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ETH Zurich

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human anatomy skin structure physiology biology

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Haut Lutz Slomianka Anatomisches Institut, Universität Zürich 1 Die Haut im Überblick  Cutis (lat.) oder Derma (gr.)  grosses Organ  1,5 - 2,0 m2; 12 - 15% des Körpergewichts  mechanisch belastbare B...

Haut Lutz Slomianka Anatomisches Institut, Universität Zürich 1 Die Haut im Überblick  Cutis (lat.) oder Derma (gr.)  grosses Organ  1,5 - 2,0 m2; 12 - 15% des Körpergewichts  mechanisch belastbare Bekleidung der Körperaussenflächen  Begrenzung des Stoffaustauschs über die Körperaussenflächen  Thermoregulation  über Regulation der Schweissdrüsen und Blutversorgung  Sinnesorgan  morphologisch und funktionell spezialisierte Sinnesendigungen  freie Nervenendigungen für Schmerz, Wärme und Kälte  Funktionen im Immunsystem 2 Schichten  Epidermis (Ep)  Dermis (De)  Lederhaut oder Corium Ep  Subcutis (Sc)  Unterhaut  regionale Spezialisierungen De  Felderhaut  Leistenhaut  Kopfhaut Sc  Skrotalhaut  Cutis   anatomisch: Epidermis und Dermis  «praktisch»: Epidermis, Dermis und Subcutis  eigentlich: Hautdecke (kL Integumentum commune) 3 Epidermis I Sc  mehrschichtiges verhorntes Plattenepithel Sg  Keratinozyten (Überbegriff)  Tonofilamente (Intermediärfilamente aus Zytokeratinen); Schicht-abhängige Ss Zusammensetzung der Zytokeratine  Verknüpfung der Zellen durch Desmosomen Sb  5 Schichten 1. Stratum basale (Sb)  Basalzellschicht; kubische bis hochprismatische Zellen; Verknüpfung von Basalzellen und Basallamina durch Hemidesmosomen  Proliferation  Hauterneuerung (alle 4 Wochen)  Stammzellen (10%) und Matrixzellen 2. Stratum spinosum (Ss)  Stachelzellen; Desmosomen – „Stachel“; weite Interzellulärräume Sb 4 Sc Epidermis II Sl Sg 3. Stratum granulosum (Sg) Sg  Keratohyalingranula: hauptsächlich gebündelte Zytokeratinfilamente Ss 4. Stratum lucidum (Sl)  Umbildung der Zellen des Stratum granulosum in die Hornzellen des Stratum corneum  Auflösung von Zellkern und Organellen  dünnste Schicht; oft nicht einfach identifizierbar 5. Stratum corneum (Sc)  Hornschicht; Vernetzung der Filamente durch Disulfidbrücken zum Keratin  Füllung der Interzellularräume durch Lipidlamellen Sc  funktionell die wichtigste Schicht: mechanisch belastbar und fast wasserdicht 5 Epidermis: Freie Zellen  keine desmosomalen Verbindungen zu den Keratinozyten  Lymphozyten  selten, aber Aufgrund der Grösse des Organs trotzdem eine grosse Zahl Mz  Langerhans-Zellen  differenzieren zu Antigen-präsentierenden Zellen des Immunsystems  wandern nach Antigen-Kontakt aus der Haut in regionale Lymphknoten  Melanozyten (Mz)  Abgabe von Melanosomen in das Zytoplasma der Basalzellen (Phagozytose)  UV-Schutz der DNA in proliferierenden Basalzellen  UV-Regulation der Melanozyten  auch frei in der Dermis und als Teil der Drüsenepithelien 6 Sp Dermis  straffes, geflechtartiges, kollagenes Bindegewebe  kollagene Fasern und elastische Fasern; Orientierung entsprechend den Zugbelastungen  typische freie und fixe Bindegewebszellen Sr  Gefäss- und Nerven-führend; Plexus superficialis (~ subpapillaris; 1 in Abbildung) unterteilt in:  Stratum papillare – papilläre Dermis (Sp)  dermale Papillen  relativ feine Fasern, relativ zellreich  viele freie Nervenendigungen  Stratum reticulare – retikuläre Dermis (Sr)  gröbere Fasern und weniger Zellen  Dehnbarkeit und Reissfestigkeit der Haut 7 Subcutis  Unterhaut (auch Hypodermis oder Tela subcutanea)  reich an Fettgewebe  Druckpolster (teilweise Baufett) und Wärmeisolator  Gefäss- und Nerven-führend  Plexus profundus (~cutaneus, 2 in Abbildung auf Folie 7) Fettgewebe der Subcutis Rc  durchsetzt von straffen Bindegewebszügen – Retinacula cutis (Rc)  Anbindung der Haut an die Körperfaszie oder Periost Rc  bestimmen die Verschieblichkeit der Haut 8 Hautanhänge  Haare und Talgdrüsen  Schweissdrüsen  zwei Typen  regionale Sonderformen  Brustdrüsen  in der Vorlesung zu den weiblichen Geschlechtsorganen  Nägel  wie die Haare Verhornungprodukte der Epidermis  werden in der Vorlesung nicht weiter behandelt 9 Hautanhänge Ht Talgdrüsen  Glandulae sebaceae (Gs) Gs  in der Dermis  holokrine Sekretion  meist mit Haaren assoziiert und Entleerung Gs in den Haartrichter (Ht)  mitotisch aktive Basalzellen (Bz)  Differenzierung durch Akkumulation von Lipidtropfen (Triglyceride und Wachse)  Zerfall der Zelle  hormonale Kontrolle der Aktivität  seborrhoische Areale: Gesicht, Nacken, obere Bereiche von Brust und Rücken  sehr grosse Talgdrüsen Bz 10 Hautanhänge Haare I Ap Hf  Haarfollikel (Hf)  Einstülpungen der Epidermis; oberer Teil: Haartrichter  umgeben von bindegewebiger, dermaler Ap Hf Wurzelscheide (dW, nächste Folie) mit Ansatz für den M. arector pili (Ap)  Terminalhaare  dick (0,1 mm), pigmentiert, Haarfollikel bis in die Subcutis  Flaumhaare  dünn, wenig pigmentiert, Haarfollikel in der Dermis Hf  Haarzyklus – Monate bis Jahre  Anagen – Wachstumsphase des Haares  Katagen – Rückbildungsphase der Haarzwiebel  Telogen – Ruhephase des gebildeten Haares im Haarfollikel 11 Hautanhänge Haare II  Haarbildung an der Haarzwiebel (Hz)  Aufschwellung am Grund des Haarfollikels Hz mit bindegewebiger Haarpapille (Hp)  Melanozyten (bestimmen Haarfarbe) und Hp mitotisch aktive Matrixzellen  Verhornung der gebildeten Zellen  Haar  innere und äussere epitheliale Wurzelscheide (ieW, äeW) dW äeW  Zellen der inneren Wurzelscheide bilden ieW mit der Haarwurzel und dem Haarschaft einen festen Komplex – bis zum Haartrichter  innere epitheliale Wurzelscheide: Scheidencuticula, Huxley- und Henle-Schicht 12 Hautanhänge Schweissdrüsen I  historische Unterscheidung nach dem vermutetem Sekretionsmechanismus  merokrine und apokrine Ag Schweissdrüsen  merokrine (oder ekkrine) Schweissdrüsen (mS)  unverzweigte tubuläre Knäueldrüsen typisch an der mS Grenze Dermis/Subcutis mS  merokrine (ekkrine) Sekretion von täglich 200 ml bis mS 10 l Schweiss  Thermoregulation aufgeteilt in  sekretorisches Endstück (sE) sE  sekretorische Zellen und Myoepithelzellen Ag  sympathische, cholinerge Regulation  Ausführgang (Ag)  zweischichtiges, isoprismatisches Epithel  Resorption von NaCl  hypotoner Schweiss  mündet auf der Epidermisoberfläche sE 13 Hautanhänge Schweissdrüsen II  apokrine Schweissdrüsen (aS) – Duftdrüsen  Sekretionsmechanismus ebenfalls merokrin  deutlich grösser als merokrine mS Schweissdrüsen mit besser ausgebildeten mS Myoepithelzellen (Mez) aS  spezifische Lokalisation aS  z.B. axillär, perianal, perigenital  Ausführgang wie bei merokrinen Schweissdrüsen mündet aber typisch in Haartrichter  mit Geschlechtsreife funktionstüchtig  sympathisch, adrenerge Innervation in Folge emotionaler Reize  Pheromone – Funktion nicht klar definiert sE Mez 14 Haut-Typen Felderhaut  grösster Teil der Haut  siehe auch Abbildung Folie 8, Felderhaut mit Subcutis  Flaumhaare, Talgdrüsen und Schweissdrüsen  regional apokrine Schweissdrüsen und Terminalhaare  siehe Abbildung Folie 14, oben  relativ dünne Epidermis (0,05 bis 0,1 mm) mit dünnem Stratum corneum (bis 25 Zellschichten) 15 Haut-Typen Leistenhaut  Palmar- und Plantarflächen der Haut  dicke Epidermis (~1 mm) mit sehr dickem Stratum corneum (~100 Zellschichten)  abhängig von der mechanischen Belastung kann das Stratum corneum wesentlich dicker werden  keine Haare oder Talgdrüsen  dermale Papillen und Epidermis sind in 3D Leisten  genetisch festgelegtes Leistenmuster  Fingerabdrücke 16 Die Haut als Sinnesorgan  Oberfächensensibilität – Exterozeptoren  Freie Nervenendigungen  Axone der Spinalganglionzellen  Thermo-, Nozi(Schmerz)- oder Chemorezeptoren  spezialisierte sensorische Zellen und Sinneskörperchen  innerviert durch Axone der Spinalganglionzellen (sensorische Zellen) oder mit sensorischen Endigungen der Axone der Ganglionzellen (Sinneskörperchen)  meist Mechanorezeptoren  folgende Folien und z.B. Pilo-Ruffini-Komplexe der Haare Ruffini-Körperchen: langsam adaptierende Dehnungsrezeptoren (morphologisch variabel, sensorische Axonendigungen assoziert mit kollagenen Fasern) 17 Die Haut als Sinnesorgan Merkel-Zellen  eingebettet in das Stratum basale (MZ in Sb)  ~80 pro mm2  recht gross (Ø 10 – 20 µm) mit langen Zellfortsätzen zwischen den benachbarten Keratinozyten Sb  desmosomale Verbindungen zu den MZ ? Keratinozyten  afferente, myelinisierte Nervenfaser  langsam adaptierender Mechanorezeptor  Drucksinn; Druck und Druckänderungen  auch Merkel-Tastscheiben: mehrere durch ein Axon innervierte Merkel-Zellen 18 Die Haut als Sinnesorgan Meissner-Tastkörperchen  Lamellenkörperchen  in den Bindegwebspapillen des Stratum papillare der Dermis  Tannenzapfen-ähnliche Form; ~50 x ~120 µm  ~10 Schichten von keilförmigen Zellen (1 & 2); dazwischen feine kollagene Fasern aus der umgebenden papillaren Dermis (7) und Endverzweigungen (5) von 1 oder mehreren myelinisierten sensorischen Nervenfasern (3)  (Teil-)Kapsel aus Perineuralzellen (6)  schnell adaptierende Mechanorezeptoren  Berührungs-/Tastsinn durch Übertragung von Zugbelastungen der Epidermis auf die kollagenen Fasern des Tastkörperchens 19 Die Haut als Sinnerorgan Vater-Pacini Körperchen  Lamellenkörperchen  in der Haut an der Grenze Dermis/Subcutis  auch in z.B. Mesenterien, parietale Blätter von Peritoneum und Pleura, Periost oder Muskelsepten  zentrales rezeptives Axon umgeben von Schichten von Schwann-Zellen  mehrschichtige Kapsel aus Perineuralzellen  Ø abhängig von der Lokalisation; bis mehrere mm  sehr schnell adaptierender Mechanorezeptor  Beschleunigungsdetektoren für Vibrationen; sehr empfindlich im Bereich 200 – 400 Hz 20 Bildquellen 1. Benninghoff und Drenckhahn, Anatomie, Band 2, 16. Auflage, Urban & Fischer, 2004 2. Geneser, Histologi på Molekylærbiologisk Grundlag, Munksgaard, 1999 3. Junqueira und Carneiro, Histologie, 6. Auflage, Springer, 2005 4. BASF Skin Care Forum, http://www.skin-care- forum.basf.com/, retrieved 01/05/2013 21

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