Skript Sporttheorie Leistungskurs Sport PDF

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This document is a theoretical study of sports. It talks about stress in different contexts, including school sports, and the emotional impact of stress on sporting performance. It discusses both positive and negative stress, covering topics like stress models and coping mechanisms.

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Skript Sporttheorie Leistungskurs Sport -1- Stress und Angst Stress kann durch die Wahrnehmung konkreter Situationsanforderungen oder durch de- ren kognitive Vorwegnahme (als das Denken an konkrete Situationsanforderungen) aus- gelöst werden...

Skript Sporttheorie Leistungskurs Sport -1- Stress und Angst Stress kann durch die Wahrnehmung konkreter Situationsanforderungen oder durch de- ren kognitive Vorwegnahme (als das Denken an konkrete Situationsanforderungen) aus- gelöst werden Aus medizinischer Sicht werden 2 Arten unterschieden: Positiver Stress = Eustress − Regt zu höherer Leistung an und erzeugt Zufriedenheit Negativer Stress = Distress − Negative Belastungen führen zu körperlicher Anspannung → Leistungsabbau oder Unkonzentriertheiten möglich − Bei Einwirken über längere Zeit kann er krank machen, z.B. Burnout Stressmodell von Lazarus (Stressoren, Stressreaktionen, Coping) Nach den Psychologen Richard S. Lazarus und Raymond Launier Kognitiv-transaktionale Stresstheorie Stress als Transaktion zw. Umwelt und Individuum; subjektive Selbstbewertung Zentraler Faktor Stress = kognitive Bewertung (appraisal) Psychologsicher Stress beruht auf der Einschätzung des betroffenen Individuums, ob eine jeweilige Personen-Umwelt-Beziehung als herausfordernd, bedrohlich oder schä- digend eingestuft wird. Kognitive Bewertung (appraisal) → zentraler Faktor von Stress − Primäre Einschätzung: Wahrnehmung der Situation / des Ereignisses (anhand von Informationen aus Umwelt) → Was steht für Person auf dem Spiel? − Sekundäre Einschätzung: Ressourcenwahrnehmung (eigene Fähigkeiten + Umwelt) → prüfen welche Bewältigungsstrategien zur Verfügung stehen  Neubewertung der Situation und Entscheidung für Handlung bzw. Bewältigungs- strategie (coping) Beispiel für typische Stesssituationen im Schulsport Sprung über Kasten − Mögliche Stressoren ▪ Überforderung durch Höhe oder Sichtbehinderung ▪ Angst vor Schmerz ▪ Befürchtung einer Blamage − Gleiche Situation kann von SuS unterschiedlich bewertet werden ▪ SuS 1: Kasten ist nur ein Teil höher als zuvor, was ohne Probleme geschafft wurde; Sprungkraft und Technik reichen aus; Sicherheitsstellungen greifen zu ▪ SuS 2: Kasten ist jetzt ein gutes Stück höher; vorher gerade so geschafft, Technik ist nicht besonders gut, da ich immer schief springe, der einen Sicherheitsstellung vertraue ich nicht → individuelle Bewertung löst Stress aus, nicht die Umweltsituation an sich Skript Sporttheorie Leistungskurs Sport -2- 2 Arten von Bewältigungsformen Problemorientiertes Coping − Versuch einer Lösung des Problems (aktive Einflussnahme, Problemlösestrategien) Emotionsorientiertes Coping − Linderung der Belastungssymptome (Ablenkung, Umbewertung) Stress und Leistung Häufig wird davon ausgegangen, dass Stress zu einer Leistungsminderung führt, da Kognitionen und die Konzentration beeinträchtigt werden Jedoch nicht nur bei zu hohem (übermotiviert, Angst, zu hohe Anspannung), sondern auch bei zu niedrigem Erregungsniveau, kann optimale Leistung nicht erbracht werden − Bsp. Langstreckenlauf (körperlicher, kognitiver, emotionaler Zustand im Gleichge- wicht oder im Ungleichgewicht) − Bsp. Freiwurf Basketball Es ist wichtig zu wissen, dass ein gewisser Erregungszustand der Muskulatur und Ner- ven benötigt wird, um eine optimale Leistung abzurufen Exkurs: Yerkes-Dodson-Gesetz [Buch Bew.lehre – S. 117 & 119] − Die höchste Leistungsfähigkeit wird bei einem mittleren Erregungsniveau erreicht − Erweiterung durch Yuuri Hanin zu Modell der individuell optimalen Funktionszone ▪ Jeder Sportler besitzt je nach Situation und Sportart eine individuell optimale Zone des Erregungszustandes, in der die höchste Leistung abgerufen werden kann ▪ Bsp.: Gegenseitiges Anschreien bei Gewichthebern förderlich, bei Golf kontrapro- duktiv Stress tritt immer dann auf, wenn der Sportler die belastende Situation als die eigenen Fähigkeiten überschreitend bewertet Zustand des Flows − Gefühl „Alles läuft wie von selbst“; Verschmelzung von Wahrnehmung und Handlung − Flow-Erlebnisse Skript Sporttheorie Leistungskurs Sport -3- ▪ Verschmelzen von Handlung und Bewusstsein ▪ Selbstvergessenheit, Transzendenz (=jenseits der Erfahrung, des Gegenständli- chen Liegendes) ▪ verändertes Zeitgefühl ▪ eindeutige Ziele ▪ Fähigkeiten entsprechen den Anforderungen der Situation − Wohlbefinden als Lohn der Angst (Angstgrenze überschreiten und Flow erleben) Physiologische Stressreaktionen Erhöhte Herzfrequenz Zunahme Blutdruck Beschleunigte Atmung Erhöhte Muskelspannung Bei akutem Stress − Erhöhter Adrenalinspiegel Länger andauernder Stress − Erhöhte Cortisolwerte Weitere Einflüsse von zu hohem Stress Abnahme des Bewegungsumfangs Störung des Bewegungsrhythmus Störung des Bewegungsflusses Unkonzentriertheit Unaufmerksamkeit Stressbewältigung (Coping) Naive Bewältigungsstrategien = Strategien, die wir uns als Techniken im Laufe des Le- bens selbst angeeignet haben Umweltorientierte Stressbewältigung Skript Sporttheorie Leistungskurs Sport -4- − Aufsuche ruhiger Umgebung, Ablenken durch Muskhören Personenorientierte Stressbewältigung − Motorische Techniken (muskuläre Ebene), z.B. Lockern − Kognitive Techniken (Motivation- und Beruhigungstechniken), z.B. Selbstinstruktion Entspannungsverfahren Positive Wirkungen − Senkt Hf und Af − Fördert Durchblutung − Positive Stimmungslage − Veränderte Bewertung von Stressoren − Höheres Kontrollerleben − Höhere Konzentrationsfähigkeit Naive Entspannungsverfahren − Entspannen durch Musik − Tagträume Klinische Entspannungsverharen − Autogenes Training − Progressive Muskelentspannung (ggf. grob durchführen lassen)

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