Gesundheit LF 1 Prävention Gesundheitsförderung PDF
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This document discusses the different types of prevention, including primary, secondary, tertiary, and quaternary prevention, and different approaches to health education. It also outlines aspects such as nutrition and physical activity in the context of health promotion. The document is focused on health education.
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Zusammenfassung Prävention/Gesundheitsförderung 1) Definition Prävention Prävention bezeichnet alle Maßnahmen, die darauf abzielen, die Entstehung von Krankheiten zu vermeiden oder deren Verlauf zu verringern. Sie ist ein wichtiger Bestandteil der Gesundheitsförderung und umfasst...
Zusammenfassung Prävention/Gesundheitsförderung 1) Definition Prävention Prävention bezeichnet alle Maßnahmen, die darauf abzielen, die Entstehung von Krankheiten zu vermeiden oder deren Verlauf zu verringern. Sie ist ein wichtiger Bestandteil der Gesundheitsförderung und umfasst verschiedene Strategien, die auf unterschiedliche Zielgruppen und Lebenssituationen abgestimmt sind. 2) Vier arten der Prävention Primäre Prävention → Diese Form der Prävention zielt darauf ab, das Auftreten von Krankheiten zu verhindern. Dazu gehören Maßnahmen wie Schutzimpfungen, Gesunde Ernährung und die Förderung von Sport und Bewegung. Sekundär Prävention → Hierbei handelt es sich um Maßnahmen, die darauf abzielen, Krankheiten zu mildern, früh zu erkennen und zu behandeln, um deren Fortschreiten zu verhindern. Regelmäßige Versorgungsuntersuchungen sind Beispiele für sekundäre Prävention. Ein wichtiges Ziel dieser Präventionsart ist die Vorbeugung und frühzeitige Erkennung. Tertiäre Prävention → Diese Art der Prävention konzentriert sich auf die Rehabilitation und die Verhinderung von Komplikationen/Verschlimmerungen bei bereits bestehender Krankheit. Ziel ist es, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und die Gesundheit wieder herzustellen oder Rückfälle zu vermeiden. Quartäre Prävention → Diese relativ neue Form der Prävention zielt darauf ab, Überdiagnosen und Übertherapien zu vermeiden. Sie befasst sich mit der Vermeidung von unnötigen medizinischen Eingriffen und der Förderung einer informierten Entscheidungsfindung. 3) Verhaltens- und Verhältnisprävention Verhaltensprävention → Verhaltensprävention umfasst die Maßnahmen, die darauf abzielen, das individuelle Verhalten zu ändern, um gesundheitliche Risiken zu reduzieren.(Gesunde Ernährung, Bewegung, Raucherentwöhnung) Verhältnisprävention → Im Gegensatz zielt die Verhältnisprävention darauf ab, die sozialen, wirtschaftlichen und physischen Bedingungen zu verbessern, die das gesundheitsfördernde Verhalten der Menschen beeinflussen.(Zugang zu Gesundheitsdiensten, Umweltgestaltung, Bildung) 4) universelle, selektive, indizierte Prävention universelle Prävention → an gesamte Bevölkerung adressiert, unabhängig von Risikofaktoren,gesundheitsfördernde Verhaltensweisen fördern, Risikofaktoren minimieren Beispiel: Schutzimpfung selektive Prävention → an bestimmte Bevölkerungsgruppen gerichtet, für Menschen bei denen höheres Risiko erwartet wird Beispiel: Workshops für Jugendliche im Zusammenhang mit Drogen indiziert Prävention → einzelne Menschen die Krankheiten haben bzw. Probleme zeigen, individuell soll helfen fortschreiten der Erkrankung zu verhindern Beispiel: Verhaltensauffälliges Kind vor der Isolation bewahren 5) Gesundheitsförderung Definition: → Alle Menschen sollen zur Stärkung ihrer Gesundheit befähigt werden (hohes Maß an Selbstbestimmung) → Individuen + Gruppen sollen sich entfalten können → Gesundheit ist ein wesentlicher Bestandteil des Alltags → Das Verständnis von Gesundheit rückt die jeweiligen Stärken und Ressourcen in den Mittelpunkt des Interesses → Zuständigkeit der Gesundheitsförderung in allen gesellschaftlichen Bereichen Fünf zentrale Handlungsfächer: Gesundheitspolitik → Gesundheitsaspekte werden in der Politik integriert. Förderung von Gesetzen zur Verbesserung der Gesundheit Umweltgestaltung → Rahmenbedingungen sollen gesundheitsfördernd gestaltet werden. Dazu zählen psychische als auch soziale Umgebungen Menschen können dadurch mehr Selbstvertrauen im Bereich Gesundheit entwickeln. Gesundheitsdienste → sind zugänglich und qualitativ hochwertig. Sollen nicht nur Fokus auf die Behandlung von Krankheiten zielen sondern auch auf soziale, politische und ökonomische Faktoren Rücksicht nehmen. Persönliche Kompetenzen → Menschen sollen gefördert werden selbstständig ihre Gesundheit zu gestalten. Gemeinschaftliche Aktion → sozialer Zusammenhalt soll gefördert werden. Gemeinschaftsprojekte stärken das Gesundheitsbewusstsein 6) Ansätze der Gesundheitsförderung 1. Ernährung Eine ausgewogene Ernährung ist entscheidend für die Gesundheit von SchülerInnen. Schulen können durch verschiedene Maßnahmen zur Verbesserung der Ernährung beitragen: Gesunde Schulverpflegung: Die Bereitstellung von frischen, gesunden und ausgewogenen Mahlzeiten in der Schule ist ein wichtiger Schritt. Dies kann durch die Zusammenarbeit mit Ernährungsberatern und lokalen Anbietern geschehen. Ernährungsbildung: Workshops und Projekte, die SchülerInnen über gesunde Ernährung aufklären, können das Bewusstsein für gesunde Essgewohnheiten stärken. 2. Bewegung Regelmäßige körperliche Aktivität ist ein weiterer wichtiger Aspekt der Gesundheitsförderung: Sportangebote: Schulen sollten ein breites Spektrum an Sportarten anbieten, um die SchülerInnen zu motivieren, aktiv zu werden. Dies kann von traditionellen Sportarten bis hin zu neuen Trendsportarten reichen. Bewegungspausen: Kurze Bewegungseinheiten während des Unterrichts können helfen, die Konzentration zu steigern und die Gesundheit zu fördern. 3. Psychische Gesundheit Die psychische Gesundheit ist ebenso wichtig wie die körperliche Gesundheit. Schulen können folgende Maßnahmen ergreifen: Präventionsprogramme: Programme zur Stressbewältigung und zur Förderung der Resilienz können SchülerInnen helfen, besser mit Herausforderungen umzugehen. Beratungsangebote: Die Bereitstellung von psychologischer Unterstützung und Beratung kann SchülerInnen in schwierigen Zeiten helfen. 7) Empowerment → Menschen sollen befähigt werden durch Selbststärkung ihr Leben selbst zu bewältigen und Ressourcen aufzubauen. Menschen werden also in die Entscheidungsprozess miteinbezogen Fördernde Punkte: Bildung: Zusammenhang zwischen Verhalten und Gesundheit erschließen - Sozialkontakte: Bildung von Netzwerken zum Austausch. Orientierung: Angebote und Unterstützungsmaßnahmen werden genutzt. Selbstwertgefühl: Wertschätzung wird genossen und vermittelt. Sie setzen sich selbstbewusst für ihre Ziele ein. Problemlösung: Strategien, um Probleme zu lösen. Partizipation: Beteiligung bei der Gestaltung der Lebensbedingungen. 8) Definition des Setting Ansatzes Ein Setting ist ein Sozialzusammenhang in dem Menschen sich in ihrem Alltag aufhalten und der Einfluss auf ihre Gesundheit hat, z.B. Organisation (Schule), gleiche Lebenslage (Rentner), gemeinsame Werte (Religion). Gesundheit kann nicht isoliert betrachtet werden, sondern nur im Kontext der sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Bedingungen. Soziale Gerechtigkeit soll dadurch geschaffen werden. 9) Methoden der Empirischen Datenerhebung → deskriptiv beschreiben + analysieren ohne Kausalen Zusammenhang Bsp: Umfrage über Gesundheitsverhalten der Jugendlichen → analytisch Zusammenhänge zwischen 2 Variablen wird untersucht häufig statistische Methoden um Korrelation + Kausalität zu bestimmen Bsp: Zusammenhang Rauchen und Lungenkrebs → experimentell gezielte Manipulation von Variablen um Einfluss auf eine andere Variable zu beobachten Kausaler Zusammenhang Bsp: Wirksamkeitsstudie eines Medikaments → prospektiv Sammlung von Daten über einen bestimmten Zeitraum Ermittlung von Auswirkungen bestimmter Variablen Bsp: langfristige Auswirkung von Rauchen auf Lungenfunktion → retrospektiv analysieren von bereits vorhandenen Daten um daraus Erkenntnisse für die Zukunft zu gewinnen Bsp: Analyse von Krankheitsgeschichten von Patienten oder Workshops zB zum Thema Ernährung 10) Epidemiologische Evaluationsmöglichkeiten → Prävelenz Prävelenz ist die Häufigkeit eines betstimmten Phänomens/Erkrankung in einer definierten Population zu einem bestimmten Zeitpunkt oder über einen bestimmten Zeitraum. Unterschieden wird zwischen Punktprävelenz(= Anteil der Erkrankten zu einem bestimmten Zeitpunkt) und Periodenprävelenz (= Anteil der Erkrankten über einen bestimmten Zeitraum) Berechnung: Anzahl der bestehenden Fälle Gesamtpopulation → Inzidenz Der Begriff Inzidenz (Neuerkrankungsrate) bezeichnet die Häufigkeit neuer Fälle einer bestimmten Krankheit oder eines Gesundheitszustands in einer definierten Population über einen bestimmten Zeitraum. Sie wird häufig als Maß für das Risiko verwendet, das eine Person hat, während eines bestimmten Zeitraums zu erkranken. Berechnung: Zahl der Neuerkrankungen im Beobachtungszeitraum Anzahl der Personen unter Risiko ( zu Beginn des Zeitraums) → Moralität Die Mortalität wird auch Sterblichkeitsrate genannt und beziffert die Anzahl der Verstorbenen durch eine bestimmte Krankheit innerhalb eines definierten Zeitraumes. Berechnung: Anzahl Verstorbener Gesamtpopulation altersspezifische: Anzahl der Verstorbener in einer Altersklasse * 1000 Anzahl der Personen in der Altersklasse → Letalität Die Letalität gibt die Sterberate von Erkrankten in Prozent bezogen auf eine Gruppe mit einer bestimmten Erkrankung an. Berechnung: Anzahl der Verstorbener an einer bestimmten Erkrankung * 100 Gesamtzahl der Erkrankungsfälle