Einführung in die technologieorientierte Betriebswirtschaftslehre PDF

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Diese PDF-Datei enthält eine Einführung in die technologieorientierte Betriebswirtschaftslehre. Sie behandelt die Einordnung der Betriebswirtschaftslehre in den Kontext der Wissenschaften und die Abgrenzung zu weiteren Wirtschaftswissenschaften. Der Text beinhaltet Definitionen und Teilgebiete, sowie die Prinzipien des wirtschaftlichen Verhaltens.

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1. 1.1 Einordnung der Betriebswirtschaftslehre Einordnung in den Kontext der Wissenschaften Unterscheidung nach dem Untersuchungsgegenstand Wissenschaften Metawissenschaften   Realwissenschaften Philosophie Theologie Formalwissenschaften    Geisteswissenschaften      Psychologie Soziologie...

1. 1.1 Einordnung der Betriebswirtschaftslehre Einordnung in den Kontext der Wissenschaften Unterscheidung nach dem Untersuchungsgegenstand Wissenschaften Metawissenschaften   Realwissenschaften Philosophie Theologie Formalwissenschaften    Geisteswissenschaften      Psychologie Soziologie Politologie Wirtschaftswissenschaften … Logik Mathematik … Naturwissenschaften      Biologie Physik Chemie Astronomie... Quelle: In Anlehnung an Olfert & Rahn (1995, S. 23). Vorlesung GBWL/EBWL Fakultät Wirtschaftswissenschaften Lehrstuhl für Entrepreneurship und Innovation/Prof. Dr. Michael Schefczyk & Dr. Martina Pieperhoff Seite 6 1. 1.1 Einordnung der Betriebswirtschaftslehre Einordnung in den Kontext der Wissenschaften Die BWL als anwendungsorientierte Wissenschaft Theoretische Wissenschaften Anwendungsorientierte Wissenschaften Entstehung der Probleme  In der Wissenschaft selbst  In der Praxis Art der Probleme  Disziplinär  A-disziplinär oder interdisziplinär Forschungsziele   Theorieentwicklung und -prüfung Erklärung der bestehenden Wirklichkeit  Entwurf möglicher Wirklichkeiten Angestrebte Aussagen   Deskriptiv Wertfrei   Normativ Wertend Forschungsregulativ  Wahrheit  Nützlichkeit Allgemeingültigkeit Bestätigungsgrad Erklärungskraft Prognosekraft von Theorien  Forschungskriterien     Praktische Problemlösekraft von Modellen und Regeln Quelle: Ulrich (1995, S. 164), zitiert in Thommen & Achleitner (2009, S. 66). Vorlesung GBWL/EBWL Fakultät Wirtschaftswissenschaften Lehrstuhl für Entrepreneurship und Innovation/Prof. Dr. Michael Schefczyk & Dr. Martina Pieperhoff Seite 7 1. 1.2 Einordnung der Betriebswirtschaftslehre Abgrenzung zu weiteren Wirtschaftswissenschaften Abgrenzung zur VWL Betriebswirtschaft Volkswirtschaft Erfahrungsgebiet  Wirtschaft Erkenntnisobjekt  Einzelner Betrieb  Untersuchung einer isolierten „Seite“ des Gesamtbereiches Wirtschaft  Beschreibung und Erklärung des wirtschaftlichen Handelns im Betrieb Erkennen von Regelmäßigkeiten und Gesetzmäßigkeiten Entwicklung wirtschaftlicher Verfahren zur Realisierung praktischer betrieblicher Zielsetzungen Aufgaben    Zusammenhang      Gesamtwirtschaft Untersuchung des Ineinandergreifens der durch regelmäßigen Tausch miteinander verbundenen und durch gegenseitige Abhängigkeit gekennzeichneten Einzelwirtschaften Suche nach Ursachen für Veränderungen und Ableitung von Empfehlungen für die Steuerung der Gesamtwirtschaft Jede Veränderung der volkswirtschaftlichen Daten (z. B. Änderung der Bedürfnisstruktur, Bevölkerungsänderungen) führt zu einem veränderten Verhalten der Betriebe Umgekehrt muss die Volkswirtschaftslehre betriebswirtschaftliche Probleme (z. B. Kostenverläufe der Betriebe) als gegeben hinnehmen Interdependenz der Zusammenhänge der ökonomischen Größen führt zu Überschneidungen in der betriebswirtschaftlichen und volkswirtschaftlichen Forschung Vorlesung GBWL/EBWL Fakultät Wirtschaftswissenschaften Lehrstuhl für Entrepreneurship und Innovation/Prof. Dr. Michael Schefczyk & Dr. Martina Pieperhoff Seite 8 1. 1.2 Einordnung der Betriebswirtschaftslehre Abgrenzung zu weiteren Wirtschaftswissenschaften Abgrenzung der wirtschaftswissenschaftlichen Studiengänge Informatik  Verbindung von Erkenntnissen aus der Informatik und der Wirtschaft Beschreibung, Erklärung, Gestaltung und Vorhersage rechnergestützter Informationssysteme und deren Einsatz in Wirtschaft und Verwaltung Pädagogik Ingenieurwissenschaften Wirtschaftsinformatik  Wirtschaftswissenschaften Wirtschaftspädagogik  Wirtschaftsingenieurwesen   Integration der Kenntnisse aus der Wirtschafts- und Ingenieurwissenschaft Verbindung technisch-naturwissenschaftlicher und wirtschaftlichsozialwissenschaftlicher Inhalte  Verbindung von Erkenntnissen der Wirtschafts- und Pädagogikwissenschaften Kern ist die Wirtschaftserziehung, die sich auch mit der Didaktik und Methodik der Wirtschaftslehre und der Wirtschaftswissenschaften befasst Vorlesung GBWL/EBWL Fakultät Wirtschaftswissenschaften Lehrstuhl für Entrepreneurship und Innovation/Prof. Dr. Michael Schefczyk & Dr. Martina Pieperhoff Seite 9 1. 1.2 Einordnung der Betriebswirtschaftslehre Abgrenzung zu weiteren Wirtschaftswissenschaften Definition und Teilgebiete Definition „Betriebswirtschaftslehre“ Die Betriebswirtschaftslehre ist eine praktisch-normative, d. h. realitätsbezogenzielsetzende, Erfahrungswissenschaft mit dem Ziel  der Herausarbeitung von Ursache-Wirkungs-Beziehungen in der Unternehmenspraxis als Voraussetzung für die Ableitung praktischer Normen (Erkenntnisziel)  und dem Ziel der Ableitung von Hilfestellungen für das rationale Gestalten und Einsetzen von Mitteln und Maßnahmen, die zur Zielerreichung notwendig sind (Gestaltungsziel) Teilgebiete der BWL Spezielle Betriebswirtschaftslehre Allgemeine Betriebswirtschaftslehre     Führungslehre Produktionswirtschaftslehre Marketinglehre Personalwirtschaftslehre    Rechnungswesenlehre Organisationslehre Controllinglehre     Industriebetriebslehre Handelsbetriebslehre Bankbetriebslehre Versicherungsbetriebslehre   Verkehrsbetriebslehre Touristikbetriebslehre Quelle: In Anlehnung an Olfert & Rahn (1995, S. 23). Vorlesung GBWL/EBWL Fakultät Wirtschaftswissenschaften Lehrstuhl für Entrepreneurship und Innovation/Prof. Dr. Michael Schefczyk & Dr. Martina Pieperhoff Seite 10 1. 1.3 Einordnung der Betriebswirtschaftslehre Wesentliche Begriffe und Sachverhalte der BWL Grundlagen des Wirtschaftens Konflikt: Lösung: Begrenzte Ausstattung mit Mitteln (Knappheit) Unbegrenzter Bedarf/Nachfrage nach Gütern Notwendigkeit des Wirtschaftens Definition des Wirtschaftens Wirtschaften beschreibt  den Vergleich von Alternativen  bei Ausstattung mit begrenzt vorhandenen Ressourcen  und Auswahl derjenigen Alternativen, die den bestmöglichen Einsatz der gegebenen Ressourcen versprechen Prozess des Wirtschaftens Ziele formulieren, Probleme identifizieren Alternativen suchen Alternativen bewerten Vergleichen/ Entscheiden Umsetzung/ Kontrolle Quelle: Hutzschenreuther (2007, S. 14). Vorlesung GBWL/EBWL Fakultät Wirtschaftswissenschaften Lehrstuhl für Entrepreneurship und Innovation/Prof. Dr. Michael Schefczyk & Dr. Martina Pieperhoff Seite 11 1. 1.3 Einordnung der Betriebswirtschaftslehre Wesentliche Begriffe und Sachverhalte der BWL Prinzipien wirtschaftlichen Verhaltens Rationalprinzip (Allgemeines Vernunftprinzip) Ökonomisches Prinzip (Wirtschaftlichkeitsprinzip) Maximalprinzip Minimalprinzip Gegeben: Mitteleinsatz Ziel: Maximierung Ergebnis Beispiel: geg. Spendensumme Ziel: max. Hilfestellung Generelles Extremumprinzip Gegeben: Ergebnis Ziel: Minimierung Mitteleinsatz Beispiel: geg. Lebensqualität Ziel: min. Arbeitszeit Produktivität (mengenmäßige Definition) z. B. Stückzahl im Verhältnis zur Arbeitszeit Ziel: Beispiel: Minimierung Mitteleinsatz, Maximierung Ergebnis Min. Arbeitszeit und max. gute Klausurergebnisse Wirtschaftlichkeit (wertmäßige Definition) z. B. Ertrag im Verhältnis zum Aufwand Quelle: In Anlehnung an Töpfer (2007, S. 62). Vorlesung GBWL/EBWL Fakultät Wirtschaftswissenschaften Lehrstuhl für Entrepreneurship und Innovation/Prof. Dr. Michael Schefczyk & Dr. Martina Pieperhoff Seite 12 1. 1.3 Einordnung der Betriebswirtschaftslehre Wesentliche Begriffe und Sachverhalte der BWL Bewertung der Wirtschaftlichkeit und Zielerreichung Prozess Messung Ziele  SOLL Ökonomische und außerökonomische Erweiterte Rückkopplung Effektivität = SOLL-IST-Vergleich Rahmenbedingungen = Zielerreichungsgrad Einsatz = Input Maßnahmen  Ziel = Sollgröße  Veränderung der Ziele und/oder Operationalisierung  Bewertung Planung auf Basis von Lageund Wirkungsprognosen Maßnahmeneinsatz-/ durchführung Einfache Rückkopplung  Veränderung der Maßnahmen Handeln und Verhalten Effizienz = Ergebnis-Einsatz-Verhältnis = Wirtschaftlichkeit Ergebnisse  Realer Zustand Fazit IST Leistung = Output Ein Unternehmen ist dann erfolgreich am Markt, wenn es in der Lage ist, strategische Ziele gut operativ umzusetzen, also: “Die richtigen Dinge richtig tun!” Quelle: In Anlehnung an Töpfer (2007, S. 72). Vorlesung GBWL/EBWL Fakultät Wirtschaftswissenschaften Lehrstuhl für Entrepreneurship und Innovation/Prof. Dr. Michael Schefczyk & Dr. Martina Pieperhoff Seite 13 1. 1.3 Einordnung der Betriebswirtschaftslehre Wesentliche Begriffe und Sachverhalte der BWL Bewertung der Wirtschaftlichkeit und Zielerreichung Effektivität Effizienz = Bildet Ergebnis-Ziel-Relationen ab und gibt den Zielerreichungsgrad an. = Ergebnis Ziel = Leistung Soll = Output Soll = Ist Soll = Abbilden von Ergebnis-Einsatz-Relationen und Bewerten der Wirtschaftlichkeit betriebswirtschaftlicher Prozesse ! =1 = Ergebnis Einsatz = Leistung Einsatz = Output Input ! >1 Effektivität > 1: War das Ziel zu niedrig? Effektivität < 1: War das Ziel zu hoch? Effizienz > 1: Wertschöpfung Effizienz < 1: Verschwendung/Blindleistung = „Die richtigen Dinge tun!“ (Strategische Planung) = „Die Dinge richtig tun!“ (Operative Planung) Zusammenhang Effizienz kennzeichnet den Weg, aber Effektivität ist das angestrebte Ergebnis betriebswirtschaftlicher Planungs- und Gestaltungsmaßnahmen Quelle: In Anlehnung an Töpfer (2007, S. 72). Vorlesung GBWL/EBWL Fakultät Wirtschaftswissenschaften Lehrstuhl für Entrepreneurship und Innovation/Prof. Dr. Michael Schefczyk & Dr. Martina Pieperhoff Seite 14

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