Einführung in Psychometrie und Diagnostik
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Questions and Answers

Der Begründer der Phrenologie war ______ (1758-1828).

Franz Joseph Gall

Die Phrenologie konnte durch die Neurowissenschaften im 20. Jahrhundert widerlegt werden.

True (A)

Welche beiden Hirnregionen werden der Funktionalen Differenzierung des Gehirns zugeschrieben?

  • Amygdala
  • Broca-Areal (correct)
  • Hippocampus
  • Wernicke-Areal (correct)

Wer entwickelte den ersten standardisierten Test für intellektuelle Fähigkeiten?

<p>Francis Galton</p> Signup and view all the answers

Was war der Kontext für die Entwicklung des Binet-Simon-Tests?

<p>Alle obigen Aussagen stimmen. (B)</p> Signup and view all the answers

Der Binet-Simon-Test wurde an 100 Kindern in 10 Altersgruppen entwickelt.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Der ______ ist ein Maß für die intellektuelle Entwicklung eines Kindes, der 1912 von William Stern formuliert wurde.

<p>Intelligenzquotient (IQ)</p> Signup and view all the answers

Was ist mit „Gültigkeit“ in der klassischen Testtheorie gemeint?

<p>Das Messen des gewünschten Merkmals, ohne andere Faktoren zu messen.</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage zu den Skalenniveaus stimmt nicht?

<p>Bei einer Verhältnisskala gibt es keine natürliche Null. Der Nullwert bedeutet das tatsächliche Fehlen der Eigenschaft. (C)</p> Signup and view all the answers

Das Reflexive Messmodell besagt, dass die Leistung in Aufgaben durch die latente Fähigkeit beeinflusst wird.

<p>True (A)</p> Signup and view all the answers

Das Formative Messmoddll besagt, dass die Leistung in den einzelnen Aufgaben die latente Fähigkeit beeinflusst.

<p>True (A)</p> Signup and view all the answers

Die Reliabilität eines Tests beschreibt, wie zuverlässig ein Test misst.

<p>True (A)</p> Signup and view all the answers

Wie wird die Reliabilität eines Tests mit dem Reliabilitätskoeffizienten angegeben?

<p>Der Reliabilitätskoeffizient wird mit rtt angegeben. Der Wert liegt zwischen 0 und 1.</p> Signup and view all the answers

Was bedeutet ein rtt Wert von 0 in Bezug auf einen Test?

<p>Der Test ist nicht zuverlässig. Er misst nicht genau und die Ergebnisse beruhen fast vollständig auf Messfehlern.</p> Signup and view all the answers

Was ist mit „Streuung“ in der klassischen Testtheorie gemeint?

<p>Die Streuung gibt die Breite der Varianz an. Sie wird in derselben Einheit gemessen, wie die Daten selbst.</p> Signup and view all the answers

Was ist mit Reliabilität in der klassischen Testtheorie gemeint?

<p>Die Reliabilität ist der Anteil der Varianz der wahren Werte an der Varianz der beobachteten Werte.</p> Signup and view all the answers

Der Vertrauensbereich gibt an, in welchem Bereich der wahre Wert der gemessenden Leistung liegt. Er berücksichtigt den Messfehler.

<p>True (A)</p> Signup and view all the answers

Was ist mit „Kritische Differenz“ in der klassischen Testtheorie gemeint?

<p>Die Kritische Differenz ist der minimale Unterschied zwischen zwei Messwerten, der notwendig ist, um mit einer bestimmten Sicherheit sagen zu können, dass die Unterschiede nicht nur durch den Messfehler, sondern durch tatsächliche Unterschiede zwischen den Personen oder Zuständen bedingt sind.</p> Signup and view all the answers

Was ist die Hauptaussage der klassischen Testtheorie (KTT)?

<p>Die klassiche Testtheorie (KTT) geht davon aus, dass der gemessene Wert sich aus dem wahren Wert und einem Messfehler zusammensetzt</p> Signup and view all the answers

Was ist die Hauptaussage des Axioms der Gleichheit des Messfehlers in der klassischen Testtheorie (KTT)?

<p>Das Axiom der Gleichheit des Messfehlers besagt, dass es für alle Werte einer Skala gleich gross ist.</p> Signup and view all the answers

Die Test-Retest Methode zur Schätzung der Reliabilität ist geeignet für fluktuierende Zustände, wie z.B. die Stimmung.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Die Parallel-Test Methode zur Schätzung der Reliabilität ist geeignet zur Validierung von Messinstrumenten.

<p>True (A)</p> Signup and view all the answers

Die Split-Half Methode zur Schätzung der Reliabilität ist besonders geeignet für Schultests.

<p>True (A)</p> Signup and view all the answers

Cronbachs Alpha (a) ist ein Mass für die interne Konsistenz eines Tests.

<p>True (A)</p> Signup and view all the answers

Ein hoher Wert von Cronbachs Alpha kann auf redundante Items hinweisen

<p>True (A)</p> Signup and view all the answers

Was ist die Hauptaussage der Validität eines Tests?

<p>Ein Test ist valide, wenn er das misst, was er vorgeben soll zu messen.</p> Signup and view all the answers

Welche drei Arten der Validität gibt es?

<p>Alle obigen Aussagen stimmen. (A)</p> Signup and view all the answers

Die Inhaltsvalidität überprüft, ob ein Test alle wichtigen Inhalte abdeckt.

<p>True (A)</p> Signup and view all the answers

Die Kriteriumsvalidität prüft, ob ein Test hoch mit anderen Tests korreliert, die dasselbe Konstrukt messen.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Die Konstruktvalidität prüft, ob ein Test niedrig mit anderen Tests korreliert, die anderes Konstrukte messen.

<p>True (A)</p> Signup and view all the answers

Die faktorielle Validität prüft, ob die Zuordnung der Testaufgaben zu Subtests durch eine Faktorenanalyse bestätigt wird.

<p>True (A)</p> Signup and view all the answers

Die Objektivität eines Tests ist die Unabhängigkeit des Testergebnisses von der durchführenden Person.

<p>True (A)</p> Signup and view all the answers

Welche drei Arten der Objektivität gibt es?

<p>Alle obigen Aussagen stimmen. (D)</p> Signup and view all the answers

Die Interpretationsobjektivität prüft, ob die Interpretation der Testergebnisse unabhängig von der interpretierenden Person ist.

<p>True (A)</p> Signup and view all the answers

Die Inter-Rater Reliabilität beschreibt die Übereinstimmung der Bewertungen zwischen zwei Personen.

<p>True (A)</p> Signup and view all the answers

Die Intra-Rater Reliabilität beschreibt die Übereinstimmung der Bewertungen einer Person bei wiederholten Bewertungen.

<p>True (A)</p> Signup and view all the answers

Normierung bedeutet, dass die Leistung einer Person im sozialen Vergleich zu einer Normgruppe bewertet wird

<p>True (A)</p> Signup and view all the answers

Skalierung bedeutet, dass die Leistung einer Person in eine Skala umgerechnet wird, die die Interpretation erleichtert.

<p>True (A)</p> Signup and view all the answers

Der Rohwert bezeichnet die in einem Test erzielten Punkte vor der Umrechnung.

<p>True (A)</p> Signup and view all the answers

Der Prozentrang bezeichnet den prozentualen Anteil der Werte, die unterhalb des Rohwertes liegen.

<p>True (A)</p> Signup and view all the answers

Der Skalenwert bezeichnet den Wert nach der Umrechnung in eine Skala.

<p>True (A)</p> Signup and view all the answers

Die Normalverteilung ist eine Grundlage für die Interpretation von Testergebnissen.

<p>True (A)</p> Signup and view all the answers

Die Standardabweichung misst die Streuung der Werte um den Mittelwert.

<p>True (A)</p> Signup and view all the answers

Die klassische Testtheorie (KTT) erlaubt adaptives Testen.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Das Rasch-Modell ist eine Item-Response Theorie.

<p>True (A)</p> Signup and view all the answers

Das Rasch-Modell erlaubt adaptives Testen.

<p>True (A)</p> Signup and view all the answers

Das Rasch-Modell ist unabhängig von der Stichprobe und von den Items.

<p>True (A)</p> Signup and view all the answers

Die Skalierbarkeit des Rasch-Modells bedeutet, dass die Werte von Items sich addieren lassen, um eine Summenscore zu berechnen.

<p>True (A)</p> Signup and view all the answers

Das Rasch-Modell ist geeignet für Aufgaben mit mehr als zwei Antwortstufen.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Das Rasch-Modell ist ein Deterministic Modell.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Die Item-Response Theorie wird auch als Probabilistische Testtheorie bezeichnet.

<p>True (A)</p> Signup and view all the answers

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Flashcards

Phrenologie

Die Lehre, die die Form und Größe des Schädels mit den Eigenschaften des Gehirns und damit der Persönlichkeit und geistigen Fähigkeiten verbindet.

Franz Joseph Gall

Der Begründer der Phrenologie, der glaubte, dass die Form und Größe des Schädels Rückschlüsse auf die Persönlichkeit und geistige Fähigkeiten zulassen.

Kernidee der Phrenologie

Die Vorstellung, dass das Gehirn aus verschiedenen „Organen“ besteht, die jeweils spezifische Charakterzüge steuern.

Einfluss der Phrenologie auf die Diagnostik

Der erste Versuch, psychologische Merkmale wissenschaftlich zu erfassen. Die Phrenologie legte den Grundstein für spätere psychometrische Methoden.

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Gesellschaftliche Auswirkungen der Phrenologie

Die Phrenologie wurde im 19. Jahrhundert weit verbreitet und diente zur Rechtfertigung sozialer Ungleichheiten und verwerflicher Theorien, wie z.B. der Rassenlehre und Eugenik.

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Widerlegung der Phrenologie

Die Neurowissenschaft widerlegte die Phrenologie im 20. Jahrhundert, da sie bewies, dass die Schädelstruktur keine Aussagekraft über kognitive Fähigkeiten hat. Die Neuroplastizität zeigt, dass sich das Gehirn anpassen und verändern kann.

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Nachwirkungen der Phrenologie in der Neurowissenschaft

Die Idee, dass das Gehirn funktional differenziert ist und spezifische Bereiche für bestimmte Aufgaben zuständig sind, wurde von der Phrenologie übernommen und besteht in der Neurowissenschaft weiterhin.

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Erster standardisierter Test für intellektuelle Fähigkeiten

Ein standardisierter Test zur Messung intellektueller Fähigkeiten, der von Francis Galton entwickelt wurde.

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Grundannahme von Galton (Intelligenz)

Die Grundannahme von Galton, dass Intelligenz durch sensorische Fähigkeiten wie Reaktionsgeschwindigkeit und sensorische Diskrimination gemessen werden kann.

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Binet-Simon-Skalen

Ein Test, der von Alfred Binet und Theodore Simon entwickelt wurde, um Kinder mit Lernproblemen zu identifizieren und gezielte Förderung zu ermöglichen.

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Binet-Simon-Test

Der erste Intelligenztest, der von Alfred Binet und Theodore Simon entwickelt wurde.

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Kontext der Entwicklung des Binet-Simon-Tests

Die Einführung der Schulpflicht in Frankreich und der Auftrag der Regierung, einen Test zu entwickeln, um Kinder mit Lernproblemen zu identifizieren.

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Entwicklungsgeschwindigkeit der Intelligenz

Eine der Grundannahmen des Binet-Simon-Tests, die besagt, dass Intelligenz sich unterschiedlich schnell entwickelt.

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Umwelteinfluss auf Intelligenz

Eine der Grundannahmen des Binet-Simon-Tests, die besagt, dass Intelligenz von der Umwelt beeinflusst werden kann.

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H.H. Goddard

Der US-amerikanische Psychologe und Eugeniker, der den Binet-Simon-Test ins Englische übersetzte und die Idee förderte, Menschen mit geringer Intelligenz begrenzt strafrechtlich verantwortlich zu machen.

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Ideologie von Goddard

Goddards rassistische Motivation, den Intelligenztest als Mittel zu sehen, um die „Überlegenheit der weißen Rasse“ zu untermauern.

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Lewis Terman

Der US-amerikanische Psychologe und Eugeniker, der den Binet-Test an eine größere Population anpasste und standardisierte und so den Stanford-Binet-IQ-Test schuf.

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Zweck des Stanford-Binet-IQ-Tests

Der Zweck des Stanford-Binet-IQ-Tests, den Terman entwickelte: „Fortpflanzung von Menschen mit geringer Intelligenz einzuschränken

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Intelligenzquotient (IQ)

Der Intelligenzquotient (IQ) ist ein Maß für die Intelligenz, das sich aus dem Verhältnis des Intelligenzalters eines Kindes zum Lebensalter ergibt.

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Die Entwicklung des Intelligenzquotienten (IQ)

Der IQ als ein Maß für die Intelligenz, der von William Stern formuliert und von Lewis Terman mit 100 multipliziert wurde, um Kommata zu vermeiden.

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Diagnostik

Der Prozess, einen Zustand anhand von Informationen und Daten im Hinblick auf einen spezifischen Urteilsmaßstab einzuordnen.

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Reliabilität

Ein Gütekriterium eines Tests, das die Zuverlässigkeit der Messungen mit dem Test beschreibt. Es bezieht sich auf die Konsistenz der Messungen.

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Schritte der Diagnostik

Die zwei Hauptaspekte der Diagnostik: Gültigkeit und Genauigkeit.

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Schritte der Leistungsbeurteilung

Die drei Schritte der Leistungsbeurteilung: Sozialer Vergleich, Individuelle Bezugsnorm und Kriteriale Bezugsnorm.

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Messen

Das Bestimmen oder Schätzen des Verhältnisses von Quantitäten, also messbaren Eigenschaften eines Objekts.

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Repräsentationale Theorie des Messens

Die Zuordnung von Zahlen zu Einheiten, die keine Zahlen sind, um Eigenschaften von Objekten zu messen.

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Quantitative Eigenschaften

Eine Eigenschaft, die mit Hilfe von Zahlen beschrieben werden kann. Sie kann quantifiziert werden.

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Qualitative Eigenschaften

Eigenschaften, die keine direkte numerische Zuordnung haben, wie z.B. Farben, Geschmäcker oder Emotionen.

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Nominalskala

Eigenschaften, über die sich Aussagen zu Gleichheit oder Verschiedenheit treffen lassen (z.B. Automarke, Geschlecht, Wohnort).

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Ordinalskala

Eigenschaften, die eine Rangfolge ermöglichen, es lassen sich Aussagen zu größer/kleiner treffen (z.B. Schulnote, Tabellenplatz).

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Intervallskala

Eigenschaften mit gleichen Abständen zwischen den Werten, es lassen sich Aussagen zu größer/kleiner, sowie zu Differenzen zwischen den Werten treffen (z.B. Temperatur in Celsius, IQ).

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Verhältnisskala

Eigenschaften mit gleichen Abständen zwischen den Werten und einem natürlichen Nullpunkt, es lassen sich Aussagen zu Verhältnissen zwischen den Werten treffen (z.B. Gewicht, Reaktionsgeschwindigkeit).

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Absolutskala

Eigenschaften mit klaren Zahlen, die direkt Häufigkeiten entsprechen (z.B. Fachsemester, Anzahl korrekter Lösungen).

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Reflexives Messmodell

Ein Messmodell, das eine latente Fähigkeit postuliert, die sich in der Leistung in Aufgaben widerspiegelt.

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Formatives Messmodell

Ein Messmodell, das davon ausgeht, dass die Leistung in Aufgaben die zugrunde liegende Fähigkeit beeinflusst.

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Messfehlermodell

Ein Modell in der klassischen Testtheorie, das den gemessenen Wert als Summe aus wahrem Wert und Messfehler darstellt (X=T+E).

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Axioms der klassischen Testtheorie (KTT)

Eine Hypothese der klassischen Testtheorie, die besagt, dass der Erwartungswert des Messfehlers Null ist.

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Axioms der klassischen Testtheorie (KTT)

Eine Hypothese der klassischen Testtheorie, die besagt, dass der wahre Wert und der Messfehler nicht korreliert sind. Der Messfehler hängt nicht von der Höhe des wahren Wertes ab.

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Axioms der klassischen Testtheorie (KTT)

Eine Hypothese der klassischen Testtheorie, die besagt, dass die Messfehler bei Wiederholungen unkorreliert sind. Fehler in einer Messung beeinflussen keine weiteren Messungen.

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Standardabweichung (S)

Ein Maß für die Streuung von Daten um den Mittelwert. Sie wird in derselben Einheit wie die Daten gemessen.

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Varianz (S²)

Ein Maß für die Streuung von Daten um den Mittelwert. Sie drückt die durchschnittliche quadrierte Abweichung vom Mittelwert aus.

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Study Notes

Sitzung 1: Einführung - Grundlagen der Psychometrie & Pädagogischen Diagnostik

  • Phrenologie: Begründer Franz Joseph Gall (1758-1828), Kernidee: Schädelform spiegelt Gehirneigenschaften wider, Rücksschlüsse auf Persönlichkeit.
  • Einfluss auf Diagnostik: Erster Versuch psychologische Merkmale wissenschaftlich zu erfassen.
  • Gesellschaftliche Auswirkungen: Im 19. Jahrhundert weit verbreitet, diente zur Rechtfertigung sozialer Ungleichheiten, Widerlegung durch Neurowissenschaften im 20. Jahrhundert.
  • Neurowissenschaftliche Nachwirkung: Die funktionsbezogene Differenzierung des Gehirns blieb relevant. Moderne Forschung bestätigt bestimmte Hirnregionen für Funktionen wie: Broca-Areal(Sprachartikulation), Wernicke-Areal (Sprachverständnis).

Entwicklung der Intelligenztests

  • Um 1860: Erste Ansätze zur Messung intellektueller Leistungen durch Francis Galton (1822-1911), Entwickelung des ersten standardisierten Tests für intellektuelle Fähigkeiten z.B. Sensorische Diskrimination, Reaktionsgeschwindigkeit auf Reize.
  • Um 1900: Entwicklung des modernen Intelligenztests. Alfred Binet (1857-1911) & Theodore Simon (1873–1961) entwickelten die ersten Intelligenztests (Binet-Simon-Skalen) der Einführung der Schulpflicht in Frankreich & Identifizierung von Kindern mit Lernproblemen.
  • Binet-Simon-Test: Beobachtunngen bei Kindern mit/ohne Lernbehinderung, Aufgaben (leicht-sehr schwer) z.B. Augenbewegungen, Wiedergabe von Wörtern, Beschreibung von Objektpaaren. Grundlage für die Definition von „normal funktionierenden“ Kindern.

Sitzung 2: Modelle des Messens

  • Definition von Messen (Naturwissenschaften): Das Bestimmen oder Schätzen von Verhältnissen von Quantitäten.
  • Repräsentationale Theorie von Messen: Zuordnung von Zahlen zu Einheiten die keine Zahlen sind, basiert auf der Analogie zwischen Zahlensystem & qualitativem System. Quantitative Systeme (Längen, Gewichte, Temperaturen) vs. Qualitative Systeme (Farben, Geschmäcker, Emotionen).
  • Übertragung der Eigenschaften: Zahlen lassen sich addieren, Merkmale können aufaddiert werden (Punkte in Tests).

Skalenniveaus

  • Nominalskala: Kategorisierung der Messwerte, Gleichheit/Verschiedenheit.
  • Ordinalskala: Werte lassen sich in eine Rangfolge bringen, höhere Werte bedeuten eine höhere Ausprägung.
  • Intervallskala: Werte haben gleichmäßige Abstände. Addition und Subtraktion von Werten sinnvoll (z.B. Temperatur).
  • Verhältnisskala: Gleiche Abstände, Absoluter Nullpunkt (z.B. Gewicht).
  • Absolutskala: Absoluter Nullpunkt; beliebig zu einem bestimmten Wert addiert/subtrahiert.

Sitzung 3: Reliabilität und Messfehler

  • Klassische Testtheorie (KTT): Der gemessene Wert (X) = Wahrer Wert (T) + Messfehler (E).
  • Wahrer Wert (T): Theoretischer Wert, der ohne Messfehler erhoben werden könnte.
  • Messfehler (E): Unterschied zwischen wahrem Wert und gemessenem Wert, umfasst alle zufälligen Einflüsse.
  • Reliabilität: Anteil der Varianz der wahren Werte an der Varianz der beobachteten Werte (0-1).

Sitzung 4: Exkurs: Korrelation

  • Korrelation (r): Maß für den Zusammenhang zwischen zwei Variablen.
  • Wertebereich: -1 bis +1. r=0: Kein Zusammenhang; r=+1: Perfekter positiver Zusammenhang; r=-1: perfekter negativer Zusammenhang. (z.B. Körpergröße & Gewicht).

Sitzung 5: Berechnung Reliabilität

  • Test-Retest-Reliabilität: Stabilität der Messung im Laufe der Zeit (zeitlich stabile Konstrukte, z.B. Intelligenz).
  • Parallel-Test-Reliabilität: Zwei verschiedene Tests für dasselbe Konstrukt.
  • Split-Half-Reliabilität: Ein Test in zwei Hälften geteilt.
  • Interne Konsistenz (Cronbachs Alpha): Verallgemeinerung der Split-Half-Methode (für Fragebögen, viele Items).

Sitzung 6: Validität

  • Validität: Grad, zu dem ein Test das misst, was er vorgibt zu messen; zentraler Gütemerkmal für Messinstrumente.
  • Inhaltsvalidität: Alle wichtigen Aspekte des Merkmals werden abgedeckt.
  • Kriteriumsvalidität: Korrelation mit anderen Merkmalen.
  • Konstruktvalidität: Korrelation mit anderen, verwandten Merkmalen, Überprüfung der Zuordnung der Testaufgaben zu Subtests.

Sitzung 7: Objektivität

  • Objektivität: Unabhängigkeit vom Untersucher (durchführungsobjektivität, auswertungsobjektivität, interpretationsobjektivität).

Sitzung 8: Skalierung & Normierung

  • Normierung: Vergleich der Leistung einer Person mit einer Normgruppe.
  • Skalierung: Umrechnung der Rohwerte in Skalenwerte (z.B. IQ-Wert).

Sitzung 9: Item Response Theory

  • Item Response Theorie (IRT): Probabilistisches Modell, Wahrscheinlichkeit für richtige Antworten, Unabhängig von der Stichprobe, Skalierbarkeit, Vergleichbarkeit, Adaptivität (Test anpassen an die Fähigkeit des Probanden).

Sitzung 10: Adaptive Testverfahren

  • Adaptive Tests: Individuelle Anpassung auf Basis der bisherigen Antworten.
  • Vorteile: Efficiency, better tailoring, reduction of the number of items.
  • Rasch-Modell: Eine Item-Response-Theorie (IRT), Basis für adaptive Tests; objektive Parameterschätzung, Skalierbarkeit, Vergleichbarkeit, Adaptivität.

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Quiz Team

Description

Dieses Quiz bietet eine Einführung in die Grundlagen der Psychometrie und der pädagogischen Diagnostik. Es betrachtet die historischen Wurzeln der Phrenologie sowie die Entwicklung von Intelligenztests. Zudem wird der Einfluss dieser Konzepte auf die gesellschaftliche Wahrnehmung von psychologischen Merkmalen untersucht.

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