Vorlesung: Lehrpersonen als Erziehende PDF

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Diese Vorlesung behandelt die Thematik von Lehrpersonen als Erziehende im Kontext von Schule und Profession. Es werden theoretische und philosophische Aspekte der Erziehung erörtert.

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Institut für Erziehungswissenschaft Abt. Schulpädagogik Vorlesung Mesoebene: Schule und Profession Lehrpersonen als in Theorie und Forschung Erziehende 02. Sitzung PD Dr. Dr. Martin Harant AGENDA 1. Einführung...

Institut für Erziehungswissenschaft Abt. Schulpädagogik Vorlesung Mesoebene: Schule und Profession Lehrpersonen als in Theorie und Forschung Erziehende 02. Sitzung PD Dr. Dr. Martin Harant AGENDA 1. Einführung 2. Begriffliche Überlegungen 1. Erziehungsbegriff(e) 2. Strukturmodelle der Erziehung 3. Theoretische, philosophische, geschichtliche Überlegungen 1. Freiheit und Zwang 2. Menschenbilder im Erziehungsprozess 4. Erziehung in Schule und Unterricht #2 AGENDA 1. Einführung 2. Begriffliche Überlegungen 1. Erziehungsbegriff(e) 2. Strukturmodelle der Erziehung 3. Theoretische, philosophische, geschichtliche Überlegungen 1. Freiheit und Zwang 2. Menschenbilder im Erziehungsprozess 4. Erziehung in Schule und Unterricht #3 AGENDA 1. Einführung Überlegen Sie gemeinsam mit Ihrer/m Nebensitzer:in , ob in den folgenden Fälle von Erziehung gesprochen werden kann und begründen Sie Ihre Entscheidung. #4 1. Einführung Besinnungslos ist kein qualifiziertes Handeln a) Frau Müller überrascht Peter dabei, wie er sie gerade nachmacht. Verblüfft von dieser Entdeckung und ohne weitere Besinnung, ahndet Frau Müller dieses Verhalten mit einer Stunde Nachsitzen am Freitag Nachmittag. Nein, nicht zielgerichtet, keine Reflexion b) Frau Müller überrascht Peter dabei, wie er sie gerade nachmacht. Frau Müller hält inne und entscheidet sich, dass Peter am Freitag Nachmittag für eine Stunde zum Nachsitzen einbestellt wird. Nein, sie äußert Fehlverhalten nicht, Effekt des Nachdenkens/ Reflexion Nach Schulgesetz BW ist Nachsitzen eine Ordnungsmaßnahme - nur, wenn Erziehungsmaßnahmen ausgeschöpft c) Frau Müller überrascht Peter dabei, wie er sie gerade nachmacht. Verblüfft von sind dieser Entdeckung wirft sie Peter einen strengen Blick zu und bittet ihn, nach der Stunde zu ihr nach vorne zu kommen, um ihn mit seinem Verhalten zu konfrontieren. Ja, da Konfrontation und Auseinandersetzung, Zeit Verhalten zu reflektieren d) Peter überrascht Frau Müller dabei, wie sie ihn gerade nachmacht. Verblüfft von dieser Entdeckung wirft er Frau Müller einen strengen Blick zu und bittet sie, nach der Stunde zu ihm an seinen Platz zu kommen, um sie mit ihrem Verhalten zu konfrontieren. Gewisse Hierarchie #5 1. Einführung  Intentionalität (bewusstes Handeln) versus unwillkürliche Reaktion. Aber wo ist die Grenze? (Mütze ab im Unterricht!; keine Getränke am Tisch! Hört auf zu tuscheln!)  Setzt Erziehung ein hierarchisches Gefälle voraus? (Subjekte der Erziehung versus Objekte der Erziehung) oder trägt jegliche (versuchte) Einflussnahme auf das Verhalten anderer erzieherischen Charakter?  Unter welchen Umständen ist Bestrafung eine qualifizierte erzieherische Handlung? (Abhängig von Erziehungstheorie?)  Ist ‚Nachsitzen‘ in der Schule ein erzieherischer Akt oder eine Ordnungsmaßnahme? (Abhängig von rechtlicher Regelung?) #6 AGENDA 1. Einführung 2. Begriffliche Überlegungen 1. Erziehungsbegriff(e) 2. Strukturmodelle der Erziehung 3. Theoretische, philosophische, geschichtliche Überlegungen 1. Freiheit und Zwang 2. Menschenbilder im Erziehungsprozess 4. Erziehung in Schule und Unterricht #7 2. Begriffliche Überlegungen 1. Erziehungsbegriff(e) Metaphern von Erziehung (Gudjons, 2012, S. 193) #8 2. Begriffliche Überlegungen 1. Erziehungsbegriff(e) Theodor Litt (erste Aufl. 1927, 13. Aufl. 1967) #9 2. Begriffliche Überlegungen 1. Erziehungsbegriff(e) Führen oder Wachsenlassen: Eine Scheinalternative? Beispiel für dialektische ‚Lehnstuhlgelehrsamkeit‘ der Pädagogik: Führen: Argumente für das Führen und schließlich Problematisierung, des Gedankens (der Zögling ist kein ‚Objekt‘: Führen zu Ende gedacht neutralisiert den Zögling) Wachsenlassen: Argumente für das Wachsenlassen und schließlich Problematisierung des Gedankens (organologisches Missverständnis: Menschen sind keine Pflanzen) Beispiel Pflanze: Samen - darin steckt die ganze Philosophie drin Wenn man gießt, ist die P wieder glücklich -> beim Menschen nicht so # 10 2. Begriffliche Überlegungen 1. Erziehungsbegriff(e) Ergebnis der dialektischen Studie: Führen oder Wachsenlassen ist eine unterkomplexe Scheinalternative, die entweder auf einem technisch-mechanischen oder auf einem organologischem Missverständnis beruht. Erziehung ist führendes Wachsenlassen. Ihm wohnt qua definitione eine interaktive Komponente inne, denn Vernunft kommt von Vernehmen. = Synthese Der Gegen- satz wird auf höherer Ebene aufgehoben # 11 2. Begriffliche Überlegungen 1. Erziehungsbegriff(e) Litts Position reiht sich ein in das neuhumanistische Erziehungsverständnis. Vgl. Flitner, 1950/1997, S. 113: „Erzwungene, unechte Übertragung ist kein erzieherisches Geschehen mehr, es ist Abrichtung, die letzte Fratze der Erziehung“ Der neuhumanistischen Pädagogiktradition ist daran gelegen, Erziehung einerseits von Dressur, Verhaltenssteuerung bzw. Beeinflussung im Sinne der Manipulation abzugrenzen. Anderseits hält sie an übergeordneten Vernunftprinzipien fest. # 12 2. Begriffliche Überlegungen Wurde übersprungen 1. Erziehungsbegriff(e) Überlegen Sie, an welcher Stelle diese neuhumanistische Position im Erziehungsprozess allgemein und im Schulalltag im Besonderen auf konkrete Problemstellungen stößt # 13 2. Begriffliche Überlegungen 1. Erziehungsbegriff(e) es gibt zahlreiche Begriffsdefinitionen von Erziehung mit unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen weder in der Wissenschaft noch in der Praxis gibt es eine einheitliche anerkannte Theorie der Erziehung mit dem Begriff „Erziehung“ ist Vielfältiges und Unterschiedliches gemeint Prozess vs. Ergebnis Absicht vs. Handeln Beschreibung vs. Wertung absichtsvolle Handlung vs. absichtslose gesellschaftliche Einflüsse # 14 2. Begriffliche Überlegungen 1. Erziehungsbegriff(e) Trotz Litts dialektischer Zusammenschau von Führen und Wachsenlassen gibt es weiterhin zwei Grundtendenzen von Erziehungvorstellungen: Erziehung als herstellendes Machen: Der Erzieher strebt einen Zweck mithilfe bestimmter Mittel und Methoden an. (Technizismus) Erziehung als begleitendes Wachsen lassen: Der Erzieher hilft pflegend und schützend beim Entwicklungsprozess, der von selbst geschieht. (Naturalismus. Achtung: Nicht im szientifischen Sinne gemeint. Wissenschaftlicher Naturalismus ist die Voraussetzung für die Entwicklung von Technik) # 15 2. Begriffliche Überlegungen 1. Erziehungsbegriff(e) Erziehungsbegriff nach Wolfgang Brezinka „Unter Erziehung werden Handlungen verstanden, durch die Menschen versuchen, das Gefüge der psychischen Dispositionen anderer Menschen in irgendeiner Hinsicht dauerhaft zu verbessern oder seine als wertvoll beurteilten Komponenten zu erhalten oder die Entstehung von Dispositionen, die als schlecht bewertet werden, zu verhüten.“ (1990) # 16 2. Begriffliche Überlegungen 1. Erziehungsbegriff(e) Erziehungsbegriff nach Wolfgang Brezinka Kritik: authoritäre Linie - wer sagt, dass Erziehende IMMer recht haben?!, in wiefern haben wir Recht darauf, auf Leute zu erziehen Könnte sich als komplette Illusion erweisen # 17 2. Begriffliche Überlegungen 1. Erziehungsbegriff(e) - Brezinka Erziehung als „Handlung“ Wichtig: Abgrenzung zwischen Handlung – Verhalten: Handeln ist eine bestimmte Art des menschlichen Verhaltens, die sich durch bewusste Intentionalität und vom übrigen Verhalten des Menschen unterscheidet. es gibt äußere und innere Handlungen (von außen beobachtbar vs. von außen nicht-beobachtbar. Agency und epistemic agency) bewusstes Handeln umfasst Handlungsentwurf und Handlungsrealisation daraus folgt: Subjekte der Erziehung sind nach Brezinka die Erziehenden (Brezinka spricht von Educanden als Objekte der Erziehung) # 18 2. Begriffliche Überlegungen 1. Erziehungsbegriff(e) - Brezinka Erziehung als „soziale Handlung“ Erzieherische Handlungen sind soziale Handlungen, die auf das Verhalten anderer bezogen sind Sie zielen auf die „Persönlichkeit“ (psychische Dispositionen) anderer Menschen ab (Motivationen, Volitionen, soziale Bereitschaften) # 19 2. Begriffliche Überlegungen 1. Erziehungsbegriff(e) - Brezinka Erziehung als Versuch (Förderungsabsicht) ungewiss, ob das Erziehungshandeln erfolgreich ist (Technologiedefizit) auch ungewiss, ob das Erziehungshandeln in die gewünschte Richtung erfolgt Erziehungserfolg hängt von zahlreichen weiteren Faktoren ab # 20 2. Begriffliche Überlegungen 1. Erziehungsbegriff(e) Drei wesentliche Kritikpunkte am Erziehungsbegriff Brezinkas Aus Sicht der neuhumanistischen Tradition einseitig technizistisch. Kein Subjekt-Subjekt-Verhältnis Einflussnahme ist einseitig beschrieben: Kompetenzgefälle führt zur Verpflichtung von Erziehung, aber Kinder beeinflussen (in diesem Erziehungsprozess) auch Erwachsene Kinder nehmen Erziehungsziele und Erziehungsmaßnahmen nicht einfach hin (Theorie der Reaktanz) # 21 2. Begriffliche Überlegungen 2. Strukturmodelle der Erziehung Niklas Luhmann (1927-1998; Systemtheoretiker) arbeitet das Problem des Technologiedefizits systemtheoretisch heraus: Trivialmaschine und Nicht-Trivialmaschine Trivialmaschine: Umformung In- zu Output durch starre Regel Z.B. Computer (allopoietisches System)  wird durch Außenwirkung in Gang gesetzt Psychische Systeme (Individuen) und sozialen Systeme sind aufgrund ihrer reflexiven Selbstbezüglichkeit Nicht-Trivialmaschinen Reaktion auf Anregungen wird stets auch durch Selbstreferenz bewirkt  Output ist nicht vorhersagbar Nicht-Trivialmaschinen reagieren selbstreferenziell (autopoietisch) # 22 2. Begriffliche Überlegungen 2. Strukturmodelle der Erziehung Niklas Luhmann (1927-1998; Systemtheoretiker): Mensch als Nicht- Trivialmaschine # 23 AGENDA 1. Einführung 2. Begriffliche Überlegungen 1. Erziehungsbegriff(e) 2. Strukturmodelle der Erziehung 3. Theoretische, philosophische, geschichtliche Überlegungen 1. Freiheit und Zwang 2. Menschenbilder im Erziehungsprozess 4. Erziehung in Schule und Unterricht # 24 3. Theoretische, philosophische, geschichtliche Überlegungen 1. Freiheit und Zwang Früher: Traditionelle Gehorsamserziehung Anpassung an vorgegeben Weltbilder Eingliederung in die bestehende Gesellschaft Autoritäre Strukturen und Verhaltensweisen Zeitalter der Aufklärung: freiheitliche Ideen Kants und Rousseaus Wende zur Freiheits- und Mündigkeitserziehung Vertrauen in die Kraft menschlicher Vernunft Freiheitliche Ideen prägten aber nur bedingt die pädagogische Praxis # 25 3. Theoretische, philosophische, geschichtliche Überlegungen 1. Freiheit und Zwang Paradox von Kant (1995, S. 711): Wie kultiviere ich Freiheit bei dem Zwange? „Zwang“ bedeutet nicht Gewaltanwendung/ Gehorsamserziehung „Zwang“ bedeutet „gesetzte Grenzen“ Im Gefolge von Kant und Rousseau: „natürliche Grenzen“ „eigentümlich zwangloser Zwang der Vernunft“ (es ist widersinnig, gegen die Einsicht zu handeln) begründet Freiheit (von der Willkür der Neigung) Problematisierung dieser Position im 20. Jahrhundert # 26 3. Theoretische, philosophische, geschichtliche Überlegungen 1. Freiheit und Zwang Studentenunruhen in den 1960er Jahren: heftige Gegenwehr auch in der Pädagogik Gegenwehr war oft gegen Eltern und Lehrer gerichtet Aufarbeitung eigener negativer biografischer Kindheitserlebnisse Vorbild war die Antiautoritäre Erziehung # 27 3. Theoretische, philosophische, geschichtliche Überlegungen 1. Freiheit und Zwang Mitte der 1970er Jahre Strömung der Antipädagogik „Zwang“ als willkürliche Gewaltanwendung ist abzulehnen Forderung nach maximaler Freiheit Bruch mit den gesamten Erziehungstraditionen # 28 3. Theoretische, philosophische, geschichtliche Überlegungen 1. Freiheit und Zwang Differenzierung zwischen Erwachsenen als Mitmenschen versus Erwachsenen als Erzieher Kinder als „Dressurobjekte“ entwickeln „Sklavenseelen“ (S. 11) „Das Ideal pädagogischen Denkens ist der Zögling, der selbstständig tut, was andere wollen“ S. 13 Externalisiert, muss von außen kommen „Wer den Status als Objekt von Fremdbestimmung zu Beginn seines Lebens hinnehmen, verinnerlichen musste, … zahlt … einen hohen Preis dafür: Er muss ‚sich zusammennehmen‘, um ‚sich nicht zu vergessen‘, er muss ‚sich beherrschen‘, um nicht ‚aus der Haut zu fahren‘ …“ (S. 13) # 29 Siehe VL 2b. 3. Theoretische, philosophische, geschichtliche Überlegungen 1. Freiheit und Zwang „Es ist leicht zu beobachten, dass auf jedem Gebiet des seelischen Erlebens … ein passiv empfangener Eindruck beim Kind die Tendenz zu einer aktiven Reaktion hervorruft. Es versucht das selbst zu machen, was vorhin an oder mit ihm gemacht worden ist. Es ist ein Stück der Bewältigungsarbeit an der Außenwelt, die ihm auferlegt Das, was wir Erziehung nennen: Das Kind wird ist, und kann selbst dazu führen, dass es sich um die von einer übermächtigen Erwachsenenperson konfrontiert Wiederholung solcher Eindrücke bemüht, die es wegen ihres peinlichen Inhalts zu vermeiden Anlass hätte“ (S. Freud, GW XIV, S. 529) „Identifikation mit dem Angreifer, Wendung der Aggression gegen sich selbst“ (S. 148) Statt „Apfel-oder-Birne-Autonomie“ (S. 151) „Spontanautonomie“ (Selbstbestimmung ohne vorhergehende Fremdbestimmung) (S. 149) # 30 3. Theoretische, philosophische, geschichtliche Überlegungen 1. Freiheit und Zwang Wie beurteilen Sie die Überlegungen der „Antipädagogik“ als Reaktion auf die aus v. Braunmühls Sicht falschen Synthese von Freiheit und Zwang in jeglicher Pädagogik? Welche dieser Überlegungen haben aus Ihrer Sicht bleibende Relevanz? Welche sind aus Ihrer Sicht problematisch oder gar widersinnig und warum? # 31 3. Theoretische, philosophische, geschichtliche Überlegungen 1. Freiheit und Zwang Reaktionen auf antiautoritäre und antipädagogische Entwicklungen: Mut zur Erziehung (1978) Thesen (unterzeichnet u.a. von Hermann Lübbe, Robert Spaemann und Golo Mann) 1. „Wir wenden uns gegen den Irrtum, die Mündigkeit, zu der die Schule erziehen soll, läge im Ideal einer Zukunftsgesellschaft vollkommener Befreiung als allen herkunftsbeding- ten Lebensverhältnissen.“ # 32 3. Theoretische, philosophische, geschichtliche Überlegungen 1. Freiheit und Zwang Reaktionen auf antiautoritäre und antipädagogische Entwicklungen: Mut zur Erziehung (1978) Thesen (unterzeichnet u.a. von Hermann Lübbe, Robert Spaemann und Golo Mann) 2. „„Wir wenden uns gegen den Irrtum, die Schule könne Kinder lehren, glücklich zu werden, indem sie sie ermuntert, ,Glücksansprüche’ zu stellen …“ 3. „Wir wenden uns gegen den Irrtum, die Tugenden des Fleißes, der Disziplin und der Ordnung seinen pädagogisch obsolet geworden, weil sie sich als politisch misbrauchbar erwiesen haben …“ # 33 3. Theoretische, philosophische, geschichtliche Überlegungen 1. Freiheit und Zwang Reaktionen auf antiautoritäre und antipädagogische Entwicklungen: Mut zur Erziehung (1978) Thesen (unterzeichnet u.a. von Hermann Lübbe, Robert Spaemann und Golo Mann) 4. „Wir wenden uns gegen den Irrtum, die Schule könne Kinder ,kritikfähig’ machen, indem sie sie dazu erzieht, keine Vorgegebenheiten unbefragt gelten zu lassen …“ 5. „Wir wenden uns gegen den Irrtum, die Schule hätte die Kinder anzuleiten, ,ihre Interessen wahrzunehmen‘ …“ 7. „„Wir wenden uns gegen den Irrtum, man könne über die Schule Reformen einleiten, die die Gesellschaft über ihre politischen Institutionen nicht selber einleiten will …“ # 34 3. Theoretische, philosophische, geschichtliche Überlegungen 1. Freiheit und Zwang Durch Zwang zur Freiheit? auf dem Weg zur Freiheit gibt es aus Sicht (neuhumanistischer) Pädagogik Grenzsetzungen: Sie sollen für Disziplin sorgen, solange Kind zur Selbstdisziplin unfähig ist. Wirft die Frage nach dem pädagogischen Takt auf in dem Maße, in denen sich beim Kind die eigene Urteilsfähigkeit bildet, machen sich Grenzen überflüssig Wirft die Frage auf, was als ‚eigene‘ Urteilsfähigkeit gilt und wieweit dieselbe durch den sozialen Raum und entsprechende Machtkonstellationen, in dem sich das Kind bewegt, beeinflusst ist # 35 Literatur v. Braunmühl, E. (1976). Antipädagogik. Studien zur Abschaffung der Erziehung. 2. Aufl. Weinheim und Basel, Beltz. Gudjons, H. (2006). Pädagogisches Grundwissen. Stuttgart: UTB. Kiel, E. (2012). Einleitung: Was ist Erziehung. In ders. (Hrsg.), Erziehung sehen, analysieren und gestalten (S. 9-16). Bad Heilbrunn: Klinkhardt. Lerche, T. (2012). Menschenbilder im Erziehungsprozess. In E. Kiel (Hrsg.), Erziehung sehen, analysieren und gestalten (S. 81-122). Bad Heilbrunn: Klinkhardt. Liebenwein, S. (2012). Milieuspezifische Erziehungsstile. In E. Kiel (Hrsg.), Erziehung sehen, analysieren und gestalten (S. 161-182). Bad Heilbrunn: Klinkhardt. Litt, Th. (1967). Führen oder Wachsenlassen. 13. Aufl., Stuttgart, Klett. Mägdefrau, J. (2013). Erziehung in Schule und Unterricht. In L. Haag, S. Rahm, H. J. Apel & W. Sacher (Hrsg.), Studienbuch Schulpädagogik (5. Aufl., S. 345-365). Bad Heilbrunn: Klinkhardt. Saalfrank, W.-T. (2012). Erziehung zwischen Familie und Schule. In E. Kiel (Hrsg.), Erziehung sehen, analysieren und gestalten (S. 123-160). Bad Heilbrunn: Klinkhardt. Steinherr, E. (2012). „Wie kultiviere ich die Freiheit bei dem Zwange?“. In E. Kiel (Hrsg.), Erziehung sehen, analysieren und gestalten (S. 45-80). Bad Heilbrunn: Klinkhardt. Weiß, S. (2012). Denken in Systemen. In E. Kiel (Hrsg.), Erziehung sehen, analysieren und gestalten (S. 17-44). Bad Heilbrunn: Klinkhardt. Wolfgang Brezinka: Grundbegriffe der Erziehungswissenschaft. (5., verbesserte Auflage, S. 95). Ernst Reinhardt Verlag, München 1990.

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