Einführung Klinische Gerontopsychologie - Vorlesung HS24 PDF
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Universität Zürich
2024
Myriam V. Thoma
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This document is a handout for a lecture on clinical geropsychology at the University of Zurich. The handout provides an introduction to the topic, learning objectives, literature, and schedule for the semester. It also details the examination format and deadlines.
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Einführung Klinische Gerontopsychologie Einfilhrung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Gestaltung der Vorlesung * Für die Masterstufe des Psychologiestudiums konzipiert * Problemorientierte Darstellungen mit klinischen Beispielen * Inhalte entsprechen...
Einführung Klinische Gerontopsychologie Einfilhrung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Gestaltung der Vorlesung * Für die Masterstufe des Psychologiestudiums konzipiert * Problemorientierte Darstellungen mit klinischen Beispielen * Inhalte entsprechen den Forschungsschwerpunkten des Lehrstuhls und seiner Forschungsgruppe («Resilienz») innerhalb des universitären Forschungsschwerpunkts (UFSP) «Dynamik gesunden Alterns» Dynamics of Healthy Aging. Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 2 Lernziele der gesamten Veranstaltung Nach dem regelmässigen Besuch der Vorlesung und nach dem Studium des vorgegebenen Lernstoffs... *... weiss ich, welches die häufigsten psychischen Störungsbilder im Alter sind. *... kenne ich die alterstypischen Besonderheiten von psychischen Störungen im Alter. *... kenne ich mich bezüglich klinisch relevanter Probleme im Alter aus. *... weiss ich über Interventionen fur psychische Probleme im Alter Bescheid. *... weiss ich, welche psychotherapeutischen Ansätze (3 mit Fokus auf Verhaltenstherapie) für dltere Menschen besonders geeignet sind. Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 3 Literatur H7E Maercker, A. (2014). Alterspsychotherapie und klinische ; ä” Gerontopsychologie. Berlin Heidelberg: Springer Verlag TE. A Andreas_Maerckew | A|'[|'S- Auch als Online-Ressource über die psychotherapie UZH-Bibliothek erhältlich: und klinische https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-642-54723-2 Gerontopsychologie - Siehe auch OLAT: Materialien, Sitzung 01 @ Springer Einfilhrung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 4 Informationen Prüfung Prifungsrelevant * Folien und Inhalt der Vorlesung Prifungsform und Prifungstermin * Form: Vor Ort « Termin: Freitag, 20.12.2024 Allgemeine Fragen zum Prifungsablauf * Priifungskoordination: Dr. Andra Arnicane / Nadine Elvedi (+41 44 635 72 66) > [email protected] Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 5 Geheimhaltungserklärung — auf OLAT (siehe Sitzung 01) R Universitit Pryshologieches Insitut Alle Studierenden füllen bitte zu / Ziirich™ Kelische merzenten Semesterbeginn die Geheimhaltungserklärung für das Modul 704j aus (siehe OLAT unter Sitzung 01) und mailen sie unterzeichnet an [email protected]. Im Betreff "Geheimhaltungserklärung HS24 Modul 704j" erwähnen. Mit meiner Unterschrift auf der dritten Seite dieses Dokuments bestätige ich mein Einverstandnis. Dieses Dokument ist ausgefüllt, unterschrieben und elektronisch als PDF (nur ein Dokument mit allen Seiten) an das Sekretariat sokmck(@osychologie.uzh.ch zu schicken mit dem Betreff “Geheimhaltungserklärung HS24 Modul 704]" Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 6 Pausenregelung > 10 Min. Pause von 13:00 — 13:10 Home | Kontakt | Sitemap | English &S | 5R Universitat / Zürich““ Universität Forschung Studium Öffentlichkeit News Welcome + Studienangebot + Bewerbung & Zulassung + Beratung & Support + Neu an der UZH? + Daten & Adressen - Studentisches Leben + Mobiltat LA in Semesterdaten Anfangszeiten Anfangszeiten — Es gelten folgende Anfangszeiten für alle Lehrveranstaltungen: Ofinungszeiten der Gebäude 08.00 - 08.45 Uhr nnnn 09.00 - 09.45 Uhr lnnn 09.45 - 10.15 Uhr Pause zum Pendeln 40.15 - 11.00 Uhr 11.15-12.00 Uhr 42.15 - 13.00 Uhr 13.00 - 13.45 Uhr (keine Pause um 13 Uhr) 14.00 - 14.45 Uhr 15.00 - 15.45 Uhr 15.45 - 16.15 Uhr Pause zum Pendeln 16.15 - 17.00 Uhr 17.15 - 18.00 Uhr 18.15 - 19.00 Uhr Einfilhrung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 7 Mittagessen > Bitte nicht im Vorlesungssaal. Danke!! Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 8 Fragen zur Vorlesung V Wahrend der Vorlesung v Vor oder nach der Vorlesung, in der Pause V Forum auf OLAT X Per E-Mail Q o R &- - T Administration Status. Ko Kurschat SE bakiii © 2145 200e704j Kinisch.. S Diskussionsforum + Anmeldung ~ Beschreibung ausblenden £ @Studierende | Abonnieren Sie die Anderungen im Forum, damit Sie eine E-Mail erhalten, wenn neue Beiträge verdffentlicht wurden. £ Materialien Ubersicht der Diskussionsthemen —— A < Diskussionsthema eröffnen [ buchen Q 35 Abgabe £ @OLAT-Support Dieses Forum enthält keine Beitrage. Einfihrung Kiinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 9 Gliederung der Vorlesung (I) 16.09.2024 | Einfiihrung Klinische Gerontopsychologie (Präsenzformat) 23.09.2024 |Demenz | (Präsenzformat) 30.09.2024 | Demenz Il (Prasenzformat) 07.10.2024 | Depression und Suizidalitat im Alter (Prasenzformat) 14.10.2024 | Sucht im Alter (via Zoom) 21.10.2024 | Schlafveréanderungen und Schlafstérungen im Alter* * Keine Live Veranstaltung - Video auf OLAT hochgeschaltet Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 10 Gliederung der Vorlesung (Il) 04.11.2024 | Angst und somatoforme Störungen im Alter (Prasenzformat) 11.11.2024 | Traumafolgestérungen im Alter (via Zoom) 18.11.2024 | Resilienz im Alter (Prasenzformat) 25.11.2024 | Healthy Aging* 02.12.2024 | Innovationen und Interventionen im Alter (Prasenzformat) 09.12.2024 | Wiederholung und Prifungsvorschau (via Zoom) Priifung (> 20.12.2024) * Keine Live Veranstaltung - Video auf OLAT hochgeschaltet Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 11 Einstieg (Bildquelle: https://www.deviantart.com/havaniero/art/Since-childhood-for-old-age-399937560) Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 12 Wieso ist das Thema „psychische Störungen im Alter“ relevant für klinische Psycholog*innen? Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Globale Zunahme der Weltpopulation 65+ Jahren (https://www.un.org/development/desa/pd/sites/www.un.org.development.desa.pd/files/wpp2022_summary_of_results.pdf; BFS, 2024) 2000 2050 2100 PROJECTION SCENARIO Albania Aktuell in der Schweiz Share of population aged 65 years or over 2023-2100 — = 19% der Bevölkerung ist älter als 65 — China 41% France Jahren (= 1’661’319) __ — United States 30 7 '/ = Gründe für globale Zunahme % z 2100 one infour people willbe over 65 years of age LMIC*: Mortalitätsreduktion, v.a. bei 7 = Bolivia 22% 20- 16% of people will be dler/65 years 2050 ofage Pakistän Geburt, in Kindheit und durch 17% African.c6untries willbetheönly— 2022 pations where thepopulationof Infektionskrankheiten ~10%of the world's pepulation is over 65 yedrs of dge — people aged 5 and above falls 0 below 15%in 2100 - Chad 10% HIC**: Mortalitätsreduktion bei alteren/hochbetagten Menschen Visualization: Pablo Alvarez | Source: United Nations World Population Prospects (2022) (via OurWorldinData.org) *LMIC = low/middle income countries **HIC = high income countries Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 14 Lebenserwartung in der Schweiz — eine der höchsten weltweit + (BFS, 2024) Lebenserwartung bei Geburt Seit 1900 hat sich die Lebenserwartung in In Jahren der Schweiz fast verdoppelt —/D Frauen * Manner: 46.2 — 81.6 Jahre (im 2022) __ —N Männer * Frauen: 48.9 — 85.4 Jahre (im 2022) Neuste Entwicklung (Bundesamt für Statistik, 2024) - Abschwachung dieses Anstieges in jungster Zeit - Unterschied zwischen Geschlechtern Datenstand: 31.01.2024 © BFS 2024 verringert sich seit Jahren Quelle: BFS - BEVNAT, ESPOP, STATPOP und SGB 20.03.2024 PD Dr. phil. Myriam V. Thoma Seite 15 Determinanten der Langlebigkeit Kln Beruf Genetische Sozioökonomischer Faktoren Status Persönlichkeit Intelligenz Verhalten Soziale Aktivität Umwelt Stimmung Anpassung } Sozialkontakt R N Ernährung Gesundheits- verhalten Einfilhrung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 16 Alter: Quantität versus Qualität Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Ist die Zunahme der Lebenszeit auch tatsächlich verbunden mit einer x gesteigerten Anzahl an „gesunden“ Lebensjahren? Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma > healthy life years (disability-free life expectancy) Der Indikator ,gesunde Lebensjahre®, auch als ,oehinderungsfreie Lebenserwartung“ bezeichnet, misst die Anzahl Jahre, die eine Person voraussichtlich in guter gesundheitlicher Verfassung leben wird. (www.ec.europa.cu) Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 19 Quantität versus Qualität (4] (BFS, 2024) Lebenserwartung bei Geburt Lebenserwartung in guter Gesundheit* in CH kil besonders hoch (87% der Lebenserwartung) 85 =t s und hat bis 2007 immer leicht zugenommen. 80 __ —O Minner *Krankheits- und behinderungsfreie Lebenserwartung Englisch: healthy life years /disability-free life expectancy | Va. nn. s ™ q Männer, in guter Gesundheit - Vermutete Griinde Verbesserungen der sozialen, wirtschaftlichen =_— und gesundheitlichen Lage der Rentner*innen; SRS A0o Foge i SO HAORTAR TS0 GRS kT Fortschritte in der Behandlung und wurden. Datenstand: 31.01.2024 © BFS 2024 Rehakbilitation von (ChroniSChen) Krankheiten. Quelle: BFS - BEVNAT, ESPOP, STATPOP und SGB 20.03.2024 PD Dr. phil. Myriam V. Thoma Seite 20 Quantität versus Qualität (World Health Organization, 2015) Fig. 1.2. Life expectancy and disability-free life expectancy at birth, by neighbourhood income level, England, 1999-2003 Qua ntität Menschen, die in wohlhabenderen Nachbar- schaften Englands wohnen, leben durch-schnittlich Durchschnittliche 6 Jahre langer als Menschen, die in weniger “| Lebenserwartung: 77 gatre (inkd. 15 Jahre mit | ehinderungen) wohlhabenden Nachbarschaften wohnen. VE e e e Tt e o Pl e ) TTT 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75 80 85 90 95 10 prived &— Neighbourhood income deprivation —— Leastdeprived (population percentlles) B Lifeexpectancy MM Disability-free life expectancy [ Pension age incease 2026-2046 Qualität Differenz in disability-free life expectancy beträgt 13 Jahre. Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 21 Trotz hoher Lebenserwartung in guter Gesundheit (BFS, 2024) ist das hohere Lebensalter nach wie vor gekennzeichnet von einem erhöhten Risiko für die sa Entwicklung von: in / * chronischen Erkrankungen [l r * funktionellen Einbussen * Behinderung &.r - li—v} h ‘ M I 20.03.2024 PD Dr. phil. Myriam V. Thoma Seite 22 Nicht-übertragbare (chronische) Erkrankungen (Höglinger et al., 2019: Gesundheit der älteren Bevölkerung in der Schweiz) "Grafik 3ı Anzehl chronischer Krankheiten, SHARE 2014 Nicht-übertragbare Krankheiten bei Personen ab Häufigkeit = Mullimorbidtt (1.25. 4« Diagnosen! nach 55 Jahren 55- bis 61-Jahrigen: 38% 83- bis 89-Jahrige: 70% Die haufigsten nicht-libertragbare Erkrankungen in der CH Erkrankungen des Bewegungsapparats und Depression Geschlechtsunterschiede mFrauen =Männer Frauen: Erkrankungen des Bewegungsapparats und Depression Prävalenzen der NCD bei Personen ab 55 Jahren, Quelle: SHARE 6 (2014), Manner: Herz-Kreislauferkrankungen, Krebs, Diabetes N=2569 ı13 3 3 i __ 20.03.2024 PD Dr. phil. Myriam V. Thoma Seite 3 Selbst wahrgenommener Gesundheitszustand (BFS, 2024) Selbst wahrgenommener Gesundheitszustand, 2022 In % der Bevölkerung ab 15 Jahren (für Bildungsstand: ab 25 Jahren) in Selbst wahrgenommener Gesundheitszustand Privathaushalten Geschlecht * Guter Indikator für den Gesundheitszustand Männer 857 Frauen 840 _ Alter * Berticksichtigt korperliche, psychische und soziale 15-24-jährig 943 25-34-jahrig 35-44-jahrig 913 91,7 Gesundheit 45-54-jahrig 848 55-64-jahrig 804 65-74-jahrig 787 * Lasst Riickschliisse auf allgemeine Lebensqualitat zu 75+ -jahrig 69,1 _ Bildungsstand Obligatorische Schule 67,6 Wichtige Einflussvariablen Sekundarstufe I 811 Tertiarstufe 906 — Alter 0% 20% 40% 60% 80% 100% Gut bis sehr gut Il Mittelmässig I schlecht bis — Bildungsstand sehr schlecht Quelle: BFS - Schweizerische Gesundheitsbefragung (SGB) ©BFS 2023 A03.2024 U Lr. phil. Mynam V. 1homa Seite 24 (Bildquelle: https://www.pexels.com/de-de/foto/abstrakt-begrifflich-design-entwurf-724994/) Verluste und Funktionseinschränkungen im Alter Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Verluste und Funktionseinschränkungen im Alter (Liet al., 2004; Wrzus et al., 2013) Ve rlust von kognitiven Funktionen Funktionseinschrankungen im Alter Normale altersbezogene Abnahme verschiedener RERSESESRZ Organfunktionen und biomedizinischer Parameter T Score &N Mental Mgnping Memory in Abhangigkeit des Lebensalters 100 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 Age % * - Nervenleitgeschwindigkeit 80 15 Stoffwechselgrundumsatz - " Maximale Herzfrequenz g 7 Muskelkraft £ > Maximaler Blutiaktatspiegel _ Crystallized Intelligence § 60 L (cuturainowledge based facet) % -~ Vitalkapazität Processing Robustness g 50 A% Processing Speed \\ Fluid Intelligence 40 Maximale Ventilationsrate %(biology/process-based facet) 30 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 %, Age 50 60 70 80 %0 3 s 8 Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Alter (Jahre) Seite 26 Psychosoziale Verluste im Alter Einfilhrung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Interpersonelle Verluste (I) (Wrzus et al., 2013)... führen zu einer Verkleinerung des sozialen Netzwerks. Altersbedingte Veränderungen im Alle Nahe Beziehungen O Beziehungen Average size o gobal networ sozialen Netzwerk stehen im F A Zusammenhang mit Veränderungen, die A — durch (altersbedingte) Lebensereignisse (z.B. Übergang zur Elternschaft, Ayerage size ol hiends networks Jobeinstieg, Verwitwung) verursacht werden. Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 28 Interpersonelle Verluste (Il) Bundesamt für Statistik Im höheren Lebensalter kommt es zunehmend zum Verlust von Partner*innen durch Tod Verwitwungs- und Sterbewahrscheinlichkeit von Verheirateten nach Alter und Geschlecht 1998/2003 G8 1,0000 Verwitwung = Verlust einer (häufig) — Sterbewahr- 0,1000 scheinlichkeit langjährigen, emotional hoch verheirateter Manner ıen.. Verwitwungswahr- 000 scheinlichkeit Frauen besetzten Beziehung, gleichgültig = Sterbewahr- 00010 scheinlichkeit verheirateter Frauen wie befriedigend oder konfliktreich 00001 »=uw Verwitwungswahr- 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 Alter 55 60 65 70 75 80 & 90 95 100 Scheln“chkelt Manne' sie verlaufen ist. © Bundesamt für Statistik (BFS) Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 29 Interpersonelle Verluste (lll) Bundesamt für Statistik Zunahme an geringer sozialer Unterstützung mit zunehmendem Alter Geringe soziale Unterstützung, 2017 Bevölkerung ab 15 Jahren in Privathaushalten „G ute Soz|a|e Unterstutzung hllft‚ den 25% 20% Schwierigkeiten im Leben entgegenzutreten. Im Jahr 1 2017 gaben 10 % der Bevölkerung an, nur wenig 10%. soziale Unterstitzung zu erhalten. Der Anteil der 0% 15-24 - 25-34 35-44 45-54 - 55-64 65-74 - 75+ Personen mit geringer sozialer Unterstutzung erhöht Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre B Mönner I Fraven sich erst ab 75 Jahren deutlich.* (s 2023 Quelle: BES — Schweizerische Gesundheitsbefragung (SGB) ars2018 Nittps://www.swissstats.bfs.admin.ch/collection/ch.admin.bfs.swissstat.de.issue 18142131 (https://www.bfs.admin.ch/asset/de/6466169) 701/article/issue18142131701-13) Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 30 Verluste von sozialen Rollen Pensionierung / Berentung * Die Berentung ist die erste Rollenveränderung, die das Erreichen des höheren Lebensalters markiert. * Traditionell wird die Berentung als Verlustereignis oder „sozialer Tod“ beschrieben. Salvador Dali, Crepuscular Old Man, Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma 1917-1918 Seite 31 Finanzielle Probleme im Alter uation der Bevölkerung Armut im Alter (Bundesamt für Statistik, 2017b) * Ein Teil der älteren Menschen verfügt in der Schweiz T1 Armutsquoten, Armutsgefährdungsquoten über ein sehr geringes Einkommen; und medianes verfügbares Äquivalenzeinkommen, nach Altersgruppen Amutsquote Armutsgefähr- Verfügbares Aquiva- * Frauen sind schlechter gestellt als Männer; dungsquote lenzeinkommen (Median) in% +- in% #/- inFe/lahr H- Gesamtbevölkerung 7,7 0,7 155 09 50052 727 * Das Armutsrisiko ist unabhängig vom erlangten 0-17 Jahre 68 15 180 2,0 44317 1052 1864 Jahre 57 07 119 08 54064 727 Bildungsabschluss (d.h. auch Personen mit höherem Ab 65 Jahren 164 16 268 23 41815 1215 +/- Grenzen des 95%-Vertrauensintervalls (vgl. Glossar). Lesebeispiel: Fir die Gesamtbevolkerung reicht das Vertrauensintervall Bildungsabschluss haben ein gewisses Armutsrisiko); der Armutsquote von 7,0% bis 8,4% Die Armuts- und Armutsgefihrdungsquoten basieren auf dem Einkommen ohne Beriicksichtigung alifalliger Vermagensbestinde. * Geschiedene zeigen die höchste Armutsquote (21 %). Quelle: BFS — Erhebung über die Enkommen und die © BFS, Neuchatel 2014 Lebensbedingungen SILC 2012, Version 14.04.2014 Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 32 Zwischenfazit c Globale Zunahme der Weltpopulation 65+ © Unterschiedliche Gründe für globale Zunahme e Durchschnittliche Lebenserwartung in der CH besonders hoch &®... aber die Qualität (= gesunde Lebensjahre) bleibt hinter der Quantität zurück © Der selbst wahrgenommene Gesundheitszustand „verschlechtert“ sich mit dem Alter A Das höhere Lebensalter ist nach wie vor geprägt von (Multi-)Morbidität 20.03.2024 PD Dr. phil. Myriam V. Thoma Seite 33 Gewinne im Alter Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Abnahme negativer Affektivität > Affektbilanz (Maercker, 2014) S — Die Häufigkeit positiver 4 35 — Emotionen Uberwiegt gegentiber 3 2 ; ; o negativen Emotionen ä ’ === Positiver Affekt B 2N dı Negativer Affekt g 15 &...... =4 Die Haufigkeit negativer 0,5 Emotionen nimmt bis 60 J. ab 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75 80 85 A el und bleibt danach eher stabil © Abb.1.4 Ausmaß positiver und negativer Affektivität im Altersvergleich (Nach Charles et al. 2001; mit freundlicher Genehmigung) Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 35 Zunahme reifer und Abnahme unreifer Bewältigungsformen (Maercker, 2014) 55 —O— Externalisierung }- Unreife Abwehrmechanismen —0— Projektion 50- P ~ A —o — @— _ Ernstnehmen } Reife Abwehrmechanismen 45 - aa f 1 —— Uminterpretation o ® f - —~ 7 2 t 5 m8. Fo. i 3&S wl Sa Mit dem Alter: Mit dem Alter: C O— —— E B = - - o B M («\ B k= —__ ) Zunahme an reifen Abwehr- Zunahme der 35 304 v ___ g | | mechanismen Ernst- Motivation, nehmen) und Abnahme von emotionale 25 _ Bedeutung im 10-14 15-19 20-29 30-45 46-59 60-69 70+ unreifen Abwehrmechanismen Altersgruppen (z.B. Projektion) Leben zu finden Einführung Kinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 36 Kontrollüberzeugungen (Schuler, Tuch, Buscher, & Camenzind, 2016) Schweizer Gesundheitsmonitoring Kontrollüberzeugung, nach Geschlecht und Alter, 2012 G3.1 100% = o Die = 65-Jahrigen haben - B EE E =~ deutlich haufiger hohe B mittel 60% (511 %) und deutlich 40% ik seltener tiefe (16.7 %) o Frauen Manner 15-34 36-49 50-64 66+ Total Kontro' I ü be rzeug u n ge n m7287 e = e e Rund je 40% der Schweizer Bevölkerung weisen eine hohe oder mittlere und rund 20% eine tiefe Kontrolliberzeugung auf. |m Ve rg Ie | Ch ZU J u nge ren. Quelle: BFS — Schweizerische Gesundheitsbefragung (SGB) 2012 Diese Zahlen sind über die letzten 20 Jahre stabil geblieben. Manner zeigen haufiger eine hohe und seltener eine tiefe Kont- rolliiberzeugung als Frauen. Im Pensionsalter nimmt der Anteil Personen mit hoher Kontrolliberzeugung zu. Es lässt sich ein deutlicher Zusammenhang zwischen Kontrolliberzeugung und grs‘%chischer Belastung nachweisen. Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Th Seite 37 Angepasste Wohlbefindensregulation (Maercker, 2014) Subjektives Wohlbefinden umfasst das Empfinden von Glück und eine zufriedene Bewertung des eigenen Lebens —— Subjektives Wohlbefinden X 44 = Altere Menschen geben ein ebenso —— Finanzielle Situation Anzahl der mittel- bis schwergradigen Erkrankungen hohes subjektives Wohlbefinden —- Anzahl der Verwandten in Berlin —O In Privathaushalt lebend wie jungere Menschen (bis zum 4. ~O— Sehvermégen Lebensalter) an. —— Soziale Partizipation —©- Gehér - Wohlbefindensparadox. T T T T T T —%— Mobilitat 70-74 75-79 80-84 85-89 90-94 95+ @ Abb.15 Altersunterschiede des objektiven Status in 8 Bereichen im Vergleich zum subjektiven Wohlbefinden. (Aus Schmith et al. 2010, S 541; mit freundlicher Genehmigung) Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 38 Erklärungsansätze für das Wohlbefindensparadox Emotion * Positive überwiegen gegenüber negativen Emotionen; negative Emotionen sind seltener Motivation und ° Zunahme der Motivation, emotionale Bedeutung im Leben zu finden Volition * Bessere selbstregulatorische Fähigkeiten, bessere Emotionskontrolle Interpersonelle ° Vergebungsbereitschaft grösser Fähigkeiten Soziale * Zufrieden mit einem verkleinerten Netzwerk; relativ mehr enge und befriedigende Beziehungen Beziehungen mit Verwandten oder Freunden * Ältere Paare haben ein geringeres Risiko für Konflikte; Lösung von Konflikten weniger emotional negativ Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma (Bildquelle: https://www.boredpanda.com/18- year-old-schizophrenic-artist-drawing- hallucinations/) Zunahme psychischer Störungen im Alter? Einfilhrung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 40 Die 12-Monats-Prävalenz «irgendeiner psychischer Störung» (Jacobi et al., International Journal of Methods in Psychiatric Research, 2014) © Die 12-Monats-Privalenz »irgendeiner 45 psychischen Storung« (ohne Tabakabhéan- gigkeit) nimmt in der bundesdeutschen Bevélkerung iiber die Altersstufen konti- nuierlich ab. Uber alle Altersgruppen hinweg 12-Monats-Prävalenz (%) Alter wahrend eines Zeitraums von m 18-35 35-49 m 50-64 m 65-79 einem Jahr: 28 % psychische Stérung (ohne Tabakabhangigkeit) Männer Frauen Total Frauen (33 %) / Manner (22 %). 8 Abb.2.1 Pravalenz psychischer Storungen (ohne Nikotinabhangigkeit) nach Altersstufen der DEGS-MH. (Jacobl et al. 2013) Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 41 Psychische Gesundheit im Lebensverlauf (1) (Schuler, Tuch, Buscher, & Camenzind, 2016) Schweizer Gesundheitsmonitoring — Energie und Vitalität Energie und Vitalität, nach Geschlecht und Alter, 2012 G21 100% hoch v.a. Jüngere berichten über wenig I mittel. et 596 Energie und Vitalität, während Ältere häufiger ein hohes Vitalitäts- / Energieniveau angegeben. Frauen Manner 16-34 36-40 6064 654 1 534 3549 50-64 65+ Jahre Jahre Jahre Janre Jahre Jahre Jahre Jahre Frauen Männer Total Frauen: n=10850, Männer:n=9795 Rund 60% der Schweizer Bevdlkerung fiihlen sich voller Ener- Quelle: BFS — Schweizerische Gesundheitsbefragung (SCE) 2012 gie und Vitalität. Bei Männern, bei älteren Perscnen und bei gut (Aus-)Gebildeten ist dies häufiger der Fall als bei Frauen, Jungen und Personen mit tieferem Bildungsniveau. Es gibt klare regionale Unterschiede: In der Deutschschweiz geben mehr Personen an, sich voller Energie und Vitalität zu fühlen als in den lateinischen Landesteilen. Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 42 Psychische Gesundheit im Lebensverlauf (Il) (Schuler, Tuch, Buscher, & Camenzind, 2016) Schweizer Gesundheitsmonitoring — Psychische Belastung Psychische Belastung, nach Geschlecht und Alter, 2012 G2.4 mitel In allen Altersklassen (ausser I stark bei den 50- bis 64-Jahrigen) ist 25% T 95%-Konfidenzintervall - o I ~ E ET 142 ÜLEF 134 die psychische Belastung - ng ı 5 5 107.. = H H H H m von Frauen 1.5 mal häufiger n ala H e oo e en T e, dafee e als bei Mannern. Frauen Männer 15-34 35-49 50-64 65+ 15-34 35-49 50-64 65+ H - Frauen Manner Total Die Konfidenzintervalle beziehen sich auf die kumulierten Kategorien mittere + starke psychische Belastung. — Gemäss SGB 2012 fühlen sich 13% der Schweizer Bevölkerung n=20652 psychisch mittelschwer und knapp 5% psychisch stark belas- tet. Frauen berichten deutlich h&ufiger von psychischer Belas- Quelle: BFS — Schweizerische Gesundheitsbefragung (SGB) 2012 tung als Männer und weniger Gebildete geben dies h&ufiger an als gut Gebildete Im Kanton Tessin und in der Genferseeregion fühlen sich die Befragten im regionalen Vergleich am häufigs- ten psychisch belastet Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 43 Psychische Gesundheit im Lebensverlauf (Ill) (Schuler, Tuch, Buscher, & Camenzind, 2016) Schweizer Gesundheitsmonitoring — Depressivität Depressivität, nach Geschlecht und Alter, 2012 G26 40% leicht Mit zunehmendem Alter nimmt I mittel die erlebte Depressivitat ab. E (eher) schwer 30% 1 Z I T 95%Konfidenzintervall 266 20% 247 A 197 218 22 I 22 Die Gruppe der 15- bis 35- 10% 168 Jahrigen berichtet am | o | Frauen Manner 15-34 Jahre 35-49 Jahre 50-64 Jahre 65+ Jahre haufigsten von Depressions- Die Konfidenzintervalle beziehen sich auf die kumulierten Kategorien feicht +mittel + (eher) schwer. n=16980 Fast 30% der Bevdlkerung berichten von Depressionssymp- tomen. Leichte Depressivitét ist bei den Frauen häufiger als symptomen (36 %), die Gruppe Quelle:BFS — Schweizerische Gesundheitsbefragung (SGB) 2012 bei den Méannern, mittlere bis schwere Symptome nennen beide Geschlechter etwa gleich héufig. Mit zunehmendem Alter und mit hoherer Bildung nimmt die erlebte Depressivitét ab. 65-plus am seltensten Im regionalen Vergleich berichten die Befragten im Kanton (19.6 %). Tessin am haufigsten von depressiven Symptomen. Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 44 Psychische Gesundheit im Lebensverlauf (IV) (Schuler, Tuch, Buscher, & Camenzind, 2016) Schweizer Gesundheitsmonitoring — Behandlung psychischer Probleme Behandlung psychischer Probleme, nach Geschlecht und Alter, 1997-2012 9% Im mittleren Alter werden am häufigsten 8% % } Behandlungen psychischer 6% 5% } 4% ‘ Probleme in Anspruch genommen (7 3% ‘ 2% ‘ ” - %). 1% + 0% ‘ Frauen Männer 15-34 Jahre 35-49 Jahre 50-64 Jahre 65+ Jahre 1997 2002 2007 2012 Bei = 65-Jahrigen haben sich dagegen 2012 2012 Total 1997: n=13002, 2002: n=19698, 2007: n=18745, 2012: n=20867 lediglich 2.1 % wegen psychischen Quelle: BFS — Schweizerische Gesundheitsbefragungen (SGB) 1997, 2002, 2007, 2012 Problemen behandeln lassen. Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 45 Psychische Gesundheit im Lebensverlauf (V,) (Schuler, Tuch, Buscher, & Camenzind, 2016) Schweizer Gesundheitsmonitoring — Hospitalisierung wegen psychischer Probleme Frauen Hospitalisierungsraten der häufigsten psychiatrischen Diagnosen (Fälle), nach Geschlecht und Alter, 2014 G4.7 Frauen, Fälle pro 1000 Einwohnerinnen 0 Stérungen durch Alkohol (F10) — Schizophrenien (F2) — Depressionen (F32-F33) —_ Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen (F4) 15-34 Jahre 35-49 Jahre 50-64 Jahre 65+ Jahre Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 46 Psychische Gesundheit im Lebensverlauf (V,) (Schuler, Tuch, Buscher, & Camenzind, 2016) Schweizer Gesundheitsmonitoring — Hospitalisierung wegen psychischer Probleme Männer Manner, Fälle pro 1000 Einwohner 50 Stérungen durch Alkohol (F10) 45 — Schizophrenien (F2) 40 — Depressionen (F32-F33) 15-34 Jahre 35-49 Jahre 50-64 Jahre 65+ Jahre Frauen 1=33180, Männer n=26171 nng RiRISCRE EB eroidie! PO Y. Myidm'. Thoma 000208 Seite 47 Psychische Gesundheit im Lebensverlauf (VI) (Schuler, Tuch, Buscher, & Camenzind, 2016) * Anzahl neu zugesprochener IV-Renten insgesamt seit 2003 rückgängig * Nach Zunahme bis 2008: Stabilisierung der Neuberentungen aufgrund psychischer Erkrankungen bei etwa 43 % Anteil Neuberentungen, nach Alter und Invaliditätsursache, 2015 Unfälle Ab etwa 45 Jahren sind wieder “ Ubrige eb geistige/ Andere Erkrankungen mehrheitlich andere Krankheiten (z.B. Störungen Erkrankungen der Knochen / Bewegungsorgane sowie des 0% 819 20-24 25-29 30-34 36-39 40-4 45-49 50-54 55-69 60-64 Nervensystems) die Ursache für IV- Jahre Jahre Jahre Jshee Jahre Jahre Jahre Jahre Jehie — Jahre m13990 Quelle: BSV - IV-Statistik 2015 Neuberentungen. Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 48 Prävalenz der häufigsten psychischen Störungen (65+) — AKTUELL (Andreas et al., British Journal of Psychiatry, 2017) Affective disorder Major depressive episode 5.0 (4.2-5.8) 5.5 (3.5-7.4) 8.0 (6.3-9.7) 4.9 (2.2-7.5) 13.0 (10.1-16.0) 9.4 (3.8-15.0) 6.0 (4.7-7.3)*** Dysthymia 25(1.3-37) 2.9(1.8-4.1) 2.9 (2.0-3.8) 2.6 (1.8-3.4) 3.8 (2.6-5.1) 4.3 (3.2-5.4) 2.7 (2.1-3.4)* Any bipolar disorder o° o o° o° 0° o @ Any affective disorder 6.9 (5.6-8.3) 7.5 (5.2-9.8) 10.3 (7.9-12.6) 6.5 (4.7-8.3) 15.6 (11.5-19.7) 11.4 (5.2-17.7) 8.0 (6.3-9.6)*** Anxiety Agoraphobia 49 (39-5.9) 1.5 (0.0-36) 3.8 (2.1-5.6) 2.9 (0.9-3.9) 2.7 (1.9-3.5) 1.6 (1.1-2.0) 3.4 (0.1-4.8)*** Panic disorder 1.4 (0.8-2.1) 0.7 (0.1-1.4) 120518 0.4 (0.1-0.6) 0.6 (0.0-1.1) 0.8 (0.6-1.0) 1.0(0.6-1.4) Any simple phobia 7.0(5.8-8.1) 5.0 (3.9-6.0) 7.6 (4.9-10.3) 7.1 (5.1-9.2) 5.3 (3.96.7) 5.6 (4.0-7.1) 6.6 (5.1-8.0)* Post-traumatic stress disorder 1.0 (0.0-2.6) 0.7 (0.0-1.5) 2.4 (1.2-3.6) 0 1.1 (0.1-2.2) 5.6 (3.8-7.4) 1.4 (0.4-2.4)** Any anxiety disorder 12.0 (10.1-13.8) 9.4 (7.5-11.4) 13.4 (10.2-16.5) 11.3 (8.5-14.0) 7.8 (5.5-10.1) 10.2 (7.3-13.1) 11.4 (9.1-13.6)* Substance misuse Alcohol dependence or misuse 18 (1.5-2.1) 0.2 (0.0-0.4) 1.4 (1.0-1.8) 0.2 (0.0-0.5) 4.9 (356.3) 05 (0.1-0.9) 1.1 (0.5-1.7)*** Any substance-related disorder 54 (50-5.8) 4.8 (25-7.1) 34 (24-43) 4.1(20-6.2) 7.7 (7.0-8.4) 21(1.2-30) 4.6 (3.7-5.6)*** Any somatoform disorder 40 (3.1-4.9) 20(1.0-3.1) 4.7 (28-6.5) 2.3 (1.3-3.4) 27 (1.7-3.7) 74 (5.0-9.7) 3.4 (2.5-4.4) Any mental disorder 233 (21.2-25.6) 19.5 (16.0-23.1) 28.4 (23.8-33.0) 21.0 (17.0-25.3) 30.4 (27.1-33.6) 27.0 (20.0-33.9) 23.3 (19.9-26.7)*** In Europa: Jede 2. Person (65+) hatte im Laufe ihres Lebens eine psychische Storung. 1 von 3 innerhalb des letzten Jahres; fast 1 von 4 hat aktuell eine psychische Storung. Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 49 Zusammenfassung * Zunahme der Weltpopulation „60-plus“ * Quantität versus Qualitat der gewonnenen Jahre: nach wie vor diskrepant * Probleme im Alter: Multimorbidität, Funktionseinbussen, interpersonelle Verluste, Verluste von sozialen Rollen, finanzielle Verluste („Altersarmut“) * Gewinne im Alter: Affektivität, Coping, Wohlbefinden, etc. * Nehmen psychische Störungen mit dem Alter zu?... Einführung Klinische Gerontopsychologie, PD Dr. Myriam V. Thoma Seite 50 Referenzen () * Andreas, S., Schulz, H., Volkert, J., Dehoust, M., Sehner, S., Suling, A.,... & Harter, M. (2017). Prevalence of mental disorders in elderly people: the European MentDis_ICF65+ study. The British Journal of Psychiatry, 210(2), 125—-131. * Bundesamt fir Statistk (2005). 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