Methods of Short-Term Cost Accounting for Business Analysis and Control PDF

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This document provides an overview of short-term cost accounting methods used in business analysis and control. It discusses various methods, such as cost accounting methods, and how they are applied in business analysis and cost control. This document may be part of a textbook or academic research paper.

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III. Methoden der kurzfristigen Erfolgsrechnung für betriebliche Analyse- und Steuerungszwecke - NWB Datenbank 03.03.24, 20:17 5 vor Kosten- und Leistungsrechnung (8. Au!age) III. Methoden der kurzfristigen Erfolgsrechnung für betriebliche Analyseund Steuerungszwecke 1. Kurzfristige Erfolgsrechnung...

III. Methoden der kurzfristigen Erfolgsrechnung für betriebliche Analyse- und Steuerungszwecke - NWB Datenbank 03.03.24, 20:17 5 vor Kosten- und Leistungsrechnung (8. Au!age) III. Methoden der kurzfristigen Erfolgsrechnung für betriebliche Analyseund Steuerungszwecke 1. Kurzfristige Erfolgsrechnung als Kostenträgerzeitrechnung 158 Während die externe Erfolgsrechnung primär für Personen und Institutionen außerhalb des Unternehmens (z. B. Finanzbehörden, Banken usw.) bestimmt ist, wendet sich die betriebliche Erfolgsrechnung insbesondere an Entscheidungsträger des Unternehmens wie z. B. die Geschäftsleitung. Dabei muss beachtet werden, dass der externen Erfolgsrechnung das Gesamtergebnis (= Erträge abzgl. Aufwendungen) zugrunde liegt, die betriebliche Erfolgsrechnung jedoch auf Basis der Kosten und Leistungen durchgeführt wird. 159 Die betriebliche Erfolgsrechnung erfolgt in der Regel in verhältnismäßig kurzen Zeitabständen (z. B. monatliche Abrechnungsperioden) und hat folgende Aufgaben: Ermittlung der in einer Abrechnungsperiode angefallenen Selbstkosten Darstellung von Struktur und Entwicklung der Kosten Betriebsergebnisermittlung durch Gegenüberstellung von Leistungen und Kosten Bestimmung des Produktanteils an den Gesamtkosten bzw. dem gesamten Betriebsergebnis einer Periode durch Zuordnung von Kosten und Umsatzerlösen auf die einzelnen Produkte Wirtschaftlichkeitskontrolle der einzelnen https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014697/ Seite 1 von 34 III. Methoden der kurzfristigen Erfolgsrechnung für betriebliche Analyse- und Steuerungszwecke - NWB Datenbank 03.03.24, 20:17 Produkte Die kurzfristige Erfolgsrechnung kann mithilfe des Gesamtkosten- bzw. des Umsatzkostenverfahrens durchgeführt werden, beide Verfahren werden nachfolgend vorgestellt. 1.1 Gesamtkostenverfahren 160 Bei Ermittlung des Betriebsergebnisses mithilfe des Gesamtkostenverfahrens werden den gesamten Leistungen einer Abrechnungsperiode sämtliche Kosten dieser Abrechnungsperiode gegenübergestellt (entspricht der Betriebsergebnisrechnung in der Ergebnistabelle im Rechnungskreis II, siehe Tz. 20). Da die Kosten lediglich nach Kostenarten und nicht nach Kostenträgern aufgeteilt werden, lässt sich bezüglich des Betriebsergebnisses keine Aussage tre#en, inwieweit einzelne Produkte oder Produktgruppen mehr oder weniger zum Erfolg beitragen. Die Anwendung des Gesamtkostenverfahrens emp$ehlt sich daher nur bei Einproduktbetrieben bzw. zur schnellen Ermittlung des Betriebsergebnisses im Ganzen. Das Gesamtkostenverfahren kann sowohl in Sta#elform wie auch in Kontenform dargestellt werden: 161 Ermittlung des Betriebsergebnisses nach dem Gesamtkostenverfahren in Sta#elform: Umsatzerlöse für eigene Erzeugnisse und Waren + aktivierte Eigenleistungen + Bestandserhöhungen Fertigerzeugnisse/unfertige Erzeugnisse (Ermittlung durch Inventur) - Bestandsminderungen Fertigerzeugnisse/unfertige Erzeugnisse (Ermittlung durch Inventur) https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014697/ Seite 2 von 34 III. Methoden der kurzfristigen Erfolgsrechnung für betriebliche Analyse- und Steuerungszwecke - NWB Datenbank 162 = Gesamtleistung der Abrechnungsperiode - Gesamtkosten der Abrechnungsperiode = Betriebsergebnis 03.03.24, 20:17 Ermittlung des Betriebsergebnisses nach dem Gesamtkostenverfahren in Kontenform: Soll Betriebsergebniskonto Gesamtkosten der Haben Umsatzerlöse für eigene Abrechnungsperiode Erzeugnisse und Waren Bestandsminderungen Bestandserhöhungen Fertigerzeugnisse/ Fertigerzeugnisse/ unfertige Erzeugnisse unfertige Erzeugnisse (Bewertung mit HK) (Bewertung mit HK) aktivierte Eigenleistungen Gewinn der oder Abrechnungsperiode Verlust der Abrechnungsperiode Dabei können sich die Gesamtkosten der Abrechnungsperiode zusammensetzen aus z. B. Roh-, Hilfs-, und Betriebssto#kosten, Personalkosten, kalkulatorischen Zinsen, kalkulatorischen Abschreibungen, kalkulatorischer Miete, kalkulatorischem Unternehmerlohn usw. 1.2 Umsatzkostenverfahren 163 Das Umsatzkostenverfahren kann sowohl auf Vollkosten- wie auch auf Teilkostenbasis durchgeführt werden, wobei die Ermittlung des Betriebsergebnisses durch Gegenüberstellung der nach Kostenträgern (z. B. Produktart oder https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014697/ Seite 3 von 34 III. Methoden der kurzfristigen Erfolgsrechnung für betriebliche Analyse- und Steuerungszwecke - NWB Datenbank 03.03.24, 20:17 Produktgruppe) gegliederten Umsatzerlöse einer Abrechnungsperiode und der ebenso gegliederten Selbstkosten (→ Vollkostenbasis) bzw. variablen Kosten (→ Teilkostenbasis) der abgesetzten Menge dieser Abrechnungsperiode erfolgt. Da sich die Kosten lediglich auf die Absatzmenge beziehen, entfällt bei Anwendung des Umsatzkostenverfahrens die Ermittlung von Bestandsveränderungen durch Inventur. Die Aufteilung der Erlöse und Kosten auf die Kostenträger ermöglicht eine produktbezogene Erfolgsanalyse, Voraussetzung für die Anwendung des Umsatzkostenverfahrens ist jedoch eine Kostenstellenrechnung. 164 Umsatzkostenverfahren auf Vollkostenbasis – Betriebsergebnisermittlung in Sta#elform: Umsatzerlöse Produktart A - Selbstkosten Produktart A (Absatzmenge) = Ergebnis Produktart A + Ergebnis der Produktarten B, C, …, n = 165 Betriebsergebnis Umsatzkostenverfahren auf Vollkostenbasis – Betriebsergebnisermittlung in Kontenform: Soll Betriebsergebniskonto Selbstkosten der abgesetzten Haben Umsatzerlöse für eigene Produkte, Erzeugnisse gegliedert nach Produktarten und Waren, gegliedert nach Produktarten Gewinn der Abrechnungsperiode https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014697/ oder Verlust der Abrechnungsperiode Seite 4 von 34 III. Methoden der kurzfristigen Erfolgsrechnung für betriebliche Analyse- und Steuerungszwecke - NWB Datenbank 166 03.03.24, 20:17 Umsatzkostenverfahren auf Teilkostenbasis – Betriebsergebnisermittlung in Sta#elform: Umsatzerlöse Produktart A 167 - variable Kosten Produktart A (Absatzmenge) = Deckungsbeitrag Produktart A + Deckungsbeiträge der Produktarten B, C, …, n = Gesamtdeckungsbeitrag - $xe Kosten der Abrechnungsperiode = Betriebsergebnis Umsatzkostenverfahren auf Teilkostenbasis – Betriebsergebnisermittlung in Kontenform: Soll Betriebsergebniskonto variable Kosten der abgesetzten Haben Umsatzerlöse für eigene Produkte, Erzeugnisse gegliedert nach Produktarten und Waren, gegliedert nach Produktarten $xe Kosten der Abrechnungsperiode Gewinn der oder Abrechnungsperiode 168 Verlust der Abrechnungsperiode Beim Umsatzkostenverfahren auf Teilkostenbasis werden den Umsatzerlösen der Abrechnungsperiode zunächst lediglich die variablen Kosten der abgesetzten Produkte gegenübergestellt. Von dem so ermittelten Deckungsbeitrag der Produkte werden die gesamten $xen Kosten der Abrechnungsperiode abgezogen, um das https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014697/ Seite 5 von 34 III. Methoden der kurzfristigen Erfolgsrechnung für betriebliche Analyse- und Steuerungszwecke - NWB Datenbank 03.03.24, 20:17 Betriebsergebnis zu erhalten. Beispiel Die AB-Industrie AG schließt die Abrechnungsperiode 01 mit folgenden Daten ab: ▶ Produzierte Menge 20.000 Stück ▶ Bestandserhöhung 3.800 Stück Fertigerzeugnisse ▶ Verkaufserlös je Stück 7€ davon davon variabel: !x: Herstellkosten gesamt 90.000 € 55.000 € 35.000 € Verwaltungsgemeinkosten 19.000 € 2.000 € 17.000 € Vertriebsgemeinkosten 16.000 € 9.000 € 7.000 € 125.000 € 66.000 € 59.000 € Gesamtkosten Das Betriebsergebnis soll ermittelt werden nach dem a. Gesamtkostenverfahren b. Umsatzkostenverfahren auf Vollkostenbasis c. Umsatzkostenverfahren auf Teilkostenbasis Lösung a. Gesamtkostenverfahren https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014697/ Seite 6 von 34 III. Methoden der kurzfristigen Erfolgsrechnung für betriebliche Analyse- und Steuerungszwecke - NWB Datenbank Umsatzerlöse ((20.000 Stück - 03.03.24, 20:17 113.400 € 3.800 Stück) × 7 €/Stück) + Bestandserhöhung (90.000 € 17.100 € /20.000 Stück × 3.800 Stück) = Gesamtleistung der 130.500 € Abrechnungsperiode - Gesamtkosten der 125.000 € Abrechnungsperiode = ▶ Betriebsergebnis 5.500 € Produktionsmenge = 20.000 Stück, Bestandserhöhung = 3.800 Stück → Absatzmenge 16.200 Stück (Absatzmenge führt zu Umsatzerlösen) ▶ Bewertung der Bestandserhöhung erfolgt mit den Herstellkosten b) Umsatzkostenverfahren auf Vollkostenbasis Umsatzerlöse ((20.000 Stück - 113.400 € 3.800 Stück) × 7 €/Stück) - anteilige, auf Absatzmenge entfallende Herstellkosten (90.000 € /20.000 Stück × 72.900 € 16.200 Stück) - Verwaltungsgemeinkosten 19.000 € - Vertriebsgemeinkosten 16.000 € = Betriebsergebnis ▶ 5.500 € Betriebsergebnis nach Gesamtkostenverfahren = Betriebsergebnis nach https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014697/ Seite 7 von 34 III. Methoden der kurzfristigen Erfolgsrechnung für betriebliche Analyse- und Steuerungszwecke - NWB Datenbank 03.03.24, 20:17 Umsatzkostenverfahren auf Vollkostenbasis ▶ Begründung: Das Gesamtkostenverfahren setzt auf der Kostenseite die gesamten Herstellkosten, also auch die Herstellkosten, die auf die Bestandserhöhung entfallen, an. Gleichzeitig sind Bestandserhöhungen in Höhe der auf sie entfallenden Herstellkosten ein Teil der Gesamtleistung (→ keine Gewinnauswirkung). Beim Umsatzkostenverfahren bleiben die anteiligen Herstellkosten der produzierten, aber nicht abgesetzten Menge (= Bestandserhöhung) sowohl bei den Kosten wie auch bei den Leistungen unberücksichtigt (Ansatz lediglich der anteiligen, auf die Absatzmenge entfallenden Herstellkosten). c) Umsatzkostenverfahren auf Teilkostenbasis Umsatzerlöse ((20.000 Stück - 113.400 € 3.800 Stück) × 7 €/Stück) - anteilige, auf Absatzmenge entfallende variable Herstellkosten 44.550 € (55.000 € /20.000 Stück × 16.200 Stück) - variable 2.000 € Verwaltungsgemeinkosten - variable 9.000 € Vertriebsgemeinkosten = Deckungsbeitrag 57.850 € - $xe Herstellkosten 35.000 € - $xe Verwaltungsgemeinkosten 17.000 € - $xe Vertriebsgemeinkosten https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014697/ 7.000 € Seite 8 von 34 III. Methoden der kurzfristigen Erfolgsrechnung für betriebliche Analyse- und Steuerungszwecke - NWB Datenbank = Betriebsergebnis 03.03.24, 20:17 - 1.150 € Betriebsergebnis nach Umsatzkostenverfahren auf Vollkostenbasis ≠ Betriebsergebnis nach Umsatzkostenverfahren auf Teilkostenbasis (Di#erenz = 5.500 € - (- 1.150 €) = 6.650 €) Begründung: Beim Umsatzkostenverfahren auf Teilkostenbasis werden die $xen Kosten in voller Höhe in der jeweiligen Entstehungsperiode (hier Abrechnungsperiode 01) gewinnmindernd angesetzt. Bei Betriebsergebnisermittlung nach dem Umsatzkostenverfahren auf Vollkostenbasis erfolgt lediglich ein anteiliger, auf die Absatzmenge bezogener Fixkostenansatz. Die Di#erenz in Höhe von 6.650 € lässt sich wie folgt herleiten: Fixkostenanteil (Herstellkosten) Mehrbestand 3.800 Stück = $xe Herstellkosten × Bestandserhöhung Produktionsmenge = 35.000 € 20.000 Stück × 3.800 Stück = 6.650 € Die Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkosten fallen nur für die Absatzmenge an, insofern ergibt sich diesbezüglich keine Di#erenz (voller Ansatz sowohl bei Umsatzkostenverfahren auf Vollkostenbasis wie auch auf Teilkostenbasis). Fazit: Das Betriebsergebnis bei Ermittlung nach dem Umsatzkostenverfahren auf Vollkostenbasis und Teilkostenbasis stimmt nur überein, wenn keine https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014697/ Seite 9 von 34 III. Methoden der kurzfristigen Erfolgsrechnung für betriebliche Analyse- und Steuerungszwecke - NWB Datenbank 03.03.24, 20:17 Bestandsveränderungen vorliegen. Das Umsatzkostenverfahren auf Vollkostenbasis kann aufgrund der lediglich anteiligen Berücksichtigung der Fixkosten zu betrieblichen Fehlentscheidungen führen. Das Umsatzkostenverfahren auf Teilkostenbasis ist aussagekräftiger, da der Gesamtdeckungsbeitrag der Produkte zur Deckung des Fixkostenblockes herangezogen wird. 2. Gegenüberstellung von Vollkosten- und Teilkostenrechnung 169 Unter Vollkostenrechnung versteht man die Kostenrechnungssysteme, bei denen sämtliche Kosten, also alle Einzelkosten und alle Gemeinkosten, auf die Kostenträger verrechnet werden. Bei den jeweiligen Einzelkosten ist eine Zuordnung problemlos möglich, die Gemeinkosten, insbesondere der $xe Anteil, können jedoch nicht verursachungsgerecht auf die Kostenträger verteilt werden, da die im Betriebsabrechnungsbogen ermittelten Gemeinkostenzuschlagssätze auf dem Durchschnittsprinzip beruhen und eigentlich nur für einen bestimmten Beschäftigungsgrad gültig sind (Fixkostenverteilung ist bei Beschäftigungsänderung nicht mehr korrekt). Diese mehr oder weniger willkürliche Verteilung der Fixkosten führt aufgrund der sich ergebenden Ungenauigkeiten oft zu unternehmerischen Fehlentscheidungen. 170 Im Rahmen der Teilkostenrechnung wird lediglich ein Teil der angefallenen Kosten, in der Regel die Einzelkosten oder die variablen Kosten, auf die Kostenträger verrechnet, die Gemeinkosten bzw. die $xen Kosten werden als „Block“ in die Betriebsergebnisrechnung übernommen. Beispiel https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014697/ Seite 10 von 34 III. Methoden der kurzfristigen Erfolgsrechnung für betriebliche Analyse- und Steuerungszwecke - NWB Datenbank 03.03.24, 20:17 Die AB-Industrie AG legt für die Abrechnungsperiode März folgende Ergebnisermittlung (Vollkostenrechnung) vor: Produkt Erlöse - Vollkosten = Ergebnis A 18.000 € - 16.000 € = 2.000 € B 13.000 € - 12.000 € = 1.000 € C 6.000 € - 8.000 € = - 2.000 € 1.000 € Die Ergebnisermittlung nach der Teilkostenrechnung ergibt folgendes Bild : Produkt Erlöse - variable = Ergebnis Kosten A 18.000 € - 4.000 € = 14.000 € B 13.000 € - 3.000 € = 10.000 € C 6.000 € - 2.000 € = 4.000 € 28.000 € - 27.000 € K$x 1.000 € Fazit: Bei Ergebnisermittlung nach der Vollkostenrechnung würde die Entscheidung nahe liegen, das Produkt C aus der Fertigung zu nehmen, da ein Verlust in Höhe von 2.000 € erwirtschaftet wird. https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014697/ Seite 11 von 34 III. Methoden der kurzfristigen Erfolgsrechnung für betriebliche Analyse- und Steuerungszwecke - NWB Datenbank 03.03.24, 20:17 Die Teilkostenrechnung zeigt jedoch, dass das Produkt C 4.000 € zur Deckung der $xen Kosten beiträgt (Erlöse > variable Kosten). Die Einstellung der Produktion von C würde zu einem negativen Betriebsergebnis in Höhe von 3.000 € führen, da die $xen Kosten unverändert in Höhe von 27.000 € anfallen: Produkt Erlöse - variable = Ergebnis Kosten A 18.000 € - 4.000 € = 14.000 € B 13.000 € - 3.000 € = 10.000 € 24.000 € - 27.000 € K$x - 3.000 € → Die Vollkostenrechnung würde demnach zu einer unternehmerischen Fehlentscheidung führen. Beispiel Folgende Daten stehen bei einer Produktion von 10.000 Stück (= Auslastung 100 %) zur Verfügung: Einzelkosten 150.000 € (variabel) Gemeinkosten Zuschlagssatz https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014697/ 15 € je Stück 300.000 € ($x) GK- Einzelkosten Gemeinkosten 30 € 200 % 200 % Stückkosten 45 € gesamt Seite 12 von 34 III. Methoden der kurzfristigen Erfolgsrechnung für betriebliche Analyse- und Steuerungszwecke - NWB Datenbank 03.03.24, 20:17 Im Falle eines konjunkturell bedingten Beschäftigungsrückganges auf z. B. 5.000 Stück (= Auslastung 50 %) würde sich folgende Kostensituation ergeben: Einzelkosten 75.000 € (variabel) Gemeinkosten 15 € je Stück 300.000 € ($x) GK- Einzelkosten Gemeinkosten 60 € 400 % 400 % Zuschlagssatz Stückkosten 75 € gesamt Fazit: Eine Auslastung von lediglich 50 % hat eine Verdoppelung der Fixkosten je Stück zur Folge. Orientiert man sich bei den Preisforderungen an den vollen Stückkosten, müssen die Preise bei Beschäftigungsrückgang erhöht werden. Der Nachfrageschwund wird dadurch zusätzlich verstärkt. → Die Vollkostenrechnung würde auch hier zu einer unternehmerischen Fehlentscheidung führen. 171 Bei kurzfristig zu tre#enden Entscheidungen sind zumeist nur die variablen Kosten relevant (→ Teilkostenrechnung), langfristig gesehen müssen auch die $xen Kosten berücksichtigt werden, da ein Unternehmen nur bei voller Deckung der gesamten Kosten bestehen kann. Die Kostenkontrolle sowie die Betriebsergebnisrechnung werden durch die Vollkostenrechnung ermöglicht. https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014697/ Seite 13 von 34 III. Methoden der kurzfristigen Erfolgsrechnung für betriebliche Analyse- und Steuerungszwecke - NWB Datenbank 03.03.24, 20:17 2.1 Kostenträgerblatt auf Zuschlagskalkulationsbasis 172 Die Betriebsergebnisermittlung nach dem Umsatzkostenverfahren auf Vollkostenbasis erfolgt in der Regel in Tabellenform mithilfe des Kostenträgerblattes (BAB II). Dabei wird zwischen dem Kostenträgerblatt mit Ist-Gemeinkosten und dem Kostenträgerblatt mit Normal-Gemeinkosten unterschieden, je nachdem, welche Gemeinkosten zur Ergebnisermittlung herangezogen werden. Im Kostenträgerblatt werden die gesamten Kosten auf die einzelnen Kostenträger verteilt und somit die Selbstkosten eines jeden Kostenträgers ermittelt. Durch Gegenüberstellung der Kosten mit den jeweils erzielten Nettoumsatzerlösen (Umsatzerlöse abzüglich Rücksendungen und Erlösschmälerungen) wird das Kostenträgerblatt zu einer Ergebnisrechnung erweitert und der Beitrag zum Betriebsergebnis eines jeden Kostenträgers ersichtlich. Beispiel Kostenträgerblatt mit Ist-Gemeinkosten: Die AB-Industrie AG fertigt 3 Produkte (A, B und C). Das Betriebsergebnis für den Monat Januar soll mithilfe des Kostenträgerblattes unter Berücksichtigung folgender Zahlen ermittelt werden: Gesamt A B C Fertigungsmaterial 62.300 € 20.000 € 17.500 € 24.800 € Fertigungslöhne 49.600 € 16.200 € 14.300 € 19.100 € 2.500 € 3.400 € 1.400 € 1.900 € Sondereinzelkosten der 5.900 € Fertigung Sondereinzelkosten des 5.000 € 1.700 € Vertriebs https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014697/ Seite 14 von 34 III. Methoden der kurzfristigen Erfolgsrechnung für betriebliche Analyse- und Steuerungszwecke - NWB Datenbank 03.03.24, 20:17 Bestandsveränderungen: Bestandserhöhung 5.000 € 3.000 € 2.000 € 2.800 € 1.000 € 1.800 € 270.000 € 82.400 € 95.300 € Fertigerzeugnisse Bestandsminderung unfertige Erzeugnisse Umsatzerlöse netto 92.300 € Im Betriebsabrechnungsbogen für den Monat Januar wurden folgende Ist-GemeinkostenZuschlagssätze ermittelt: Material 14 % Fertigung 155 % Verwaltung Vertrieb 12 % 8% Kostenträgerblatt mit Ist-Gemeinkosten Kalkulationsschema Zuschlagssatz Fertigungsmaterial (FM) Gesamt A B C 62.300 € 20.000 € 17.500 € 24.800 € 8.722 € 2.800 € 2.450 € 3.472 € 49.600 € 16.200 € 14.300 € 19.100 € 76.880 € 25.110 € 22.165 € 29.605 € 2.500 € 3.400 € Materialgemeinkosten + (MGK) + Fertigungslöhne (FL) 14 % Fertigungsgemeinkosten + (FGK) 155 % Sondereinzelkosten der + Fertigung (SEKF) 5.900 € Herstellkosten der https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014697/ Seite 15 von 34 III. Methoden der kurzfristigen Erfolgsrechnung für betriebliche Analyse- und Steuerungszwecke - NWB Datenbank = Erzeugung (HKdE) 58.915 € 03.03.24, 20:17 203.402 € 64.110 € 80.377 € 5.000 € 3.000 € 2.800 € 1.000 € 1.800 € 201.202 € 62.110 € 60.715 € 78.377 € 12 % 24.144 € 7.453 € 7.286 € 9.405 € 8% 16.096 € 4.969 € 4.857 € 6.270 € 5.000 € 1.700 € 1.400 € 1.900 € Bestandserhöhung - Fertigerzeugnisse + Bestandsminderung 2.000 € unfertige Erzeugnisse = Herstellkosten des Umsatzes (HKdU) Verwaltungsgemeinkosten + (VerwGK) Vertriebsgemeinkosten + (VertrGK) Sondereinzelkosten des + Vertriebs (SEKV) = Selbstkosten des Umsatzes (SKdU) 246.442 € 76.232 € 74.258 € 95.952 € Umsatzerlöse 270.000 € 82.400 € 95.300 € 92.300 € 23.558 € 6.168 € 21.042 € -3.652 € Betriebsergebnis (Umsatzerlöse Selbstkosten) 173 Die Aufstellung des Kostenträgerblattes mit NormalGemeinkosten ist formal bis zu der Zeile „Selbstkosten des Umsatzes“ mit dem IstGemeinkosten-Kostenträgerblatt identisch, es werden jedoch Normal-GemeinkostenZuschlagssätze zur Ermittlung der jeweiligen Gemeinkosten herangezogen. Die Di#erenz aus Umsatzerlösen und Selbstkosten des Umsatzes auf Normalkostenbasis ergibt das Umsatzergebnis, welches vor Ablauf der Abrechnungsperiode eine Abschätzung des Betriebsergebnisses erlaubt. 174 Die Abweichung zwischen Betriebsergebnis und Umsatzergebnis beruht auf den unterschiedlichen Normal- und Ist-Gemeinkosten und entspricht dem https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014697/ Seite 16 von 34 III. Methoden der kurzfristigen Erfolgsrechnung für betriebliche Analyse- und Steuerungszwecke - NWB Datenbank 03.03.24, 20:17 Gesamtbetrag der Kostenunter- und Kostenüberdeckungen (siehe Tz. 117). Dabei gilt: Kostenüberdeckung: Normal- > Gemeinkosten IstGemeinkosten Umsatzergebnis + Kostenüberdeckung = Betriebsergebnis Kostenunterdeckung: Normal- < Gemeinkosten IstGemeinkosten Umsatzergebnis - Kostenunterdeckung = Betriebsergebnis Beispiel Kostenträgerblatt mit NormalGemeinkosten: Die AB-Industrie AG plant für die Abrechnungsperiode 01 mit folgenden Werten: Gesamt A B Fertigungsmaterial 85.000 € 48.000 € 37.000 € Fertigungslöhne I 95.000 € 54.000 € 41.000 € Fertigungslöhne II 37.000 € 17.000 € 20.000 € 3.000 € 2.000 € 1.000 € 2.000 € 1.200 € 800 € Sondereinzelkosten der Fertigung Sondereinzelkosten des https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014697/ Seite 17 von 34 III. Methoden der kurzfristigen Erfolgsrechnung für betriebliche Analyse- und Steuerungszwecke - NWB Datenbank 03.03.24, 20:17 Vertriebs Bestandsveränderungen: Bestandserhöhung 3.000 € 1.600 € 1.400 € 1.500 € 1.000 € 500 € 540.000 € 308.000 € 232.000 € unfertige Erzeugnisse Bestandsminderung Fertigerzeugnisse Umsatzerlöse netto Normal-Gemeinkosten-Zuschlagssätze: Material 9% Fertigung I 140 % Fertigung II 85 % Verwaltung 13 % Vertrieb 7% Am Ende der Abrechnungsperiode 01 weisen die Kostenbereiche folgende Ist-Gemeinkosten aus: Material 7.220 € Fertigung I 136.450 € Fertigung II 33.200 € Verwaltung 49.140 € Vertrieb 27.100 € Wie hoch ist das Umsatzergebnis der Produkte A, B und insgesamt? Welches Betriebsergebnis wird in der Abrechnungsperiode 01 erzielt? https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014697/ Seite 18 von 34 III. Methoden der kurzfristigen Erfolgsrechnung für betriebliche Analyse- und Steuerungszwecke - NWB Datenbank 03.03.24, 20:17 Lösung Schritt 1: Ermittlung Umsatzergebnis Kostenträgerblatt mit Normal-Gemeinkosten Kostenträgerblatt mit Normal-Gemeinkosten Kalkulationsschema Zuschlags- Gesamt A B 85.000 € 48.000 € 37.000 € 7.650 € 4.320 € 3.330 € 95.000 € 54.000 € 41.000 € 133.000 € 75.600 € 57.400 € 37.000 € 17.000 € 20.000 € 31.450 € 14.450 € 17.000 € 3.000 € 2.000 € 1.000 € 392.100 € 215.370 € 176.730 € 3.000 € 1.600 € 1.400 € 1.500 € 1.000 € 500 € 390.600 € 214.770 € 175.830 € 13 % 50.778 € 27.920 € 22.858 € 7% 27.342 € 15.034 € 12.308 € satz Fertigungsmaterial (FM) + Materialgemeinkosten 9% (MGK) + Fertigungslöhne I (FL I) + Fertigungsgemeinkosten I 140 % (FGK I) + Fertigungslöhne II (FL II) + Fertigungsgemeinkosten II 85 % (FGK II) + Sondereinzelkosten der Fertigung (SEKF) = Herstellkosten der Erzeugung (HKdE) - Bestandserhöhung unfertige Erzeugnisse + Bestandsminderung Fertigerzeugnisse = Herstellkosten des Umsatzes (HKdU) + Verwaltungsgemeinkosten (VerwGK) + Vertriebsgemeinkosten https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014697/ Seite 19 von 34 III. Methoden der kurzfristigen Erfolgsrechnung für betriebliche Analyse- und Steuerungszwecke - NWB Datenbank 03.03.24, 20:17 (VertrGK) + Sondereinzelkosten des 2.000 € 1.200 € 800 € Selbstkosten (SK) 470.720 € 258.924 € 211.796 € Umsatzerlöse 540.000 € 308.000 € 232.000 € 69.280 € 49.076 € 20.204 € Vertriebs (SEKV) = Umsatzergebnis (Umsatzerlöse Selbstkosten) Schritt 2: Berechnung Kostenüber- bzw. Kostenunterdeckung gesamt Überdeckung NormalGK Ist-GK +/ Unterdeckung - Material 7.650 € 7.220 € 430 € Fertigung I 133.000 € 136.450 € - 3.450 € Fertigung II 31.450 € 33.200 € - 1.750 € Verwaltung 50.778 € 49.140 € 1.638 € Vertrieb 27.342 € 27.100 € 242 € Summe 250.220 € 253.110 € - 2.890 € Schritt 3: Überleitung vom Umsatzergebnis zum Betriebsergebnis Umsatzergebnis - Kostenunterdeckung = Betriebsergebnis https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014697/ 69.280 € 2.890 € 66.390 € Seite 20 von 34 III. Methoden der kurzfristigen Erfolgsrechnung für betriebliche Analyse- und Steuerungszwecke - NWB Datenbank 03.03.24, 20:17 2.2 Deckungsbeitragsrechnung 175 Bei der Deckungsbeitragsrechnung werden dem einzelnen Kostenträger lediglich die variablen Kosten zugerechnet, da nur diese vom Produkt direkt verursacht werden (= Kostenverursachungsprinzip). Die $xen Kosten werden als Gesamtsumme unmittelbar in die Betriebsergebnisrechnung übernommen. Zwingende Voraussetzung für die Anwendung der Deckungsbeitragsrechnung ist daher die Aufteilung der Kosten in variable und $xe Bestandteile. 176 Der absolute Deckungsbeitrag je Stück (= db) ergibt sich aus der Di#erenz vom Verkaufspreis p und den variablen Stückkosten kv. Er trägt zur Deckung der $xen Kosten bei bzw. führt zu Betriebsgewinnen, sobald die Fixkosten gedeckt sind (Voraussetzung: p > kv und damit db > 0). Es gilt also: Verkaufspreis p bzw. 177 - variable Stückkosten - kv = Stückdeckungsbeitrag = db Zur Ermittlung des gesamten Produktdeckungsbeitrags muss der Stückdeckungsbeitrag mit der abgesetzten Menge des Produktes multipliziert bzw. von den Umsatzerlösen dieses Produktes die variablen Kosten der abgesetzten Menge abgezogen werden. Es gilt also: Stückdeckungsbeitrag https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014697/ db Seite 21 von 34 III. Methoden der kurzfristigen Erfolgsrechnung für betriebliche Analyse- und Steuerungszwecke - NWB Datenbank bzw. × Menge = Produktdeckungsbeitrag × x = DB 03.03.24, 20:17 oder Umsatzerlöse E bzw. 178 - variable Kosten - Kv = Produktdeckungsbeitrag = DB Zieht man von der Summe der Deckungsbeiträge die Fixkosten ab, gelangt man zum Betriebsergebnis: Deckungsbeitrag DB bzw. - Fixkosten - K$x = Betriebsergebnis = BE Demnach gilt: Deckungsbeitrag > → Betriebsgewinn → Betriebsergebnis = 0 → Betriebsverlust Fixkosten Deckungsbeitrag = Fixkosten Deckungsbeitrag < Fixkosten Beispiel Die AB-Industrie AG fertigt die Produkte A, B und C. Folgende Daten stehen für die Abrechnungsperiode Januar zur Verfügung: https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014697/ Seite 22 von 34 III. Methoden der kurzfristigen Erfolgsrechnung für betriebliche Analyse- und Steuerungszwecke - NWB Datenbank A B C Verkaufspreis 44 € 38 € 47 € variable 23 € 28 € 17 € 120 150 130 Stück Stück Stück 03.03.24, 20:17 Stückkosten Absatzmenge Welche absoluten Stückdeckungsbeiträge erwirtschaften die Produkte A, B und C? Wie hoch ist das Betriebsergebnis für die Abrechnungsperiode Januar, wenn $xe Kosten in Höhe von 5.340 € anfallen? A B C p 44 € 38 € 47 € - kv 23 € 28 € 17 € = db 21 € 10 € 30 € × Menge 120 Stück 150 Stück 130 Stück = DB 2.520 € 1.500 € 3.900 € Summe DB 7.920 € - K$x 5.340 € = BE 2.580 € 3. Betriebserfolg einer Periode 3.1 Kostenträgerzeitrechnung 179 Bei der Kostenträgerzeitrechnung erfolgt die Ermittlung des Betriebserfolges mithilfe des https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014697/ Seite 23 von 34 III. Methoden der kurzfristigen Erfolgsrechnung für betriebliche Analyse- und Steuerungszwecke - NWB Datenbank 03.03.24, 20:17 Gesamtkosten- bzw. des Umsatzkostenverfahrens (siehe Tz. 160 #.), bei Anwendung des Umsatzkostenverfahrens auf Vollkostenbasis regelmäßig durch Aufstellung eines Kostenträgerblattes (siehe Tz. 172 #.). Da in den genannten Textzi#ern ausführliche Beispiele dargestellt sind, wird an dieser Stelle auf weitere Ausführungen verzichtet. 3.2 Direct Costing 180 Bei der einstu$gen Deckungsbeitragsrechnung (direct costing) werden die $xen Kosten als Block von der Summe der Deckungsbeiträge abgezogen, es erfolgt demnach lediglich eine Zuordnung der variablen Kosten auf die Kostenträger, die $xen Kosten werden dem gesamten Unternehmen zugerechnet. Die Einfachheit der einstu$gen Deckungsbeitragsrechnung bedingt jedoch auch eine eingeschränkte Aussagekraft. Demnach sollten Produkte mit einem negativen Deckungsbeitrag aus dem Sortiment genommen werden, sofern keine Lieferverp!ichtungen bestehen und dem Produkt keine sortimentspolitische Bedeutung zukommt. Bei einem positiven Deckungsbeitrag können keine genaueren Aussagen bezüglich des Produktes getro#en werden. Beispiel Die A GmbH produziert die Erzeugnisse A, B und C. Die einstu$ge Deckungsbeitragsrechnung für die Abrechnungsperiode 01 sieht folgendermaßen aus: A B C p 118 € 93 € 132 € - kv 102 € 75 € 138 € = db 16 € 18 € -6€ https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014697/ Seite 24 von 34 III. Methoden der kurzfristigen Erfolgsrechnung für betriebliche Analyse- und Steuerungszwecke - NWB Datenbank × = Menge DB 900 830 740 Stück Stück Stück 14.400 € 14.940 € - 03.03.24, 20:17 4.440 € Summe 24.900 € DB - K$x 19.740 € = BE 5.160 € Unter der Annahme, dass keine Lieferverp!ichtungen und sortimentspolitischen Gründe bestehen, lässt die einstu$ge Deckungsbeitragsrechnung lediglich die Schlussfolgerung zu, dass das Produkt C aufgrund des negativen Deckungsbeitrages aus dem Sortiment genommen werden sollte. Durch diese Maßnahme würde sich das Betriebsergebnis auf 9.600 € (5.160 € + 4.440 €) verbessern. 3.3 Mehrstu!ge Deckungsbeitragsrechnung 181 Die mehrstu$ge Deckungsbeitragsrechnung (Fixkostendeckungsrechnung) teilt die insgesamt anfallenden $xen Kosten in verschiedene Kategorien auf und verrechnet sie anschließend in mehreren Stufen. Damit gewährt die mehrstu$ge Deckungsbeitragsrechnung einen besseren Einblick in die Erfolgsstruktur eines Unternehmens und Maßnahmen zur Verbesserung des Betriebsergebnisses können gezielter eingeleitet werden. 182 Aufteilung der Fixkosten: Erzeugnis!xe Kosten: https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014697/ Seite 25 von 34 III. Methoden der kurzfristigen Erfolgsrechnung für betriebliche Analyse- und Steuerungszwecke - NWB Datenbank 03.03.24, 20:17 Verursachung nur durch ein bestimmtes Produkt Beispiel: Kosten für eine Spezialmaschine (→ kalk. Abschreibung, kalk. Zinsen), Spezialwerkzeug, Lizenz (ausschließlich nötig für die Herstellung eines bestimmten Produktes) Erzeugnisgruppen!xe Kosten: Verursachung durch eine bestimmte Produktgruppe (mehrere, aber nicht alle Produkte) Beispiel: Kosten für Fertigungsmaschinen (→ kalk. Abschreibung, kalk. Zinsen), die ausschließlich der Herstellung dieser Produktgruppe dienen Kostenstellen!xe Kosten: Verursachung durch eine bestimmte Kostenstelle (Abteilung) Beispiel: Raumkosten der Kostenstelle, Gehalt eines Kostenstellenleiters Bereichs!xe Kosten: Verursachung durch einen bestimmten Bereich (Zusammenfassung mehrerer Produktgruppen) Beispiel: Kosten der Bereichsverwaltung, Gehalt eines Bereichsdirektors Unternehmens!xe Kosten: Verursachung durch das ganze Unternehmen (keine Zuordnung der Kosten zu einem Produkt, einer Produktgruppe, einer Kostenstelle oder einem Bereich möglich) Beispiel: Gehälter der Geschäftsführung, Kosten der zentralen Lohnbuchhaltung Dabei gilt für jede Stufe, dass die Höhe der $xen Kosten unabhängig von der Produktionsmenge ist. 183 Beispielhaftes Schema einer mehrstu$gen Deckungsbeitragsrechnung: https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014697/ Produkt Produkt Produkt Produkt Produkt Produkt A B C D E F Seite 26 von 34 III. Methoden der kurzfristigen Erfolgsrechnung für betriebliche Analyse- und Steuerungszwecke - NWB Datenbank 03.03.24, 20:17 p - kv = db × Menge = DB I - erzeugnis$xe Kosten = DB II - erzeugnisgruppen$xe Kosten = DB III - kostenstellen$xe Kosten = DB IV - bereichs$xe Kosten = DB V - unternehmens$xe Kosten = BE Die Deckungsbeiträge I-V geben an, ob die Produkte alle zuvor berücksichtigten Kosten decken können und noch ein Beitrag zur Deckung der nachfolgenden $xen Kosten übrig bleibt. Beispiel Die AB-Industrie AG legt aus der monatlichen Kostenrechnung folgende Daten vor: https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014697/ Seite 27 von 34 III. Methoden der kurzfristigen Erfolgsrechnung für betriebliche Analyse- und Steuerungszwecke - NWB Datenbank Produkt A B C D E 12 € 8€ 6€ 9€ 8€ 5€ 6€ 4.000 2.800 3.500 Verkaufspreis/Stück variable 03.03.24, 20:17 F G H 7€ 10 € 13 € 11 € 3€ 2€ 11 € 12 € 9€ 3.200 3.700 1.800 3.100 900 Stückkosten Absatzmenge Die Produkte werden in den Bereichen 1 und 2 produziert und vertrieben, wobei die Produkte A und B, die Produkte C und D, die Produkte E und F sowie die Produkte G und H jeweils zu einer Produktgruppe zusammengefasst werden. Die Produktgruppen verursachen folgende Fixkosten: Bereich AB 3.800 € CD 4.100 € EF 2.600 € GH 2.400 € 1: Bereich 2: Im Bereich 1 sind $xe Kosten in Höhe von 11.400 €, im Bereich 2 in Höhe von 9.700 € angefallen. Folgende Fixkosten können den einzelnen Produkten unmittelbar zugerechnet werden: A B C D E F G H 1.700 € 1.000 € 800 € 1.400 € 2.000 € 600 € 900 € 2.000 € Wie hoch ist das Betriebsergebnis unter https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014697/ Seite 28 von 34 III. Methoden der kurzfristigen Erfolgsrechnung für betriebliche Analyse- und Steuerungszwecke - NWB Datenbank 03.03.24, 20:17 Berücksichtigung der unternehmens$xen Kosten in Höhe von 13.800 €? Durch welche Maßnahmen könnte das Betriebsergebnis verbessert werden? Produkt A B C D E F G H p 12 € 8€ 6€ 9€ 7€ 10 € 13 € 11 € - kv 8€ 5€ 6€ 3€ 2€ 11 € 12 € 9€ = db 4€ 3€ 0€ 6€ 5€ -1€ 1€ 2€ × Menge 4.000 2.800 3.500 3.200 3.700 1.800 3.100 900 = DB I 16.000 € 8.400 € 0€ 19.200 € 18.500 € - 3.100 € 1.800 € 1.800 € - erzeugnis$xe Kosten = DB II 1.700 € 1.000 € 800 € 1.400 € 2.000 € 600 € 900 € 2.000 € 14.300 € 7.400 € - 17.800 € 16.500 € - 2.200 € - 200 € 800 € - erzeugnisgruppen$xe Kosten = DB III - bereichs$xe Kosten = DB IV - unternehmens- 3.800 € 4.100 € 2.600 € 2.400 € 17.900 € 12.900 € 11.500 € - 400 € 11.400 € 9.700 € 19.400 € 1.400 € $xe Kosten = 2.400 € BE 13.800 € 7.000 € Das Betriebsergebnis von derzeit 7.000 € kann durch folgende Maßnahmen verbessert werden: https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014697/ Seite 29 von 34 III. Methoden der kurzfristigen Erfolgsrechnung für betriebliche Analyse- und Steuerungszwecke - NWB Datenbank 03.03.24, 20:17 Das Produkt C sollte aus dem Sortiment genommen werden, da der negative DB II in Höhe von 800 € das Betriebsergebnis verschlechtert. Diese Maßnahme sollte spätestens erfolgen, wenn die erzeugnis$xen Kosten von Produkt C abgebaut werden können. Bis zu diesem Zeitpunkt kann C weiter produziert werden, da der DB I in Höhe von 0 € sich weder positiv noch negativ auf das Betriebsergebnis auswirkt und die erzeugnis$xen Kosten von Produkt C kurzfristig auch bei Nichtproduktion anfallen. Bei Produktionseinstellung von Produkt F erhöht sich der Betriebsgewinn kurzfristig um 1.800 € (DB I), da die variablen Kosten sofort wegfallen. Mittelfristig kann das Betriebsergebnis um weitere 600 € verbessert werden, sobald die erzeugnis$xen Kosten von Produkt F abgebaut werden können. Des Weiteren sollte die Produktgruppe GH aus dem Sortiment genommen werden, da der positive DB II in Höhe von 2.200 € von Produkt G allein nicht ausreicht, um die erzeugnisgruppen$xen Kosten in Höhe von 2.400 € zu decken. Diese Maßnahme ist jedoch auch erst zu ergreifen, wenn die erzeugnis$xen und erzeugnisgruppen$xen Kosten der Produkte G und H abgebaut werden können. Mittelfristig ließe sich demnach das Betriebsergebnis auf 10.600 € verbessern, sofern keine sortimentspolitischen Gründe gegen die Bereinigung der Produktpalette sprechen: Betriebsergebnis 7.000 € alt + Produkt C (DB II) 800 € + Produkt F (DB II) 2.400 € + Produktgruppe GH 400 € (DB III) https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014697/ Seite 30 von 34 III. Methoden der kurzfristigen Erfolgsrechnung für betriebliche Analyse- und Steuerungszwecke - NWB Datenbank = Betriebsergebnis 03.03.24, 20:17 10.600 € neu Fragen 1.) Welche Aufgaben hat die betriebliche Erfolgsrechnung? Ermittlung der Selbstkosten Darstellung von Kostenstruktur und entwicklung Betriebsergebnisermittlung Bestimmung des Produktanteils an den Gesamtkosten bzw. dem Betriebsergebnis Wirtschaftlichkeitskontrolle (Tz. 159) 2.) Beschreiben Sie die Betriebsergebnisermittlung nach dem Gesamtkostenverfahren. Gegenüberstellung von Gesamtleistung (= Umsatzerlöse, aktivierte Eigenleistungen, Bestandsveränderungen) und Gesamtkosten einer Abrechnungsperiode (Tz. 160 f.) 3.) Wodurch unterscheidet sich das Umsatzkostenverfahren auf Vollkostenbasis vom Umsatzkostenverfahren auf Teilkostenbasis? Vollkostenbasis: Berücksichtigung der Selbstkosten der Absatzmenge (Tz. 164 f.) Teilkostenbasis: Berücksichtigung der variablen Kosten der Absatzmenge, die "xen Kosten gehen als „Block“ in die Betriebsergebnisermittlung ein (Tz. 166 f.) https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014697/ Seite 31 von 34 III. Methoden der kurzfristigen Erfolgsrechnung für betriebliche Analyse- und Steuerungszwecke - NWB Datenbank 03.03.24, 20:17 4.) Beschreiben Sie das System der Vollkostenrechnung sowie der Teilkostenrechnung. Vollkostenrechnung: Verrechnung sämtlicher Kosten auf die Kostenträger (Tz. 169) Teilkostenrechnung: Verrechnung lediglich der Einzel- oder variablen Kosten auf die Kostenträger, Übernahme der Gemeinkosten oder "xen Kosten als „Block” in die Betriebsergebnisrechnung (Tz. 170) 5.) Was versteht man unter einem Kostenträgerblatt? In einem Kostenträgerblatt werden die gesamten Kosten auf die einzelnen Kostenträger verteilt und somit die Selbstkosten eines jeden Kostenträgers ermittelt. Bei Erweiterung des Kostenträgerblattes um die Umsatzerlöse wird der Beitrag eines Kostenträgers zum Betriebsergebnis ersichtlich (Tz. 172). 6.) Erläutern Sie den Unterschied zwischen Umsatzergebnis und Betriebsergebnis. Umsatzergebnis: Kostenträgerblatt mit Normal-Gemeinkosten Betriebsergebnis: Kostenträgerblatt mit IstGemeinkosten Di#erenz zwischen Umsatz- und Betriebsergebnis = Kostenüber-/unterdeckungen (Tz. 173 f.) 7.) Was versteht man unter „direct costing“? „direct costing“ = einstu"ge Deckungsbeitragsrechnung Abzug der "xen Kosten als Block von der Summe der Deckungsbeiträge (Tz. 180) 8.) In welche Stufen können Fixkosten https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014697/ Seite 32 von 34 III. Methoden der kurzfristigen Erfolgsrechnung für betriebliche Analyse- und Steuerungszwecke - NWB Datenbank 03.03.24, 20:17 aufgeteilt werden? erzeugnis"xe Kosten erzeugnisgruppen"xe Kosten kostenstellen"xe Kosten bereichs"xe Kosten unternehmens"xe Kosten (Tz. 182) 9.) Nennen Sie je ein Beispiel zu den verschiedenen Fixkostenstufen. erzeugnis"xe Kosten – Lizenzkosten für ein bestimmtes Produkt erzeugnisgruppen"xe Kosten – kalk. AfA einer Kühleinrichtung, in der eine bestimmte Produktgruppe gelagert werden muss kostenstellen"xe Kosten – Raumkosten einer Kostenstelle bereichs"xe Kosten – Gehalt eines Bereichsdirektors unternehmens"xe Kosten – Kosten der zentralen Lohnbuchhaltung (Tz. 182) Fundstelle(n): NWB RAAAJ-37192 1 Synonyme: Betriebsergebnisrechnung, kurzfristige Erfolgsrechnung, Kostenträgerzeitrechnung. 2 Überleitung Gesamtergebnis zum Betriebsergebnis mithilfe der Abgrenzungsrechnung. 3 Formen der Vollkostenrechnung: Istkostenrechnung, Normalkostenrechnung, Plankostenrechnung. 4 Unterstellung: Gesamtkosten 36.000 € → variable Kosten 9.000 € (A 4.000 €, B 3.000 €, C 2.000 €), $xe Kosten 27.000 €. https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014697/ Seite 33 von 34 III. Methoden der kurzfristigen Erfolgsrechnung für betriebliche Analyse- und Steuerungszwecke - NWB Datenbank 03.03.24, 20:17 5 Zum Beispiel: Komplementärgut: Produkt X (z. B. db = - 2 €) wird zusammen mit Produkt Y (z. B. db = 25 €) gekauft. https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014697/ Seite 34 von 34

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