Veränderung exogener Spielregeln - BW07 Kurs 2_SoSe24_10.Vorlesung
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Heinrich Heine University Düsseldorf
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Diese Präsentation behandelt die Veränderung exogener Spielregeln, insbesondere die Auswirkungen auf Unternehmensführung und Marketing. Unterschiedliche Ansätze wie Corporate Political Marketing und die Analyse exogener Regeländerungen werden vorgestellt.
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Veränderung exogener Spielregeln Unspezifische Regeländerungen Spielgeschehen ist in mehr oder weniger allen Spielarenen betroffen Typischerweise Veränderungen im Eigentumsrecht Vertragsrecht Wettbewerbsrecht Schutzrecht von Nachfr...
Veränderung exogener Spielregeln Unspezifische Regeländerungen Spielgeschehen ist in mehr oder weniger allen Spielarenen betroffen Typischerweise Veränderungen im Eigentumsrecht Vertragsrecht Wettbewerbsrecht Schutzrecht von Nachfragern und Wettbewerbern (z.B. Datenschutz) Spezifische Regeländerungen Spielgeschehen nur in einzelnen Spielarenen betroffen 10 hhu.de Veränderung exogener Spielregeln Beispiel - Unspezifische Regeländerungen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) Art. 1 DSGVO Gegenstand und Ziele I. Diese Verordnung enthält Vorschriften zum Schutz natürlicher Personen bei der Verarbeitung personenbezogener Daten und zum freien Verkehr solcher Daten. II. Diese Verordnung schützt die Grundrechte und Grundfreiheiten natürlicher Personen und insbesondere deren Recht auf Schutz personenbezogener Daten. III. Der freie Verkehr personenbezogener Daten in der Union darf aus Gründen des Schutzes natürlicher Personen bei der Verarbeitung personenbezogener Daten weder eingeschränkt noch verboten werden. 11 Quelle: https://dsgvo-gesetz.de/art-1-dsgvo/ hhu.de Veränderung exogener Spielregeln Risiko vs. Chance Exogene Regeln verändern sich kontinuierlich in vielfältiger Weise Qualität der Regeländerungen ist für KKV-Management relevant Risikoperspektive: Substanzielle Bedrohung des bestehenden KKVs durch exogene Regeländerungen Chancenperspektive: Möglichkeiten für neue KKV-Positionen durch exogene Regeländerungen 12 hhu.de Veränderung exogener Spielregeln Gründe für passive Maßnahmen Einzelunternehmen müssen gegenüber KKV-relevanten Änderungen der exogenen Regeln prinzipiell eine eher passive Position einnehmen Unzureichender Einfluss Mangelnde Legitimation 16 hhu.de Veränderung exogener Spielregeln Lobbying – aktive Beeinflussung exogener Regeln Lobbying, Lobbyismus oder auch Governmental Relations bezeichnet die Kommunikation mit Regierungsverantwortlichen, Parlamentariern und Behörden über die Positionen einer Organisation mit dem Ziel, politische, legislative und administrative Entscheidungen zu beeinflussen. (Lies, 2015, S. 171) Informelle Artikulation von Einzelinteressen mit dem Ziel, die Gesetzgebung zu beeinflussen Punktuell erfolgender Projektcharakter Wechselseitiger Tauschprozess, in dem Informationen und politische Unterstützung gegen Interessenberücksichtigung eingetauscht werden Im Unternehmenskontext oft ein Handlungsfeld der Public Relations Unternehmensübergreifend oft Aufgabe von Verbänden (BDI, HDE, Bitkom etc.) 17 hhu.de Veränderung exogener Spielregeln Arten des Lobbying Beschaffungs-Lobbyismus Ziel: Akquirierung öffentlicher Aufträge Gesetzes-Lobbyismus Ziel: Einflussnahme auf die Ausgestaltung rechtlicher Rahmenbedingungen 18 hhu.de Veränderung exogener Spielregeln Lobbying-Praxis Direktes Lobbying direkte Artikulation von Interessen gegenüber den Entscheidungsträgern Indirektes Lobbying Artikulation von Interessen gegenüber den Entscheidungsträgern über Dritte 19 hhu.de Veränderung exogener Spielregeln Corporate Political Marketing („CPM“) Corporate Political Marketing bezeichnet die systematische Integration politikorientierter Aufgaben in die marktorientierte Unternehmensführung (Kenning/Meißner, 2015) CPM soll einen Beitrag zum strategischen Marketingmanagement leisten, indem Risiken und Planungsunsicherheiten vermindert werden CPM soll helfen, Wettbewerbsvorteile zu erzielen und Wettbewerbsnachteile zu verhindern. 20 hhu.de Veränderung exogener Spielregeln Analyse zur frühzeitigen Identifikation exogener Regeländerungen Environmental Scanning Ziel: Identifikation schwacher Signale für mögliche Veränderungen in der Unternehmensumwelt Environmental Monitoring Ziel: Systematische Konkretisierung mit weiterführenden Informationen Environmental Forecasting Ziel: Prognosen über Veränderungen der relevanten Variablen Regeländerung und eigene KKV-Position Ziel: Prognose potentieller Auswirkungen von Regeländerungen auf die eigene Wettbewerbssituation 21 hhu.de Veränderung endogener Spielregeln Kompatibilitätsstandards setzen Bemühungen um eine Standardsetzung Intelligenter Umgang mit dem Risiko der potenziellen Standardnutzer Handlungsalternativen Reduktion Kompensation 26 hhu.de Veränderung endogener Spielregeln Kompatibilitätsstandards setzen Potenzieller Standardnutzer entscheidet sich nur dann für einen potenziellen Standard, wenn die Kosten einer Standardübernahme kleiner sind als der daraus resultierende Nutzen Annahme: Kundenproblem resultiert aus Notwendigkeit einer konstituierenden Kopplung zweier Elemente (A & B) Für den Fall einer nicht-funktionierenden Schnittstelle zwischen A & B resultiert 1. Standardnutzer muss auf den Kopplungsnutzen verzichten 2. Standardnutzer muss den Wert der Güter A & B vollständig abschreiben 27 hhu.de Veränderung endogener Spielregeln Kompatibilitätsstandards setzen Modellierung der Kosten der Standardübenahme: KSÜ = a*(KA + KB + NAB) KSÜ Kosten der Standardübernahme a Risikoparameter KA Kosten Produkt A KB Kosten Produkt B NAB Nutzenentgang einer fehlenden Kopplung zwischen A und B Modellierung des Nutzen der Standardübernahme: NSÜ = b*NAB NSÜ Nutzen der Standardübernahme NAB Kopplungsnutzen zwischen A und B b Summe der Wahrscheinlichkeiten, dass eine Schnittstellenlösung zum Standard wird Modellierung des Gesamtkalküls eines Marktteilnehmers: b*NAB > a*(KA + KB + NAB) NAB Kopplungsnutzen zwischen A und B a b Risikoparameter Summe der Wahrscheinlichkeiten, dass eine Schnittstellenlösung zum Standard wird b*NAB > (1 – b)*(KA + KB + NAB) KA Kosten Produkt A KB Kosten Produkt B 28 hhu.de Veränderung endogener Spielregeln Art der Kompensationsleistung Wert der Kompensationsleistung aus Nutzersicht vs. Kosten aus Unternehmenssicht Im Fall einer monetären Ausgleichszahlung für das Risiko der Standardübernahme: Beide Größen sind deckungsgleich Aus Unternehmenssicht erstrebenswert: Kompensationsleistungen, deren Wert aus Nutzersicht größer ist als die Kosten aus Unternehmenssicht (bspw. durch materielle Kompensation) 29 hhu.de Veränderung endogener Spielregeln Ausgestaltung der Kompensationsleistung 30 hhu.de Veränderung endogener Spielregeln Brechen von Verhaltensstandards Beim Brechen eines Verhaltensstandards weicht ein Spieler von bislang üblichen Verhaltensweisen in einem Markt, d. h. dessen ungeschriebenen Gesetzen, ab „Begehbare Möbelkataloge“ „Virtual Try-On“ Instore „Virtual Try-On“ per App 32 hhu.de Veränderung endogener Spielregeln Prozess der Kreation & Evaluation von Optionen regelbrechenden Verhaltens 33 hhu.de