Studierendenbeiträge: Bestandsaufbau und Erwerbung, Fernstudium (PDF)

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Humboldt-Universität zu Berlin

2024

Dr. Thomas Mutschler

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library science collection development information science academic libraries

Summary

This document is a study material for a module on collection development and acquisition in library and information science. It discusses topics such as required copies, acquisition policies, and challenges in managing collections in Baden-Württemberg. It covers different types of resources, including print, digital, and electronic materials, and highlights challenges related to digital collections and open access.

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Fernstudium „Bibliotheks- und Informationswissenschaft“ Modul 2.1 „Bestandsaufbau und Erwerbung“ Studierendenbeiträge (lightning talks) Dr. Thomas Mutschler M30, WiSe 2024/2025 Agenda M30, WiSe 2024/2025 Mutschler: Modul 2.1 „Bestandsaufbau und Erwerbung“ 2 Pflichtablieferung...

Fernstudium „Bibliotheks- und Informationswissenschaft“ Modul 2.1 „Bestandsaufbau und Erwerbung“ Studierendenbeiträge (lightning talks) Dr. Thomas Mutschler M30, WiSe 2024/2025 Agenda M30, WiSe 2024/2025 Mutschler: Modul 2.1 „Bestandsaufbau und Erwerbung“ 2 Pflichtablieferung Von Michelle Sophie Schmuck Matrikel 30 Lehrgebiet 02.01 - Bestandsaufbau und Erwerbung – Dr. Thomas Mutschler Gliederung Definition und Bedeutung von Pflichtexemplaren Welche Bibliotheken sammeln Pflichtexemplare? Die Pflichtexemplarregelung des Landes Baden-Württemberg Herausforderungen in der Sammlung und Archivierung Quellen Definition und Bedeutung von Pflichtexemplaren Definition: Medien, die auf Grund einer gesetzlichen Vorschrift unentgeltlich an eine Bibliothek abzuliefern sind Unabhängig davon, ob diese Medien in einem Verlag erscheinen oder von einer Behörde, einem Verein, einem Verband, einer Firma oder einer Privatperson im Selbstverlag herausgegeben werden Sinn und Zweck: Die gesamte Medienproduktion eines Landes an einer Stelle sammeln Diese als Kulturgut und Forschungsquelle für die Nachwelt in öffentlichem Besitz dauerhaft aufbewahren Welche Bibliotheken sammeln Pflichtexemplare? Nationalbibliothek (geteilte Bearbeitung Leipzig – Frankfurt/M.) Landesbibliotheken Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_B%C3%BCcherei https://www.dnb.de/DE/Ueber- uns/Gebaeude/gebaeude_node.html https://de.wikipedia.org/wiki/Badische_Landesbibliothek https://www.lange-nacht.de/orte/wuerttembergische-landesbibliothek/ Die Pflichtexemplarregelung des Landes Baden-Württemberg Geregelt durch das 1976 verabschiedete „Gesetz über die Ablieferung von Pflichtexemplaren an die Badische Landesbibliothek in Karlsruhe und die Württembergische Landesbibliothek in Stuttgart“ „Der Gesetzgeber hat die Badische Landesbibliothek und die Württembergische Landesbibliothek beauftragt, von allen in Baden- Württemberg erscheinenden Publikationen ein Exemplar als sogenanntes Pflichtexemplar in ihren Bestand aufzunehmen, zu verzeichnen und der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen.“ Teilung: (Selbst)Verleger in den Regierungsbezirken Karlsruhe und Freiburg liefern an die Badische Landesbibliothek Karlsruhe - (Selbst)Verleger in den Regierungsbezirken Stuttgart und Tübingen liefern an die Württembergische Landesbibliothek Stuttgart Digitale Pflicht: https://www.wlb-stuttgart.de/die-wlb/wir-ueber- uns/abteilungen/pflichtexemplare/faq-zu- pflichtexemplaren/ E-Books, E-Journals, E-Papers E-Books und E-Journals in den Formaten PDF oder EPUB Ablieferungsverfahren: Webformular, Automatisiertes Ablieferungsverfahren In E-Pflicht-System dauerhaft gespeichert können aus urheberrechtlichen Gründen nur an einem ausgewählten Arbeitsplatz im Lesesaal eingesehen und auszugsweise ausgedruckt werden Abzuliefernde Publikationen: „alle mittels eines Druck- oder sonstigen Vervielfältigungsverfahrens hergestellten und zur Verbreitung bestimmten Schriften, bildlichen Darstellungen mit und ohne Text, Musiknoten, Landkarten, Ortspläne und Atlanten, Publikationen in Mikroform, audiovisuelle Materialien, Tonträger und Bildträger. Neben den gedruckten Medien sowie den audiovisuellen und elektronischen Medien auf Datenträgern unterliegen seit einer Gesetzesnovelle 2007 auch die digitalen Medien in nichtphysischer Form (Netzpublikationen) der Pflichtabgabe. […] Einbanddecken, Sammelordner und dergleichen zu Lieferungswerken, Loseblattsammlungen und ähnlichen Veröffentlichungen sind ebenfalls abzuliefern; desgleichen Jahrgangstitelblätter, Inhaltsverzeichnisse und Register von Periodika.“ Ablieferungsfrist: ohne vorherige Aufforderung innerhalb einer Woche nach Beginn der Verbreitung Ablieferungsverfahren: ist dem Verleger überlassen, muss aber unentgeltlich und auf Kosten des Verlegers erfolgen Zustand: muss vollständig, einwandfrei und unbenutzt sein; handelsübliche Ausführung Nicht abzuliefern: Offenlegungs-, Auslege- und Patentschriften Sonderdrucke aus Zeitschriften, Zeitungen und Sammelwerken, soweit die Sonderdrucke kein eigenes Titelblatt haben Listen von Ausstellungsstücken ohne weiteren Text Referenten- und Schulungsmaterialien mit Manuskriptcharakter Vordrucke, Eintragungsbücher, Malbücher ohne Text, Modellbaubogen Akzidenzdrucksachen wie Werbeschriften, Prospekte, Preislisten, Verkaufskataloge u. ä. Repositorien: Baden-Württembergisches Online-Archiv BOA (Sammlung von Netzpublikationen dauerhaft zur freien Verfügung), Regionalfenster E-Paper der Deutschen Nationalbibliothek (Sammlung elektronischer Tageszeitungen) Projekt bwLastCopies: Pflichttitel aus dem Zeitraum ab 1851 im K10plus mit einer Erhaltungsgarantie markiert und damit für die Zukunft gesichert Herausforderungen in Sammlung und Archivierung Mangelnder Magazinplatz bei zunehmendem Bestand Digitale Publikationen: beständige Speicherformate und -medien Konvertierung veralteter Speichermedien (Mikrofiches, Mikrofilm, Disketten,…)? Systematische Zugänglichmachung lizenzpflichtiger E-Books und E-Journals Umgang mit digitalen Formaten, die sich dynamisch entwickeln (Datenbanken, Websites, die kontinuierlich aktualisiert werden, Feeds sozialer Medien,…) Sammlung, Erschließung, Verfügbarmachung und Archivierung von Forschungsdaten  Erweiterung um „Pflichtdaten“ Schaffung des freien Zugangs zu Daten sowie die Nutzung offener Schnittstellen und Lizenzen  Ausbau von Repositorien als primäre oder sekundäre Publikationsplattformen für Einrichtungen der öffentlichen Verwaltung Open Access: viele kleinere Anbieter und Verlage sind mit der Thematik noch nicht ausreichend vertraut Digitaler Wandel  neue Anforderungen an Bestandsmanagement und Personaleinsatz  klassische Techniken und Kompetenzen werden im Zuge der digitalen Transformation überflüssig, während andere weiterentwickelt werden müssen und neue hinzukommen Entwicklung neuer, digitaler Kompetenzen notwendig Erschließung der Ressourcen mittels Metadaten bleibt als Kernaufgabe der Bibliotheken bei digitalen Ressourcen  aber wegen knapper werdenden Ressourcen: Intensivierung der Zusammenarbeit mit anderen Bibliotheken, Archiven und Museen  neue Wege bei der Erschließung digitaler Ressourcen unter Einbeziehung automatisierter Erschließungsverfahren Quellen § 1 PfLAV - Einzelnorm. (o. D.). https://www.gesetze-im-internet.de/pflav/__1.html § 2 PfLAV - Einzelnorm. (o. D.). https://www.gesetze-im-internet.de/pflav/__2.html § 7 PfLAV - Einzelnorm. (o. D.). https://www.gesetze-im-internet.de/pflav/__7.html § 8 PfLAV - Einzelnorm. (o. D.). https://www.gesetze-im-internet.de/pflav/__8.html § 9 PfLAV - Einzelnorm. (o. D.). https://www.gesetze-im-internet.de/pflav/__9.html BLB: Pflichtexemplarbibliothek. (o. D.). BLB Karlsruhe. https://www.blb-karlsruhe.de/die- blb/portraet/pflichtexemplarbibliothek Geisler, F., Thoms, M., Dannehl, W. & Willisch, A. (2024). Das Pflichtexemplar in Baden- Württemberg. Bibliotheksdienst, 58(11), 558–568. https://doi.org/10.1515/bd-2024- 0084 Verordnung über die Pflichtablieferung von Medienwerken an die Deutsche Nationalbibliothek (Pflichtablieferungsverordnung - PflAV) Mutschler, T. (2024). Das Pflichtexemplar in Thüringen. Bibliotheksdienst, 58(11), 674– 683. https://doi.org/10.1515/bd-2024-0099 Agenda M30, WiSe 2024/2025 Mutschler: Modul 2.1 „Bestandsaufbau und Erwerbung“ 11 Erwerbungsprofil der Bibliothek der Alice-Salomon-Hochschule Berlin MA Bibliotheks- und Informationswissenschaft im Fernstudium Modul 1. Handlungsfelder und Dienstleistungen Lehrgebiet: 2.1 Bestandsaufbau und Erwerbung Dozent: Dr. Thomas Mutschler Autorin: Anastasiia Volfson 30.11.2024 Erwerbungsprofil der Bibliothek der Alice-Salomon-Hochschule Berlin Bestand – Die ASH Berlin ist ca. 155.500 die größte Angebot an Printmedien zur staatliche elektronischen Ausleihe oder erwirbt jährlich SAGE-Hochschule Ressourcen Benutzung ca. 5.000 Medien (Soziale Arbeit, (E-Books, im Lesesaal Gesundheit und E-Journals, (Bücher, ASH- Erziehung) Datenbanken) Abschlussarbeiten, Deutschlands. Nachschlagewerke und 290 laufende Zeitschriften in gedruckter Form Inhaltliches Profil 1. Schwerpunkte der Erwerbungsstrategie: Soziale Arbeit, Gesundheitswesen, Bildung Diversity, Menschenrechte, Feminismus, Antidiskriminierung Faschismus und Rechtextremismus Entsprechen den Anforderungen der Studiengänge und Forschungsaktivitäten der Hochschule Anschaffungswünsche der ASH-Angehörigen 2. Qualität und Aktualität Entsprechen den aktuellen wissenschaftlichen Standards, kontinuierliche Aktualisierung, regelmäßige Überprüfung des Bestandes 3. Aussonderung „Verbrauchs“-bibliothek E-First Strategie bei der Medienerwerbung Statistiken der Ausgaben Statistiken für 2019 und 2023 für Print und E-Medien 2024 Anzahl der Print und E-Medien im Bestand Medienart Mittelansatz 2024 Medienart 2019 2023 Printbücher 45.000 Euro Digitale Bestände 26.258 65.278 insgesamt (ohne elektronische E-Books 180.000 Euro Zeitschriften und Zeitungen) Datenbanken 66.000 Euro Digitale Bestände, 76.267 198.976 Zeitschriften/ 5.500 Euro darunter kommerziell Zeitungen, print vertriebener E-Books Zeitschriften/ 10.000 Euro Anzahl lizenzierter und 383 3.624 Zeitungen, print und digitalisierter elektronisch elektronischer Zeitschriften/ Zeitungen 50.000 Euro Zeitschriften und in elektronische Form Zeitungen VIELEN DANK FÜR DIE AUFMERKSAMKEIT! Agenda M30, WiSe 2024/2025 Mutschler: Modul 2.1 „Bestandsaufbau und Erwerbung“ 17 RVK-Projekt Fachbibliothek Englischer Garten der UB der LMU München Bestandsentwicklung und Medienbearbeitung im Kontext der Erwerbung Pauline Aldenhövel, MALIS M30, Modul 2.1 Bestandsaufbau und Erwerbung (T. Mutschler) 30.11.2024 Fachbibliotheken der UB der LMU München Historisch gewachsen Zweischichtiges Bibliothekssystem Pauline Aldenhövel, MALIS M30, Modul 2.1 Bestandsaufbau und Erwerbung (T. Mutschler) Hintergründe zur BEG Radio Free Europe & Radio Liberty Seit 1995: Forschung und Lehre an der LMU München Pauline Aldenhövel, MALIS M30, Modul 2.1 Bestandsaufbau und Erwerbung (T. Mutschler) Hintergründe zur BEG Geistes-, sozial- und technikwissenschaftliche Fachbibliothek Ca. 280.000 Bände Gesamtband Lediglich 40.000 Bände vor Projektstart bereits auf RVK Bislang getrennte Aufstellung der Fächer: Haussystematiken mit getrennten Bibliothekssiegeln Getrennte Erwerbung Pauline Aldenhövel, MALIS M30, Modul 2.1 Bestandsaufbau und Erwerbung (T. Mutschler) 22 Pauline Aldenhövel, MALIS M30, Modul 2.1 Bestandsaufbau und Erwerbung (T. Mutschler) 23 Pauline Aldenhövel, MALIS M30, Modul 2.1 Bestandsaufbau und Erwerbung (T. Mutschler) 24 Pauline Aldenhövel, MALIS M30, Modul 2.1 Bestandsaufbau und Erwerbung (T. Mutschler) 25 Pauline Aldenhövel, MALIS M30, Modul 2.1 Bestandsaufbau und Erwerbung (T. Mutschler) Vorteile für Bibliothek und bibliothekarische Tätigkeiten inkl. Erwerbung Übersichtlichkeit und Finden von Medien für Nutzende, bibliothekarisches Personal und IT MALIS M30, Modul 2.1 Bestandsaufbau und Erwerbung (T. Mutschler) Pauline Aldenhövel, Neuerwerbungs-Einstieg über explizite RVK-Stelle Neuerwerbungswünsche durch Nutzende mit Überblick am Regal und Katalog (ein Sigel für die Bibliothek anstatt mehrere) Bestandentwicklung nicht gleich „neu, neu, neu“, sondern Umgehen mit dem, was da ist -> nebenherlaufende wichtige Bestandsarbeiten Bibliothek als Ganzes sehen und nicht als „Wohngemeinschaft von Fachbereichen und Institutsbibliotheken“ -> Idee des verbesserten Bewusstsein-Schaffens bei Bibliotheksbeauftragten und Fächern, dass Bibliothek und insb. Erwerbung (auch mit Blick auf die „neuen“ Entwicklungen im Zeitschriftenbereich mit den Nationallizenzen, Zeitschriftenpaketen etc.) etwas Gemeinschaftliches ist Tropfen auf heißem Stein? Erwerbung ist und bleibt getrennt ; „historisch gewachsen“ Klassifikatorische Sacherschließung bei (Neu-)Bestandsaufbau direkt im Geschäftsgang zu erledigen 26 AB T E IL U N G / R E F E R AT / F AC H B I B L IO T H E K Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit! Bestandsentwicklung und Medienbearbeitung im Kontext der Erwerbung Pauline Aldenhövel Projektteam Dezentrale Bibliotheken [email protected] Vielen Dank für Ihre Beiträge Bildquelle: pixabay.com M30, WiSe 2024/2025 Mutschler: Modul 2.1 „Bestandsaufbau und Erwerbung“ 28

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