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This document provides information on student behavior, including communication and interaction in schools. More specific details within the document includes disturbances and conflicts, authors, and references.

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... Was bisher geschah «Die Lehrperson ist selbst schuld, wenn wir stören… der Unterricht ist so langweilig»...

... Was bisher geschah «Die Lehrperson ist selbst schuld, wenn wir stören… der Unterricht ist so langweilig» (Zitat aus SASAL-Projekt) 1 23.10.2024 Institut für Erziehungswissenschaft Interaktion und Kommunikation in der Schule VL06: Störungen und Konflikte was in Kommunikation und Interaktion entstehen kann Prof.in Dr.in Tina Hascher Abteilung Schul- und Unterrichtsforschung Institut für Erziehungswissenschaft Pflichtliteratur: *Moning-Petersen, E., & Petersen, J. (2018). Krisenkommunikation: Konflikte im Schulalltag. In I. C. Vogel (Hg.), Kommunikation in der Schule (2. Aufl., S. 220–243). UTB. 2 23.10.2024, Bern Institut für Erziehungswissenschaft Autoren:innen der Pflichtliteratur Dr. Elke Moning-Petersen Prof. Dr. Jendrik Petersen Universität Koblenz-Landau Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserlautern-Landau Betriebspädagogik Erziehungswissenschaft Forschungsschwerpunkte: Personalrat Führungskräfteentwicklung Managementdiagnostik Dialogisches Management Mentoring 3 23.10.2024, Bern Institut für Erziehungswissenschaft Inhaltsverzeichnis Moning-Petersen & Petersen (2018) 4 23.10.2024, Bern Institut für Erziehungswissenschaft Pflichtliteratur und Fachbegriffe *Moning-Petersen, E., & Petersen, J. (2018). Krisenkommunikation: Konflikte im Schulalltag. In I. C. Vogel (Hg.), Kommunikation in der Schule (2. Aufl., S. 220–243). UTB. Konflikt Unterrichtsstörungen Intrapersoneller Konflikt Mediation Interpersoneller Konflikt Konzept „FAUSTLOS“ Konfliktverhalten Konfrontative Pädagogik Konfliktmanagement Ressourcenorientierung „Jeder-gewinnt-Methode“ Aktives Zuhören 5 23.10.2024, Bern Institut für Erziehungswissenschaft Störungen (Moning-Petersen & Petersen, 2018, S. 228) Abweichungen des Verhaltens «Störungen werden verstanden als soziale Ereignisse, die Lernen im Unterricht mehr oder weniger stark beeinträchtigen. Störungen sind kein Aus- druck individuellen Verhaltens, sondern ein bestimmter Zustand der Inter- aktion.» (Thiel, 2016, S. 109) Störungen, die Unterricht beeinflussen neg. wahrgenommene Störung «Ereignisse, die den Lehr-Lernprozess beeinträchtigen, unterbrechen oder unmöglich machen, indem sie die Voraussetzungen, unter denen Lehren und Lernen erst stattfinden kann, teilweise oder ganz ausser Kraft setzen (Lohmann ebd.), oder verschiedene Formen abweichenden Verhaltens, die das Lehren und Lernen mehr oder weniger stark beeinträchtigen (Keller 2008, 21).» Prozess-, Bewertens- und Verhaltenskomponente viele Aspekte sind hinter Störung --> in Forschung rausfinden soziale Ereignisse (Interaktion, Kommunikation ist irgendwie welche Verhaltensweisen es sind und ob Lehrer und Schüler es beeinträchtigt - individuelles Verhalten - bestimmter Zustand der gleich wahrnehmen Interaktion) 6 23.10.2024, Bern Institut für Erziehungswissenschaft Forschungstext: Scherzinger et al. (2017) Unterrichtsstörungen aus der Sicht von Schülerinnen und Schülern und ihren Lehrpersonen warum forscht man so etwas? Verständnis von Phänomen (Unterricht der Störung erfährtund soz. Miteinander) Forschungsfrage: Ø Wie nehmen Schüler:innen sowie Lehrpersonen Unterrichtsstörungen wahr? Ø Inwiefern stimmen die Einschätzungen der Lehrpersonen und Schüler:innen hinsichtlich dieser Störungen überein? Ø Welche Ursachen schreiben die beiden Gruppen den Störungen zu? Methodik: Ø Leitfadengestützte Gruppeninterviews mit Schüler:innen aus 8 Klassen der 5. und 6. Klasse sowie Einzelinterviews mit Klassen- und Fachlehrpersonen Leitfaden, welche Fragen man stellen will und dann Schüler in Gruppen interviewt --> über Diskutieren in Gruppe zu neuen Erkenntnissen kommen 7 23.10.2024 Institut für Erziehungswissenschaft Forschungstext: Scherzinger et al. (2017) Unterrichtsstörungen aus der Sicht von Schülerinnen und Schülern und ihren Lehrpersonen Fragestellungen operationalisieren: Fragen auf Methode runterbrechen - -> wie kann ich es messen? 8 23.10.2024 Institut für Erziehungswissenschaft Forschungstext: Scherzinger et al. (2017) Unterrichtsstörungen aus der Sicht von Schülerinnen und Schülern und ihren Lehrpersonen Ergebnisse Ø Art der Störungen: - Lehrpersonen und Schüler:innen nannten vor allem verbale (z.B. Lärm, Schwatzen, Lachen) sowie motorische Störungen (z.B. Umhergehen, mit Stift spielen) - Passive Störungen wie Tagträumen wurden nur von Lehrkräften als störend empfunden manchmal motorische Störungen in Konflikt mit anderen Zielen (Gesundheit und Schule zusammenbringen), wenn LP Sitzbälle einführen Ø Ursachenzuschreibung der Störungen: Lehrplan muss durchgebraucht werden etc. --> Bedarf die Dynamik und Verantwortlichkeit besser zu verstehen - Beide Gruppen schreiben die Ursachen eher external zu; entweder anderen Personen oder der Unterrichtsgestaltung Ø Präventionsfaktoren: - Gute Beziehung zwischen Lehrkräften und Schüler:innen helfen auch schwierige Situationen durchzuhalten - Gut vorbereiteter Unterricht mit klaren Regeln wenn nicht vorbereitet ist, was Schüler machen können, die schon früher fertig sind etc. --> vorher überlegen und Ablauf und Organisation besser machen 9 23.10.2024 Institut für Erziehungswissenschaft Ausprägungen störenden Schüler:innen-Verhaltens (Moning-Petersen & Petersen, 2018) 10 23.10.2024, Bern Institut für Erziehungswissenschaft Ursachen von Störungen durch Schüler:innen (Thiel, 2016, S. 123) 11 23.10.2024, Bern Institut für Erziehungswissenschaft Ursachen von Störungen durch Schüler:innen (Thiel, 2016, S. 123) versuche in Klasse best. Verhalten zu zeigen - Kunst in kritischen Momenten Rolle in der Gruppe - aufzunehmen und Unterricht Motiv kann auch anzupassen Sozialdynamik in Klasse sein 12 23.10.2024, Bern Institut für Erziehungswissenschaft Analyse und Reaktion auf störendes Schüler:innen- Verhalten (Moning-Petersen & Petersen, 2018) Von wem geht die Störung aus? Ø Schüler:innen Interaktion Ø Lehrperson Ø Äussere Ereignisse mitdenken, dass hinter Idee der Störungen auch Bewertungen sind --> "kei Ahnig" kann auf versch. Arten gemeint sein sobald etwas als Störung wahrgenommen, Störungen beruhen auf Bewertungen des Schüler:innen-Verhaltens. wird es störend Diese Bewertungen sind unterschiedlich und von Kontext, Person und der Situation abhängig. Als Störungen wahrgenommenes Schüler:innen-Verhalten ist eine Hauptquelle der Belastung von Lehrpersonen. aus Schülerperspektive denken um von Schülern gemocht zu werden immer wieder an Situationen mit Störungspotenzial rankommen --> ev. auch mit Kamera festhalten (sehe dann, dass wenn Motivation runtergeht auch Störung hoch geht) 23.10.2024, Bern Institut für Erziehungswissenschaft Störungen analysieren: wieso ist Störung aufgetreten und wie wurde sie 13 allenfalls gelöst Forschungstext: Eckstein et al. (2022) Kann guter Unterricht Störungen verhindern? Forschungsfrage: Ø Unter welchen Bedingungen des Unterrichts zeigen welche Schüler:innen wie häufig undiszipliniertes Verhalten? Ø Unter welchen Bedingungen des Unterrichts empfinden Lehrpersonen welche Schüler:- innen als wie stark störend? Methodik: Ø schriftliche Befragungen an zwei Zeitpunkten mit drei Ratingperspektiven: Ø Allgemeiner Teil zum Unterricht Ø Zielschülerspezifischer Teil (Schüler:innen bewerten sich gegenseitig) Ø Fremdeinschätzung durch Klassenlehrperson Ø Stichprobe aus 10 Deutschschweizer Kantonen: 85 Primarschulklassen mit N = 85 Lehrpersonen und N = 1412 Schüler:innen 14 23.10.2024 Institut für Erziehungswissenschaft Forschungstext: Eckstein et al. (2022) Kann guter Unterricht Störungen verhindern? dynamisches Modell: in Bezug auf vorherige Forschungsergebnisse kommt darauf an wie Störung wahrgenommen wird und wie darauf reagiert wird (Eckstein et al., 2022, S. 5) 15 23.10.2024 Institut für Erziehungswissenschaft Forschungstext: Eckstein et al. (2022) Kann guter Unterricht Störungen verhindern? Zentrale Ergebnisse Ø Unterrichtsstörungen: - wirken sich negativ auf das Lern- und Lehrklima aus - sind eine Belastung sowohl für Lehrpersonen als auch Schüler:innen Ø Guter Unterricht: - Strukturiertes, klar organisiertes und motivierendes Unterrichtsverhalten zeigt präventive Wirkung gegen Störungen. - Insbesondere hohes Mass an Struktur, Klarheit und Unterstützung hat positive Wirkung auf Schüler:innen-Verhalten. Ø Interaktionistischer Ansatz: - Störungen entstehen häufig in der Dynamik zwischen Lehrpersonen und Schüler:innen. - Die Wahrnehmung von Störungen ist oft durch individuelle Empfindsamkeiten beeinflusst. 16 23.10.2024 Institut für Erziehungswissenschaft Weitere Faktoren für die Prävention von Unterrichts- störungen (Moning-Petersen & Petersen, 2018) Klassenklima fördern (VL07) Beziehungen klären (VL08) Erzieherische Massnahmen kann man Umgang mit Störungen lernen? Oder braucht man natürliche Autorität von Lehrpersonen, die mit dem umgehen kann weil sie es einfach kann. Regeln Partizipation (VL04) Gemeinsame Verantwortung für Klima und Konflikte (VL01, VL02) Wahrnehmung der Gefühle / Emotionen 17 23.10.2024, Bern Institut für Erziehungswissenschaft Analyse und Reaktion auf störendes Schüler:innen- Verhalten (Moning-Petersen & Petersen, 2018) Von wem geht die Störung aus? Reaktion auf Störung kann gelernt werden: kann LP weiterbilden Ø Schüler:innen Ø Lehrperson auch Schüler in Störung einbeziehen Ø Äussere Ereignisse Störungen beruhen auf Bewertungen des Schüler:innen-Verhaltens. Diese Bewertungen sind unterschiedlich und von Kontext, Person und der Situation abhängig. Als Störungen wahrgenommenes Schüler:innen-Verhalten ist eine Hauptquelle der Belastung von Lehrpersonen. Der Umgang mit Störungen ist lernbar. Gute Störungsprävention und -intervention bezieht immer die Schüler:innen mit ein 18 23.10.2024, Bern Institut für Erziehungswissenschaft Forschungstext: Thiel et al. (2020) How to prepare preservice teachers to deal with disruptions in the classroom? Forschungsfrage: Ø Wie beeinflussen videobasierte Lernmodule die Fähigkeit von Lehramtsstudierenden, Störungen im Klassenzimmer wahrzunehmen, zu interpretieren und geeignete Strategien zu entwickeln? entdecken, wenn sich etwas anbraut und dann geeignete Strategie entwickeln Ø Welche Unterschiede ergeben sich aus dem Lernen mit funktionalen (erfolgreiche Lehrkraft) vs. dysfunktionalen (scheiternde Lehrkraft) Videoszenarien? Methodik: Ø N = 232 deutsche Lehramtsstudierende, unterteilt in zwei Gruppen (funktionale vs. dysfunktionale Videoszenarien) Ø Prä-Post-Design mit Video-Tests, Multiple-Choice-Tests und Fragebögen zur Selbstwirksamkeit Methode wo man Intervention umrahmt um Wirkung von Programm zu untersuchen (vor und nach Trainingsprogramm gleiche Fragen stellen und Wirksamkeit von dem was zwischendrin abgelaufen ist unterscuhen) Follow up, ob Trainingsprogramm auch längerfristig wirkung hat 19 23.10.2024 Institut für Erziehungswissenschaft Forschungstext: Thiel et al. (2020) How to prepare preservice teachers to deal with disruptions in the classroom? Ergebnisse Ø Wahrnehmung und Strategien: - Beide Gruppen verbesserten sich signifikant in der Wahrnehmung von Störungen und der Entwicklung von Lösungsstrategien. beide Videotypen sind gleich hilfreich Ø Wissenszuwachs: - Die Gruppe mit funktionalen Videos zeigte einen grösseren Wissenszuwachs im Klassenmanagement. Ø Selbstwirksamkeit: - Beide Videoformate verbesserten das Selbstwirksamkeitsgefühl der Studierenden in Bezug auf Klassenmanagement traue mir zu zukünftig solche Situationen zu meistern 20 23.10.2024 Institut für Erziehungswissenschaft Konflikte Konflikte verlangen Fähigkeiten Kenntnisse und Methoden um sie zu lösen (Moning-Petersen & Petersen, 2018, S. 219) «Konflikte im schulischen Kontext verlangen Fähigkeiten, Kenntnisse und Methoden, die es ermöglichen, mit Hilfe bestimmter Methoden des Konflikt- managements von den vordergründigen Streitthemen zur Tiefenstruktur des Konfliktes vorzudringen und an den Konfliktpotenzialen in Schule und Unter- richt zu arbeiten.» Machtgefälle zwischen den grösseren und kleineren --> muss gelöst werden (gute Möglichkeit es in Klasse zu diskutieren und offen auszutauschen, wie Konflikt gelöst werden kann) 21 23.10.2024, Bern Institut für Erziehungswissenschaft Definition Konflikt (Moning-Petersen & Petersen, 2018) «Im weitesten Sinne beschreiben Konflikte das Aufeinandertreffen einander entgegen gesetzter Interessen, Absichten oder Zielvorstellungen.» (s.u.a. Schwarz 2001; Moning-Petersen & Petersen, 2018, S. 219f.) intrapersoneller Konflikt: interpersoneller Konflikt: Widerstreit von Empfindungen Konflikte zwischen verschiedenen Individuen im Individuum selbst und/oder Personengruppen Bsp. Gewissenkonflikt Bsp. verschiedene Zielvorstellungen bei Gruppenarbeiten 22 23.10.2024, Bern Institut für Erziehungswissenschaft Interpersoneller Konflikt = sozialer Konflikt (Moning-Petersen & Petersen, 2018, S. 220) «Als sozialer bzw. Interpersoneller Konflikt ist dementsprechend eine Interaktion zwischen verschiedenen Akteuren (Individuen, Gruppen, Organisationen usw.) zu bezeichnen, bei der mindestens ein Beteiligter Unvereinbarkeiten im Denken/Vorstellen/Wahrnehmen und/oder Fühlen und/oder Wollen mit dem anderen Beteiligten (den anderen Beteiligten) dahingehend wahrnimmt, dass im Realisieren der eigenen Vorstellungen eine Beeinträchtigung durch einen anderen Akteur (die anderen Akteuren) stattfindet (vgl. u.a. Glasl 1999; Mahlmann 2001, 19; Hanschitz 2005, 69f).» Konflikt hat in Regel tieferliegende Motivation/Absicht als dann Verhalten à Konflikt ≠ Konfliktverhalten wichtig, dass man zwischen Konflikt an sich und Konfliktverhalten unterscheidet --> nicht das Gleiche 23 23.10.2024, Bern Institut für Erziehungswissenschaft Konfliktauslöser und Verhaltensreaktionen (Moning-Petersen & Petersen, 2018) Beispiele: Konfliktauslöser Beispiele: Verhaltensreaktionen können sehr verschieden sein Unbedachte Äusserung Missverstehen Witz Streit Nonverbales Zeichen Stress + hohe Belastung Nicht eingehaltenes Versprechen Emotionen Nicht erledigte Arbeit wenn LP verspricht Videos zu schauen, wenn sie sich nun so Kommunikationsprobleme wenn man nicht mehr aktiv zuhört Emotionen (z.B. Wut) verhaltne und es dann nicht Rollenprobleme einhält Kommunikationsprobleme «Trigger» bzw. «alte Hüte» Rollenprobleme Ungerechte Behandlung «Trigger» bzw. «alte Hüte» 24 23.10.2024, Bern Institut für Erziehungswissenschaft Prozesscharakter von Konflikten und Rollen (Moning-Petersen & Petersen, 2018) meist längerfristige Prozesse, die sich selten plötzliches Auftreten, zumeist (langsame) Entwicklung entwickelt haben Dauer abhängig vom Konfliktverhalten Konfliktparteien: Schüler:innen-Schüler:innen, Schüler:innen-Lehrperson, Lehrperson-Lehrperson, Lehrperson-Schulleitung, Lehrperson-Eltern alle in schulischem Kontext können involviert sein 25 23.10.2024, Bern Institut für Erziehungswissenschaft Konflikterkennung und -erkenntnis (Moning-Petersen & Petersen, 2018) muss erkennen, dass Konflikt vorliegt --> wie mache ich das? wenn in Klasse plötzlich Veränderungen geschehen und Leute nicht mehr nebeneinander sitzen etc. Spirale eines Konflikts (z.B. Unfreundlichkeit, Distanzierung, Aggression) = eine negative Veränderung des typischen Verhaltens konflikt zu verstehen versuchen bei wenig bekannten / unbekannten Personen z.B. absichtliche Fehler, böse Blicke, Desinteresse, Vermeidungsverhalten (=> VL09) wenn man sich weniger kennt, ist sehr viel nonverbales involviert 26 23.10.2024, Bern Institut für Erziehungswissenschaft Konflikterkennung und -erkenntnis (Moning-Petersen & Petersen, 2018) Konfliktbeschreibung à Konfliktthema, -inhalte, -gründe, Konfliktart fühle ich mich ungerecht behandelt, wurde mir etwas weggenommen, wurde ich ausgelacht etc. Konfliktgeschichte à Entstehung & Ursprung, auslösende Faktoren, Beteiligte wo kommt es her? Klima in Klasse, Leistungsdruck zu hoch? Konfliktzusammenhang à Rolle von Personen oder Gruppen, Beziehungen wer trägt dazu bei? Häufig nicht nur die zwei beteiligt, die offensichtlich sind - meistens Dynamik innerhalb Klasse die entsteht Konfliktparteien à Wer hat Einfluss, wer ist (direkt vs. indirekt) betroffen? alle miteinbeziehen in Problemlösung: was wünscht man sich von anderer Partei etc. 27 23.10.2024, Bern Institut für Erziehungswissenschaft Konfliktmanagement (Moning-Petersen & Petersen, 2018) Konflikterkennung Konflikterkenntnis Modul, wo man Konflikte bespricht: regelmässig machen und es zum Konfliktlösungs- Alltag werden lassen, damit Schüler es Konfliktklärung bereitschaft lernen um was geht es eigentlich Konfliktlösung 28 23.10.2024, Bern Institut für Erziehungswissenschaft Konfliktbewältigungsstrategien: «Jeder gewinnt» nach Thomas Gordon 30 23.10.2024, Bern Institut für Erziehungswissenschaft Grundidee: keiner verliert, es werden immer beide Perspektiven miteinbezogen --> was wünscht man sich? wie können beide mit gutem Gefühl aus Konflikt rausgehen? Braucht Moderator des Gesprächs! Grundlagen für «Jeder gewinnt» (Moning-Petersen & Petersen, 2018) 1. Moderator:in begleitet den Prozess 2. Aktives Zuhören 3. Offene und ehrliche Botschaften 4. Achtung vor Bedürfnissen anderer 5. Vertrauen (zumindest in Prozess) andere lachen nicht über Konflikt und nehmen BEdürfnis des Kindes ernst 6. Offenheit für neue Interaktionen neue Interaktionen auf anderer Ebene 7. Beharrlichkeit und Entschlossenheit Konfliktlösungen müssen immer wieder neu erarbieitet werden und Perspektive der Kinder eingenommen 31 23.10.2024, Bern Institut für Erziehungswissenschaft Konfliktbewältigungsstrategien: Konstruktive Konfliktregelung mit Hilfe von Expert:innen nach Friedrich Glasl (Moning-Petersen & Petersen, 2018) Ziel: Beteiligte sollen lernen, Verantwortung zu übernehmen und Konflikte ohne Aggression und Gewalt zu lösen Expert:innen werden einbezogen; sie fühlen sich für die Problemlösung mitverantwortlich wachstums- und wandlungsfähiges Problemlöseverhältnis 32 23.10.2024, Bern Institut für Erziehungswissenschaft Aufgaben der Expert:innen (Moning-Petersen & Petersen, 2018) Moderation nachfragen wo Probleme sind, jeder z.B. Gesprächsführung kann sagen, wo Probleme sind Prozessbegleitung z.B. Aufbau von Empathie bei Konfliktparteien bzw. sozio-therapeutische Prozessbegleitung z.B. Abbau von Feindbildern und Angst Vermittlung z.B. Fokus auf Vorfälle, nicht auf Beziehung was ist eigentlich passiert und welches Verhalten wurde angewendet Schiedsverfahren z.B. Verhaltensregulierung der Konfliktparteien z.B. bei unmöglicher Einigung wird Schulleitung Machtausübung mit höherer Instanz, wenn es schulischer Konflikt ist (zb wenn es zu Ausschliessung von Kind kommt aufgrund von viel beigezogen zwischen Eltern und LP) Störung --> eltern sind nicht enverstanden dann braucht es jemanden von höherer Instanz, der sich beizieht) 33 23.10.2024, Bern Institut für Erziehungswissenschaft Konfliktwahrnehmungsfähigkeit und -einschätzungsfähigkeit (Moning-Petersen & Petersen, 2018) verschiedene Konfliktformen können wahrgenommen werden Ø wichtig für Lehrperson und Schüler:innen Ø eine Kompetenz à erlernbar Ø Kompetenzfacetten: verschiedene Konfliktformen erkennen verschiedene Konfliktformen differenzieren verschiedene Konfliktformen wahrnehmen Begründung von Konfliktformen kennen (z.B. Werte) wieso ist Kipa so wichtig für Jungen? Aspekte miteinbeziehen und differenzieren Konflikte zulassen, aber Konfliktverhalten regulieren können Empathie Beziehungen aufbauen 34 23.10.2024, Bern Institut für Erziehungswissenschaft Grundbedürfnisse von Kindern (Moning-Petersen & Petersen, 2018, S. 231) in der REgel bei Konflikten und Störungen diese verletzt Bedürfnis nach beständigen liebevollen Beziehungen Bedürfnis nach körperlicher Unversehrtheit, Sicherheit und Regulation Bedürfnis nach Erfahrungen, die auf individuelle Unterschiede zugeschnitten sind Bedürfnis nach entwicklungsgerechten Erfahrungen Bedürfnis nach Grenzen und Strukturen Bedürfnis nach stabilen, unterstützenden Gemeinschaften und nach kultureller Kontinuität Die Zukunft sichern (basiert auf Brazelton & Greenspan, 2002) 35 23.10.2024, Bern Institut für Erziehungswissenschaft Voraussetzungen der Konfliktlösung Förderung der Sozialkompetenzen Führungskompetenz der Lehrperson der Schüler:innen zb durch Forum (Diskussion) LP übernimmt und nimmt Entscheidungen auf sich --> zwischen Person und Handlung trennen (Verhalten und Mensch separieren - kann Verhalten nicht akzeptieren aber Mensch schon) Entscheidungs- Trennung Perspektiven- Haltung gegen Person- Impulskontrolle übernahme Empathie Gewalt fähigkeit Handlung 36 23.10.2024, Bern Institut für Erziehungswissenschaft Methoden der Konfliktlösung für die Schule Ø Trainingsprogramm-Methode (z.B. Arizona-Modell; Ford, 1997) Ø Mediation v.a. Peer-Mediation Ø Anti-Mobbing Methoden (z.B. Anti-Bullying-Methode nach Owens 2002; No-Blame- Approach; Blum & Beck, 2010) Ø Projekt FAUSTLOS (Cierpka, 2009) Ø Konfrontative Pädagogik (Anti-Aggressivititäts-Training; Coolness-Training, Konfrontatives Soziales Training) Ø Ressourcenorientiertes Arbeiten 37 23.10.2024 Institut für Erziehungswissenschaft Methoden der Konfliktlösung: Trainingsprogramm-Methode Ziel: à Schüler:in… § wird sich des Störungsverhaltens bewusst § denkt über Störungsmotivation nach § wird sich der Konsequenzen bewusst Falls Schüler:in Störverhalten nicht ablegt: Trainingsraum § Einzelarbeit auf der Basis des Störungsprotokolls § Arbeit an Zielen § Rückkehrplan Rückkehr in Klasse neu Verhalten aufbauen und neg. Verhalten ablegen 38 23.10.2024 Institut für Erziehungswissenschaft Methoden der Konfliktlösung: (Peer-) Mediation: Konfliktlotsen immer min. 2 Konfliktlotsen die involviert sind Fünf Grundannahmen: 1. Beteiligte ≠ Konfliktverhalten Fünf Stufen der Mediation: 2. Hinter jeder Position steht ein Bedürfnis 1. Einleitende Regelvereinbarung 3. Zufriedenheit auf beiden Seiten 2. Darstellung der unterschiedlichen verbessert die Beziehung Sichtweisen 4. Ziel = dauerhafte Verbesserung 3. Konfliktverdeutlichung à Konfliktlöseprozess in den Händen der Konfliktparteien 4. Suche nach Lösungen 5. Meditation = Unterstützung eines 5. Formulierung einer verbindlichen inneren Wachstumsprozesses der Vereinbarung Konfliktparteien 39 23.10.2024 Institut für Erziehungswissenschaft Methoden der Konfliktlösung: No-Blame-Approach nicht Täter und Opfer gegenüberstellen sondern ganze Klasse einbeziehen um Konfliktlösungen zu machen was können alle tun um die Situation in nach Lösungen suchen der Klasse zu statt zu bestrafen verbessern --> motivieren, dass es allen gut gehen soll in der Klasse wenn Klassenstrukturen sehr stark beeinträchtigt und Gewalt schon da ist bringt oft nichts zu braucht es mehr als das bestrafen, da dies hier --> Sozialarbeit, den Kreislauf noch Peace Maker etc. verschlimmern würde kann man damit Jugendliche auf anderer Teufelskreis wirklich Ebene ansprechen mit No- unterbrechen indem man Blame-Approach --> nicht Täter mit ins Bot holt konfrontieren --> kommt (wissen oft sehr viel über gut an das Opfer) --> braucht mehrere Interventionen! Grossteil der Klasse zu Rollenwechsel bringen (von solchen die mit Mobbing einfach mitgehen zu solchen die 40 23.10.2024 Institut für Erziehungswissenschaft Opfer unterstützen) Methoden der Konfliktlösung: FAUSTLOS als Präventionsansatz Ziel: «die Empathie der Kinder, ihre Fähigkeit zur Problemlösung und (ihren) Umgang mit heftigen Gefühlen zu fördern, damit sie in zwischenmenschlichen Konflikten bestehen können, ohne Gewalt als Mittel zur Durchsetzung eigener Interessen zurückgreifen zu müssen (Cierpka 2009, 38).» (Moning-Petersen & Petersen, 2018, S. 235) Drei Einheiten für die Arbeit mit Schulklassen: à Bestehende Curricula für 1. Empathieförderung = Kerneinheit Kindergarten und Primarstufe sowie 2. Impulskontrolle / Problemlösung Sekundarstufe à Grundlage: Modell der sozialen 3. Umgang mit Ärger und Wut Informationsverarbeitung 41 23.10.2024 Institut für Erziehungswissenschaft Methoden der Konfliktlösung: Konfrontative Pädagogik Zunächst in ausserschulischen Bereich entwickelt Anti- Coolness Aggressivitäts- als Ergänzung zu eher Training verständnisorientierter Pädagogik Training Fokus = abweichendes Verhalten, Konfrontation mit Grenzüber- schreitungen, Jugendliche/r wird für Konfliktverhalten zur Verantwortung Konfrontatives gezogen Soziales Training 42 23.10.2024 Institut für Erziehungswissenschaft Methoden der Konfliktlösung: Konfrontative Pädagogik Mit einzelnen Schüler:innen In der Klasse Coolness Training Anti-Aggressivitäts- Training à Erarbeitung von Lerntheoretisch: Analyse von Handlungs- Aggressions-Auslösern alternativen, Konjunktiv: Steigerung von Opfer- Sensibilisierung Empathie und Tatverantwortung Abweichendes Verhalten identifizieren in Gruppen Positive Gruppenerfahrungen Konfrontatives Soziales Konfrontation mit Verhalten + Perspektivenwechsel + Training Ressourcen Handlungsalternativen einüben à Kompetenzen Gelerntes öffentlich machen + Reintegration 43 23.10.2024 Institut für Erziehungswissenschaft Methoden der Konfliktlösung: Ressourcenorientiertes Arbeiten (Moning-Petersen & Petersen, 2018) Ø Konflikte sind Beziehungskonflikte Ø «Kinder und Jugendliche brauchen Konflikte um sich kennen- und abgrenzen zu lernen, um Ambiguitätstoleranz zu erwerben und ihr Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl zu stärken. Hierfür benötigen sie unsere Unterstützung!» (Moning-Petersen & Petersen, 2018, S. 239) Ø Neue Erziehungskultur nach Jesper Juul: «kinderperspektiv» 44 23.10.2024 Institut für Erziehungswissenschaft Übungen für Konfliktprävention und -intervention (Moning-Petersen & Petersen, 2018) Ø Aktives Zuhören Ø Umgang mit eigenen Gefühlen Ø Kommunikationsfähigkeit Ø Empathieentwicklung 45 23.10.2024 Institut für Erziehungswissenschaft Reflexionsfragen 1. Erklären Sie den Zusammenhang zwischen Unterrichtsstörungen, Unterrichtskonflikten und der Interaktion im Klassenzimmer. 2. Diskutieren Sie die Merkmale guter Kommunikation gemäss einer Kommunikationstheorie Ihrer Wahl (siehe VL01). Wie können Konflikte im Klassenzimmer vermieden werden? 3. Welche Fragestellung könnte ein Forschungsprojekt zum Thema «Unterrichtsstörungen» untersuchen? Warum wäre diese wichtig? 46 23.10.2024 Institut für Erziehungswissenschaft... und wie es nun weitergeht... VL07: Kohäsion und Ausgrenzung unter Schüler:innen Prof.in Dr.in Tina Hascher Abteilung Schul- und Unterrichtsforschung Institut für Erziehungswissenschaft Pflichtliteratur: *Zander, L., Kreutzmann, M., & Hannover, B. (2017). Peerbeziehungen im Klassenzimmer. Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, 20, 353–386. https://doi.org/10.1007/s11618-017-0768-9 47

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