Cost and Performance Accounting Methods for Decision Making (PDF)

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This document covers cost and performance accounting methods for various business problems and decision-making processes. Techniques for break-even point calculations and their use in business decisions are explained. The document also discusses cost functions, variable costs and fixed costs.

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IV. Verfahren der Kosten- und Leistungsrechnung zur Lösung unter…lemstellungen und zur Entscheidungsvorbereitung - NWB Datenbank 03.03.24, 20:17 5 vor Kosten- und Leistungsrechnung (8. Au!age) IV. Verfahren der Kosten- und Leistungsrechnung zur Lösung unterschiedlicher Problemstellungen und zur Ents...

IV. Verfahren der Kosten- und Leistungsrechnung zur Lösung unter…lemstellungen und zur Entscheidungsvorbereitung - NWB Datenbank 03.03.24, 20:17 5 vor Kosten- und Leistungsrechnung (8. Au!age) IV. Verfahren der Kosten- und Leistungsrechnung zur Lösung unterschiedlicher Problemstellungen und zur Entscheidungsvorbereitung 1. Break-even-Analysen 184 Die Break-even-Analyse (BEA) erlaubt es dem Unternehmen, die Absatzmenge zu ermitteln, bei der die Gesamtkosten durch die Gesamterlöse gerade gedeckt sind, also weder ein Gewinn noch ein Verlust erzielt wird. Diese kritische Absatzmenge ist die Gewinnschwellenmenge (Nutzenschwelle) bzw. der Break-even-Point (BEP). 185 Folgende Grundgedanken liegen der Break-evenAnalyse zugrunde: Wenn nichts produziert und verkauft wird, erzielt das Unternehmen einen Verlust in Höhe der "xen Kosten, da diese unabhängig von der Beschäftigung anfallen. Sobald etwas produziert und verkauft wird, fallen neben den "xen Kosten auch variable Kosten an und es werden Umsatzerlöse erzielt. Da im Normalfall der Verkaufspreis über den variablen Stückkosten liegt, trägt jedes verkaufte Stück in Höhe der Di#erenz von Verkaufspreis und den variablen Stückkosten (= Stückdeckungsbeitrag db) zur Deckung der "xen Kosten bei. Die Gewinnschwelle ist erreicht, wenn die "xen Kosten durch die Summe der Stückdeckungsbeiträge gedeckt sind. Absatzmenge < Gewinnschwellenmenge → Verlustzone https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014698/ Seite 1 von 49 IV. Verfahren der Kosten- und Leistungsrechnung zur Lösung unter…lemstellungen und zur Entscheidungsvorbereitung - NWB Datenbank 03.03.24, 20:17 Absatzmenge > Gewinnschwellenmenge → Gewinnzone 1.1 Ermittlung der Gewinnschwelle (BEP) 186 Da bei der Gewinnschwellenmenge die erzielten Umsatzerlöse genauso hoch sind wie die bei der Produktion angefallenen Kosten, wird im Einproduktbetrieb der Break-even-Point durch Gleichsetzen der Erlösfunktion E(x) mit der Kostenfunktion K(x) ermittelt. Dabei gilt: E(x) = E(x) p × x Umsatzerlöse in Abhängigkeit von der Absatzmenge x p K(x) Verkaufspreis je Stück = K(x) K"x + kv × x Gesamtkosten in Abhängigkeit von der Produktionsmenge x 187 K"x "xe Kosten kv variable Stückkosten Die Gewinnschwellenmenge wird demnach wie folgt berechnet: E(x) = K(x) p×x = K"x + kv × x p×x- = K"x = K"x kv × x (p - kv) ×x K"x https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014698/ Seite 2 von 49 IV. Verfahren der Kosten- und Leistungsrechnung zur Lösung unter…lemstellungen und zur Entscheidungsvorbereitung - NWB Datenbank x = 03.03.24, 20:17 p - kv K"x BEP = db Beispiel Für ein Einproduktunternehmen stehen folgende Daten zur Verfügung: Verkaufspreis 30 € variable 10 € Stückkosten "xe Kosten 60.000 € Kapazitätsgrenze 5.000 Stück Der Break-even-Point soll rechnerisch ermittelt und gra"sch dargestellt werden. K"x BEP = db K"x = 60.000 € db = 30 € - 10 € = 20 € BEP = 60.000 € = 3.000 Stück 20 €/Stück Gra"sche Darstellung: https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014698/ Seite 3 von 49 IV. Verfahren der Kosten- und Leistungsrechnung zur Lösung unter…lemstellungen und zur Entscheidungsvorbereitung - NWB Datenbank 03.03.24, 20:17 ABB. 21: Break-even-Point Erläuterung: Der Gra"k liegen folgende Werte zugrunde: Menge K"x kv Kv K (kv × (K"x + Kv) p Menge) E db DB (p × (p - (db × Menge) kv) Menge) 0 60.000 € 10 € 0€ 60.000 € 30 € 0€ 20 € 0€ 1.000 60.000 € 10 € 10.000 € 70.000 € 30 € 30.000 € 20 € 20.000 € 2.000 60.000 € 10 € 20.000 € 80.000 € 30 € 60.000 € 20 € 40.000 € 3.000 60.000 € 10 € 30.000 € 90.000 € 30 € 90.000 € 20 € 60.000 € 4.000 60.000 € 10 € 40.000 € 100.000 € 30 € 120.000 € 20 € 80.000 € 5.000 60.000 € 10 € 50.000 € 110.000 € 30 € 150.000 € 20 € 100.000 € Die Gewinnschwellenmenge ist in der Gra"k zweimal zu erkennen: Schnittpunkt Erlösfunktion – Kostenfunktion bei 3.000 Stück und 90.000 € https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014698/ Seite 4 von 49 IV. Verfahren der Kosten- und Leistungsrechnung zur Lösung unter…lemstellungen und zur Entscheidungsvorbereitung - NWB Datenbank 03.03.24, 20:17 Schnittpunkt Fixkosten – Deckungsbeitrag bei 3.000 Stück und 60.000 € Zudem lässt sich die Verlust- bzw. Gewinnzone optisch darstellen: Absatzmenge < 3.000 Stück → Verlust, da Erlöse < Kosten bzw. Deckungsbeitrag < Fixkosten Absatzmenge > 3.000 Stück → Gewinn, da Erlöse > Kosten bzw. Deckungsbeitrag > Fixkosten 188 Verändern sich die Fixkosten, der Verkaufspreis oder die variablen Stückkosten, so hat dies eine Verschiebung des Break-even-Points nach „links“ (Verringerung der Gewinnschwellenmenge) oder nach „rechts“ (Erhöhung der Gewinnschwellenmenge) zur Folge. Dabei gilt: Erhöhung der Gewinnschwellenmenge (Verschiebung des BEP nach „rechts“) durch höhere Fixkosten (z. B. aufgrund einer Kapazitätserweiterung) höhere variable Stückkosten (z. B. durch höhere Materialkosten oder Lohnkostensteigerungen) niedrigere Verkaufspreise (z. B. aufgrund von Nachfrageverschiebungen) Eine Verringerung der Gewinnschwellenmenge tritt demnach ein, wenn die Fixkosten oder die variablen Stückkosten sinken bzw. der Verkaufspreis steigt. 1.2 Deckungsbeitragsmarge 189 Da es in einem Mehrproduktbetrieb unzählige Absatzkombinationen gibt, bei der die "xen Kosten durch die Summe der Stückdeckungsbeiträge gedeckt sind, lässt sich keine eindeutige https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014698/ Seite 5 von 49 IV. Verfahren der Kosten- und Leistungsrechnung zur Lösung unter…lemstellungen und zur Entscheidungsvorbereitung - NWB Datenbank 03.03.24, 20:17 Gewinnschwellenmenge ermitteln. Soll in dieser Situation eine Break-even-Analyse durchgeführt werden, müssen die Umsätze sowie die Deckungsbeitragsmarge (auch Deckungsbeitragsumsatzquote, kurz DBU-Quote, oder Deckungsbeitragssatz) der einzelnen Produkte als Maßstab herangezogen werden. Stückdeckungsbeitrag DBMarge db = × Gesamtdeckungsbeitrag Verkaufspreis p × DB 100 100 bzw. Umsatzerlöse E Beispiel Die AB-Industrie AG stellt für die Abrechnungsperiode 01 folgende Daten zur Verfügung: A B C 300 450 900 Stück Stück Stück 100 € 80 € 50 € variable Stückkosten 50 € 60 € 45 € Stückdeckungsbeitrag 50 € 20 € 5€ Absatzmenge Verkaufspreis Für die Break-even-Analyse gilt: A B C Gesamt Umsatzerlöse 30.000 € 36.000 € 45.000 € 111.000 € Deckungsbeitrag 15.000 € 9.000 € 4.500 € 28.500 € https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014698/ Seite 6 von 49 IV. Verfahren der Kosten- und Leistungsrechnung zur Lösung unter…lemstellungen und zur Entscheidungsvorbereitung - NWB Datenbank DB-Marge 50,00 % 25,00 % 10,00 % Fixkosten 03.03.24, 20:17 25,68 % 26.000 € Betriebsergebnis 2.500 € Produkt C: niedrigste DB-Marge → Absatzrückgang von C führt zu den geringsten Ergebniseinbußen Umsatz von C darf um 25.000 € zurückgehen, ohne dass ein Verlust entsteht Gewinnschwelle bei neuem Umsatz von C in Höhe von 20.000 € (Absatzmenge 400 Stück) und unveränderten Umsatzerlösen bei A und B → Break-even-Umsatz 86.000 € (= 111.000 € - 25.000 €) Ein Absatzrückgang von Produkt A mit der höchsten DB-Marge hätte die größten Ergebniseinbußen zur Folge. Bereits bei einer Umsatzreduzierung von 5.000 € (= Minderung der Absatzmenge um 50 Stück) wäre die Gewinnschwelle erreicht. 1.3 Break-even-Umsatz 190 Der Break-even-Umsatz ist abhängig von der ermittelten Gewinnschwellenmenge und wird in einem Einproduktbetrieb wie folgt berechnet: Break-even- = Gewinnschwellenmenge × Verkaufspreis p Umsatz Bei einem Mehrproduktbetrieb werden für die https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014698/ Seite 7 von 49 IV. Verfahren der Kosten- und Leistungsrechnung zur Lösung unter…lemstellungen und zur Entscheidungsvorbereitung - NWB Datenbank 03.03.24, 20:17 Ermittlung des Break-even-Umsatzes die durchschnittliche Deckungsbeitragsmarge der Produkte sowie die Fixkosten herangezogen, es gilt demnach: K"x Break-even- = Umsatz Ø DBMarge Beispiel Die Maschinenbau A GmbH (Mehrproduktbetrieb) hat bereits folgende Daten ermittelt: Fixkosten/ Monat Ø 75.000 € 30 % Deckungsbeitragsmarge Der Break-even-Umsatz wird wie folgt berechnet: K"x Breakeven- = Umsatz Marge BreakevenUmsatz Ø DB- 75.000 € = = 250.000 € 30 % 1.4 Gewinnvorgabe https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014698/ Seite 8 von 49 IV. Verfahren der Kosten- und Leistungsrechnung zur Lösung unter…lemstellungen und zur Entscheidungsvorbereitung - NWB Datenbank 191 03.03.24, 20:17 Soll für einen bestimmten, z. B. von der Unternehmensleitung vorgegebenen Gewinn die notwendige Absatzmenge ermittelt werden, so muss über den Deckungsbeitrag neben den Fixkosten auch der gewünschte Gewinn erwirtschaftet werden. Die Berechnung der Mindestabsatzmenge wird wie nachfolgend dargestellt vorgenommen: K"x + AbsatzmengeGewinnvorgabe = Gewinnvorgabe db Beispiel Für ein Einproduktunternehmen stehen folgende Daten zur Verfügung (siehe Beispiel zu Tz. 187): Verkaufspreis 30 € variable 10 € Stückkosten "xe Kosten 60.000 € Kapazitätsgrenze 5.000 Stück Bei welcher Absatzmenge erreicht das Unternehmen den von der Geschäftsleitung gewünschten Gewinn in Höhe von 25.000 €? K"x + AbsatzmengeGewinnvorgabe = Gewinnvorgabe db https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014698/ Seite 9 von 49 IV. Verfahren der Kosten- und Leistungsrechnung zur Lösung unter…lemstellungen und zur Entscheidungsvorbereitung - NWB Datenbank K"x = 60.000 € Gewinnvorgabe = 25.000 € db = 30 € - 10 € = 20 € 03.03.24, 20:17 60.000 € + AbsatzmengeGewinn 25.000 € = = 4.250 Stück 25.000 € 20 €/Stück 1.5 Umsatzrentabilität 192 Rentabilitätskennzahlen setzen den erzielten Periodenerfolg ins Verhältnis zu anderen Größen (z. B. Umsatz, Eigenkapital, Gesamtkapital). Die Umsatzrentabilität wird wie folgt berechnet: Gewinn Umsatzrentabilität = × 100 Umsatzerlöse Aussagekraft: Entwicklung der Umsatzrentabilität des Unternehmens im Vergleich mit anderen Abrechnungsperioden Vergleich der Umsatzrentabilität des Unternehmens mit direkten Konkurrenten Beispiel Die AB-Industrie AG erzielt in der Abrechnungsperiode 01 einen Gewinn in Höhe von 58.600 € (Umsatzerlöse 1.172.000 €). Gewinn Umsatzrentabilität = https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014698/ × 58.600 € 100 100 Umsatzerlöse = × 1.172.000 € = 5% Seite 10 von 49 IV. Verfahren der Kosten- und Leistungsrechnung zur Lösung unter…lemstellungen und zur Entscheidungsvorbereitung - NWB Datenbank 03.03.24, 20:17 → Umsatzerlöse in Höhe von 1,00 € erwirtschaften einen Gewinn in Höhe von 0,05 €. 193 Sofern im Rahmen einer Break-even-Analyse für eine bestimmte vorgegebene Umsatzrentabilität die entsprechend notwendige Absatzmenge ermittelt werden soll, muss Folgendes beachtet werden: Der Verkaufspreis muss neben der Kostendeckung auch die gewünschte Umsatzrentabilität erwirtschaften. Die Kosten setzen sich aus einem variablen und einem "xen Anteil zusammen. Die variablen Stückkosten sind bei proportionalem Verlauf konstant und fallen unabhängig von der Menge in gleicher Höhe an. Lediglich die "xen Stückkosten sind abhängig von der Menge (Fixkostendegression, siehe Tz. 59) Es muss demnach die Menge berechnet werden, bei der sich die ermittelten "xen Stückkosten ergeben. Beispiel Für ein Einproduktunternehmen stehen folgende Daten zur Verfügung (siehe Beispiel zu Tz. 187 bzw. Tz. 191): Verkaufspreis 30 € variable 10 € Stückkosten "xe Kosten Kapazitätsgrenze 60.000 € 5.000 Stück https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014698/ Seite 11 von 49 IV. Verfahren der Kosten- und Leistungsrechnung zur Lösung unter…lemstellungen und zur Entscheidungsvorbereitung - NWB Datenbank 03.03.24, 20:17 Bei welcher Absatzmenge erreicht das Unternehmen die von der Geschäftsleitung gewünschte Umsatzrentabilität in Höhe von 15 %? p - Umsatzrentabilität 30,00 € 4,50 € 15 % = k 25,50 € - kv 10,00 € = k"x 15,50 € K"x AbsatzmengeUmsatzrentabilität = k"x 60.000 € AbsatzmengeUmsatzrentabilität 15 % = 3.870,97 = Stück ≈ 15,50 €/Stück 3.871 Stück 2. Kurzfristige und langfristige Preisuntergrenze 194 Preisuntergrenzen geben die Höhe des Verkaufspreises an, den ein Unternehmen mindestens für ein Produkt ansetzen muss, um langbzw. kurzfristig zu bestehen. Insbesondere in wirtschaftlich schlechten, durch Absatzrückgang gekennzeichneten Zeiten oder bei verschärfter Wettbewerbssituation kommt den https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014698/ Seite 12 von 49 IV. Verfahren der Kosten- und Leistungsrechnung zur Lösung unter…lemstellungen und zur Entscheidungsvorbereitung - NWB Datenbank 03.03.24, 20:17 Preisuntergrenzen eine entscheidende Bedeutung zu, da Preissenkungen nur in einem bestimmten Ausmaß vorgenommen werden dürfen, um keinen Verlust zu erzielen. 2.1 Kurzfristige Preisuntergrenze 195 Die kurzfristige Preisuntergrenze ist erreicht, wenn der Verkaufspreis die durch die Produktion verursachten variablen Stückkosten abdeckt. Sofern die kurzfristige Preisuntergrenze bei sämtlichen Produkten angesetzt wird, entsteht ein Betriebsverlust in Höhe der Fixkosten, da in dieser Situation kein Deckungsbeitrag zur Deckung der "xen Kosten zur Verfügung steht. Auf den Ersatz der "xen Kosten kann vorübergehend durchaus verzichtet werden, da diese kurzfristig nicht beein!ussbar sind und unabhängig von der Produktion anfallen, auf lange Sicht gesehen würde der Verzicht auf die Fixkosten jedoch zur Insolvenz führen. Beispiel Einzelunternehmer U stellt die Produkte X und Y her. Produkt X verursacht variable Stückkosten in Höhe von 54 €, Produkt Y in Höhe von 62 €. U möchte diese beiden Produkte zur Marktdurchdringung zu einem Sonderpreis anbieten. Wie hoch ist die kurzfristige Preisuntergrenze? Produkt PUGkurzfristig = kv = 54 € X: Produkt PUGkurzfristig = kv = 62 € Y: 2.2 Langfristige Preisuntergrenze https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014698/ Seite 13 von 49 IV. Verfahren der Kosten- und Leistungsrechnung zur Lösung unter…lemstellungen und zur Entscheidungsvorbereitung - NWB Datenbank 196 03.03.24, 20:17 Langfristig gesehen müssen alle Kosten durch die erzielten Erlöse gedeckt sein, die langfristige Preisuntergrenze ist demnach erreicht, wenn der Verkaufspreis je Stück die gesamten Stückkosten, also sowohl die variablen wie auch die "xen Stückkosten, deckt. Da sich die "xen Stückkosten bei unterschiedlicher Beschäftigung verändern, ist zur Berechnung der langfristigen Preisuntergrenze eine Marktanalyse zur Ermittlung der langfristig absetzbaren Menge notwendig. Durch den Ansatz der langfristigen Preisuntergrenze können Arbeitsplätze erhalten bzw. die Absatzsituation stabilisiert werden. Das Fortbestehen des Unternehmens ist dabei auch auf lange Sicht gesichert, da für die Arbeitsleistung von Geschäftsführern bzw. Einzelunternehmern Kosten in Form von Gehältern bzw. kalkulatorischem Unternehmerlohn angesetzt werden, auf einen Gewinn kann insofern verzichtet werden. Beispiel Die Fertigung des Produktes A führt zu variablen Stückkosten in Höhe von 128 €. Die monatlichen Fixkosten betragen 48.000 €. Wie hoch ist die langfristige Preisuntergrenze, wenn mit einer langfristig absetzbaren Menge von 2.000 Stück/Monat gerechnet wird? K"x PUGlangfristig = kv + 48.000 € = langfristig 128 €/Stück absetzbare + Menge = 2.000 152 €/Stück Stück Bei einem Mehrproduktunternehmen bestehen mehrere Möglichkeiten zur Bildung von langfristigen Preisuntergrenzen, generell muss https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014698/ Seite 14 von 49 IV. Verfahren der Kosten- und Leistungsrechnung zur Lösung unter…lemstellungen und zur Entscheidungsvorbereitung - NWB Datenbank 03.03.24, 20:17 jedoch die Summe der von den Produkten erzielten Deckungsbeiträge die "xen Kosten des Unternehmens decken. Beispiel Die AB-Industrie AG produziert die 3 Produkte A, B und C. Die derzeitigen Verkaufspreise und Absatzmengen führen zu einem Gewinn in Höhe von 60.000 €. Um die Absatzmenge von Produkt C (5.000 Stück) zu stabilisieren, erwägt die Geschäftsleitung, den momentanen Verkaufspreis des Produktes C in Höhe von 90 € zu senken. Wie hoch ist die langfristige Preisuntergrenze von Produkt C, wenn die AG auf die Erzielung von Gewinn verzichtet? Betriebsergebnis Ermittlung Preissenkung = Produkt C PUGlangfristig Produkt C Absatzmenge 60.000 € = Produkt C = = 5.000 12 €/Stück Stück 90 €/Stück - 12 €/Stück = 78 €/Stück 3. Eigenfertigung oder Fremdbezug 197 Make or buy – die Entscheidung, ob ein bestimmtes Produkt selbst hergestellt (Eigenfertigung = „make“) oder von einem Lieferanten bezogen werden soll (Fremdbezug = „buy“), muss unter Berücksichtigung verschiedener Aspekte getro#en werden. Neben der jeweiligen Kostensituation spielen auch Faktoren wie Kapazitätsauslastung, Qualität oder technisches Know-how eine große Rolle. 198 Kostenunabhängige Vorteile der Eigenfertigung: https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014698/ Seite 15 von 49 IV. Verfahren der Kosten- und Leistungsrechnung zur Lösung unter…lemstellungen und zur Entscheidungsvorbereitung - NWB Datenbank 03.03.24, 20:17 Unmittelbarer Ein!uss auf die Qualität des Produktes Beschäftigungssicherung Unabhängigkeit von Lieferanten (Liefertermine, Preise) Sicherung von Know-how (kein Verlust von Betriebsgeheimnissen) Flexibilität usw. 199 Kostenunabhängige Vorteile der Fremdfertigung: Qualität (unter Umständen bei spezialisiertem Lieferanten besser) Keine Mittelbindung Risikominderung bei Stückzahlschwankungen Nutzung von Fertigungs-Know-how des Lieferanten usw. 200 Unter dem Kostengesichtspunkt müssen im kurzfristigen Entscheidungsbereich basierend auf einer bestimmten, vorhandenen Kapazität die Situationen Eigenfertigung bei freien Kapazitäten und Eigenfertigung bei ausgelasteter Kapazität unterschieden werden. Bei langfristig zu tre#enden Entscheidungen werden die Methoden der Investitionsrechnung herangezogen, wobei hier die Gestaltung des betrieblichen Produktionsapparates, die Durchführung oder Unterlassung von Investitionen, also die Kapazität und somit auch die Höhe der "xen Kosten im Vordergrund steht. 3.1 Kostenvergleich Eigenfertigung – Fremdbezug bei freien Kapazitäten 201 Sofern aufgrund der freien Kapazitäten die Eigenfertigung mit den bereits vorhandenen Betriebsmitteln möglich ist, ist die Eigenfertigung https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014698/ Seite 16 von 49 IV. Verfahren der Kosten- und Leistungsrechnung zur Lösung unter…lemstellungen und zur Entscheidungsvorbereitung - NWB Datenbank 03.03.24, 20:17 dem Fremdbezug vorzuziehen, wenn die zusätzlich anfallenden variablen Herstellkosten je Stück geringer sind als der Bezugspreis je Stück. Sind in einem Unternehmen für die Eigenfertigung eines Produktes bereits verschiedene Maschinen mit ausreichender Kapazität vorhanden, sollte die Produktion auf der Maschine erfolgen, die die geringsten variablen Kosten verursacht. Die "xen Kosten müssen bei der Kostenkalkulation der Eigenfertigung außer Ansatz bleiben, da sie unabhängig von der Entscheidung für Eigenfertigung oder Fremdbezug in gleicher Höhe anfallen. 202 Für die Ermittlung der variablen Herstellkosten/Stück gilt: Fertigungsmaterial/Stück + variable Materialgemeinkosten + Fertigungslöhne/Stück + variable Fertigungsgemeinkosten = variable Herstellkosten/Stück Zu beachten ist, dass sich die Fertigungslöhne bei Unterbeschäftigung mit vollem Lohnausgleich wie "xe Kosten verhalten, in diesem Fall sind die Fertigungslöhne nicht in die Berechnung der variablen Herstellkosten mit einzubeziehen, da durch die zusätzliche Produktion keine höheren Lohnkosten anfallen. 203 Der Bezugspreis/Stück bei Fremdbezug wird wie folgt kalkuliert: Listeneinkaufspreis https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014698/ Seite 17 von 49 IV. Verfahren der Kosten- und Leistungsrechnung zur Lösung unter…lemstellungen und zur Entscheidungsvorbereitung - NWB Datenbank - Liefererrabatt = Zieleinkaufspreis - Liefererskonto = Bareinkaufspreis + Bezugskosten = Bezugspreis 03.03.24, 20:17 Beispiel Die AB-Industrie AG bezieht Motorengehäuse zu folgenden Konditionen von einem Lieferanten: Listeneinkaufspreis/Stück 75,00 € Liefererrabatt 12 % Liefererskonto 3% (Skontogewährung bei Zahlung innerhalb von 10 Tagen, innerhalb von 30 Tagen ohne Abzug) Bezugskosten/Stück 3,80 € Aufgrund der schlechten Auftragslage erwägt die AB-Industrie AG, die Motorengehäuse unter folgenden Bedingungen selbst zu fertigen: Fertigungsmaterial/Stück 38,00 € Fertigungslöhne/Stück 25,00 € 20 % (davon Materialgemeinkostenzuschlagssatz gelten 30 % als https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014698/ Seite 18 von 49 IV. Verfahren der Kosten- und Leistungsrechnung zur Lösung unter…lemstellungen und zur Entscheidungsvorbereitung - NWB Datenbank 03.03.24, 20:17 variabel) 140 % (davon Fertigungsgemeinkostenzuschlagssatz gelten 40 % als variabel) Es besteht Unterbeschäftigung bei vollem Lohnausgleich. Ist die Umstellung auf Eigenfertigung unter Kostengesichtspunkten zu empfehlen? Lösung Kosten Fremdbezug: Listeneinkaufspreis - Liefererrabatt = Zieleinkaufspreis - Liefererskonto = Bareinkaufspreis + Bezugskosten = Bezugspreis 75,00 € 12 % 9,00 € 66,00 € 3% 1,98 € 64,02 € 3,80 € 67,82 € Kosten Eigenfertigung: Fertigungsmaterial/Stück + variable 38,00 € 6% 2,28 € 56 % 14,00 € Materialgemeinkosten + variable https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014698/ Seite 19 von 49 IV. Verfahren der Kosten- und Leistungsrechnung zur Lösung unter…lemstellungen und zur Entscheidungsvorbereitung - NWB Datenbank 03.03.24, 20:17 Fertigungsgemeinkosten = variable 54,28 € Herstellkosten/Stück Erläuterung: variabler Materialgemeinkostenzuschlagssatz (30 % von 20 %) = 20 % × 0,3 = 6 % variabler Fertigungsgemeinkostenzuschlagssatz (40 % von 140 %) = 140 % × 0,4 = 56 % Während die Fertigungslöhne aufgrund der Unterbeschäftigung mit vollem Lohnausgleich bei der Berechnung der variablen Herstellkosten je Stück nicht berücksichtigt werden dürfen, dienen sie dennoch als Zuschlagsgrundlage für die Ermittlung der variablen Fertigungsgemeinkosten (56 % von 25,00 € = 14,00 €). - Kosten Fremdbezug 67,82 € Kosten 54,28 € Eigenfertigung = Vorteil 13,54 € Eigenfertigung → Eigenfertigung ist zu empfehlen. 3.2 Kostenvergleich Eigenfertigung – Fremdbezug bei ausgelasteten Kapazitäten 204 Erwägt ein Unternehmen die Eigenfertigung eines bislang fremd bezogenen Produktes, obwohl die Kapazitäten ausgelastet sind, kann aufgrund der https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014698/ Seite 20 von 49 IV. Verfahren der Kosten- und Leistungsrechnung zur Lösung unter…lemstellungen und zur Entscheidungsvorbereitung - NWB Datenbank 03.03.24, 20:17 Engpasssituation ein bisher selbst gefertigtes Erzeugnis entweder nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr produziert werden. Unter diesen Umständen müssen bei den Kosten der Eigenfertigung neben den variablen Herstellkosten je Stück auch die Opportunitätskosten berücksichtigt werden, da mit der Entscheidung für die Alternative Eigenfertigung des bislang fremd bezogenen Produktes der Deckungsbeitrag eines bisher selbst gefertigten, aber nun verdrängten Erzeugnisses verloren geht. Aufgrund des vorhandenen Engpasses ist dabei der relative Deckungsbeitrag heranzuziehen. 205 Bei Vorliegen eines betrieblichen Engpasses (z. B. bei nicht ausreichender Maschinenkapazität, Personalmangel oder Lieferschwierigkeiten von Rohsto#en) muss für unternehmerische Entscheidungen der relative Deckungsbeitrag, also der auf die Engpasseinheit bezogene Deckungsbeitrag der einzelnen Produkte herangezogen werden. Dabei gilt: absoluter relativer Stückdeckungsbeitrag Deckungsbeitrag = Engpassbeanspruchung Beispiel Die AB-Industrie AG stellt die Produkte A, B und C her. Es gelten folgende Daten: A B C Verkaufspreis 75 € 68 € 82 € variable 55 € 54 € 52 € Stückkosten https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014698/ Seite 21 von 49 IV. Verfahren der Kosten- und Leistungsrechnung zur Lösung unter…lemstellungen und zur Entscheidungsvorbereitung - NWB Datenbank Fertigungszeit/Stück 4 Minuten 2 Minuten 03.03.24, 20:17 15 Minuten Wie hoch ist der relative Deckungsbeitrag/Minute der Produkte A, B und C? A B C p 75 € 68 € 82 € - kv 55 € 54 € 52 € = db 20 € 14 € 30 € : Fertigungszeit 4 Minuten 2 Minuten 15 Minuten = relativer db 5€ 7€ 2€ (je Min.) → Produkt B mit dem niedrigsten absoluten Stückdeckungsbeitrag erwirtschaftet aufgrund der geringen Fertigungszeit den höchsten relativen Deckungsbeitrag. → Produkt C mit dem höchsten absoluten Stückdeckungsbeitrag erwirtschaftet aufgrund der langen Fertigungszeit den niedrigsten relativen Deckungsbeitrag. 206 Die Kosten der Eigenfertigung bei ausgelasteten Kapazitäten werden demnach wie folgt ermittelt: Fertigungsmaterial/Stück + variable Materialgemeinkosten + Fertigungslöhne/Stück https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014698/ Seite 22 von 49 IV. Verfahren der Kosten- und Leistungsrechnung zur Lösung unter…lemstellungen und zur Entscheidungsvorbereitung - NWB Datenbank + 03.03.24, 20:17 variable Fertigungsgemeinkosten = variable Herstellkosten/Stück + Opportunitätskosten („verdrängter db“) = Gesamtkosten/Stück Die "xen Kosten bleiben auch hier unberücksichtigt. Beispiel Die AB-Industrie AG produziert die Bauteile 1802, 1506 und 1012. Die Geschäftsleitung erwägt, das bislang fremd bezogene Bauteil 2502 in die eigene Fertigung aufzunehmen. Aufgrund der Engpasssituation in der Qualitätskontrolle könnte bei Eigenfertigung des Bauteils 2502 das Bauteil 1802 nicht mehr produziert werden. Folgende Daten sind bekannt: Bauteil 2502: Bezugspreis 90,76 €/Stück variable 54,48 €/Stück Herstellkosten gesamte 124,78 €/Stück Herstellkosten Zeitbedarf 6 Minuten/Stück Qualitätskontrolle Bauteil 1802: Verkaufspreis https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014698/ 56,85 €/Stück Seite 23 von 49 IV. Verfahren der Kosten- und Leistungsrechnung zur Lösung unter…lemstellungen und zur Entscheidungsvorbereitung - NWB Datenbank variable 03.03.24, 20:17 40,05 €/Stück Herstellkosten gesamte 91,72 €/Stück Herstellkosten Zeitbedarf 4 Minuten/Stück Qualitätskontrolle Ist die Eigenfertigung des Bauteils 2502 unter Kostengesichtspunkten sinnvoll? Lösung Ermittlung der Opportunitätskosten bei Verdrängung des Bauteils 1802 aus der Produktion: Bauteil 1802: p 56,85 € - kv 40,05 € = db absolut 16,80 € : Zeitbedarf 4 Min. Qualitätskontrolle Bauteil 1802 = db relativ (je Min.) 4,20 € × Zeitbedarf 6 Min. Qualitätskontrolle Bauteil 2502 = Opportunitätskosten 25,20 € (verdrängter db) Erläuterung: https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014698/ Seite 24 von 49 IV. Verfahren der Kosten- und Leistungsrechnung zur Lösung unter…lemstellungen und zur Entscheidungsvorbereitung - NWB Datenbank 03.03.24, 20:17 Bei Verdrängung des Bauteils 1802 aus dem Fertigungsprogramm geht pro Stück ein Deckungsbeitrag in Höhe von 16,80 € verloren. Aufgrund der Engpasssituation muss zur Berechnung der Opportunitätskosten der relative Deckungsbeitrag je Minute herangezogen werden, da der Zeitbedarf der Bauteile 1802 und 2502 in der Engpassstelle Qualitätskontrolle unterschiedlich ist. Die Produktion von einem Bauteil 2502 verdrängt somit einen Deckungsbeitrag von Bauteil 1802 in Höhe von 25,20 € (6 Minuten × 4,20 €/Minute). Kosten Eigenfertigung Bauteil 2502: variable 54,48 € Herstellkosten je Stück + Opportunitätskosten 25,20 € = Kosten 79,68 € Eigenfertigung Bei den Herstellkosten ist lediglich der variable Teil anzusetzen, da die in den gesamten Herstellkosten enthaltenen "xen Kosten unabhängig von der Entscheidung Eigenfertigung oder Fremdbezug anfallen. Gegenüberstellung Kosten Eigenfertigung – Kosten Fremdbezug: Kosten 90,76 € Fremdbezug - Kosten 79,68 € Eigenfertigung = Vorteil 11,08 € Eigenfertigung https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014698/ Seite 25 von 49 IV. Verfahren der Kosten- und Leistungsrechnung zur Lösung unter…lemstellungen und zur Entscheidungsvorbereitung - NWB Datenbank 03.03.24, 20:17 → Eigenfertigung des Bauteils 2502 ist zu empfehlen. Die Verdrängung des Bauteils 1802 aus der Eigenfertigung führt bei Aufrechterhaltung des Sortiments zum Fremdbezug dieses Bauteils. Die Kontrollrechnung bezüglich Eigenfertigung – Fremdbezug des Bauteils 1802 müsste folglich unter Berücksichtigung der soeben ermittelten vorteilhaften Eigenfertigung des Bauteils 2502 unter Kostengesichtspunkten einen Vorteil bei Fremdbezug des Bauteils 1802 ergeben. Als Grundlage für die Kontrollrechnung werden grundsätzlich die bekannten Daten (s. o.) herangezogen, da aber nun unterstellt wird, dass das Bauteil 2502 selbst gefertigt und das Bauteil 1802 fremd bezogen wird, gilt: Bauteil Verkaufspreis 90,76 €/Stück Bezugspreis 56,85 €/Stück 2502: Bauteil 1802: Kontrollrechnung: Ermittlung der Opportunitätskosten bei Verdrängung des Bauteils 2502 aus der Eigenfertigung: Bauteil 2502: p 90,76 € - kv 54,48 € = db absolut 36,28 € : Zeitbedarf 6 Min. Qualitätskontrolle https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014698/ Seite 26 von 49 IV. Verfahren der Kosten- und Leistungsrechnung zur Lösung unter…lemstellungen und zur Entscheidungsvorbereitung - NWB Datenbank 03.03.24, 20:17 Bauteil 2502 = db relativ (je Min.) 6,05 € × Zeitbedarf 4 Min. Qualitätskontrolle Bauteil 1802 = Opportunitätskosten 24,20 € (verdrängter db) Kosten Eigenfertigung Bauteil 1802: variable 40,05 € Herstellkosten je Stück + Opportunitätskosten 24,20 € = Kosten 64,25 € Eigenfertigung Gegenüberstellung Kosten Eigenfertigung – Kosten Fremdbezug: Kosten 56,85 € Fremdbezug - Kosten 64,25 € Eigenfertigung = Nachteil Eigenfertigung 7,40 € → Fremdbezug des Bauteils 1802 ist zu empfehlen. Wie erwartet führt die Kontrollrechnung zu dem Ergebnis, dass ein Fremdbezug des https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014698/ Seite 27 von 49 IV. Verfahren der Kosten- und Leistungsrechnung zur Lösung unter…lemstellungen und zur Entscheidungsvorbereitung - NWB Datenbank 03.03.24, 20:17 Bauteils 1802 der Eigenfertigung vorzuziehen ist. Berücksichtigt man bei der Kontrollrechnung den unterschiedlichen Zeitbedarf der Bauteile, kommt man zu folgendem Ergebnis: Nachteil -7,40 € Eigenfertigung Bauteil 1802 pro Stück : Zeitbedarf 4 Min. Qualitätskontrolle = Nachteil -1,85 € Eigenfertigung Bauteil 1802 pro Minute × Zeitbedarf 6 Min. Qualitätskontrolle Bauteil 2502 = Nachteil Eigenfertigung Bauteil 1802 in 6 Minuten -11,10 € Vorteil Eigenfertigung Bauteil 2502 pro Stück 3.3 Kostenvergleich Eigenfertigung – Fremdbezug bei langfristigen Entscheidungen 207 Stellt sich in einem Unternehmen die Frage, ob ein bestimmtes Produkt auf lange Sicht fremd bezogen oder selbst produziert werden soll, muss geprüft werden, ab welcher Menge die Eigenfertigung, bei der zwar "xe Kosten, aber niedrigere variable https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014698/ Seite 28 von 49 IV. Verfahren der Kosten- und Leistungsrechnung zur Lösung unter…lemstellungen und zur Entscheidungsvorbereitung - NWB Datenbank 03.03.24, 20:17 Stückkosten anfallen, kostengünstiger ist als der Fremdbezug, der zwar keine "xen Kosten verursacht, jedoch mit höheren variablen Stückkosten (= Bezugspreis) verbunden ist. Die kritische Produktionsmenge wird durch Gleichsetzen der Kostenfunktion bei Eigenfertigung mit der Kostenfunktion bei Fremdbezug ermittelt. Dabei gilt: Kostenfunktion bei K(x) = K"x + kv × x K(x) = kv × x Eigenfertigung: Kostenfunktion bei Fremdbezug: Beispiel Die ABC GmbH will künftig das Bauteil Y, welches in das Endprodukt Z eingebaut wird, herstellen. Die für die Produktion notwendige und neu anzuscha#ende Maschine verursacht "xe Kosten pro Jahr in Höhe von 325.000 €, an variablen Stückkosten fallen 22 € an. Das Bauteil Y kann zu einem Bezugspreis in Höhe von 35 € fremd bezogen werden. Ab welcher Produktionsmenge ist die Eigenfertigung dem Fremdbezug vorzuziehen? Kostenfunktion K(x) = 35 x K(x) = 325.000 + 22 x bei Fremdbezug: Kostenfunktion bei Eigenfertigung: Ermittlung der kritischen Menge: https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014698/ Seite 29 von 49 IV. Verfahren der Kosten- und Leistungsrechnung zur Lösung unter…lemstellungen und zur Entscheidungsvorbereitung - NWB Datenbank 35 = 325.000 + 22 x x 03.03.24, 20:17 22 x 13 = 325.000 x x : 13 = 25.000 Bei einer Produktionsmenge von mehr als 25.000 Stück ist die Eigenfertigung des Bauteils Y kostengünstiger als der Fremdbezug , bis 25.000 Stück überwiegt bei der Eigenfertigung der Nachteil der "xen Kosten. Bei einer Produktionsmenge von 25.000 Stück sind Eigenfertigung und Fremdbezug kostengleich. 3.4 Eigenfertigung – Verschiedene Investitionsalternativen bei langfristigen Entscheidungen 208 Erwägt ein Unternehmen eine Erweiterungs- oder Ersatzinvestition und stehen dabei verschiedene Maschinen zur Auswahl, müssen aufgrund der Langfristigkeit auch die "xen Kosten in die Entscheidung mit einbezogen werden. Die aus kostenrechnerischer Sicht günstigere Maschine wird unter Berücksichtigung der langfristig geplanten Absatzmenge durch Gleichsetzen der Kostenfunktionen ermittelt. Bei der so errechneten kritischen Produktionsmenge verursachen die zur Auswahl stehenden Alternativen die gleichen Kosten. 209 Für die optimale Maschinenauswahl gilt: geplante Absatzmenge < kritische Produktionsmenge https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014698/ Seite 30 von 49 IV. Verfahren der Kosten- und Leistungsrechnung zur Lösung unter…lemstellungen und zur Entscheidungsvorbereitung - NWB Datenbank 03.03.24, 20:17 → Maschine mit den geringeren Fixkosten und den höheren variablen Stückkosten ist kostengünstiger geplante Absatzmenge > kritische Produktionsmenge → Maschine mit den höheren Fixkosten und den geringeren variablen Stückkosten ist kostengünstiger Beispiel Für eine Erweiterungsinvestition liegen der ABIndustrie AG zwei Angebote vor: Maschine I Fixkosten/Monat Maschine II 26.000 € 74.000 € 37 € 22 € variable Stückkosten Für welche der beiden Maschinen sollte sich die AB-Industrie AG entscheiden, wenn langfristig mit einer Absatzmenge von 3.500 Stück/Monat gerechnet wird? K(x) Maschine = 26.000 + 37 x = 74.000 + 22 x I K(x) Maschine II Ermittlung der kritischen Produktionsmenge: K(x) Maschine = K(x) Maschine II = 74.000 + I 26.000 + 37 x https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014698/ I - 26.000; - 22 x 22 x Seite 31 von 49 IV. Verfahren der Kosten- und Leistungsrechnung zur Lösung unter…lemstellungen und zur Entscheidungsvorbereitung - NWB Datenbank 15 x = 48.000 x = 3.200 03.03.24, 20:17 I : 15 → Bei einer Produktionsmenge von 3.200 Stück arbeiten Maschine I und Maschine II kostengleich und verursachen Gesamtkosten in Höhe von 144.400 €. → geplante Absatzmenge 3.500 Stück > kritische Produktionsmenge 3.200 Stück: Entscheidung für Maschine II, da aufgrund der hohen Absatzmenge der Nachteil der höheren Fixkosten durch den Vorteil der niedrigeren variablen Stückkosten aufgehoben wird. Der nachfolgenden Gra"k liegen diese Werte zugrunde: Kv Menge K"x kv Maschine Maschine Maschine I I I (kv × Menge) K Maschine I (K"x + Kv) K"x kv Maschine Maschine II II Kv K Masch. II Maschine (kv × II Men.) (K"x+ Kv) 0 26.000 € 37 € 0€ 26.000 € 74.000 € 22 € 0€ 74.000 € 1.600 26.000 € 37 € 59.200 € 85.200 € 74.000 € 22 € 35.200 € 109.200 € 3.200 26.000 € 37 € 118.400 € 144.400 € 74.000 € 22 € 70.400 € 144.400 € 4.800 26.000 € 37 € 177.600 € 203.600 € 74.000 € 22 € 105.600 € 179.600 € 6.400 26.000 € 37 € 236.800 € 262.800 € 74.000 € 22 € 140.800 € 214.800 € ABB. 22: Kritische Produktionsmenge https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014698/ Seite 32 von 49 IV. Verfahren der Kosten- und Leistungsrechnung zur Lösung unter…lemstellungen und zur Entscheidungsvorbereitung - NWB Datenbank 03.03.24, 20:17 4. Optimales Produktionsprogramm 210 Ziel eines jeden Unternehmens ist es, das Produktions- und Absatzprogramm zu optimieren und auf die rentabelsten Erzeugnisse auszurichten, damit ein maximales Betriebsergebnis erzielt wird. Demnach richtet sich die Rangfolge, in der die Erzeugnisse hergestellt werden, nach der Höhe der jeweils von ihnen erwirtschafteten Deckungsbeiträge. 4.1 Optimales Produktionsprogramm ohne betrieblichen Engpass 211 Sofern ein Betrieb über ausreichende Produktionskapazität verfügt und bei Leistungserstellung keine betrieblichen Engpässe z. B. durch die Beanspruchung von Maschinen, Anlagen, Materialien oder Mitarbeitern bestehen, wird das optimale Produktionsprogramm nach der Höhe des absoluten Deckungsbeitrages je Stück bestimmt. Dabei wird zuerst das Produkt mit dem höchsten absoluten Stückdeckungsbeitrag bis zur maximalen Absatzmenge produziert, anschließend das Produkt mit dem zweithöchsten absoluten Stückdeckungsbeitrag usw. Produkte mit einem negativen absoluten Stückdeckungsbeitrag werden nicht in die Produktion aufgenommen, es sei denn, es bestehen Lieferverträge, die eine Produktion der vereinbarten Liefermengen notwendig machen. Beispiel Für die Produkte A, B, C und D sind folgende https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014698/ Seite 33 von 49 IV. Verfahren der Kosten- und Leistungsrechnung zur Lösung unter…lemstellungen und zur Entscheidungsvorbereitung - NWB Datenbank 03.03.24, 20:17 Daten bekannt: A B C D Verkaufspreis 25 € 18 € 10 € 28 € variable 10 € 14 € 12 € 21 € 200 120 100 150 Stück Stück Stück Stück Stückkosten Absatzmenge Wie lautet das optimale Produktionsprogramm, wenn in dem Unternehmen keine betrieblichen Engpässe vorliegen und für das Produkt C ein Liefervertrag über 20 Stück besteht? Wie hoch ist das Betriebsergebnis, wenn "xe Kosten in Höhe von 2.800 € anfallen? Lösung Ermittlung der absoluten Stückdeckungsbeiträge → Produktionsrangfolge: A B C D p 25 € 18 € 10 € 28 € - kv 10 € 14 € 12 € 21 € = db 15 € 4€ -2€ 7€ Rangfolge 1 3 4 2 Optimales Produktionsprogramm: Produkt https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014698/ → 200 Stück Seite 34 von 49 IV. Verfahren der Kosten- und Leistungsrechnung zur Lösung unter…lemstellungen und zur Entscheidungsvorbereitung - NWB Datenbank 03.03.24, 20:17 A Produkt → 150 Stück → 120 Stück → 20 Stück D Produkt B Produkt C Ermittlung des Betriebsergebnisses: Produkt A db Menge 15 € 200 DB 3.000 € Stück D 7€ 150 1.050 € Stück B 4€ 120 480 € Stück C -2€ 20 Stück - 40 € Summe 4.490 € DB - K"x 2.800 € BE 1.690 € 4.2 Optimales Produktionsprogramm mit betrieblichem Engpass 212 Reicht die vorhandene Kapazität nicht aus, alle Produkte in der absetzbaren Menge zu produzieren, spricht man von einem betrieblichen Engpass. Die Produktionsrangfolge richtet sich dann nach der https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014698/ Seite 35 von 49 IV. Verfahren der Kosten- und Leistungsrechnung zur Lösung unter…lemstellungen und zur Entscheidungsvorbereitung - NWB Datenbank 03.03.24, 20:17 Höhe des relativen Deckungsbeitrages bezogen auf die jeweilige Engpasseinheit. Das optimale Produktionsprogramm bei Engpasssituation wird wie folgt ermittelt: 1. Berechnung der absoluten Stückdeckungsbeiträge 2. Ermittlung der relativen Deckungsbeiträge und Festlegung der Produktionsrangfolge 3. Verteilung der Engpasskapazität auf die Produkte gemäß der Produktionsrangfolge (unter Berücksichtigung der Absatzhöchstmengen und etwaiger Mindestproduktionsmengen aufgrund von Lieferverp!ichtungen) Beispiel Die ABC GmbH produziert die Produkte A, B, C und D, die alle eine Engpasskostenstelle mit einer monatlichen Kapazität von 560 Stunden durchlaufen müssen. Folgende Daten liegen für den kommenden Monat vor: Absatzhöchstmenge Verkaufspreis variable Stückkosten Fertigungszeit/Stück A B C D 500 400 600 300 Stück Stück Stück Stück 320 € 448 € 288 € 420 € 200 € 240 € 204 € 228 € 20 32 16 24 Min. Min. Min. Min. Für das Produkt C besteht aus einem nicht kündbaren Vorvertrag eine Lieferverp!ichtung https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014698/ Seite 36 von 49 IV. Verfahren der Kosten- und Leistungsrechnung zur Lösung unter…lemstellungen und zur Entscheidungsvorbereitung - NWB Datenbank 03.03.24, 20:17 über 320 Stück. Wie hoch ist das Betriebsergebnis unter Berücksichtigung des optimalen Produktionsprogramms (monatliche Fixkosten 187.000 €)? Lösung Zeitbedarf bei Produktion der Absatzhöchstmenge: A B C D 500 400 600 300 Stück Stück Stück Stück 20 32 16 24 Min. Min. Min. Min. 10.000 12.800 9.600 7.200 Min. Min. Min. Min. Absatzmenge Fertigungszeit/Stück Zeitbedarf/Produkt Zeitbedarf/insgesamt 39.600 Min. (= 660 Stunden) → Engpass, da lediglich 560 Stunden (= 33.600 Minuten) zur Verfügung stehen. Ermittlung der absoluten Stückdeckungsbeiträge sowie der relativen Deckungsbeiträge je Minute → Produktionsrangfolge: A B C D p 320 € 448 € 288 € 420 € - kv 200 € 240 € 204 € 228 € = db absolut 120 € 208 € 84 € 192 € : Fertigungszeit 20 32 16 24 Min. Min. Min. Min. https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014698/ Seite 37 von 49 IV. Verfahren der Kosten- und Leistungsrechnung zur Lösung unter…lemstellungen und zur Entscheidungsvorbereitung - NWB Datenbank = db relativ (je 6,00 € 6,50 € 5,25 € 8,00 € 3 2 4 1 03.03.24, 20:17 Min.) Rangfolge Optimales Produktionsprogramm bei einer vorhandenen Kapazität von 33.600 Minuten: Produkt Menge Kapazitätsbedarf Restkapazität in Minuten in Minuten 320 C Stück 5.120 28.480 7.200 21.280 12.800 8.480 8.480 0 300 D Stück 400 B Stück 424 A Stück Erläuterung: Produkt C: Aufnahme in das Produktionsprogramm trotz Rangfolge 4 aufgrund der Lieferverp!ichtung in Höhe von 320 Stück. Kapazitätsbedarf: 320 Stück × 16 Minuten/Stück = 5.120 Minuten Restkapazität: 33.600 Minuten - 5.120 Minuten = 28.480 Minuten Produkt D und B: Beide Produkte werden mit der Absatzhöchstmenge in das optimale Produktionsprogramm aufgenommen, da noch https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014698/ Seite 38 von 49 IV. Verfahren der Kosten- und Leistungsrechnung zur Lösung unter…lemstellungen und zur Entscheidungsvorbereitung - NWB Datenbank 03.03.24, 20:17 ausreichend Kapazität zur Verfügung steht (Ermittlung Kapazitätsbedarf und Restkapazität analog Produkt C). Produkt A: Um die Absatzhöchstmenge von A zu produzieren wäre eine Kapazität von 10.000 Minuten (= 500 Stück × 20 Minuten/Stück) notwendig, es steht jedoch lediglich eine Restkapazität von 8.480 Minuten zur Verfügung. → Produkt A kann nur eingeschränkt in das Produktionsprogramm aufgenommen werden. Ermittlung Produktionsmenge A: Restkapazität 8.480 Minuten : 20 Minuten/Stück = 424 Stück Produkt C kann über die Lieferverp!ichtung hinaus aufgrund des bestehenden Engpasses nicht im optimalen Produktionsprogramm berücksichtigt werden. Ermittlung des Betriebsergebnisses: Produkt C db 84 € Menge 320 DB 26.880 € Stück D 192 € 300 57.600 € Stück B 208 € 400 83.200 € Stück A 120 € 424 50.880 € Stück Summe 218.560 € DB https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014698/ - K"x 187.000 € BE 31.560 € Seite 39 von 49 IV. Verfahren der Kosten- und Leistungsrechnung zur Lösung unter…lemstellungen und zur Entscheidungsvorbereitung - NWB Datenbank 03.03.24, 20:17 5. Sortimentsauswahl mithilfe von Verfahren der Kosten- und Leistungsrechnung 5.1 Aufnahme neuer Produkte 213 Die Entscheidung, ob ein neues Produkt in das Produktionsprogramm aufgenommen werden soll, richtet sich bei freien Kapazitäten nach dem absoluten Stückdeckungsbeitrag, bei Kapazitätsengpässen nach dem relativen Deckungsbeitrag je Engpasseinheit. 214 Demnach gilt bei freien Kapazitäten: db neues Produkt → >0 db neues Produkt = Aufnahme in das Produktionsprogramm (Verbesserung des Betriebsergebnisses) → 0 Aufnahme in das Produktionsprogramm zu empfehlen (Betriebsergebnis unverändert, aber Beschäftigungssicherung) db neues Produkt 215 → variable Stückkosten Annahme des Zusatzauftrages (Verbesserung des Betriebsergebnisses) Preis des Zusatzauftrages = → variable Stückkosten Annahme des Zusatzauftrages empfehlenswert (keine Veränderung des Betriebsergebnisses, aber Sicherung von Arbeitsplätzen und Kundenzufriedenheit) Preis des Zusatzauftrages < variable Stückkosten → Ablehnung des Zusatzauftrages (Verschlechterung des Betriebsergebnisses) 217 Fixe Kosten werden nicht in die Überlegung, ob ein Zusatzauftrag angenommen werden soll, mit einbezogen, da diese ohnehin anfallen und bei freien Kapazitäten die "xen Kosten durch den Zusatzauftrag nicht steigen. Beispiel Die AB-Industrie AG produziert Motoren für Waschmaschinen (Typ HGW 2011 und Typ URW 3685). Folgende Daten liegen aus der Abrechnungsperiode Januar vor: https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014698/ Seite 42 von 49 IV. Verfahren der Kosten- und Leistungsrechnung zur Lösung unter…lemstellungen und zur Entscheidungsvorbereitung - NWB Datenbank HGW URW 2011 3685 p 320 € 370 € - kv 280 € 320 € = db 40 € 50 € × Menge 1.400 1.200 Stück Stück 56.000 € 60.000 € = DB Summe 03.03.24, 20:17 116.000 € DB - K"x 100.000 € = BE 16.000 € Ein Kunde wäre bereit, einen Auftrag über 500 Motoren des Typs URW 3685 zu erteilen, wenn ihm ein Preis von 340 €/Stück gewährt wird. Ist die Annahme des Zusatzauftrages zu empfehlen, wenn die monatliche Kapazität je Motorentyp 1.800 Stück beträgt und abgesehen vom Zusatzauftrag die gleiche Absatzlage wie im Januar vorliegt? Wie würde sich die Annahme auf das Betriebsergebnis auswirken? Lösung Der Zusatzauftrag sollte angenommen werden, da der erzielbare Verkaufspreis in Höhe von 340 €/Stück die variablen Stückkosten in Höhe von 320 €/Stück übersteigt und somit ein positiver Deckungsbeitrag erwirtschaftet wird: https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014698/ Seite 43 von 49 IV. Verfahren der Kosten- und Leistungsrechnung zur Lösung unter…lemstellungen und zur Entscheidungsvorbereitung - NWB Datenbank 03.03.24, 20:17 URW 3685 pZusatzauftrag 340 € - kv 320 € = dbZusatzauftrag 20 € × Menge 500 Stück = DBZusatzauftrag 10.000 € Die Annahme des Zusatzauftrages führt zu einer Verbesserung des Betriebsergebnisses um 10.000 €, das neue Betriebsergebnis beträgt demnach 26.000 €. Fragen 1.) Welches Ziel verfolgt die Break-evenAnalyse? Mithilfe der Break-even-Analyse kann die Absatzmenge ermittelt werden, bei der die Gesamtkosten durch die Gesamterlöse gerade gedeckt sind, also ein Betriebsergebnis von Null erzielt wird (Tz. 184). 2.) Wie wird die Gewinnschwellenmenge in einem Einproduktbetrieb ermittelt? Gewinnschwellenmenge = https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014698/ K"x (Tz. 187) db Seite 44 von 49 IV. Verfahren der Kosten- und Leistungsrechnung zur Lösung unter…lemstellungen und zur Entscheidungsvorbereitung - NWB Datenbank 3.) 03.03.24, 20:17 Wie verändert sich die Gewinnschwellenmenge, wenn die Verkaufspreise steigen? Die Gewinnschwellenmenge sinkt, da bei einem höheren Verkaufspreis ein größerer Stückdeckungsbeitrag erwirtschaftet wird (Tz. 188 im Umkehrschluss). 4.) Was versteht man unter einer Deckungsbeitragsmarge? Die Deckungsbeitragsmarge drückt den prozentualen Anteil des Stückdeckungsbeitrags vom Verkaufspreis bzw. des Gesamtdeckungsbeitrags von den Umsatzerlösen eines Produktes aus (Tz. 189). 5.) Grenzen Sie die kurzfristige von der langfristigen Preisuntergrenze ab. PUGkurzfristig – Verkaufspreis deckt nur variable Kosten (Tz. 195) PUGlangfristig – Verkaufspreis deckt "xe und variable Kosten (= Stückkosten) (Tz. 196) 6.) Was haben die Gewinnschwellenmenge und die langfristige Preisuntergrenze gemeinsam? Wodurch unterscheiden sie sich? Gemeinsamkeit: Die Kosten sind vollständig durch die Erlöse gedeckt, das Betriebsergebnis beträgt Null. Unterschied: Bei der Gewinnschwellenmenge ist der Verkaufspreis gegeben, die Menge wird gesucht. Dagegen ist bei der langfristigen Preisuntergrenze die Menge gegeben und der Verkaufspreis wird gesucht. (Tz. 186 und 196) 7.) Welche kostenunabhängigen Vorteile bietet die Eigenfertigung? Nennen Sie drei Beispiele. https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014698/ Seite 45 von 49 IV. Verfahren der Kosten- und Leistungsrechnung zur Lösung unter…lemstellungen und zur Entscheidungsvorbereitung - NWB Datenbank 03.03.24, 20:17 Unmittelbarer Ein#uss auf die Produktqualität Beschäftigungssicherung Unabhängigkeit vom Lieferanten (Tz. 198) 8.) Welche kostenunabhängigen Vorteile bietet der Fremdbezug? Nennen Sie drei Beispiele. Qualität (bei Spezial"rma) keine Mittelbindung Flexibilität bei Kapazitätsengpässen (Tz. 199) 9.) Unter welcher Voraussetzung ist beim Kostenvergleich Eigenfertigung – Fremdbezug bei freien Kapazitäten die Eigenfertigung vorzuziehen? Sofern die variablen Herstellkosten/Stück geringer sind als der Bezugspreis/Stück, ist die Eigenfertigung zu bevorzugen (Tz. 201). 10.) Wonach richtet sich die optimale Maschinenauswahl, wenn in einem Unternehmen für die Fertigung eines Produktes bereits verschiedene Maschinen mit ausreichender Kapazität vorhanden sind? Die Fertigung des Produktes sollte auf der Maschine erfolgen, welche die geringsten variablen Stückkosten verursacht (Tz. 201). 11.) Inwiefern spielen Opportunitätskosten bei der Entscheidung Eigenfertigung – Fremdbezug eine Rolle? Bei den Kosten der Eigenfertigung müssen neben den variablen Herstellkosten/Stück auch die Opportunitätskosten („Kosten des entgangenen Nutzens“) berücksichtigt werden, sofern aufgrund einer https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014698/ Seite 46 von 49 IV. Verfahren der Kosten- und Leistungsrechnung zur Lösung unter…lemstellungen und zur Entscheidungsvorbereitung - NWB Datenbank 03.03.24, 20:17 Engpasssituation die Eigenfertigung nur möglich ist, wenn ein bisher selbst gefertigtes Erzeugnis nicht oder nur noch eingeschränkt produziert wird (Tz. 204). 12.) Wodurch unterscheidet sich der absolute vom relativen Deckungsbeitrag? Absoluter Deckungsbeitrag = Verkaufspreis variable Stückkosten (Tz. 176) Relativer Deckungsbeitrag = absoluter Stückdeckungsbeitrag / Engpassbeanspruchung (Tz. 205) 13.) Wie wird die kritische Produktionsmenge im Zusammenhang mit einer Erweiterungs- bzw. Ersatzinvestition ermittelt? Aufstellen und Gleichsetzen der Kostenfunktionen der Investitionsalternativen (Tz. 208) 14.) Was versteht man unter einem optimalen Produktionsprogramm? „optimal“ = Betriebsergebnismaximierung „Produktionsprogramm“ = Produktionsmengen der verschiedenen Produkte „Optimales Produktionsprogramm“ = Ausrichtung der Produktionsmengen der verschiedenen Produkte mit dem Ziel, das maximale Betriebsergebnis zu erzielen (Tz. 210) 15.) Wonach richtet sich die Ermittlung des optimalen Produktionsprogramms bei Vorliegen eines betrieblichen Engpasses? Die Höhe des relativen Deckungsbeitrags der Produkte ist entscheidend (Tz. 212). 16.) Nach welchem Kriterium richtet sich die https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014698/ Seite 47 von 49 IV. Verfahren der Kosten- und Leistungsrechnung zur Lösung unter…lemstellungen und zur Entscheidungsvorbereitung - NWB Datenbank 03.03.24, 20:17 Entscheidung bezüglich der Aufnahme neuer Produkte in das Produktionsprogramm? Freie Kapazitäten: db absolut Kapazitätsengpass: db relativ (Tz. 213) 17.) Was versteht man unter einem Zusatzauftrag? Zusatzauftrag: Annahme eines zusätzlichen Auftrages zu einem Preis unterhalb des regulären Verkaufspreises (Tz. 216) 18.) Beurteilen Sie kritisch die Annahme eines Zusatzauftrages. Pro: Kapazitätsauslastung, Betriebsergebnisverbesserung, Kundenzufriedenheit, evtl. größerer Kundenkreis Contra: Evtl. Verärgerung bisheriger Kunden, da neuer Kunde günstigeren Preis bekommt, evtl. verlangt neuer Kunde weiterhin günstigere Preiskonditionen (Tz. 216) Fundstelle(n): NWB BAAAJ-37193 1 Variable Kosten = 0, da Produktionsmenge = 0; Umsatzerlöse = 0, da Absatzmenge = 0. 2 Mithilfe der Erlösfunktion können unter Berücksichtigung des Verkaufspreises für jede beliebige Menge x die gesamten Umsatzerlöse ermittelt werden. 3 Mithilfe der Kostenfunktion können unter Berücksichtigung der "xen Gesamtkosten und der variablen Stückkosten für jede beliebige Menge x die gesamten Kosten ermittelt werden. https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014698/ Seite 48 von 49 IV. Verfahren der Kosten- und Leistungsrechnung zur Lösung unter…lemstellungen und zur Entscheidungsvorbereitung - NWB Datenbank 03.03.24, 20:17 4 5 „Kosten des entgangenen Nutzens“ 6 Di#erenz 0,02 € = Rundungsdi#erenz 7 Beispiel: Kosten Eigenfertigung bei 30.000 Stück: 325.000 € + 22 €/Stück × 30.000 Stück = 985.000 € Kosten Fremdbezug bei 30.000 Stück: 35 €/Stück × 30.000 Stück = 1.050.000 € 8 Beispiel: Kosten Eigenfertigung bei 20.000 Stück: 325.000 € + 22 €/Stück × 20.000 Stück = 765.000 € Kosten Fremdbezug bei 20.000 Stück: 35 €/Stück × 20.000 Stück = 700.000 € 9 Beispiel: Kosten Eigenfertigung bei 25.000 Stück: 325.000 € + 22 €/Stück × 25.000 Stück = 875.000 € Kosten Fremdbezug bei 25.000 Stück: 35 €/Stück × 25.000 Stück = 875.000 € 10 K(x) = K"x + kv × x 11 Maschine I: 26.000 € + 37 €/Stück × 3.200 Stück = 144.400 € Maschine II: 74.000 € + 22 €/Stück × 3.200 Stück = 144.400 € https://datenbank.nwb.de/Dokument/1014698/ Seite 49 von 49

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