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# Marktwirtschaft ## Einleitung Sie planen eine Party mit 20 Personen und müssen Getränke und Lebensmittel einkaufen. Sie erstellen eine Einkaufsliste, die alle Bedürfnisse Ihrer Gäste berücksichtigt, aber auch Ihren finanziellen Möglichkeiten entspricht. Dann verlassen Sie Ihr Zuhause und kaufen...
# Marktwirtschaft ## Einleitung Sie planen eine Party mit 20 Personen und müssen Getränke und Lebensmittel einkaufen. Sie erstellen eine Einkaufsliste, die alle Bedürfnisse Ihrer Gäste berücksichtigt, aber auch Ihren finanziellen Möglichkeiten entspricht. Dann verlassen Sie Ihr Zuhause und kaufen die benötigten Waren ein. Sie entscheiden selbst, bei welchen Anbietern Sie kaufen, Sie können Preise und Qualität vergleichen, und es liegt in Ihrer Verantwortung, was Sie mit Ihrem Geld kaufen. Dieses Verhalten setzt eine funktionierende Marktwirtschaft voraus. Was eine Marktwirtschaft ist und wie sie funktioniert, erfahren Sie in diesem Kapitel. Sie lernen auch, wie man eine Angebots- und Nachfragekurve zeichnet. Dies ist wichtig, da das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage den Preis für die Pommes und Getränke bestimmt, die Sie für Ihre Party benötigen. ## Was ist eine Marktwirtschaft? **Definition "Markt"** Ganz einfach ausgedrückt, ist der Markt das Zusammentreffen von Angebot und Nachfrage. Personen, die etwas anbieten, treffen auf Personen, die etwas nachfragen. Das Zusammentreffen dieser Personen macht den Markt aus. Auf diesem Markt wird nun getauscht. In der Regel wird dabei nicht wie in früheren Phasen der Menschheitsgeschichte Ware gegen Ware getauscht, sondern Ware gegen Geld. Der Anbieter gibt seine Waren ab und erhält dafür den Gegenwert in Geld, das er dann auf anderen Märkten verwenden kann, um seinerseits Waren zu kaufen. Jeder wirtschaftliche Akteur ist also sowohl Anbieter als auch Nachfrager. In modernen Marktwirtschaften bieten die meisten Personen nicht direkt Güter an, sondern ihre Arbeitskraft. Diese wird auf dem Arbeitsmarkt von den Unternehmen nachgefragt, die damit Waren produzieren, um sie auf Gütermärzten zu verkaufen. Das Konzept "Markt" umfasst also nicht nur Güter, sondern z. B. auch die Arbeit. ## Markt- und Planwirtschaft Bis weit in die 1970er Jahre wurde eingehend über die bestmögliche Wirtschaftsordnung diskutiert. Es ging vor allem um die Frage, ob die Marktwirtschaft oder die Planwirtschaft grösseren Wohlstand schaffen könne. In einer Marktwirtschaft entscheidet der Markt über den Einsatz der Mittel. Private Haushalte und Unternehmen bestimmen selbst, wie, wann und wozu sie ihre Mittel einsetzen wollen. In der Planwirtschaft hingegen werden die wirtschaftlichen Prozesse geplant, das heisst zentral gesteuert. Der Staat besitzt alle Produktionsmittel und bestimmt, wer wann wie viel für wen herstellt. ## Dezentrale Organisationsstruktur Das Fehlen einer zentralen Lenkung in der Marktwirtschaft scheint auf den ersten Blick ein Nachteil zu sein. Doch gerade diese dezentrale Organisationsstruktur ist der Grund für die grosse Überlegenheit der Marktwirtschaft gegenüber der Planwirtschaft. Dies leuchtet ein, wenn wir uns vor Augen halten, welch ein komplexes und dynamisches Gebilde eine Volkswirtschaft darstellt. Tagtäglich werden Millionen von Entscheiden getroffen, was produziert und was nachgefragt wird. Das Scheitern der osteuropäischen Planwirtschaften hat deutlich gemacht, dass eine staatliche Planbehörde nicht in der Lage ist, alle diese Informationen zu sammeln, zu analysieren und zu interpretieren, um dann effizient und zeitgerecht darauf zu reagieren.