VL 2 - Theoretische Perspektiven PDF

Summary

This document provides an overview of theoretical perspectives in personnel economics, including personnel policy, personnel management, and motivation. It examines concepts like paradigms, theories, and the role of individuals and organizations in the workplace. The text also discusses the interaction between individuals and organizations in the context of personal economics.

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2. Theoretische Perspektiven Was ist eine Theorie? Paradigmen = umfassendere Ansätze oder Perspektiven  Definitionen von Schlüsselkonzepten  axiomatische Annahmen  auf bestimmte Aspekte eines Problems fokussiert Theorien = bestimmte falsifizierbare Behauptungen über Beziehungen...

2. Theoretische Perspektiven Was ist eine Theorie? Paradigmen = umfassendere Ansätze oder Perspektiven  Definitionen von Schlüsselkonzepten  axiomatische Annahmen  auf bestimmte Aspekte eines Problems fokussiert Theorien = bestimmte falsifizierbare Behauptungen über Beziehungen  gute Theorien beantworten nicht nur was passiert und wie etwas passiert, sondern auch warum → bezgl. der Ursache(n) der Ereignisse → z.B. Warum die MA bei Google so hart arbeiten = UN-Kultur, Macht etc. 2.1 Personalökonomie Theorie der Beschäftigungsentscheidungen unter Marktbedingungen → Angebot & Nachfrage von Arbeit  Transaktionskostenökonomie  Prinzipal-Agenten-Theorie  Humankapital-Theorie Warum ist Arbeit kein normales Wirtschaftsgut? klassische Perspektive =  Arbeitnehmer und Arbeitgeber sind rationale, nutzenmaximierende Personen auf dem Arbeitsmarkt einschränkende Annahmen =  begrenzte Rationalität, Risiko und Unsicherheit  Informationsasymmetrie: ungleiche Verteilung von Informationen  Opportunismus: Nutzenmaximierung mit List = man nimmt Nutzen, auch wenn es anderen schadet  beziehungsspezifische Investitionen: Investition in Bildung (Ko-Spezialisierung des Humankapitals) Folgen =  unvollständige Verträge (incomplete contract): unspezifische Vertragsinhalte (ex ante)  Begründung eines einseitigen Autoritätsverhältnisses: Weisungsberechtigung von Arbeitgebern  Unsicherheit über Einhaltung des Vertrags: Verhaltensspielräume der Vertragsparteien (Leistungszurückhaltung, informelle Absprachen) Vorgehen: Anwendung mikroökonomischer Prinzipien auf Personalpolitik zur Wirtschaftlichkeitsprüfung der gewählten Vertragsformen und -regeln Transaktionskosten: Die Parabel des Sekretariats  Frage: Warum nicht für Büro-DL bezahlen (z.B. $1 je getippten Brief)  Manager wird wahrscheinlich nicht im Voraus wissen, welche Dienste benötigt werden  Manager zahlt die Zeit des Sekretärs und entscheidet später über Aufgaben  Vertrag für die Stellenbeschreibung 1 Prinzipal-Agenten-Theorie Wie kann sichergestellt werden, dass der Agent bei Informationsasymmetrie und unterschiedlichen Risikopräferenzen tatsächlich im Sinne des Prinzipals handelt?  u.a. abhängig von Risikoaversion des Agenten, Höhe der Alternativvergütung, Zusammenhang zwischen Anstrengung und Ergebnis bei Risiko Humankapitaltheorie – Def.  Wissen und erlernte berufliche Qualifikationen, die die Fähigkeiten der MA erhöhen, ihre Arbeitskraft produktiv einzusetzen  Investitionen in Qualifikationen und Schulungen können die langfristige Produktivität (für das UN) und auch das Einkommen (für MA) erhöhen  der Wert einiger Fähigkeiten können auch unternehmensspezifisch sein  interne Arbeitsmärkte (ILMs) können wichtig sein, um die Beziehung zwischen MA mit unternehmensspezifischen Qualifikationen und UN zu stabilisieren  hier wird die Zuteilung und Entlohnung von Arbeit intern geregelt und dadurch vom externen Markt entkoppelt Ausgangspunkt  die ökonomische Theorie sagt uns viel darüber, warum UN MA beschäftigen  in der Tat gehören Beschäftigungsverhältnisse zum Kern des UN  wir müssen jedoch noch mehr darüber erfahren, wie UN effektive Manager einstellen können theoretische Perspektiven: unser Fokus (in Klausur also bedeutender, Humankapitaltheorie aber auch wichtig) 1) Personalmanagement  HR-Praktiken werden von Manager festgelegt  psychologische Zustände der einzelnen MA sind wichtig  strategische Anpassung an die UN-Ziele findet statt  US-Tradition? 2) Personalpolitik (industrielle Beziehungen)  HR-Praktiken, die von einer Vielzahl von Akteuren beeinflusst werden  Konstellation und Macht der verschiedenen Akteure sind wichtig  historische Entstehung, gesellschaftliche Institutionen  europäische Tradition? 2 2.2 strategische HRM-Perspektive HRM-Ansätze  Personalressourcen werden in Bezug zur Strategie des UN betrachtet  die Strategie befasst sich mit der Entwicklung, Planung und Umsetzung der Ziele und der Ausrichtung des UN HRM & Performance verhaltenswissenschaftliche Ansätze  Ausgangspunkt: Berücksichtigung psychologischer Erkenntnisse des menschlichen Verhaltens → Feldtheorie des menschlichen Verhaltens (V) (Lewin) Individuum und Motivation  Wächter = Motivation ist ein hypothetisches Konstrukt, Motivation bezeichnet jenen Teil des menschlichen Handelns, der ihm Richtung, Stärke und Dauer verleiht 3 Human Relations  UN-Organisation als sozial-technisches System: interdependente Beziehung zwischen technischer Organisation und humaner Organisation ist zu berücksichtigen, um Gleichgewicht zwischen ökonomischer Funktion und interner Zusammenarbeit zu erreichen Harvard Model 4 Stärken & Schwächen der HRM-Perspektive + hohe praktische Relevanz + betont die MA als zentrale Ressource für den Erfolg des UN - Menschenbild ist sehr allgemein, wenig Betonung des sozialen Kontextes - ignoriert die Rolle von Macht und Konflikt 2.3 personalpolitische Perspektive Personalpolitik =  Beschäftigung als Arena, in der verschiedene Gruppen von Akuteren widersprüchliche Interessen haben und verhandeln → pluralistische Perspektive  politische Situation, da die Akteure ihre Macht nutzen, um ihre eigenen Interessen zu verfolgen  verschiedene Analyseebenen: Makro-, Meso-, Mikroebenen Arbeit und Arbeitskraft Karl Marx:  Arbeit = tatsächliche Aktivität/Bemühung, Güter/DL zu produzieren  Arbeitskraft = Arbeitsfähigkeit einer Person, ihre Muskelkraft/Geschicklichkeit/Geisteskraft einzusetzen Arbeitskraft als Wirtschaftsgut:  MA versucht, die eigene Arbeitskraft gegen Lohn/Gehalt an Arbeitgeber (im Besitz der Produktionsmittel) zu verkaufen  Arbeitskraft = besondere Ware, da sie ein Attribut von lebenden Personen ist → kann nicht dauerhaft an jemand anderen verkauft werden (z.B. Sklaverei)  wenn dieser Austausch erfolgreich ist, muss MA sich für eine bestimmte Zeit der Autorität der arbeitgebenden Person unterwerfen mehr zu Marx  je mehr sich die Arbeitsteilung und die Anwendung von Maschinen ausgebreitet haben, desto größer wurde der Wettbewerb zwischen MA und geringer wurden deren Löhne  Was bildet eine Klasse? Was macht Lohnarbeiter, Kapitalisten und Grundeigentümer zu Gründern der 3 großen gesellschaftlichen Klassen?  auf den ersten Blick: Einkommensquellen: Arbeitslohn, Profit, Grundrente → die Klassen leben von der Verwertung ihrer Arbeitskraft, ihres Kapitals und ihres Grundeigentums Personalpolitik: das Transformationsproblem aus Managementsicht  Arbeitsleistung (die tatsächliche Verausgabung von Arbeitskraft) und die Person (als Träger dieser Leistung) können nicht voneinander getrennt betrachtet werden  der Arbeitsvertrag regelt im Wesentlichen zunächst nur die Arbeitszeit der MA, aber nicht deren tatsächliche Leistung  fundamentale Aufgabe der Personalpolitik = die Transformation der Arbeitszeit in tatsächliche Arbeitsleistung  aufgrund der unterschiedlichen Interessenlage entsteht eine politische Situation, in der die Vertragsparteien Macht zur Durchsetzung ihrer Interessen einsetzen 5 Interessen und Konflikt Ziele der Arbeitgeber:  Gewinnmaximierung  Kontrolle über Eigentum  Verfügung über Arbeitskraft Ziele der MA:  Einkommen und Beschäftigungsstabilität  Qualifizierung und Arbeitsqualität  Sicherheits- und Gesundheitsschutz  Mitsprache Struktur-funktionalistische Sichtweise:  Konflikte als destabilisierende Abweichung  Konfliktvermeidung pluralistische Perspektive:  Konflikte entstehen aus dem Widerspruch zwischen jeweils legitimen Zielen  produktiver Konflikt: Wandel und Verbesserung Macht  Ergebnis eines Konflikts hängt stark von der Macht der verschiedenen Akteure ab  Macht =  Max Weber, 1922: Macht bedeutet jede Chance, innerhalb einer sozialen Beziehung den eigenen Willen auch gegen Widerstreben durchzusetzen, unabhängig davon worauf diese Chance beruht  MA haben in absehbarer Zukunft Macht, wenn sie für eine bestimmte Aufgabe unverzichtbar oder unersetzlich sind, sei es durch Maschinen oder andere MA  Koalitionen: Interessen aggregiert und von kollektiven Akteuren organisiert, um Macht und Einfluss zu gewinnen Machtressourcen Arbeitgeber: Direktions- und Eigentumsrecht  Finanzierung und Investition  Technologie- und Standortwahl  Arbeitsorganisation  Informationsvorsprung  Haltung zur Gewerkschaft Arbeitnehmer: Kontrolle von Ungewissheitszonen a) Primärmacht: im Arbeitsprozess (u.a. produktionsnotweniges Wissen), Alternativen zur Beschäftigung b) Sekundärmacht: kollektive Organisation (z.B. Gewerkschaft) und gesetzlich garantierte Rechte (z.B. Kündigungsschutz) Personalpolitik: Umgang mit Konflikten  latenter Konflikt = Konflikte werden i.d.R. nicht direkt wahrgenommen und implizit ausgetragen 6  manifester Konflikt = offene Konfliktaustragung kann verschiedene Formen mit je unterschiedlichem Aufgaben aufweisen Stärken und Schwächen der politischen Perspektive + kann mit komplexer Realität umgehen + praktische Relevanz - Theorie ist sehr kontextabhängig, nicht so leicht von einer Situation auf eine andere übertragbar - nicht so stark an Empfehlung für HR-Management orientiert 7 2.4 zentrale Aspekte der Theorieperspektiven  Theorien = Werkzeuge zur Lösung von z.B. Problemen Grundlegende Frage = Wer bestimmt das Arbeits- und Beschäftigungsverhältnis?  Personalökonomie = der Markt, in dem Arbeitgeber als Nachfrager, die MA als Anbieter auftreten  strategische HRM-Perspektive = das Management, durch die Abstimmung der einzelnen Personalinstrumente untereinander und mit der Strategie  Personalpolitik = die machtvollen Akteure im UN, die die Regeln des Beschäftigungsverhältnisses aushandeln Zusammengefasst:  Ökonomie = wichtige Grundlage, führt aber immer noch zu dem Management- und politischen Ansätzen, um ein gründliches Verständnis des Arbeitsverhältnisses zu gewährleisten  unser Thema kann aus der Perspektive von mehreren Paradigmen betrachtet werden  keine Perspektive ist vollständig  verschiedene Werkzeuge zur Erklärung verschiedener Probleme werden genutzt  Wie kann man darauf aufbauen und diese anwenden? → 4 Ziele von HRM 8

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