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Stadt- und Siedlungsplanung.Lernzettel.pdf

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SprightlyUnderstanding1111

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Fachhochschule Erfurt

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urban planning sustainable development environmental management

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-Stadt- und Siedlungsplanung- 1) Einführung in Stadt- und Siedlungsplanung Worin besteht die eigene Rolle und Ihr Selbstverständnis als Stadtplanerinnen und Stadtplaner? Was heißt Stadtplanung? - Planungsverständnis - Großbritannien: town and country planning...

-Stadt- und Siedlungsplanung- 1) Einführung in Stadt- und Siedlungsplanung Worin besteht die eigene Rolle und Ihr Selbstverständnis als Stadtplanerinnen und Stadtplaner? Was heißt Stadtplanung? - Planungsverständnis - Großbritannien: town and country planning - USA: city planning, urban planning, community planning - Frankreich: urbanisme - Italien: urbanistica - Niederlanden: stedebouw - Schweden: stadsplanering Stadtplanung wird… „…als das Bemühen um eine den menschlichen Bedürfnissen entsprechende Ordnung des räumlichen Zusammenlebens – auf der Ebene der Stadt oder Gemeinde“ bezeichnet. Sie ist „eine fachliche Leistung (...), die sich auf ein umfassendes Verständnis der Zusammenhänge und der Wirkkräfte innerhalb (...) [der] Umwelt stützen muss und zugleich zu ihrer Verwirklichung auf politische Entscheidungen einerseits, auf Rechts- und Verwaltungsverfahren andererseits angewiesen ist.“ (…) „Die Planung [muss] nach einem mittleren Weg suchen (...), der die Berücksichtigung des Allgemeinwohls sichert und zugleich Freiraum für die Entfaltung individueller Nutzungs- und Gestaltungswünsche lässt.“ (Albers, Wekel 2008: 12) Welche Funktionen kann die Stadtplanung übernehmen? Und: Welches konkrete Beispiel können Sie dazu beschreiben? - Frühwarnfunktion: Problemwahrnehmung, Problemdefinition, Strukturierung des Problemlösungsraums - Orientierungsfunktion: Leitbild für künftige Handlungen - Gestaltfunktion: Konzepte, Entwürfe, Pläne, Alternativen - Koordinierungsfunktion: Verteilungskonflikte um die knappen Flächen rationaler lösen, interessenabhängige Bewertungen von Zielen und Maßnahmen (Abwägung) - Moderationsfunktion: Auflösung divergierender (Einzel-)Interessen zugunsten gemeinwohlorientierter Lernprozesse Welche Instrumentenstränge stehen der Stadtplanung zur Verfügung? Welche beispielhaften Instrumente gehören zu diesen jeweiligen Instrumentensträngen? Formelle Instrumente Informelle Instrumente Flächennutzungsplan Integrierte Stadtentwicklungskonzepte (Renaissance einer gesamtstädtischen strategischen Entwicklungsplanung?) Bebauungsplan Sektorale Konzepte, z.B. Fachkonzept Wohnen Stadtumbaukonzepte Teilräumliche Konzepte, z.B. Quartiers-, Stadt-Umland-Konzepte Leitbilder für Städte und Regionen etc. Welche Planungsfachzeitschriften gibt es beispielsweise? RaumPlanung; sub/urban; polis; PlanerIn; Raumforschung I Raumordnung; vhw Forum Wohneigentum; ARCH+ 2) Nachhaltige Stadt- und Siedlungsentwicklung Was heißt Nachhaltigkeit? Welche drei Dimensionen hat Nachhaltigkeit? “Nachhaltigkeit oder nachhaltige Entwicklung bedeutet, die Bedürfnisse der Gegenwart so zu befriedigen, dass die Möglichkeiten zukünftiger Generationen nicht eingeschränkt werden. Dabei ist es wichtig, die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – wirtschaftlich effizient, sozial gerecht, ökologisch tragfähig – gleichberechtigt zu betrachten. Um die globalen Ressourcen langfristig zu erhalten, sollte Nachhaltigkeit die Grundlage aller politischen Entscheidungen sein.” - Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Welche Meilensteine zur Nachhaltigkeit lassen sich benennen? - Aalborg (Dänemark) 1994 und 2004: Charta der Europäischen Städte und Gemeinden auf dem Weg zur Zukunftsbeständigkeit - HABITAT II (1996): Habitat-Agenda: „Nachhaltige Entwicklung der menschlichen Siedlungen“ - Lissabonner Aktionsplan 1996: Von der Charta zum Handeln - Leipzig 2007: Leipzig Charta zur nachhaltigen europäischen Stadt Brüssel 2008: „Regionen 2020“- Bewertung der künftigen Herausforderungen für die EU- Regionen - Berlin 2010: Dialog „Nachhaltige Stadt“ a) „Strategische Eckpunkte für eine nachhaltige Entwicklung in Kommunen“ (2010) b) „Städte für ein nachhaltiges Deutschland gemeinsam mit Bund und Ländern für eine zukunftsfähige Entwicklung“ (2011) HABITAT III – New Urban Agenda - Okt. 2016 in Quito, Ecuador: „Third United Nations Conference on Housing and Sustainable Urban Development“ Welche gesetzlichen Grundlagen gibt es zur Nachhaltigkeit in der Planung? Seit Novellierung des Planungsrechts 1998 befindet sich „Nachhaltigkeit“ im ROG und BauGB ROG §1 II (1): Leitvorstellung bei der Erfüllung der Aufgabe nach Absatz 1 ist eine nachhaltige Raumentwicklung, die die sozialen und wirtschaftlichen Ansprüche an den Raum mit seinen ökologischen Funktionen in Einklang bringt und zu einer dauerhaften, großräumig ausgewogenen Ordnung führt. BauGB §1 V (1): Die Bauleitpläne sollen eine nachhaltige städtebauliche Entwicklung, die die sozialen, wirtschaftlichen und umweltschützenden Anforderungen auch in Verantwortung gegenüber künftigen Generationen miteinander in Einklang bringt, und eine dem Wohl der Allgemeinheit dienende sozialgerechte Bodennutzung gewährleisten. Warum ist nachhaltige Entwicklung im Planungsbereich wichtig? - Planungen sollten langfristig stattfinden - Entscheidungen haben weitreichende Folgen - Planung betrifft verschiedenste Aspekte Welche Probleme gibt es bei der Umsetzung? - Kosten - Nicht einheitliche Nachhaltigkeitsstrategien - Abwägung von Nachhaltigkeit gegen andere Aspekte Was sind SDGs und welche zeigen Planungsbezug auf? SDG = Sustainable Development Goals (9) Innovation and Infrastructure (Industrie, Innovation, Infrastruktur)) 11) Sustainable Cities and Communities (Nachhaltige Städte und Gemeinden) 13) Protect the Planet (Maßnahmen zum Klimaschutz) Was beinhaltet die Leipzig Charta 2.0? Grundlage für eine zukunftsgerichtete Transformation der Städte Handlungsdimensionen für Stadtentwicklungspolitik: - die gerechte Stadt - die grüne Stadt - die produktive Stadt Schlüsselprinzipien - die Gemeinwohlorientierung - der integrierte Ansatz - Beteiligung und Koproduktion - die Mehrebenenkooperation - der ortsbezogene Ansatz Handlungsfelder - Aktive und strategische Bodenpolitik - Gestaltung der digitalen Transformation Was versteht man unter dem Netto-Null-Ziel beim Flächenverbrauch? - Bei der Ausarbeitung der verschiedenen EU-Politikbereiche sollen die direkten und indirekten Auswirkungen auf die Landnutzung in der EU und weltweit berücksichtigt werden. - Landnahme soll so zu reduziert werden, dass bis 2050 netto kein Land mehr verbraucht wird - Aktuell: Weiterverfolgung der Ziele durch den europäischen Green Deal Welche Bedeutung hat die EU-Biodiversitätsstrategie 2030 für die Nachhaltige Stadt- und Siedlungsentwicklung? umfassende & langfristige Strategie zum Schutz der Natur und zur Umkehrung der Schädigung der Ökosysteme Maßnahmenschwerpunkte: - Errichtung eines EU-weiten Netzes der Schutzgebiete an Land und auf See - Aufstellung eines EU-Plans zur Wiederherstellung der Natur - Einleitung von Maßnahmen zur Ermöglichung des nötigen tiefgreifenden Wandels - Einleitung von Maßnahmen zur Bewältigung der weltweiten Herausforderungen in Bezug auf die Biodiversität Maßnahmen im Bereich Stadtentwicklung u. a.: - Verabschiedung ehrgeiziger Stadtbegrünungspläne für Städte mit mindestens 20.000 Einwohnern - Eindämmung des Flächenverbrauchs und Wiederherstellung von Bodenökosystemen - Gesetzlicher Schutz von mind. 30 % der Landfläche und 30 % der Meeresgebiete der EU - Anpflanzung von mind. 3 Mrd. Bäumen unter uneingeschränkter Achtung ökologischer Grundsätze bis 2030 Was ist mit Dreifacher Innenentwicklung gemeint? Integrierter Ansatz: Verbindung von verschiedenen Aspekten der Innenentwicklung (Mobilität, Grüne und blaue Infrastruktur, Bauen) Strategien in der Stadtplanung Begriff Erklärung Anpassung Bestände an zukünftige Dimensionen anpassen Nachnutzung Brachen neu nutzen Umnutzung Umbau, Sanierung, Neu-Nutzung Konservierung Entwicklungsoptionen offen halten Rückbau Rücknahme von Objekten und Flächen Renaturierung Rückführung einer Fläche (Flächenkreislaufwirtschaft) Was hat Wohnstandortwahl mit Nachhaltigkeit zu tun? Wohnstandorte sind unterschiedlich nachhaltig - Flächenverbrauch -> Versiegelung Wohnfläche pro Haushaltsmitglied gestiegen: 1960: 19 m² 2005: 41,2 m² 2021: 47,7 m² - Technische Infrastruktur teurer und aufwendigere Instandhaltung bei geringer Dichte - Periphere Lage -> Angewiesenheit auf MIV Wie kann nachhaltige Siedlungsentwicklung forciert werden? - Entscheidungshilfe als Unterstützung von Privathaushalten bei der Wohnstandortwahl - Kostenwahrheit führt zu Sensibilisierung und kann Verhaltensänderungen hervorrufen - Steuerungsinstrument für Kommunen - Umsetzung nachhaltiger Stadt- und Siedlungsentwicklung - informelle Instrumente - Akteursmotive als zentrale Stellschraube - Informations- u. Kommunikationsinstrumente Worin besteht der Unterschied zwischen Klimaschutz und Klimaanpassung? Was macht eine klimagerechte Stadtentwicklung aus? Klimaschutz: Strategien und Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung des Ausstoßes von klimarelevanten Treibhausgasen Klimaanpassung: Maßnahmen, die dazu dienen, die unvermeidbaren und die bereits ein getretenen Folgen des Klimawandels abzumildern und Schäden abzuwenden Anforderungen an eine nachhaltige und klimagerechte Stadt: - kompakt, durchgrünt und sich im Wesentlichen nach innen entwickelnd - kleinräumige Mischung von Wohnen, Arbeiten, Versorgen und Freizeit - klimafreundliche (Nah-) Mobilität - qualitätsvolle öffentliche Räume und Grünflächen - Interdisziplinäre Zusammenarbeit der Fachdisziplinen - Ganzheitliche Betrachtungs- und Herangehensweisen Beispiele aus dem Seminar “Nachhaltige Stadt- und Siedlungsentwicklung” Raumpioniere Bautzen: - Erklärung & Näherbringen des Lebens auf dem Land - Netzwerk aus Zu- und Zurückgezogenen - Vermittlung von Ansprechpartnern über eigene Netzwerke - Ziel: Daseinsvorsorge sichern ZwischenZeitZentrale Bremen: - Zwischennutzung von Leerstand und Brachflächen - ZwischenZeitZentrale Bremen (ZZZ) arbeitet als Vermittler zwischen den Zwischennutzern und der Verwaltung - Zwischennutzungsformel: Leerstand, Brache + Idee - geringe Miete = Instandhaltung der Immobilie + Berufschance + Belebung Flussbad am Spreekanal, Berlin: - Umwandlung den 1,8 km langen Spreekanal zwischen Fischerinsel und Bode-Museum in einen öffentlich zugänglichen, nicht kommerziellen Ort der Erholung - Umwandlung einer Brachfläche Klimaplan Verkehrsentwicklung, Göttingen: - Der Klimaplan Verkehrsentwicklung soll Handlungsansätze und Maßnahmen für eine künftige klimaschonende Mobilität aufzeigen —> mehr Fußverkehr, mehr Radverkehr und mehr Busverkehr sowie weniger motorisierter Individualverkehr. - verkehrsbedingte CO2-Emissionen reduzieren, durch Nahmobilitätskonzepte, Radschnellverbindungen, Car- Sharing und weiteren Veränderungen im Verkehrssektor 3) Siedlungsstrukturen und Grundbegriffe der Siedlungsentwicklung Siedlungsstrukturen = Kreisfreie Großstädte, Städtische Kreise, Ländliche Kreise mit Verdichtungsansätzen, Dünn besiedelte ländliche Kreise, etc. Nach welchen Merkmalen lassen sich Siedlungsstrukturtypen unterscheiden? Bevölkerungsdichte und die Größe bzw. zentralörtliche Funktion der Kerne von Regionen Welche Merkmale sind für die Europäische, welche für die Amerikanische Stadt charakteristisch? Europäische Stadt Amerikanische Stadt geringere Verstädterungsdynamik schachbrettartiges, orthogonales Straßennetz eingeschränkte Suburbanisierung Skyscraper im Geschäftszentrum (Down Town) deutlich stärkere Wertschätzung des Stadtzentrums Strukturierung der Stadt in CBD, Übergangszone und (Wohnen, öffentliche Bauten) Außenbereich urbane Lebensweisen (Urbanität*) Commercial Strips entlang von Verkehrsachsen weitreichende stadtplanerische Kompetenzen der zunehmende Entstehung von Gated Communties Städte entwickeltes System wohlfahrtsstaatlicher allgemeine Wohnform der gehobeneren Schichten in Institutionen Vororten Präsenz historischer Bauten im Stadtbild Suburbanisierung (Urban Sprawl) Welche städtischen Problemlagen können auch kritisch in Hinsicht auf die hohe Lebensqualität der Europäischen Stadt betrachtet werden? - Barrierefreiheit - Überalterte Bausubstanz - Wenig Freiräume - Hoher Versiegelungsgrad - Konzentration aufs Zentrum Was bedeutet Sub-, was Re-, was Desurbanisierung? Suburbanisierung = engl. suburb, Vorstadt bzw. Trabantensiedlung, = lat. sub urb, der Stadt untergeordnete Siedlungen außerhalb der Stadtmauern = die Abwanderung von städtischer Bevölkerung oder Funktionen (Produktion, Handel, Dienstleistungen) in das Umland einer Stadt Reurbanisierung = Bevölkerungs- und Beschäftigungszunahme in der Kernstadt# Desurbanisierung („Counter urbanization“) = Abwanderung der Bevölkerung und wirtschaftliche Aktivitäten außerhalb der Stadtregion in ländliche Regionen bzw. kleine Gemeinden („interregionale Dekonzentration“) Welche Ursachen hat die Suburbansierung? Wohnen - „Massen-Automobilisierung“ nach dem 2. Weltkrieg - direkte und indirekte politische und planerische Unterstützung der Suburbanisierung (Förderung Eigentumsbildung/EFH, sozialer Wohnungsbau auf billigen Flächen an der Peripherie, Steuerbefreiungen für Pendlerverkehr, Funktionstrennung in Stadtentwicklungsleitbildern) - höhere Boden- und Mietpreise in der Stadt - Umweltbelastungen etc. Industrie und Handel - flächenextensive, ebenerdige Organisation der Produktion - Erleichterung der Anlieferung/ des Abtransportes von Material und Gütern - Nutzungskonflikte etc. Welche negativen Folgen sind mit Suburbanisierung verbunden? - Ausbluten der Kernstadt (Bevölkerung, Arbeitsplätze) - erhöhter Flächenbedarf - Zunahme des Verkehrs - zusätzliche Kosten für Infrastruktur, Unterhalt und ÖPNV - soziale Entflechtung in den Wohngebieten etc. Beispiele aus dem Seminar “Konflikte in der Stadt- und Siedlungsentwicklung” A) Freiburg - Neuer Wohnraum soll auf bisheriger Ackerfläche entstehen - Grünbereich entlang des Dietenbach bleibt erhalten - Mangel an bezahlbarem Wohnraum - Bürgerentscheid: Soll ein neues Stadtviertel für etwa 15.000 Menschen die Wohnungsnot in der Stadt dämpfen oder haben Umweltschutzüberlegungen Vorrang? - über 60% der Freiburger Bevölkerung haben bei besgatem Bürgerentscheid für die Errichtung des neuen Stadtteils gestimmt - 2024 erster Teilbebauungsplan als Satzung beschlossen - erster Spatenstich, Baufeldfreimachung B) Hamburg - Feld unter Lanwirtschaftlichen Nutzen soll zu neuen Stadtteil werden - Planer IBA - Wohnungdruck in Stadt - Bürgerinitiative wehrt sich - Plan: Neuer Stadtteil Oberbillwerder (105. Stadtteil der Hansestadt und zweitgrößtes Stadtentwicklungsprojekt der Stadt Hamburg) - 118 Hektar Baufläche (aktuell Wiese und Äcker) - Geplant sind 6.000 - 7.000 Wohnungen für 15.000 Menschen, 4.000 - 5.000 Arbeitsplätze und viele soziale Einrichtungen etc. - Geplant sind 5 Quartiere mit unterschiedlichen Qualitäten und Atmosphären -> Entstehung von kleinen Quartiersplätzen für eine überschaubare Nachbarschaft 4) Stadtumbau und andere (Städtebau-) Förderprogramme Nennen Sie beispielhafte Förderkulissen der aktuellen Städtebauförderung. - Lebendige Zentren: Stadt- und Ortsteilzentren attraktiver und zu identitätsstiftenden Standorten für Wohnen, Arbeiten, Wirtschaft und Kultur weiterentwickeln - Sozialer Zusammenhalt: Wohn- und Lebensqualität sowie Nutzungsvielfalt in den Quartieren erhöhen, Integration aller Bevölkerungsgruppen unterstützen und Zusammenhalt in der Nachbarschaft stärken - Wachstum und nachhaltige Erneuerung: Städte und Gemeinden bei Bewältigung des wirtschaftlichen und demografischen Wandels in Gebieten, die von erheblichen städtebaulichen Funktionsverlusten und Strukturveränderungen betroffen sind, unterstützen Wer ist an der Finanzierung von Städtebaufördermaßnahmen mit welchem Anteil beteiligt? - Bund, Kommune, Land, öffentliche und private Investitionen Welche Ziele verfolgt die zusätzliche Förderkulisse „ZiZ – Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ und welche Voraussetzungen bestehen für die Förderung? Ziele: - Bewältigung akuter und auch struktureller Problemlagen in den Innenstädten - Innenstädte und Zentren stärken – Schwerpunktthema der Stadtentwicklungspolitik - Innenstädte, Stadt- und Orteilszentren zu multifunktionalen, resilienten und kooperativen Orten entwickeln - Resilienz stärken und Krisen bewältigen - modellhaft innovative Konzepte und Handlungsstrategien erarbeiten und umsetzen - Beitrag zur zukunftsfähigen Transformation der Zentren leisten Voraussetzungen: - 200.000 Euro und maximal 5 Mio. Euro - Laufzeit von 2022 bis maximal August 2025 - Beteiligung der Kommune mit 25 % (Kommunen in Haushaltsnotlage mit 10 %) Welche Maßnahmen können beispielsweise über die Städtebauförderung unterstützt werden? - Aufwertung von Innenstädten und Ortskernen, - Behebung sozialer und baulicher Missstände in städtischen Problemgebieten, - Schaffung nachhaltiger städtebaulicher Strukturen in von erheblichen Funktionsverlusten betroffenen Gebieten, - Behebung sozialer und baulicher Missstände in städtischen Problemgebieten - Konversion brachliegender Industrie-, Bundeswehr- und Eisenbahnflächen, - Sicherung der öffentlichen Daseinsvorsorge in dünn besiedelten ländlichen Räumen und - Erhaltung historischer Stadtkerne und denkmalwerter Bausubstanz Inwiefern kann klimagerechte Stadtentwicklung mit Städtebauförderung unterstützt werden? - Lenkung durch Finanzierung von besonders nachhaltigen Projekten/Maßnahmen - Beirat „Resiliente Stadtentwicklung – Klimaquartiere in der Städtebauförderung“ - Verankerung der Umsetzung von „grünen Maßnahmen“ als Pflichtvoraussetzung für die Förderung: „Weitere Voraussetzung für die Förderung sind im Rahmen der Gesamtmaßnahme Maßnahmen des Klimaschutzes bzw. zur Anpassung an den Klimawandel, insbesondere durch Verbesserung der grünen Infrastruktur (beispielsweise des Stadtgrüns). Die Maßnahmen müssen in angemessenem Umfang erfolgen, mindestens eine Maßnahme muss im Zuwendungszeitraum nach Maßgabe dieser Verwaltungsvereinbarung erfolgen. Die Voraussetzung ist ebenfalls erfüllt, sofern die Maßnahmen in anderer Weise finanziert werden (Mittelbündelung); (…).“ Bund-Länder-Verwaltungsvereinbarung vom 29.03.2021 Welche Chancen und welche Grenzen sehen Sie mit den Förderkulissen der Städtebauförderung? Chancen Grenzen Finanzielle Unterstützung Projekte müssen bestimmten Voraussetzungen entsprechen Förderung von allen Siedlungstypen Zeitlich begrenzt 6) Im Dialog mit den Akteuren die Stadt entwickeln… Welche Gründe sprechen für Bürgerbeteiligung? Erläutern und begründen Sie dies. - Planung für die Bürger:innen, sollten diese auch zufriedenstellen - Andere Blickwickel - Direktes Feedback - Rückhalt in der Bevölkerung -> Bürger:innen können von Planung überzeugt werden Welche beispielhaften Formen und Verfahren der Information, Beteiligung und Kooperation gibt es? -> Beispiel: Zukunftswerkstatt Sömmerda Mitwirkungsformen Informieren Beteiligen Kooperieren Erkunden von Interessen und Meinungen Formal definierte - Anwaltsplanung - Schriftliche Befragung Beteiligungsinstrumente - Workshop, Werkstatt - Interview - Öffentliche Auslegung - Forum - Aktivierende Befragung - Anhörung, Erörterung - Runder Tisch - Beschwerdemanagement - Petition, Bürgerantrag - Mediation - E-Information (Download, - Bürgerbeauftragte - Open Space Newsletter, Websites für - Beirat, Ausschuss - Intermediäre spezifische Themen, Zielgruppen - Bürgerbegehren, Organisation etc.) Bürgerentscheid - Lokale Partnerschaft - E-Cooperation Informieren, Meinungen bilden Informelle Beteiligungsinstrumente (Internetkonferenz, - Aushang, Beilage, Wurfsendung - Bürgernahe Beratung Online-Mediation etc.) - Ausstellung - Aktion Ortsidee - Lokale Medien - Arbeitsgruppe - Kampagne - Bürgergutachten - Bürger-, Einwohnerversammlung - Planning for Real - Einwohnerfragestunde - Zukunftswerkstatt - Vortrags- und - Perspektivenwerkstatt Diskussionsveranstaltung - Zukunftskonferenz - Exkursion - Real Time Strategic Change - Ortsbegehung - Community Organizing - Participatory Rapid Appraisal - Zielgruppen-beteiligung - E-Participation (Online- Formular, Fragebogen, EVoting, Chat etc.) Welche Anforderungen sind für dialogorientierte Verfahren zu berücksichtigen? Voraussetzungen, u.a.: - Verfahrenskompetenz bei allen Beteiligten - Personal- und Sachressourcen Verfahrensqualitäten u.a.: - Akteure von Anfang an einbinden - Unterstützung durch externe Moderatoren - Gemeinsam vereinbarte Spielregeln und Konsensprinzip - Politik frühzeitig einbinden - Öffentlichkeitsarbeit - Einräumen von Lernchancen - Ergebnisoffenheit - Vielfältiger Methodeneinsatz, zielgruppenspezifisch Was ist in einer Gesamtstrategie für einen kommunikativen Planungsprozess zu berücksichtigen, wenn es um die Fragen was, wer und wie geht? - Ziele der Kommunikation (was?) - Akteure der Kommunikation (wer?) - Formen, Verfahren, Methoden der Kommunikation (wie?) Was sind die Herausforderung von digitalen Partizipationsprozessen? - Keine zeitliche Begrenzung - Erreichen von allen Altersgruppen/ Benachteiligten Bevölkerungsgruppen - Anonymität Beispiele aus dem Seminar “Digitale Partizipation” DIPAS (Stadt Hamburg): - Digitales Partizipationssystem von der Stadt Hamburg entwickelt - Software für digitale Bürgerbeteiligungen - Bürger können Entwürfe digital abstimmen und Kommentieren CONSUL (Open Source): - Open Source Programm - Konto erstellen, Vorschlag einreichen, Stellungnahme zu laufenden Projekte (B-Plänen)nehmen, - Mängelmelder - Bürgersprechstunden - Ideen Sammlung für Entwicklungsprojekte - Abstimmung über eingereichte Projekte - Ziel: Bürger:innen aktiv in den Planungsprozess mit einbeziehen und Sicherstellung durch die Abstimmungen, dass Planungen umgesetzt werden, welche sich von der Mehrheit wirklich gewünscht werden decidim (Open Source): - Decidim ist eine digitale Plattform für Bürgerbeteiligung - Hilft Bürgern, Organisationen und öffentlichen Einrichtungen, sich auf jeder Ebene demokratisch zu organisieren - Werbespruch "freie, offene und sichere Technologie. Mit allen demokratischen Garantien. Mit Decidim ist jetzt eine Umprogrammierung der Demokratie möglich." Cityscaper (privat): - AR Tool um Städtebauliche Veränderungen darzustellen - AR = Augmented Reality (Erweiterte Realität) -> Bürger:innen können vor Ort App öffnen und Planungen durch die Straße verfolgen - kostenlose App ermöglicht virtuelle Rundgänge - 3D Darstellung von fertigen Umbauten in Zukunft - Möglichkeit, mit eigenem Smartphone durch die Straße laufen und Projekte nachvollziehen 7) Wohnen und Leben in der (Innen-)Stadt Was ist unter „Innenstadt“ und was unter „Revitalisierung“ zu verstehen? Innenstadt = Zentrum einer Gesamtstadt Aus der Perspektive der Stadtentwicklung umfasst eine Innenstadt im klassischen Sinne „den historischen oft mittelalterlich geprägten Stadtkern, d.h. den durch Befestigungsanlagen eingefassten, siedlungsgeschichtlich ältesten Teil der Stadt. Sie schließt darüber hinaus die an den Stadtkern anschließenden klassizistischen und gründerzeitlichen Stadterweiterungsgebiete bis 1919 und die innerstädtische Bebauung der Zwischenkriegszeit der Jahre von 1919 bis 1948 ein, auch wenn diese zu späteren Zeitpunkten baulich überformt oder aufgrund von Kriegszerstörungen neu aufgebaut wurden“ (BMVBS, BBR 2008: 19). Revitalisierung = Wiederbelebung „Innerstädtische Revitalisierung umfasst die dauerhafte oder temporäre Wiederbelebung (Neunutzung, Umnutzung oder Zwischennutzung) brach liegender Grundstücke und Areale sowie ungenutzter Gebäude oder Gebäudeteile, z.B. Wohnungen, Ladenflächen und Büroräume, mit dem Ziel, die innerstädtische Entwicklung zu fördern und zum Erhalt eines multifunktionalen, vitalen, identitätsstiftenden Ortes für urbanes Leben und Arbeiten beizutragen“ (Brinker, Sinning 2011: 14). Welche Funktionen übernimmt die Innenstadt? - Einzelhandel und große Einkaufszentren - Dienstleistungen, Verwaltung, Handwerk - Wohnen und soziale Integration - Bildung und Wissenschaft - Kultur, Freizeit und Tourismus - Mobilität Warum ist die Revitalisierung der Innenstadt bedeutsam? - Innenstädte als Orte sozialen und gesellschaftlichen Lebens erhalten - neben Einzelhandel Vielfalt an Dienstleistungen, Gesundheitseinrichtungen, Bildungs-, Kultur und Freizeitangeboten - eine vitale Innenstadt stiftet Identität für Bewohner vor Ort und schafft ein positives Stadtimage Was ist der “Trading Down”-Effekt? - Entwicklung, bei der ein Gebiet durch ausbleibende Kundschaft, Leerstände oder Ansiedlung weniger attraktiver Gewerbe zunehmend entwertet wird - Abwärtsspirale, der nur mit gezielten politischen Maßnahmen gegengesteuert werden kann Die Schritte beim Trading Down bedingen einander: - Das Angebot in einer Einkaufszone, einem Stadt- oder Stadtteilzentrum entspricht nicht dem Bedarf (Kaufkraft, Nachfrage); Kundschaft bleibt aus. - Filialen, Ladenlokale, Praxen etc. werden aufgegeben, es folgt Leerstand oder Ersatz durch weniger wertige Angebote (Ein-Euro-Läden, Spielhallen, Nachtlokale etc.). - Aufgrund ausfallender oder reduzierter Mieteinnahmen verzichten Eigentümer*innen auf Investitionen, neue Investoren bleiben aus. - Durch Leerstand und Altern von Immobilien wird die Gegend auch optisch unattraktiv. - All dies verstärkt das Wegbleiben zahlungskräftiger Kundschaft, die Spirale setzt sich fort. Gegenmaßnahmen sind oft nur im Zusammenspiel aus Kommune, Einzelhandel und Immobilienwirtschaft aussichtsreich. Eine zersplitterte Landschaft von Eigentümer*innen kann den Erfolg erschweren, solange diese unterschiedlichen Ziele verfolgen. Vor welchen Problemen und Herausforderungen stehen Innenstädte aktuell besonders? - Hohe Nachfrage nach Wohnraum - Nachfrage an Büroflächen steigt - Leerstand - Konkurrenz durch Onlinehandel und Gewerbe auf der grünen Wiese - Lebendig Plätze, attraktive Gastronomie, etc. Mit Hilfe welcher Instrumentenstränge und welchen Einzelinstrumenten können Innenstädte revitalisiert und Herausforderungen gelöst werden? Instrumentenstränge Einzelinstrumenten Regulative Instrumente - Bauleitplanung (Wiedernutzbarmachen von Flächen und Nachverdichtung (§ 1 Abs. 6 Satz 4), Überplanung B-Plan zur Nutzungsänderung, etc.; B-Pläne zur Verhinderung von schädigenden Einzelhandelsansiedlungen) - Satzungen (Gestaltungs- und Werbesatzungen) - Entwicklungsplanungen (Entwicklungsplan / Masterplan für die Innenstadt) - Gestattungsvereinbarung (Zwischennutzung) Finanzhilfen - EU-Fördermittel für die Innenstadtentwicklung - Städtebauförderung des Bundes und der Länder - Länderinitiativen für die Innenstädte - Kommunale Finanzierungsunterstützung - Förderungen durch Stiftungen etc. Förderhilfen - z. B. Mittel des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) als Komplementärfinanzierung Förderinstrumente - Städtebauförderung des Bundes und der Länder (Lebendige Zentren; Sozialer Zusammenhalt; Wachstum und nachhaltige Erneuerung) - Kommunale Finanzierungsunterstützung Kommunikative Instrumente - Workshop - Zukunftswerkstatt - Bürgerinitiative - Kommunikationskampagne Kooperationsform - Business Improvement Districts - Eigentümerstandortgemeinschaften (ESG) - Beratungsangebote zur Revitalisierung von Brachflächen und Immobilienleerständen - Informelle Anreize, Kommunikation, Beratung Marktteilnahme - Bodenbevorratung, privat-rechtliche Verträge, Umlegungsverfahren - überwiegend über Bauleitplanung, Planungsrecht geregelt Welche Initiativen, Programme und Strategien gibt es, um Wohnen in der Innenstadt attraktiv zu gestalten und was können sie konkret leisten? Städtebauförderung (z.B. Lebendige Zentren) - Stärkung von Innenstädten und Ortszentren in ihrer städtebaulichen Funktion, unter besonderer Berücksichtigung des Wohnungsbaus sowie der Belange des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege - Wiedernutzung von Flächen, insbesondere der in Innenstädten brachliegenden Industrie-, Konversions- oder Eisenbahnflächen, zur Errichtung von Wohn- und Arbeitsstätten, Gemeinbedarfs- und Folgeeinrichtungen unter Berücksichtigung ihrer funktional sinnvollen Zuordnung (Nutzungsmischung) sowie von umweltschonenden, kosten und flächensparenden Bauweisen - Städtebauliche Maßnahmen zur Behebung sozialer Missstände Initiative Genial zentral – Projektinitiative des Freistaates Thüringen - Entwicklung innerstädtischer Brachflächen „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren – ZiZ“ initiiert vom „Beirat Innenstadt“ des BMWSB (seit 2020) - Innenstädte und Zentren stärken. Schwerpunktthema der Stadtentwicklungspolitik - Innenstädte, Stadt- und Orteilszentren zu multifunktionalen, resilienten und kooperativen Orten entwickeln - akute und strukturelle Problemlagen bewältigen - Resilienz stärken und Krisen bewältigen - modellhaft innovative Konzepte und Handlungsstrategien erarbeiten und umsetzen - Beitrag zur zukunftsfähigen Transformation der Zentren leisten Was versteht man unter attraktives Wohnen in der Stadt? Erläutern Sie dies anhand von Beispielen konkret. 1. Dichte im StädtebauInnenentwicklung vor Außenentwicklung - Entwicklung des Gebäude- und Flächenbestandes - Instandsetzung und ggf. Umwidmung von Gebäuden - Flächenrecycling (Brachflächen, untergenutzte Flächen) 2. Nutzungsmischung - funktionale und soziale Mischung von Stadtquartieren - Stadt der kurzen Wege - Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs 3. Polyzentralität - Bündelung des Siedlungsdrucks im Umland großer Städte durch dezentrale Konzentration - Bestandteil des Raumordnungspolitischen Orientierungsrahmens und des Raumordnungspolitischen Handlungsrahmens Beispiele aus dem Seminar “Attraktives Wohnen in der Stadt – innovative Konzepte” Alte Feuerwache Weimar - Selbstverwaltet - Generationenübergreifend - Basisdemokratisch Spiegelfabrik Fürth - Gemeinschaftliches Wohnen für Generationen: Menschen unterschiedlichen Alters leben zusammen - Quartiersbüro: Anlaufstelle für Informationen, Beratung und Vernetzung im Stadtteil - Nachhaltigkeit: Einsatz eines Blockheizkraftwerks und einer Photovoltaikanlage - Sharing: Werkzeugwissen und Zeit, Carsharing, Waschmaschinen, Fahrradwerkstatt Multitalent Ossietzky-Hof - Klimafreundlich, sozialverträglich, Energie- und ressourceneffizient - Mindestens 40% der benötigten Energien sollen vor Ort erzeugt werdem - Sanierung DDR-Platten - Holz-Neubau - Grüner Innenhof Wohnprojekt Wien - Nutzungsentgeld statt Miete - Selbstverwaltende Gesellschaft - Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung 8) Altersgerechte und gesunde Stadtentwicklung Welche Unterschiede bestehen zwischen altengerecht, altersgerecht, barrierefrei und barrierearm? altengerecht altersgerecht barrierefrei barrierearm Zielgruppe der alle Zielgruppen mobilitätseingeschränkte Einschränkungen nehmen Senior:innen Menschen mit steigendem Alter zu, dennoch sind nicht alle Menschen gleichermaßen betroffen Kein direktes Kein direktes Zugänglichkeit für alle ohne Reduzierung von Barrieren Einschließen von Einschließen von fremde Hilfe, Zielgruppe: und Verbesserung der Barrierefreiheit/ Barrierefreiheit/ behinderte Menschen, mit Gebrauchstauglichkeit von Barrierearmut Barrierearmut motorischen, mit Wohnungen, Gebäuden, sensorischen oder mit Wohnumfeld etc. kognitiven Beeinträchtigungen (DIN 18040-2) Welche Systematisierungsansätze der älteren Generation gibt es? Alt ist nicht gleich alt – steigende Individualisierung - Kalendarisches/chronologisches Alter (z.B. „junge Alte“ 50 bis 65 Jahre, Senior:innen 65 bis 80 Jahre und „Hochaltrige“ über 80 Jahre) - Kohorten (nach Lebenserfahrungen, z.B. Weltwirtschaftskrise/ Nachkriegszeit, Wirtschaftswunder in Westdeutschland) - Lebensphasen-Modell (Ansätze zwischen zwei und acht Phasen) - Lebensstilansatz (Einstellungen, Werte, soziale Lage, Bildungsstand, finanzielle Mittel …) - Sinus-Milieu-Ansatz (räumliche, kulturelle, soziale Bedingungen,…) Welche demografischen Trends zum Schwerpunkt Alter zeigen sich aktuell in Deutschland? - Überalterung - Geringe Fertilität Welche Anforderungen sollte eine altersgerechte und gesunde Stadt- und Quartiersentwicklung erfüllen? Welche Maßnahmen und Beispiele lassen sich benennen? - Barrierefreies Fußwegesystem (z.B. DIN 18040 Barrierefreies Bauen – Öffentlicher Verkehrs- und Freiraum) - Multifunktionale Freiflächen (Aktivitäts- und Ruheräume) - Infrastruktur und Dienstleistungen (Angebote des täglichen und wöchentlichen Bedarfs) - Zielgruppenspezifische Freizeitangebote - Förderung nachbarschaftlicher Beziehungen (Feste, Gemeinschaftseinrichtungen, differenzierte Wohnangebote) Welche Wohnformen im Alter gibt es mit welchen Merkmalen? Welche Strategien zur altersgerechten Quartiersentwicklung verfolgen die Beispiele Wohnservicezonen (NL) und Sun Cities (USA)? Wohnservicezonen (NL) - Altersgerechte Häuser (Haustechnik) - Gemischte Wohnformen im Stadtgebiet - «normales» Wohnen - Eigenständige Lebensführung im eigenen - Betreute Wohnformen Haus - Gemeinschaftliches Wohnen - Betreutes Wohnen - Gegenseitige Hilfe - Assisted Living in Doppelhaushälfte - Koordinationsstellen - Spez. Wohnblöcke (Alzheimer Patienten) - Servicezentrum - Altersgerechte Infrastrukturen Sun Cities (USA) - Geistige und körperliche Fitness - Lieferservices - Gärten der Einfamilien- und Reihenhäuser - Adult Care Center sind Gemeinschaftseigentum, werden - Private Pflegedienste gemeinsam bewirtschaftet - Ehrenamtliches Engagement der Bürger ABER... (Freiwilligendienste, z.B. Sheriff, - Leben ohne Auto kaum möglich Landschaftspflege,..) - Altersbegrenzte Siedlung (45+) - Nachbarschaftliche Hilfe - Homogene Bewohnerstruktur, wenig - Lokale Ökonomie Durchmischung - Tauschbörsen, Resale Shops und Helping Hands 9) Innenstadtnahe Wohnquartiere entwickeln Was versteht man unter Image, was unter Innen- und was unter Außenimage? Image = (Vorstellungs-)Bilder eines Betrachters über einen Meinungsgegenstand (das Quartier) „aus der Summe aller objektiven Kenntnisse und subjektiven Gefühle, Erfahrungen und Ideen, Urteile und Vorurteile eines Menschen über den Meinungsgegenstand“ (das Quartier) Innenimage: Image, welches Bewohner:innen von ihrer Stadt haben Außenimage: Image, welches Außenstehende von der Stadt haben Welche Faktoren beeinflussen die Imagebildung? Welche konkreten Maßnahmen lassen sich zu den Faktoren benennen? Faktoren: - Sozialräumlicher Faktoren (soziale Zusammensetzung bzw. sozialer Status der dort lebenden Menschen) - Physisch-materieller Faktoren (bauliches Erscheinungsbild) - Funktionsräumlicher Faktoren - Geschichte eines Quartiers Medialer Diskurse und Meinungen Welche Wirkungen können positive bzw. negative Image in Quartieren zeigen? positiv negativ Trendviertel Segregation Gentrifizierung Meidung des Quartiers Verwahrlosung Beschreiben Sie den "Segregationsmotor" am Beispiel eines Quartiers. Segregation = beschreibt also die räumliche Absonderung einer Bevölkerungsgruppe nach Merkmalen wie sozialer Schicht, ethnisch-kulturellem Hintergrund oder Lebensstil Segregationsmotor = Antrieb und Kreislauf von Segregation Beschreiben Sie den Prozess der Imagebildung. Gehen Sie dabei auf verschiedene Akteure und Imagefaktoren ein. Akteure: Faktoren - Sozialräumlicher Faktoren (soziale Zusammensetzung bzw. sozialer Status der dort lebenden Menschen) - Physisch-materieller Faktoren (bauliches Erscheinungsbild) - Funktionsräumlicher Faktoren - Geschichte eines Quartiers - Medialer Diskurse und Meinungen Welche Strategien und Maßnahmen gibt es, einen Imagewandel zu ermöglichen? Beispiel: Mehringplatz, Berlin 10) Herausforderung der Digitalisierung für benachteiligte Stadtquartiere Gibt es in Erfurt oder der Stadt Ihrer Herkunft Stadtgebiete, die am Programm Soziale Stadt (aktuell: Sozialer Zusammenhalt) teilnehmen? Magdeburger Allee (Ilversgehofen) Wodurch ist das Quartier sozial, ökonomisch und städtebaulich gekennzeichnet? - Magdeburger Allee (Ilversgehofen) - Bewohnerschaft: durchmischte Bevölkerung > Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene, Erwachsene, Senioren; Familien, Alleinstehende, Schüler:innen, Studierende, Rentner:innen; Ausländer:innen Soziale Kennzeichen - Bevölkerungsstruktur: multikultureller Stadtteil, Mischung aus verschiedenen Altersgruppen und sozialen Schichten - viele verschiedene soziale Einrichtungen - Veranstaltungen. z.B. Magdeburger Allee Fest - Programm: Sozialer Zusammenhalt - zusammenleben im Quartier gemeinsam gestalten Ökonomische Kennzeichen - gute Anbindung an den ÖPNV Städtebauliche Kennzeichen - Ilversgehofener Platz - Nordpark - Mix aus Alt- und Neubauten Besonderheiten und Unterschiede - über 30 Vereine - hohe Arbeitslosenquote im gesamtstädtischen Bereiche - Magdeburger Allee als Gefahrenzone Welche Bevölkerungsgruppen sind von der digitalen Spaltung besonders betroffen? - Gruppen mit sozialen Herausforderungen - ALG II beziehende - bildungsferne Familien - Alleinerziehende - ältere Generationen - mit Migrationshintergrund Wie bewerten Sie das Problem der digitalen Spaltung im Kontext der Leipzig Charta, der Smart City Charta und dem Programm „Soziale Stadt“(Sozialer Zusammenhalt)? - soziale Spaltung, da es besonders Gebiete mit sozialen Herausforderungen trifft - Probleme bei digitale Teilhabemöglichkeiten für bestimmte Bevölkerungsgruppen Sollte die digitale Spaltung im Programm „Soziale Stadt“ bzw. in der Förderkulisse „Sozialer Zusammenhalt“ mehr Gewicht bekommen? Digitalisierung wird immer wichtiger in allen Lebensaspekten Worin besteht die Herausforderung der Digitalisierung für benachteiligte Stadtgebiete? - Bewohner haben geringeren Zugang zu digitalen Endgeräten und Software - Ziele an spezifische Bedürfnislagen anpassen - Relevanz im Bezug auf die Umsetzung anderer, eventuell wichtigerer, Projekte - Kosten intensiv (es werden Ressourcen, Kompetenz und Kooperationen benötig) - Angemessene Kommunikation der Maßnahmen - Erreichbarkeit verschiedener Milieus Mit welchen Mitteln treten beispielhaft Projekte aus Europa (Madrid, London, Stockholm) dieser Herausforderung entgegen? Was können deutsche Städte von Beispielen im internationalem Kontext lernen? Madrid (Decide Madrid): - Vorschläge machen - Abstimmung in Bürgerbefragungen - Projekte mit Bürgerhaushalten vorschlagen - kommunale Vorschriften beschließen - Debatten eröffnen Stockholm (Tech Tensta): - physischer Treffpunkt - digitaler Kreativworkshop - für junge Menschen im Alter von 13–18 Jahren

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