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This document provides an overview of medical knowledge, public health and definitions related to illness and well-being. It also discusses various strategies for the prevention and treatment of diseases.

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Prüfungswissen 1.10 Medizinische Grundlagen 1 WHO Definition Gesundheit è„Gesundheit ist der Zustand des vollständig körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheit und Gebrechen. Das Erreichen des höchstmöglichen Gesundheitsniveaus ist eines der Grundrech...

Prüfungswissen 1.10 Medizinische Grundlagen 1 WHO Definition Gesundheit è„Gesundheit ist der Zustand des vollständig körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheit und Gebrechen. Das Erreichen des höchstmöglichen Gesundheitsniveaus ist eines der Grundrechte jedes Menschen, ohne Unterschied der ethnischen Zugehörigkeit, der Religion, der politischen Überzeugung, der wirtschaftlichen oder sozialen Stellung.“ Ziele national und global für Gesundheit (z.B. Agenda 2030) èAgenda 2030: Ziel 3 Gesundheit und Wohlergehen -> „Weltweit können alle Menschen behandelt werden, wenn sie krank sind“ (durch Zugang zu angemessener Gesundheitsversorgung und Stärkung der Gesundheitssysteme und bereite Verfügbarkeit von ImpfstoWen: Zurückdrängung/ Ausrottung verschiedener Krankheiten bis 2030) Ziele im Bereich von Public Health aktuell èPublic Health Definition: Wissenschaft und Praxis zur Vermeidung von Krankheiten, zur Verlängerung des Lebens und Förderung von physischer und psychischer Gesundheit unter Berücksichtigung einer gerechten Verteilung und eWizienten Nutzung der vorhandenen Ressourcen. Bemühungen, durch gemeinsame gesellschaftliche Anstrengungen das Leben zu verlängern und die Gesundheit zu fördern. èZiele: Gesunde Lebensstile fördern und gesundheitsfördernde Lebenswelten schaWen, Gesundheitsforschung, Gesundheitssystemforschung, Verringerung sozialer und gesundheitlicher Ungleichheit Definition Arbeitsunfähigkeit und Erwerbsminderung èArbeitsunfähigkeit: Kurzfristige Unfähigkeit, auf Grund einer Krankheit, zu arbeiten èErwerbsminderung: Wer aus gesundheitlichen Gründen, also wegen einer Krankheit oder Behinderung, weniger als drei Stunden täglich arbeiten kann (in allen Berufen), kann Anspruch auf die volle Erwerbsminderungsrente haben. Hurrelmann Definition Krankheit è“Krankheit ist ein dynamisches Stadium des Ungleichgewichts von Risiko- und Schutzfaktoren, das eintritt, wenn einem Menschen eine Bewältigung von inneren (körperlich und psychisch) und äußeren (sozial und materiell) Anforderungen nicht gelingt. Krankheit vermittelt einem Menschen eine (akut oder dauerhaft) Beeinträchtigung seines Wohlbefindens und seiner Lebensfreude.“ Abkürzung DVSG + fünf Kompetenzen, die diese Vereinigung für die Soziale Arbeit formuliert èDVGS: Deutsche Vereinigung für Soziale Arbeit im Gesundheitswesen èWo ist die SA tätig, was gehört zum Leistungsspektrum? èMedizinische Akutversorgung (z.B. Psychiatrie), öWentlicher Gesundheitsdienst, Gesundheitsförderung und Prävention, medizinische und soziale Rehabilitation, Sozialpsychiatrie, Suchthilfe, Erstellung sozialer Diagnosen, Hilfeplanung, Interventionen in Form von Beratung, Evaluation und Forschung èKompetenzen für die gesundheitsbezogene Soziale Arbeit: Expert*in für è Inklusion und Teilhabe, Erschließung von Ressourcen, vorausschauende Vorsorge- und Hilfeplanung, selbstbestimmtes Leben bis zum Lebensende, Krisen-Management, Case-Management, psychosoziale und sozialrechtliche Beratung, Förderung gesunder Lebenswelten, Bekämpfung von Armut und sozialer Ungleichheit 2 Einteilung des Präventionsbegri\s: universal, selektiv, inzidiert (Zielgruppenorientiert), primär, sekundär, tertiär, Verhalten und Verhältnis Definition Prävention: „Prävention ist eine auf die Vermeidung künftig möglicher Ereignisse orientiertes Handlungskonzept, das durch Prädiktion, die der Kenntnis der Ätiologie einer Krankheit folgt, begründet wird.“ èPrimärprävention: Risikosenkung, Ressourcen stärken und Krankheitsvermeidung durch: krankheitsauslösende Faktoren feststellen und unwirksam machen (z.B. Impfen) èSekundärprävention: Früherkennung zur Vorverlegung des Behandlungsbeginns -> Krankheit früh erkennen und Prozess verlangsamen oder stoppen (z.B. Neugeborenen- Screening, Infarktrezidivprophylaxe) -> Symptomlose Frühstadien erkennen, individueller Therapiebeginn frühzeitig möglich, Gewinn an Lebensqualität/ -Zeit, Regelleistung GVK (§25 SGB) èTertiär: Gleichzeitige und verzahnte Versorgung (chronisch) Kranker und Behinderter bei nicht sequenziellen Krankheitsverläufen (z.B. bessere Koordination notwendig: Krankenversicherung, Pflegeversicherung, Rentenversicherung, ggfs. Arbeitslosenversicherung), Rezidive/ Komplikationen verhindern, chronische Prozesse verlangsamen. (z.B. Pflege, Prävention, Rehabilitation, Kuration, Gesundheitsförderung) -> Vermeidung des Fortschreitens einer bestehenden Störung èPrimordiale Prävention: allgemein gesunderhaltende Lebens- und Verhaltensweisen èUniversale Prävention: für jeden nützlich und notwendig èSelektive Prävention: für Risikogruppen (z.B. Adipöse) èIndizierte Prävention: für Personen mit Risikofaktoren für bestimmte Erkrankungen (z.B. Herzinfarkt) èVerhaltensorientierte Prävention: Kognition (Aufklärung und Wissen z.B. Gesundheitserziehung), Emotion (negativ: Angst, Bedrohung; positiv: Selbstvertrauen, Selbstwertgefühl) und Verhalten (Handlungsebene, z.B. Handlungsautomatismen) èVerhältnisorientierte Prävention: Ökologische und soziale Bedingungen z.B. gesunde Ernährung in Schulen und Betrieben, Fokussieren auf Rahmenbedingungen für Gesundheit, Gesundheitsaufklärung, Gesundheitserziehung und Gesundheitsbildung Merkmale und Zusammenhang gesundheitlicher und sozialer Chancengleichheit Armut (Mangelerfahrung) führt zu Rückzug (weniger Kontakte, z.B. Kitabesuch…) è Inanspruchnahme von Leistungen (Gesundheit, Förderung), Beeinträchtigung der Bildungschancen (Funktionsstörungen, Sprachkompetenz, Konzentrationsfähigkeit) è Niedriger Schulerfolg (leistungsbezogen, sozial) è Keine Einmündung in einen Beruf (Risikoverhalten) und frühe, häufige überforderte Elternschaft (neue Armutslage) è Armutsspirale Bekämpfung von Armut und sozialer Diskriminierung ist Voraussetzung für nachhaltige Verbesserung der Gesundheit der betroWenen Personen Prävention und Gesundheitsförderung Bedeutung und Beispiele èPrävention: Medizinische Prävention: Krankheitsprävention bezeichnet Diagnostik und Therapie, bzw. Korrektur von Krankheitsdispositionen/ Risikofaktoren èGesundheitsförderung = Promotionsstrategie: Durch Verbesserung der Lebensbedingungen eine Stärkung gesundheitlicher Ressourcen erreichen, Ziel ist ein höheres Niveau der Gesundheitsqualität Determinanten der Gesundheit sozial, genetisch, ökologisch, wirtschaftlich (z.B. Geschlecht, Alter) 1.Alter, Geschlecht, Erbanlagen, genetische Disposition 2.Faktoren individueller Lebensweisen: Sport, Ernährung, Schlaf, Konsumverhalten, Lebensstil 3.Soziale und kommunale Netzwerke: Freunde, Familie, Gemeinde 4.Lebens- und Arbeitsbedingungen 5.Allgemeine Bedingungen der sozioökonomischen, kulturellen und physischen Umwelt: Geld, Wetter, Krieg, Ozonbelastung, Zugang zu gesundheitsrelevanten Leistungen Primärsorgen + Auswirkungen von sozialer Benachteiligung auf Gesundheit Primärsorgen: Nahrung, Wohnung, Finanzen, Sozialkontakt, sinnvolle gesellschaftliche Aufgabe, Bildung/ Arbeitsplatz Sozialepidemiologie: gleichzeitige/ konsekutive Gesundheitsbelastungen zu verschiedenen Zeiten, multidimensionale und konstitutionelle Dispositionen è je besser die Lebensbedingungen, desto wirksamer die Verhaltensänderung è gefährdetste Bevölkerung, geringstes Selbsthilfepotential, deshalb: Paradigmenwechsel (Geh-Struktur, Zielgruppenspezifische Gesundheitsförderung…) Soziale Teilhabe als Gesundheitsressource Sozialpolitik ist verknüpft mit Gesundheitspolitik è Einsatz für unterprivilegierte und schutzlose Gruppen (Sozialleistung, Schuleignung, Beratung, Bibliotheken, Freizeit, etc.) fördert die soziale Teilhabe und dadurch auch die gesundheitlichen Chancen, die Potentiale der Gesundheitsförderung und die konkrete gesundheitliche Situation èKrankheit + Armut è Unzureichende Wohn- und Arbeitsbedingungen è Kein Wahrnehmen von Bildungsangeboten è Negatives Gesundheitsverhalten ç Epidemiologie: Prävalenz, Inzidenz, Morbidität, Mortalität, Letalität Epidemiologie: Lehre von der Häufigkeit und Verteilung, den Ursachen und Risikofaktoren in Bevölkerungsgruppen, sowie den Verlauf und die Sozialen und wirtschaftlichen Folgen von Krankheiten und Gesundheitsstörungen + Untersuchung über den Wert diagnostischer Methoden und Vorbeugungsmaßnahmen Prävalenz: Häufigkeit einer Krankheit in einem bestimmten Zeitraum; Auftretenswahrscheinlichkeit einer Krankheit Inzidenz: Relative Häufigkeit von Ereignissen/ neu auftretenden Krankheitsfällen in einer Population oder Personengruppe innerhalb einer bestimmten Zeitspanne Morbidität: Anzahl der Individuen, die in einem bestimmten Zeitraum an einer Krankheit leiden; häufig bezogen auf 1000/10000 Menschen; Erkrankungsrate Mortalität: Anzahl der Sterbefälle in einem bestimmten Zeitraum (1 Jahr) bezogen auf die Gesamtanzahl an Individuen (1000) Letalität: Anteil aller Erkrankten, die an einer bestimmten Krankheit stirbt Häufigste Todesursachen in Deutschland 1.Krankheiten des Herz- Kreislaufsystems (33,9%) 2.Bösartige Neubildungen/ Krebs (22,4%) 3.Krankheiten des Atmungssystems (7,1%) 4.Psychische und Verhaltensstörungen (6,8%) 5.Verletzungen/ Vergiftungen (4,8%) 6.Krankheiten des Verdauungssystems (4,4%) 3 Geschlechtsidentität, Geschlechtsdysphorie, Transgendergesundheit Geschlechteridentität: Die sexuelle Identität/ Geschlechtsidentität entsteht aus der Identifikation mit sich selbst und der sexuellen bzw. geschlechtlichen Selbstfindung. Eine Grunddimension der Identität ist das Geschlecht. èEndogeschlechtlichkeit (eindeutig männlich oder weiblich), Intergeschlechtlichkeit, Cisgeschlechtlichkeit, Transgeschlechtlichkeit Transgendergesundheit: (aktuelle medizinische Sicht) -ICD-11: Geschlechtsinkongruenz (GI) -> starkes Verlangen, einem anderen als dem zugewiesenen Geschlecht anzugehören; keine psychische Störung, sondern „Condition related to sexual health“ (WHO 2018) -DSM 5: Geschlechtsdysphorie (GD) -> anhaltendes Leid infolge einer GI mit Beeinträchtigung der psychischen Gesundheit (APA 2013) Vulnerabilität und Resilienz, Bindung als Schutzfaktor für gesundes Aufwachsen Vulnerabilität: Verletzlichkeit eines Organismus/ Persönlichkeit (z.B. genetische Disposition), bedürfen eines Belastungsfaktors (z.B. intrafamiliärer Spannung) um eine Störung hervorzurufen Resilienz: Widerstandskraft eines Organismus/ Persönlichkeit (z.B. biologisch Immunschutz, persönlichkeitsbezogenes Selbstwertgefühl), Trotz erhöhter Entwicklungsrisiken heranwachsen zu kompetenten, leistungsfähigen und stabilen Persönlichkeiten, wird im Kind-Umwelt-Kontext erworben Bindung in einer guten Mutter-Kind-Interaktion führt zu hoher Protektion, Bindung = nicht beliebig austauschbares emotionales Band, feinfühlige und verlässliche Interaktionen führen zu Urvertrauen, wichtig für spätere Beziehungsfähigkeit, Hilfe bei der Regulierung von AWekten (Angst, Trauer, Krankheit…), sichere Bindung ist wichtigste Ressource zur Bewältigung von Unsicherheit, Angst und Stress (70% Kind = prim. Bezugsperson) Ungewollte Kinderlosigkeit/ unerfüllter Kinderwunsch, Sterilität, Infertilität, in Deutschland erlaubte Verfahren der Reproduktionsmedizin Primäre Sterilität: ca. 15% aller Paare von ungewollter Kinderlosigkeit betroWen, wenn bei heterosexueller Beziehung und regelmäßigem GV ohne Verhütung innerhalb 24 Monaten keine Schwangerschaft zustande kommt Infertilität: Fehlgeburten, keine Geburt eines lebensfähigen Kindes In DE erlaubte Verfahren der Reproduktionsmedizin: Beratung, Befruchtung der Eizelle außerhalb des Mutterleibs à Insemination (Samen werden in die Gebärmutterhöhle eingebracht), IVF (Samen und Entnommene Eizelle werden in Nährlösung gemischt und eingesetzt, aber max. 3 Embryonen), ICSI (Spermien werden ins Zellplasma der Eizelle gebracht), TESE (Spermien werden aus dem Hoden entnommen, Kryokonservierung (Fertilitätsreserve von Spermien und Eizellen bei - 196°C), Homologe und heterologe Samenspende, PID: Präimplantationsdiagnostik (genetische Untersuchung künstlich befruchteter Embryonen in frühem Stadium) allerdings nur in manchen Ausnahmefällen erlaubt Schwangerschaftsabbruch (Indikation, Methode, Anlaufstellen), Kriterien für einen Schwangerschaftsabbruch und mögliche Beratungsinhalte, §128a stra\rei mit Beratungsregelung wann und für wen? Grundsätzlich nach §218 (StGB) rechtswidrig und strafbar, in eng begrenzten Fällen nach §128a (StGB) stra\rei à Schwangerschaftsabbruch nach der Beratungsregelung innerhalb der ersten 12 Wochen nach der Empfängnis und der Abbruch nach medizinischer oder kriminologischer Indikation Gefahr für das Leben der Schwangeren oder die schwerwiegende Beeinträchtigung der körperlichen und seelischen Gesundheit sollen unter Berücksichtigung der aktuellen und künftigen Lebensverhältnisse der Schwangeren abgewendet werden. Kriterien: Die Gefahr für Leben und Gesundheit der Schwangeren kann nicht auf eine für sie zumutbare Weise (z.B. durch medizinische oder psychiatrische Behandlung) abgewendet werden, Die Schwangere erteilt ihre Zustimmung zum Abbruch, Der Abbruch wird durch eine Ärztin oder einen Arzt vorgenommen, Bei einer medizinischen Indikation: keine zeitliche Befristung des Abbruchs und keine Pflicht zur Beratung Beratungsinhalte: Lebensumstände der Schwangeren, Gesundheitszustand der Schwangeren körperlich und mental Methoden: Bis zur 9. SSW medikamentös (Mifepreston und Prostaglandin), nach der vollendeten 9. SSW operativ (Absaugen, Ausschabung) Anlaufstellen: Profamilia, Gesundheitsamt, Stadtmission Schwangerschaftsberatung, Caritas Schwangeren- und Sexualberatung, Zentrum Koberger Abort, Sternenkind, Frühgeburt, reifes Neugeborene (Puls, Blutdruck, APGAR mit hohen Werten bedeutet gute Anpassung, Bedeutung Bindung Sternenkind: 2022 wurden in Deutschland 3247 Kinder tot geboren (mindestens 24. SSW erreicht und mindestens 500g Gewicht, andernfalls Fehlgeburt), Seit 2013 können Eltern Sternenkinder beim Standesamt anzeigen Abort: Vor der 22.-24. SSW, weniger als 500g Gewicht, Ca. 5000 Fälle jährlich, häufig unbemerkt Fehlgeburt: 85% treten in den ersten 12 SSW auf, bis zu 25% aller Schwangerschaften enden während der ersten 12 Wochen, restlichen 15% ereignen sich in der 13.-20. SSW Reifes Neugeborenes: ca. 3000g Gewicht, Puls 120-160/Min., RR 60/40 mmHG, Blutvolumen ca. 250 ml, Umgebungstemperatur 32°C, Atmung Puls Grundtonus Aussehen und Reflexerregbarkeit mit hohen Werten bedeutet gute Anpassung Frühgeburt: Vor der 37. SSW, weniger als 2500g Gewicht, 10% der Geburten, häufig Fruchtwasserinfektion, Probleme (Lunge, Hirnblutung), Spätfolgen (z.B. Körperbehinderung) oder medizinische Probleme (40%), Überlebensrate zwischen 30- 60% bei SSW 24 und 90% bei SSW 28 Zentrale Entwicklungsthemen: Schreien, Schlaf, Ernährung, Motorik, Autonomie Vorsorgeuntersuchungen Kinder und Jugendliche (wie viele? Welche für die Einschulung relevant?) Vorsorgeuntersuchungen: U1 Neugeborene (Größe, Gewicht), U2 3.-10. Lebenstag (Schreiten, Greifen), U3 4.-6. Lebenswoche (Hand zum Mund, Umwelt), U4 3.-4. Lebensmonat (Kopf, Lächeln, Rassel, Schwimmen), U5 5.-7. Lebensmonat (Rollen, Greifen, Zahnen), U6 10.-12. Lebensmonat (Sitzen, Krabbeln, PinzettengriW, Lallen), U7 und U7a 21.-24. Lebensmonat (Treppe, Ziehen, Essen, Turm, Namen), U8 43.-48 Lebensmonat (1 Bein, Schlaf, Selbstständig, Spiel), U9 U10 U11 60.-64. Lebensmonat (Verhalten, Rollen, Trocken, Sprache), J1 J2 13.-14. Lebensjahr (Pubertät, psychosozial) Weitere Vorsorge Kinder: U7a 34.-36. LM, U10 7-8 Jahre, U 11 9-10 Jahre, J1 12-14 Jahre, J2 16-17 Jahre Für Einschulung relevant: U8 und U9 Kinderkrankheiten (welche Bakteriell?), Inkubationszeit und Infektiosität als Begri\ Kinderkrankheiten: Dreitagefieber, Keuchhusten, Kinderlähmung, Masern, Mumps, Ringelröteln, Röteln, Scharlach (bakteriell), Windpocken Außerdem: Grippaler Infekt, Magen-Darm. Bronchitis, Angina tonsillaris, Neurodermitis, Heuschnupfen, Adipositas Inkubationszeit: Zeit von der Ansteckung bis zum Beginn einer Erkrankung Infektiösistät: Relatives Maß für die Fähigkeit eines krankheitserregenden Mikroorganismus, bei einem anfälligen Wirt eine Infektion hervorzurufen. Impfen als Primärprävention, Grundprinzip aktiv und passiv/ Bevölkerungsschutz, Grundimmunisierung (STIKO Empfehlung) Grundimmunisierung im Kindesalter, Ziel: Infektionskrankheiten vorbeugen Aktiv: ImpfstoW ist ein abgeschwächter/ abgetöteter Erreger oder Toxin, Führt zu körpereigenen spezifischen Antikörper Produktion Passiv: Impfserum enthält bereits spezifische Antikörper 4 Kinderschutz Kinderrechte, Bundeskinderschutzgesetz, BGB und SGB VIII Kinderrechte: Gleichheit, Gesundheit, Bildung, Elterliche Fürsorge, Privatsphäre und persönliche Ehre, Meinungsäußerung, Information und Gehör, Schutz im Krieg und auf der Flucht, Schutz vor Ausbeutung und Gewalt, Spiel, Freizeit und Ruhe, Betreuung bei Behinderung Rechtliche Rahmenbedingungen Kinderschutz: Menschenrechte-Kinderrechte, Grundgesetz und BGB, Bundes Kinderschutzgesetz, SGB XIII mit seinen Reformen Bundeskinderschutzgesetzt: Artikelgesetz u.a. SGB VIII à Jugendamt Steuerungsfunktion auch für Kooperation in den Netzwerken, aktiver Kinderschutz durch Prävention und Intervention, Psychosoziale Aspekte in Familien erkennen, Institutionen (z.B. Schule, Behindertenhilfe, Schwangerenberatungsstellen, Pflegekinderstellen, Gesundheitsämter, Frauenhäuser, Jobcenter, Sozialamt) à Frühe Hilfen, Interinstitutionelle Zusammenarbeit im Kinderschutz, Einzelfallbezogene Zusammenarbeit, Wahrnehmung des Schutzauftrags, Thematisieren sexuellen Kindesmissbrauchs, Qualitätsentwicklung und Statistik, Stärkung der Kinderrechte, Kontinuitätssicherung bei Zuständigkeitswechsel Reform des SGB VIII: Kinder- und Jugendhilfe Stärkungsgesetz KJSG à besserer Kinder- und Jugendschutz, Stärkung von Kindern und Jugendlichen, die in Pflegefamilien oder in Einrichtungen der Erziehungshilfe aufwachsen, Hilfen aus einer Hand für Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderungen (Inklusion), Mehr Prävention vor Ort (z.B. Erziehungsberatungsstelle, Patenschaften), Mehr Beteiligung von jungen Menschen, Eltern und Familien (Partizipation) Aufgaben der Jugendhilfe: Abklärung gewichtiger Anhaltspunkte für Kindeswohlgefährdung, Endscheidung ob akute Gefährdung und Inobhutnahme oder drohende Gefährdung und Installation von Hilfen; Kindeswohlgefährdung (u.a. §1666 Abs. 1 BGB): Gefährdende Lebensumstände, welche zu einer gravierenden Schädigung des Kindes führen werden, Gefährdung einen oder mehrere gesundheits- und entwicklungsgefährdende Aspekte à Vernachlässigung (Unterlassungen), Kindesmisshandlung, sexuelle Gewalt Aufgabe der Jugendhilfe: Gefahreneinschätzung nach §8a Absatz 1 SGB VIII wenn: gewichtige Anhaltspunkte für die Gefährdung des Wohl eines Kindes oder Jugendlichen bekannt werden, es sich daraufhin einen unmittelbaren Eindruck (z.B. Hausbesuch) von dem/der Minderjährigen, der persönlichen Umgebung und der Einstellung der Eltern ein Bild verschaWt wurde, die Einschätzung des Gefährdungsrisikos im Zusammenwirken mehrerer Fachkräfte erfolgt ist und darüber entschieden wurde, ob und ggf. welche Hilfs- oder Interventionsmaßnahmen einzuleiten sind Handlungsoptionen und deren Dringlichkeit: -Keine Gefährdung und kein Hilfebedarf -Keine Gefährdung, aber Hilfebedarf à Auf freiwillige Hilfe hinwirken, ggf. in Zusammenarbeit mit dem JA -Gefährdung mit dringendem Hilfebedarf à In Zusammenarbeit mit dem JA auf Hilfe hinwirken -Akute Gefährdung mit unmittelbarem Schutzbedarf à Schutz des Kindes: Meldung an das JA à Ggf. stationäre Aufnahme bzw. Einweisung in die Klinik Vernachlässigung (zwei Formen): aktiv und Unterlassung, direkte Schädigung oder auch potenzieller Schädigung wichtig festzustellen Aktive Vernachlässigung: Wissentliche Handlungsverweigerung Passive Vernachlässigung: Mangel an Einsicht oder Handlungsmöglichkeiten, Nichtwissen Unterlassene Fürsorge à Physische Vernachlässigung, Ernährung, Hygiene, Obdach, Kleidung, Emotionale Vernachlässigung, Medizinische Vernachlässigung, Erzieherische Vernachlässigung Unterlassene Beaufsichtigung à Unzureichende Beaufsichtigung, Aussetzung einer gewalttätigen Umgebung Misshandlung und Schütteltrauma Unter Kindesmisshandlung werden einzelne oder mehrere Handlungen oder Unterlassungen durch Eltern oder andere Bezugspersonen verstanden, die zu einer psychischen oder physischen Schädigung des Kindes führen, das Potential einer Schädigung besitzen oder die Androhung einer Schädigung enthalten Körperliche Misshandlung: intentionale, nicht zufällige Anwendung physischer Gewalt von Bezugspersonen auf Kinder oder Jugendliche, die in physischen Verletzungen mündet oder das Potential für eine derartige Verletzung besitzt Schütteltrauma (Shaken Baby Syndrom): Baby wird aus Verzweiflung/ Überforderung/ Wut heraus geschüttelt, was zu schweren Hirn- und Schädelverletzungen führen kann die in einer Behinderung oder sogar dem Tod enden können Sexuelle Gewalt (zentrale Aspekte: z.B. Spurensicherung Sperma für max. 72 h)) Sexueller Kindesmissbrauch/ Sexuelle Gewalt (T74.2 ICD-10) umfasst jeden versuchten oder vollendeten sexuellen Akt und Kontakt von Bezugspersonen an Kindern oder Jugendlichen, aber auch sexuelle Handlungen, die ohne direkten körperlichen Kontakt stattfinden (z.B. Exhibitionismus, Missbrauchsabbildungen), nach §176 StGB strafbar à Anzeige = OWizialdelikt Es existiert kein spezifisches „sexuelles Missbrauchssyndrom“ à wichtig: Verdachtsmomente objektiv dokumentieren (direkte Rede, freie Rede, keine Rückfragen), innerhalb 48-72h ärztliche/ gynäkologische Untersuchung (Infektionspräventiv, forensisch) Wahrscheinlichkeit sexueller Gewalterfahrung: wahrscheinlich (klare, beständige, schlüssige und detaillierte Beschreibung einer sexuellen Belästigung durch das Kind; frische Befunde; sexuell übertragbare Erkrankung), bewiesen (Spermien auf dem kindlichen Körper; penetrierende Verletzungen; durch Dritte glaubhaft bezeugte Episode sexueller Belästigung eines Kindes oder Vorliegen von Missbrauchsabbildungen; Schwangerschaftstest positiv) Einschätzungen des Schweregrades bei sexuellem ÜbergriW je nach Altersunterschied Oper-Täter, je näher Verwandt, je länger Zustand der Misshandlung und Geheimhaltung andauert, je mehr Gewalt angedroht und/ oder angewandt Ziele im Kinderschutz: keine weitere Gefährdung, Wissen zum Opferschutz/Sicherheit auch von Geschwistern, Wissen zur Täterarbeit bei spezifischen Beratungsstellen, Überlegungen zur Strafanzeige, Probleme in der Familie z.B. als Disharmonie erkennen und Unterstützung zur Veränderung anbieten; Ziele: Volle und alleinige Verantwortung der Täter, Veränderung dysfunktionale Familienbeziehungen, Schutz vor weiteren ÜbergriWen, Beenden von: Loyalitätsmissbrauch und Instrumentalisierung kindlicher Schuldgefühle, bearbeiten von übermäßiger Anpassung/ Aggression/ Dissozialität, soziale Integration, „Prävention“ psychischer Folgekrankheiten Hilfsangebote, Krisendienste und Vernetzung, KOKI, Iso Fachkraft, Rechtsmedizin Ärzte, Sozialarbeiter, Polizei, Psychologen, Gericht, Schule, Kinderarzt, Kinderschutzhotline Rechtmedizin der LMU München, KJND, ASD, KOKI (Koordinierte Kinderschutzstelle), Gesundheitsamt, Mail/ digitale Dienste zum Thema, Infoportale für Eltern zentrale Aspekte des §8a SGB VIII Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung Orientierung (Erörterung der Anhaltspunkte mit Beteiligten) und auf Inanspruchnahme von Hilfen hinwirken, Beratung (zur Einschätzung der Kindeswohlgefährdung) durch Fachkraft im eigenen Versorgungsbereich à Anhaltspunkt objektivieren, Prognose erstellen, Einschätzung sicher vermitteln, Befugnis (Mitteilung an das Jugendamt) 5 Klassifikation ICF (Diagnose/funktionelle Störung, Aktivität/ Verlust; Partizipation/Teilhabe vor allem auch sozial; Kontexte (Individuum und Umwelt/ Barrieren) ICF-Klassifikation definiert Komponenten von Gesundheit und ist wie ICD ein Teil der WHO-Familie der Internationalen Klassifikationen. ICF klassifiziert die Folgen von Krankheiten in Bezug auf Körperunktionen, Aktivitäten und Teilhabe. ICF und ICD ergänzen sich und liefern so ein umfassendes Bild von der Gesundheit des Menschen oder einer Population. Gesundheitssystem föderal, ÖGD; Angebote des GA Nürnberg/Fürth Ö\entlicher Gesundheitsdienst: Nimmt öWentliche rechtliche Aufgaben im Bereich des Gesundheitswesens auf Landes- und Kommunalebene wahr (Krankenhäuser, Sozialversicherungsträger, Sanitätsdienst der Bundeswehr, dient der Aufrechterhaltung und der Förderung der Gesundheit der Gemeinschaft und des Einzelnen. Außerdem: Aufsicht über die Heilberufe, Rechte und Pflichten der Ärztekammern sowie Einrichtungen der stationären Krankenversorgung und medizinischen Nothilfe, über 400 Gesundheitsämter mit landesspezifischen Aufgaben (hygienische Überwachung von Wald, Boden und Luft, Aufsicht Gesundheits-, Pflege- und Gemeinschaftseinrichtungen, Überwachung Gesundheitspersonal, Gutachterliche Aufgaben, Lebensmittelüberwachung, Schulgesundheits- Jugendzahnpflege, gesundheitliche Aufklärung, Mütterberatung, sozialpsychiatrische Aufgaben, Behindertenberatung,… Angebote des Gesundheitsamts Nürnberg und Fürth: Gesundheitspolitische Veranstaltungen, Schulungen, Erste-Hilfe-Kurse, Beratung über Zahnhygiene, geschlechtsspezifische Gesundheitsberatung Definition chronisch krank und Behinderung im SGB Definition chronisch krank: Krankheit entwickelt sich langsam und dauert länger als 6 Monate an und sind dauerhaft behandlungsbedürftig à Langzeitpatienten, Multimorbide, Verlust von Körperteilen- oder Funktionen Definition Behinderung: „Menschen, die körperliche, seelische, geistige oder Sinnesbeeinträchtigungen haben, die sie in Wechselwirkung mit einstellungs- und umweltbedingten Barrieren an der gleichberechtigten Teilhabe der Gesellschaft mit hoher Wahrscheinlichkeit länger als sechs Monate hindern können.“ Folgen einer Behinderung und Themen der SA: Teilhabeansprüche klären, Ö\entlichkeitsarbeit, Angehörigenberatung und -unterstützung, Selbsthilfe kennen und vermitteln, Patientenverbände kennen, Beratung z.B. barrierearme/freies Wohnen Folgen: Individuum à Persönliche Unabhängigkeit, Beweglichkeit, Freizeit, soziale Integration, wirtschaftlich, beruflich; Umfeld à Pflegebedarf, gestörte soziale Beziehungen, wirtschaftliche Belastung; Gesellschaftlich à Fürsorgeanspruch, Produktivitätsverlust, gestörte soziale Eingliederung Themen in der SA: Bedürfnisse, Nöte und Schwierigkeiten (Einschränkung/ Verlust der Autonomie und Selbstkontrolle; jahrelange/ meist lebenslange soziale Abhängigkeit; Gefahr des Herausfallens aus sozialem Netz; drohender Arbeitsplatzverlust/ Langzeitarbeitsunfähigkeit; Finanzielle Einschränkungen; Auswirkungen auf das Familiensystem; Auswirkungen auf die Wohnsituation; Ängste in Bezug auf Fortschreitende Erkrankung/ Bedrohung von Leben und Tod; Verletzungen/ Amputationen/ Schmerzen; Krisen und Verunsicherungen; Eingeschränkte Teilhabe am öWentlichen Leben Ziele: das Leben erleichtern; Zugang zu Ressourcen verschaWen; Hilfe bei der Durchsetzung ihrer Leistungsansprüche Methoden: emotionale Begleitung; Interessenvertretung; Beratung; Information; Vermittlung; Koordination und Betreuung; umfassende Betrachtung der Lebensführung, der psychosozialen Bewältigungsstrategien und Unterstützungsmöglichkeiten im persönlichen Umfeld SA mit chronisch Kranken und körperlich behinderten Menschen: Wo?: Gemeinwesen, Behörde, Betrieb, Krankenhaussozialdienst, Parteien, Wohlfahrtsverbände, Vereine (politische Arbeit) Wie?: Vorträge, Beratungen, Informationsschriften, Medien… Was?: Information über gesunde Lebensweise, Risikofaktoren, Vorsorgeuntersuchungen, Therapie- und rehabilitationsmöglichkeiten Übergewicht und Adipositas, (Kriterien, Empfehlung und Risiken) Kriterien: BMI 35,0-39,9 aufwärts Risiken: Koxarthrose und Rückenbeschwerden, Infertilität, Polyzystisches Ovar- Syndrom, Urolithiasis, Harnwegsinfekte, Krebserkrankungen, Hypertonie, Dyslipodämie, Koronare Herzkrankheit, Schlaganfall, Gicht, etc…. Empfehlungen: Veränderung der Ernährung, Steigerung des Bewegungs- und Freizeitverhaltens, positives Körperbild, professionelle Hilfe metabolisches Syndrom: Übergewicht, Bluthochdruck, Fettsto\wechselstörung, Diabetes mellitus Diabetes Mellitus: Unterscheidung in Typ 1 und 2, teilweise genetisch bedingt, teilweise erworben, nicht heilbar, Insulin: fördert Glucoseaufnahme in die Zelle und senkt den Blutzucker, Diabetes mellitus Typ 1 (absoluter Insulinmangel) und 2 (relativer Insulinmangel): Ursachen, Prävention, Komplikationen, Unterstützung und Folgen, Ernährungsempfehlung kohlenhydratarm und proteinreich, BallaststoWe und v.a. pflanzlich basiert Metabolisches Syndrom: Bauchbetontes Übergewicht, veränderte Blutfettwerte, Erhöhter Blutdruck, Erhöhter Nüchternblutzucker, Hauptursache für Morbidität und Mortalität in Deutschland v.a. durch Herz-Kreislauferkrankungen durch Arteriosklerose Welche Aufgaben übernehmen Sozialpädagogen in der Gesundheitsförderung/Prävention bezüglich Diabetes (Rauchverbot, Alkoholkonsum sehr kontrolliert, nicht zwingend Zuckerzusatzsto\e einnehmen und regelmäßiger Sport/Bewegung; welche Fragen können in der Beratung von Betro\enen und Angehörigen auftauchen? Diabetes Empfehlungen: Ernährung, Bewegung, Medikamente, Prophylaxe Konsequenzen für die SA: Aufklärung, Beratung, Diabetikerschulung, finanzielle/ berufliche Beratung, Selbsthilfegruppen, Eigenverantwortung unterstützen Essstörungen und Warnsignale: Fasten, Diäten, verändertes Präferenz in der Ernährung, verstecken/Horten von Nahrung; (Körper, Psyche, Verhalten) Warnsignale: Fasten, Diäten, vermeiden von bestimmten Lebensmitteln oder Lebensmittelgruppen, Hinweise auf Ess-Attacken wie das Verstecken von Essen, exzessives Sportverhalten, veränderte Präferenzen der Ernährung, Entwicklung starrer Regeln in Bezug auf Auswahl/ Zubereitung/ Essen von Lebensmitteln, Vermeiden von Mahlzeiten, Lügen über die gegessene Menge, Beschäftigung mit Essen, Kontrollieren des Körpers/ ständiges Wiegen/ Messen, sozialer Rückzug und Verzicht auf Hobbies/ Tätigkeiten Körperliche Warnsignale: Gewichtsverlust oder Schwankungen, Kälteempfindlichkeit und häufiges Frieren, Veränderte oder ausbleibende Menstruation, Speicheldrüsenschwellungen, Ohnmachtszustände Psychische Warnsignale: Beschäftigung mit Ernährung, Figur und Gewicht, Extreme Unzufriedenheit mit dem Körper, Verzerrte Körperwahrnehmung, Verstärkte Ängste zu Essenszeiten, Depression, Angst, Reizbarkeit, geringes Selbstwertgefühl, Starres Schwarz-Weiß-Denken Essstörungen: Bullimia nervosa, Anorexia nervosa, Binge Eating 6 Drei Beispiele für meldepflichtige Erkrankungen: Enteritis, Tuberkulose, Meningitis, Syphilis, Hepatitis Hepatitis: Ansteckungsmöglichkeiten, Gefahren und Prävention Hepatitis A: Übertragung oral, Inkubation 2-6 W, erhöhte Leberwerte und AK, Fieber und Übelkeit, keine Behandlung, vorbeugen durch Impfung Hepatitis B: Übertragung sexuell/ parental/ durch Körperflüssigkeiten, Inkubationszeit 6W-6M, Entzündung der Leber/ im schlimmsten Fall Leberzirrhose, vorbeugen durch Impfen Hepatitis C: Übertragung durch Blut und Blutprodukte (z.B. bei Drogenkonsum), Inkubation 15 Tage bis 6 M, Leberzirrhose- oder Versagen möglich, keine Impfung möglich Tuberkulose und Infektionsschutz, Gefahr der Reaktivierung Verdacht oder Befund auf Tuberkulose meldepflichtig, Übertragung durch Tröpfcheninfektion, Symptome meist asymptomatisch/ evtl. grippal, Postprimär: Reaktivierung alter Herde durch Schwächung der Immunabwehr (hohes Alter, Alkoholismus, AIDS, Mangelernährung, Diabetes), Prävention: Behandlung der Erkrankten, Screening von Kontaktpersonen, Evtl.. Impfung Sars CoV 2 und Folgen: Post (4 Wochen) und Long (12 Wochen)COVID Symptome: Fatigue, Atemnot, kognitive Einschränkung; Symptomatik: Akut (bis zu 4 Wochen), fortwährende Symptomatik (4-12 Wochen), Post- COVID-19-Syndrom (länger als 12 Wochen), LONG-COVID (Neue Symptome kommen hinzu oder bestehen länger als 4 Wochen) Post-COVID-19-Syndrom: Symptome sind à Fatigue, Luftnot, kognitive Einschränkungen, wechselnde körperliche Beschwerden und psychische Symptome Wissenschaftlich fundierte Quellen/Webseiten zum Infektionsschutz und Bezüge zur Sozialen Arbeit (vgl. ÖGD Aufgaben zum Infektionsschutz) Wissenschaftlich fundierte Quellen und Informationen zum Infektionsschutz: RKI Infektionsschutz in der SA: Gesundheitsaufklärung und Beratung für spezifische Zielgruppen (Kindertagesstätte, Schule, Betriebe, Migration und Gesundheit, Schwangerschaft und Sexualität , Suchthilfe, Aidshilfe) 7 Zusammenhang von Stress und Gesundheit, Bedeutung subjektiver Bewertung und Bewältigung Stress muss subjektiv bewertet und bewältigt werden Psychosoziale Faktoren bedingen körperliche Veränderungen à Viele Störungen entstehen durch Kombinationen von Dauerstress, individueller Vulnerabilität und auslösenden Faktoren/ Belastungen (passiver Stress löst mehr Cortisol Ausschüttung aus und das Immunsystem wird geschwächt; aktiver Stress löst erhöhten Ausstoß an Adrenalin aus wirkt sich auf das Herz-Kreislauf-System aus à Stressachsen) Was sind Phänomene einer Stressreaktion (muskulär, vegetativ hormonell, kognitiv), Was sind Folgen von Dauerstress (Herz-Kreislaufkrankheiten, Infektionen, Depressionen)? Stressreaktionen zeigen sich kognitiv (eingeengte Wahrnehmung, gedankliche Bewertung, Konzentrationsmangel), emotional (Angst, Panik, Verunsicherung, Ärger/ Wut, Gereiztheit), vegetativ-hormonell (Trockener Mund, Schwitzen, Herzklopfen, Brustenge, flaues Magengefühl) und muskulär (Starre Mimik, Zittern, Zucken, Kopf und Rücken) Folgen von Dauerstress: Anpassung des Organismus gegenüber psychischen und physischen Belastungen à führt zu: Erschöpfung, Gereiztheit und Depressionen (Gehirn), gedrosselte Blutversorgung und Anfälligkeit für Geschwüre (Darm), Schwächung des Immunsystems, Verlust der Elastizität der Blutgefäße Was versteht man unter großem (rechter Vorhof und Kammer, Lung, linker Vorhof und Kammer, Aorta, Herzkranzgefäße und Gehirn, Extremitäten) und kleinem Blutkreislauf (rechtes Herz-Lungenarterien, Lunge, Lungenvenen und linker Vorhof) Großer Blutkreislauf: verbrauchtes, sauerstoWarmes Blut (venös) fließt aus den Organen zum rechten Herz (niedriger Druck) und wird dann über die Lungenarterie zur Lunge transportiert, in der Lunge mit SauerstoW versorgt und fließt dann in das linke Herz. Von dort aus wird es über die Aorta (hoher Druck), als erstes in die Herzkranzgefäße, als sauerstoWreiches Blut dem gesamten Organismus zur Verfügung gestellt. Kleiner Blutkreislauf: Rechtes Herz über die Lungenarterie zu den Lungen und über die Lungenvenen wieder zurück zum linken Vorhof und die linke Herzkammer. Was gehört zu den Herz-Kreislaufkrankheiten (KHK, Herzschwäche, Bluthochdruck und Arterienverkalkung, Infarkt z.B. Herz und Gehirn, Thrombose und Embolie; was sind hierfür bekannte Risikofaktoren? Herz-Kreislauf-Erkrankungen: HerzinsuWizienz (verminderte Pumpleistung), KHK (gestörte Durchblutung der Herzkranzgefäße), Angina pectoris (rückbildungsfähige Mangeldurchblutung des Herzens), Myokarditis (Verschluss eines Herzkranzgefäßes), Arteriosklerose (harte, unelastische Gefäße), Apoplex/ Schlaganfall, Thrombose und Embolie Risikofaktoren: Rauchen, Bluthochdruck, FettstoWwechselstörung, Übergewicht, Bewegungsmangel, psychosozialer Stress, Alkoholkonsum Herzinfarkt (Symptome: Zellen sterben nach 5 Minuten ab, höchste Mortalität in Deutschland v.a. Frauen; hohe Prävalenz mehr Männer) Ursache: Herzversorgende Coronararterien verschlossen, SauerstoWminderversorgung des Muskelgewebes, Absterben der Herzmuskelzellen Symptome: stärkste Schmerzen, Todesangst, Übelkeit/ Erbrechen, Unruhe, Atemnot, flache Atmung, kalter Schweiß, Blässe Maßnahmen: Notruf, Beruhigung, Flachlagerung (Oberkörper leicht hoch), Vitalzeichen kontrollieren Aufgaben der SA in Rehabilitation und Prävention: Risikofaktor 1. Ordnung (Nikotin, Bluthochdruck, Diabetes, Hypercholesterinämie) 2. Ordnung (Übergewicht, Bewegungsmangel, psychosozialer Stress) Aufgaben der SA: Prävention (gesunde Lebensweise ohne Risikofaktoren, Früherkennung/ Behandlung, Selbsthilfegruppen, Gesprächskreise, Training zur Verhaltens- und Einstellungsänderung), Klienten Kontakt, Klinischer Sozialdienst, Betreuung Welches Verhältnis hat bei der 1 Helfer Methode Herz Druck Massage (100 /Min. komprimieren), Vitalzeichenkontrolle (Atmung, Puls, Bewusstsein)? Erste Hilfe: 1. Prüfen (Reaktion vorhanden? Atmung normal/ vorhanden?), 2. Rufen (112), 3. Drücken (Herzdruckmassage: fest in der Mitte des Brustkorbs, mind. 100 x pro Minute, nicht aufhören bis Hilfe eintriWt) 8 Sie kennen mindestens eine kurzfristige und eine langfristige Stressmanagementmaßnahme Stressmanagement kurzfristig: Spontane Entspannung, Wahrnehmungslenkung, Positive Selbstgespräche, Abreaktion Stressmanagement langfristig: Zeitmanagement, Kontakte, Problemlösung, Einstellungsänderung, Zufriedenheitserlebnisse, Fertigkeiten Auswahl praktischer Maßnahmen: Gute Balance zwischen Berufs- und Privatleben, gute soziale Beziehungen, genügend Schlaf, freundlicher und wertschätzender Umgang mit sich selbst, Sinnhaftigkeit erleben, aktive selbstverantwortliche Lebenshaltung, Fehltoleranz, körperbezogene Entspannungs- und Aktivierungsmethoden (autogenes Training, funktionelle Entspannung, Thai Chi), Weiterbildung imaginativer und körperbezogener Hilfsstrategien Welche Symptome treten bei Burn-out auf und wie wird das Phänomen aktuell klassifiziert: Chronische Erschöpfung durch Dauerstress, keine eigene ICD- Klassifikation aktuell Burnout ist keine Krankheit im engeren Sinne; Klassifikation Z 73: Probleme und Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung; Erschöpfungssyndrom ICD 10, im ICD 11 QD8 – „Probleme in Verbindung mit Arbeit oder Arbeitslosigkeit“. Auslöser sind Stress und Mobbing am Arbeitsplatz Symptome: Körperliche, emotionale und geistige Erschöpfung, wechselhafte Gefühle der Erschöpfung und Anspannung, Empfinden von „aussichtsloser Lage“ Wichtigsten 3 psychischen Störungen Angst, Sucht, Depression Symptome einer Schizophrenie und mögliche Ursachen dieser Krankheit Symptome: verändertes Denken, Wille, Verhalten, Ich-Erleben, Fühlen, Wahrnehmen, Gedanken werden laut, Patient glaubt beeinflusst/ verfolgt/ kontrolliert zu werden, dialogische/ kommentierende Stimmen im Kopf, Halluzination, Erregung/ Erstarrung Ursachen: Bis heute unbekannt, biologische und soziale Faktoren à Dysbalance von Risiko- und Schutzfaktoren (z.B. familiäre Vulnerabilität), Drogenkonsum Bedeutung des Phänomen Stimmen hören Bedrohlich, schambehaftet, evtl. sehr lange anhaltend-möglich damit befriedigend zu leben, wenn das Phänomen eingeordnet werden kann und teilweise kontrolliert werden kann Zentrale Behandlungsbausteine bei einer schizophrenen Störung Behandlung: Medikamentös (Psychopharmaka: Neuroleptika), Aufklärung, Psychoedukation, Frühwarnsymptome und Krisenplan, Soziotherapie und Soziale Arbeit (arbeiten an Störung im zwischenmenschlichen Bereich), Angehörigenarbeit, Psychotherapie zur Bearbeitung aktueller Probleme und Konflikte, Alltagsbewältigung und Teilhabe ermöglichen Zentrale Notfallinstitutionen für Menschen in psychischen Krisen (v.a. in Nürnberg): Krisendienst Mittelfranken, Sozialpsychiatrischer Dienst, Hausärzte, Klinikum Psychiatrie/Institutsambulanz), Polizei, Notfalltelefon Suizid Deutschland, Notfallambulanz, Kinder- und Jugendnotdienst Bestandteile des BELLA Konzeptes: Beziehung (einladenden Anfang schaWen, aufmerksam und einfühlsam zuhören und den Klienten ernst nehmen), Erfassen von Symptomen (Gründe des Kommens/ Krisenanlass erfassen), Linderung der Symptome (Auf emotionale Situation eingehen und den Klienten entlasten), Leute einbeziehen (Hilfesystem einsetzen lassen und andere Hilfesysteme einschalten), Ansatz zur Problembewältigung (das eigentliche Problem definieren, Widersprüche erkennen, Bedeutung des Problems erfassen und Entscheidung für eine Veränderung) Mentale Gesundheit: Lebenszufriedenheit und Wohlbefinden, Emotionen und Glück erleben, sinnvolle Beschäftigung nachgehen Sie kennen mindestens 3 zentrale Fragen/Interventionen im Umgang mit Klienten, die suizidal sind Überleben sichern/ geschlossene Unterbringung Bezugspersonen erfragen/einbinden und begleiten lassen Engmaschige Termine und evtl. Anti-Suizidvereinbarung treWen Immer direkt nach einem Suizidwunsch fragen und auch nach einem Plan/ Suizidwunsch- oder Plan vorhanden? Immer ernst nehmen, evtl. Fragen, was sich verändern muss, damit die Situation erträglicher wird/ Was muss sich ändern, damit die Situation erträglicher wird? Halten Sie Ihre Situation für Aussichtslos? Auf keinen Fall Ratschläge oder Schuldgefühle erzeugen! Worum handelt es sich bei der U25? Portal von der Caritas zur Begleitung von Suizidgedanken und in Krisen: Anmelden mit Nickname und erste Nachricht schreiben, Antwort durch HA innerhalb von 2 Werktagen und Zuteilung durch HA zu Peerberater/in, Peerberater/in erfasst einen Entwurf und stellt ihn in den Feedbackbereich, Gegenlesen durch HA, Peerberater/in und Ratsuchende/r schreiben sich 9 Gründe für das Ansteigen der Krebsinzidenz Alter, Chronische Krankheiten und Umweltexposition Welche Krebsarten haben die höchste Inzidenz Brust, Lunge, Prostata und Darm (sehr unterschiedliche Überlebensraten) à kurative Behandlung: nach der Behandlung sind keine Krebszellen mit üblichen Methoden nachweisbar; à palliative Behandlung: Krebskrankheit schreitet trotz Behandlung voran, Schmerzlinderung und möglichst langer Erhalt der Lebensqualität und Selbstbestimmung der Menschen Allgemeinen Risikofaktoren für eine Krebserkrankung Nikotin, Alkohol, Infektionen, Alter, UV-Strahlen, Fehlernährung Onkologische Sekundärprävention = Früherkennungsuntersuchungen Krebsbehandlung individuell und nach der TNM-Klassifikation Sie können mit eigenen Worten erklären, was Palliativmedizin in der Onkologie bedeutet Schmerzlinderung, Patientenwille im Fokus, Lebensqualität endscheidend Themen der Geriatrie Autonomie, Armut, Einsamkeit, Bildung/lebenslanges Lernen, Lebenszufriedenheit, gute gesundheitliche Versorgung, Bewegung, Sturzprophylaxe Der Begri\ Multimorbidität kann mit eigenen Worten erklärt werden Multimorbidität: gleichzeitiges Vorliegen von mindestens drei chronischen Erkrankungen Komorbidität: Begleiterkrankung Kriterien einer Demenz allgemein und drei Frühsymptome Frühsymptome: Sehr verkürzte Konzentration, vergessen von Wichtigem und Neuem, Planung von Handlungen schwierig, Verlegen von Bedeutsamen an ungewöhnlichen Plätzen, Wortfindungsstörungen, Verwirrtheit in der Fremde, Verlangsamung, Verschlechterung von Planen, Urteilen und Bewältigen anspruchsvoller Aufgaben Kriterien: Störung des Gedächtnisses, Störung mindestens eines weiteren neurologischen Teilbereichs (z.B. desorientiert, gestörte Urteilsfähigkeit), deutlich eingeschränkte Lebensführung, Symptomatik besteht länger als 6 Monate Was wird unter ATL verstanden? ATL: Aktivitäten des täglichen Lebens, selbstständig oder unselbstständig? à Vitale Funktionen aufrechterhalten, sich situativ anpassen, sich bewegen, sich sauber halten und kleiden können, essen, trinken und ausscheiden können, sich beschäftigen und kommunizieren, ruhen und schlafen, soziale Bereiche des Lebens sichern können Aufgaben der SA mit Angehörigen von Demenz erkrankten Personen Erkrankte Person: Orientierung bieten (frühere Gewohnheiten pflegen, klar strukturierter Tagesablauf), den BetroWenen und Persönlichkeit der BetroWenen achten, Sinneserfahrungen anbieten (Fotos/ Lieder z.B.), geduldig sein Angehörige: Netzwerke für Pflege, medizinische Versorgung und Hilfe anbieten, psychische Entlastung der Angehörigen (z.B. durch Tagespflege, Sozialassistenten), rechtliche Betreuung und finanzielle Lage und Unterstützung abklären Todesbescheinigung Muss bei jedem Tod ausgefüllt werden (Identität, Todesursache, Todesart und Todeszeitpunkt) Sterbephasen und deren Bedeutung für die SA Verleugnung (nicht Wahrhaben wollen), Wut (aufbrechende Emotion), Verhandeln (Suchen und sich trennen), Depression, Akzeptanz (neuer Selbst- und Weltbezug) Sterbehilfe Ermöglichung eines selbstbestimmten, erleichterten und schmerzgelinderten Tod eines unheilbar schwerkranken Menschen zu ermöglichen Aktive Sterbehilfe: nicht erlaubt in Deutschland Passive Sterbehilfe: Verzicht auf lebensverlängernde Maßnahmen Weitere Begri\e Patientenverfügung (an den Arzt/Behandler gerichtet) Vorsorgevollmacht (bei Krankheit, Unfall, Verminderung geistiger Kräfte soll jemand im Sinne des BetroWenen endscheiden, Eltern nur für Kinder bis 18 Jahre) Betreuungsverfügung (für alle Lebensbereiche oder Teile) kann mit eigenen Worten erklärt werden und wozu diese jeweils verfasst werden sollten 10 Sucht Kriterien einer Abhängigkeits-Diagnose nach ICD-10 und ICD-11: Abhängigkeitssyndrom nach ICD-10: (Es müssen mindestens 3 von 6 Kriterien in den vergangenen 6 Monaten zutreWen) Starker Wunsch/ Zwang danach psychotrope Substanzen zu konsumieren; Verminderte Kontrollfähigkeit in Bezug auf den Beginn, die Beendigung oder die Menge des Konsums; Körperliches Entzugssyndrom bei Beendigung oder Reduktion des Konsums; Toleranz gegenüber der Substanz; Fortschreitende Vernachlässigung anderer Vergnügen oder Interessen; Anhaltender Substanzkonsum trotz Nachweis eindeutig schädlicher Folgen Abhängigkeit nach ICD-11: (Merkmale zeigen sich in einem Zeitraum von mindestens 12 Monaten oder wenn der Substanzkonsum kontinuierlich (täglich/ fast täglich) über mindestens einen Monat erfolgt. Es müssen mindestens 2 von 3 Kriterien vorliegen) Beeinträchtigung der Kontrolle über den Substanzkonsum (Beginn, Menge, Umstände, Ende) begleitet von Drang/ Verlangen die Substanz zu konsumieren; Physiologische Merkmale manifestieren sich als (1) Toleranz, (2) Entzugserscheinungen oder (3) wiederholtem Konsum der Substanz um Entzugserscheinungen zu mindern; Substanzkonsum wird fortschreitend zur Priorität im Leben und hat Vorrang gegenüber anderen Interessen/ Vergnügungen/ alltäglichen Aktivitäten/ Verpflichtungen/ Gesundheitspflege/ persönliche Pflege. Welche Motivationalen Aspekte spielen bei der Entstehung einer Suchtstörung eine Rolle? Genetische Disposition, Schwache Impulskontrolle, Psychische Probleme, Familiäre Probleme, Deviante Peer Groups, Verfügbarkeit, Vorbilder, Elterlicher Substanzkonsum, Positive Darstellung in Filmen und Werbung Wie kann die Entstehung eine Suchterkrankung durch die Lerntheorien erklärt werden? z.B. Klassische Konditionierung, operante Konditionierung, Modellernen, kognitive Theorien, erlernte Hilflosigkeit 11 Verhaltenssucht: Pathologisches Glücksspiel Diagnostik: ICD-10 Pathologisches Spielen (F63.0): „Die Störung besteht in häufigem und wiederholtem episodenhaftem Glücksspiel, das die Lebensführung des betroWenen Patienten beherrscht und zum Verfall der sozialen, beruflichen, materiellen und familiären Werte und Verpflichtungen führt“ Kriterien: Zwei oder mehr Episoden von Glücksspiel über einen Zeitraum von mindestens einem Jahr; Episoden sind nicht gewinnbringend und werden trotz subjektiven Leidendrucks und Störung der Funktionsfähigkeit im täglichen Leben weiter fortgesetzt; Intensiver Drang zu Spielen der nur schwer zu kontrollieren ist; Ständige Gedanken oder Vorstellungen vom Glücksspiel Formen des Glücksspiels: Lotto; Geldspielautomaten in Spielhallen, Casinospiele, Online-Glücksspiel, Sportwetten Personale Risikofaktoren: Jüngeres Lebensalter; männliches Geschlecht; niedriger sozioökonomischer Status; Migrationsbiographie; erhöhte Impulsivität; Defizite in der Emotionsregulationskompetenz Glücksspielbezogene Risikofaktoren: Kürze der Ereignisfrequenz von Gewinn und Verlust; Involvierung der spielenden Person durch direkte und persönliche Ansprache und vermeintlichen Einfluss auf das Spielgeschehen; Intensive Sound- Licht- und FarbeWekte; Hohe Verfügbarkeit und leichte Erreichbarkeit Umfeldbezogene Risikofaktoren: Soziale Akzeptanz von Glücksspielen; Verfügbarkeit und Legalität; Orientieren an Modellen wie etwa den Eltern oder Peer Groups; Werbung für Glücksspielangebote Beratung und Behandlung: Psychosoziale Beratungs- und Behandlungsstellen (PSBB): Ambulante Beratung bei glückspielbezogenen Problemen; Ambulante und stationäre Rehabilitation in Fachkliniken; Schuldner- und Insolvenzberatungsstellen; Spielsperrsystem OASIS: Eintragung der Spieler in Datenbank; Onlineberatung der BZgA Angehörige und soziales Umfeld: Finanzielle Probleme/ Entstehung von Schulden à Familie stehen weniger finanzielle Mittel zur Verfügung; Interpersonale Konflikte: BetroWene häufig angespannt und gestresst was zu Konflikten in der Partnerschaft oder Familie z.B. führen kann; Schamgefühl und sozialer Rückzug Themen in Beratungsstellen: Informationen zum Glücksspiel; Umgang mit Stress und Auslösern; Bewältigungsstrategien; Umgang mit Verantwortung; Kommunikation; Vorhandene Ressourcen im Umgang mit der Suchterkrankung im Umfeld 12 HIV/ AIDS Definition HIV-Infektion: „Humanes Immundefizit-Virus“ / Menchliches Abwehrschwäche-Virus Definition AIDS-Erkrankung: „Acquired Immune Deficiency Syndrome“ / Erworbenes Abwehrschwäche-Syndrom Verlauf einer unbehandelten HIV-Infektion: Immunsystem irgendwann so geschwächt, dass es zu grippeartigen Beschwerden, Schlappheit, Hautausschlag am Rücken, Brustkorb oder Bauch, Durchfall, Nachschweiß, schmerzenden, geschwollenen Lymphknoten sowie wunden Stellen am Mund kommt Vulnerable Personengruppen in Bezug auf HIV und Gründe dafür: Sexarbeiter/innen, Homosexuelle Männer die Sex mit Männern haben, intravenöse Drogenkonsumenten, Transgender-Personen, Gefängnisinsassen Abkürzung n=n, warum ist dies ein Ansatz in der HIV-Prävention? N = N: „nicht messbar = nicht übertragbar“ à Antiretrovirale Therapie (ART): medikamentöses Behandlungskonzept einer HIV-Infektion, bestehend aus einer Kobinationstherapie verschiedener antiretroviraler WirkstoWe, welches auf die dauerhafte Supression der HI-Viruslast im Blut abziehlt Ziel ist es Menschen mit HIV zu ermutigen ihre Scham und Angst abzulegen, an der Gesellschaft teilzuhaben und ihre Sexualität zu leben und Kinder zu bekommen. / Abbau von Diskriminierung und Stigmatisierung à soll den Zugang zu Tests und Behandlung verbessern Probleme die mit später HIV-Diagnose assoziiert werden und Betro\ene: Späte Diagnose geht mit erhöhtem Risiko des klinischen Fortschreitens der Krankheit und behandlungsbedingter Nebenwirkungen sowie opportunistischer Infektionen, nichtinfektiöser Komorbiditäten, Mortalität und Multimorbidität einher und verursacht somit erhebliche gesellschaftliche und wirtschaftliche Kosten Betro\ene: Ältere Personen, Heterosexuelle Menschen, Menschen mit Migrationshintergrund aus Hochprävalenzländern (z.B. subsahara Afrika) Wechselseitiger Einfluss HIV und psychische Gesundheit: Immunsystem beeinflusst psychische Gesundheit, diese beeinflusst HIV, HIV beeinflusst das Immunsystem und somit auch die psychische Gesundheit, außerdem beeinflusst die psychische Gesundheit das Risikoverhalten in Bezug auf HIV Es können Depressionen, Ängste; Suizidalität und Substanzgebrauch folgen Stigmatisierung von HIV-Positiven: Die Stigmatisierung von HIV bezeichnet die negative Einstellung und Ansichten gegenüber HIV-Infizierten. Infizierte werden als Teil einer Gruppe abgestempelt, die als sozial inakzeptabel gilt. Dies geht oft mit Diskriminierung einher. Oft geht es um Schuldfrage und BetroWenen wird unterstellt sie seien „selbst schuld“.

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