Gewicht Kohle Gas Wind Kernkraft Ökonomie 15% 8% 6-9% 1 Mio €/Tag Rendite 0,5 8 Punkte 6 Punkte 5 Punkte 10 Punkte 4,0 3,0 2,5 5,0 Ökologie 1.000 600 36 16 CO2 Emissionen 0,3 1 Punkte 2 Punkte 9 Punkte 10 Punkte (g/kWh) 0,3 0,6 2,7 3,0 Ökologie mittel mittel niedrig hoch Unfallrisiken 0,1 5 Punkte 5 Punkte 10 Punkte 0 Punkte 0,5 0,5 1,0 0 Soziale / politische niedrig mittel gut verboten Akzeptanz 0,1 0 Punkte 5 Punkte 8 Punkte 0 Punkte 0 0,5 0,8 0 Nutzwert 4,8 4,6 7,0 8,0 Rendite, Risiken, Akzeptanz fiktiv angenommen, um die Methode zu erläutern; Kohle subventioniert, KKW abgeschrieben CO2 Emissionen https://www.leifiphysik.de/uebergreifend/fossile-energieversorgung/ausblick/emissionen-von-kraftwerken Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 80 Energieerzeugung 7. Sensitivitätsanalyse Subjektive Elemente: Zielgewichte, Zielwerte Sensitivitätsanalyse: Wie robust ist die Entscheidung gegenüber einer Variation der Zielgewichte oder –werte? Wann kippt die Entscheidung? Im Beispiel: Verboten = KO oder Gewichte Rendite 0,4 Akzeptanz 0,2 => Windkraft + gute Diskussionsgrundlage + hohe Transparenz im Entscheidungsprozess Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 81 2.1 Zielverfolgung Take Aways ✓ Smarte Ziele machen die Zielerreichung messbar ✓ Strategie und Planung = Weg zur Zielerreichung ✓ Zielevielfalt und Zielkonflikte machen betriebs- wirtschaftliche Entscheidungen schwierig (ökonomische, ökologische, soziale Ziele) ✓ Entscheidungen werden nicht rein rational getroffen ✓ Nutzwertanalyse als Diskussionsgrundlage für Entscheidungen bei unterschiedlichen Zielgrößen Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 82 Auswahl wichtiger Begriffe 2.1 Zielverfolgung Shareholder Value Eigenkapitalrentabilität Formal-/Sachziel Zielkomplementarität SMART Balanced Scorecard Rollierende Planung Strategie Entscheidung Intuition Nutzenerwartungswert Nutzwertanalyse Sensitivitätsanalyse Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 83 Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre 2.2 Organisation Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 84 2.2 Organisation Begriff 1 2 3 4 5 Worum Unternehmens- Leistungs- Finanzen & Sonder- geht‘s? führung erstellung Controlling themen 2.1 Zielverfolgung 2.2 Organisation 2.3 Personal Begriff Aufbauorg. Ablauforg. Change Man. Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 85 Organisationsbegriff Institutional: Das Unternehmen ist eine Organisation. Organization Instrumental: Das Unternehmen hat eine Organisation. GF Structures, Organisationsstrukturen als Instrument KL TL Processes zur Zielerreichung. Einkauf Verkauf Produktion (Quelle: Vahs, D.: Organisation, 9. Aufl. 2015, S. 15 ff. und Schulte-Zurhausen, M.: Organisation, 6. Aufl. München 2014, S. 1 ff.) Organisation = Eine bewusste Zusammenstellung von Menschen, um gemeinsam unter Befolgung bestimmter Regeln bestimmte Ziele zu erfüllen. Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 86 Organisation und Improvisation Erfolg 100 % org. Regelung Improvisation Optimum Organisation Unter- Über- organi- organi- sation sation Organisationsgrad Organisationsgrad Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 87 Wo würden Sie gerne arbeiten? https://www.gruenderszene.de/ allgemein/kaffeepause- organisationsstrukturen Aufbau- und Ablauforganisation Aufbau- organisation: Struktur Darstellung Organigramm Ablauforganisation: Prozesse Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 89 2.2 Organisation Aufbauorganisation 1 2 3 4 5 Worum Unternehmens- Leistungs- Finanzen & Sonder- geht‘s? führung erstellung Controlling themen 2.1 Zielverfolgung 2.2 Organisation 2.3 Personal Begriff Aufbauorg. Ablauforg. Change Man. Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 90 Aufbauorganisation Stellen Stelle = Kleinste aufbauorganisatorische Einheit Leitungsstellen = Instanz Ausführungsstellen Akqui- Her- Instal- Service Planung funktionsorientiert sition stellung lation Telekom- objekt-/prozessorientiert munikation Fernsehen Quelle: Schulte-Zurhausen, Organisation, S. 166 und 172 ff. Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 91 Organisatorisches Kongruenzprinzip AKV Übereinstimmung von Kompe- tenz Aufgabe, Kompetenz, Aufgabe „Amtsanmaßung“ Verantwortung Verant- wortung Vgl. auch Vahs, Organisation, S. 65 Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 92 Funktional- und Geschäftsbereichsorganisation Funktionen Geschäftsbereiche (objektorientiert) nach Verrichtungen: Funktionalorganisation nach Produkten: Spartenorganisation GF Textil Elektro Sport Einkauf Produktion Vertrieb (Entwicklung... Logistik... IT... Personal... Finanzen) nach Regionen: Regionalorganisation ✓ funktionale Spezialisierung ✓ Ressourceneffizienz / Größenvorteile Europa Amerika Asien ✓ sinnvoll: homogenes Leistungsprogramm nach Kundengruppen: Marktorganisation - Abhängigkeiten / Schnittstellen - Koordinationsaufwand - Unternehmertum weniger ausgeprägt Privat Geschäft VIP Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 93 Strukturkonzepte Matrix- und Tensororganisation Typischerweise funktionale und objektorientierte Dimension Annähernde Gleichberechtigung Pro- Ver- der Matrixstellen (schwierig) FuE duk. trieb EU Vorteile + Sach- und Prozesskompetenz + kurze Kommunikationswege AS Nachteile - Konflikte, Kompromisse AM - Unklare Verantwortung - Teilweise aufwändige Abstimmung 3 Dimensionen = TENSORORGANISATION Prof. Dr. Michael Höschl 94 Prof. Dr. Bernhard Lienland 94 „Malik on Matrixorganisation“ ” In einer Matrix-Struktur ist es fast ausge- schlossen, sich auf etwas zu konzentrieren. Daher ist sie eine Gefahr für die Produktivität.... Eine Matrix-Organisation mag modern sein, aber sie ist alles andere als ein Fortschritt.“ „Sie ist langsam, schwerfällig, produziert Bürokratie, blockiert Innovation und lähmt die Anpassungsfähigkeit von Unternehmen.“ „Sie maximiert die Anzahl unproduktiver Sitzungen und minimiert die Verantwortung der Menschen.“ Quelle: Malik, F.: Führen, Leisten, Leben, Frankfurt 2006, S. 113 f. und Harvard Business Manager Spezial 2015, S. 40 Prof. Dr. Michael Höschl 95 Prof. Dr. Bernhard Lienland 95 Organisationsformen in deutschen Unternehmen Keine Abteilungen Agil 9% Funktional 3% Matrix 29 % 51 % 8% In der Praxis häufig Mischformen Divisional Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Kienbaum/Stepstone (Hrsg.):, Organigramm deutscher Unternehmen, 2017, S. 6 Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 96 Siemens Vision 2020+ Entwicklung Richtung Holding-Struktur Holding: Geschäftsbereiche als rechtlich selbstständige Unternehmen Digital Industries Smart Infrastructure Siemens Energy AG Siemens Gas and Power Mobility Siemens Gamesa Siemens Renewable Energy SA Healthineers AG Quelle: https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/konzernumbau-siemens-auf-dem-weg-zur-holding/. 01.08.2018 Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 97 2.2 Organisation Ablauforganisation 1 2 3 4 5 Worum Unternehmens- Leistungs- Finanzen & Sonder- geht‘s? führung erstellung Controlling themen 2.1 Zielverfolgung 2.2 Organisation 2.3 Personal Begriff Aufbauorg. Ablauforg. Change Man. Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 98 Prozesslandkarte (Beispiel) Führungs- Strategie und Qualitäts- prozesse Kundenanforderungen Planung Finanzierung management Kundenzufriedenheit Kern- Produkte entwickeln prozesse Produkte fertigen Kundenauftrag ausführen Service durchführen Support- prozesse Personal IT Beschaffung Logistik Instandhaltung Quelle: Träger Thomas, Organisation, 2018, S. 171 Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 99 Ständiger Verbesserungsprozess PDCA und Kaizen Kai = Veränderung, Wandel Zen = zum Besseren Deming-Kreis PDCA Total Quality Management: Systematische und ständige Verbesserung aller Unternehmensprozesse Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 100 Business (Process) Reengineering Fundamentales Überdenken und radikale Neugestaltung der gesamten Geschäftsprozesse (Zero-Base-Ansatz) Ziel: Schnittstellenminimierung Signifikante Verbesserung durch aggressive Vorgaben Kundennutzen im Vordergrund „Beim Business Reengineering geht es nicht darum, die bestehenden Abläufe zu optimieren. Business Reengineering ist ein völliger Neubeginn - eine Radikalkur.“ (M. Hammer / J. Champy: Business Reengineering) Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 101 Erfolge des BPR in der Praxis Gründe für das Scheitern Zeitdruck Rationalisierung statt Prozessgestaltung Konzentration auf Einzellösungen Optimierung zielt auf Teilprozesse Mangelnder Einsatz der Führungskräfte Falsches Führungs- und Kommunikationsverhalten Widerstand des mittleren Managements Quelle: Vahs, Organisation 2015, S. 368 nach Homburg/Hocke: Change Management durch Reengineering, 1996, S. 14 Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 102 2.2 Organisation Change Management 1 2 3 4 5 Worum Unternehmens- Leistungs- Finanzen & Sonder- geht‘s? führung erstellung Controlling themen 2.1 Zielverfolgung 2.2 Organisation 2.3 Personal Begriff Aufbauorg. Ablauforg. Change Man. Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 103 Organisationsentwicklung nach Kurt Lewin Neue Organisationsstruktur Alte Organisationsstruktur Auftauen Einfrieren Verändern Quelle: Schulte-Zurhausen, Organisation 2014, S. 359 Prof. Dr. Michael Höschl 104 Prof. Dr. Bernhard Lienland 104 A VUCA World Quelle: http://www.cneqt.com/wp-content/uploads/2017/02/cneqt-862x441.png Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 105 Agile Netzwerkorganisation Ca. 10t „Teilhaber“ Ca. 3 Mrd. USD Textilien, Implantate... No ranks, no titles Keine Hierarchie Keine Chefs Leader gewählt Keine Stellenbeschreibung Orga = Amöben Max. 200 MA/Werk http://organizationalphysics.com/wp-content/uploads/2016/09/TeamofTeamsOrganizationalStructure.png Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 106 Zum Nachdenken: Unternehmen, die sich selbst gehören Frederic Laloux: Reinventing Organizations - Wiederverwendung begrenzter Rohstoffe - Sinn und Zweck wichtiger als Wachstum „Purpose Stiftung“ ermöglicht es Firmen, sich in Verantwortungseigentum zu verwandeln. Beispiel Ecosia: Misst seinen Erfolg nicht in Geld, sondern in Pflanzen (>100 Mio Bäume gepflanzt) (Tönnesmann, Jens: Glücklich enteignet, in: DIE ZEIT, Nr. 33 vom 6. August 2020) Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 107 2.2 Organisation Take Aways ✓ Organisation sind Regeln der Zusammenarbeit, um gemeinsam Ziele zu erreichen ✓ Aufgabe Kompetenz Verantwortung ✓ Funktionalorganisation ist weit verbreitet; sinnvoll bei homogenem Leistungsprogramm ✓ Prozesse ständig verbessern (Produktivität ↑) ✓ Veränderungen erklären und begleiten ✓ VUCA Welt erfordert Agilität Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 108 Auswahl wichtiger Begriffe 2.2 Organisation Improvisation Instrumentaler OBegriff Organigramm Instanz Kongruenzprinzip Business Reengineering Spartenorganisation Tensororganisation Holding Prozesslandkarte PDCA Agilität VUCA Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 109 Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre 2.3 Personal Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 110 Eigenschaften des Personals Leistungsfaktor Koalitionspartner Personalwirtschaft Mitbestimmung Kostenfaktor Entscheidungsträger Individuum Motivation und Führung Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 111 2.3 Personal Personalwirtschaft 1 2 3 4 5 Worum Unternehmens- Leistungs- Finanzen & Sonder- geht‘s? führung erstellung Controlling themen 2.1 Zielverfolgung 2.2 Organisation 2.3 Personal Personalwirtschaft Motivation und Führung Mitbestimmung Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 112 Personalwirtschaft Personalbedarfsplanung Personalbeschaffung Personaleinsatz Personalentwicklung Personalabbau Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 113 Personalbedarfsplanung Anzahl MA Einflussgrößen Bedarf Soll Wirtschaftliche Entwicklung Ist Abgänge Zusatz Geplante Produktion Ersatz Produktivität Arbeitszeitregelungen Zugänge Fehlzeiten Fluktuation Vgl. Jung, ABWL, Kap. 2.1.1 t Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 114 Personalbeschaffung Kurzfristiger Bedarf Langfristiger Bedarf Interne Beschaffung Mehrarbeit (Überstunden) Versetzungen Urlaubssperre Externe Beschaffung Leiharbeit Neueinstellung (Arbeitnehmerüberlassung) Personalauswahl: Kriterien: Bewerbungsunterlagen Fachwissen (Motivationsschreiben, Lebenslauf, Zeugnisse) Motivation Vorstellungsgespräch(e) Auftreten Assessment Center Ausdrucksvermögen Probezeit Initiative Belastbarkeit Offenheit Vgl. Jung, ABWL, Kap. 2.2.3 Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 115 Personaleinsatz Arbeitsteilung Anforderungen des Job Rotation Arbeitsplatzes Job Enlargement Job Enrichment Teilautonome Arbeitsgruppen Arbeitsplatzgestaltung Fähigkeiten der Arbeitsablauf, -mittel Arbeitskräfte Arbeitsumfeld Arbeitssicherheit Arbeitszeitregelung Gleitzeitmodelle, Arbeitszeitkonto Bedürfnisse der Teilzeitverträge, Altersteilzeit Arbeitskräfte Elternzeit Vgl. Jung, ABWL, Kap. 2.5.1 und Wöhe, ABWL, S. 135 f. Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 116 Personalentwicklung Ausbildung - Berufsausbildung - Praktikum - Trainee-Programm - Duales Studium Inhalte: Fortbildung Wissen Umschulung Können Karriereplanung Verhalten Auslandseinsätze (insbes. Führung) Vgl. Jung, ABWL, Kap. 2.3.2 und Wöhe, ABWL, S. 137 f. Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 117 Personalabbau Überstunden/Urlaub Verzicht auf Leiharbeit Einstellungsstopp Auslauf befristeter Verträge Versetzungen Kurzarbeit Änderungskündigung Aufhebungsvertrag Betriebsbedingte Kündigung Vgl. Wöhe, ABWL, S. 132 f. Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 118 2.3 Personal Motivation und Führung 1 2 3 4 5 Worum Unternehmens- Leistungs- Finanzen & Sonder- geht‘s? führung erstellung Controlling themen 2.1 Zielverfolgung 2.2 Organisation 2.3 Personal Personalwirtschaft Motivation und Führung Mitbestimmung Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 119 Bedürfnispyramide Abraham Maslow (1954) Theoreme: Beispiele im 1. Bedürfnisse einer höheren Ordnung Arbeitskontext entstehen erst oder werden erst bewusst, wenn diejenigen der niedrigeren Ordnungen weit- Selbst- Herausfordernder gehend befriedigt sind. verwirklichung Job 2. Befriedigten Bedürfnissen Status, Titel kommt keine Motivations- Ich-Bedürfnisse wirkung mehr zu. Kollegen/Freunde Soziale Bedürfnisse Altersvorsorge Sicherheitsbedürfnisse Grund- Physiologische Bedürfnisse einkommen Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 120 X-Y-Theorie Douglas M. McGregor (1960) Theorie X: Abneigung gegen Arbeit Leistung nur bei Zwang und Kontrolle Führung erwünscht Theorie Y: Grundsätzliche Leistungsbereitschaft Arbeitszufriedenheit ist abhängig von den Arbeitsbedingungen Verantwortung, Initiative und Selbstkontrolle Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 121 „Energiequellen“ Theorie X Extrinsische Motivation = etwas tun, um Belohnung zu erlangen oder Bestrafung zu vermeiden Intrinsische Motivation Theorie Y = etwas um seiner selbst willen tun: Spaß, Interesse, Herausforderung Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 122 Zweifaktoren-Theorie Frederick I. Herzberg (1959) Hygienefaktoren (dissatisfiers) Motivatoren (satisfiers) Frustration keine Frustration keine Motivation Motivation https://de.wikipedia.org/wiki/Zwei-Faktoren-Theorie_(Herzberg) Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 123 Führung Ausprägungen Führung = Personenorientierung zielgerichtete stark 9 9.9 Verhaltensbe- 8 einflussung 7 6 5 5.5 4 3 Verhaltensgitter 2 schwach nach 1 1.1 Blake / Mouton 1 2 3 4 5 6 7 8 9 (1968) schwach stark Vgl. Schulte-Zurhausen, Organisation 2014, S. 220 ff. Aufgabenorientiertierung Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 124 Transformationale Führung: - Bewunderung und Vertrauen (Charisma) - Sinn, Visionen, Werte vermitteln - Orientierung geben - Kreativität anregen Transaktionale Führung: - Erwartung definieren - Ziel vereinbaren - Leistung anerkennen (Lob, Tadel, Gegenleistung) Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 125 2.3 Personal Mitbestimmung 1 2 3 4 5 Worum Unternehmens- Leistungs- Finanzen & Sonder- geht‘s? führung erstellung Controlling themen 2.1 Zielverfolgung 2.2 Organisation 2.3 Personal Personalwirtschaft Motivation und Führung Mitbestimmung Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 126 Arbeitsrechtliche Mitbestimmung Betriebsrat = Interessenvertretung der Arbeitnehmer wählbar in Betrieben mit ≥ 5 MA Informations- und Beratungsrecht: Gestaltung von Arbeitsplatz, -ablauf und –umgebung Personalplanung und Berufsausbildung Widerspruchsrecht bei personellen Einzelmaßnahmen Einstellungen Umgruppierungen, Versetzungen, Kündigungen Mitbestimmungsrecht in sozialen Angelegenheiten Ordnung des Betriebes Tägliche Arbeitszeiten Betriebliche Lohngestaltung Vgl. Wöhe, ABWL, S. 58 f. Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 127 Betriebsgröße (Mitarbeiter) Zahl der Betriebsräte Betriebsgröße (Mitarbeiter) Freigestellte Betriebsräte 5-20 1 200-500 1 21-50 3 501-900 2 51-100 5 901-1500 3 101-200 7 1501-2000 4 201-400 9 2001-3000 5 401-700 11 3001-4000 6 701-1000 13 4001-5000 7 1001-1500 15 5001-6000 8 1501-2000 17 6001-7000 9 2001-2500 19 7001-8000 10 2501-3000 21 8001-9000 11 3001-3500 23 9001-10000 12 3501-4000 25 4001-4500 27 Helmut Schmalen/Hans Pechtl, Grundlagen und Probleme der 4501-5000 29 Betriebswirtschaft www.SP-DOZENTEN.de /2019 5001-6000 31 © Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft ∙ Steuern ∙ Recht GmbH 6001-7000 33 7001-9000 35 Für je 3000 (2000) weitere MA gibt es zwei zusätzliche Betriebsräte (eine zusätzliche Freistellung) Prof. Dr. Michael Höschl Prof. Dr. Bernhard Lienland 128 Betriebsversammlung dient der Unterrichtung der Arbeitnehmer durch den Betriebsrat und bietet die Möglichkeit zur Aussprache. Durchführung geregelt nach §§ 42-46 BetrVG. Es können Beschlüsse gefasst werden (Betriebsrat ist aber nicht daran gebunden). Pro Kalendervierteljahr ist eine regelmäßige Betriebsversammlung einzuberufen