Piagets Theorie der kognitiven Entwicklung
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Questions and Answers

Welche der folgenden Aussagen beschreibt am besten Piagets Konzept der Äquilibrations?

  • Die vollständige Ablehnung neuer Informationen, die nicht mit den bestehenden kognitiven Strukturen übereinstimmen.
  • Die passive Aufnahme von Informationen aus der Umwelt ohne Veränderungen der bestehenden kognitiven Strukturen.
  • Die Anpassung neuer Informationen an bestehende kognitive Strukturen, ohne diese zu verändern.
  • Das Streben nach einem Gleichgewichtszustand zwischen verschiedenen Elementen des kognitiven Systems, Assimilation, Akkomodation und der äußeren Welt. (correct)

Im sensomotorischen Stadium nach Piaget entwickeln Kinder im Alter von 0-2 Jahren bereits ein vollständiges Verständnis der Objektpermanenz.

False (B)

Beschreiben Sie kurz den Unterschied zwischen Assimilation und Akkomodation im Kontext der kognitiven Entwicklung nach Piaget.

Assimilation ist die Eingliederung neuer Informationen in bestehende kognitive Strukturen, während Akkomodation die Anpassung der bestehenden Strukturen an neue Informationen ist.

Im Stadium der ______ Kreisreaktionen beginnen Kinder aktiv mit Handlungsabfolgen zu experimentieren, um neue Ergebnisse zu erzielen.

<p>tertiären</p> Signup and view all the answers

Ordnen Sie die folgenden Stadien der sensomotorischen Entwicklung nach Piaget den entsprechenden Verhaltensweisen zu:

<p>Reflexhandlungen = Angeborene Reflexe determinieren die Interaktion mit der Umwelt. Einfache Gewohnheiten und primäre Kreisreaktionen = Koordination isolierter Handlungen in eine integrierte Aktion, ausgerichtet auf den eigenen Körper. Sekundäre Kreisreaktionen = Aktive Wiederholung von Aktionen, die Umwelteffekte nach sich ziehen. Koordination sekundärer Kreisreaktionen = Erste intentionale Handlungen und zielorientierte Kombination verschiedener Schemata.</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Eigenschaften charakterisiert das prä-operationale Stadium nach Piaget am wenigsten?

<p>Abstraktes hypothetisches Denken (C)</p> Signup and view all the answers

Im konkret-operationalen Stadium haben Kinder Schwierigkeiten mit induktivem Denken, während deduktives Denken gut ausgeprägt ist.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen beschreibt am besten das pragmatische (postformale) Denken nach Labouvie-Vief?

<p>Berücksichtigung der Konsequenzen eigener Entscheidungen und Festlegung auf einen gewissen Weg. (B)</p> Signup and view all the answers

Nennen Sie die Phase nach Schaie, in der Individuen langfristige Ziele verfolgen und Wissen aus der Kindheit anwenden.

<p>Achieving Stage (erreichende Phase)</p> Signup and view all the answers

Laut Perry ist dualistisches Denken typisch für ältere Studenten.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Das formal-operationale Stadium ist durch die Fähigkeit zu ______ Denken gekennzeichnet.

<p>abstraktem</p> Signup and view all the answers

Nennen Sie drei der fünf Kriterien, anhand derer komplexe Lebenssituationen im Berliner Weisheitsparadigma beurteilt werden.

<p>Faktenwissen, Strategiewissen, Lebensspannenkontextualismus, Wert-Relativismus, Erkennen und Umgang mit Ungewissheit</p> Signup and view all the answers

Ordnen Sie die Stadien nach Schaie den entsprechenden Schwerpunkten zu:

<p>Acquisitive Stage = Wissenserwerb Executive Stage = Perspektivenwechsel und Prioritätensetzung Responsible Stage = Verantwortung und Einbettung in die Gesellschaft Reintegrative Stage = Rückblick auf das Leben</p> Signup and view all the answers

Laut Ekman sind Freude, Trauer, Angst, Ekel, Interesse und Wut die sechs ______.

<p>Grundemotionen</p> Signup and view all the answers

Ordnen Sie die folgenden Aspekte des Berliner Weisheitsparadigmas den entsprechenden Faktoren zu:

<p>Kognition = Allgemeine Faktoren Lebenserfahrung = Spezifische Expertentum-Faktoren Alter = Modifizierende/begünstigende Faktoren</p> Signup and view all the answers

Was ist keine typische Limitation des prä-operationalen Denkens nach Piaget?

<p>Propositionales Denken (B)</p> Signup and view all the answers

Die Common-Cause-Hypothese, die in der Seattle Längsschnittstudie erwähnt wird, besagt, dass im hohen Erwachsenenalter alle kognitiven Funktionen stark ansteigen.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Was versteht man unter kognitiv-affektiver Komplexität nach Labouvie-Vief?

<p>Die Integration von Kognition und Emotionen, um Diskrepanzen in Einklang zu bringen. (A)</p> Signup and view all the answers

Welches Stadium nach Piaget ist am ehesten mit der Fähigkeit verbunden, systematisch zu experimentieren, um Schlussfolgerungen über allgemeine Regeln zu ziehen?

<p>Formal-operationales Stadium (A)</p> Signup and view all the answers

Nach dem Berliner Weisheitsparadigma nimmt die Weisheit mit dem Alter kontinuierlich zu.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Wie werden Emotionen laut Ekman nonverbal ausgedrückt und wodurch sind sie diskriminierbar?

<p>Angeboren, MAX-Technik</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Reaktionen wird nicht durch eine kognitive Bewertung ausgelöst?

<p>Schreien und Distress (D)</p> Signup and view all the answers

Die Theory of Mind (ToM) erreicht ihren Höhepunkt im Alter von etwa 4 Jahren, wenn Kinder die False-Belief-Aufgabe lösen können.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Welchen evolutionären Vorteil hat das Bindungsverhalten laut Bowlby?

<p>Schutz des Kindes vor Gefahr</p> Signup and view all the answers

Der Ainsworth 'Strange Situation Test' wird verwendet, um das ______ eines Kindes zu ermitteln.

<p>Bindungsverhalten</p> Signup and view all the answers

Ordne die folgenden Altersangaben den entsprechenden Entwicklungen im Zusammenhang mit der Theory of Mind (ToM) zu:

<p>18 Monate = Kleinkinder können die Wünsche anderer nachvollziehen und entsprechend handeln. 2 Jahre = Ausdruck von Empathie 2-4 Jahre = Richtige Lösung der False Belief Task (jedoch entwickelt sich ToM weiter) Hohes Erwachsenenalter = Verschlechterung der ToM, evtl. wegen schwächeren Inhibitionsfähigkeiten</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage beschreibt nicht einen Aspekt der Theory of Mind?

<p>Die genetische Vorprogrammierung des Bindungsverhaltens. (C)</p> Signup and view all the answers

Laut Bowlby entwickelt sich das Bindungsverhalten nur bei Kindern, die eine sichere Bindung zu ihren Bezugspersonen haben.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Nenne zwei Faktoren, die vermutlich zu einer Verschlechterung der Theory of Mind im hohen Erwachsenenalter beitragen.

<p>Schwächere Inhibitionsfähigkeiten und Fokus auf die Mundregion</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen beschreibt am besten das Konzept der Kompensation im Kontext der Selektion, Optimierung und Kompensation (SOK) Theorie des Alterns?

<p>Der Einsatz von Ressourcen, um den Verlust von Fähigkeiten oder Möglichkeiten auszugleichen. (C)</p> Signup and view all the answers

Ein hohes Aktivitätsniveau im Alter führt zwangsläufig zu mehr Glück und Wohlbefinden, unabhängig von der Qualität der sozialen Beziehungen.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Nenne zwei Dimensionen der psychologischen Produktivität und gib jeweils ein Beispiel.

<p>Manuelle Produktivität (z.B. handwerkliche Tätigkeiten) und emotionale Produktivität (z.B. positive Ausstrahlung).</p> Signup and view all the answers

Die ______________ des bisherigen Lebensstils unter den bisherigen Lebensbedingungen führt im Alter zu Wohlbefinden.

<p>Kontinuität</p> Signup and view all the answers

Ordne die folgenden Prozesse der SOK-Theorie (Selektion, Optimierung, Kompensation) ihren jeweiligen Schwerpunkten zu:

<p>Selektion = Auswahl und Festlegung auf bestimmte, realistische Ziele Optimierung = Gezielte Investition von Ressourcen, um gesteckte Ziele zu erreichen Kompensation = Anpassung und Ausgleich von Verlusten, um das Funktionsniveau zu erhalten</p> Signup and view all the answers

Welches der folgenden Themen gehört NICHT zu den Hauptthemen nach der Definition von 1978?

<p>Finanzielle Unabhängigkeit im Ruhestand (C)</p> Signup and view all the answers

Die Mid-Life-Crisis ist ein empirisch nachgewiesenes Phänomen, das bei den meisten Menschen in der Lebensmitte auftritt.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Wie nennt man das Phänomen, bei dem Kinder nach einer Phase der Unabhängigkeit wieder in das Elternhaus zurückkehren?

<p>Bumerang-Kinder</p> Signup and view all the answers

Bei Robert Peck beinhaltet die Herausforderung im hohen Erwachsenenalter, den Fokus auf den eigenen Körper zu überwinden, was als Körpertranszendenz vs. Körper-__________ bezeichnet wird.

<p>Präokkupation</p> Signup and view all the answers

Ordne die folgenden Konzepte von Robert Peck ihren Beschreibungen zu:

<p>Körpertranszendenz vs. Körper-Präokkupation = Überwindung des Fokus auf den eigenen Körper und motorische Fähigkeiten Ego-Differenzierung vs. Berufs-Präokkupation = Überwindung des Fokus auf den Beruf und Entwicklung breiterer Interessen Ego-Transzendenz vs. Ego-Präokkupation = Überwindung des Fokus auf sich selbst und Investition in eine Zukunft über die eigene Lebensspanne hinaus</p> Signup and view all the answers

Was versteht Joan Erikson unter dem Begriff Gerotranszendenz?

<p>Eine Lebensperspektive nach außen und in die Zukunft, über das Selbst hinaus (D)</p> Signup and view all the answers

Das Wohlbefindenparadox besagt, dass ältere Menschen trotz negativer Veränderungen im Leben tendenziell unglücklicher sind als jüngere Menschen.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Wie wird der Effekt genannt, bei dem ältere Erwachsene sich besser an positiv als an negativ behaftete Bilder erinnern können?

<p>Positivitätseffekt</p> Signup and view all the answers

Flashcards

Konstruktivismus (Piaget)

Ein Rahmen, der Wissen durch Hypothesen, Experimente und Schlussfolgerungen konstruiert.

Assimilation

Neue Infos werden in bestehende kognitive Strukturen eingegliedert.

Akkomodation

Anpassen bestehender Wissensstrukturen an neue Informationen.

Äquiliberation

Streben nach Gleichgewicht zwischen kognitiven Elementen und der Aussenwelt.

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Sensomotorisches Stadium

Geburt bis 2 Jahre; Entwicklung durch Sinneserfahrungen und motorische Aktivität.

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Differenzierungs-Dedifferenzierungs-Hypothese

Annahme, dass sich Fähigkeiten im Alter differenzieren und dann wieder angleichen.

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Labouvie-Viefs Theorie

Zunächst hypothetisches, dann pragmatisches Denken mit kognitiv-affektiver Komplexität.

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Perrys Stufen des Denkens

Entwicklung vom dualistischen zum relativistischen Denken, Synthese im reifen Alter.

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Berliner Weisheitsparadigma

Beurteilung komplexer Lebenssituationen anhand von Fakten-, Strategiewissen, Kontextualismus, Wertrelativismus und Ungewissheitsumgang.

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Allgemeine Faktoren der Weisheit

Kognition, Kultur und psychische Gesundheit.

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Spezifische Expertentum-Faktoren der Weisheit

Lebenserfahrung und hohe Motivation.

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Modifizierende Faktoren der Weisheit

Alter, Bildung und beruflicher Status.

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Ekmans 6 Grundemotionen

Freude, Trauer, Angst, Ekel, Interesse, Wut. Angeborener, universeller nonverbaler Ausdruck.

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Bumerang-Kinder

Kinder ziehen wieder zuhause ein.

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Crowded Nest

Kinder können wegen steigenden Lebenserhaltungskosten nicht ausziehen.

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Körpertranszendenz

Fokus auf eigenen Körper überwinden.

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Ego-Differenzierung

Fokus auf den Beruf überwinden.

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Ego-Transzendenz

Fokus auf sich selbst überwinden.

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Gerotranszendenz

Lebensperspektive nach außen.

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Wohlbefindenparadox

Ältere sind trotz Problemen glücklicher.

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Positivitätseffekt

Bessere Erinnerung an Positives im Alter.

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Mentale Repräsentation

Mentale Repräsentation der Realität durch Sprache, Verständnis von Ursache-Wirkungs-Beziehungen und Fähigkeit zum Nachahmen und Rollenspiel.

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Prä-Operationales Stadium

Das Denken ist symbolisch, aber durch Egozentrismus, Zentrierung, Irreversibilität und fehlende Mengenerhaltung begrenzt.

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Fehlende Konservierung

Schwierigkeit, die Mengenrelationen zu verstehen, wenn sich die äußere Erscheinung ändert.

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Zentrierung

Fokus auf ein einzelnes Merkmal, Vernachlässigung anderer relevanter Aspekte.

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Konkret-operationales Stadium

Logisches Denken über konkrete Objekte und Ereignisse, Überwindung der Beschränkungen des vorherigen Stadiums.

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Hypothetisch-Deduktives Denken

Fähigkeit, systematisch Hypothesen zu testen, um zu Schlussfolgerungen zu gelangen.

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Achieving Stage

Nutzung von Wissen zur Verfolgung langfristiger Ziele. Anwendung erlernten Wissens aus der Kindheit.

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Common-Cause-Hypothese

Anstieg der kognitiven Fähigkeiten in der Kindheit und Adoleszenz, korrelieren stark miteinander, was auf eine gemeinsame Ursache hindeutet.

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Aktivitätstheorie (im Alter)

Anpassung des Aktivitätslevels an persönliche Bedürfnisse, Interessen und Fähigkeiten im Alter.

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Kontinuitätstheorie (im Alter)

Aufrechterhaltung des bisherigen Lebensstils und der Lebensbedingungen im Alter.

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Selektion, Optimierung, Kompensation (SOK)

Auswahl von Zielen, Optimierung der Ressourcen und Kompensation von Verlusten.

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Motivationale Konsequenzen (Zeitwahrnehmung)

Stärkere Motivation für Wohlbefinden, Investition in Sicherheit und Vertiefung von Beziehungen.

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Psychologische Produktivität

Nützliche Wirkungen aus Handeln, Denken, Fühlen und Wollen einer Person.

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Distress & Schreien

Zentrales Ausdrucksmittel eines Mangelzustands oder Hilferufs. Durch physikalische Reize ausgelöst, ohne kognitive Bewertung.

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Ekel & Naserümpfen

Reaktion auf bittere oder saure Geschmäcker, die manchmal einen Würgereflex auslöst.

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Erschrecken & Zusammenziehen

Reaktion auf plötzliche Reizveränderung, ausgelöst durch den Moro-Reflex.

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Interesse & gerichtete Aufmerksamkeit

Umfasst den Orientierungsreflex und Neugiermotivation, ausgedrückt durch visuelle Fixierung.

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Wohlbehagen & endogenes Lächeln

Entspannungsreaktion im REM-Schlaf, ohne erkennbare Funktion.

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Theory of Mind

Fähigkeit, mentale Zustände sich selbst und anderen zuzuschreiben und diese zu trennen.

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Bowlby's Bindungstheorie

Entwicklung der Bindung bis Ende des 1. Lebensjahres; genetisch vorprogrammiertes Bedürfnis.

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Ainsworth, Strange Situation Test

Test, um das Bindungsverhalten eines Kindes zu ermitteln, indem man beobachtet, wie es auf Trennung und Wiedervereinigung mit der Bezugsperson reagiert.

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Study Notes

Theorien der kognitiven Entwicklung nach Piaget

  • Piaget entwickelte Theorien der kognitiven Entwicklung.
  • Konstruktivismus besagt, dass Wissen und Erkenntnis durch die Generierung von Hypothesen, Durchführung von Experimenten und Ziehen von Schlussfolgerungen entstehen.
  • Assimilation ist die Eingliederung neuer Informationen in bereits ausgearbeitete kognitive Strukturen.
  • Akkomodation ist die Anpassung bestehender Wissensstrukturen an neue Informationen.
  • Äquiliberation ist das Streben nach Gleichgewicht zwischen verschiedenen Elementen eines kognitiven Systems, den Prozessen der Assimilation und Akkomodation sowie dem kognitiven System und der äußeren Welt.

Sensomotorisches Stadium (0-2 Jahre)

  • Reflexhandlungen (0-1 Monat): Angeborene Reflexe bestimmen die Interaktion zwischen Neugeborenen und Umwelt; Ausbildung erster Reflex-Schemata.
  • Einfache Gewohnheiten & primäre Kreisreaktionen (1-4 Monate): Koordination isolierter Handlungen in eine integrierte Aktion, ausgerichtet auf sich selbst und den eigenen Körper.
  • Sekundäre Kreisreaktionen (4-8 Monate): Aktive Wiederholung von Aktionen, die Umwelteffekte nach sich ziehen.
  • Koordination sekundärer Kreisreaktionen (8-12 Monate): Erste intentionale Handlungen; zielorientierte Kombination verschiedener Schemata; Entwicklung einfacher Objektpermanenz -> Antizipation von Ereignissen.
  • Tertiäre Kreisreaktionen (12-18 Monate): Aktives Experimentieren mit Handlungsabfolgen; erfolgreiche A-B-Suche.
  • Mentale Repräsentation (18-24 Monate): Mentale Repräsentation der Wirklichkeit in Form von Sprache; Verstehen von Kausalität; Nachahmung & Fähigkeit zu "pretend".

Prä-Operationales Stadium (2-7 Jahre)

  • Symbolisches Denken & Sprachentwicklung sind kennzeichnend.
  • Limitationen des prä-operationalen Denkens umfassen fehlende Konservierung, Zentrierung, Irreversibilität, Konzentration auf Zustände statt Transformationen, fehlende Klasseninklusion, Egozentrismus sowie Animismus & magisches Denken.

Konkret-Operationales Stadium (7-12 Jahre)

  • Logisches Denken bezieht sich auf konkrete Probleme.
  • Die Probleme des präoperationalen Denkens werden überwunden.
  • Gutes induktives Denken, aber schwächeres deduktives Denken ist vorhanden.
  • Klasseninklusion erfolgt in Form von disjunktiven, konjunktiven Klassen und Klassenhierarchien.

Formal-Operationales Stadium (ab 12 Jahren)

  • Propositionales Denken erlaubt abstraktes hypothetisches Denken und die Beurteilung der Logik einer Aussage ohne Belege aus der realen Welt.
  • Hypothetisch-Deduktives Denken beinhaltet systematisches Experimentieren, um Schlussfolgerungen über allgemeine Regeln zu ziehen (Piagets Pendelaufgabe).

Theorien der kognitiven Entwicklung im Erwachsenenalter nach Schaie

  • Kindheit: Wissenserwerb (Acquisitive Stage).
  • Junges Erwachsenenalter: Setzen und Verfolgen von langfristigen Zielen (Achieving Stage) -> Anwendung des Wissens aus der Kindheit.
  • Mittleres Erwachsenenalter:
    • Perspektivenwechsel und Prioritätensetzung (Executive Stage).
    • Verantwortung & Einbettung in Gesellschaft (Responsible Stage).
  • Hohes Erwachsenenalter: Re-Integration, auf sich selbst gerichteter Rückblick auf sein Leben (reintegrative Stage).

Seattle Longitudinal Study

  • Kindheit & Adoleszenz: Alle kognitiven Funktionen erfahren einen starken Anstieg, wenig Differenz untereinander, korrelieren miteinander ungefähr um einen Faktor -> Common-Cause-Hypothese.
  • Junges & mittleres Erwachsenenalter: Stark unterschiedliche Entwicklung der verschiedenen Aspekte der Kognition, hohe interindividuelle Unterschiede aufgrund von Lebensstil -> Multidimensionalität der Entwicklung der Lebensspanne.
  • Hohes Erwachsenenalter: Alle kognitiven Funktionen nehmen ca. um den gleichen Faktor wieder ab, kaum Differenz untereinander -> Differenzierungs-Dedifferenzierungs-Hypothese
  • alternativ: Information Degradation Hypothese; durch schlechtere Sensorik schneiden ältere Menschen auch schlechter in intellektuellen Fähigkeiten ab.

Labouvie-vief

  • Adoleszenz & teilweise junges Erwachsenenalter: Hypothetisches (formales) Denken: freie Zukunftsplanung, „Träumen", Gefühl, dass alle Türen offen stehen.
  • Ab Erwachsenenalter:
    • Pragmatisches (postformales) Denken: Berücksichtigung der Konsequenzen der eigenen Entscheidungen, Festlegung auf einen gewissen Weg.
    • Kognitiv-affektive Komplexität: Integration von Kognition & Emotionen; Diskrepanzen werden in Einklang gebracht; höhere emotionale Intelligenz, Inklusion verschiedener Perspektiven.

Perry

  • Jüngere Studenten: Dualistisches Denken – kategoriale Teilung von Werten, Informationen & Autoritäten in richtig & falsch; Vorhandensein einer absoluten Wahrheit.
  • Ältere Studenten: Relativistisches Denken; Keine absolute Wahrheit, „richtig“ und „falsch“ stark kontextabhängig; Integration verschiedener Perspektiven
  • Reifste Menschen: Synthese innerhalb relativistischen Denkens; Formulierung einer zufriedenstellenden Perspektive zur Synthese von Widersprüchen

Berliner Weisheitsparadigma

  • Beurteilung von komplexen & existenziellen Lebenssituationen durch Vpn.
  • Bewertung anhand von 5 Kriterien: Faktenwissen, Strategiewissen, Lebensspannenkontextualismus, Wert-Relativismus, Erkennen und Umgang mit Ungewissheit
  • 3 Faktoren der Weisheit:
    • Allgemeine Faktoren (Kognition, Kultur, geistige Gesundheit)
    • Spezifische Expertentum-faktoren (Lebenserfahrung, Motivationsdisposition)
    • Modifizierende/begünstigende Faktoren (Alter, Bildung, beruflicher Status)
  • Weisheit ist nur bis ca. 25 altersabhängig, danach interindividuelle Unterschiede aufgrund von Lebenserfahrung und Lernen aus dieser.

Theorien der sozio-emotionalen Entwicklung nach Ekman

  • 6 Grundemotionen: Freude, Trauer, Angst, Ekel, Interesse, Wut.
  • Nonverbaler Ausdruck ist angeboren und universell für unterschiedliche Kulturen und Altersgruppen.
  • Diskriminierbar durch MAX-Technik (Maximally Discriminative Facial Movements).
  • Vorläuferemotionen sind angeborene Ausdrücke von Emotionen.
  • Distress & Schreien sind zentrale Ausdrucksmittel von einem Mangelzustand/Hilfeappell und werden durch physikalische Reizschwellen ausgelöst, ohne kognitive Bewertung.
  • Ekel & Naserümpfen: Bei bitteren oder sauren Geschmäckern, kann auch einen Würgereflex auslösen.
  • Erschrecken & Zusammenziehen: Reaktion auf eine plötzliche Reizveränderung durch den Moro-Schreckreflex.
  • Interesse & gerichtete Aufmerksamkeit: Umfasst den Orientierungsreflex & die Neugiermotivation und wird v.a. ausgedrückt durch visuelle Fixierung -> zentraler Forschungsgegenstand in der Psychologie.
  • Wohlbehagen & endogenes Lächeln: Stellt eine Entspannungsreaktion im REM-Schlaf dar und ist funktionslos.

Theory of Mind

  • Bezeichnet die Fähigkeit, sich selbst und anderen mentale Zustände zuzuschreiben und die Trennung dieser. Kinder im Alter von 18 Monaten können die Wünsche anderer nachvollziehen & entsprechend handeln, mit 2 Jahren zeigen sie Ausdruck von Empathie.
  • 2-4 Jahre: richtige Lösung der False Belief Task: Präsentation einer Situation, in der ein Gegenstand im Unwissen einer Person verlegt wird und das Kind einschätzen soll, wo die Person nach diesem Gegenstand suchen wird; korreliert mit Inhibitionsfähigkeit & Sprachentwicklung.
  • Studie Dumontheil et al. (2010): Theory of Mind entwickelt trotz Meistern sonstiger Aufgaben mit 4 Jahren auch in der späten Adoleszenz weiter.
  • Studie Dziobek et al. (2006): ToM hat mit ca. 20 Jahren ihren Höhepunkt und verschlechtert sich mit dem Alter (v.A. im hohen Erwachsenenalter); evtl. wegen schwächeren Inhibitionsfähigkeiten oder Fokus auf die Mundregion.

Bowlby

  • Theorie zur Entwicklung der Bindung eines Kindes: Bis Ende des 1. Lebensjahres entwickelt sich die Bindung in allen Kindern
  • Bindungsverhalten ist genetisch vorprogrammiert und ist ein grundlegendes menschliches Bedürfnis; Evolutionärer Nutzen: Schutz des Kindes vor Gefahr

Ainsworth, Strange Situation Test

  • Der Test dient zur Ermittlung des Bindungsverhalten eines Kindes, das in einem Raum von der Bezugsperson allein gelassen und mit einer fremden Person konfrontiert wird.
  • Nach einigen Minuten kehrt die Bezugsperson zurück und die Reaktion des Kindes auf die Abwesenheit der Bezugsperson und die Wiedervereinigung mit Dieser wird beobachtet.
  • Es gibt 4 Bindungsstile:
    • Sichere Bindung: Erkundungsverhalten, Weinen, Kontakt & Begrüßung.
    • Unsicher-vermeidende Bindung: Wenig Exploration, ruhig, keine Begrüßung & evtl. Abwenden.
    • Unsicher-ambivalente Bindung: Wenig Exploration, Weinen, Widerstand, keine Beruhigung.
    • Unsicher-desorganisierte Bindung: Größte Unsicherheit, konfuse Widersprüchliche Verhaltensweisen.
  • Großer Einfluss auf spätere Beziehungen und Selbstbild.

Goodness of Fit-Modell/ Klassifikation von Temperamenttypen

  • Temperament: emotionale/ verhaltensbasierte Reaktion auf interne oder externe Reize.
  • 3 Typen: Einfache Kinder (40%), Schwierige Kinder (10%), Langsam auftauende/aktiv-werdende Kinder (15%) und Inconsistently categorized babies (35%).
  • Goodness-of-fit Modell: Einfluss des späteren Effekts auf Bindungsstil & soziales Verhalten relativ, hängt stark von der Erziehung ab.
  • Passungsmodell: Erziehungsumfeld, das das Temperament des Kindes berücksichtigt; Verstärkt angepasstes Verhalten und Baut auf den Stärken des Kindes auf.

Erikson

  • Beschreibung von 8 Krisen, in der sozio-emotionalen Entwicklung, die von jedem Individuum durchlaufen werden müssen.
  • Urvertrauen vs. Urmisstrauen (1. Lebensjahr): Regelmäßige Erfüllung der Bedürfnisse des Säuglings durch die Bezugsperson führt zu Urvertrauen, Vernachlässigung zu Ur-Misstrauen.
  • Autonomie vs. Selbstzweifel (1-3 Jahre): Entdeckung des Selbst und dem eigenen Körper; wenn dies urteilsfrei ermöglicht wird, entwickelt sich Autonomie.
  • Initiative vs. Schuldgefühl (3-5 Jahre): Ausprobieren neuer Fähigkeiten und Experimentieren mit der Umwelt; bei Zurückhaltung oder übermäßiger Kritik entwickeln sich Schuldgefühle, welche zu einem negativen Selbstkonzept führen.
  • Kompetenz vs. Minderwertigkeitsgefühl (5- Pubertät):
    • Fähigkeitsorientierter Attributionsstil: Erfolg wegen guten Fähigkeiten, Misserfolge wegen geringer Anstrengung.
    • Inkrementelle Fähigkeiten -> können durch Anstrengung verbessert werden; führt zu Gefühl der Kompetenz.
    • Erlernte Hilfslosigkeit: Erfolg wegen Glück oder großer Anstrengung, Misserfolg wegen schlechten Fähigkeiten.
    • Nicht-inkrementelle Fähigkeiten -> können nicht durch Anstrengung verbessert werden; führt zu Minderwertigkeitsgefühl.
  • Identität vs. Rollendiffusion (ab Pubertät): Identität: Gefühl der Beständigkeit des Selbst trotz situationsbedingter Verstellung.
    • Bei fehlender Selbstkonsistenz: Identitätsdiffusion & Anschluss an Gruppen mit starker Struktur. Vorherige Stufen (Vertrauen, Autonomie, Initiative & Fleiß) wichtig für Lösen des Identitätsproblems.
  • Intimität vs. Isolation (ab 20 Jahren): Intimität: Eingehen einer dauerhaften Verpflichtung gegenüber einem intimen Partner; gefestigte Ich-Identität als Voraussetzung; verlangt Koordination zw. Identität und Intimität.
  • Generativität vs. Stagnation (ab 40 Jahren): Generativität: Fürsorge gegenüber Mitmenschen & Schutz/Verbesserung der Lebensbedingungen der Gesellschaft in der man lebt.
  • Stagnation: Ich-Bezogenheit & Langeweile; Schwierigkeiten eigene Bedürfnisse zurückzustellen.
  • Ich-Integrität vs. Verzweiflung (ab 60 Jahren): Ich-Integrität: Gefühl des Einklangs mit sich selbst und den Errungenschaften des Lebens; Verzweiflung: Gefühl, viele falsche Entscheidungen getroffen zu haben und zu wenig Zeit für einen Neustart zu haben.

Piaget: Moralentwicklung

  • Stadium der heteronormen Moral (4-7 Jahre): Regeln von Autoritäten sind unantastbar und die Strafe/Gerechtigkeit ist nur von diesen abhängig; Handlungsfolgen als entscheidender Faktor.
  • Phase des Übergangs (7-10 Jahre): Erkenntnis, dass Regeln von einer Gruppe aufgestellt sind und veränderbar sind; Zunehmende Bedeutsamkeit von Gerechtigkeit & Gleichberechtigung.
  • Stadium der autonomen Moral (>10 Jahre): Moral und Strafe wird unabhängig von Autoritäten beurteilt, wobei die Intention der handelnden Person im Vordergrund steht; Prinzipien statt Autoritätsorientierung.

Kohlbergs Theorie der Moralentwicklung (1969)

  • Lebenslange Entwicklung des moralischen Denkens.
  • Heinz-Dilemma: Sollte Heinz ein überteuertes Medikament stehlen, um seiner Frau das Leben zu retten?
  • Es gibt 6 Stufen des moralischen Urteils:
    • Präkonventionelles Stadium 1: Orientierung an Strafe & Gehorsam – „Wenn Heinz das Medikament stiehlt, muss er ins Gefängnis".
    • Präkonventionelles Stadium 2: Orientierung am Kosten-Nutzen Prinzip und Bedürfnisbefriedigung – „Heinz sollte das Medikament stehlen, sonst hat er niemanden mehr, der ihm das Essen kochen kann“.
    • Konventionelles Stadium 1: Orientierung an interpersonellen Beziehungen und Gegenseitigkeit – „Wenn man sich in einer Partnerschaft gegenseitig hilft, dann wird es besser auf der Welt. Seine Frau ist ihm nicht egal“.
    • Konventionelles Stadium 2: Orientierung am Erhalt der sozialen Ordnung – „Heinz sollte sich an das Gesetz halten und das Medikament nicht stehlen".
    • Postkonventionelles Stadium 1: Orientierung an den Rechten aller als Prinzip - „Dies ist eine Ausnahme, da es um ein essenzielles Problem geht, man sollte von außen nochmal beide Rollen überschauen".
    • Postkonventionelles Stadium 2: Orientierung an universellen ethischen Prinzipien – „Ein Menschenleben hat Vorrang vor jedem anderen moralischen oder rechtlichen Wert".
  • Präkonventionelle Moral lässt sich fast nur im Kindesalter finden.
  • Starker Anstieg des konventionellen und der ersten Stufe des postkonventionellen Denkens in der Adoleszenz.
  • Wenige Menschen Erreichen die nach Kohlberg letzte Stufe.

Soziale Lerntheorie

  • Alternative zu Kohlberg; behavioristische Internalisierung von Normen durch Bestrafung & Belohnung und Nachahmung Dieser.
  • Moral basiert auf Empathie & Perspektivenübernahme.

Marcia

  • Aktive Konstruktion der eigenen Identität bezogen auf 2 Aspekte: Exploration/ Crisis (Grad der kritischen Auseinandersetzung mit Rollen und Werten) und Innere Verpflichtungen/ Commitment (Grad der Festlegung).
  • 4 Identitätsstadien:
    • Erarbeitete Identität: Nach Erkundung von Alternativen/ Auseinandersetzung mit Werten/Rollen Verpflichtung gegenüber selbstgewählten Wertvorstellungen und Zielen.
    • Moratorium: Prozess der Exploration ohne Eingehen von definitiven Verpflichtungen; Versuch, Werte und Ziele für das eigene Leben zu finden. Übernommene Identität.
    • Verpflichtungen gegenüber Wertvorstellungen & Zielen ohne Exploration von Alternativen; Übernehmen Identität, die Autoritätsfiguren für sie ausgewählt haben.
    • Diffuse Identität: Weder Verpflichtungen gegenüber Wertevorstellungen & Zielen noch Exploration von Alternativen; Fehlen einer klaren Richtung.
  • Eher Typen als Stadien, kaum Korrelation zwischen Alter und erreichtem Stadium

Phasenkonzept zum Aufbau romantischer Beziehungen

  • Initiationsphase (erste Kontakte; oft gemeinsam mit Freunden)
  • Statusphase (Freundeskreis dient den sozialem Vergleich)
  • Affektionsphase (romantische Beziehung wichtiger als Freundeskreis)

Sternbergs Dreieck-Theorie der Liebe

  • Intimität: emotionale Komponente der Liebe; Beschreibt die Nähe/Vertrautheit mit einer Person; Steigt mit der Länge der Beziehung
  • Leidenschaft: motivationale Komponente der Liebe; Beschreibt das (sexuelle) Interesse an einer Person; kann durch Intimität ausgelöst werden und diese wiederum später erhöhen; ist relativ instabil, großer Peak zu Beginn der Beziehung
  • Bindung/ Entscheidung; Kurzzeitiger Aspekt: Eingehen einer Beziehung; Langzeitiger Aspekt: Aufrechterhalten der Beziehung; Bleibt relativ konstant nach Elngehen der Beziehung
  • 8 Formen der Liebe:
    • Nicht-Liebe: Alle 3 Komponenten fehlen; Oberflächliche Bekanntschaft
    • Sympathie: Nur Intimität; z.B. neue Freundschaften
    • Verliebtheit: Nur Leidenschaft
    • Leere Liebe: Nur Bindung
    • Wahre Liebe: Leidenschaft + Intimität ohne Bindung
    • Kameradschaftliche Liebe: Intimität + Bindung ohne Leidenschaft
    • Alberne Liebe: Leidenschaft + Bindung ohne Intimität
    • Vollkommene Liebe: Alle 3 Parameter vorhanden; Eher selten, da Leidenschaft nicht ewig andauert

Arnett: Emerging Adulthood

  • Phase der Exploration und der biologischen, aber nicht sozialen Reife.
  • Hauptmerkmale: Trend zu später Heirat, Längere Ausbildung, Häufig wechselnde Arbeitsstellen, Intensiver Selbstfokus, Breite Vielfalt an Beziehungen.
  • Vermeidung von Verpflichtungen gegenüber Beziehungen und Lebensstil
  • Kulturbedingte Einflüsse: Industrieländer tendieren zu späterem „Erwachsenwerden“ und Zudem Einfluss von SOS und höherer Bildung
  • Junges Erwachsenenalter als Rushhour: Weichenstellung für Beruf und Familie notwendig; Transitionen erfordern tiefgreifende Veränderungen in der Lebensführung und große Anpassungsleistungen.
  • Verkürzung der Zeitspanne zur Erreichung der Entwicklungsaufgaben durch Verschiebung von Emerging Adulthood

Mid-Life-Crisis

  • Bestandsaufnahme & Evaluation des bisherigen Lebens (Elliot Jacques, 1965).
  • Bewusstwerden der eigenen Endlichkeit führt zur Realisation, dass es keine Zeit mehr gibt, um sich Träume aus der Jugend zu erfüllen
  • Levinson et al. (1978): listet 3 Hauptthemen.
  • Realistische Lebensziele, Veränderung der persönlichen Lebensumwelt und Überdenken der eigenen Lebenseinstellungen.
  • Keine empirische Evidenz für Mid-Life-Crisis; Krisen sind v.A. in Reaktion auf bedeutsame Lebensereignisse in jeder Lebensphase möglich.
  • Leeres-Nest-Syndrom: Gründung des eigenen Hauststands der Kinder führt zu depressiven Symptomen und Trauer; Bumerang-Kinder: Kinder ziehen wieder erneut zuhause ein; Crowded Nest: Kinder können wegen steigenden Lebenserhaltungskosten nicht ausziehen.

Robert Peck, Herausforderungen im hohen Erwachsenenalter

  • Körpertranszendenz vs. Körper-Präokkupation: Überwinden des Fokus auf eigenen Körper und motorische Fähigkeiten.
  • Ego-Differenzierung vs. Berufs-Präokkupation: Überwindung des Fokus auf den Beruf; Entwicklung breiterer Interessenbereiche.
  • Ego-Transzendenz vs. Ego-Präokkupation: Überwindung des Fokus auf sich selbst; Investition in eine Zukunft, die über die eigene Lebensspanne hinausreicht.
  • Joan Erikson: Gerotranszendenz: Eine Lebensperpektive nach außen und in die Zukunft, über das Selbst hinaus; Durch die Erkenntnis der eigenen „Irrelevanz“ in der menschlichen Existenz verliert der Tod seinen Schrecken.
  • Wohlbefindenparadox: Ältere Menschen sind trotz mehr negativer Veränderungen glücklicher, fühlen sich weniger belastet und entwickeln weniger Depressionen als junge Menschen. Erikson: Durch Generativität im mittleren Erwachsenenalter findet Integrität im hohen Erwachsenenalter statt, welche für ein höheres Wohlbefinden führt..

Ryff (1991)

  • Junge Erwachsenen bewerten ihre Zukunft positiver und ihre eigene Vergangenheit negativer als ältere Erwachsene.
  • Lücke zwischen idealem Selbst und tatsächlichem Selbst wird minimiert -> Selbstakzeptanz

Mather & Carstensen (2005)

  • Positivitätseffekt bei Aufmerksamkeitszuweisung und Gedächtnisleistungen.
  • Ältere Erwachsene können sich z.B. besser an positiv als an negativ behaftete Bilder erinnern; bei jungen/mittelalten Erwachsenen war die Erinnerung ca. gleich gut.

Theorien des Alterns

  • Rückzugstheorie: Körperlich (weniger Energie), Geistig (weniger Interesse für die Welt, Selbstzentriert) und Sozial (weniger soziale Kontakte).
  • Aktivitätstheorie: Übernahme anderer Rollen und Engagement führt zu konstant bleibendem Aktivitätslevel und erhöhter Glücklichkeit; Qualität der sozialen Beziehungen ist wichtig für das Wohlbefinden nicht die Quantität.
  • Kontinuitätstheorie: Aktivitätslevel wird an persönlichen Bedarf, Dispositionen, Interessen und Fertigkeiten angepasst; Weiterführung/ Kontinuität des bisherigen Lebensstils unter bisherigen Lebensbedingungen führt zu Wohlbefinden; Äußere Kontinuität: soziales Umfeld, physische Umwelt, Innere Kontinuität: Interessen, Werte etc. SOK-Theorie: Koordinierter Einsatz von 3 Prozessen ist zentral für eine erfolgreiche Entwicklung; Selektion (Auswahl und Festlegung auf bestimmte Ziele); Optimierung (Investition von Ressourcen zum Erreichen der ausgewählten Ziele) und Kompensation (Investition von Ressourcen, um Verlusten entgegenzuwirken).

Sozioemotionale Selektivitätstheorie

  • SOK bezogen auf soziale Kontakte; Selektion systematische Selektion sozialer Interaktionspartner.
  • Optimierung von emotionaler Erfahrungen und Kompensation Investition von Zeit und Energie in ausgewählte soziale Interaktionen.
  • Motivationale Konsequenzen der Zeitwahrnehmung: stärke Motivation ein hohes Wohlbefinden zu erreichen, Investitionen in Sicherheit, Vertiefung bestehender Beziehungen & Genuss des Lebens.
  • Soziale Motive der emotionalen Unterstützung wiegen stärker als die der intellektuellen Bereicherung

Psychologische Produktivität

  • Umfasst alle nützlichen materiellen, geistigen, emotionalen und motivationalen Wirkungen, die aus dem Handeln, Denken, Fühlen und Wollen einer Person hervorgehen.
  • Dimensionen: Manuell, Geistig, Emotional und Motivational.
  • Absolute Kriterien: Physische Funktionsfähigkeit, Hohe intellektuelle Leistungsfähigkeit und Selbstständigkeit und soziale Eingebundenheit.
  • Relative Kriterien: Interindividueller Vergleich mit sozialer Bezugsgruppe.
  • Subjektive Kriterien: Erfahrung des Individuums; Internale: Psychische & physische Ressourcen, die eingesetzt werden um persönlich wertgeschätzte Ziele zu erreichen und External: materielle und sozial-interaktive Ressourcen, um das Potential der Produktivität auszuschöpfen.

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Dieses Quiz umfasst Piagets Theorie der kognitiven Entwicklung. Dazu gehören Äquilibration, Assimilation, Akkomodation, sensomotorische Entwicklung und mehr. Testen Sie Ihr Wissen!

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