Einführung Klinische Gerontopsychologie PDF

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This document provides an introduction to clinical gerontopsychology, including the structure of the lecture, learning objectives, associated literature, and examination information for a university course. It discusses clinical gerontopsychology topics, including psychological issues specific to aging.

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Einführung (Bildquelle: https://theultralinx.com/2015/12/gorgeous-handpainted-portraits-of- superheroes-in-their-old-age/) Klinische Gerontop...

Einführung (Bildquelle: https://theultralinx.com/2015/12/gorgeous-handpainted-portraits-of- superheroes-in-their-old-age/) Klinische Gerontopsychologie Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 1 Gestaltung der Vorlesung Für die Masterstufe des Psychologiestudiums konzipiert Problemorientierte Darstellungen mit klinischen Beispielen Inhalte entsprechen den Forschungsschwerpunkten des Lehrstuhls und seiner Forschungsgruppe («Resilienz») innerhalb des universitären Forschungsschwerpunkts (UFSP) «Dynamik gesunden Alterns» Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 2 Lernziele der gesamten Veranstaltung Nach dem regelmässigen Besuch der Vorlesung und nach dem Studium des vorgegebenen Lernstoffs …... weiss ich, welches die häufigsten psychischen Störungsbilder im Alter sind. … kenne ich die alterstypischen Besonderheiten von psychischen Störungen im Alter. … kenne ich mich bezüglich klinisch relevanter Probleme im Alter aus.... weiss ich über Interventionen für psychische Probleme im Alter Bescheid. … weiss ich, welche psychotherapeutischen Ansätze (à mit Fokus auf Verhaltenstherapie) für ältere Menschen besonders geeignet sind. Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 3 Literatur Maercker, A. (2014). Alterspsychotherapie und klinische Gerontopsychologie. Berlin Heidelberg: Springer Verlag Auch als Online-Ressource über die UZH-Bibliothek erhältlich: https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-642-54723-2 à Siehe auch OLAT: Materialien, Sitzung 01 (Bildquelle: https://exlibris.azureedge.net/covers/9783/6425/47 22/5/9783642547225xxl.jpg) Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 4 Informationen Prüfung Prüfungsrelevant Folien und Inhalt der Vorlesung Prüfungsform und Prüfungstermin Form: Vor Ort Termin: Freitag, 20.12.2024 Allgemeine Fragen zum Prüfungsablauf Prüfungskoordination: Dr. Andra Arnicane / Nadine Elvedi (+41 44 635 72 66) Ø [email protected] Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 5 Geheimhaltungserklärung à auf OLAT (siehe Sitzung 01) Alle Studierenden füllen bitte zu Semesterbeginn die Geheimhaltungserklärung für das Modul 704j aus (siehe OLAT unter Sitzung 01) und mailen sie unterzeichnet an [email protected]. Im Betreff "Geheimhaltungserklärung HS24 Modul 704j" erwähnen. Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 6 Pausenregelung à 10 Min. Pause von 13:00 – 13:10 Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 7 Mittagessen à Bitte nicht im Vorlesungssaal. Danke!! Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 8 Fragen zur Vorlesung ✔ Während der Vorlesung ✔ Vor oder nach der Vorlesung, in der Pause ✔ Forum auf OLAT X Per E-Mail Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 9 Gliederung der Vorlesung (I) 16.09.2024 Einführung Klinische Gerontopsychologie (Präsenzformat) 23.09.2024 Demenz I (Präsenzformat) 30.09.2024 Demenz II (Präsenzformat) 07.10.2024 Depression und Suizidalität im Alter (Präsenzformat) 14.10.2024 Sucht im Alter (via Zoom) 21.10.2024 Schlafveränderungen und Schlafstörungen im Alter* 28.10.2024 Selbststudium (à keine Präsenzveranstaltung) * Keine Live Veranstaltung à Video auf OLAT hochgeschaltet Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 10 Gliederung der Vorlesung (II) 04.11.2024 Angst und somatoforme Störungen im Alter (Präsenzformat) 11.11.2024 Traumafolgestörungen im Alter (via Zoom) 18.11.2024 Resilienz im Alter (Präsenzformat) 25.11.2024 Healthy Aging* 02.12.2024 Innovationen und Interventionen im Alter (Präsenzformat) 09.12.2024 Wiederholung und Prüfungsvorschau (via Zoom) 16.12.2024 Prüfung (à 20.12.2024) * Keine Live Veranstaltung à Video auf OLAT hochgeschaltet Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 11 Einstieg (Bildquelle: https://www.deviantart.com/havaniero/art/Since-childhood-for-old-age-399937560) Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 12 Wieso ist das Thema „psychische Störungen im Alter“ relevant für klinische Psycholog*innen? Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 13 Globale Zunahme der Weltpopulation 65+ Jahren (https://www.un.org/development/desa/pd/sites/www.un.org.development.desa.pd/files/wpp2022_summary_of_results.pdf; BFS, 2024) Aktuell in der Schweiz ≈ 19% der Bevölkerung ist älter als 65 Jahren (= 1’661’319) Gründe für globale Zunahme LMIC*: Mortalitätsreduktion, v.a. bei Geburt, in Kindheit und durch Infektionskrankheiten HIC**: Mortalitätsreduktion bei älteren/hochbetagten Menschen *LMIC = low/middle income countries **HIC = high income countries Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 14 Lebenserwartung in der Schweiz à eine der höchsten weltweit 🇨🇭 (BFS, 2024) Lebenserwartung bei Geburt Seit 1900 hat sich die Lebenserwartung in der Schweiz fast verdoppelt Männer: 46.2 à 81.6 Jahre (im 2022) Frauen: 48.9 à 85.4 Jahre (im 2022) Neuste Entwicklung (Bundesamt für Statistik, 2024) à Abschwächung dieses Anstieges in jüngster Zeit à Unterschied zwischen Geschlechtern verringert sich seit Jahren 20.03.2024 PD Dr. phil. Myriam V. Thoma Seite 15 Determinanten der Langlebigkeit Schule Beruf Genetische Sozioökonomischer Faktoren Status Persönlichkeit Intelligenz Verhalten Soziale Aktivität Stimmung LANGLEBIGKEIT Umwelt Anpassung Sozialkontakt Ernährung (Lehr & Schmitz-Scherzer, 1974; Psychische Gesundheits- Maercker, 2014) Gesundheit verhalten Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 16 (Bildquelle: https://www.pexels.com/de-de/foto/brown-griff-lupe-268460/) Alter: Quantität versus Qualität Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 17 Ist die Zunahme der Lebenszeit auch tatsächlich verbunden mit einer gesteigerten Anzahl an „gesunden“ Lebensjahren? Bildquelle (09.08.2024): https://www.pexels.com/search/elderly%20woman%20smiling/ Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 18 healthy life years (disability-free life expectancy) Der Indikator „gesunde Lebensjahre“, auch als „behinderungsfreie Lebenserwartung“ bezeichnet, misst die Anzahl Jahre, die eine Person voraussichtlich in guter gesundheitlicher Verfassung leben wird. (www.ec.europa.eu) Bildquelle (09.08.2024): https://www.pexels.com/search/elderly%20woman%20smiling/ Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 19 Quantität versus Qualität (BFS, 2024) 🇨🇭 Lebenserwartung bei Geburt Lebenserwartung in guter Gesundheit* in CH besonders hoch (87% der Lebenserwartung) und hat bis 2007 immer leicht zugenommen. *Krankheits- und behinderungsfreie Lebenserwartung Englisch: healthy life years /disability-free life expectancy Vermutete Gründe Verbesserungen der sozialen, wirtschaftlichen und gesundheitlichen Lage der Rentner*innen; Fortschritte in der Behandlung und Rehabilitation von (chronischen) Krankheiten. 20.03.2024 PD Dr. phil. Myriam V. Thoma Seite 20 Quantität versus Qualität (World Health Organization, 2015) Quantität Menschen, die in wohlhabenderen Nachbar- schaften Englands wohnen, leben durch-schnittlich Durchschnittliche 6 Jahre länger als Menschen, die in weniger Lebenserwartung: 77 Jahre (inkl. 15 Jahre mit Behinderungen) wohlhabenden Nachbarschaften wohnen. Qualität Differenz in disability-free life expectancy beträgt 13 Jahre. Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 21 Trotz hoher Lebenserwartung in guter Gesundheit (BFS, 2024) … ist das höhere Lebensalter nach wie vor gekennzeichnet von einem erhöhten Risiko für die Entwicklung von: chronischen Erkrankungen funktionellen Einbussen Behinderung 20.03.2024 PD Dr. phil. Myriam V. Thoma Seite 22 Nicht-übertragbare (chronische) Erkrankungen (Höglinger et al., 2019: Gesundheit der älteren Bevölkerung in der Schweiz) Häufigkeit 55- bis 61-Jährigen: 38% 83- bis 89-Jährige: 70% Die häufigsten nicht-übertragbare Erkrankungen in der CH Erkrankungen des Bewegungsapparats und Depression Geschlechtsunterschiede Frauen: Erkrankungen des Bewegungsapparats und Depression Männer: Herz-Kreislauferkrankungen, Krebs, Diabetes 20.03.2024 PD Dr. phil. Myriam V. Thoma Seite 23 Selbst wahrgenommener Gesundheitszustand (BFS, 2024) Selbst wahrgenommener Gesundheitszustand Guter Indikator für den Gesundheitszustand Berücksichtigt körperliche, psychische und soziale Gesundheit Lässt Rückschlüsse auf allgemeine Lebensqualität zu Wichtige Einflussvariablen à Alter à Bildungsstand 20.03.2024 PD Dr. phil. Myriam V. Thoma Seite 24 (Bildquelle: https://www.pexels.com/de-de/foto/abstrakt-begrifflich-design-entwurf-724994/) Verluste und Funktionseinschränkungen im Alter Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 25 Verluste und Funktionseinschränkungen im Alter (Li et al., 2004; Wrzus et al., 2013) Verlust von kognitiven Funktionen Funktionseinschränkungen im Alter Normale altersbezogene Abnahme verschiedener Organfunktionen und biomedizinischer Parameter in Abhängigkeit des Lebensalters (nach Skinner, 1971, aus Gerok & Brandstätter, 1992) Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 26 (Bildquelle: https://www.base-berlin.mpg.de/de) Psychosoziale Verluste im Alter Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 27 Interpersonelle Verluste (I) (Wrzus et al., 2013)... führen zu einer Verkleinerung des sozialen Netzwerks. Nahe Beziehungen Altersbedingte Veränderungen im Alle Beziehungen sozialen Netzwerk stehen im Zusammenhang mit Veränderungen, die durch (altersbedingte) Lebensereignisse Familiäre Beziehungen Freunde (z.B. Übergang zur Elternschaft, Jobeinstieg, Verwitwung) verursacht werden. Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 28 Interpersonelle Verluste (II) Im höheren Lebensalter kommt es zunehmend zum Verlust von Partner*innen durch Tod Verwitwung = Verlust einer (häufig) langjährigen, emotional hoch besetzten Beziehung, gleichgültig wie befriedigend oder konfliktreich sie verlaufen ist. (Bundesamt für Statistik, 2005) Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 29 Interpersonelle Verluste (III) Zunahme an geringer sozialer Unterstützung mit zunehmendem Alter „Gute soziale Unterstützung hilft, den Schwierigkeiten im Leben entgegenzutreten. Im Jahr 2017 gaben 10 % der Bevölkerung an, nur wenig soziale Unterstützung zu erhalten. Der Anteil der Personen mit geringer sozialer Unterstützung erhöht sich erst ab 75 Jahren deutlich.“ (BFS, 2023, https://www.swissstats.bfs.admin.ch/collection/ch.admin.bfs.swissstat.de.issue18142131 (https://www.bfs.admin.ch/asset/de/6466169) 701/article/issue18142131701-13) Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 30 Verluste von sozialen Rollen Pensionierung / Berentung Die Berentung ist die erste Rollenveränderung, die das Erreichen des höheren Lebensalters markiert. Traditionell wird die Berentung als Verlustereignis oder „sozialer Tod“ beschrieben. (Bildquelle: https://www. pinterest.ch/ pin/4663337 3639824093 8/?lp=true) Salvador Dali, Crepuscular Old Man, Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma 1917-1918 Seite 31 Finanzielle Probleme im Alter (Bundesamt für Statistik, 2017b) Ein Teil der älteren Menschen verfügt in der Schweiz über ein sehr geringes Einkommen; Frauen sind schlechter gestellt als Männer; Das Armutsrisiko ist unabhängig vom erlangten Bildungsabschluss (d.h. auch Personen mit höherem Bildungsabschluss haben ein gewisses Armutsrisiko); Geschiedene zeigen die höchste Armutsquote (21 %). Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 32 Zwischenfazit 📈 Globale Zunahme der Weltpopulation 65+ 👨🦳 Unterschiedliche Gründe für globale Zunahme 🇨🇭 Durchschnittliche Lebenserwartung in der CH besonders hoch 🤲 … aber die Qualität (= gesunde Lebensjahre) bleibt hinter der Quantität zurück 🤕 Der selbst wahrgenommene Gesundheitszustand „verschlechtert“ sich mit dem Alter 🦼 Das höhere Lebensalter ist nach wie vor geprägt von (Multi-)Morbidität 20.03.2024 PD Dr. phil. Myriam V. Thoma Seite 33 (Bildquelle: https://www.base-berlin.mpg.de/de) Gewinne im Alter Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 34 Abnahme negativer Affektivität à Affektbilanz (Maercker, 2014) Die Häufigkeit positiver Emotionen überwiegt gegenüber negativen Emotionen Die Häufigkeit negativer Emotionen nimmt bis 60 J. ab und bleibt danach eher stabil Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 35 Zunahme reifer und Abnahme unreifer Bewältigungsformen (Maercker, 2014) Unreife Abwehrmechanismen Reife Abwehrmechanismen Mit dem Alter: Mit dem Alter: Zunahme an reifen Abwehr- Zunahme der mechanismen (z.B. Ernst- Motivation, nehmen) und Abnahme von emotionale unreifen Abwehrmechanismen Bedeutung im (Diehl et al., 1996) (z.B. Projektion) Leben zu finden Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 36 Kontrollüberzeugungen (Schuler, Tuch, Buscher, & Camenzind, 2016) Schweizer Gesundheitsmonitoring Die ≥ 65-Jährigen haben deutlich häufiger hohe (51.1 %) und deutlich seltener tiefe (16.7 %) Kontrollüberzeugungen im Vergleich zu Jüngeren. Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 37 Angepasste Wohlbefindensregulation (Maercker, 2014) Subjektives Wohlbefinden umfasst das Empfinden von Glück und eine zufriedene Bewertung des eigenen Lebens Ältere Menschen geben ein ebenso hohes subjektives Wohlbefinden wie jüngere Menschen (bis zum 4. Lebensalter) an. à Wohlbefindensparadox. Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 38 Erklärungsansätze für das Wohlbefindensparadox Emotion Positive überwiegen gegenüber negativen Emotionen; negative Emotionen sind seltener Motivation und Zunahme der Motivation, emotionale Bedeutung im Leben zu finden Volition Bessere selbstregulatorische Fähigkeiten, bessere Emotionskontrolle Interpersonelle Vergebungsbereitschaft grösser Fähigkeiten Soziale Zufrieden mit einem verkleinerten Netzwerk; relativ mehr enge und befriedigende Beziehungen Beziehungen mit Verwandten oder Freunden Ältere Paare haben ein geringeres Risiko für Konflikte; Lösung von Konflikten weniger emotional negativ Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma (Bildquelle: https://www.boredpanda.com/18- year-old-schizophrenic-artist-drawing- hallucinations/) Zunahme psychischer Störungen im Alter? Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 40 Die 12-Monats-Prävalenz «irgendeiner psychischer Störung» (Jacobi et al., International Journal of Methods in Psychiatric Research, 2014) Über alle Altersgruppen hinweg während eines Zeitraums von einem Jahr: 28 % psychische Störung (ohne Tabakabhängigkeit) Frauen (33 %) / Männer (22 %). Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 41 Psychische Gesundheit im Lebensverlauf (I) (Schuler, Tuch, Buscher, & Camenzind, 2016) Schweizer Gesundheitsmonitoring – Energie und Vitalität v.a. Jüngere berichten über wenig Energie und Vitalität, während Ältere häufiger ein hohes Vitalitäts- / Energieniveau angegeben. Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 42 Psychische Gesundheit im Lebensverlauf (II) (Schuler, Tuch, Buscher, & Camenzind, 2016) Schweizer Gesundheitsmonitoring – Psychische Belastung In allen Altersklassen (ausser bei den 50- bis 64-Jährigen) ist die psychische Belastung von Frauen 1.5 mal häufiger als bei Männern. Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 43 Psychische Gesundheit im Lebensverlauf (III) (Schuler, Tuch, Buscher, & Camenzind, 2016) Schweizer Gesundheitsmonitoring – Depressivität Mit zunehmendem Alter nimmt die erlebte Depressivität ab. Die Gruppe der 15- bis 35- Jährigen berichtet am häufigsten von Depressions- symptomen (36 %), die Gruppe 65-plus am seltensten Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma (19.6 %). Seite 44 Psychische Gesundheit im Lebensverlauf (IV) (Schuler, Tuch, Buscher, & Camenzind, 2016) Schweizer Gesundheitsmonitoring – Behandlung psychischer Probleme Im mittleren Alter werden am häufigsten Behandlungen psychischer Probleme in Anspruch genommen (7 %). Bei ≥ 65-Jährigen haben sich dagegen lediglich 2.1 % wegen psychischen Problemen behandeln lassen. Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 45 Psychische Gesundheit im Lebensverlauf (Va) (Schuler, Tuch, Buscher, & Camenzind, 2016) Schweizer Gesundheitsmonitoring – Hospitalisierung wegen psychischer Probleme Frauen Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 46 Psychische Gesundheit im Lebensverlauf (Vb) (Schuler, Tuch, Buscher, & Camenzind, 2016) Schweizer Gesundheitsmonitoring – Hospitalisierung wegen psychischer Probleme Männer Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 47 Psychische Gesundheit im Lebensverlauf (VI) (Schuler, Tuch, Buscher, & Camenzind, 2016) Anzahl neu zugesprochener IV-Renten insgesamt seit 2003 rückgängig Nach Zunahme bis 2008: Stabilisierung der Neuberentungen aufgrund psychischer Erkrankungen bei etwa 43 % Ab etwa 45 Jahren sind wieder mehrheitlich andere Krankheiten (z.B. Erkrankungen der Knochen / Bewegungsorgane sowie des Nervensystems) die Ursache für IV- Neuberentungen. Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 48 Prävalenz der häufigsten psychischen Störungen (65+) – AKTUELL (Andreas et al., British Journal of Psychiatry, 2017) In Europa: Jede 2. Person (65+) hatte im Laufe ihres Lebens eine psychische Störung. 1 von 3 innerhalb des letzten Jahres; fast 1 von 4 hat aktuell eine psychische Störung. Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 49 Zusammenfassung Zunahme der Weltpopulation „60-plus“ Quantität versus Qualität der gewonnenen Jahre: nach wie vor diskrepant Probleme im Alter: Multimorbidität, Funktionseinbussen, interpersonelle Verluste, Verluste von sozialen Rollen, finanzielle Verluste („Altersarmut“) Gewinne im Alter: Affektivität, Coping, Wohlbefinden, etc. Nehmen psychische Störungen mit dem Alter zu?... Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 50 Referenzen (I) Andreas, S., Schulz, H., Volkert, J., Dehoust, M., Sehner, S., Suling, A.,... & Härter, M. (2017). Prevalence of mental disorders in elderly people: the European MentDis_ICF65+ study. The British Journal of Psychiatry, 210(2), 125–131. Bundesamt für Statistik (2005). Sterbetafeln für die Schweiz 1998/2003 [Publikation]. Aufgerufen von https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/kataloge-datenbanken/publikationen.assetdetail.342566.html Bundesamt für Statistik (2017a). Säuglingssterblichkeit und Lebenserwartung nach Geschlecht [Diagramm]. Aufgerufen von https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/bevoelkerung/geburten-todesfaelle/lebenserwartung.assetdetail.3522390.html Bundesamt für Statistik (2017b). Erhebung über die Einkommen und die Lebensbedingungen (SILC 2012) [Steckbrief]. Aufgerufen von https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/wirtschaftliche-soziale-situation- bevoelkerung/erhebungen/silc.html Bundesamt für Statistik (2023). Lebenserwartung. Aufgerufen von https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/bevoelkerung/geburten-todesfaelle/lebenserwartung.html Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 51 Referenzen (II) Diehl, M., Coyle, N., & Labouvie-Vief, G. (1996). Age and sex differences in strategies of coping and defense across the life span. Psychology and aging, 11(1), 127. Jacobi, F., Höfler, M., Siegert, J., Mack, S., Gerschler, A., Scholl, L.,... & Wittchen, H. U. (2014). Twelve-month prevalence, comorbidity and correlates of mental disorders in Germany: the Mental Health Module of the German Health Interview and Examination Survey for Adults (DEGS1-MH). International journal of methods in psychiatric research, 23(3), 304–319. Lehr, U. & Schmitz-Scherzer, R. (1974). Psychosoziale Korrelate der Langlebigkeit. Acta Gerontologica, 4, 261–268. Li, S. C., Lindenberger, U., Hommel, B., Aschersleben, G., Prinz, W., & Baltes, P. B. (2004). Transformations in the couplings among intellectual abilities and constituent cognitive processes across the life span. Psychological science, 15(3), 155–163. Maercker, A. (2014). Alterspsychotherapie und klinische Gerontopsychologie. Berlin Heidelberg: Springer Verlag. Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 52 Referenzen (III) Schuler, D., Tuch, A., Buscher, N., & Camenzind, P. (2016). Psychische Gesundheit in der Schweiz (Obsan Bericht 72). Aufgerufen von https://www.obsan.admin.ch/sites/default/files/publications/2016/obsan_72_bericht_2.pdf United Nations, Department of Economic and Social Affairs (2009). World Population Aging 2009. Aufgerufen von https://www.un.org/en/development/desa/publications/world-population-ageing-2009.html Vergleichscheck.ch (o.J.). Die 10 häufigsten Krankheiten im Alter. Aufgerufen unter https://vergleichscheck.ch/magazin/die-10- haeufigsten-krankheiten-im-alter/ World Health Organization and Alzheimer’s Disease International (2012). Dementia: A public health priority. Aufgerufen von https://www.who.int/publications/i/item/dementia-a-public-health-priority World Health Organization (2015). World report on ageing and health. World Health Organization: Luxembourg. Wrzus, C., Hänel, M., Wagner, J., & Neyer, F. J. (2013). Social network changes and life events across the life span: A meta- analysis. Psychological bulletin, 139(1), 53. Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 53

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