Funktionelle Sportanatomie PDF

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This document appears to be lecture notes on functional sports anatomy. It covers topics such as anatomical terminology, bone structure, muscle anatomy, joint types, and movement.

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Funktionelle Sportanatomie 1. Vorlesung Anatomie (griech. anatemnein) = auseinanderschneiden Deskriptive Anatomie (detaillierte Beschreibung der Strukturen und Organe) Topographische Anatomie (Lagebezeichnung von Strukturen und Organen) Funktionelle Anatomie („Warum?“ Funktionen der S...

Funktionelle Sportanatomie 1. Vorlesung Anatomie (griech. anatemnein) = auseinanderschneiden Deskriptive Anatomie (detaillierte Beschreibung der Strukturen und Organe) Topographische Anatomie (Lagebezeichnung von Strukturen und Organen) Funktionelle Anatomie („Warum?“ Funktionen der Strukturen) Funktioneller Bewegungsapparat Passiver Bewegungsapparat: Knochen, Bänder, Sehnen, Knorpel Aktiver Bewegungsapparat: Skelettmuskulatur Bezeichnungen Strukturen Muskel = Musculus (M.) Muskeln = Musculi (Mm) Bänder = Ligamentum (Lig.) Bänder = Ligamenta (Ligg.) Gelenke = Articulatio (Art.) brevis = kürzere Struktur longus = längere Struktur minor = kleinere Struktur major = größere Struktur Lokalisationsbezeichnungen distal = weiter von Körper weg proximal = näher zum Körper hin medial = mehr zur Mitte des Körpers lateral = mehr seitlich des Körpers anterior = vorne posterior = hinten ventral = bauchwärts dorsal = rückenwärts kranial = kopfwärts kaudal = steißwärts sinister = links dexter = rechts frontal = zur Stirn Achsen und Ebenen des Körpers Frontalebene, Transversalebene, Sagittalebene (hier durch die Körpermitte verlaufend = Medianebene) Longitudinalachse, Horizontalebene, Sagittalachse Bewegungsrichtungen des Körpers Flexion = Beugung Extension = Streckung Abduktion = Bewegung vom Körper weg Adduktion = Bewegung zum Körper hin Innenrotation = Einwärtsdrehung Außenrotation = Auswärtsdrehung Zirkumduktion = kreisförmige Drehung Anteversion = Bewegung nach vorne Retroversion = Rückführung Elevation = Anheben Neutral 0 Methode Physiologisches („normales“) Bewegungsausmaß Extension/Flexion 0/0/140° Unphysiologisches („abweichendes“) Bewegungsausmaß Extension/Flexion 0/0/0° Extension/Flexion 0/20/140° Skelettsystem Ca. 200 Knochen Teil des passiven Bewegungsapparates Formt die äußere Gestalt des Körpers Knochenformen Aufbau des Knochens Zusammensetzung Knochenmatrix 10 -15% aus Wasser 20 - 25% aus organischen Materialien (vorrangig Kollagen (Typ I)) (Elastizität) 60 - 70% aus anorganischen Stoffen (Stabilität) (Salze, z.B. Calciumphosphate, Calciumcarbonat) Vorteile der Trabekelstruktur Einsparung an Knochensubstanz bei Erhalt der Stabilität → geringeres Gewicht trockene, fettfreie Knochenmasse = ca. 6-7% der Körpermasse Anpassung an verschiedene Belastungssituationen Unterbringung des Knochenmarks Osteoblasten (Knochenaufbau) Osteoklasten (Knochenabbau) Endost (kleidet inneren Wände des Knochens aus) Periost (Knochenhaut umgibt den Knochen) äußere Kollagenschicht innere Schicht mit Nerven- und Blutgefäßen Schutzfunktion Anheftungsstelle für Bänder und Sehnen Knochenheilung nach Bruch enthält Osteoblasten = Dickenwachstum Umbau und Wachstum des Knochens Architektur des Knochens Trajektorielle Anordnung der Spongiosabälkchen Funktionelle Anpassung der Spongiosa Trabekel richten sich entlang der Hauptspannungslinien aus Besonderheit des Knochens: heterogene innere Struktur Dichte/Porosität Ausrichtung der Trabekel Mineralgehalt Mechanische Eigenschaften des Knochens Axiale und exzentrische Druckkräfte Zuggurtungsprinzip am Beispiel des Oberschenkels Der Knochen als anpassungsfähiges Organ Julius Wolff – „Das Gesetz der Transformation der Knochen“ Knochen passt seinen Metabolismus innerhalb weniger Stunden bis Tage an Signifikante Änderungen nach ca. 40 Tagen sichtbar Immobilisation, Paraplegie und anderen Muskelfunktionsstörungen: Verlust Knochendichte um bis zu 75 bis 80 % Schneller Knochenabbau folgt langsamer Knochenaufbau 90% der Last erfährt der Knochen durch Muskelkraft – elementar für Stimulation für Knochenauf- und abbau Muskelkraft entscheidend und nicht Muskelausdauer 60% der Variabilität der Knochenmasse sind genetisch bestimmt 40% durch adäquate Ernährung und Bewegung/Sport 2. Vorlesung Strukturen der Gelenke Die charakteristische Form der Gelenkkörper ist genetisch festgelegt Funktionelle Beanspruchung (u.a. durch Muskelkräfte) für die Entwicklung der endgültigen Gestalt notwendig (können sich durch Erkrankungen oder Verletzungen verändern) Einteilung von biologischen Gelenken Echte Gelenke (Diarthrosen) Diskontinuierliche Gelenkverbindung (Gelenkspalt) —> Bewegungsfreiheit in einer, zwei oder drei Dimensionen —> großer Bewegungsspielraum Diskontinuierliche Gelenkverbindung, Bewegungsfreiheit in einer, zwei oder drei Dimensionen, Großer Bewegungsspielraum Sonderform (Amphiarthrose): Echtes Gelenk mit stark eingeschränktem Bewegungsumfang, Straffe Bandsicherung, jedoch mit Gelenkflächen und Gelenkkapsel, Beispiel Iliosakralgelenk Aufbau Diarthrosen 1. Gelenkflächen (z.B. Kopf und Pfanne) mit Gelenkknorpel 2. Gelenkspalt/Gelenkhöhle 3. Subchondraler Knochen 4. Gelenkkapsel/Synovia 5. Zusätzliche Gelenkstrukturen, z.B. Bursa (Schleimbeutel), Diskus und Meniskus 6. Bänder, Sehnen, Muskulatur Unechte Gelenke (Synarthrosen) Kontinuierliche Gelenkverbindungen —> kein Gelenkspalt —> geringe bis mittelgradige Bewegung Syndesmosen (Bandhaften) (Unterarm, Schädeldecke) Bandhaft, straffes kollagenfaseriges Bindegewebe, Zugbelastung, dient zur Kraftübertragung Synchondrosen (knorpelhaften) Faserknorpel/hyaliner Knorpel, Druckbelastet/Pufferstruktur, lässt aufgrund der Elastizität geringe Bewegung zu Synostosen (knochenhaften) (Faserstruktur die mit der Zeit verknöchert) Sekundäre Verschmelzung von Einzelknochen, aufgrund der Verknöcherung keine Bewegung möglich, Strenggenommen keine Synathrose aufgrund der Bewegung Gelenkflächen und Gelenkknorpel Hyaliner Knorpel – Gelenkknorpel Aufbau von Knorpelgewebe Zusammensetzung 5% Knorpelgewebe, 15% Proteoglykane, 15% Kollagen Typ II, 65% Wasser Proteoglykane: bindet Wasser und lässt den Knorpel „anschwellen“ und stabilisiert dadurch die Kollagenfasern Reaktion auf Druckbelastung Volumen ↓ —> Wasserverschiebung im Knorpel Anteil der negativen Ladung im Molekül nimmt zu Innendruck ↑ —> Rückstellkräfte Kollagen Typ I (Knochen, Sehnen, Bänder, Haut) Kollagen Typ II (Gelenkknorpel und knorpeliger Anteil der Epiphysenfuge) Physiologie von Knorpel Knorpel ist „passives“ Gewebe! schlecht versorgt von Blutgefäßen, Lymphgefäßen oder Nerven Ernährung erfolgt passiv durch Diffusion Belastung und Entlastung „ernährt“ Knorpelgewebe Bewegung verteilt die fluide Substanz auf alle Bereiche der Gelenkflächen (Fluid breitet sich aus —> vergrößert Kontaktflächen zw. Knochen) Fähigkeit zur Regeneration ist sehr gering Gelenkspalt und Gelenkhöhle Spaltförmiger Raum Ca. 0,1-0,3 mm dicker Film trennt die Gelenkflächen Gelenkhöhle beginnt außerhalb der Gelenk- Kontaktflächen Kommunikation zu Ausbuchtungen (Recessus) und Schleimbeuteln (Bursae) Verschmälerung des röntgenologischen Gelenkspalts frühes Zeichen für beginnenden Knorpeldefekt Gelenkkapsel Gelenkhöhle wird vollständig von Gelenkkapsel umschlossen Membrana fibrosa (äußere Faserschicht): straffes kollagenfaseriges Bindegewebe Verstärkung durch Gelenkbänder Häufig bei Verletzungen der Gelenke mit betroffen Ist mit Bändern verwachsen Verbunden mit Umschlagfalten und Schleimbeutel Membrana synovialis (spezifische Innenschicht) Oberflächenvergrößerung der synovialen Intima durch Zottenbildung Verfügt über Gefäße Schmerz und Mechanorezeptoren Hohe Regenerationsfähigkeit Produziert und resorbiert Gelenkflüssigkeit (Synovia) Gelenkschmiere- Synovia Synovia wird durch Zellen in der Membrana Synovialis produziert Reduziert Reibungskräfte bei alltäglichen Bewegungen auf ein Minimum Verhindert direkten Kontakt der Gelenkflächen Produktion wird durch Druck- und Schubkraft angeregt Synovia wird alle 24 Std ersetzt (turnover) Intraartikuläre Strukturen Unterschiede Sehnen und Bänder BÄNDER Verbindung von Knochen über Gelenk zu Knochen (K-B-K) Bewegungen steuern und begrenzen Aufrechterhalten der Kongruenz der Gelenkflächen (Fixierung der beweglichen Skelettteile) Positions- und Belastungssensoren (Ruffini Körperchern, Vater-Pacini Körperchen) SEHNEN Verbindung von Muskel über Gelenk auf Knochen (M-S-K) Kraftübertragung von Muskel auf Skelett Speichern elastische Energie Kraftsensoren (Golgi-Sehnen-Organ) Arten von Sehnen Aponeurose, Strangförmig, lang und schmal Aufbau von Sehnen Hilfseinrichtungen Muskulatur und Sehnen Retinacula, Faszien, Schleimbeutel, Sesambeine, Sehnenscheide Sehnenscheide Schutzfunktion, Führung der Sehnen in bestimmten Bahnen, Umlenklager, Minimierung der Reibung bei Umlenkung von Sehnen Blutversorgung der Sehne Blutgefäße aus der Muskulatur Blutgefäße vom Knochen und Periost Gefäße, die durch das Peritendineum und Endotenon entsprießen Dennoch vergleichsweise schlecht durchblutendes Gewebe Aufbau Bänder Häufig als Kapselbänder in die Gelenkkapsel eingeflochten Verbinden knöcherne Enden und geben Stabilität bei Belastung/Bewegung Verhindern übermäßige Gelenkausschläge Unterscheidung intrakapsuläre und extrakapsuläre Bänder Ähnlich wie Sehnen: verschachtelter Aufbau Fibroblasten: Zellen des Bindegewebes Wellenförmige Anordnung Bestandteile Matrix: Wasser (2/3 des Gesamtgewichts), Kollagen (70-80% des Trockengewichts), Proteoglykan (1% des Trockengewichts), Elastin (1,5% des Trockengewichts) Ansatz der Bänder am Knochen Zwei Arten Sharpey Fasern dringen in den Knochen ein Äußere Fasern vermischen sich mit Periost Die Verbindung von Bändern und Knochen erfolgt in mehreren Übergängen, um Zugbelastungen auf eine größere Fläche zu verteilen Gelenkformen und ihre Freiheitsgrade Kugelgelenk 3 rotatorische Freiheitsgrade Beispiel: Schultergelenk, Fingergrundgelenk, Hüftgelenk Eigelenk 2 rotatorische Freiheitsgrade Beispiel: proximale Handgelenk Scharniergelenk 1 rotatorischer Freiheitsgrad Beispiel: Humeroulnargelenk, oberes Sprunggelenk Rad- oder Zapfgelenk 1 rotatorischer Freiheitsgrad Beispiel: proximales Radioulnargelenk, medianes Atlantoaxialgelenk Sattelgelenk 2 rotatorisches Freiheitsgrade Beispiel: Daumensattelgelenk Planes/ ebenes Gelenk Idealfall: 2 translatorisch, 1 rotatorisch Beispiel: kleine Wirbelbogengelenke, Lisfranc-Gelenk 3. Vorlesung Allgemeine Funktionen Muskulatur - 220 Einzelmuskeln - 40-50% des gesamten Körpergewichts (65% Kraftsportler und 20% zur Geburt) Funktionen: - Aufrechterhaltung der Körperhaltung - Lokomotion - Konvektion - Regulation von Druck - Verspannung und Schutz Skelettmuskeln: agieren primär als Motor/Feder/Dämpfer Muskelgewebe Glattes Gewebe → Glatte Muskulatur − Wände von Hohlorganen, Atemwege, Augen, Haare, Drüsen − beeinflusst von Sympathikus und Parasympathikus − Kontraktionen über neuromuskuläre Kontakte und Hormone Quergestreiftes Gewebe → Skelettmuskulatur − Muskeln des Bewegungsapparates − Skelettmuskelzellen gehören zu den größten Zellen des Körpers → Herzmuskulatur − Unterschied zu Skelettmuskel: Zellkerne liegen meist zentral, kleineren Querschnitt, kürzer, netzförmig angeordnet Muskelformen und Muskelarchitektur Muskelaufbau Ansteuerung der Muskulatur Verlauf des Motoneurons im Zentralen Nervensystem (ZNS) und Peripheren Nervensystem (PNS) − 1. Motoneuron: Ursprung im ZNS (motorischer Kortex) − Verlauf des 1. Motoneuron im Rückenmark (ZNS) Ø − Kreuzung auf die Gegenseite − Umschaltung auf 2. Motoneuron (peripherer Nerv) im Vorderhorn − Über Vorderwurzel zum Muskel Synapse: Verbindung zwischen Neuronen oder z.B. Muskelzelle (motorische Endplatte) Muskelfasertypen Extrafusale Muskelfaser (Arbeitsmuskulatur) → Bewegungsmuskulatur (phasisch) → Phasische Muskelfasern blau: ST - Fasern gelb-blau: FTO - Fasern gelb: FTG – Fasern Intrafusale Muskelfaser → Muskelspndel (Dehnungsrezeptoren) Tiefensensibilität (Propriozeption) Eigenschaften: Bild! Muskelspindel als Dehnungsrezeptor und Golgi-Sehnenorgan als Spannungsrezeptor Reflexmechanismen: Monosynaptischer Reflex: Kurzer Erregungsweg der Muskelspindel; Beispiel Patellarsehnenreflex Polysynaptische Verschaltungen: → Reziproke Inhibition/Hemmung o Muskelspindel misst Längendehnung o Muskelspindel aktiviert Agonist und Synergist und hemmt Antagonist → Autogene Inhibition/Hemmung o Golgi-Sehnen-Organ misst Spannungszustand o Wirkt hemmend auf den kontrahierenden Muskel (Agonist) und fördernd auf seinen Gegenspieler (Antagonist) Muskelbindegewebe/-faszie − Bindegewebige Hüllen um Muskelfasern und Muskelgruppen − Sorgt für reibungslosen Bewegungsablauf − Sorgt für Muskelpumpe → Muskelkontraktion innerhalb eines Faszienschlauchs sorgt für Kompression der Venen → In der Phase der Muskelrelaxation befüllen sich die Venen wieder − Ursprungs- und Ansatzfläche für Muskelfasern − Die Muskelpumpe kann aktiv von außen durch Kompression unterstützt werden! Kompartmentssyndrom: − Ursache überwiegend nach Muskelkontusion mit massiver Einblutung − Druckanstieg innerhalb der Muskelloge (bindegewebigen Hüllen) − Unbehandelt führt das Kompartmentsyndrom zu irreversiblen Langzeitschäden an Gefäßen, Muskeln und Nerven Funktion Muskulatur: Muskel bildet mit Skelettteilen kinetische Kette (überzieht Gelenk und verursacht dadurch Bewegung) Unterscheiden Ursprung und Ansatz oder Fixpunkt und Bewegungspunkt Topographisch: Ursprung proximal, Ansatz distal Funktionell: Fixpunkt und Bewegungspunkt wechseln Kontraktionsformen: Fähigkeit: Kraft Belastungsformen: statisch und dynamisch Arbeitsweisen: isometrisch, konzentrisch, exzentrisch Muskellänge: gleichbleiben, abnehmend, zunehmend Muskelgruppe: Zusammenschluss mehrere Einzelmuskeln, die in Ihrer Funktion das gleiche Ziel verfolgen Muskelschlingen: muskuläre Funktionsketten die für einen reibungslosen, ökonomischen und ästhetischen Bewegungsablauf sorgen. Muskelkater: Eintritt nach 24-48 Stunden − Ursache: ungewohnte Muskeltätigkeit, Steigerung des Umfangs oder der Intensität (insbesondere nach exzentrischen Belastungen) Mikroläsionen der Muskelfaser (Z-Scheiben) Symptome: Muskelschmerz, verringerte Muskelkraft und eingeschränkte Beweglichkeit Therapie: Entlastung, dosierte Dehnübungen, aktive Pausen Cave! keine Massage! Vorlesung 4 Untere Extremitäten Die häufigste Lokalisation für Verletzungen im Teamsport ist im Oberschenkel und dicht gefolgt vom Knie- und Sprunggelenk. Knochen der unteren Extremitäten Becken und Hüftgelenk Gelenk des Beckens Iliosakralgelenk (Amphiarthrose) und Schambeinfuge Achsenstellung des Beckens Sakrumstand (Kreuzbein) Lumbosakraler Winkel 140° Übergang L5 zu Sakrum Sakrumneigungswinkel 30° Verbindung von S1 zur Horizontalen Lumbale Lordose Vertikale Linie zwischen L1 und L5 (L3 tiefster Punkt) Gefahr der Fehstellung: − Bei steiler Stellung ventrale Strukturen mehr belastet (Gefahr von Diskusprolaps) − Bei horizontaler Stellung dorsale Strukturen mehr belastet (Gefahr für Erkrankungen der Facettengelenke Anatomie Hüftgelenk Kugelgelenk/ Nussgelenk gebildet aus Beckenknochen und Oberschenkelknochen Achsenstellung des Hüftgelenks Muskulatur Becken und Hüftgelenk Abduktoren und Adduktoren (m. gluteus medius und minumus, m. tensor fasciae latae) Extensoren (m. gluteus maximus und Unterstützer Ischiokrurale Muskulatur) und Flexoren (m. Iliopsoas und Unterstützer m. rectus femoris und m. satorius) Bewegungen und Freiheitsgrade Nussgelenk mit 3 Freiheitsgraden Extension/Flexion: 10°/0°/130° Abduktion/Adduktion: 50°/0°/30° Außenrotation/Innenrotation: 50°/0°/40° Thomas-Handgriff: Ermöglicht den Nachweis einer Beugekontraktur Arthrose des Hüftgelenks Epidemiologie: Frauen häufiger betroffen als Männer Diagnose häufig im Alter von 65-74 Jahre Ursache: Degenerative Gelenkerkrankung Fortschreitender Abbau des Gelenkknorpels Primäre Arthrose (idiopathisch) Sekundäre Arthrose (Ursache in der Regel bekannt, z.B. Traumata, Operationen, Fehlstellungen, andauernde Überlastung (Arbeit/Sport), Übergewicht Symptome: Schmerzen (Einlaufschmerz, Ruheschmerz) Bewegungseinschränkungen (Beuge- und Adduktionskontraktur) Therapie: Konservativ: Physiotherapie, Kryotherapie, Wärme, Analgetika, Kinesio-Tape Operativ: Arthroskopie, Gelenkersatz (Total- oder Teilendoprothese) Risiko für Arthrose im Sport − Sportarten mit erhöhten Torsions und Abbremsbewegung, erhöhen das Arthroserisiko Kein Sport nach intensiver langjähriger Belastung erhöht ebenfalls das Arthoserisiko − Sportarten mit 3-7 fach erhöhtem Risiko einer Arthrose: Fußball, Langdistanz Laufen (professionell), Gewichtheben, Wrestling − Sportarten mit kaum Arthrose: Basketball (professionell), Boxen, Schießen, Leichtathletik Arthrose bei Profisportlern − Andy Murray 2019 Teilendoprothese Hüftgelenk (32 Jahre) − Nach 6 Monaten Comeback (Doppel in Wimbledon) − Nach 8 Monaten ATP-Turnier Antwerpen − Film „Resurfacing“ − Weitere aktive Sportler mit Oberflächenersatz der Hüfte: − Floyd Landis (Radsport) Ed Jovanovski, Masi Marjamäki (beide Eishockey) David Walker, James Rohleder (beide Judo). Kniegelenk Zusammengesetzes Gelenk Kniekehlgelenk (Articulatio femorotibialis) (Tibia und Femur) und Kniescheibengelenk (Articulatio femoropatellaris) (Patella und Femur) Bewegung und Freiheitsgrade Dreh- und Scharniergelenk mit 2 Freiheitsgraden Flexion/ Extension Innen-/ Außenrotation (nur bei flexion) Bewegungsausmaß Kniegelenk: Extension/Flexion: 0°/0°/150° und Außenrotation/Innenrotation: 40°/0°/10° Axiale Drehung ist nur bei gebeugtem Kniegelenk möglich! Die laterale tibiale Gelenkfläche bewegt sich mehr als die mediale Artikulierende Gelenkflächen Roll- und Gleitbewegungen bei Beugung und Streckung Ermöglicht Bewegung des großen Gelenkkopf auf einer viel kleineren Gelenkpfanne. Reines Abrollen bis ca. 25-30° Flexion ab ca. 30° Flexion: Rollen und Gleiten ab 60° Flexion: Gleiten dominant (Zug der Kreuzbänder) Funktion der Menisken − Ausgleich der Inkongruenz der Kniegelenksflächen/Vergrößerung der Kontaktflächen − Verbesserte Gelenkstabilität/Stabilisierung bei Rotationsbewegungen − Verbesserte Druckverteilung − Vergrößern Kraft aufnehmende Fläche − Schlechte Regenerationsfähigkeit Menisken folgen der Bewegung der Femurkondylen und sind teilweise mit Bändern, Kapseln verwachsen. Der Mediale Meniskus ist weniger beweglich da er mit dem Innenband verwachsen ist. Bänder des Kniegelenks Innenband (Lig. collaterale mediale) Außenband (Lig. collaterale laterlae) → Funktion: Führung und Stabilität, verhindert wegknicken (x oder o Bein), propriozeptive Funktion → Bei Extension sind die Bänder straff → Bei Flexion sind die Bänder locker, mobil und entlastet Vorderes Kreuzband – VKB (Lig. cruciatum anterius) Hinteres Kreuzband – HKB (Lig. cruciatum anterius) Funktionen der Kreuzbänder: passive Gelenkstabilität − Passive Führungselemente: Führung das Gelenks während der Bewegung (Teile der Bänder sind bei allen Kniewinkeln gespannt, in Flexion überwiegend entlastet) − Erzwingen Roll-Gleitmechanismus − Begrenzung der Kniestreckung (VKB) − Verhinderung der Verschiebung der Gelenkflächen in der gefährdeten labilen Beugestellung (HKB) − Zentrale Komponente im propriozeptiven Regelkreis des Kniegelenkes − Einschränkung der Rotation Kreuzbandruptur: Riss der VKB als häufigste Bandverletzu8ng am Knie (10x häufiger als HKB). Arthrokinematik wird bei der Ruptur stark gestört. Mögliche Folgen sind Knorpel- und Meniskusschäden. Verletzungen der VKB finden in 72-95% ohne Kontakt zu anderen Sportlern statt. Spielsituajonen − Landung nach einem Sprung − Plötzliches Abstoppen − Plötzliche Drehbewegung Biomechanik − Körperhaltung ist in einer leichten Flexion des Knies und der Hüke − Unterschenkel ist meistens nach innen oder außen rojert und in einer Valgusposijon -> VKB ist maximal angespannt − Körperschwerpunkt ist meist hinter dem Knie (verletztes Bein wird mit 80-100% belastet) − Oft wird berichtet, dass die Schuhsohle am Boden fixiert ist (Drehung unmöglich) Operative und Konservative Therapie − Indikatoren für konservative Behandlung mit einem strengen neuromuskulären Rehabilitationsprogramm gegeben − Eine neuromuskuläre Rehabilitation ist auch vor und nach einer ACL- Rekonstruktion erforderlich. − Ist zudem für die Primär- und Sekundärprävention von entscheidender Bedeutung − Konservative Therapie kann eine Behandlungsoption für ACL sein − Empfehlung bei niedrigem Aktivitätslevel oder ohne weitere Verletzungen − Review bestätigte nicht, dass eine konservative Behandlung gleichwertig mit Operation ist. − Die funktionelle Verbesserung nach Rekonstruktion größer als nach konservativen Behandlung − Funktionelle Verbesserung hängt jedoch von der Qualität der Operation ab. − operativ 23%-80%, konservativ 28%–68% − Signifikant bessere Ergebnisse der Funktionalität nach rekonstruierten ACL − Rekonstruierte ACL helfen den Sportler*innen dabei ihre sportliche Karriere nach einer Verletzung wieder aufzunehmen. Muskulatur Kniegelenk m. quadriceps femoris m. biceps femoris m. semitendinosus m. satorius m. semimembranosus Insuffizienzen aufgrund des zweigelenkigen Verlaufs Aktive (ein Bein nach vorne oder hinten gebeugt anheben) und passive (Oberkörper nach vorne beugen und die Beine sind gestreckt oder ebenfalls gebeugt) Insuffizienz Unterschenkel und Fuß Der Unterschenkel ist funktionell eng mit dem Fuß verbunden (Membrana interossea, Fibula, Tibia) Der Fuß verfügt über 26 Knochen (plus 2 Sesambeine) Gelenke des Fußes Oberes Sprunggelenk: − Ort der Kraftübertragung auf Vor- und Rückfuß − Knochen- und Bandführung sichert aufrechte Körperhaltung − Bewegungsachse verläuft durch die beiden Knöchel (in Frontalebene) − Der Form nach ein Scharniergelenk Unteres Sprunggelenk Funktionen: − Ausrichtung des Fußes im Raum − Anpassung des Fußes an Bodenunebenheiten − Gleichgewichtskontrolle (im Einbandstein) − Stoßdämpferwirkung Bewegungen und Freiheitsgrade Bänder des Fußes Innenband, Pfannenband, Außenband (Lig. talofibulare posterius und anterius, Lig. calcaneofibulare) Muskeln des Fußes Flexoren: M. triceps surea (M. gastrocnemius, M. soleus, Achillessehne) Extensoren: M. peroneus longus, anterior, brevis, M. tibiales anterior) Fußwölbung Es gibt eine Längswölbung (von der Hacke zu den Zehen) und eine Querwölbung (vo Zeh zu Zeh) Funktion: Statik des Fußes (3 Punktstütz), Anpassung an Unebenheiten des Bodens, Stoßdämpfer Wichtige Strukturen für eine physiologische Spannung des Gewölbes und die Plantaraponeurose (der Strang mittig auf der Unterseite des Fußes) Fehlstellungen 5.Vorlesung Obere Extremitäten: Knochen der oberen Extremitäten Schulterblatt: Scapula Schlüsselbein: Clavicula Oberarmknochen: Humerus Elle: Ulna Speiche: Radius Handwurzelknochen Mittelhandknochen Fingerknochen Gelenke der oberen Extremitäten: Schultergelenk: − Sternoklavikulargelenk − Akromioklavikulargelenk − Subakromiale Fläche (unechtes Gelenk) − Glenohumeralgelenk − Skapulothorakalgelenk (unechtes Gelenk) Ellenbogengelenk, Handgelenk, Fingergelenke, Daumensattelelgelenk Schultergelenk und Schultergürtel Ein knöcherner „Gürtel“, der die Knochen der oberen Extremitäten mit dem Körperstamm verbindet − Ventral: gelenkige Verbindung zum Brustbein − Dorsal: muskuläre Verbindung zur Wirbelsäule − Besteht aus: Schulterblatt (Scapula) und Schlüsselbein (Clavicula) Knöcherner Anteil des Schultergürtels: Schlüsselbein: - Proximal: gelenkige Verbindung zum Brustbein (Sternoclaviculargelenk) - Distal: gelenkige Verbindung zum Schulterblatt (Acromioclaviculargelenk) (Schultereckgelenk) - Beide sind funktionell Kugelgelenke Schulterblatt: - Gelenkige Verbindung zum Schlüsselbein (Acromioclaviculargelenk) - Gelenkige Verbindung zum Thorax (unechtes Gelenk) - Gelenkige Verbindung zum Oberarmknochen (Glenohumeralgelenk mit der Schulterblattpfanne) Schultergelenk: - Beweglichstes Gelenk im Körper - Keine knöcherne Sicherung - Wenig ligamentäre Sicherung - Funktionelle Integrität von Muskeln und Bändern abhängig - Beweglichkeit des Schultergelenks: Schultergürtel: Retraktion, Protraktion, Elevation, Depression Schultergelenk (Glenohumeralgelenk): Anteversion/Retroversion, Abduktion/Adduktion, Außen- und Innenrotation Es ist ein Kugelgelenk mit 3 Freiheitsgraden. Bewegungen bis 90 Grad finden ausschließlich im Schultergelenk statt Thorakales Gleiten des Schulterblatts erweitert den Aktionsradius der Arme. Schultergürtel und Schultergelenk immer als eine Funktionseinheit betrachten! Muskulatur Schultergelenk: Dorsale Ansicht Rotatorenmanschetten (M. supraspinatus, M. subscapularis, M. teres minor, M. infraspinatus) Ventrale Ansicht Verletzungen Schultergelenk: - Impingment (schmerzhafte Weichteileneinklemmung im Schulterbereich) - Schulterluxation (Hummeruskopf verlässt Gelenkpfanne) - Schultereckgelenksprengung (Luxation des Acromioclaviculargelenk) Ellenbogengelenk: Knochen Ellenbogengelenk: Bestandteile Ellenbogengelenk Vier funktionelle Einheiten ermöglichen Bewegung des Unterarmes: - Proximales Radioulnagelenk - Distales Radiounagelenk - Humeroulnagelenk - Humeroradialgelenk Beweglichkeit Humeroulnargelenk - Scharniergelenk mit 1 Freiheitsgrad - Starke Bandverbindungen sichern die Bewegung - Knöcherne Einschränkung der Extension Beweglichkeit Humerradial und Radioulnagelenk Zapfengelenk, Kugelgelenk, Radgelenk und 1 Freiheitsgrad Muskulatur Humeroulnargelenk Handgelenk und Finger Knochen der Hand Gelenke der Hand - Distales Radiounagelenk - Proximales Handwurzelgelenk - Distales Handwurzelgelenk - Daumensattelgelenk Das Daumensattelgelenk ermöglicht das Greifen mit der Hand (Opposition und Zirkumduktion) Muskulatur des Unterarms Beuger und Strecker des Unterarms

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