Ökosystem See PDF
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Summary
Die Zusammenfassung beschreibt die verschiedenen Zonen eines Sees (z.B. Bruchwald-, Röhricht-, Schwimmblatt- und Tauchblattzone) und die darin lebenden Pflanzen un Tiere. Zusätzlich werden die Temperatur- und Sauerstoffverhältnisse in den verschiedenen Jahreszeiten und die Auswirkungen auf die biologischen Prozesse im See erläutert. Die Keywords sind Seeökologie und Ökosystem.
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Ökosystem See 1. Bruchwaldzone Beschreibung: Die Bruchwaldzone ist die am Ufer gelegene Zone, in der das Wasser nur saisonal oder bei Hochwasser den Boden überschwemmt. Es ist der Übergangsbereich zwischen Land und Wasser und zeichnet sich durch feuchte, oft sumpfige Beding...
Ökosystem See 1. Bruchwaldzone Beschreibung: Die Bruchwaldzone ist die am Ufer gelegene Zone, in der das Wasser nur saisonal oder bei Hochwasser den Boden überschwemmt. Es ist der Übergangsbereich zwischen Land und Wasser und zeichnet sich durch feuchte, oft sumpfige Bedingungen aus. Beispiele für Pflanzen: Erlen, Weiden und andere feuchtigkeitsliebende Bäume und Sträucher dominieren diesen Bereich. Beispiele für Tiere: Hier leben Tiere wie Frösche, Molche, Insekten und Wasservögel, die zwischen Land und Wasser leben können, z. B. der Graureiher und diverse Amphibien. 2. Röhrichtzone Beschreibung: Diese Zone befindet sich im flachen Wasser am Rand des Sees und ist durch dichte Schilf- und Rohrpflanzen gekennzeichnet. Die Röhrichtzone wird auch als Schilfzone bezeichnet und ist ein wichtiger Lebensraum für zahlreiche Tiere und Pflanzen. Beispiele für Pflanzen: Schilfrohr, Rohrkolben und Binsen sind typische Pflanzen, die in dieser Zone wachsen. Sie haben lange, kräftige Wurzeln, die auch in den sumpfigen Boden greifen. Beispiele für Tiere: Wasservögel wie Enten und Blässhühner nutzen diese Zone zum Nisten. Auch Frösche, Libellenlarven und kleine Fische wie der Stichling sind hier zu finden. 3. Schwimmblattzone Beschreibung: Diese Zone befindet sich etwas weiter vom Ufer entfernt, in tieferem Wasser. Die Pflanzen hier haben lange Stängel, die es den Blättern ermöglichen, auf der Wasseroberfläche zu schwimmen und das Sonnenlicht zu nutzen. Beispiele für Pflanzen: Typische Pflanzen sind Seerosen, Teichrosen und Wasserknöterich. Ihre Blätter schwimmen auf der Oberfläche, während die Wurzeln im Bodengrund verankert sind. Beispiele für Tiere: Fische wie Karpfen und kleinere Fische suchen hier Schutz und Nahrung. Auch Schnecken und Wasserkäfer leben zwischen den Pflanzen. Frösche nutzen die Schwimmblattzone, um auf den Blättern zu ruhen. 4. Tauchblattzone Beschreibung: Die Tauchblattzone liegt in tieferen Wasserschichten, wo die Pflanzen vollständig unter Wasser leben. Sie sind an das Leben im Wasser angepasst und haben zarte, oft gefiederte Blätter, die sich im Wasser leicht bewegen. Beispiele für Pflanzen: Wasserpest, Tausendblatt und Hornblatt sind typische Pflanzen in dieser Zone. Sie benötigen viel Licht und Sauerstoff und gedeihen gut in klaren Gewässern. Beispiele für Tiere: Fische wie der Barsch und der Hecht halten sich in dieser Zone auf. Auch Krebse, Schnecken und Wasserinsektenlarven sind häufig anzutreffen und finden hier Unterschlupf und Nahrung. 1. Winterstagnation Temperatur und Schichtung: Im Winter bildet sich oft eine Eisdecke auf dem See. Unter dieser Eisdecke bleibt das Wasser in tieferen Schichten konstant bei etwa +4 °C (aufgrund der Dichteanomalie des Wassers). Die kalte Oberflächenschicht wird von der wärmeren unteren Schicht isoliert. Sauerstoff- und Nährstoffverteilung: Die Eisdecke verhindert den Gasaustausch mit der Luft, wodurch Sauerstoff im See knapp werden kann, besonders in der Tiefenschicht. Tiere wie Fische und Amphibien reduzieren ihren Stoffwechsel, um mit dem geringen Sauerstoff auszukommen. Lebensprozesse: Pflanzen betreiben kaum Fotosynthese, da weniger Licht durch die Eisdecke dringt. Der See befindet sich daher in einem Zustand der Stagnation, und Lebensprozesse sind stark verlangsamt. 2. Frühjahreszirkulation Temperatur und Schichtung: Wenn das Eis im Frühling schmilzt und sich das Wasser durch die steigenden Temperaturen auf etwa +4 °C erwärmt, hat das Wasser in allen Tiefen die gleiche Dichte. Wind und Strömungen können das Wasser nun gleichmäßig durchmischen. Sauerstoff- und Nährstoffverteilung: Die Zirkulation führt dazu, dass Sauerstoff aus der Oberflächenschicht bis in die Tiefen gelangt, während Nährstoffe vom Seegrund an die Oberfläche transportiert werden. Lebensprozesse: Die Durchmischung sorgt für optimale Bedingungen für das Wachstum von Algen und Wasserpflanzen. Viele Tiere wie Fische und Amphibien beginnen sich zu vermehren und finden ausreichend Nährstoffe vor. 3. Sommerstagnation Temperatur und Schichtung: Im Sommer erwärmt sich das Oberflächenwasser (Epilimnion) stark, während das Wasser in den tieferen Schichten (Hypolimnion) kalt bleibt. Zwischen diesen Schichten bildet sich eine Übergangszone, die sogenannte Sprungschicht oder Thermokline, in der die Temperatur abrupt abfällt. Sauerstoff- und Nährstoffverteilung: Die Schichtung verhindert, dass Sauerstoff und Nährstoffe zwischen Oberflächen- und Tiefenschicht ausgetauscht werden. Das Oberflächenwasser ist reich an Sauerstoff, während in der Tiefe oft Sauerstoffmangel herrscht, weil dort kaum Fotosynthese stattfindet. Lebensprozesse: Im Epilimnion, also der warmen Oberflächenschicht, herrschen optimale Bedingungen für das Wachstum von Plankton und Algen. Die Tiere in der Tiefenschicht müssen mit wenig Sauerstoff auskommen, und einige Bodenbewohner gehen in eine Art Sommerruhe. 4. Herbstzirkulation Temperatur und Schichtung: Im Herbst sinken die Wassertemperaturen, und das gesamte Wasser im See erreicht etwa +4 °C. Dies führt zu einer gleichmäßigen Dichte in allen Tiefen. Sauerstoff- und Nährstoffverteilung: Der Wind kann den See wieder vollständig durchmischen, was die Sauerstoff- und Nährstoffverteilung optimiert. Sauerstoff gelangt bis in die Tiefen, und Nährstoffe werden erneut zur Oberfläche transportiert. Lebensprozesse: Die Herbstzirkulation führt zu einer kurzen, zweiten Wachstumsphase, da durch die Durchmischung mehr Nährstoffe verfügbar werden. Viele Tiere bereiten sich auf den Winter vor, indem sie sich Fettreserven anfressen oder Schutzplätze aufsuchen. In einem Weiher tritt keine Sommerstagnation auf, da seine geringe Tiefe eine stabile Temperaturschichtung verhindert. Sonnenstrahlen erreichen den Gewässerboden, wodurch das gesamte Wasser gleichmäßig erwärmt wird. Wind sorgt für eine ständige Durchmischung, was zu einer weitgehend einheitlichen Temperatur führt. Da Hypolimnion und Metallunion fehlen, gibt es keine vertikale Aufteilung in stabile Schichten. Dies ermöglicht einen konstanten Sauerstoffgehalt von etwa 10 mg/l im gesamten Wasser, was die Lebensbedingungen für Organismen im Weiher optimiert. Dichteanomalie des Wassers: Wasser hat seine höchste Dichte bei 4 °C. Eis: Bei 0 °C hat Eis eine geringere Dichte (ca. 917 kg/m³) als flüssiges Wasser (ca. 1000 kg/m³) und schwimmt daher auf der Oberfläche. Lebensraum: Verhindert, dass Gewässer vollständig gefrieren, was das Überleben aquatischer Lebensformen sichert. Hohe spezifische Wärmekapazität: Beeinflusst Klima und Temperaturverhältnisse. Wichtigkeit: Diese Eigenschaften machen Wasser zu einem lebenswichtigen Element für die Erde. Oligotrophe Seen: Nährstoffgehalt: Niedriger Gehalt an Nährstoffen, insbesondere Stickstoff und Phosphor. Wasserqualität: In der Regel klares Wasser mit hoher Lichtdurchlässigkeit. Biologische Produktion: Geringe biologische Produktivität; es gibt weniger Algen und andere Wasserpflanzen. Sauerstoffgehalt: Hoher Sauerstoffgehalt, besonders in tieferen Schichten. Lebensraum: Oft reich an bestimmten Fischarten wie Forellen, die klare und kalte Gewässer bevorzugen. Eutrophe Seen: Nährstoffgehalt: Hoher Gehalt an Nährstoffen, insbesondere Stickstoff und Phosphor. Wasserqualität: Trübes Wasser mit geringerer Lichtdurchlässigkeit aufgrund von Algenblüten. Biologische Produktion: Hohe biologische Produktivität; häufige Algenblüten und eine große Menge an Wasserpflanzen. Sauerstoffgehalt: Kann zu einem niedrigeren Sauerstoffgehalt führen, insbesondere in den tieferen Schichten, was zu anaeroben Bedingungen führen kann. Lebensraum: Häufige Fischarten sind solche, die nährstoffreiche Gewässer bevorzugen, wie Karpfen oder Brachsen. Zusammenfassung: Oligotroph: Nährstoffarm, klares Wasser, niedrige Produktivität, hohe Sauerstoffgehalte. Eutroph: Nährstoffreich, trübes Wasser, hohe Produktivität, oft niedrigere Sauerstoffgehalte. Diese Unterschiede haben erhebliche Auswirkungen auf die Artenvielfalt und die ökologischen Bedingungen in den jeweiligen Seen. Zusammenfassung Pelagial: Offene Wasserzone mit geringer Lichtverfügbarkeit, geprägt von Plankton und wenig Vegetation, wichtig für die Nahrungsnetze. Litoral: Uferzone mit hoher Lichtverfügbarkeit, reich an Wasserpflanzen, wichtig für die biologische Produktivität und Lebensraumvielfalt.