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Questions and Answers
Was blockiert laut Hippokrates den Lebenshauch im Gehirn?
Was blockiert laut Hippokrates den Lebenshauch im Gehirn?
Die Humoralpathologie betrachtet den menschlichen Körper als Mischung aus drei Körpersäften.
Die Humoralpathologie betrachtet den menschlichen Körper als Mischung aus drei Körpersäften.
False
Nenne die vier Temperamente, die in der Temperamentenlehre beschrieben werden.
Nenne die vier Temperamente, die in der Temperamentenlehre beschrieben werden.
Melancholiker, Sanguiniker, Choleriker, Phlegmatiker
Gesundheit bedeutet laut der Humoralpathologie die Harmonie der ______.
Gesundheit bedeutet laut der Humoralpathologie die Harmonie der ______.
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Ordne die folgenden Temperamente ihren Eigenschaften zu:
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Welcher Arzt entwickelte die Temperamentenlehre in der römischen Spätantike?
Welcher Arzt entwickelte die Temperamentenlehre in der römischen Spätantike?
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Für Hippokrates waren magische Erklärungen die Hauptursache für Epilepsie.
Für Hippokrates waren magische Erklärungen die Hauptursache für Epilepsie.
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Wie lautet das Prinzip, dass eine Gesundheit durch eine bestimmte Mischung von Körpersäften entsteht?
Wie lautet das Prinzip, dass eine Gesundheit durch eine bestimmte Mischung von Körpersäften entsteht?
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Welches der folgenden Probleme wird im Text erwähnt, das durch Bevölkerungszuwachs und Industrieproduktion beeinflusst wurde?
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Die Erregung und Gewalt können am besten mit Gegengewalt behandelt werden.
Die Erregung und Gewalt können am besten mit Gegengewalt behandelt werden.
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Was wird als therapeutisch wirksam für den Abbau institutioneller Gewalt beschrieben?
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Die Vorstellung über Krankheiten, die auf _________ oder __________ zurückgehen, wurde als einflussreiche Annahme beschrieben.
Die Vorstellung über Krankheiten, die auf _________ oder __________ zurückgehen, wurde als einflussreiche Annahme beschrieben.
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Ordnen Sie die Faktoren den entsprechenden Therapieansätzen zu:
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Welche durch Syphilis verursachte Erkrankung erhält eine somatische Erklärung?
Welche durch Syphilis verursachte Erkrankung erhält eine somatische Erklärung?
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Wer untersuchte Sprachstörungen und trug zur Neuronentheorie bei?
Wer untersuchte Sprachstörungen und trug zur Neuronentheorie bei?
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Die Therapieansätze der behandelnden Ärzte des 19. Jahrhunderts basierten ausschließlich auf medikamentösen Behandlungen.
Die Therapieansätze der behandelnden Ärzte des 19. Jahrhunderts basierten ausschließlich auf medikamentösen Behandlungen.
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Wann begann die medizinische Forschung und Ausbildung sich allmählich in die Universitäten zu verlagern?
Wann begann die medizinische Forschung und Ausbildung sich allmählich in die Universitäten zu verlagern?
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Im Spätmittelalter waren Krankenhäuser die einzige Form der Pflege für Kranke.
Im Spätmittelalter waren Krankenhäuser die einzige Form der Pflege für Kranke.
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Was wurden Tollkisten in Privathaushalten?
Was wurden Tollkisten in Privathaushalten?
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Die Pflege im flandrischen Geel hat eine Tradition, die bis ins ____ Jahrhundert zurückreicht.
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Ordne die folgenden Einrichtungen oder Konzepte den jeweiligen Zeitperioden zu:
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Welcher Einfluß spielte eine wichtige Rolle neben antiken Modellen in der Medizin?
Welcher Einfluß spielte eine wichtige Rolle neben antiken Modellen in der Medizin?
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Allein lebende Personen wurden in kirchlichen Hospitälern aufgenommen oder verbannt.
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Was verbindet sich zur frühneuzeitlichen Hexentheorie?
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Wer entwickelte die Degenerationslehre im 19. Jahrhundert?
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Wilhelm Griesinger war ursprünglich Psychiater.
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Was ist eine der Annahmen von Wilhelm Griesinger über psychische Krankheiten?
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Bénédict Morel erklärte sozioökonomische Verelendung und abweichendes Verhalten als _____ .
Bénédict Morel erklärte sozioökonomische Verelendung und abweichendes Verhalten als _____ .
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Ordne die Begriffe den entsprechenden Erklärungen zu:
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In welchem Jahr veröffentlichte Wilhelm Griesinger sein Buch über die Pathologie psychischer Krankheiten?
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Welche Aussage beschreibt das Problem der psychiatrischen Versorgung allgemein?
Welche Aussage beschreibt das Problem der psychiatrischen Versorgung allgemein?
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Emil Kraepelin glaubte, dass psychogene Störungen unabhängig von organischen Ursachen sind.
Emil Kraepelin glaubte, dass psychogene Störungen unabhängig von organischen Ursachen sind.
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Was versteht man unter 'Dementia praecox'?
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Emil Kraepelin hat die __________ Psychiatrie revolutioniert.
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Ordne die folgenden Begriffe den entsprechenden Kategorien zu:
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Welche der folgenden Aussagen beschreibt die Klassifikation von Emil Kraepelin?
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Was fordert Kraepelin im Hinblick auf die Versorgung von Alkoholikern?
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Der Begriff __________ wird heutzutage nur noch selten verwendet.
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Worin liegt eine der grundlegenden Veränderungen, die Kraepelin in der Krankheitslehre einführte?
Worin liegt eine der grundlegenden Veränderungen, die Kraepelin in der Krankheitslehre einführte?
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Ab wann wurde die Tötung schwer behinderter Kinder in Deutschland 실시?
Ab wann wurde die Tötung schwer behinderter Kinder in Deutschland 실시?
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Die Aktion T4 erfolgte bis 1945.
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Nennen Sie das erste Neuroleptikum, das 1952 eingeführt wurde.
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Die Gemeindepsychiatrie zielt auf eine __________, multiprofessionelle Versorgungslandschaft.
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Ordnen Sie die Psychopharmaka ihrer Einführung zu:
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Welche Kriterien wurden bei der Selektion für die Aktion T4 verwendet?
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Die Enthospitalisierung führte zu einer Neubelegung von 240 Patienten in der Bremer Klinik.
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Was war die Hauptidee der Psychiatrie-Enquete von 1975?
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Die Stellung von Klinischen Psychologen sollte __________ werden.
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Ordnen Sie die folgenden Psychiater zu ihren Statements:
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Was beschreibt die Neurotransmitterhypothese in Bezug auf Schizophrenie?
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Die sozialwissenschaftliche Psychiatriekritik begann in den 1980er Jahren.
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Welches Medikament wurde 1960 als erster Tranquilizer eingeführt?
Welches Medikament wurde 1960 als erster Tranquilizer eingeführt?
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Nach der Aktion T4 gab es zahlreiche __________ von Patienten durch Pflegepersonal.
Nach der Aktion T4 gab es zahlreiche __________ von Patienten durch Pflegepersonal.
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Study Notes
Einführung in die Psychologie, Geschichte & Forschungsmethoden
- Das Fachgebiet Psychologie umfasst die Geschichte und Forschungsmethoden der Psychologie.
- Der Dozent ist Dipl.-Psych. Sebastian Esch, M.A.
- Das Semester ist Wintersemester 2024/25.
- Die Hochschule ist Hochschule Fresenius University of Applied Sciences.
- Die Standorte sind Idstein, Köln, Hamburg, Düsseldorf, München, Frankfurt am Main, Berlin, Zwickau und New York.
Geschichte der Psychiatrie
- Basiswissen zur Geschichte der Psychiatrie stammt aus dem Buch von Brückner, Burkhart (2015).
- Die zweite, korrigierte Auflage erschien in Köln im Psychiatrie Verlag.
Frühe Hochkulturen
- Psychiatrie (psyches Iatreion) wird als Heilstätte der Seele bezeichnet.
- Bereits vor 3000 Jahren wurde in Theben über Tempelbibliotheken über einer Inschrift über die Seele geschrieben.
- In Ägypten und Mesopotamien wurden Symptome durch Priesterärzte behandelt, die Zauberei und Besessenheit diagnostizierten.
- Das Herz galt als Sitz von Denken und Fühlen.
- Die Behandlung erfolgte durch Rituale, Amulette, Beschwörungen, Heilpflanzen, Früchte, Öl, Honig, Heilschlaf und Traumdeutung.
- Zwei Tendenzen im Umgang mit psychischem Leid: Naturerklärungen und kulturell-religiöse Erklärungen.
Griechische Antike
- Hippokrates (460-370 v.Chr.) sah die „heilige Krankheit" (möglicherweise Epilepsie) als natürliche Ursache und nicht magisch/theologisch.
- Das menschliche Gehirn war, laut Hippokrates, verantwortlich für geistige Leiden.
- Hippokrates' Erklärungsmodell konzentrierte sich auf den Lebenshauch (pneuma), der durch Atmung, Nahrung und Haut in den Körper gelangt und durch Schleim im Gehirn blockiert wird.
Griechische & Römische Antike - Humoralpathologie
- Humoralpathologie (Säftelehre): Der menschliche Körper besteht aus Blut, Schleim (Phlegma), heller (gelber) Galle und dunkler (schwarzer) Galle.
- Die richtige Mischung dieser Säfte ist essentiell für Gesundheit.
- Die römische Spätantike (Galen) führte zur Temperamentenlehre, einer frühen Form der Persönlichkeitspsychologie.
- Wichtige Persönlichkeitsmodelle: Sanguiniker, Choleriker, Melancholiker und Phlegmatiker.
Griechische & Römische Antike - Psychotherapie
- Neben somatischen Therapien gab es auch psychotherapeutische Ansätze (z.B. durch Celusus).
- Die Idee war, den Kranken durch gezielte Gespräche zu beruhigen und zur Vernunft zu führen.
Mittelalter
- Problem: Unterscheidung zwischen Krankheit, Besessenheit und heiliger Verzückung.
- Bewertung von Visionsberichten als gottgefällig oder nicht.
- Medizinische Rolle: Bei theologisch unverfänglichen Fällen war die Medizin zuständig.
- Volksmedizin und arabische Ärzte spielten wichtige Rollen.
- Entwicklung der medizinischen Forschung und Ausbildung gab es ab dem 13. Jahrhundert hauptsächlich in Universitäten.
Mittelalter - Versorgungssituation
- Pflege fand hauptsächlich in Familien statt.
- Krankenhäuser existierten ab dem Spätmittelalter.
- Wahnsinnige wurden in Holzkäfigen (Tollkisten) oder in Gefängnissen untergebracht.
- Es gab Familienpflege und Hospitäler.
- Ab dem 14. Jahrhundert existierte die Familienpflege in Flandern.
- Spezialisierte Einrichtungen gab es ab dem 15. Jahrhundert, und in Bagdad bereits ab dem 10. Jahrhundert.
Neuzeit - Hexenverfolgung
- Dämonologie und Sündentheorie führten zur Hexenverfolgung im Mittelalter.
- Rund 60.000, hauptsächlich Frauen, starben in Hexenprozessen zwischen 1450 und 1700.
- Johann Weyer hinterfragte die Schuldfähigkeit von angeblichen Hexen und begründete die These, dass Hexen keine Schuldfähigkeit hatten.
Neuzeit - Paracelsus (1493-1541)
- Kritik an der Humoralpathologie.
- Persönlichkeitsbezogene Einflüsse auf Krankheitsentstehung spielten eine Rolle.
- Klassifikation von 5 Störungen (Epilepsie, Manie, Verstandesstörungen, chronische Leiden).
- Typologie von Kranken nach verschiedenen Kategorien (lunatici, insani, vesani, melancholici).
- Chirurgische Eingriffe bei Manie.
Neuzeit - William Battie (1704-1776)
- Unterscheidung zwischen originärem und folgendem Wahnsinn.
- Vorläufer der exogenen und endogenen Psychosen.
- Wichtige Faktoren für die Behandlung waren Ruhe, Disziplin, Mahlzeiten und Vermeidung von Besuch.
Behandlung im Tollhaus
- In den Tollas, meist ab dem 18. Jahrhundert, gab es eine Mischung aus Asyl und Gefängnis.
- Tollhäuser wurden mittellosen Wahnsinnigen, Obdachlosen, Behinderten und Kriminellen gemeinsam untergebracht.
- Ziele der Behandlung: Unterbindung von Landstreicherei, Wegelagerei, Bettelei, Entlastung der Staatskasse.
Übergang zur modernen Psychiatrie
- Patientenverbesserung und Umstellung der Versorgung im 19. Jahrhundert.
- Wichtige Wegbereiter: Philippe Pinel und William Tuke.
- Befreiung von Ketten und verbesserte hygienische Bedingungen.
- Neue Behandlungsansätze: moralische Behandlung, paternalistische Milieutherapie.
Übergang zur modernen Psychiatrie
- Pinel begann 1792 mit der Aufhebung der Ketten in der Pariser Anstalt Bicêtre.
- Kriminelle wurden ebenfalls in der Anstalt untergebracht.
- Wichtige Leistungen: Förderung der Krankheitseinsicht, Beobachtung und langfristige Betreuung.
Johann Christian Reil (1759-1813)
- Zentralfigur der deutschen Psychiatrie.
- Erstere Verwendung des Begriffes Psychiatrie im Zusammenhang mit Heilung durch psychische Einflüsse.
- Reil lehnte Tollhäuser ab.
- Behandlung in architektonisch ansprechenden Anstalten; mit geschultem Personal.
- Drei Heilverfahren: Ermahnungen und Belehrungen, angenehme und unangenehme Reize und symbolische Mittel.
Veränderte Versorgungslandschaft (Mitte 19. Jhd.)
- Bevölkerungszuwachs, Industrialisierung und Säkularisierung führten zu steigenden Patientenzahlen.
- Somatische Therapien wie Opium, Kampfer, Wechselbäder uvm. wurden angewendet.
- Idee der gezielten Umerziehung in der Tradition von Pinel und Tuke bei der Behandlung.
- Bei milderer, akuten Störungen ergaben sich gute Behandlungsergebnisse.
Behandlungsansätze
- Behandlungsansätze, die überreiztheit (Sthenie) oder Unterreiztheit (Asthenie) basieren, um das Gleichgewicht wieder herzustellen, mit antagonistischen Therapien.
- Gewalt und Erregung sollten mit Gegengewalt bekämpft werden, dies ist ein Irrtum.
- Der Abbau von institutioneller Gewalt auf das Notwendige ist der therapeutische Ansatz.
Entwicklungen im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert
- Entschlüsselung der infektiösen Ursachen psychischer Erkrankungen.
- Somatische Erklärungen für psychotische Erkrankungen.
- Neue Erkenntnisse über Strukturen und Funktionen des Gehirns (Neuronentheorie).
- Entwicklung der Degenerationslehre.
Wilhelm Griesinger (1817-1868)
- Psychiatrie als naturwissenschaftlich orientierte Medizin.
- Psychische Krankheiten sind Erkrankungen des Gehirns (Annahme 1).
- Psychische Prozesse sind nicht aus der Organisation des Gehirns zu verstehen (Annahme 2).
Versorgungssituation im späten 19. Jahrhundert
- Streitschriften von Betroffenen über Behandlungsmethoden.
- Forderung nach Reformen der Irrengesetzgebung.
- Zunahme der Patientenzahlen und Gründung von Großkliniken.
- Betreuungsqualität verschlechterte sich, da Anstalten zu Aufbewahrungsorten für soziale und ökonomische Schwache wurden.
Emil Kraepelin (1856-1926)
- Systematische Grundlegung der klinischen Psychiatrie.
- Experimentalpsychologie als Grundlage der Psychiatrie.
- Klinische Methode mit detaillierter Erhebung von Symptomen und Verlauf.
- Revolution der Krankheitslehre: Längsschnittorientierte Verlaufsbetrachtung.
- Reduktion der Vielfalt von Krankheitsbezeichnungen auf Dementia praecox und manisch-depressive Erkrankung.
Emil Kraepelin (1856-1926) - Klassifikation
- Unterscheidung zwischen endogenen und exogenen Störungen.
- Die Unterscheidung in endogene und exogene Störung basieren auf der Klassifikation DSM und ICD.
- Betonung der Heilanstalten für Alkoholiker und Psychisch Kranke.
- Verelendung von Tagelöhnern, und ähnlichen Personen wird biologisch erklärt.
Nachkriegszeit
- Einführung von Psychopharmaka ab den 1950er Jahren.
- Neuroleptikum Chlorpromazin (1952), Antidepressivum Imipramin (1958), Tranquilizer Benzodiazepin (Librium) (1960)
- Lithium als Stimmungsstabilisator (1967)
- Neurotransmitterhypothesen als Grundlage für Medikamente-Wirkung.
- Gemeindepsychiatrische Psychiatriereform in den 1970er Jahren.
Sozial- & Gemeindepsychiatrie
- Sozialpsychiatrie als Ansatz für dezentrale Versorgung.
- Offene Psychiatrien in verschiedenen Ländern ab den 1950er Jahren.
- Kritische Analyse und Kritik der psychiatrischen Behandlung (Antipsychiatrie).
- Bestandsaufnahmen und Reformvorschläge in den 1970er Jahren.
Sozial- & Gemeindepsychiatrie - weitere Aspekte
- Standard-Versorgungsgebiete für 250.000 Einwohner
- Ausbau von ambulanten Diensten sowie stationären und teilstationären Hilfen
- Stärkung des klinischen Psychologens, Selbsthilfegruppen uvm.
- Enthospitalisierung
- Reformprojekte: Professionalierung & Technokratisierung.
- Forderung nach personenzentrierter Versorgung, die ab 1990 auf Beteiligung von Psychiatrieerfahrenen, Angehörigen und Professionellen aufbaute.
Psychiatrie im Nationalsozialismus
- Mindestens 296.000 Patient_innen ermordet, 10.000 davon Kinder.
- 300.000-400.000 Zwangssterilisierungen.
- Institutionelle Vernichtung psychisch kranker und behinderter Menschen.
- Verlagerung der Patienten auf Einzelausstellung.
Psychiatrie im Nationalsozialismus - weitere Aspekte
- Vernichtung ab 1939 schwer behinderter Kinder
- Aktion T 4 (bis 1941)
- Einsatz von Krankentransport gesellschaft mbh
- Tötung durch Vergiftung mit Kohlenmonoxid
- Deportationen in Tötungsanstalten wurden auch danach weitergeführt.
Ausblick
- Wandel der psychiatrischen Behandlungsansätze.
- Behandlungsmethoden die auf Befreiung vom Zwang basieren.
- Menschlichkeit und soziale Unterstützung als zentrale Elemente.
- Diagnose bzw. Diagnose-Ablehnung beeinflusst die Hilfe-Annahme.
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Teste dein Wissen über die Temperamentenlehre von Hippokrates und die Grundlagen der Humoralpathologie. Finde heraus, welche Körpersäfte für die Gesundheit entscheidend sind und wie die Temperamente beschrieben werden. Diese Fragen decken wichtige Konzepte der antiken Medizin ab.
