Theorien der Entwicklungspsychologie PDF
Document Details
![LeanTungsten7803](https://quizgecko.com/images/avatars/avatar-4.webp)
Uploaded by LeanTungsten7803
Johannes Gutenberg Universität Mainz
Tags
Summary
Dieses Dokument präsentiert Theorien der kognitiven Entwicklung, darunter Modelle von Piaget, Schaie, Labouvie-Vief und Perry. Es werden verschiedene Stadien und Perspektiven auf die menschliche Entwicklung im Laufe des Lebens behandelt, von der Kindheit bis zum Erwachsenenalter und darüber hinaus. Die Theorien werden vergleichend dargestellt und bieten einen Überblick über die wichtigsten Konzepte der Entwicklungspsychologie.
Full Transcript
**Theorien der kognitiven Entwicklung** **Piaget** Konstruktivsmus: Wissen/Erkenntnis 1. Generierung von Hypothesen 2. Durchführen von Experimenten 3. Ziehen von Schlussfolgerungen Assimilation: Eingliederung neuer Informationen in ein in bereits ausgearbeitete kognitive Strukturen Akkomod...
**Theorien der kognitiven Entwicklung** **Piaget** Konstruktivsmus: Wissen/Erkenntnis 1. Generierung von Hypothesen 2. Durchführen von Experimenten 3. Ziehen von Schlussfolgerungen Assimilation: Eingliederung neuer Informationen in ein in bereits ausgearbeitete kognitive Strukturen Akkomodation: Anpassung bestehender Wissensstrukturen an neue Informationen Äquiliberation: Streben nach Gleichgewicht zwischen: - Verschiedenen Elementen eines kognitiven Systems - Den Prozessen der Assimilation und Akkomodation - Dem kognitiven Systems und der äußeren Welt Sensomotorisches Stadium (0-2 Jahre) 1. Reflexhandlungen (0-1 Monat) - Angeborene Reflexe determinieren Interaktion zwischen Neugeborenen und Umwelt - Ausbildung erster Reflex-Schemata 2. Einfache Gewohnheiten & primäre Kreisreaktionen (1-4 Monate) - Koordination isolierter Handlungen in eine integrierte Aktion - Ausgerichtet auf sich selbst und den eigenen Körper 3. Sekundäre Kreisreaktionen (4-8 Monate) - Aktive Wiederholung von Aktionen, die Umwelteffekte nach sich ziehen 4. Koordination sekundärer Kreisreaktionen (8-12 Monate) - Erste intentionale Handlungen - Zielorientierte Kombination verschiedener Schemata - Entwicklung einfacher Objektpermanenz -\> Antizipation von Ereignissen 5. Tertiäre Kreisreaktionen (12 -- 18 Monate) - Aktives Experimentieren mit Handlungsabfolgen - Erfolgreiche A-B-Suche 6. Mentale Repräsentation (18 -- 24 Monate) - Mentale Repräsentation der Wirklichkeit in Form von Sprache - Verstehen von Kausalität - Nachahmung & Ability to pretend Prä-Operationales Stadium (2-7 Jahre) - Symbolisches Denken & Sprachentwicklung - Limitationen des prä-operationalen Denkens - Fehlende Konservierung - Zentrierung - Irreversibilität - Konzentration auf Zustände, nicht Transformationen - Fehlende Klasseninklusion - Egozentrismus - Animismus & magisches Denken Konkret-operationales Stadium (7-12 Jahre) - Logisches Denken bezogen auf konkrete Probleme - Überkommen der Probleme des präoperationalen Denkens - Gutes induktives Denken, schwächeres deduktives Denken - Klasseninklusion in Form von disjunktiven, konjunktiven Klassen und Klassenhierachien Formal-operationales Stadium (ab 12 Jahren) - Propositionales Denken - Abstraktes hypothetisches Denken - Beurteilung der Logik einer Aussage ohne Belege aus der realen Welt - Hypothetisch-Deduktives Denken - Systematisches Experimentieren um Schlussfolgerungen über allgemeine Regeln zu ziehen - Piagets Pendelaufgabe Theorien der kognitiven Entwicklung im Erwachsenenalter **Schaie** - Kindheit - Wissenserwerb (Acquisitive Stage) - Junges Erwachsenenalter - Setzen und Verfolgen von langfristigen Zielen (Achieving Stage) -\> Anwendung des Wissens aus der Kindheit - Mittleres Erwachsenenalter a. Perspektivenwechsel und Prioritätensetzung (Executive Stage) b. Verantwortung & Einbettung in Gesellschaft (Responsible Stage) - Hohes Erwachsenenalter - Re-Integration, auf sich selbst gerichteter Rückblick auf sein Leben (reintegrative Stage) - Seattle Longitude Study - Kindheit & Adoleszenz - Alle kognitiven Funktionen erfahren einen starken Anstieg, wenig Differenz untereinander, korellieren miteinander ungefähr um einen Faktor -\> Common-Cause-Hypothese - Junges & mittleres Erwachsenenalter - Stark unterschiedliche Entwicklung der verschiedenen Aspekte der Kognition, hohe interindividuelle Unterschiede aufgrund von Lebensstil -\> Multidimensionalität der Entwicklung der Lebensspanne - Hohes Erwachsenenalter - Alle kognitiven Funktionen nehmen ca. um den gleichen Faktor wieder ab, kaum Differenz untereinander -\> Differenzierungs-Dedifferenzierungs-Hypothese **Labouvie-vief** - Adoleszenz & teilweise junges Erwachsenenalter - Hypothetisches (formales) Denken: freie Zukunftsplanung, „Träumen", Gefühl, dass alle Türen offen stehen - Ab Erwachsenenalter - Pragmatisches (postformales) Denken: Berücksichtigung der Konsequenzen der eigenen Entscheidungen, Festlegung auf einen gewissen Weg - Kognitiv-affektive Komplexität: Integration von Kognition & Emotionen - Diskrepanzen werden in Einklang gebracht - Höhere emotionale Intelligenz, Inklusion verschiedener Perspektiven **Perry** - Jüngere Studenten - Dualistisches Denken - Kategoriale Teilung von Werten, Informationen & Autoritäten in richtig & falsch - Vorhandensein einer absoluten Wahrheit - Ältere Studenten - Relativistisches Denken - Keine absolute Wahrheit, „richtig" und „falsch" stark kontextabhängig - Integration verschiedener Perspektiven - Reifsten Menschen - Synthese innerhalb relativistischen Denkens - Formulierung einer zufriedenstellenerden Perspektive zur Synthese von Widersprüchen **Berliner Weisheitsparadigma** - Beurteilung von komplexe & existenzielle Lebenssituation durch VPn - Bewertung anhand 5 Kriterien 1. Faktenwissen 2. Strategiewissen 3. Lebensspannenkontextualismus 4. Wert-Relativismus 5. Erkennen und Umgang mit Ungewissheit - 3 Faktoren der Weisheit 1. Allgemeine Faktoren (Kognition, Kultur, geistige Gesundheit) 2. Spezifische Expertentum-faktoren (Lebenserfahrung, Motivationsdisposition) 3. Modifizierende/begünstigende Faktoren (Alter, Bildung, beruflicher Status) - Weisheit ist nur bis ca. 25 altersabhängig, danach interindividuelle Unterschiede aufgrund von Lebenserfahrung und Lernen aus dieser **Theorien der sozio-emotionalen Entwicklung** **Ekman** - 6 Grundemotionen: Freude, Trauer, Angst, Ekel, Interesse, Wut - Nonverbaler Ausdruck Dieser ist angeboren - Universal für unterschiedliche Kulturen und Altersgruppen - Diskriminierbar durch MAX- Technik (Maximally Discriminative Facial Movements) **Vorläuferemotionen** - Angeborener Ausdruck von Emotionen 1. Distress & Schreien - Zentrales Ausdrucksmittel von einem Mangelzustand/Hilfeappell - Durch physikalische Reizschwellen ausgelöst, es findet keine kognitive Bewertung statt 2. Ekel & Naserümpfen - Bei bitteren oder sauren Geschmäckern, kann auch einen Würgereflex auslösen 3. Erschrecken & Zusammenziehen - Reaktion auf eine plötzliche Reizveränderung durch den Moro-Schreckreflex 4. Interesse & gerichtete Aufmerksamkeit - Umfasst den Orientierungsreflex & die Neugiermotivation - V.A. ausgedrückt durch visuelle Fixierung -\> zentraler Forschungsgegenstand in der Psychologie 5. Wohlbehagen & endogenes Lächeln - Stellt eine Entspannungsreaktion im REM-Schlaf dar - Funktionslos **Theory of Mind** - Bezeichnet die Fähigkeit sich selbst und anderen mentale Zustände zuzuschreiben und die Trennung dieser - 18 Monate: Kleinkinder können die Wünsche anderer nachvollziehen & entsprechend handeln - 2 Jahre: Ausdruck von Empathie - 2-4 Jahre: richtige Lösung der False Belief Task: Präsentation einer Situation, in der ein Gegenstand im Unwissen einer Person verlegt wird und das Kind einschätzen soll, wo die Person nach diesem Gegenstand suchen wird - Korreliert mit Inhibitionsfähigkeit & Sprachentwicklung - Theory of Mind entwickelt trotz Meistern sonstiger Aufgaben mit 4 Jahren auch in der späten Adoleszenz weiter - ToM hat mit ca. 20 Jahren ihren Höhepunkt und verschlechtert sich mit dem Alter (v.A. im hohen Erwachsenenalter) - Evtl. wegen schwächeren Inhibitionsfähigkeiten oder Fokus auf die Mundregion **Bowlby** - Theorie zur Entwicklung der Bindung eines Kindes - Bis Ende des 1. Lebensjahres: Entwicklung der Bindung in allen Kindern - Bindungsverhalten ist genetisch vorprogrammiert und ist ein grundlegendes menschliches Bedürfnis - Evolutionärer Nutzen: Schutz des Kindes vor Gefahr - Großer Einfluss auf spätere Beziehungen und Selbstbild **Ainsworth, Strange Situation Test** - Test zur Ermittlung des Bindungsverhalten eines Kindes - Kind wird in einem Raum von der Bezugsperson allein gelassen und mit einer fremden Person konfrontiert - Nach einigen Minuten kehrt die Bezugsperson zurück - Wie reagiert das Kind auf die Abwesenheit der Bezugsperson und die Wiedervereinigung mit Dieser? - 4 Bindungsstile 1. Sichere Bindung - Erkundungsverhalten, Weinen, Kontakt & Begrüßung 2. Unsicher-vermeidende Bindung - Wenig Exploration, ruhig, keine Begrüßung & evtl. Abwenden 3. Unsicher-ambivalente Bindung - Wenig Exploration, Weinen, Widerstand, keine Beruhigung 4. Unsicher-desorganisierte Bindung - Größte Unsicherheit, konfuse Widersprüchliche Verhaltensweisen **Goodness of Fit-Modell/ Klassifikation von Temperamenttypen** - Temperament: emotionale/ verhaltensbasierte Reaktion auf interne oder externe Reize - 3 Typen 1. Einfache Kinder (40%) 2. Schwierige Kinder (10%) 3. Langsam auftauende/aktiv-werdende Kinder (15%) 4. Inconsistently categorized babies (35%) - Goodness-of-fit Modell - Einfluss des späteren Effekts auf Bindungsstil & soziales Verhalten relativ, hängt stark von der Erziehung ab - Passungsmodell: Erziehungsumfeld, das das Temperament des Kindes berücksichtigt - Verstärkt angepasstes Verhalten - Baut auf den Stärken des Kindes auf **Erikson** - Beschreibung von 8 Krisen, in der sozio-emotionalen Entwicklung, die von jedem Individuum durchlaufen werden müssen 1. Urvertrauen vs. Urmisstrauen (1. Lebensjahr) - Regelmäßige Erfüllung der Bedürfnisse des Säuglings durch die Bezugsperson führt zu Urvertrauen, Vernachlässigung zu Ur-Misstrauen 2. Autonomie vs. Selbstzweifel (1-3 Jahre) - Entdeckung des Selbst und dem eigenen Körper; wenn dies urteilsfrei ermöglicht wird, entwickelt sich Autonomie 3. Initiative vs. Schuldgefühl (3-5 Jahre) - Ausprobieren neuer Fähigkeiten und Experimentieren mit der Umwelt; bei Zurückhaltung oder übermäßiger Kritik entwickeln sich Schuldgefühle, welche zu einem negativen Selbstkonzept führen 4. Kompetenz vs. Minderwertigkeitsgefühl (5- Pubertät) - Fähigkeitsorientierter Attributionsstil - Erfolg wegen guten Fähigkeiten, Misserfolge wegen geringer Anstrengung - Inkrementelle Fähigkeiten -\> können durch Anstrengung verbessert werden - Führt zu Gefühl der Kompetenz - Erlernte Hilfslosigkeit - Erfolg wegen Glück oder großer Anstrengung, Misserfolg wegen schlechten Fähigkeiten - Nicht-inkrementelle Fähigkeiten -\> können nicht durch Anstrengung verbessert werden - Führt zu Minderwertigkeitsgefühl 5. Identität vs. Rollendiffusion (ab Pubertät) - Identität: Gefühl der Beständigkeit des Selbst trotz situationsbedingter Verstellung - Bei fehlender Selbstkonsistenz: Identitätsdiffusion & Anschluss an Gruppen mit starker Struktur - Vorherige Stufen (Vertrauen, Autonomie, Initiative & Fleiß) wichtig für Lösen des Identitätsproblems 6. Intimität vs. Isolation (ab 20 Jahren) - Intimität: Eingehen einer dauerhaften Verpflichtung gegenüber einem intimen Partner - Gefestigte Ich-Identität als Voraussetzung - Verlangt Koordination zw. Identität und Intimität 7. Generativität vs. Stagnation (ab 40 Jahren) - Generativität: Fürsorge gegenüber Mitmenschen & Schutz/Verbesserung der Lebensbedingungen der Gesellschaft in der man lebt - Stagnation: Ich-Bezogenheit & Langeweile; Schwierigkeiten eigene Bedürfnisse zurückzustellen 8. Ich-Integrität vs. Verzweiflung (ab 60 Jahren) - Ich-Integrität: Gefühl des Einklangs mit sich selbst und den Errungenschaften des Lebens - Verzweiflung: Gefühl, viele falsche Entscheidungen getroffen zu haben und zu wenig Zeit für einen Neustart zu haben **Piaget: Moralentwicklung** - Stadium der heteronormen Moral (4-7 Jahre) - Regeln von Autoritäten sind unantastbar und die Strafe/ Gerechtigkeit ist nur von diesen abhängig - Handlungsfolgen als entscheidender Faktor - Phase des Übergangs (7-10 Jahre) - Erkenntnis, dass Regeln von einer Gruppe aufgestellt sind und veränderbar sind - Zunehmende Bedeutsamkeit von Gerechtigkeit & Gleichberechtigung - Stadium der autonomen Moral (\>10 Jahre) - Moral und Strafe wird unabhängig von Autoritäten beurteilt, wobei die Intention der handelnden Person im Vordergrund steht - Prinzipien statt Autoritätsorientierung **Kohlbergs Theorie der Moralentwicklung (1969)** - Lebenslange Entwicklung des moralischen Denkens - Heinz-Dilemma: Sollte Heinz ein überteuertes Medikament stehlen, um seiner Frau das Leben zu retten? - 6 Stufen des moralischen Urteils 1. Präkonventionelles Stadium 1 - Orientierung an Strafe & Gehorsam - „Wenn Heinz das Medikament stiehlt, muss er ins Gefängnis" 2. Präkonventionelles Stadium 2 - Orientierung am Kosten-Nutzen Prinzip und Bedürfnisbefriedigung - „Heinz sollte das Medikament stehlen, sonst hat er niemanden mehr, d - er ihm das Essen kochen kann" 3. Konventionelles Stadium 1 - Orientierung an interpersonellen Beziehungen und Gegenseitigkeit - „Wenn man sich in einer Partnerschaft gegenseitig hilft, dann wird es besser auf der Welt. Seine Frau ist ihm nicht egal" 4. Konventionelles Stadium 2 - Orientierung am Erhalt der sozialen Ordnung - „Heinz sollte sich an das Gesetz halten und das Medikament nicht stehlen" 5. Postkonventionelles Stadium 1 - Orientierung an den Rechten aller als Prinzip - „Dies ist eine Ausnahme, da es um ein essenzielles Problem geht, man sollte von außen nochmal beide Rollen überschauen" 6. Postkonventionelles Stadium 2 - Orientierung an universellen ethischen Prinzipien - „Ein Menschenleben hat Vorrang vor jedem anderen moralischen oder rechtlichen Wert" - Präkonventionelle Moral lässt sich fast nur im Kindesalter finden - Starker Anstieg des konventionellen und der ersten Stufe des postkonventionellen Denkens in der Adoleszenz - Wenige Menschen Erreichen die nach Kohlberg letzte Stufe **Soziale Lerntheorie** - Alternative zu Kohlberg - Behavioristische Internalisierung von Normen durch Bestrafung & Belohnung und Nachahmung Dieser - Moral basiert auf Empathie & Perspektivenübernahme **Marcia** - Aktive Konstruktion der eigenen Identität bezogen auf 2 Aspekte - Exploration/ Crisis: Grad der kritischen Auseinandersetzung mit Rollen und Werten - Innere Verpflichtungen/ Commitment: Grad der Festlegung - 4 Identitätsstadien - Erarbeitete Identität - Nach Erkundung von Alternativen/ Auseinandersetzung mit Werten/Rollen Verpflichtung gegenüber selbstgewählten Wertvorstellungen und Zielen - Moratorium - Prozess der Exploration ohne Eingehen von definitiven Verpflichtungen - Versuch Werte und Ziele für das eigene Leben zu finden - Übernommene Identität - Verpflichtungen gegenüber Wertvorstellungen & Zielen ohne Exploration von Alternativen - Übernehmen Identität, die Autoritätsfiguren für sie ausgewählt haben - Diffuse Identität - Weder Verpflichtungen gegenüber Wertevorstellungen & Zielen noch Exploration von Alternativen - Fehlen einer klaren Richtung **Phasenkonzept zum Aufbau romantischer Beziehungen** - Initiationsphase (erste Kontakte; oft gemeinsam mit Freunden) - Statusphase (Freundeskreis dient den sozialem Vergleich) - Affektionsphase (romantische Beziehung wichtiger als Freundeskreis) **Sternbergs Dreieck-Theorie der Liebe** - Intimität: emotionale Komponente der Liebe - Beschreibt die Nähe/Vertrautheit mit einer Person - Steigt mit der Länge der Beziehung - Leidenschaft: motivationale Komponente der Liebe - Beschreibt das (sexuelle) Interesse an einer Person - kann durch Intimität ausgelöst werden und diese wiederum später erhöhen - relativ instabil, großer Peak zu Beginn der Beziehung - Bindung/ Entscheidung - Kurzzeitiger Aspekt: Eingehen einer Beziehung - Langzeitiger Aspekt: Aufrechterhalten der Beziehung - Bleibt relativ konstant nach EIngehen der Beziehung - 8 Formen der Liebe - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - **Arnett: Emerging Adulthood** - Phase der Exploration und der biologischen, aber nicht sozialen Reife - Hauptmerkmale: - Trend zu später Heirat - Längere Ausbildung - Häufig wechselnde Arbeitsstellen - Intensiver Selbstfokus - Breite Vielfalt an Beziehungen - Vermeidung von Verpflichtungen gegenüber Beziehungen und Lebensstil - Kulturbedingte Einflüsse - Industrieländer tendieren zu späterem „Erwachsenwerden" - Zudem Einfluss von SOS und höherer Bildung - Junges Erwachsenenalter als Rushhour - Weichenstellung für Beruf und Familie notwendig - Transitionen erfordern tiefgreifende Veränderungen in der Lebensführung und große Anpassungsleistungen - Verkürzung der Zeitspanne zur Erreichung der Entwicklungsaufgaben durch Verschiebung von Emerging Adulthood **Mid-Life-Crisis** - Bestandsaufnahme & Evaluation des bisherigen Lebens - Elliot Jacques (1965) - Bewusstwerden der eigenen Endlichkeit führt zur Realisation, dass es keine Zeit mehr gibt, um sich Träume aus der Jugend zu erfüllen - Levinson et al. (1978): 3 Hauptthemen - Realistische Lebensziele - Veränderung der persönlichen Lebensumwelt - Überdenken der eigenen Lebenseinstellungen - Keine empirische Evidenz für Mid-Life-Crisis, Krisen sind v.A. in Reaktion auf bedeutsame Lebensereignisse in jeder Lebensphase möglich **Leeres-Nest-Syndrom** - Gründung des eigenen Hauststands der Kinder führt zu depressiven Symptomen und Trauer - Bumerang-Kinder: Kinder ziehen wieder erneut zuhause ein - Crowded Nest: Kinder können wegen steigenden Lebenserhaltungskosten nicht ausziehen **Robert Peck, Herausforderungen im hohen Erwachsenenalter** - Körpertranszendenz vs. Körper-Präokkupation - Überwinden des Fokus auf eigenen Körper und motorische Fähigkeiten - Ego-Differenzierung vs. Berufs-Präokkupation - Überwindung des Fokus auf den Beruf - Entwicklung breiterer Interessenbereiche - Ego-Transzendenz vs. Ego-Präokkupation - Überwindung des Fokus auf sich selbst - Investition in eine Zukunft, die über die eigene Lebensspanne hinausreicht **Joan Erikson** - Gerotranszendenz: Eine Lebensperpektive nach außen und in die Zukunft, über das Selbst hinaus - Durch die Erkenntnis der eigenen „Irrelevanz" in der menschlichen Existenz verliert der Tod seinen Schrecken **Wohlbefindenparadox** - Ältere Menschen sind trotz mehr negativer Veränderungen glücklicher, fühlen sich weniger belastet und entwickeln weniger Depressionen als junge Menschen - Durch Generativität im mittleren Erwachsenenalter findet Integrität im hohen Erwachsenenalter statt, welche für ein höheres Wohlbefinden führt - Junge Erwachsenen bewerten ihre Zukunft positiver und ihre eigene Vergangenheit negativer als ältere Erwachsene - Lücke zwischen idealem Selbst und tatsächlichem Selbst wird minimiert -\> Selbstakzeptanz - Positivitätseffekt bei Aufmerksamkeitszuweisung und Gedächtnisleistungen - Ältere Erwachsene können sich z.B. besser an positiv als an negativ behaftete Bilder erinnern, bei jungen/mittelalten Erwachsenen war die Erinnerung ca. gleich gut **Theorien des Alterns** - Körperlich: weniger Energie - Geistig: weniger Interesse für die Welt, Selbstzentriert - Sozial: weniger soziale Kontakte - Übernahme anderer Rollen und Engagement führt zu konstant bleibendem Aktivitätslevel und erhöhter Glücklichkeit - Qualität der sozialen Beziehungen ist wichtig für das Wohlbefinden nicht die Quantität - Aktivitätslevel wird an persönlichen Bedarf, Dispositionen, Interessen und Fertigkeiten angepasst - Weiterführung/ Kontinuität des bisherigen Lebensstils unter bisherigen Lebensbedingungen führt zu Wohlbefinden - Äußere Kontinuität: soziales Umfeld, physische Umwelt - Innere Kontinuität: Interessen, Werte etc. - Koordinierter Einsatz von 3 Prozessen ist zentral für eine erfolgreiche Entwicklung - Selektion: Auswahl und Festlegung auf bestimmte Ziele - Optimierung: Investition von Ressourcen zum Erreichen der ausgewählten Ziele - Kompensation: Investition von Ressourcen, um Verlusten entgegenzuwirken - SOK bezogen auf soziale Kontakte - Selektion: systematische Selektion sozialer Interaktionspartner - Optimierung: Optimierung emotionaler Erfahrungen - Kompensation: Investition von Zeit und Energie in ausgewählte soziale Interaktionen - Motivationale Konsequenzen der Zeitwahrnehmung - Stärkere Motivation ein hohes Wohlbefinden zu erreichen - Investitionen in Sicherheit, Vertiefung bestehender Beziehungen & Genuss des Lebens - Soziale Motive der emotionalen Unterstützung wiegen stärker als die der intellektuellen Bereicherung **Psychologische Produktivität** - Umfasst alle nützlichen materiellen, geistigen, emotionalen und motivationalen Wirkungen, die aus dem Handeln, Denken, Fühlen und Wollen einer Person hervorgehen - Dimensionen - Manuell, z.B. manuelle Arbeit - Geistig, z.B. Ratschläge - Emotional, z.B. positive Ausstrahlung - Motivational, z.B. Vorbild sein - Messung - Absolute Kriterien - Physische Funktionsfähigkeit - Hohe intellektuelle Leistungsfähigkeit - Selbstständigkeit und soziale Eingebundenheit - Relative Kriterien - Interindividueller Vergleich mit sozialer Bezugsgruppe - Subjektive Kriterien - Erfahrung des Individuums - Internale: Psychische & physische Ressourcen, die eingesetzt werden um persönlich wertgeschätzte Ziele zu erreichen - External: materielle und sozial-interaktive Ressourcen, um das Potential der Produktivität auszuschöpfen