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This document summarises the Russian Revolution and Stalinism. It covers key events, such as the October Revolution, the dismantling of the Constituent Assembly and the start of the civil war. It also describes Stalin's rise to power and the collectivisation of agriculture.
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06 Russische Revolutionen und Stalinismus Arbeitsblatt 08: Aufbau der bolschewistischen Diktatur und Bürgerkrieg 1917 25. Oktober: Machtübernahme der Bolschewiki nach der Oktoberrevolution 1918 6. Januar: Gewaltsame Auflösung der Konstituierenden Versammlung Ende Januar: Beginn des...
06 Russische Revolutionen und Stalinismus Arbeitsblatt 08: Aufbau der bolschewistischen Diktatur und Bürgerkrieg 1917 25. Oktober: Machtübernahme der Bolschewiki nach der Oktoberrevolution 1918 6. Januar: Gewaltsame Auflösung der Konstituierenden Versammlung Ende Januar: Beginn des Bürgerkriegs zwischen den bürgerlichen Kräften (“Weisse”) und den Bolschewiki (“Rote”); Zeit des Kriegskommunismus (bis 1920) 3. März: Friede von Brest-Litowsk mit den Mittelmächten 16. Juli: Erschiessung Zar Nikolaus II. und seiner Familie 1919 Gründung der Komintern (“Kommunistische Internationale”), gegründet auf Anregung von Lenin mit dem Ziel der Weltrevolution gemäss dem Kommunistischen Manifest 1921 Frühjahr: Abkehr vom Kriegskommunismus und Einleitung der Neuen Ökonomischen Politik (NEP) 1922 Gründung der UdSSR (“Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken”), bestehend aus 15 sozialistischen Sowjet-republiken 1924 21. Januar: Tod Lenins; Machtübernahme Stalins Arbeitsblatt 11: Die Sowjetunion unter Stalin Unterwelchen Umständen Stalin and die Macht gekommen ist: - Lenins Krankheit und Tod: hinterlies ein Machtvakuum und verschärften die Nachfolgekämpfe in der Führung. - Stalins Position als Generalsekretär: Seit 1922 Generalsekretär der Partei, nutzte Stalin gezielt den Parteiapparat, um Gegner auszuschalten und sich Macht zu sichern. - Theorie-Konflikt mit Trotzki: Trotzki forderte die internationale Fortführung der Revolution, während Stalin den "Sozialismus in einem Land" propagierte. Diese Idee fand mehr Unterstützung, da sie besser zur Situation der Sowjetunion passte. - Konsolidierung der Macht: Nach der Ausschaltung Trotzkis und weiterer Rivalen hatte Stalin bis 1930 die alleinige Kontrolle über die Partei und die Sowjetunion. Die Zeit in dem Stalinismus: Revolution von oben und Entwicklungsdiktatur Revolution von oben: Stalin glaubte, dass die Sowjetunion innerhalb kapitalistischer Staaten eine sozialistische Gesellschaft aufbauen könne und müsse. Grosse Wende (1929): Ziel der Entwicklung zur Weltmacht auf Kosten der Menschen. Industrialisierung Fokus auf Schwerindustrie: Seit 1928 vorangetrieben durch Fünfjahrespläne mit spezifischen Wachstumszielen für Betriebe. Akkordarbeit: Bezahlung nach Produktionsmenge statt Arbeitszeit; Erhöhung der Arbeitsleistung, führte zu gesundheitlichen Problemen, schlechter Produktqualität. Bevölkerungsverschiebung: Viele Bauern zogen in die Städte und wurden Teil der Arbeiterschaft in Industriezentren Bildungspolitik: Einführung der allgemeinen Schulpflicht Mangelwirtschaft: Produktion von Konsumgütern wurde zugunsten der Industrie zurückgestellt, führte zu anhaltendem Mangel und Hungersnöten. Kollektivierung der Landwirtschaft Enteignung und Umsiedlung (1929): Etwa 30.000 wohlhabendere Bauern, die als Gegner der staatlichen Kollektivierungspolitik galten, wurden verfolgt und zwangsweise umgesiedelt. Ihre privaten Bauernhöfe wurden in staatlich geführte Grossbetriebe umgewandelt. Staatliche Kontrolle: Die neuen Grossbetriebe waren stark vom Staat abhängig; nur der Staat besass Maschinen und bestimmte, was angebaut wurde. Negative Folgen: Schlechte Ernten, unzureichende Ausrüstung und die Unzufriedenheit der Landarbeiter führten zu geringer Produktivität. Holodomor: Hungersnöte durch Zwangsabgaben, Millionen Tote in der Ukraine. Säuberungen von Partei und Staat Schauprozesse (ab 1937): Verurteilung von Parteigefährten zu Tod wegen angeblicher Verbrechen wie Spionage und Landesverrat. Geheime Verbrechen: Millionen in Zwangsarbeitslager (GULAG), hohe Verluste in der Roten Armee durch Hinrichtungen und Verhaftungen. Nomenklatura: Bildung einer neuen Klasse von loyalen Funktionären, die die Diktatur unterstützten. Zentralisierung und Personenkult Russifizierung: Durchsetzung russischer Sprache und Gesetze in allen Sowjetrepubliken, Unterdrückung nationaler Vielfalt. Personenkult um Stalin: Darstellung Stalins als besten Feldherrn, Wissenschaftler und Kunstexperten, Nutzung des Personenkults als Religionsersatz. Unterdrückung der Kirche: Traditionelle russisch-orthodoxe Kirche und ihre Gläubigen wurden stark unterdrückt. Stalins Mittel zur Lösung der wirtschaftlichen Probleme Russlands Industrialisierung durch Fünfjahrespläne: Fokus auf Schwerindustrie mit festgelegten Produktionszielen und Akkordarbeit zur Leistungssteigerung. Kollektivierung der Landwirtschaft (1929) Kollektivierung der Landwirtschaft: Enteignung wohlhabender Bauern (Kulaken), Umwandlung privater Höfe in staatlich kontrollierte Betriebe (Sowchosen/ Kolchosen). Bildungspolitik: Einführung der Schulpflicht, Förderung technischer Ausbildung und starke Reduktion der Analphabetenrate. Erfolg von Stalins Massnahmen Positive Aspekte: Rasche Industrialisierung und Weltmachtstellung; steigende Arbeiterzahlen in Städten; Bildungsfortschritte. Negative Aspekte: Hohe menschliche Kosten (Hungersnöte, Repression), ineliziente Produktion, massive Einschränkung der persönlichen Freiheit. Beurteilung von Stalins Methoden zur wirtschaftlichen Umgestaltung der UdSSR - Erfolge: Die Sowjetunion wurde schnell zur Industrienation und Militärmacht. - Kritik: Die Methoden führten zu grossem menschlichem Leid, Zwang und wirtschaftlichen Mängeln. Langfristig hinterliessen sie soziale und strukturelle Schäden. 07 Faschismus in Europa Arbeitsblatt 01: Diktaturen im Europa der Zwischenkriegszeit Erklärungen dafür, warum im Europa der Zwischenkriegszeit Diktaturen entstehen konnten Schwache Demokratien: Junge, instabile Demokratien konnten die Erwartungen der Bevölkerung nicht erfüllen und wirkten inelektiv. Enttäuschung nach dem Ersten Weltkrieg: Die Kriegsgeneration sah die bürgerliche Gesellschaft als unfähig, echte Probleme zu lösen. Umstrittene Grenzen und ethnische Spannungen: Die Neuordnung Europas schuf Konflikte, besonders in Mittel- und Osteuropa. Wirtschaftliche Krisen: Arbeitslosigkeit und Armut infolge der Weltwirtschaftskrise begünstigten extreme politische Bewegungen. Starker Zulauf für radikale Ideologien: Nationalistische und kommunistische Bewegungen versprachen einfache Lösungen und stabile Führung. Arbeitsblatt 03: Italien - Prototyp eines faschistischen Staates Chronologie, welche die Schritte des Ausbaus und der Stabilisierung der faschistischen Diktatur ab 1922 1922: „Marsch auf Rom“ – Mussolini und die Faschisten übernehmen die Macht in Italien. 1923: o Faschistische Kampftruppen werden Mussolini gegenüber rekrutiert und verbreiten Angst und Schrecken. o Neues Wahlgesetz: Die stärkste Partei mit mindestens 25 % Stimmenanteil erhält 2/3 der Sitze im Parlament. 1924: o Die Nationalfaschistische Partei erhält die Mehrheit im Parlament (dank des neuen Wahlgesetzes). o „Matteotti-Krise“: Empörung über die Ermordung des Sozialisten Matteotti – letzte Chance, die Diktatur zu verhindern. 1925-1928: Vollständiger Aufbau der Diktatur – andere Parteien werden unterdrückt und verboten. Wesentliche Merkmale des Faschismus nach Mussolini: 1. Antiindividualismus: Das Individuum wird dem Staat untergeordnet, wobei persönliche Freiheiten der staatlichen Autorität weichen. 2. Totalitarismus: Der Staat ist die zentrale Realität; ausserhalb seiner gibt es keine individuellen oder kollektiven Werte. 3. Ablehnung von Liberalismus und Demokratie: Der Faschismus verwirft demokratische Gleichheit und Mehrheitsherrschaft zugunsten einer elitären, hierarchischen Ordnung. 4. Militarismus und Expansionismus: Krieg wird als Mittel zur nationalen Erhebung angesehen; Pazifismus wird abgelehnt. 5. Gehorsam und Loyalität: Unbedingte Loyalität zum Führer und dem Staat wird erwartet. 08 Weimarer Republik Arbeitsblatt 01, inkl. Unterseite: Die doppelte Ausrufung der Republik Analyse der beiden Quellen: Quelle 1: Karl Liebknecht (Spartakus/später KPD): Ziel: Sozialistische Republik nach russischem Vorbild Aufrufes einfachen Volkes zur Revolution Hohenzollernherrschaft (=Kaiserfamilie) vorbei Regierung der Arbeiter und Soldaten Kapitalismus wird gebrochen Neue Ordnung zum „Glück und Freiheit“ Deutschlands Quelle 2: Philipp Scheidemann (SPD): Ziel: Demokratische Republik nach westlichem Vorbild Als Einheit eine neue Staatsordnung aufbauen Keine Gewalt; Ruhe, Ordnung und Sicherheit Niederlage: „Innere Feinde“ Krieg und Folgen des Krieges als Legimitation Die Regierung Ebert: Kurzzeitige Amtszeit Ebert Ebert amtierte nur einen Tag und änderte seinen Plan von einer sozialistisch- bürgerlichen Koalition zu einer gleichberechtigten Zusammenarbeit mit der linkssozialistischen USPD. Bildung der Regierung des Rates der Volksbeauftragten Nach intensiven Verhandlungen entstand eine Regierung aus drei SPD- und drei USPD-Mitgliedern. Die Legitimität der Regierung musste noch bestätigt werden, was am 10. November 1918 durch eine Versammlung der Berliner Arbeiter- und Soldatenräte erfolgte. Legitimierung der Regierungsgewalt Die reale Macht lag bei den Räten, die die Regierung des Rates der Volksbeauftragten oliziell bestätigten. Die Versammlung im Zirkus Busch repräsentierte die Berliner Arbeiter- und Soldatenräte und symbolisierte eine Machtübertragung von unten nach oben. Zentrale Aufgaben der Regierung Annahme der Walenstillstandsbedingungen. Demobilisierung von 8 Millionen Soldaten aus Frankreich und Belgien. Wiedereingliederung der Soldaten ins Berufsleben. Umstellung der Wirtschaft auf Friedensproduktion. Sicherstellung der Versorgung mit Nahrung und Heizung. Klärung der Versorgungsansprüche von Kriegsopfern, Witwen und Waisen. Interne Konflikte innerhalb der Regierung Spannungen zwischen SPD- und USPD-Mitgliedern, wobei die SPD eine überlegene Stellung einnahm. Ebert suchte Unterstützung bei General Groener und der Armee durch das "Ebert- Groener-Bündnis". Vermittlung des "Stinnes-Legien-Abkommens" zwischen Unternehmern und Gewerkschaften zur Erfüllung sozialer Forderungen der Arbeiter. Austritt der USPD Ende Dezember 1918 trat die USPD aufgrund eines militärischen Zusammenstosses aus dem Rat der Volksbeauftragten aus. Reichskongress der Arbeiter- und Soldatenräte (16.-20. Dezember 1918) Teilnehmer: ca. 300 MSPD, 100 USPD, Rest Linksliberale und Parteilose. Ausschluss der Spartakusbund-Führer Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht. Debatte über die Bildung einer Nationalversammlung vs. Errichtung einer Räterepublik. Mehrheitsentscheidung für die Wahl einer Nationalversammlung (ca. 450:50 Stimmen). Spartakus-Aufstand (Januar 1919) Die KPD lehnte die Nationalversammlung ab und organisierte einen Aufstand gegen die Regierung Ebert. Der Aufstand wurde niedergeschlagen. Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht wurden ermordet, was Empörung und Abscheu bei den radikalen Linken hervorrief. Deutschland am Ende des Ersten Weltkriegs Sommer 1918: deutsche Olensive an der Westfront scheitert Deutsche Bündnispartner fallen weg (Österreich-Ungarn und Bulgarien) Ende September 1918: Oberste Heeresleitung (OHL) bittet deutsche Regierung um Walenstillstandsverhandlungen Deutschlands Holnung: «14-Punkte-Programm» Wilsons Novemberrevolution in Deutschland Ende Oktober 1918: Oktoberreform (Änderung der Verfassung) Seekriegsleitung befiehlt Auslaufen der Flotte, Matrosen meutern Meuterei wird zur Revolutionswelle: Soldaten- und Arbeiterräte bilden sich Forderung: Frieden, Ende der Monarchie, Ausrufung der Republik Arbeitsblatt 02: Die Weimarer Verfassung von 1919 Die Weimarer Verfassung, verabschiedet am 31. Juli 1919, machte das Deutsche Reich zur parlamentarischen Republik und stellte das erste demokratische Grundgesetz Deutschlands dar. Sie garantierte grundlegende Bürgerrechte, wie die Gleichstellung der Frau sowie Rede- und Glaubensfreiheit. Fragen: Erläutert die verfassungsrechtliche Stellung von Reichsregierung, Reichstag und Reichspräsident? Reichstag: Legislative Macht Beschliesst Gesetzgebung (Reichsrat hat auch Einfluss auf die Gesetzgebung und ein Einspruchsrecht gegenüber dem Reichstag) Alle 4 Jahr von Männern und Frauen über 20 Jahre des deutschen Reichs gewählt (Reichspräsident hat Auflösungsrecht und Notverordnung der Gesetze des Reichstags) Reichsregierung: Exekutive Macht Wird vom Reichspräsidenten ernannt und erlassen Reichsgericht Judikative Macht Rechtsprechung Höhere Beamte und Richter werden vom Reichspräsidenten ernannt Reichspräsident Oberbefehlshaber der Wehrmacht Wahl alle 7 Jahre durch Männer und frauen ab 20Jahre des deutschen Volks Hat fast komplette Kontrolle über Staat Kann Reichstag auflösen Hat Möglichkeit Diktatorisch Regieren Kann mit Hilfe von Art. 48 alle Möglichste Grundrechte ignorieren Die demokratisch, wie liberal, wie föderalistisch ist die Weimarer Republik konzipiert? Demokratisch: Allgemeines Wahlrecht für Männer und Frauen ab 20 Jahren (Artikel 22), was für die damalige Zeit sehr fortschrittlich war. Wahlen nach dem Prinzip der Verhältniswahl, was eine gerechte Repräsentation verschiedener politischer Strömungen ermöglicht. Direkte Wahl des Reichspräsidenten durch das Volk (Artikel 41). Liberal: Die Präambel betont Freiheit und Gerechtigkeit sowie den gesellschaftlichen Fortschritt. Schutz individueller Rechte und Freiheiten (obwohl im bereitgestellten Text nicht explizit erwähnt, sind diese in der Verfassung verankert). Föderalistisch: Artikel 17 fordert, dass jedes Land eine freistaatliche Verfassung haben muss. Die Volksvertretungen der Länder werden ebenfalls demokratisch gewählt. Die Länder haben somit eine gewisse Autonomie innerhalb des Reiches. Beurteil die Weimarer Verfassung unter dem Aspekt der Gewaltenteilung! Die Weimarer Verfassung etabliert formal eine Gewaltenteilung zwischen Legislative (Reichstag), Exekutive (Reichspräsident und Reichsregierung) und Judikative. Dennoch entstehen Überschneidungen und Abhängigkeiten, die diese Gewaltenteilung abschwächen. Der Reichspräsident hat weitreichende Befugnisse, wie das Recht zur Auflösung des Reichstags (Artikel 25) und die Möglichkeit, in Krisenzeiten per Notverordnung zu regieren (Artikel 48). Diese Machtbefugnisse verschieben die Gewaltenteilung zugunsten der Exekutive und ermöglichen es dem Reichspräsidenten, die Legislative teilweise zu umgehen. Die Reichsregierung wiederum ist in einer Doppelabhängigkeit: Sie benötigt das Vertrauen des Reichstags, wird aber vom Reichspräsidenten ernannt und entlassen. Dies führt zu einer Vermischung von Exekutive und Legislative und schwächt die klare Trennung beider Gewalten. Da der Reichspräsident direkt vom Volk gewählt wird, ist seine Legitimation hoch, was seinen politischen Einfluss zusätzlich stärkt. Insgesamt ist die Gewaltenteilung zwar formal verankert, aber durch die starke Stellung des Reichspräsidenten und die Abhängigkeit der Reichsregierung nicht konsequent umgesetzt. Wo liegen die Schwachstellen der Weimarer Verfassung? - Artikel 48: Die Notverordnungsrechte ermöglichen es dem Reichspräsidenten, ohne parlamentarische Zustimmung weitreichende Massnahmen zu ergreifen, was ein Missbrauchspotenzial birgt. - Artikel 25: Der Reichspräsident kann den Reichstag auflösen, was die parlamentarische Stabilität gefährden kann. - Starke Stellung des Reichspräsidenten: Seine umfangreichen Befugnisse können die demokratischen Institutionen schwächen. - Verhältniswahlrecht: Obwohl es demokratisch ist, führt es zu einer Zersplitterung des Parlaments und erschwert stabile Regierungsbildungen. - Fehlende ehektive Checks and Balances: Die Kontrollmechanismen zwischen den Gewalten sind nicht ausreichend, um Machtmissbrauch zu verhindern. Wieso wurde diese Art der Verfassung gewählt? Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Sturz der Monarchie bestand der Wunsch, einen modernen, demokratischen Staat zu schalen. Die Verfassung sollte: Demokratie fördern: Durch allgemeines Wahlrecht und parlamentarische Strukturen. Liberale Werte stärken: Indem Freiheit, Gerechtigkeit und sozialer Fortschritt betont werden. Stabilität sichern: Die starke Stellung des Reichspräsidenten sollte als Gegengewicht zu einem zersplitterten Parlament dienen und politische Stabilität gewährleisten. Föderalismus erhalten: Die Länder sollten weiterhin eine wichtige Rolle spielen, um regionale Interessen zu berücksichtigen. Arbeitsblatt 03, inkl. Unterseite: Schwierige Anfänge der Republik Die Geschichte der Weimarer Republik kann folglich in drei Phasen eingeteilt werden: 1. Schwierige Anfänge der Republik, 1918-1923 2. Stabilisierung der Republik, 1924-1929 3. Auflösung und Zerstörung der Republik, 1930-1933 Gefährdung der Demokratie: 1918: Sozialdemokraten übernehmen widerwillig die Regierungsverantwortung, um einen kommunistischen Umsturz zu verhindern. Abkommen zwischen Friedrich Ebert und Reichswehrchef Groener sichert militärische Unterstützung der Regierung gegen kommunistische Aufstände. Ebert verzichtet auf politische Kontrolle der Reichswehr, was später zur Bedrohung der Demokratie wird. 1920: Kapp-Putsch durch Freikorps in Berlin; Reichswehr weigert sich einzugreifen, Generalstreik beendet den Putsch. Fortgesetzte Unruhen durch Freikorps und rechtsgerichtete Elemente wie 1923 im Hitler-Putsch. Weite Teile der Beamten und Reichswehr sind der Demokratie gegenüber skeptisch und verbreiten die „Dolchstosslegende“. Inflation: Kriegsausgaben führten zu hoher Verschuldung und Inflation in Deutschland. 1923: Deutsches Reich gerät mit Reparationszahlungen in Verzug; Frankreich besetzt das Ruhrgebiet als „produktives Pfand“. Ruhrkampf: Deutscher Generalstreik gegen die französische Besetzung führt zu Produktionsausfall und verstärkt die Inflation. Hjalmar Schacht führt eine Währungsreform durch; Rentenmark ersetzt die wertlose Mark, Schulden werden stark reduziert. Die Inflation führte zu massiven Verlusten für Sparer, die enttäuscht von der Weimarer Republik abwanderten. Reparationen und Finanzhilfe: 1921: Siegermächte fordern 132 Milliarden Goldmark an Reparationen. Reparationszahlungen belasten die deutsche Wirtschaft stark und hemmen deren Wiederaufbau. Dawes-Plan (1924): USA begrenzt jährliche Reparationszahlungen und ermöglicht Deutschland Kredite auf dem amerikanischen Kapitalmarkt. Young-Plan (1930): Senkt deutsche Zahlungen, begrenzt die Rückzahlungsdauer, Gründung der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich zur Abwicklung. Nach der Weltwirtschaftskrise: Rückzahlungen werden unterbrochen und erst 1953 wieder aufgenommen; 2010 begleicht Deutschland die letzte Rate. Arbeitsblatt 04, inkl. entsprechende Kapitel aus dem Lehrmittel Weltgeschichte: Stabilisierung der Republik, 1924-1929 Die "Goldenen Zwanziger" (ca. 1924-1929) waren in Deutschland eine Zeit des wirtschaftlichen Aufschwungs und der kulturellen Blüte, besonders in Städten wie Berlin. Wichtige Merkmale: Wirtschaftlicher Aufschwung: Erholung nach der Inflation, unterstützt durch den Dawes-Plan. Kulturelle Blüte: Boom von Kunst, Film, Theater und Jazz. Emanzipation: Mehr Rechte für Frauen, neue Mode und Stil (z.B. Bubikopf). Technologische Fortschritte: Automobil, Radio, Kino und Bauhaus-Design. Diese Zeit endete mit der Weltwirtschaftskrise 1929. Zusammenfassung der Goldenen Zwanziger: Wirtschaftlicher Aufschwung: Internationale Kapitalflüsse, insbesondere aus den USA, führen zu einem Wirtschaftsboom in Deutschland nach der Inflationszeit. Leichter Zugang zu Krediten ermöglicht Investitionen und Produktion; allerdings entstehen auch unproduktive Investitionen. Die wirtschaftliche Hochkonjunktur stärkt die politische Stabilität und reduziert die Unterstützung für extreme politische Bewegungen. Politische Entspannung und Stabilität: Die Aussenpolitik, besonders durch die Verträge von Locarno (1925), führt zur Entspannung in Europa. Stabilisierung der Weimarer Republik; rechte und linke Aufstände nehmen ab, und Hindenburg wird 1925 Reichspräsident. Soziale und kulturelle Neuerungen: Gesellschaftlicher Wandel, neue Lebensstile und kulturelle Blüte prägen die „Goldenen Zwanziger“. Die Emanzipation der Frauen schreitet voran; eine neue Generation sucht nach Selbstbestimmung und einem Leben ausserhalb traditioneller Rollen. Deutsch-französische Annäherung: Der „Ruhrkampf“ wird beendet; Gustav Stresemann und Aristide Briand setzen auf eine Kooperation, um die Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich zu verbessern. Stresemanns „Erfüllungspolitik“ akzeptiert den Versailler Vertrag, um Revisionen zu ermöglichen. Locarno-Verträge (1925): Deutschland erkennt die Westgrenze zu Frankreich und Belgien an, während Frankreich und Belgien die deutsche Grenze respektieren. Grossbritannien und Italien garantieren die Einhaltung der Verträge. Integration in den Völkerbund: 1926 tritt Deutschland in den Völkerbund ein und erhält einen Sitz im Völkerbundsrat als Grossmacht. Der Briand-Kellogg-Pakt von 1928 ächtet den Krieg als Mittel der Politik und wird von 62 Nationen unterzeichnet. Krise und das Ende der „Goldenen Zwanziger“: 1929 beginnt die Weltwirtschaftskrise, was den Aufschwung abrupt beendet. Der Tod von Stresemann und die Krankheit von Briand beenden viele Initiativen zur politischen Kooperation und fördern den Aufstieg nationalistischer Bewegungen in Europa. Arbeitsblatt 05: Deutschland in der Weltwirtschaftskrise Fragen: Welche Rückwirkungen hatte die US-amerikanische Wirtschaftskrise auf die deutsche Wirtschaft? Kündigung von US-Krediten o Führte zu erheblichen Finanzierungsschwierigkeiten für deutsche Unternehmen und den Staat. Unternehmenszusammenbrüche und Konkurse o Viele Firmen konnten ihre Verpflichtungen nicht mehr erfüllen, was zu einem Anstieg der Insolvenzen führte. Steigende Arbeitslosigkeit o Entlassungen und Unternehmensschliessungen erhöhten die Arbeitslosenzahlen drastisch. Zusammenbruch der Regierungskoalition o Wirtschaftliche Not führte zu politischer Instabilität und dem Zerfall der bestehenden Koalition. Neuer Reichskanzler: Heinrich Brüning o Brüning regierte mit Notverordnungen gemäss Artikel 48 der Weimarer Verfassung, um die Krise zu bewältigen. Mit welchen Massnahmen wollte die Regierung Brüning die Wirtschaftskrise in Deutschland bewältigen? Wie wurde dieser Kurs umgesetzt? - Steuererhöhungen o Erhöhung der Staatssteuern zur Verbesserung der Staatseinnahmen. - Anti-Doppelverdiener-Kampagne o Massnahmen zur Reduzierung von Haushaltsausgaben durch Verbot von Doppelverdienern in Haushalten. - Lohnkürzungen o Senkung der Löhne zur Reduzierung der Lohnkosten und zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit. - Staatliche Sparmassnahmen o Kürzung der staatlichen Ausgaben, um das Haushaltsdefizit zu verringern. - Einführung einer einjährigen Arbeitslosenversicherung o Aufbau eines Systems zur Unterstützung von Arbeitslosen während der Krise. Wie halfen sich die Menschen gegen die durch den Sozialabbau der Regierung verschärfte wirtschaftliche Not? - Arbeiten in der Stadt o Viele Menschen zogen in städtische Gebiete, um dort Arbeit zu finden und den Mangel in ländlichen Regionen zu entkommen. - Zusätzliche Erwerbstätigkeiten o Nebenjobs und zusätzliche Einkommensquellen wurden genutzt, um die finanzielle Not zu lindern. - Bildung von Selbsthilfegruppen o Gemeinschaften organisierten sich zur gegenseitigen Unterstützung und Ressourcenverteilung. - Teilnahme an Arbeiterbewegungen o Engagement in Gewerkschaften und politischen Bewegungen zur Durchsetzung von Arbeitnehmerrechten und sozialer Unterstützung. Weshalb erhielten rechts- und linksliberale Ideologien in Deutschland zunehmend mehr Zulauf? Und weshalb führte die Wirtschaftskrise beispielsweise in Frankreich nicht zum Faschismus? - Zunahme von rechts- und linksliberalen Ideologien in Deutschland o Unzufriedenheit mit der Regierung: Wirtschaftliche Not und soziale Unsicherheit führten zu einem Vertrauensverlust in gemässigte Parteien. o Politische Instabilität: Häufige Regierungswechsel und Koalitionsprobleme förderten das Erstarken extremistischer Parteien. o Attraktivität radikaler Lösungen: Extreme Ideologien versprachen schnelle und umfassende Veränderungen, was in Krisenzeiten attraktiv war. - Warum die Wirtschaftskrise in Frankreich nicht zum Faschismus führte o Fest verankerte republikanische Werte: Die französische Gesellschaft hatte eine starke Tradition der Demokratie und republikanischen Werte. o Vertrauen in die Republik: Die Bevölkerung vertraute den demokratischen Institutionen und unterstützte deren Stabilität trotz der Krise. o Robuste demokratische Strukturen: Frankreich verfügte über stabilere politische Institutionen, die den Aufstieg extremistischer Bewegungen verhinderten. Internationaler Finanzkreislauf 1924 bis 1931/32 Wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands, 1926 bis 1935 Wirtschaftspolitik unter der Regierung Brüning Ausgeglichener Haushaltsplan für 1931 Ziel: Vollständige Ausgeglichenheit des Staatshaushalts. Selbstständigmachen der Arbeitslosenversicherung Unabhängigkeit der Arbeitslosenversicherung von staatlicher Finanzierung. Sparmassnahmen Sparsamkeit in allen Bereichen, einschliesslich Gehälter. Reduzierung der staatlichen Ausgaben zur Haushaltskonsolidierung. Vereinfachung des behördlichen Apparates Elizienzsteigerung durch bürokratische Reformen und Verwaltungsvereinfachung. Steuerpolitik Einführung einer Steuerpolitik, die den Produktionsprozess nicht übermässig belastet. Förderung der Kapitalbildung durch entlastende Steuermassnahmen. Finanzausgleich zwischen Reich, Ländern und Gemeinden Vorbereitung eines endgültigen Finanzausgleichs. Übertragung der Verantwortung für Einnahmen an Länder und Gemeinden zur finanziellen Autonomie. Gehalts- und Preispolitik Keine dauerhafte Senkung der Reallöhne. Ziel: Destabilisierung des unhaltbaren deutschen Preisgefüges. Anpassung der Beamtenschaft an die finanziellen Sanierungsmassnahmen. Sanierung der öhentlichen Finanzen Umfassende Massnahmen zur langfristigen finanziellen Stabilität der ölentlichen Hand. Höchstes politisches Ziel Erringung der nationalen Freiheit. Förderung der moralischen und materiellen Gleichberechtigung Deutschlands. Bewertung der Wirtschaftspolitik von Brüning: Erfolge: Haushaltsausgleich und Reduzierung der Staatsverschuldung. Förderung der Kapitalbildung und Unterstützung der Produktionsprozesse. Probleme: Strenge Sparmassnahmen führten zu sozialer Härte und erhöhter Arbeitslosigkeit. Gehaltskürzungen belasteten die Bevölkerung stark. Abhängigkeit von Notverordnungen (Art. 48) erhöhte politische Instabilität. Soziale Spannungen und Widerstand gegen drastische Einsparungen. Brüning reagiert ohne Mehrheit im Parlament Der Grund, warum Brüning ohne Mehrheit im Parlament regiert, ist weil seine Wirtschaftspolitik durchsetzen will. Reichskanzler Brüning kann sich auf keine Mehrheit im Parlament stützen und muss somit via Reichspräsident mit Notverordnungen (Art. 48 der Verfassung) regieren. Eine Reichsregierung, die sich nicht auf eine parlamentarische Mehrheit stützt und deshalb mit der Notverordnungsgewalt des Präsidenten regieren muss, nennt man Präsidialregierung. Arbeitsblatt 06, inkl. Alle Unterseiten: Der Niedergang der Republik II Mit welchen Mitteln betrieb die NSDAP ihren Wahlkampf? Die NSDAP setzte auf moderne Propagandatechniken wie Filme, Flugreisen, Anstecknadeln und Plakate. Durch den Einsatz moderner Medien wurde ein Massenpublikum erreicht, und die Partei erlangte grosse ölentliche Aufmerksamkeit. Sie verzichtete auf extremen Antisemitismus und betonte stattdessen die "jüdische Überfremdung" der Wirtschaft, um breitere Wählerschichten anzusprechen. Die SA und SS wurden als paramilitärische Einheiten aufgebaut, um Macht zu demonstrieren und gleichzeitig das Versprechen der Ordnung zu verbreiten. Welche Gesellschaftsgruppen wählten die NSDAP vor allem? Die NSDAP fand grossen Zuspruch bei bäuerlichen und gewerblichen Mittelschichten. Sie gewann viele Stimmen in ländlichen, protestantischen Gebieten und Kleinstädten. Auch Jugendliche wurden stark von der NSDAP angezogen, da sie sich als Partei des „neuen Aufbruchs“ präsentierte. Die Gliederung der NSDAP-Mitgliedschaft nach Berufsgruppen Welche Gruppen erwiesen sich als resistenter gegenüber der NSDAP-Propaganda? Die NSDAP konnte im sozialdemokratischen und kommunistischen Milieu der städtischen Industriearbeiter wenig Fuss fassen. Auch in der katholischen Lebenswelt blieb die Partei weitgehend erfolglos. Verschiebungen im Wahlverhalten zwischen den Präsidentschaftswahlen 1925 und 1932 Zwischen 1925 und 1932 verschoben sich die Stimmen zugunsten radikaler Parteien wie der NSDAP und KPD, was die Zunahme der politischen Spaltung und Unzufriedenheit widerspiegelt. Die NSDAP profitierte von der zunehmenden Ablehnung der etablierten „Systemparteien“ und bot sich als Protestpartei an. Der Erfolg der NSDAP ist auf ihre Fähigkeit zurückzuführen, sich modern und dynamisch zu präsentieren und breite Schichten anzusprechen, insbesondere durch neue Propagandatechniken und die Betonung von Ordnung und „nationalem Wohl“. Die Abgeordneten der Parteien im Reichstag, 1928-1933 Weitere wichtige Punkte: Regierung Brüning und Notverordnungen: Reichskanzler Brüning setzte auf Notverordnungen gemäss Artikel 48 und liess den Reichstag auflösen, als dieser seine Politik nicht unterstützte. Diese Verordnungsmacht führte zu Neuwahlen 1930, bei denen NSDAP und KPD an Einfluss gewannen, während SPD und bürgerliche Parteien verloren. Aufstieg der NSDAP als Massenpartei: Die NSDAP entwickelte sich ab 1928 zur Massenpartei, besonders unter bäuerlichen und gewerblichen Mittelschichten, da sie in den städtischen Arbeitermilieus keinen Erfolg hatte. Moderne Propagandamethoden: Unter Führung von Goebbels nutzte die NSDAP moderne Medien wie Filme und Flugreisen Hitlers, sowie Anstecknadeln, Plakate und Aufkleber, um ihre Botschaften zu verbreiten und neue Wähler zu gewinnen. Taktische Flexibilität und Positionierung: Die NSDAP verzichtete auf aggressiven Antisemitismus in ihrer Rhetorik, um bürgerliche Wähler nicht zu verschrecken, und betonte ihre Legalität. Gleichzeitig baute sie die SA und SS als paramilitärische Einheiten auf, die häufig in Strassenkämpfe verwickelt waren, um sich als ordnungsbringende Partei zu präsentieren. Finanzierung und Wahlbasis: Die NSDAP finanzierte sich hauptsächlich durch Mitgliederbeiträge und Spenden. Sie gewann Anhänger besonders in protestantischen, ländlichen Gebieten und bei Jugendlichen. In sozialdemokratische, kommunistische und katholische Milieus drang sie hingegen weniger ein. Harzburger Front: Die NSDAP wurde spätestens seit dem Zusammenschluss mit der DNVP und anderen nationalistischen Verbänden als möglicher Regierungspartner angesehen. Arbeitsblatt 07: Der Niedergang der Republik II Wichtigste Punkte im Text: Entlassung von Brüning: Heinrich Brüning wurde durch ein Bündnis aus NSDAP, DNVP und Generälen abgelöst, da er Hindenburgs Vertrauen verlor. Ursachen waren die allgemeine Krise, die hohe Arbeitslosigkeit und das SA-Verbot. Regierung von Papen: Franz von Papen hob das SA-Verbot auf, was zu einer Zunahme politischer Gewalt führte. Seine Idee einer Präsidialdiktatur zur Umgestaltung der Weimarer Verfassung scheiterte am Widerstand Hindenburgs, woraufhin er entlassen wurde. Kanzlerschaft von Schleicher: Kurt von Schleicher wollte eine Querfront bilden und die NSDAP spalten, scheiterte jedoch. Durch Intrigen von Papen und Hindenburgs Beraterkreis verlor er das Vertrauen des Präsidenten und trat zurück. Ernennung Hitlers: Hindenburg ernannte Hitler unter dem Einfluss von Papen und Beratern zum Reichskanzler. Papen glaubte, Hitler kontrollieren zu können, doch Hitler nutzte seine Position, um die Demokratie auf legalem Weg abzubauen. Heinrich Brüning (29.03.1930 - 31.05.1932) Gründe für Entlassung: o Verlust von Hindenburgs Vertrauen o Bündnis der NSDAP und DNVP gegen ihn ("Harzburger Front") o Wirtschaftskrise und hohe Arbeitslosigkeit o Verbot der SA sorgte für Spannungen Franz von Papen (01.06.1932 - 02.12.1932) Gründe für Entlassung: o Papens Pläne einer Präsidialdiktatur und Verfassungsänderung scheiterten am Widerstand Hindenburgs o Zunahme der politischen Gewalt nach Aufhebung des SA-Verbots o Keine Mehrheit im Reichstag, Regierungskrise ungelöst Kurt von Schleicher (02.12.1932 - 28.01.1933) Gründe für Entlassung: o Misserfolg seines Plans zur Bildung einer Querfront o Verlor das Vertrauen Hindenburgs durch Einflussnahme von Papen und Hindenburgs Sohn Oskar o Forderte umfassende Vollmachten, die ihm Hindenburg verweigerte Adolf Hitler (30.01.1933) Gründe für Ernennung: o Papens Plan eines „Kabinetts der nationalen Konzentration“ mit Hitler als Kanzler o Ziel, Hitler durch konservative Minister „einzurahmen“ o Hindenburg stimmte unter Druck und Überzeugungsarbeit von Papen und Beratern zu Arbeitsblatt 08: "Warum scheiterte die Weimarer Republik?" Wirtschaftliche und soziale Dauerkrise Anhaltende wirtschaftliche und soziale Probleme schwächten die Republik kontinuierlich. Eingeschränkte Handlungsspielräume für positive Massnahmen. Beispiel: Krisenjahr 1923 zeigte die Belastung der Republik durch langanhaltende Krisen. Delegitimierung der Republik Verlust der Legitimation in der Bevölkerung über die zwanziger Jahre. Scheitern der Basiskompromisse von 1918, was persönliche und gesellschaftliche Perspektivlosigkeit verstärkte. Wählerverlust bei liberalen und konservativen Mittelparteien. Spaltung der Arbeiterbewegung blockierte die Handlungsmöglichkeiten der Linken. Bis 1930 stark fortgeschrittener Legitimationsverlust, keine breite Unterstützung mehr für die Verfassung. Republikfeindliche Politik der alten Eliten Autoritäre Wende durch die alten Eliten, die parlamentarisch-demokratische Institutionen absichtlich zerstörten. Präsidialkabinette (1930-32) führten zur endgültigen Zerstörung der politischen und sozialen Ordnung der Weimarer Republik. Suche nach autoritär-restaurativen Alternativen ohne breite Massenunterstützung. Aufstieg der NSDAP und Bündnis mit Hitler NSDAP alleine hätte die Republik nicht stürzen können. Elitenkartell vom 30. Januar 1933 ermöglichte die Machtergreifung durch die NSDAP. Kombination aus autoritären Eliten und der nationalsozialistischen Bewegung führte zur „Machtergreifung“ und dem Ende der Weimarer Republik. 09 Der Nationalsozialismus Arbeitsblatt 01, inkl. Unterseiten: Die Ideologie des Nationalsozialismus Ideologie: ist ein mehrdeutiger Begril. Er bezeichnet unter anderem Ideen und Wertvorstellungen, die als Richtschnur für das Handeln politischer Gruppen dienen (können) bzw. einen Herrschaftsanspruch rechtfertigen. In einer Ideologie können Interessen zum Ausdruck gebracht oder auch verschleiert werden. Oftmals erhält die Ideologie einen wissenschaftlichen Anstrich, welcher sie unangreifbar machen soll. Ideen werden zur politischen Macht, wenn sie sich in den Köpfen der Menschen festsetzen und damit zur “materiellen Gewalt” werden. Mindmap Ideologie des Nationalsozialismus: Volksgemeinschaft: Eine angeblich klassenlose, „arische“ Gemeinschaft, die Minderheiten ausschloss. antimarxistisch: Ablehnung des Marxismus und Kommunismus als Bedrohung für die „Volksgemeinschaft“. sozialdarwinistisch: Anwendung des „Überlebens der Stärkeren“ auf Rassen, um „arische Überlegenheit“ zu rechtfertigen. antidemokratisch / Führerprinzip: Ablehnung der Demokratie; Hitler als absoluter Führer. Lebensraumpolitik: Expansion nach Osten, um „Lebensraum“ für Deutsche zu schalen. rassistisch: Glauben an die Überlegenheit der „arischen Rasse“ und Diskriminierung anderer. radikal antisemitisch: Systematischer Hass und Vernichtung der Juden. Arbeitsblatt 02: Die Geschichte des Antisemitismus Antijudaismus: bezeichnet die Feindschaft gegenüber Juden aufgrund ihres Glaubens. Im Gegensatz zum modernen Antisemitismus war Antijudaismus primär religiös motiviert: Juden wurden als „Gottesmörder“ angesehen und oft für soziale Übel verantwortlich gemacht. Dies führte im Mittelalter zu Ausgrenzung, Diskriminierung und Verfolgung, wie der Zwang, in Ghettos zu leben, sowie zu Gerüchten über Ritualmorde und Brunnenvergiftungen. Judenemanzipation: bezeichnet den Prozess der rechtlichen und sozialen Gleichstellung von Juden in Europa, der im 18. und 19. Jahrhundert begann. Juden erhielten dadurch Bürgerrechte und durften zunehmend Berufe ausüben und an der Gesellschaft teilhaben. Dieser Fortschritt stiess jedoch auf Widerstand und war häufig nicht dauerhaft, besonders da antisemitische Vorurteile weiterhin bestanden. Antisemitismus: bezeichnet die Feindschaft und Diskriminierung gegenüber Juden, die sich insbesondere im 19. und 20. Jahrhundert von religiösen Vorurteilen zu einer rassistisch begründeten Ideologie entwickelte. Während im Antijudaismus Juden wegen ihres Glaubens abgelehnt wurden, definierte der Antisemitismus Juden als angeblich minderwertige „Rasse“, deren vermeintliche Eigenschaften als Bedrohung für die Gesellschaft angesehen wurden. Pogrom: Gewaltsame Ausschreitungen gegen Juden bis hin zu Plünderung und Mord. Assimilation: bezeichnet die Anpassung einer Minderheit an die Kultur und Lebensweise der Mehrheitsgesellschaft, oft durch Aufgabe eigener Traditionen, um Akzeptanz zu finden. Arbeitsblatt 05: Die Organisation der NS-Herrschaft Gleichschaltung und Ausschaltung des Reichstags Ermächtigungsgesetz: Der Reichstag wurde faktisch entmachtet. Gleichschaltung der Länder: In drei Schritten wurden die Landesregierungen durch NSDAP-treue Strukturen ersetzt. o März 1933: Innenminister der Länder wurden durch Reichskommissare ersetzt. o 31. März: Umbildung der Landesparlamente nach Reichstagswahlergebnissen. o 7. April: Auflösung der Landesregierungen und Einsetzung von Reichsstatthaltern. Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums: Jüdische und demokratische Beamte wurden entlassen. Auflösung der Gewerkschaften und Parteien: Freie Gewerkschaften wurden aufgelöst; SPD und bürgerliche Parteien verboten oder zur Selbstauflösung gezwungen. Entmachtung der SA Terror durch die SA: Die SA spielte eine grosse Rolle im Terror der NSDAP gegen Opposition. Konflikt zwischen SA und Reichswehr: SA-Führer Röhm wollte die SA in eine Milizarmee umwandeln, was Hitler ablehnte. „Röhm-Putsch“ (30. Juni 1934): Hitler liess Röhm und die SA-Führung verhaften und viele von ihnen erschiessen; die SA wurde entmachtet und verlor politischen Einfluss. Aufstieg der SS SS unter Heinrich Himmler: Profitierte von der Entmachtung der SA und übernahm die Leitung der Konzentrationslager. SS-Strukturen: Aufbau der SS-Totenkopfverbände für KZ-Bewachung, SS- Verfügungstruppen, und später die Walen-SS. Reichssicherheitshauptamt: 1939 Vereinigung von Gestapo, Kripo und SD unter der SS, bildete das Zentrum des SS-Staats und der Nazi-Terrorherrschaft. Kontrolle der Justiz und Propaganda Gerichte als Terrorinstrumente: Normale Gerichte und Sondergerichte unterstützten die NS-Herrschaft durch harte Urteile gegen Widerstand. Volksgerichtshof (ab 1934): Urteile gegen Hoch- und Landesverrat, bekannt für die brutale Verhandlungsführung von Roland Freisler. Propaganda: Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda unter Goebbels kontrollierte Presse, Rundfunk, Film und Literatur zur Indoktrination und Zensur. Die Gleichschaltung des Staates und Durchsetzung der NS-Diktatur Datum Ereignis 30. Januar 1933 Ernennung Hitlers zum Reichskanzler 28. Februar "Verordnung zum Schutz von Volk und Staat" 1933 13. März Einführung des Reichsministeriums für Volksaufklärung und 1933 Propaganda unter der Führung von Joseph Goebbels 20. März 1933 Errichtung eines ständigen Konzentrationslagers in Dachau bei München 24. März 1933 Ermächtigungsgesetz 31. März 1933 Gesetz zur Gleichschaltung der Länder im Reich 7. April 1933 Auflösung der Landesregierungen und Einsetzung von Reichstatthaltern 7. April 1933 Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums 2. Mai 1933 Auflösung der Gewerkschaften 10. Mai 1933 Gründung der Deutschen Arbeitsfront (DAF) 22. Juni 1933 Verbot der SPD Anfang Juli 1933 Gesetz gegen die Neubildung von Parteien 14. Juli 1933 NSDAP einzige Partei 12. November 1933 NSDAP erhält 92% der Stimmen bei den Reichstagswahlen 30. Juni 1934 "Röhm-Putsch": Entmachtung der SA 2. August 1934 Tod Hindenburgs: Amt des Reichpräsidenten und des Reichkanzlers vereinigt in der Person Adolf Hitlers. 17. Juni 1936 Heinrich Himmler wird Reichsführer SS und Chef der deutschen Polizei