Agrarökonomie im World Food System PDF
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Summary
This document provides an overview of agricultural economics within the global food system. It highlights the interconnectedness of environmental, social, and economic factors in food production and consumption, touching upon themes of sustainability standards, the true cost of food, and the role of various stakeholders. The text also explores external costs associated with production and consumption, and methods for calculating and considering these costs.
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AGRARÖKONOMIE IM WORLD FOOD SYSTEM 1 Einleitung & True Cost of Food............................................................................................................. 2 2 Nachhal:gkeitsstandards/ true cost II.....................................................................................
AGRARÖKONOMIE IM WORLD FOOD SYSTEM 1 Einleitung & True Cost of Food............................................................................................................. 2 2 Nachhal:gkeitsstandards/ true cost II.................................................................................................. 5 3. Gender................................................................................................................................................. 8 4. Food loss & waste (Ernte- und Nahrungsverluste)............................................................................ 12 5 Arbeit in der LandwirtschaK............................................................................................................... 14 6.Poli:k reguliert Arbeitsmärkte........................................................................................................... 18 7. Handel............................................................................................................................................... 20 8. Ernährungssicherheit und nachhal:ge Ernährung............................................................................ 23 9 Land.................................................................................................................................................... 29 10. Koopera:ven................................................................................................................................... 31 11. Innova:onen................................................................................................................................... 33 12. Ressourcenkonflikte und LandwirtschaK in Krisenregionen............................................................ 36 13 Large-scale Land Acquisi:ons........................................................................................................... 40 1 1 Einleitung & True Cost of Food 1.1 Agrarökonomie und Food-Systems Lernziele: Kritisch mit Fragen auseinandersetzen, die in öffentlichen & politischen Diskus diskutiert werden. Fundiert(er) / wissenschaftsbasierter beitragen. Einblicke in wissenschaftliche Erkenntnisse (& Lücken!) zu diesen Themen. Einblicke, wie Forschung zu diesen Themen entsteht (Methoden, Daten) Grundlegenden Konzepten & Theorien verstehen Politikinstrumente kennenlernen / verschiedene Perspektiven in Betracht ziehen Wissenschaftliche Artikel lesen & später Hauptaussagen agrarökonomischer Forschungsartikel verstehen und einordnen können Erkenntnisse und Konzepte auch zur kritischen Einordung von z.B. Medienbeiträgen heranziehen Nachhal&gkeitsziele der Vereinten Na&onen (SDGs) Viele grosse Herausforderungen & Ziele sind mit Agrar- und Ernährungssicherheit verbunden. -ökologische, sozioökonomische, poliRsche Zielkonflikte. Agrar- und Ernährungssektor als entscheidender Verursacher und Geschädigter. -Agrarökonomie: Früher Fokus auf Landnutzung, Erträge, ProdukRonsökonomie. Heute breit und interdisziplinär. à Agrar-, Entwicklungs-, Umwelt-, Ernährungsökonomie und -poliRk. Fokus auf Entscheidungen (ProdukRon, Konsum, PoliRk) und begrenzte Ressourcen (natürliche, soziale). Viele unserer Herausforderungen und Chancen unserer Zeit sind mit Agrar- und Ernährungssystemen verbunden. - Umwelt - Ernährung - Arbeit - Armut - Gender - Food loss and waste 1.2 True Cost of Food True cost accounRng of food: wahre Kosten von LebensmiYeln. Trade-offs: Effekt ist gut für ein Ziel aber nicht für andere Ziele (mit Kra[fuYer produziert man viel Milch aber auch viel Methan) Essay: Prospects for the true cost accounRng of food systems. -TCA für LebensmiYelsysteme ist ein ganzheitlicher Ansatz, der die umfassenden menschlichen, sozialen und ökologischen Auswirkungen der LebensmiYelprodukRon,- Verteilung und Konsum bewertet. Versteckte Kosten wie Umweltschäden und Gesundheitsprobleme sollen aufgedeckt werden. -Poli&sche Ebene: nachhalRge AgrarpoliRk durch IntegraRon von Ökosystemdienstleistungen. (land-use desicions) 2 -Produktebene: Externe Kosten werden internalisiert, für verantwortungsbewusstes Verhalten von Konsumenten und Unternehmen. -Organisa&onsebene: Unternehmen können Wirkungsberichte erstellen, die soziale und ökologische Auswirkungen einschliessen. (impact statement) -Betriebsebene: NachhalRgkeitsrahmen für Landwirte. (management tool) -Investmentebene: Investoren brauchen TCA für Prüfung von nachhalRgen InvesRRonen. (investment screening tools) -Der Fokus auf Erträge sei zu kurz gegriffen. Ernährungssysteme sind o[ nicht nachhalRg. Kosten für -Umwelt: (Ernährungssysteme verantwortlich für 21-37% der anthropogenen Treibhausgasemissionen). -Soziale Bedingungen (Schlechte Arbeitsbedingungen) -Gesundheit (690 Millionen Menschen sind unterernährt. 10 Millionen sterben jährlich durch ungesunde Ernährung.) 1.3 Externalitäten DefiniRon: Effekt von ProdukRon oder Konsum von Gütern und Dienstleistungen verursacht Kosten oder Gewinne für Unbeteiligte/die Gesellscha[, die nicht im Marktpreis reflekRert sind («unsichtbare» Kosten) à Kosten, die nicht von der Person getragen werden, die die Entscheidung traf, die Kosten zu verursachen. - PosiRve Externalitäten (Gewinne) Bsp. Landwirtscha[liche Betriebe lassen einen Blühstreifen und Spaziergänger können Biodiversität geniessen - NegaRve Externalitäten à Umweltkosten (z.B. treibhausgas Emissionen), soziale Kosten (schlechte Arbeitsbedingungen), gesundheitliche Kosten (Unterernährung) Bsp. der Konsument bezahlt neben dem Wert des Produkts auch die Kosten für die ProdukRon, die o[ nicht nachhalRg ist (=PesRzide gelangen im Fluss) - Konsum - ProdukRon Grundannahme: Entscheidungen hängen von Privatem Nutzen/ Kosten ab. àAngebot: Kosten für Produzenten àNachfrage: Kosten für Konsumenten àC: Konsumentenrente (Preis Differenz, den Konsumierende tatsächlich bezahlen würden) àB: Produzentenrente (Preis Differenz, den produzierenden aufgrund von ihre kosten mindestens erhalten wollen) 3 Nega&ve Externalitäten: -Wohlfahrtverlust: Gesellscha[ bezahlt die Kosten -OpRmum: weniger wird produziert mit einem höheren Preis -Zielkonflikte, besonders in Systemen betrachten. Verteilung von Kosten und Gewinnen. Verschiedene Dimensionen (Sozial/ ökonomisch, GesundheR, Umwelt). (Pos&ve Externalitäten) Wohlfahrtverlust: Produzent bezahlt die Kosten OpRmum: mehr wird produziert mit einem niedrigen Preis 1.4 Kosten Verzerrung, denn Marktpreis reflekRert nicht die “wahren” Kosten (oder Nutzen) NachhalRge/gesunde NahrungsmiYel teurer für Konsumierende & weniger profitabel für Produzierende à deshalb Anreize, weniger gesunde/nachhalRge NahrungsmiYel zu produzieren/konsumieren (Hürde für nachhalRgere Nahrungssysteme) Ziel & Idee von True cost accounRng: unsichtbare (nicht im Marktpreis reflekRerten) Kosten ausrechnen, um Kosten internalisieren zu können (mit Steuern, SubvenRonen, Labels) Ausrechnen der Kosten: - Unterschiedliche Level (Produkt, Region, OrganisaRon, Farm, Food System, InvesRRonen, PoliRkmaßnahmen) - Um Kosten auszurechnen: 1. Level (z.B. Produkt) definieren (von vorhin) 2. Externalitäten idenRfizieren (z.B. Kinderarbeit) 3. Indikatoren besRmmen (z.B. Arbeitstage Kinderarbeit) 4. Daten sammeln/beschaffen (Sekundärdaten, …) 5. Monetarisieren (z.B. Kosten einer Tonne CO2, Jahr Kinderarbeit, DALY (disability adjusted life years = Verlust eines gesunden Lebensjahres)) 6. Kosten zu den dokumenRerten ProdukRonskosten hinzufügen - Probleme: -Alle Externalitäten erfassen ist schwierig (o[ Daten fehlen) -Monetäre EvaluaRon/Zusammenfassung kann schwer sein und Annahmen erfordern. 4 -Annäherung an wahre Kosten. -TCA als Methode beinhaltet nicht, was mit dem Feld gemacht wird (raum für Greenwashing, …) 1.5 2023 State of Food and Agriculture: Ziele: -Versteckte Kosten von naRonalen Agrar- und Ernährungssystemen ausrechnen. - Entscheidungsträger Dringlichkeit und Grösse des Problems zu zeigen. - TCA strategisch mehr nutzen. -Kosten (-einsparung) von IntervenRonen/ PoliRkmassnahmen in Zukun[ ausrechen. -154 Länder. -Externalitäten: Treibhausgase, SRckstoffemmissionen, Wasserverbrauch, Landumnutzung, Armut, Fehlernährung. Begriffe: -Treibhausgase: "Wirtscha[liche Schäden des Klimawandels unter der Annahme opRmaler zukün[iger Vermeidungsmaßnahmen" - Armut: "Kosten des naRonalen Einkommensverlustes unterhalb der 3,65 2017 KKP-Dollar-Armutsgrenze der in der Agrar- und Ernährungswirtscha[ beschä[igten Armen; naRonale Armutsquote mulRpliziert mit dem miYleren Einkommensverlust". - Gesundheit: "ProdukRvitätsverluste durch ungesunde Ernährung, die zu FeYleibigkeit führt (DALYs, bewertet mit dem naRonalen Pro-Kopf-BIP) und NCDs (verlorene Arbeitstage durch Krankheit oder informelle Pflege, bewertet mit dem BIP pro ErwerbstäRgen)" - disability-adjusted life year (DALY): "stellt den Verlust des Äquivalents eines Jahres bei voller Gesundheit dar. DALYs für eine Krankheit oder einen Gesundheitszustand sind die Summe der durch vorzeiRge Sterblichkeit verlorenen Lebensjahre (YLLs) und der mit einer Behinderung gelebten Jahre (YLDs) aufgrund der in einer Bevölkerung vorherrschenden Fälle der Krankheit oder des Gesundheitszustands. Ergebnisse: Versteckte Kosten: 10 Billionen Dollar/ Jahr. Viele Externalitäten nicht eingerechnet. 10% des globalen BIP. Marktwert global konsumierter LebensmiYel: ca. 9 Billionen Dollar/ Jahr. (73% Gesundheitskosten, 23% Umweltkosten, 4% soziale Kosten) -Grosse Unwahrheiten weil Berechnungen auf vielen Annahmen basieren. 2 Nachhal9gkeitsstandards/ true cost II Lernziele: Bedeutung & Verbreitung Standard, Zertifizierung, Vertrauensgut “credence good” Wie Effekte messen? Interne Validität (Kausalität) Externe Validität (Generalisierbarkeit) 5 Metaanalyse 1. Wer profitiert von Nachhaltigkeitsstandards? 2. Können wir sagen, dass der Preisaufschlag, den Konsumierende zahlen eine Spende ist, die direkt an Produzierende weitergegeben werden? 3. Was ist der Unterschied zwischen Kausalität und Korrelation und warum ist das wichtig in Bezug auf Nachhaltigkeitsstandards und die verfügbaren Studien? 4. Es heisst oft, nur etwas reichere (vs. die sehr armen landwirtschaftlichen Haushalte) haben Zugang zu Zertifizierung. Stimmt das? 2.1 MoGvaGon SDG 12, verantwortungsvolle ProdukRon und Konsum Ziel der NachhalRgkeitsstandards: soziale und umweltbezogene Probleme in globalen LieferkeYen zu reduzieren in dem sie: -NegaRve Externalitäten internalisieren mit: Standards einhalten = Regeln, die Akteure freiwillig einhalten à Konsumierende zahlen mehr für die Einhaltung dieser Regeln (KompensaRon für Produzierende). Einhaltung durch Kontrollen überprü[ Zer&fizierung: BestäRgung, dass Regeln eingehalten werden Label: Signal für Konsumierende Konsumierende zahlen mehr für die Einhaltung der Regeln. Credence good: (Ich kann nicht kontrollieren, ob keine Kinderarbeit sta}and). àIn den letzten Jahren sind die ZerRfizierungen gesRegen (haben o[ ähnliche Ziele) Ob NachhalRgkeitsstandards wirklich helfen, ist eine kontroverse Diskussion. Bsp.: Fairtrade, Bio (=Organic), RA und UTZ (forest), BCI (Carbon), CmiA (Kaffee), GLOBAL G.A.P (Früchte) 2.2 Marktüberblick Weniger als 2% Landwirtscha[licher Agrarfläche weltweit ist zerRfiziert (= 80 Millionen ha), von ihnen sind 70 Millionen Hektar Bio zerRfiziert (Fairtrade nur 2.6 Millionen ha in 2017) Die am meisten zerRfizierte Produkten sind aus tropischer Herkun[ (Z.B. mind. 25% des Kakaos ist zerRfiziert, Kaffee (mind. 20%), Tee, Baumwolle, Palm Öl etwa das gleiche)à In armen Länder wird immer mehr zerRfiziert Akteure: NGOs, Regierungen. Faktoren die zur Verbreitung geführt haben: Privatsektor. (teil der Corporate sociale responibility strategieà Image, Profile, Riskmanagement, Qualitätskontrolle): NachhalRgkeit entlang der globalen WertschöpfungskeYen. Sie haben es gemacht, um Nachfrage zu bedienen, Green washing, ReputaRon. Wurde gut gepusht. o Export und Verarbeitung. (Mars, Ferrero, Tchibo) o Handel (Coop) o Services (Starbucks) 2.3 ZerGfizierung KooperaRven geben Unterstützung, Standards, und erhöhen Preise bei Konsumenten. Sie müssen viel bürokraRsche und finanzielle Ressourcen organisieren Landwirtscha[liche Haushalte müssen Standards einhalten, sie werden von KooperaRven finanziell unterstützt, um Anbau Inputs und Erträge zu opRmieren, es führt zur Verbesserung von Umwelt und soziale Effekte 6 Fairtrade: Soziales: o Soziale (demokraRsche, geregelte Arbeitsbedingungen, verbot von Kinderarbeit) o ökologische (Förderung von Bio-Anbau, verbot gefährliche PesRzide, kein gentechnisches verändertes Saatgut) o ökonomische: (Regelung und Transparenz des Geldflusses) -Bezahlung von Fairtrade Mindestpreis: Fairtrade erhöht der Mindestpreis von einem Produkt aber der Preis ist noch zu Ref, um Betrieb aus Armut zu holen -Fairtrade Prämie: geht an KooperaRve und nicht an Betriebe, ist für InvesRRonen. Meistens werden Infrastrukturen gebaut aber nicht für die Gemeinde (Spital), sondern für die ProdukRon (Lager) - Kunde subvenRoniert das 2.4 Studien Essay: Sustainability standards in global agrifood supply chains. Übersichtsarbeit zur Untersuchung verschiedener NachhalRgkeitsstandards auf Akteure im Agrar- und LebensmiYellieferkeYen über verschiedene Ernteprodukte hinweg. Fragen zu Kausalität, Ausschluss, Einhaltung und Überwachung, Überschussangebot und aufstrebende Märkte in Entwicklungsländer sind wichRg. Sind höhere Lebensstandards wegen ZerRfizierung oder wegen anderer Faktoren gegeben? 2 Forschungsmethoden: 1. Interviews mit zerRfizierten KooperaRven und Haushalten (treatment group): Problem: woher wissen wir, dass ZerRfizierung hil[? 1b. Interviews mit zerRfizierten KooperaRven und Haushalten bevor sie zerRfiziert sind, und wenn sie zerRfiziert sind. Problem: Woher wissen wir, dass ZerRfizierung geholfen hat (gutes/ schlechtes Jahr/…) 2. Interviews mit nicht zerRfizierten KooperaRven und Haushalten. (Treatment group) und mit nicht zerRfizierten KooperaRven und Haushalten (Control group). Problem: welche Haushalte sind eine gute Kontrollgruppe? Interne Validität: Kausalität, Grund. Misst wie korrekt die Erklärung eines Phänomens ist. (Bsp.: wegen ZerRfizierung; Kausalität/ schon vor ZerRfizierung; KorrelaRon?) Interne Validität erhöht sich mit: - ökonometrische Methoden - Randomized Controlled Trail (RCT): Gruppe nicht zerRfizierte Betriebe, zufällig gebe ich an der Häl[e die ZerRfizierung Standards. Vergleichend sieht man, ob sie unterschiede haben oder nicht (z.B. im Einkommen) 7 2b. Difference-in-difference approach. Interviews mit zerRfizierten KooperaRven und Haushalten bevor sie zerRfiziert sind. Interviews mit zerRfizierten KooperaRven und Haushalten, wenn sie zerRfiziert sind. Interviews mit nicht ZerRfizierten und ZerRfizierten zur selben Zeit. 3. Randomized Controlled Trail RCT. (Gold Standard). Vorher Nachher Vergleich wie in 2b. Control und Treatment group wurde zufällig ausgewählt fürs zweite Interview. Randomisierung stellt sicher, dass es keine SelekRonsverzerrung gibt. Problem: in der Praxis ist diese Methode schwierig, weil man den passenden Kontext und Partner braucht und weil es aufwendig und riskant ist. Es gibt Ethische Bedenken. Viele Studien erfüllen Kausalitäts-Bias nicht richRg; nicht jede Studie gleich aussagekrä[ig. Externe Validität: misst, ob es für die ganze PopulaRon und überall auf der Welt gilt (= Generalisierbarkeit) à Treffen die Daten der Studie auch für grössere Teile zu? Externe Validität erhöht sich mit: - NaRonal repräsentaRve Daten (Sekundärdaten) - Bessere Erhebungsdesign: Gruppe in der sowohl zerRfizierte als auch nicht zerRfizierte Betriebe sind, zufällig entscheide ich, wer ich interviewen will, sodass ich ein generelles Resultat habe 2.5 Metaanalysen - MiZelwert: die gerechnete MiYe à ist stark beeinflusst durch Extremwerte (4+5+1):3 - Median: die MiYe wo 50% der Rest der Werte darüberliegt und 50% darunter à nicht von Extremwerten beeinflusst (von dem ersten Wert, den zweiten und den driYen ist der zweite Wert die MiYe, deshalb ist er den Median) Macht mehr Sinn wenn man grosse Ausreisser hat. Metaanalyse: fasst verschiedene Studien quanRtaRv zusammen, testet Hypothesen, idenRfiziert Forschungslücken. Ergebnisse: 97 Originalstudien, 1143 Schätzungen. 31 Länder übe 20 Jahre. Preise: ZerRfizierte Haushalte erhalten höhere Preise. Alle Akteure haben Kosten und wollen verdienen. Erträge: Moderate/ keine Effekte. Spiegelt unterschiedliche Hypothese/ Ergebnisse, je nach Studie. Produk&onskosen: Moderate Effekte. InvesRRonen und höhere Arbeitskosten. Low-input ProdukRonsmethoden. Einkommen: Höhere Profite. Widerspricht Studien, dass Kosten zu hoch, Erträge zu gering und Preise zu niedrig sind. Höheres Haushaltseinkommen. Ermöglicht InvesRRonen in anderen Einkommensgenerierende AkRvitäten. Opportunitätskosten. -Meta-Regressionen: Meta-Analyse, die Regressionsanalyse verwendet, um Forschungsergebnisse aus mehreren Studien zu kombinieren etc. X-Variablen: Standard (Bio vs. Fairtrade)/ Jahr/ Region/ … Y-Variable: Outcome. Y Haushalt- Einkommen/ … Heterogene Ergebnisse: Gründe bleiben unklar. Verfügbare Variablen erklären nur geringen Teil der Unterschiede. à Im SchniY profiReren landwirtscha[liche Haushalte, aber grosse Varianz, nicht alle Arbeitskrä[e profiReren. 20-30% höhere Preise. +/- Kosten & Erträge. 16-22% höhere Einkommen. 3. Gender 3.1 Einführung - SDG 5 Geschlechtsgleichheit. 8 Biologischen Geschlechts (‘’sex’’): Fokus auf biologische Merkmale (anatomische, hormonelle) Soziales Geschlecht (“gender”): Fokus auf soziale Zuschreibung (Rollenverteilung, Erwartungen, Ungleichheiten, IdenRtät), viele neue Geschlechter IdenRtäten (Gender-Nonkonformität in der Landwirtscha[) Gendered agrarian ques&on: (Gender und landwirtscha[licher Wandel): Welche geschlechtsspezifischen Dynamiken liegen den aktuellen ProdukRonsverhältnissen zugrunde. Haushaltdynamiken (Macht- und Ressourcenau[eilung; reprodukRve Arbeit), Landrechte, Ländliche Arbeitsmärkte, Ländliche soziale Bewegungen (Landfrauenverband) -Gender und Land: Frauen haben viel weniger Landrechte. -Sozialer Status ist wichRg, um an Arbeit zu kommen. 3.2 Gender und Land Männer besitzen vierfach mehr Land als Frauen, Frauen besitzen weniger, aber dennoch mehr als 2% (z.B.: Uganda, 18% des Landes ist von Frauen, 34% von Männern, 48% gemeinsam) Geschlechtsgerechte Vererbung: TheoreRsch sagen viele Länder, dass eine Verteilungsgleichheit gilt, in Praxis nicht. -Matrilinear: Vererbung kann über die Frauen von der Familie gehen. (MuYer gibt an der Tochter) -Patrilineal Vererbung über Man. (Vater gibt and den Sohn)à mehr verbreitet. -Bi-lineal-system: je nach dem. -Frauen sind abhängig von Heirat oder Zugang durch männliche Familienmitglieder. -Besonders prekär ist es in polygamen Verhältnissen -Landformalisierung: bezieht sich auf Anerkennung ein Einschreibung von Rechten und Zugangsbedingungen durch Staat innerhalb besRmmter Grenzen. -Land&tulierung: besondere Form der Formalisierung, bei der der Staat Grenzen des Landes abgrenzt, Eigentumsverhältnisse in Katasterregister festhält und Eigentum des Landbesitzer an dem Land sowie das Recht, es zu verkaufen, zu übertragen oder mit Hypothek zu belasten, anerkennt. Ist erlaubt an Frauen aber: ExisRerende Landverteilungen werden konsolidiert, sodass Frauen keine letzte Chance haben 9 Manchmal werden nur Männer eingetragen. Nicht-exklusive gemeinscha[liche Nutzungen o[ ausgeschlossen (wenn Land getauscht wird, verliert die Frau meistens es) Kriminalisierung (kein ZerRfikat heisst sie hat kein Land) 3.3 Gender und Arbeit -Frau zuständig für unbezahlten ReprodukRonsarbeit (=Haushalt): kochen, putzen, waschen, Erziehung und Fürsorge. -Weder Waren- noch SubsistenzprodukRon. -Im Haushalt o[ unentgeltlich und ungleich verteilt. Voraussetzung für Lohnarbeit (nur wenn ich ein Zuhause habe, kann ich arbeiten gehen) -Frauen o[ zuständig für subsistenzorienRerte ProdukRon (für Eigenbedarf.) Doppelbelastung/ Dubble Burden: -Doppelbelastung durch ProdukRons- und ReprodukRonsarbeit. -Ungleichheiten auf dem Arbeitsmarkt. Berufstypen: Männer verantwortlich für ProdukRon für den Markt und Frauen für SubsistenzprodukRon. Männer bauen mehr Kartoffeln an (men’s crop) und Frauen bauen mehr Kaffee an (women’s crop), weil es leichter zu tragen ist Frauen haben mehr informelle Arbeiten. Frauen erleben mehr sexuelle Gewalt und Beläs&gung am Arbeitsplatz (überall auf der Welt) als Männer (Männer erleben mehr physische Gewalt), zusätzlich sind MigranRnnen stärker an diesem Risiko ausgesetzt. Mehr Fälle in der landwirtscha`lichen Lohnarbeit, weil: Plantagen sind patriarchalische InsRtuRonen wo macht überlegen ist, wo ein solches Verhalten toleriert wird und wo Frauen auf dem Arbeitsweg und in den Felder isoliert sind Geschlechtsspezifische Lohnunterschiede (überall auf der Welt), meistens ohne Begründung KombinaRon mit Reproduk&onsarbeit (z. B. Verfügbarkeit von Kinderkrippen) Feminisierung der Arbeit: -Steigenden Erwerbsquote der Frauen. -Prekarisierung der tradiRonell von Männern besetzten Arbeitsplätzen. -Komplexe globale Muster, wenig Daten. -Men’s crop/ women’s crops: Frauen sind Verantwortlich für SubsRdenzprodukRon (auf dem Feld), Männer für den Markt. Lohnarbeit für Frauen: + kann unabhängig machen. - noch mehr Arbeit neben dem Haushalt - Manchmal erhöht häuslicher Gewalt, weil sie etwas beanspruchen wollen. myth-busRng von Feminisierung der Landwirtscha[: Es ist schwierig zu messen ob wirklich der Anteil der Frauen, die in der Landwirtscha[ arbeiten gesRegen ist, weil es viele Gründe gibt (z.B. Männer verlassen Landwirtscha[ und Frauen bleiben). Frauen in der Landwirtscha[ sind nicht passive Opfer, weil sie wissen, wie die Arbeit läu[ und sind handlungsfähig, einige brechen aus patriarchalischen Strukturen aus. ProdukRvität der von Frauen geführten Felder ist o[ geringer, weil sie weniger Ressourcenzugang haben (Kredite, Inputs etc.) oder an Frauen weniger produkRve Felder gegeben werden 10 IntersekRonalität: Frauen in der Landwirtscha[ haben unterschiedliche Möglichkeiten und Herausforderungen (verschiedene Kasten, Ethnien, es gibt welche die landlos sind und welche die Grundstückbesitzen) Segmen&erung der informellen Wirtscha`: 3.4 Gender und Armut Feminisierung der Armut: Armut hängt mit ungleichen Land- und Arbeitsverhältnissen zusammen. Armut kann unterschiedlich erlebt werden (z.B. Ernährungsunsicherheit oder sexualisierte Gewalt) => Bedeutung der IntersekRonalität (=jede Frau erlebt andere Sachen) Bei verallgemeinerten Behauptungen wie "70% der Armen auf der Welt sind Frauen" ist Vorsicht geboten Datenerhebung auf Haushaltsebene kann zu Bias führen. Von Frauen geführte Haushalte: Heterogene gruppe (geschiedene, verwitwete, alleinerziehende etc.). Manche sind aus patriarchalischen Strukturen ausgebrochen, manche sind mehr vulnerabel. Bsp. Ruanda: 32% der Haushalte sind nur von Frauen geführt. Spüren die Benachteiligung à weniger Verwandtscha[ àSehr sozial Status abhängig, weniger Verhandlungsmacht. Gender smart economics: -Business Case für Geschlechtergleichstellung. Besser Frauen finanzieren, weil sie das Geld für den Haushalt braucht und für die Kinder (Nahrung, Bildung etc.) -KriRk: Methodischer Individualismus. -Ahistorisch und unpoliRsch /verharmlost Auswirkungen der Sparmassnahmen auf soziale Absicherung etc.) 3.5 Forschungsmethoden -Quan&ta&v: um repräsentaRve Muster zu erstellen. -Qualita&v: machen gelebten Erfahrungen der Menschen sichtbar und helfen uns, Machtverhältnisse zu verstehen (wichRg für Erklärung sozialer und historischer Dynamiken). -Mixed Methods: IntegraRon verschiedener Methoden überdenken; wie hängen sie zusammen, … 11 4. Food loss & waste (Ernte- und Nahrungsverluste) 4.1 MoGvaGon SDG 12 verantwortungsvollen Konsum und ProdukRon. Bis 2030 Food waste (NahrungsmiYelverschwendung) von Konsumenten und Food losses (NahrungsmiYel Verluste) der ProdukRonskeYe reduzieren. Zur gleichen Zeit NahrungsmiYelsicherheit und nachhalRger Konsum fördern. NahrungsmiZelsicherheit: wenn Lager, Transport und Klima nicht opRmal sind kann es zu KontaminaRon von LebensmiYel führen (gesundheitsrelevant). Produkte aus Regionen mit feucht- warmen Klima sind mehr pilzbefallen, deshalb wird mit dem Klimawandel die LebensmiYelsicherheit zunehmend relevanter in Europa. Ernährungssicherheit & Preise von NahrungsmiZeln: Mehr LebensmiYel auf dem Marktà Mehr Nährstoffe. Menge steigt, Preis sinkt. o Preis sinkt: Hil[ Käufern. o Produzierende: P x Q. o Viele Produzierende net-Konsumierende in Entwicklungsländern. Verschwendung von begrenzten natürlichen Ressourcen: Ressource wird auch gebraucht von LebensmiYel, das dann weggeschmissen wird Dimensionen -FAO: weltweit wird 32% (1/3) der gesamten ProdukRon von Essen verschwendet (= 24% weltweite produzierte Kcal) => davon 14% bevor Verkauf, 11% im Haushalt, 5% food service (z.B. Restaurants) und 2% beim Verkäufer. -Regionale Unterschiede: Industrieländer bei Konsumenten, Entwicklungsländer bei Landwirten. - Schweiz: 48% der gesamten produzierten essbaren Kalorien gehen über die gesamte LieferkeYe verloren. Die meiste Verschwendung geschieht in den Haushalten. 4.2 Studien Essay: LebensmiYelverluste und -verschwendung im globalen Agrar- und LebensmiYelsystem, insbesondere in Entwicklungsländern bei Kleinbauern. Untersucht DefiniRonen, Messmethoden, Ursachen und Wirksamkeit von IntervenRonen zur RedukRon von FL. Verschiedene Studien haben unterschiedliche Ergebnisse und staRsRsche Unsicherheit. -Keine einheitliche DefiniRon - Verluste auf welcher Ebene -Gründe/ Absichtlichkeit - Was ist ein-/ ausgeschlossen; vor Ernte/ Qualität/ … 1. Unterschiedliche Begriffe Food loss: Produkte die bei dem Produzenten (Landwirt) und der Weiterverarbeitung verloren werden. FAO-DefiniRon: Abnahme der Masse (QuanRtät) oder des Nährwerts (Qualität) von LebensmiYel, die ursprünglich für den menschlichen Verzehr besRmmt waren Food waste: Produkte die beim Verkäufer im Laden, in der Gastronomie, in dem Haushalt verloren werden FAO-DefiniRon: Essen, das für den menschlichen Konsum gedacht war, aber weggeworfen wird vor oder auch nach dem Ablaufdatum à Qualität vs. QuanRtät. Sichtbar vs. Nicht sichtbar. WichRg, aber schwer messbar. Food loss & waste Postharvest losses. -UNEP-Index für World Food waste: LebensmiYel und zugehörige ungenießbare Teile (z.B: Knochen), die aus der menschlichen NahrungskeYe en…ernt werden 12 -LieferkeYenschriYe sind nicht immer klar trennbar (z.B. Lagerung kann überall in der KeYe vorkommen) -Nicht gut berechenbare Sachen (z.B. Qualität) -Kultur bedingte Sachen (z.B. ist es essbar oder nicht) -Keine universelle Einigung der DefiniRonen (z.B. food waste: für UNEP sind auch die ungeniessbaren Teile einbezogen aber für FAO nicht). àCircular design: LebensmiYelverluste können auch gebraucht werden. Bsp.: Müll wird an Larven gefüYert, sie produzieren Kompost und können zusätzlich als FuYer für Hühner gebraucht werden 2. Art der Analyse: Makro ≠ Mikro Makro Approach: schaut die ganze LieferkeYe an (Produzent -> nach Ernte Handlung -> Verarbeitung -> verkauf Gastronomie/Haushalt und was im Laden selbst weggeworfen wird) Micro Approach: schaut nur ein Teil der LieferkeYe (z.B. von verkauf bis zum Konsumenten ohne Produzenten einbeziehen) 3. Andere Datenerhebung Makrodaten werden erhalten mit: - Sekundärdaten: Daten von Ländern übernehmen und nicht selbst sammeln, +: billiger und viele vergleichbare Daten -: Daten sind nicht immer stellvertretend oder hochwerRg Datenlage für viele Bereiche sind unzureichend (speziell bei Middle/low income countries) - Viele Annahmen: staRsRsche Unsicherheiten, SimulaRonen, Anpassungen - Unzureichende Datenlage. Mikrodaten werden erhalten mit: Vor Ort gesammelt mit Fragenbogen, Interviews, Tagebücher, Scannung und direkte Messungen +: Daten sind Kontext spezifisch und detailliert -: Zeit aufwendig, teuer, geringe Vergleichbarkeit, Generalisierbarkeit o[ gering. Das Problem von unterschiedlichen Ergebnissen bei ähnlichen Studien ist: in den Industrieländern von Konsumenten Daten gegeben (keine ehrliche Antwort) in Entwicklungsländer von Landwirten gegeben (keine ehrliche Antwort) stylized Facts: als ‘’gegeben’’ angenommene Fakten à bessere Daten für reichere Länder und weniger gute für arme Länder Bsp.: Regionale/ Einkommensunterschiede Zusammenhang. Level von Food waste in dem Haushalt (essbar und auch nichtessbare Teile einberechnet) ist überall auf der Welt gleich, aber nicht für die gleichen Gründe: àlow income countries 1. haben kein Kühlschrank, grosser Anreiz, alles zu nutzen 2.schöpfen grosse PorRonen, weil sie Wohlstand zeigen möchten à Daten nicht überinterpreReren (Bias) 4.3 Ursachen der Verluste Ursachen von Nahrungsverluste: Nahrungsverlust ist grösser als 0 weil: Ökologische Kosten: Wie hoch sind Externalitäten/ Welche Kosten häYe Vermeidung? Für den Produzenten sind Verluste nicht gross Profitreduzierend Gesundheitliche Kosten: Welchen Anteil sollten wird wegschmeissen? Ökonomische Kosten: Individuen maximieren Profite, nicht Menge. Profite: Q x P-C. Technologie/ Finanzierung zugänglich ? Marginale Kosten, um Verluste zu vermeiden, … 13 Die meisten Verluste sind beim Produzenten: - Vor Ernte (z.B. Folge von zu wenig Regen und Krankheiten von Tieren) - Bei Ernte (z.B. Folge von nicht richRgen Maschinen, Qualität von Produkt ist nicht opRmal, zu wenige Arbeitskrä[e, wenn man ernten muss, weil die saisonalen Arbeiter sind limiRert) - Nach Ernte (z.B. bei der Verarbeitung werden Produkte beschädigt, zu wenige Arbeit) 4.4 IntervenGonen Unterschiedlich entlang der LieferkeYe, kann Arbeitsplätze kreieren. WichRg, Gründe zu kennen und zu verstehen. -Poli&k: -Reduce Markt, Infrastrukturen/ InformaRonen/ KommunikaRon, Verträge/ Gesetze, Steuern,.... Technologie (überall in LieferkeYe): um Kosten zu vermeiden, profitabler Essen zu reYen (Bsp. HermeRsche Lagerbeutel/ Trocknung) -Reuse Produkte für etwas anderes brauchen, aber trotzdem für menschlichen Konsum food sharing/food waste reducing pla…orms, non-governmental OrganizaRon Mehr Forschung und Technologie. -Recycle/ Recover Abfälle an Tiere füYern, Kompost draus machen etc. 5 Arbeit in der LandwirtschaJ Ziel: SDG 8, Menschenwürdige Arbeit und Wirtscha[swachstum 5.1 ZukunT der landwirtschaTlichen Arbeit: -Anzahl von Menschen, die in der Landwirtscha[ arbeiten nimmt ab à EU schon vor 100 Jahren, jetzt auch sonst. Landwirtscha`licher Wandel Von unverarbeiteten GrundnahrungsmiYeln für den Eigenbedarf zu verarbeiteten, auf dem Markt gekau[en Nicht-GrundnahrungsmiYeln. Struktureller Wandel Von wenig produkRven, landwirtscha[lichen TäRgkeiten zu produkRveren, nicht-landwirtscha[lichen TäRgkeiten. Gründe/ Folgen: -Nachfrage nach LebensmiYel ändert sich à mehr verarbeitete Nahrung. -Länge der NahrungsmiYelkeYe werden länger. - Budget für Nahrung ausgegeben ist kleiner. Trends: Zu Beginn der Entwicklung: -AFS= Agrifood systems. Berufe ändern sich im Agrarsektor und im Agrifood Systems. (weniger direkt auf Farm) Überangebot an Arbeitskrä[en (Steigende Bevölkerungszahl) Hohe (saisonale) Unterbeschä[igung. 14 Landwirtscha[liche Arbeit: WichRgste Quelle für Beschä[igung. RelaRv gesehen abnehmend, absolut steigend. Non-farm-AFS-Arbeitsplätze: Wenig. Non-AFS-jobs: Wenig. Wenn sich Länder entwickeln: Landwirtscha[liche Arbeit: Bleibt wichRg aber nimmt ab. Mehr angestellten Arbeit staY Selbstständigkeit. Non-farm-AFS jobs: Steigt. Non-AFS jobs: Steigt, vor allem in urbanen Gegenden, aber trotzdem limiRert. Ländern mit hohem Einkommen: Landwirtscha[liche Arbeit: Wenige Leute arbeiten dort. (Arbeitskrä[e Mangel) Non-farm-AFS jobs: wichRg, aber wenige Stellen. Non-AFS jobs: viele Arbeitsstellen. 5.2 Mangel an LandwirtschaTlichen Arbeiten: Grosses Problem; Wo produzieren? Arbeit oder Produkte? Auch Länder mit niedrigem Einkommen und Überschuss an Arbeitskrä[en haben Mangel an landwirtscha[lichen Arbeitskrä[en. 1. Mehr ausserlandwirtscha`liche Möglichkeiten; andere Sektoren mit mehr und besseren Jobs/ höhere Bildungslevel/ Junge verlassen Höfe à Verringerung des Arbeitskrä[eangebots, Erhöhung des Preises für Arbeit. 2.Weniger Interesse im Agrarsektor; Soziales SRgma, lieber arbeitslos als im Agrarsektor, junge weniger interessiert. à UnelasRsches Arbeitsangebot, erhöhter Preis der Arbeit. 3.Saisonalität; Schwierig abzuschätzen, wann Arbeit gebraucht wird. à erhöhte Arbeitsnachfrage, AnsReg des Arbeitspreises. 3.MobilitätsfrikRonen; Arbeitsmärkte sind lokal/ Lösungen, Arbeitsverträge? àNicht ÜbereinsRmmung von Arbeitsangebot und Nachfrage, erhöhter Preis der Arbeit. Warum wich&g? Reduzierte landwirtscha[liche ProdukRon Erhöhte LebensmiYelverluste und -verschwendung Erhöhte Preise. Wie damit umgehen? Weniger arbeitsintensive Ernten pflanzen Höhere Löhne bezahlen ArbeitsprodukRvität steigern Gastarbeiter beschä[igen Arbeitseinsparende Technologien anwenden Gastarbeiter Länder mit hohem Einkommen: Gastarbeiter wichRg. Länder mit &eferem Einkommen: Gastarbeiter auch wichRg. (USA beschä[igt Leute aus Mexiko/ Mexiko beschä[igt Leute aus Guatemala) Leute ziehen eher innerhalb des Landes um. (Bsp. Senegal: Bauern vom Süden arbeiten während Zwischensaison im Agro-export im Norden. -WichRge Entwicklung für Ursprungsländer (Überweisungen/ höhere lokale Einkommen/ Wissens-Spill Over/ Women’s Empowerment). 15 -Wenn Ursprungsländer entwickeln, werden Leute weniger migrieren (Bsp. Weniger Mexikaner in USA: Arbeitskrä[emangel in Mexiko). Schlechte Arbeitsbedingungen MigranRsche und undokumenRerte Arbeitskrä[e besonders betroffen. Kinderarbeit in internaRonalen LieferkeYen Auch in reichen Ländern (Gesundheit, …) Diversität der Arbeitskrä`e Formalität, Zeitraum, QualifikaRon, Sektor, Bezahlung, Kontrakt -Legale Migra&onsop&onen: TheoreRsch: schlechte Bedingungen besonders unter undokumenRerten Arbeitskrä[en. Arbeitserlaubnis = bessere Bedingungen? à Gastarbeiter sind auch schlechten Bedingungen ausgesetzt. Sie kommen jedoch freiwillig à profiReren sie? Poli&k: Mindestlöhne? Social CondiRonally EU’s Common Agricultural Policy (CAP) o Landwirte müssen Mindeststandards an Arbeitsbedingungen einhalten (Training, Gesundheit, Verträge, …) um SubvenRonen zu erhalten. o Verantwortlich: Länder für Regeln, Kontrollen, … o Ab 2025 verpflichtend, 2027 kontrolliert. o KriRken: SankRonen zu niedrig/ Bestehende Kontrollsysteme unterfinanziert/ Ohne Kontrollen kein Erfolg/ Vertragsarbeit als Schlupfloch/ Mehr BürokraRe/ unterschiedliche Arbeitsgesetze/ … 5.3 Technologische RevoluGon Technologische Innova&onen: InvesReren in Technologie. Beeinflussen ArbeitsschriYe und Beschä[igung im LebensmiYelsystem. à erhöhte Nachfrage für hochqualifizierte Arbeitskrä[e. (es kommt nicht unbedingt zu einer weniger grossen Arbeitskrä[enachfrage, sondern SubsRtuRon oder Skaleneffekt) à Erhöhte ArbeitsprodukRvität. Challenges: Einige Arbeiten lassen sich einfacher automaRsieren als andere. Bauern in Einkommensschwachen Ländern haben kein Geld für neue Technologien. Erhöhte ArbeitsprodukRvität durch technologische InnovaRonen ist Schlüssel zur Ausweitung der LebensmiYelversorgung. 5.4 Anständige Arbeit (decent work). Arbeitsbedingungen -Verbesserung der Arbeitsqualität in Agrar-und Ernährungswirtscha[ steht ganz oben auf poliRscher Agenda. Niedrige Qualität der Arbeitsplätze scha† keine Anreize für gering und hochqualifizierte Menschen, um in AFS zu arbeiten. à Arbeitskrä[emangel -Kriterien für einen guten Job: Lohn: Einkommen im Agrarsektor Ref verglichen mit anderen Jobs. Arbeitsangebot > Arbeitsnachfrage. GrenzprodukRvität der Arbeit = 0: Arbeiter können dort Arbeiten oder in anderem Sektor ohne Löhne zu beeinflussen. Löhne werden nur erhöht, wenn überschüssige Arbeit absorbiert wird. 16 Challenges beim Messen: Mehrere Jobs/ Geldwerte Leistungen/ Gelegentliche vs. Dauerha[e Arbeiter/ Selbstbeschä[igung vs. Lohnarbeit/ … Agenda für menschenwürdige Arbeit: InternaRonal Labor OrganizaRon (ILO). DefiniRon: "produkRve Arbeit für Frauen und Männer unter Bedingungen der Freiheit, Gleichheit, Sicherheit und Menschenwürde". 4 Säulen der menschenwürdigen Arbeit 1. Schaffung von Arbeitsplätzen und Unternehmensentwicklung 2. Sozialer Schutz 3. Normen und Rechte bei der Arbeit 4. Governance und sozialer Dialog SDG 8: Decent work and economic grow. 11 anständige Arbeit Indikatoren: (Beschä[igungsmöglichkeiten/ Angemessenes Einkommen und produkRve Arbeit/ Angemessene Arbeitszeiten/ Soziale Sicherheit/ …) Messen: Indikatoren werden nicht richRg gebraucht. PoliRsche Entscheidungsträger brauchen eigene DefiniRonen. Data fehlt. 5.5 Fallstudie Senegal Europa: gesRegene Nachfrage nach tropischen Produkten und ganzjähriger Verfügbarkeit von Frischwaren. Senegal: AnsReg der Exporte. à Verlagerung von informeller, familiärer Arbeit in kleinen landwirtscha[lichen Betrieben zu formeller Lohnarbeit in grossen agroindustriellen Betrieben. Mehr als 30'000 Leute beschä[igt. Viele Frauen/ viele Junge/ vor allem schlecht ausgebildete Arbeiterinnen) Mehr Jobs/ Inklusiv-Arbeitsplätze. Unklar, ob auch bessere Arbeitsplätze. -Forschungsziel: Vergleich der Arbeitsplatzqualität in agroindustriellen (Export-) Betrieben mit der Arbeitsplatzqualität in kleinbäuerlichen Betrieben. -Datensammlung: 1. Betriebs-Umfrage (2018): Halbstrukturierte Erhebungen, d20 agroindustrielle Unternehmen und verschiedene Kleinbetriebe. 2. Arbeiter Umfrage (2019): über 500 Arbeiter, knapp 400 agroindustrielle Arbeiter, ca. 130 Kleinbauern. Interviews auf Feldern, strukturierte Umfragen. -Job-Qualität messen: Salär: FCFA pro Stunde. Decent work Index beinhalten non-salär Dimensionen. Nach ILO Indikatoren: 1. Adäquate Bezahlung und produkRve Arbeit. 2. Angemessene Arbeitszeit 3. Arbeitsstabilität und -sicherheit 4. Sicheres Arbeitsumfeld à Dimension= 0.33* (Kat1 + Kat2 + Kat3) à Decent work index= 0.25*(D1 + D2 + D3 + D4) 17 Resultate: Alle Dimensionen der Jobqualität sind besser auf agroindustriellen Betrieben als bei KleinakRonären. Nach Geschlecht: Je nach Dimension unterschieden sich die Resultate. -Choice experiments: Technik der angegeben Präferenz (magst du lieber A oder B?). Zeigt Preis, welcher jemand willig ist, zu bezahlen (willingness to pay). à Senegal: Frauen arbeiten lieber in Agroindustrie, staY Zuhause zu bleiben. Je nach Empowerment haben sie andere Interessen (flexible Saisonverträge, Gesundheitsfürsorge und Ausbildung) Fazit: Herausforderungen mit Index für menschenwürdige Arbeit: -Externe Gül&gkeit; Index auch für andere Sektoren/ Länder/ für Selbstständige gülRg? 5.6 Weiterführende Studien In Peru: Ähnlicher Sektor, andere Herausforderungen. Keine Datensammlung auf dem Feld erlaubt, sondern in den Dörfern nach der Arbeit. Ca. 270 Farm- jobs und über 600 non-farm jobs. -Case study: Präferenzen sind heterogen. Frauen und arme Arbeitnehmer geben seltener die bevorzugten Beschä[igung an. In Nigeria: Ähnlicher Sektor, andere Herausforderungen. Datensammlung auf dem Feld, über 400 Bauern, 560 saisonale Arbeiter und knapp 200 Gelegenheitsarbeiter. -Wie misst man bei Selbstständigen Bauern den Index? -Was wollen Arbeiter? Präferenzen der Leute bei Arbeitsverhältnissen Wie beurteilen Arbeiter decent work? SubjekRves Wohlbefinden als Bewertung der Arbeitsplatzqualität? Photovoice-Project: parRzipaRve AkRonsforschungsmethodik (qualitaRve Forschung). Arbeitnehmer sollen Fotos von Schlüsselaspekten ihrer ArbeitstäRgkeiten nehmen, Bilder reflekReren, Erleichterung des Dialogs zwischen Arbeitnehmer und poliRschen Entscheidungsträgern. Arbeitnehmern eine SRmme geben. Bsp.: Abfall-Arbeiter in Rwanda. Was sie mochten: Soziale Kontakte, Aufgabe erfüllen, Ertrag, …. Was sie nicht mochten: Gesundheitsrisiken, schwierige Arbeitsbedingungen, Refe Löhne. -Subjek&ve Wohlfahrtsmessungen: bei Ökonomen immer häufiger verwendet. Im Allgemeinen sind Menschen mit «höher qualifizierten» Jobs zufriedener. Paradoxon der geschlechtsspezifischen Arbeitsplätze: Frauen haben schlechtere Arbeitsplätze, sind aber zufriedener. à Erwartungen sind entscheidend. 6.Poli9k reguliert Arbeitsmärkte Lernziele: Definition & politische Ziele von Mindestlöhnen Mindestlöhne & Landwirtschaft Exkurs: Quasi-Experimente (Difference-in-Difference Ansatz) 18 Beispiel: Mindestlohneffekte in der Landwirtschaft Südafrikas Ausblick: Die Seite der landwirtschaftlichen Betriebe 6.1 Mindestlohn Vom Staat oder Tarifparteien festgelegtes Arbeitsentgelt, das nicht unterschritten werden darf. Politische Ziele: 1. Schutz vor unfairer Behandlung und Lohndumping 2. Ungleichheit entgegenwirken 3. Armut trotz Arbeit (Working Poor) verhindern. In der Landwirtschaft: Niedriglohnsektor Häufig arbeitsintensiv, besonders Gartenbau und Tierhaltung Lohnkosten machen hohen Anteil der Betriebskosten aus. Mindestlohnregelungen beeinflussen die Landwirtschaft stark. 6.2 Studie Auswirkungen von Mindestlöhne auf Arbeitsmarktergebnisse in Afrika sind selten. Auswirkungen der Einführung eines Mindestlohngesetzes im Agrasektor in Südafrika wurde geschätzt, basierend auf 15 Wellen der halbjährlichen Arbeitskrä[eerhebung zwischen 2000 und 2007. SRckprobe umfasste 6 Wellen vor dem Gesetz und neun danach. -Nutzten quasi-experimentelle Methoden, um Effekte des MiLo auf Arbeitskrä[e zu besRmmen. -RCTs sind o[ kompliziert, teuer, teilweise ethisch bedenklich. à quasi experimentelle Methoden, um Auswirkungen von PoliRken auszuwerten. Aussagen über kausale Effekte, ohne Experiment durchführen zu müssen. -Methoden, die durch ökonomische (staRsRsche) Methoden «Experiment» imiReren. Bsp.: Difference-in-Difference Ansatz. Was ist der Effekt des MiLo auf die Beschäftigung in der Landwirtschaft? Behandlungsgruppe (s=1). Landwirtschaftliche Arbeitskräfte (vom Milo betroffen) Kontrollgruppe (s=2). Vergleichbare Arbeitskräfte aus anderen Sektoren (nicht vom MiLo betroffen). AYribute: Afrikaner, männlich, Ausbildung von weniger als sechs Schuljahren, Vollzeitbeschä[igung. Beide Gruppen ähnlich; Vergleichbarkeit. à Difference-in-Difference Methode kombiniert Vergleich der Vorher-nachher-Änderungen mit Vergleich der Ergebnisse für die Behandlungs- und Kontrollgruppe. Annahme: Parallele Trends. Erlaubt Aussage über Gesamtwirkung des MiLos auf landwirtscha[liche Beschä[igung. Bsp. mit zwei Zeitpunkten: In Studie: 15 Wellen. DiD EsRmator generalisiert sich dann zu folgender Regression: Auswirkungen auf Beschä`igte: NegaRver Beschä[igungseffekt des Milo: Zahl der Beschä[igten im Agrarsektor sinkt, Kontrollgruppe steigt. 19 à MiLo reduziert Beschä[igung. MiLo hat posiRver Effekt auf Löhne des landwirtscha[lichen Beschä[igten. Mehr Formelle/ Arbeitsverträge. Auswirkungen auf landwirtscha`liche Betriebe: Wenig Forschung. Vielzahl an Strategien werden umgesetzt, um gesteigerte Lohnkosten zu kompensieren (z.B: durch InvesRRonen in arbeitssparender Technik). Untersuchung aus anderen Sektoren: Mindestlöhne führen zur RedukRon von Profiten und zum Aufgeben von Firmen. -Common Trends: allgemeine/ häufig beobachtete Entwicklungen und Veränderungen, die aktuell die wirtscha[liche Landscha[ prägen. Weiterführende Forschung: Effekt von Mindestlöhnen auf Profite und das Bestehen von landwirtschaKlichen Betreiben. Wie reagieren LandwirtschaKliche Betriebe auf Mindestlohnerhöhung? Ändern Mindestlöhne landwirtschaKliche Handelsströme? 7. Handel Lernziele: Warum handeln Länder? AgrarhandelsstaRsRk: Was handeln Länder? Food Self-Sufficiency: Ist 100% Selbstversorgung möglich/ sinnvoll? Handel & Umwelt: Ist lokal nachhalRger? 7.1 MoGvaGon Geld/ Profit Wirtscha[ Effizienz Weltmarkt Spezialisierung 7.2 Theorie Adam Smith, Wohlstand der NaRonen (1776): Länder sollten sich auf die ProdukRon spezialisieren, bei der sie über einen absoluten Kostenvorteil verfügen. à Handel entsteht, um absoluten Kostenvorteil auszunutzen. David Ricardo, On the Principle of PoliRcal Economy and TaxaRon (1817): Idee wurde erweitert, Länder profiReren nicht nur bei absolutem Kostenvorteil von Handel, sondern auch bei komparaRvem Kostenvorteil. Annahme: Länder haben unterschiedliche Technologien und könne somit ProdukRve unterschiedlich effizient herstellen (Kostenvorteil) -Kompara&ver Kostenvorteil: Ursprüngliches Beispiel: Tuch und Wein. England& Portugal produzieren beide Tuch & Wein. Autarkie= kein Handel findet staY. Portugal stellt beide Güter schneller her. Absoluter Kostenvorteil. Trotzdem lohnt es sich, mit England zu Handeln. à Länder spezialisieren sich dort, wo sie kleinere Opportunitätskosten haben. 20 Arbeitsbedarf mit und ohne Spezialisierung bei gleichem Output: Output bei gleichem Arbeitsbedarf mit und ohne Spezialisierung: Verändert sich bei gleicher Anzahl Arbeitsstunden. Länder können von Handel profiReren, auch wenn sie keinen absoluten Kostenvorteil haben. à Spezialisierung + freier Handel = Win-Win.(Wohlfahrt: Gains from Trade.) à Handel entsteht, um kooperaRven Kostenvorteil auszunutzen. Eli Heckscher & Ber&l Ohlin, Faktorspezifisches Model (Arbeit & Kapital): Technologie zwischen Ländern ist austauschbar (handelbar). Unterschiedliche relaRve FaktorausstaYung von Ländern determiniert kooperaRven Vorteil und somit die Spezialisierung. Bsp.: Schweiz ist kapitalintensiv im Vergleich zu Indien; CH exporRer kapitalintensive Güter (Uhr, Pharma), Indien exporRert arbeitsintensive Güter (TexRlien) Wohlfahrt insgesamt steigt, aber: Faktor spezifisch für Exportprodukt gewinnt. Faktor spezifisch für Importprodukt verliert. à Handel entsteht aufgrund unterschiedlicher relaRver FaktorausstaYungen. 7.3 Was Länder handeln Der grösste Teil wird nicht gehandelt (ca. 20% des Konsums). Nach Ende WWII: Handel gewann an Bedeutung. Heute: 40x mehr Handel. Handelsliberalisierung: Prozess der RedukRon bzw. BeseiRgung von Beschränkungen im internaRonalen Handel. -Beschränkungen= Handelskosten: Distanz/ Geografie Transportkosten (heute gering) Formal InsRtuRons: HandelspoliRk (Zölle, Quoten, …) Informal InsRtuRons: Sprache, Kultur, Netzwerke (z.B. MigraRonsnetzwerke) Search Costs. Organisa&onen: -Nach zweitem Weltkrieg: Etablierung von mulRkulturellen InsRtuRonen, um internaRonal Zusammenarbeit zu verbessern (Weltbank, …). -GATT (General Agreement of Traffics and Trade) wurde zu HandelsorganisaRon. Ziele: Abbau von Handelsbarrieren. -Uruguay Runde: Neue Bereiche, Agriculture & texRles, …. Gründung WTO 1995. WTO: World Trade OrganizaRon. Ziel: MulRlaterale Regulierung von HandelspoliRken, 164 Mitgliedsstaaten, Most Favoured NaRon (MFN) principle: Keine Diskriminierung von Mitgliedern; alle sollen gleichen Vorteil haben. 21 Vor 1995: Agrarsektor lange sehr geschützt. Nach 1995: WTO und Agreement of Agriculture (AoA) Landwirtscha[ explizit als Sektor eingeschlossen, um Liberalisierung voranzutreiben. Abbau Handelsbarrieren SubvenRonen Warenströme: -Amerika: NATA: North-American-Trade-Agreement: eine der wichRgsten Handelsakteure. -Europa: auch hoch, aber weniger Leute und Nachfrage als z.B. China. -Grösster NeYo Exporteure: Brasilien, ArgenRnien, Australien. -Grösster Importeur: China, Japan, UK. -RoYerdam-Effekt: Niederland weit oben aber sie exporReren weiter, sie imporReren nicht für sich. Getreide: Europa grösster Exporteur, Asien grösster Importeur. Obst & Gemüse: Amerikas grösster Exporteur. Europa grösster Importeur. Fleisch& Fleischwaren: Amerika grösster Exporteur. Asien grösster Importeur. 7.4 Food Self Sufficiency Ausmass, zu dem ein Land seinen NahrungsmiYelbedarf aus eigener inländischer ProdukRon decken kann. Indikatoren: -Selbstversorgungsgrad (Self-Sufficiency-RaRo SSR): Anteil der einheimischen NahrungsmiYelprodukRon am inländischen Gesamtverbrauch. -Dietary Energy ProducRon (DEP) per Capita: Länder, die 2500 kcal oder mehr pro Person und Tag produzieren. Selbstversorgungsgrad Schweiz (2021): BruYo 52%, NeYo 45%. Import von Pflanzlichem, Export von Rerischen Produkten. Diskussion Selbstversorgung: Selbstversorgung ist kein Garant für Ernährungssicherheit. Bsp.: Singapur hat 90% der LebensmiYel importeiert und war trotzdem, das Ernährungssicherste Land. Pro: Schutz vor Versorgungsstörungen durch Krisen, …/ RedukRon von Abhängigkeit/ Strategie zum AuŠau von NaRonalstolz/ Stärkung des naRonalen Landwirtscha[ssektoren/ Umwelt Kontra: Inländische ProdukRonsstörungen können gleichermassen zu Versorgungsengpässen führen (Handel gleicht NaRonale Engpässe aus)/ Konsumenten: Vielfalt der NahrungsmiYel/ Einkün[e durch Exporte/ Spezialisierung erlaubt effiziente ProdukRon/ WeYbewerb/ Umwelt à Wenn man sich abschoYet: exponierter für inländische Probleme. à mehr global: exponierter für auswärRge Probleme. Fazit: -Binäre Darstellung von Handelsoffenheit als entweder liberal oder protekRonisRsch ist zu stark vereinfacht. -Unterkomplexität führt zu einer Polarisierung, die in Realität nicht haltbar ist. -Länder haben komplexe Handelsregime auf einem Spektrum zwischen Autarkie und freiem à Nuancierte Analysen von spezifischen HandelspoliRken sind sehr viel zielführender als allgemeine Aussagen pro und contra Handel. à Vorteil des Handels werden eher übersehen. 22 Macht Sinn bei Ländern: - mit sehr volaRlen Exporteinnahmen, häufig aufgrund wenig diversifizierter Wirtscha[. - mit PotenRal zu höherer FSS durch natürliche Ressourcen aber NeYoimporteure von NahrungsmiYeln sind. - mit wichRgsten GrundnahrungsmiYeln von wenigen Lieferanten kontrolliert werden. -Mit hohen Bevölkerungszahlen. 7.5 Umwelt -1/4 der GHG-Emissionen aus Landwirtscha[. à Grosser Einflussfaktoren. 70% der durch Ernährung verursachten Umweltbelastung fällt im Ausland an. -Pflanzliche Produkte besser als Rerische. -wichRger was wir essen, als wo wir essen. -Trade-offs. -Aus Umweltsicht relevanter, was wir konsumieren staY woher es kommt. Trade-Free Counterfacutal: Wie hoch wären C-Emissionen ohne offenen Verkehr? Agrarökonomische Literatur: Lösung besteht nicht aus Einschränkung des Handels, sondern das Marktversagen im Zusammenhang mit negaRven externen Effekten an ProdukRonsstandorten zu korrigieren. 8. Ernährungssicherheit und nachhal9ge Ernährung 8.1 MoGvaGon: SDG2 Hunger beenden, Ernährungssicherheit und NutriRvennährstoffegehalt fördern. Globales Problem (alle Regionen, Altersgruppen, Ganders, Einkommensschichten). Teuer (Public-Health-Problem) Landwirtscha[ und Ernährung hängen eng zusammen, wenn wir eins verbessern, verbessert auch das andere. MalnutriRon (Falsche Ernährung): -Wachstumsverzögerung/ Auszehrung (stunRng &wasRng) bei Kindern unter 5. -Untergewicht -Unterversorgung mit Vitaminen und Mineralien -Übergewicht und Adiposität (overweight & obesity) -Diabetes -… -Umbrella-term: 8. 2 Unterernährung BMI: kg/m3. Erwachsene: BMI 30 Adiposität Nichtübertragbare Erkrankung die Lebenserwartungen reduzieren (z.B. Diabetes Typ 2, Herzerkrankungen, erhöhtes Risiko für Krebs, Demenz,..) Gesundheitsfolgen: ca. 4 Millionen Todesfälle /7.1% aller Todesfälle). BMI als Massstab für Gesundheitsbewertung von Individuen steht in KriRk. Gut für GesamtpopulaRon, aber für einzelne Personen ungeeignet. 2022: 43% (2.5 Milliarden) der Weltbevölkerung über 18 ist übergewichRg, davon 16% (890 Millionen) adipös. Fatshaming: Diskriminierung, Stereotypisierung, … z.B. Abercrombie hat gesagt, dass sie kein Brand für ‘’fat people’’ sind. Spital PaRenten die übergewichRg sind werden schlechter gepflegt aber Grenze von BMI nicht so abrupt. Double or triple burden: Verschiedene Formen der MalnutriRon häufig in gleichem Land, Region oder Haushalt à z.B. viele Regionen Afrika haben Probleme mit Überernährung, und andere dagegen haben Anämie und Wachstum Verzögerung Grosse Gesundheitskosten. Ernährungssicherheit: DefiniRon: gegeben, wenn alle Menschen zu jeder Zeit physischer und ökonomischer Zugang zu ausreichenden, sicheren und nahrha[en LebensmiYeln haben, die ihren Ernährungsbedürfnissen und -präferenzen für ein akRves und gesundes Leben entsprechen. WichRgste Dimensionen: Verfügbarkeit, Nutzen, Stabilität vom Zugang Veränderung der Ernährungsmuster: Wenn Einkommen steigen, sinkt prozentualer Anteil, der für NahrungsmiYel ausgegeben wird (Engel’s law) Wenn Einkommen steigen, wird Ernährung diverser z.B. mehr Rerische Produkte, Obst & Gemüse (BenneY’s law) Westeriniza&on of diets: Viele Rerische Produkte, Billiges Öl, stark verarbeitete LebensmiYel, Zucker (z.B. gesüsste Getränke); steigender Zuckerkonsum 24 Weltweit liegt der Konsum von Obst & Gemüse 50% unter der empfohlenen Menge 8.4 Ursachen von Ernährungsmustern Biologische/gene&sche Faktoren (EvoluRonà essen, solange es hat, weil vielleicht nachher nichts mehr gibt, Vererblichkeit etc.) Kultur, Tradi&onen (Schönheitsideale, ErnährungstradiRonen) Psychologische Faktoren (Stress, essen als Belohnung etc.) Ernährungswissen (zB. in der Schule) Ökonomische Situa&on (Einkommen im Land/Region/Haushalt, Verfügbarkeit und Kosten von Nahrung im Land/Region, Arbeit& Zeit, Essen zuzubereiten) Krisen = Krieg oder Naturkatastrophe (Unsicherheit, InflaRon, Arbeitslosigkeit) Poli&k, Ins&tu&onen, Lebens Umwelt (Gesundheitssystem, Infrastruktur= Lagerung, Food Environment= welche Produkte sind in der nahe verfügbar à Food-deserts: Bsp. USA, wo man gar keine Chance hat, zu frischen Produkten zu gelangen.) 8.5 Studie EAT-Lancet diet/commission: Studie mit Hauptzielen der Verbesserung der menschlichen Gesundheit und die Förderung der NachhalRgkeit der LebensmiYelprodukRon. Balance zwischen menschlicher Gesundheit und Gesundheit des Planeten. Pflanzenbasierte Ernährung Eingeschränkter Konsum von Rerischen Produkten NachhalRgkeit Globaler Wandel Gesundheitliche Vorteile Grosses öffentliches Interesse und mehr Forschung. Daten: Rela&ve Caloric Prices (RCPs) of Key Foods: -Data: InternaRonal comparison program (ICP) à wird zum Vergleich von Lebensstandards genutzt. -USDA food composiRon tables (database) Price/kcal für unterschiedliche LebensmiYel. Price 1kcal NahrungsmiYel x Price 1 kcal für Land repräsentaRve GrundnahrungsmiYel. -Grund, warum zu wenig Obst und Gemüse konsumiert wird: teuer. Transportwege etc. sind schwierig. Hülsenfrüchte, Nüsse auch teuer, danach Rerische Produkte. -FAO STAT. Lösungen, damit EAT Lancet diet für alle bezahlbar ist: SubvenRonen, externe Produkte besteuern, InformaRonskampagnen. InvesRRonen in Ernährungshilfen und sozialen Sicherheitsnetzen verbessern lokale ProdukRon, Vermarktung, Handel, … 8.6 PoliGkopGonen Argumente: 1. NahrungsmiZel sind private Güter; Individuen haben «freie Entscheidung» und somit die Schuld (Werbung spielt eine Rolle). Kann PoliRschen SRllstand erklären. 2. Sucht; durch Zucker (vergleichbar mit Drogen? Bsp.: hat keinen posiRven Ernährungswert aber starker Konsum führt zu Krankheiten) 3.Marktversagen; negaRve Externalitäten die ökonomischen Kosten für Gesellscha[ erhöht (Bsp.: individuelle GewichtsredukRonsprogramme sind o[ nicht erfolgreich; AkRonen auf höherer Ebene durch PoliRk können billiger sein. O[ wenn Markt versagt, versagt auch die PoliRk. Bsp.: Gesundheitsversorgung/ verlorener Beitrag von fehlernährten Kindern. 25 - InternaRonale Ziele: SDG 2 (end malnutriRon in all its forms)/ Mitgliedstaten der WHO andere Ziele um bis 2025 Mangelernährung zu reduzieren/ UN -Vollversammlung übernahmen Ziele von UN um Nagelernährung auszuroYen. Arten von Gütern: private Güter: (ausschliessbar, grosse Konkurrenz)à ich kaufe das Brot und es ist und bleibt meins. Es entsteht Konkurrenz, weil andere mein Brot nicht mehr essen können. Club Güter: (ausschliessbar, nicht grosse Konkurrenz)àich schaue Ne…lix und alle anderen auch, nur Ne…lix kann jemanden aus der Dienstleistung ausschliessen. Allmende Güter/ Gemeinscha`sgüter: (nicht ausschliessbar, grosse Konkurrenz),àz.B. Fischbestände. öffentliche Güter: (nicht ausschliessbar, nicht grosse Konkurrenz)àBsp. Lu[, sauberes Wasser. o Free-rider Problem: öffentliche Güter werden nicht vom Markt bereitgestellt, sondern vom Staat, deshalb ist es eine staatliche Aufgabe diese bereitzustellen, wenn PoliRk es nicht tut führt es zum PoliRkversagen Poli&kop&onen: 1.Zielgruppe -Nachfrage: Anreize für eine gesunde Ernährung (nudging: Änderung der StandardopRonen in einer KanRne). Einkommen/ SozialpoliRk (z.B. food banks) -Angebot z.B. Kosten für die ProdukRon von gesunden NahrungsmiYeln senken à durch Forschung, bessere Sorten für Grundlageernährung. Evtl. sogar subvenRonieren /Zuckersteuer) InvesRRon in bessere Infrastruktur Weiterverarbeitung, Marktmacht) 2. Art der IntervenRon -Ernährungsspezifische Interven&onen Zielen auf die direkten Faktoren von Fehlernährung ein Ernährungshilfe während Katastrophen Mikronährstoffe in Produkten -Ernährungssensi&ve Interven&onen Zielt auf Ursachen indirekt ab (z.B. Gesundheit, Landwirtscha[, Wasser, Hygiene, Bildung, SozialpoliRk, Transport, Stadtplanung) Einkommen von Frauen stärken (in low-income Ländern) Diversere Landwirtscha[ BioforRficaRon Gesunde Ernährung fördern. 3. Art der Instrumente Steuern (ProdukRon oder Konsum teurer/billiger machen) SubvenRonen RegulaRon Bereitstellung öffentlicher Güter, Programme, InvesRRonen (macht o[ Konsum/ProdukRon billiger oder verbessert InformaRonszugang) z.B. Infrastruktur, Forschung, Gesundheit, InformaRonen) 26 Nutri&on-sensi&ve agriculture. Studie) SRchworte: BioforRficaRon, Homestead producRon/home gardening, IrrigaRon, Value chains, Livestock, Agricultural extension, Food systems, Food safety. Steuer: Ineffizienz durch negaRve Externalitäten (ProdukRon). Pigouvian Tax (Internalisierung von Externalitäten) Konsumentenrente: Geldbetrag, der sich für Käufer als finanzieller Vorteil ergibt, weil Marktpreis geringer ist als der Preis, den er für den Erwerb ursprünglich gezahlt häYe. Produzentenrente: Differenz aus Marktpreis und dem Preis, welchen eine Firma minimal bereit wäre auf dem Markt anzubieten. Konsumenten& Produzentenrentenveränderung hängt von ElasRzität ab. -Zuckersteuer: -Grosser Teil der Zucker-Kcal von Getränken. à Zuckersteuer auf gesüsste Getränke (weil sie ein grossen Anteil Zucker beinhalten) -Steuer in über 50 Länder implemenRert (z.B. MexikoàPreis 10% erhöht, hat gewirkt) -O[ grosser Widerstand der Industrie und von Gruppen, die sagen, dass es eine individuelle Entscheidung ist und Staat nicht eingreifen muss -Tri† besonders arme Haushalte, weil sie mehr davon konsumieren und weil sie Grossteil ihres Einkommens in NahrungsmiYel ausgeben Bsp.: Mexiko: RedukRon des Konsums, vor Allem in armen Haushalten. Externe Validität: RedukRon des Verkaufs, Moderate Effekte auf BMI. Interne Validität: Unterschiedlich, Vorher-nachher Vergleich durch PoliRkveränderung à gute Datenlage für Studien. 27 AlternaRven Zu Steuern: -Regula&on Verbot von Getränken, … an Schulen RegulaRon von Werbung RegulaRon von ProdukRnhalt (z.B. % Zucker) -Labels/ Informa&onen InformaRonen bereitstellen, um Konsumierende vor Kaufentscheidungen besser zu informieren. Effekt umstriYen. -Nudging PosiRve BestäRgung/ indirekte Vorschläge, um Verhalten und Entscheidungen zu beeinflussen. Bsp.: Äpfel staY Süsses bei Kasse hinstellen. Schulspeisenprogramme: - Erreicht viele Länder (>70) o[ von WFP unterstützt. - Formen: Regierung stellt Geld, Produkte, Gerichte zur Verfügung - Ziele: Bessere Ernährung und Gesundheit (KogniRve Fähigkeiten, Aufmerksamkeit erhöhen) à hängt auch von anderen Faktoren ab Anwesenheit (und damit später Einkommensmöglichkeit) erhöhen Wissen über Nahrung und Landwirtscha[ vermiYeln Teil des Sozialsystems (Transfer für Einkommensschwache) Lokale Landwirtscha[ stärken (als Zulieferer) Verschiedene Formen: Regierung stellt Geld, Produkte, … zur Verfügung Regeln zu Zutaten Regeln, wo Zutaten bezogen werden Frühstück, MiYag, take-home Bsp.: Brasilien -Ältestes und grösstes (43 Mio. Kinder) SFP. -Ziele: Ernährung, Gesundheit, Bildung, Sozialabsicherung. -In Zusammenarbeit mit kleinbäuerlichen Betrieben. -KriRk: Zunehmend mehr verarbeitete Produkte (billiger) à Ernährung-, Landwirtscha[s- und UmweltpoliRk zusammendenken. 8.6 Messung -BMI -Kinder: Height for age/ Weight-for-height/ Mid-upper arm circumference. -Nahurungsaufnahme der Individuen/ Haushalte/ PopulaRonen -Secondary data vs. primary -ProspecRve vs. retroprospectrive -QualitaRv vs. QuanRtaRv -Na&onal: Sekundärdaten. Angebot von NahrungsmiYeln (ProdukRonsdaten und Handelsdaten). -Haushaltsebene: Unterscheidung von verschiedenen Gruppen. Sekundärdaten. Primärdaten (ProgrammevaluaRon) 28 9 Land 9.1 Landnutzung und Rolle Gerischer Produkte -Reiche Länder: Durchschnid mehr Fleisch, :erische Produkte als gut für Umwelt und Gesundheit -arme Länder: Konsum oK gering. -In manchen Regionen ist vegane LandwirtschaK unmöglich. -Vegane LandwirtschaK nicht leicht (:erische Düngemidel spielen eine grosse Rolle auch für pflanzliche Lebensmidel. à Globale Reduk:on sicher das Ziel. Wald-, Gras- und Buschländer hat sich stark verkleinert. -77% der globalen Ackerfläche wird für die :erische Produk:on genutzt. -Ackerfläche 40% (540 mio ha) für Fuder à direkte Konkurrenz. -Grassland (2 Mrd ha). - 1/3 könnte potenziell für Ackerfläche ungenutzt werden (hauptsächlich in ärmeren Ländern) à Konkurrenz. - 2/3 marginale Flächen, wo kaum anders angebaut werden kann. Sinnvoll& keine Konkurrenz à Balance in Argumenten; wo steht direkte Konkurrenz? -:erische Produkte brauchen mehr Land pro Kilogramm Produkt. -Würden alle Leute Vegan sein, bräuchten wir 75% weniger Land für Nahrungsmidelproduk:on. 9.2 Grösse landwirtschaTlicher Betriebe MoRvaRon: Farmgrösse: sind grosse Betriebe oder kleine Betriebe besser für die Umwelt? Entwicklung (SDGs) AgrarpoliRk (z.B. Landreform, SubvenRonen) Ernährung und Konsum Soziale GerechRgkeit Umwelt In Öffentlichkeit und Wissenscha[ (Bsp. Annahme, kleinere Betriebe seine nachhalRger) -Viele Länder mit steRgem Wachstum der Bevölkerung haben nur sehr kleine Betriebe. Bsp.: Länder in Afrika. -Betriebe werden kleiner in vielen Ländern mit grossem Bevölkerungswachstum. Landwirtscha[liche Flächen sind zunehmen konzentriert mit wachsender Wirtscha[. -Strukturwandel Schweiz: -In 15 Jahren mehr als 5 Mio. Betriebe verloren. - Mehr als 50% der gesamten Fläche wird von 1% der grössten Farmen bewirtscha[et. - > 70% der Nahrung weltweit wird von kleinen Betrieben hergestellt. (Familienbetriebe vs. Kleinbetriebe) Low income countries: -Keine sehr grosse Betriebe, fast nur kleine Betriebe die viel Land bewirtscha[en Lower-middle income countries: 29 -Viele kleine Betriebe die ziemlich viel Land bewirtscha[en, aber es gibt ein paar grosse Farmen die grossen Flächen bewirtscha[en Upper-middle income countries: 80 % der Betriebe sind klein und bewirtscha[en weniger als 1%, es gibt wenige grosse Betriebe, die eine riesigen Anteil Agrarfläche bewirtscha[en (à wie weltweit) High income countries: -Viele miYel grosse Betriebe die wenig Land bewirtscha[en, aber wenige Grossbetriebe die ganz viel Land haben. -Familienbetrieb vs. Kleinbetriebe Familienbetrieb: Anzahl/Anteil der Haushalts-Arbeitskrä[e. Eigentumsstruktur. Grösse. Viele kleine Betriebe sind Familientriebe. Familienbetriebe können klein (oder gross) sein. -Grosser Anteil der Betriebe weltweit sind Familienbetriebe. Unterschied zu anderen Sektoren. Datenlage: Bsp. China (wichRg und gross) wurde nicht erfasst. Grosser Aufwand, die Daten zusammen zu suchen; verschiedene Quellen. Bsp.: i Afrika viele Haushalts- Umfragen à grosse Betriebe wurden ausgeschlossen. 9.3 Kleine vs. grosse Betriebe Produk(vität The inverse produc&vity-size rela&onship -Durch Landreform, RedistribuRon und AgrarpoliRk gab es grösseres Interesse an neuen Studien etc. à kleine Betriebe sind o[ produkRver als grosser Betriebe (aber nicht immer) Bodenqualität/ Bodenfruchtbarkeit gut: kleinere Betriebe (heute weiss man, dass Bodenqualität ca. überall ähnlich ist.) In Madagaskar getestet; nur kleine Unterschiede. (Messfehler/ Fläche, Output: Fehler in Angaben der Betrieben) -Hypothesen: RepräsentaRon grosse/ grössere Betriebe: Viele Datensets enthalten (fast) nur kleine Betriebsbefragungen. Mehrere, neuere Studien, mit Daten von grösseren Betrieben. Hypothesen: Skaleneffekte, Maschinen & Faktormärkte (Arbeit, Land, Kredite) -ProdukRvität wird gemessen mit: Landproduk&vität (Output/ Fläche): Erträge (kg/ha) oder Wert ($/ha). O[ höher auf kleineren Betrieben. Arbeitsproduk&vität (Output/ Person). O[ höher auf grossen Betrieben. Totale Faktorproduk&vität (Output/ alle Inputs). Inkludiert alle Inputs (Land, Arbeit, Kapital) 30 Economic development: -In Industrieländern: Konstant oder zunehmend. -Agrarstruktur verändert sich mit Einkommen. Reichere Länder: höhere Opportunitätskosten von Familienarbeitskrä[en. -Keine opRmal «bessere» Grösse. -Art der Kultur. Umwel2reundlichkeit Behauptung: kleine Betriebe seien Umwel…reundlicher. -Land sharing: Flächen, Natur nicht gemacht für Landwirtscha[. -Land sparing: Besonders produkRve Landwirtscha[, dafür grosse naturbelassene Flächen. -Studie: Zusammenhang zwischen Farmgrösse und Biodiversität: «natural experiment», durch Ost und West. Landnutzungsdaten (Satellit) und Vogeldiversitätsdaten (Artenvielfalt) Deutschland: Ostdeutschland grosse Parzellen: DDR. LPG: Landwirtscha[liche ProdukRonsgesellscha[en. Kleinbauern haben sich zusammengeschlossen. Noch heute im Osten grosse Betriebe. Im Westen kleine. Regressions-DiskonRnuitäts-Analyse. Resultate: Grössere Farmgrössen reduzieren Vogel-diversität. «Land cover simplificaRon»: nicht Intensivierung. Sozial Wenig Forschung. Arbeitsbedingungen: Bsp. Nigeria: kleine Betriebe bieten mehr Arbeitsplätze, zahlen aber weniger. In Entwicklungsländern: Lebensgrundlage für viele Menschen Kleinbäuerliche Betriebe können nicht einfach „abgescha†“ werden, besonders wenn es keine neuen Arbeitsmöglichkeiten in anderen Sektoren gibt Präferenzen der Bevölkerung (Konsumierenden/ PoliRk) Demographischer Wandel 10. Koopera9ven -Formen: KooperaRven, AssoziaRonen, Gruppen -Ziele: PoliRsche ParRzipaRon (naRonal internaRonal), MarkeRng, Inputs/ Services, ProdukRon -Eigenscha`en: User-owned, User-controlled, User-BenefiŽng (alles parRzipaRv). -Dienstleistungen: Private goods, Common goods, Club goods, Public goods, … 10.1 Überblick Producer organizaRon and rural development. KooperaRven werden als “pro-poor development tool” gesehen. KoordinaRon zwischen verschiedenen Akteuren in WertschöpfungskeYen: -Spot-market: Produkt gelangt direkt von Produzenten an Konsumenten, evtl. über MiYelmann, aber nicht über grössere Umwege. KoordinaRon durch Preis. FunkRoniert in der Regel gut, ausser für Produkte mit höherer Wertschöpfung. GrundnahrungsmiYel (gute Lagerung und Transport) Lokaler Handel mit Obst und Gemüse. -Closer Coordina&on: Abmachungen, KooperaRon von Produzenten und bspw. Supermärkten. à KooperaRven -Ver&cally integradet estate systems: Völlig integrierte Systeme: Plantagen (landwirtscha[liche Systeme) werden gleich weiterverarbeitet und direkt verkau[. Food System Transforma&on 31 Prozesse mit Stufen die parallel ablaufen; in verschiedenen Ländern, innerhalb der Länder, Ökonomisches Wachstum, Frauenerwerbsbeteiligung, globaler Handel, DirekRvinvesRRonen (FDI) -Produk&on: Mechanisierung, Digitalisierung, Intensivierung, Standardisierung -Weiterverarbeitung, Handel, LebensmiZeldienste: Konsolidierung, InnovaRonen -Konsum: Muster, Engels law, BenneYs law, weiterverarbeitete LebensmiYel steigt auswärRger Konsum, Nachfrage nach gesunden, lokalen, zerRfizierten, hippen Produkten. Engere KoordinaRon bei Nachfrage und Angebot erforderlich, wenn: BesRmmte Menge, Zeitpunkt, Qualität, höhere Standards ProdukRon das ganze Jahr Grössere En…ernungen (Städte, Export) Verderbliche Produkte Nicht-tradiRonelle Produkte KoordinaRonsprobleme durch: Geringe ProdukRonsmengen (hauptsächlich Eigenbedarf) Überschuss nicht die Produkte/ Qualität, die Abnehmer wollen. Hohe TransakRonskosten (Oppurtunitätskosten; Zeit ist Geld) Bsp.: TransakRonskosten: Ich muss mit Bank verhandeln, ob ich einen Kredit erhalte/ Konsumenten müssen zur Geschä[sstelle fahren/ … TransakRonskosten senken mit InsRtuRonen. 10. 2 WissenschaTliche Evidenz KooperaGven etc. 5 Hypothesen: 1. Koopera&ven verbessern Zugang zu Inputs und Dienstleistungen und helfen damit Konsequenzen von Markt- und Poli&kversagen abzumildern. à Grund für poliRsche Unterstützung. RedukRon von TransakRonskosten durch Skaleneffekte, ProdukRon, Vermarktung, Dienstleistungen. Bsp. Produk&on: KooperaRve bietet Kredite an und hat Geschä[ für BetriebsmiYel, eigene Berater, Sicherer Lagerung von Agrochemikalien, … Bsp. Weiterverarbeitung: Sammelpunkt in Dörfern, Transport zum Hauptgebäude, Qualitätskontrolle, … Bsp. MarkeRng: Gemeinsamer Verkauf/ Verträge, ausgebildetes Personal verhandelt, Kürzere Vermarktungswege, … 2. Mitglieder profi&eren à gemischte Resultate der Experimente. Technologien/ Inputs/ PrakRken, Höhere Erträge, Höhere Wertschöpfung/ Marktzugang/ höherer Vermarktungsgrad, Preis (heterogene Ergebnisse), Einkommen. Nicht alle profiReren gleichermassen. Grosse Betriebe/ kleine Betriebe/ Gender, Ausbildung, Technoligen/ Kredite/ Kultur/Distanz zu Strassen/ Infrastruktur, … 3. Koopera&ven sind divers, Unterschiede bedeutsam für Mitglieder. à Diversität ist schwierig zu untersuchen, KooperaRven unterschieden sich. QuanRtät und Qualität der Dienstleistungen. CharakterisRka der Mitglieder und ImplikaRonen für Mitglieder. Herausforderungen für KooperaRve und Partnern (KorrupRon etc.). KooperaRven CharakterisRka. Grösse, Inklusion, Effizienz, … -2 Collecitve ac&on (Problems), Elinor Ostrom: Individuen profiReren von gemeinsamem Einsatz für ein Ziel. Kosten jetzt, Gewinn später. Werden Individuen nicht ausgeschlossen von Dienstleistungen oder Gewinnen, entstehen Anreize, nichts beizutragen (free-riding). 32 Wenn nicht genug Individuen beitragen, kann das Ziel nicht erreicht werden. Niemand profiRert. Individuen berücksichRgen die Entscheidung von anderen Teilnehmenden (game-theory). Soziales Dilemma: KurzfrisRge persönliche Interessen erschweren das Erreichen von langfrisRgen kollekRven Zinsen. Tragedy of the commons, Open access vs. Common property. 3 Elite capture: Leadership PosiRonen von lokalen Eliten besetzt (z.B. reiche, Männer) Spiegelt o[ nicht die Diversität von Mitgliedern. Zusammen mit fehlender Transparenz, Rechenscha[spflicht: Benachteiligte Gruppen haben wenig Einfluss bei Entscheidungen. InvesRRonen spiegeln Interessen der Elite. Verteilung von Gewinn ungleichmässig. Grösse, Inklusion vs. Effizienz: Finanzielle Ressourcen: Ökonomische NachhalRgkeit, Gründung durch Mitglieder vs. Externe Akteure, diverse Dienstleistungen ziehen mehr/ diverse Mitglieder an à schwieriger ursprüngliche Ziele zu erreichen. 4. Marginalisierte Haushalte werden o` ausgeschlossen. Gefördert, weil angenommen wird, dass arme Haushalte profiReren oder/ Marginalisierte Haushalte ausgeschlossen. Exklusion schliesst selbstgewählte NichYeilnahme ein. Nicht alle Haushalte sind Mitglieder: Meist keine Zugangsvoraussetzungen, Marginalisierte Haushalte weniger häufig Mitglieder (Alter, Ausbildung, gender, Ethnizität, Kaste, Land, …) , Middle class effect. 5. Koopera&ven haben posi&ve Auswirkungen auch auf Nicht-Mitglieder in der Region. Nicht-Mitglieder profiReren indirekt vs. Mehr soziale Ungleichheit: offene Forschungsfrage. Methoden& Daten: QualitaRve Zusammenfassung bisheriger wissenscha[licher Ergebnisse. QuanRtaRve Analyse von Primär- und Sekundärdaten o Befragungen von Haushalten und ProduzentenorganisaRonen in der Elfenbeinküste, Äthiopien und Kenia. o ConsultaRve Group to Assist the Poor (CGAP) Smallholder Surveys. o Living Standards Measurement Study-Integrated Surveys on Agriculture (LSMS-ISA) o Peruvian MaRnal Agricultural Survey Encuesta NaRonal Agripecuaria. -Partner für Regierungs- und NichtregierungsorganisaRonen: Zielgruppe kann leichter erreicht werden. ExisRerende Strukturen. -Reduzierende TransakRonskosten für Käufer: KooperaRve sammelt Kaffee, invesRert und überprü[ Qualität, hil[ Konflikte zu lösen, komplementäre Dienstleistungen billiger bereitstellbar. Nicht jede KooperaRve gleich gut. à Analyse von Sekundärdaten (Externe Validität). Kategorien: Business advice, Farming advice, MarkeRng of output, Access to farm inputs, … 11. Innova9onen Mo&va&on: SDG 9 InnovaRon und Infrastruktur. Man braucht InnovaRonen, um Umweltprobleme zu lösen, aber es gibt viele Zielkonflikte. Es ist sehr wichRg neue Technologien zu finanzieren und verbreiten. Landwirtscha[ ist eine InnovaRonsgeschichte. Komplexe Probleme mit komplexen Lösungen. Es kann teilweise zu Problemverschiebung kommen. 11.1 DefiniGon von InnovaGon: Eine Idee/Anwendung/Gegenstand, der als neu empfunden wird. 33 Neue Technologien (mechanisch, biologisch, chemisch) oder alte Anwendungen, die wiederaufgenommen werden. InsRtuRonelle (soziale, poliRsche) InnovaRon. Standards, Programme, Gemüseabo. Neue Prozesse, Produkte, Programme und Standards sind InnovaRonen. Bsp.: verRkal farming, Drohnen etc. Auswirkungen: Ertrag, Qualität, Umwel…reundlichkeit, Haltbarkeit, Gesundheit, Profit erhöhen Kosten, Verluste, Risiko senken à Zielkonflikte (z.B.: Kra[fuYer erhöht den Ertrag aber auch die Emissionen) Beispiel: Digitalisierung, Monitoring Digitale Technologien können PoliRk beim Monitoring helfen (NachhalRgkeitsstandards, LieferkeYengesetze, Mindestlohn, Umweltaspekte) Problem: Einhaltung muss gemessen und überprü[ werden. (Kosten, Effizienz, Fairness). Wem gehören die Daten? Data safety/privacy. Exklusion. Digitale Technologien transformieren Monitoring im Agrar und Ernährungsbereich. Beispiele: - Blockchain: App für mobile Zahlungen, die alles verifiziert und festhält. Wege verfolgen, wo es herkommt, Nachvollziehbarkeit. - Remote sensing: Drohnen oder Satellitendaten die Umweltprobleme, wie Waldbrände, idenRfiziert - ICT und electronic audits: Digitalisierung. Landwirte füllen elektronische Tabellen aus. - Big Data: grosse Datenbank zu Analysierung, um Probleme einzuschätzen. Risiken lassen sich vorhersagen (Risiko Maps). 11.2 Entstehung von InnovaGonen Theorie der induzierten Innova&onen (Hicks 1932): Knappheit oder steigende Preise induzieren InnovaRonen (Arbeitsknappheit induziert arbeitssparende Technologie, Landknappheit induziert Technologie die Erträge steigert) Innova&onssysteme: DefiniRon: Netzwerk von Akteuren, die zusammen mit unterstützenden InsRtuRonen und PoliRk in der Landwirtscha[ und verwandten Sektoren, bestehende oder neue Produkte, Prozesse und OrganisaRonsformen finanzieren und in die soziale und wirtscha[liche Nutzung bringen. - Bsp. ETH: 4 Komponenten: Forschung & Bildung/ Brückenbildung InsRtuRonen; Wirtscha[ & Unternehmen/ förderliches Umfeld. Research and development (R&D): (PotenRal von Agrarforschung) hohe Investmenterträge: wenn ich Geld in die Forschung invesRere werde ich mehr am Ende bekommen (Voraussetzung: man muss eine grosse Summe invesReren) CGIAR (ConsultaRve Group on InternaRonal Agricultural Research): sind non-profit Forschungszentren. Ihr Ziel ist die ProdukRvität zu erhöhen und umwel…reundlichere Systeme kreieren - Ziel der neuen Forschungen: mehr auf Klimawandel, Gesundheit, ArbeitsprodukRvität sich zu fokussieren als nur die ProdukRvität zu Maximieren - neue Produkte zu fördern (Obst und Gemüse) und nicht nur GrundnahrungsmiYeln Inves&&onen in Agrarforschung haben in letzten Jahren zugenommen: - Schwellenländer haben angefangen zu invesReren: z.B. Brasilien invesRert auch mehr als 1% von den Einnahmen aus Landwirtscha[ für Agrarforschung - bei armen Ländern bleiben InvesRRonen gering (wenige als 1%) -reiche Länder die wenig von Agrarsektor abhängen invesReren mehr als 1%. Bedeutung von Privatsektor in Industrieländer ist gesRegen Es wird nicht mehr inves&ert, weil: - Market failures (ineffiziente Verteilung von Ressourcen): 34 àEigentumsrechte/ Externalitäten - Government failures (Regierung gleicht Marktversagen nicht aus) àPoliRcal economy of ag support In Zukun[: KollaboraRonen Ziele: über ProdukRvität hinaus (Klimawandel, Gesundheit, ArbeitsprodukRvität). Produkte: über klassische GrundnahrungsmiYel hinaus, Level: über Landwirtscha[/ Farm hinaus (From farm to food systems). 11.3 Diffusion Faktoren die Schnelligkeit einer InnovaRon entscheiden: Trends, Werbung, Nützlichkeit Diffusionsforschung (Rogers 1962): S-Kurve der InnovaRonsverbreitung. à Wie verbreiten sich InnovaRonen in einem sozialen System? Der Entscheidungsprozess (Annahmequoten) ist ein Stufenprozess: O[ verbreiten sich InnovaRonen langsamer als angenommen, weil: RelaRver Vorteil KompaRbilität Komplexität (z.B. muss kombiniert werden) Ausprobierbarkeit (z.B. lange Probezeit) Beobachtbarkeit InnovaRonen haben heterogene Effekte: Ertrag Kosten Qualität Umwel…reundlichkeit (z.B. Co2 Emissionen ↓) Haltbarkeit Verluste Gesundheit Profit Risiko Beispiel: High-yielding varie&es LMICs Erträge aus Feldversuchen > Erträge auf Betrieben à Forschung ≠ Realität -Besonders marginale Flächen/Betriebe -Qualität der Inputs z.B. schlechte Lagerung/Boden -Komplementarität von Inputs (Betriebe müssen Sachen kaufen) Qualität der Inputs (wahrgenommene) -Hohe Erwartungen & EnYäuschungen Welche Eigenscha[en von InnovaRonen sind für Nutzer interessant? -nicht wenn sie zusätzlich Inputs kaufen müssen, um die InnovaRon zu brauchen 35 -Risiko: Profit, Ertrag, consumpRon smoothing (Geschmack und Farbe müssen auch für den Käufer sRmmen) -Zukun[: demand-driven (Forschung muss mehr mit Betreibe kommunizieren) Soziales Lernen, lokales Wissen, & lokale Angepasstheit - z.B. «influencer» (wenn sie es macht, mach ich es auch) -Farbe einer neuen Sorte Normen -z.B. spirituelle Erklärungsansätze als Barriere (ich will nicht mehr Ertrag haben als die anderen im Dorf, weil sonst sie mich als Dämon sehen Risiko Handelsbarrieren -Neue Märkte bringen o[ InnovaRonen (weil Export will andere Sachen als im Land selbst) Grenzwert Modell (threshold model) Profit oder Nutzenmaximierung Potenzielle Nutzer sind Heterogen (Risiko & Zeitpräferenzen/ Wissen & InformaRonen/Kredit/Markt- Zugang, Infrastruktur/ Umwelt Geografie) Empirische Studien: InvesRRonen lohnen sich bei: -Maschinen, wenn es für die Landgrösse profitabel ist -Bewässerungstechnologie, wenn gute Bodenqualität hat Cochrane Laupand: Heterogene Effekte, abhängig vom Zeitpunkt, wenn InnovaRonen angenommen werden Landwirte in einem Hamsterrad Nur die, die früh diese Technologie annehmen profiReren. à z.B. Grosse Betriebe können es sich leisten Immer neue Technologien, unelasRsche Nachfrage Bsp. neue Ananassorte in Ghana: Die, die Sorte zuerst annehmen, profiReren mehr. Die, die spät annehmen profiReren kaum Technologie hat auch neue Risiken (z.B. Mark Shock; wenn Markt für Ananas zusammenbricht) à Konsumierende profiReren, nicht produzierende. Biases: Homogenitätsannahme - Effekte können unterschiedlich sein - Sich über die Zeit verändern -Soziale Ungleichheiten erhöhen Pro-innovaRon bias -InnovaRonen sollen sich schnell verbreiten Individual-blame bias -Barrieren im System, nicht nur im Individuum (Religion, Marktzugang) 12. Ressourcenkonflikte und LandwirtschaJ in Krisenregionen 12.1 MotvaGon SDG 16: Frieden. GerechRgkeit, starke InsRtuRonen mehr Bürgerkriege als Kriege zwischen Staaten Tötungen in Kriegen weltweit haben abgenommen (Pick bei Völkermord in Ruanda 1994 in den letzten Jahren ist es ein bisschen wieder aufgesRegen) Gewalt: in verschiedene Formen und auf verschiedene Ebenen (Familie, Region, Staat) Aktuelle Herausforderungen: 36 Ukraine, Israel, … Krisen und Konflikte korrelieren mit Hunger. Kon&nuum der Gewalt: Structure and Agency: -Struktur und individuelle Handlungsfähigkeit bedingen sich gegenseiRg. -Wir sind handlungsfähig aber nicht kompleY ungebunden -Strukturen sind nicht unabhängig, sondern werden reproduziert. 12.2 Folgen von Konflikten -Todesfälle durch verminderte Ernährungssicherheit und Hungersnöte (auch langfrisRg), können Tode durch direkte Gewalt übersteigen. -Wirtscha[lichen Verluste durch Konflikte in Entwicklungsländern übersteigen in 80er und 90er Jahren die gesamte NahrungsmiYelhilfe für diese Länder. -Konflikte innerhalb des Landes schaden der Bevölkerung mehr als Konflikte zwischen Ländern. -Kriegsbedingte Kosten sind für mechanisierte Landwirtscha[ höher als für Subsistenzlandwirtscha[. -Viehzuchtbetriebe während Kriege besonders gefährdet; Tiere werden nicht versorgt und Krankheiten breiten sich schnell aus. -Landminen als Gefahr. -Während eines Krieges sind Vermarktungs- und Vertriebssysteme gestört und LebensmiYel werden teurer. Umweltschäden: -Direkte Auswirkungen: Zerstörung von Ökosystemen Freisetzung gi[iger Substanzen, … -Indirekte Auswirkungen: nicht nachhalRge BewälRgungsstrategien. -Ins&tu&onelle Auswirkungen: erhöhte KorrupRon, Zusammenbruch umwel…ördnernder InsRtuRonen, Finanzierungsengpässe. Konfliktursachen: Gier; greed (Private Mo&va&on): - Abwägung der vor und Nachteile, wenn mehr Vorteile als Nachteile dann fangen sie den Krieg an à wenn sie schon arbeitslos sind, schadet es nicht mitzumachen - Menschliches Handeln vorhersehbar (sie machen, was wo sie verdienen können) - Proxies: Rohstoffexporte, Anteil junger Männer, Bildungsniveau Missgunst; grievance(Gerech&gkeitssuche): - Greed-Ansatz konzepRonell methodisch unhaltbar. - Verschiedene Gründe für KonflikYeilnahme (auch altruisRsch oder solidarisch) à sie persönlich verdienen kein Geld damit aber sie fühlen sich angesprochen - Menschen interpreReren Bedeutung einer InterakRon nicht immer auf vorhersehbare Weise Horizontale Ungleichheiten (group mo&va&on hypothesis/grievance) -Horizontale Ungleichheiten zwischen verschiedenen (ethnischen, regionalen, wirtscha[lichen) Gruppen, die eine gemeinsame IdenRtät teilen -VerRkale Ungleichheit: Ungleichheiten zwischen Individuen oder Haushalten 37 Horizontale Ungleichheit: wichRgere Konfliktursache als verRkale Ungleichheit Beziehungen zwischen sozialen Gruppen und deren InsRtuRonalisierung sind zentral Extrem kontext-spezifisch und viele offene Fragen (Bsp.: Timing der Konflikte ist sehr wichRg). Green War Hypothesis: -Umweltzerstörung und Ressourcenknappheit als Konfliktursache -Wiederaufleben der Hypothese im Zuge des Klimawandels. Z.B. water wars. -KriRk: Irreführende und apoliRsche Analyse, bei Konflikten geht es nicht nur um die Kontrolle über die Ressourcen selbst, sondern o[ auch um die MiYel zur Nutzung der Ressourcen (Arbeitskrä[e, Kapital, KommunikaRonswege) Natürliche Ressourcen: Gegenstück zur Green War Hypothesis: Überfluss natürlicher Ressourcen steigert Häufigkeit, Intensität und Dauer von Konflikten (mehr Ressourcen = mehr Gewalt in Konflikte) Mechanismen: - Profitanreize (greed hypothesis) - RenRer State: weil Staat reich ist, müssen Bürger keine Steuern zahlen, aber so kein Mitsprachenrecht KriRk: - Methodisch - KonzepRonell: Greed Hypothese (siehe oben) RenRer State: es wird angenommen, dass die poliRsche Führung die Ressourcen besitzt und zugleich keine entwicklungsfördernden Ziele hat Konflikte und landwirtscha`licher Wandel Landwirtscha[ Grundbaustein wirtscha[licher Entwicklung (Agrarfrage, Strukturwandel, etc.) => grosse Veränderungen und Machtverschiebungen => potenziell konfliktreich Ländliche Räume o[ abgeschieden, Rückzugsorte, eventuell weniger Staatskontrolle Räumliche Trennung widerspiegelt manchmal auch soziale Unterschiede (z.B. horizontale Ungleichheiten) “Bauernaufstände”/“jacqueries”/“peasant wars” Knappheit/Überfluss und Abhängigkeit von natürlichen Ressourcen VolaRle Preise landwirtscha[licher Exportprodukte à Bsp. Ruanda: neuer Kartoffelpreis verstärkte die Ungleichheit im Land. 12.3 Fazit Sozio-ökonomische Entwicklung ist ein konfliktreicher Prozess Gewalt ist ein KonRnuum, nimmt verschiedene Formen ein und findet (o[ gleichzeiRg) auf verschiedenen Ebenen staY Gewalt hat meist materielle (nicht nur physische, aber auch strukturelle) sowie auch diskursive Aspekte, die miteinander agieren, gerade auch in Bezug auf Ressourcen Sowohl Überfluss als auch Knappheit können Konflikte oder KooperaRon mitverursachen => determinisRsche monokausale Theorien sind unrealisRsch Ein interdisziplinärer (poliRsch, wirtscha[lich, kulturell) und historisch-fundierter Ansatz ist unabdingbar, natürliche Ressourcen sind nicht isoliert zu betrachten Ländliche Gebiete und Bevölkerungen spielen o[ eine zentrale Rolle in gewaltsamen Konflikten 12.4 Lösungsansätze Prämisse: - Soziale Veränderungsprozesse sind selten konflik…rei (es geht o[ um Machtumverteilung) aber nicht immer gewaltgeladen Eine Auswahl an (meist sehr umstriYenen) Lösungsvorschlägen: 38 - “Liberaler Frieden”: Freie Märkte machen eine gute Regierungsführung (=DemokraRe, um wieder aufzubauen) als Voraussetzung für den WiederauŠau: Globalisierung, Deregulierung - InternaRonale IntervenRonen - Extreme horizontale Ungleichheiten beseiRgen - Rohstoffabhängigkeiten reduzieren - Keine Finanzierung von Konfliktmineralien - Regulierung der Ressourcennutzung (Umwelt kann beitragen zu den Lösungen) 12.5 Konflikt in Myanmar Myanmar: Militärjunta (früher parlamentarische Republik), 55 Mio. Einwohner, BIP 80 Mrd., BIP pro Kopf 1468$. Viele Ethnische Gruppen, am meisten Burman. -1948: Eigenständigkeit von Gross Britannien, danach Militärische Diktatur, dann Militär Junta, ab 2011 Quasi- DemokraRe, 2021 Militärischer Coup. Panglong Agreement: Versprechen 1. AdministraRve und finanzielle Autonomie (SelbstbesRmmung) 2. Ethnische Gleichheit 3. DemokraRe für die nicht-barmarischen (burmesischen) NaRonalitätengruppen. Gebrochene Versprechen: 1. Offene Diskriminierung ethnischer NaRonalitäten. 2. Burma-zentrierte PoliRk in jedem Aspekt der Gesellscha[ (VergewalRgung und erzwungene Schwangerscha[). Eine ethische Gruppe der Barman lebt in Myanmar (Burma) und glaubt. 3. Entstehung bewaffneter ethnsicher OrganisaRonen zum Schutz ihrer IdenRtät, ihres Landes, … Natürliche Ressourcen und Konflikt -Jade-Handel bis 31 Mrd. $ im Jahr 2014, Minen in Kachin State. Armee und EAOs wollen Kontrolle der Jade Minen für Finanzierung und Besteuerung. -Relokalisierung und Umweltprobleme durch large-scale aquisiRons etc. bei Minen. -BeeinträchRgung des Lebensunterhalts der ländlichen Subsistenzbauern. -Bauern auf dem Land wird Lebensgrundlage durch Abbau von Ressourcen oder Konflikte genommen. à Arbeit in Minen, Suche nach Nahrung und exoRschen Tieren im Wald (vom Aussterben bedrohte Tiere werden gehandelt), Urbanisierung, anschliessen an bewaffnete Gruppe als Kämpfer um gegen Militär zu kämpfen. Finanzierung des Kriegs: -Drogen, Geldwäsche: Bauern im Mohnanbau für Opium, in Hochburgen der ethnischen bewaffneten Gruppen. Myanmar ist top Opium Produzent (25%), seig zwischen 1 und 2.4 Mrd.$. -Direkte oder indirekte Einnahmen durch: Jade, Holz, illegale Drogen und landwirtscha[liche Erzeugnisse Militärputsch im 2021; Frühlingsrevolu&on: -Friedliche Proteste in ganz Myanmar. -Bewegung für zivilen Ungehorsamen (CDM), wehrt sich gegen Putsch. -BeitriY zu bewaffneten ethnischen OrganisaRonen (EAOs) oder Ausbildung zum Kämpfer durch EAOs. -Bildung von lokalen Verteidigungskrä[en (LDFs) und Volksverteidigungskrä[en (PDFs) im ganzen Land. -Kämpfe gegen das Militär. 39 Coup betri† Menschen: über 25'000 Verha[ungen insgesamt, über 80'000 Häuser niedergebrannt, mind. 50'000 Todesopfer. à humanitäre Krise. 2.6 Mio. Menschen in Myanmar vertrieben, über 18 Mio. Menschen in Not im Jahr 2024, Kosten für gesunde Ernährung sRegen um 111%, für eine normale Ernährung um 130%. à Konflikte beeinflussen Wirtscha[, Agrarwirtscha[, und vieles mehr. Forschung inmi