Medizinische Grundlagen der HP PDF

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This document contains summaries and questions about medical fundamentals, including neurophysiology. It includes explanations of nervous system structures, functions, and processes, such as nerve cells, synapses, and neurotransmitters .

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Medizinische Grundlagen der HP Kapitel 1- Neurophysiologische Grundlagen 1.1 Aufbau und Funktion d. zentralen Nervensystems Wahnehmen, Erkennen, Verhalten und emotionales Erleben = Leistungen d. Nervensystems Gehirn = vernetztes Geflecht Gehirn hat sich evolutionär entwickelt, um besse...

Medizinische Grundlagen der HP Kapitel 1- Neurophysiologische Grundlagen 1.1 Aufbau und Funktion d. zentralen Nervensystems Wahnehmen, Erkennen, Verhalten und emotionales Erleben = Leistungen d. Nervensystems Gehirn = vernetztes Geflecht Gehirn hat sich evolutionär entwickelt, um besseres Überleben zu ermöglichen Komplexe Verschaltung im Hirn macht das Denken möglich Aufbau & Funktion der Nervenzellen Gehirn besteht aus 100 Milliarden Nervenzellen/ Neuronen Jede Nervenzelle kann bis zu 10.000 Verbindungen zu anderen Nervenzellen aufnehmen Nervenzelle: Zellmembran, Zellkern, Mitochondrien, Dendriten („Ausläufer“/„Antennen“), Axon, Axonhügel (Ursprungsstelle d. Axons am Neuron) Dendriten nehmen elektr. Signale/ Reize auf, leiten diese zum Zellkörper Axon (längerer Ausläufer) hat „Senderfunktion“; leitet Impulse vom Zellkörper zu anderen Nervenzellen (Übertragung erfolgt an Synapsen; Umwandlung: Elektr. in chem. Impuls) verläuft von Großhirnrinde zum Rückenmark Gliazellen: (fetthaltige Stützzellen) wickeln sich um Axon; versorgen dieses am zellfernen Ende mit Nährstoffen u. Sauerstoff, bieten Schutz vor giftigen Substanzen Reizentstehung : Hauptaufgabe einer Nervenzelle: Bioelektrische Informationen empfangen, verarbeiten und weiterleiten Voraussetzung für bioelektrische Aktivität für geladene Ione (Moleküle/ Atome) Je nach Elektronenzustand positiv (Na+) oder negativ (CL-) Die Membran: besteht aus Eiweißbestandteilen Axoninnenraum, Extrazellularraum durch Membran getrennt; Membran = semipermeabel (durchlässig) -> positiv u. negativ geladene Ionen sind meist voneinander getrennt -> Spannung Impuls v. Axonhügel -> „Ionenkanäle“ öffnen sich -> Membran für positiv geladene Ione (Na+) durchlässig (Nicht für negativ geladene) -> Natrium strömt ins Axon; Spannungsverhältnisse ändern sich Natrium muss aus dem Zellinneren „herausgepumpt“ werden (durch „Ionenpumpe“); so ist die Zelle wieder einsatzbereit Erregung am Axonhügel: Dendriten leiten Signale werden Richtung Axonhügel Nervenzelle empfängt einlaufende Informationen, gleicht diese ab „entscheidet“, ob Axon Erregung senden soll, oder nicht Synapse: = Axonende der ersten Nervenzelle + Ende der zweiten Nervenzelle + Spalt, der beide trennt Weiterleitung zw. erster und zweiter Nervenzelle auf biochemischem Weg Erregung bewirkt Membranwandveränderungen -> Vesikel (kleine Bläschen) verschmelzen mit der Membranwand Neurotransmitter: Neurotransmitter: Vesikel enthalten Neurotransmitter (Botenstoffe), die in d. synaptischen Spalt/ Präsynapse strömen Vesikel setzen Botenstoffe frei; binden sich an Rezeptoren (in d. Postsynapse) -> Veränderung d. Membranstruktur d. Dendriten (i.d. 2. Nervenzelle) -> Ione können einströmen -> bioelektr. Strom wird zum Axonhügel weitergeleitet -> Neurotransmitter werden abgebaut-> können wieder von der aussendenden Zelle wieder aufgenommen werden Neurotransmitter können abgebaut, verzögert oder imitiert werden Verstärkung: Stärke d. Erregung im zweiten Neuron ist von dessen Aufbau und den Membraneigenschaften abhängig; auch Verschaltung der ersten Zelle kann dabei entscheidend sein für negative Ionen offene Ionenkanäle -> negative Ionen strömen ins Zellinnere -> Millieu wird negativer -> Zelle ist noch weniger erregbar Hormone: können an Synapsen wirken Werden durch Blutkreislauf geschwemmt und könne unterschiedliche Körperfunktionen beeinflussen Rausch- Suchtstoffe u. Psychpharmaka verändern Wirkweise von Neurotransmittern Monosaptischer Reflex monosaptischer Reflexbogen: einfachste Verschaltung zweier Neuronen Komplexe Reflexe „Bauchschutzdeckenreflex“ schützt lebenswichtige Organe Interneurone = „dazwischen geschaltete“ Nervenzellen -> übernehmen hemmende/ erregende/ modulierende Funktion immer differenziertere Sinnesreizanalyse ermöglichen zielgerichtete und feinmotorische Aktionen d. Individuums Muskeln am Ende v. motorischen Leitungsbahnen sorgen dafür, dass wir Gliedmaßen u. Gelenke bewegen können Sinnesorgane mit Sinnesrezeptoren, die Reize aus der Außenwelt in bioelektrische Reize übersetzt und zum Gehrn weiterleitet Sinnesrezeptoren: versch. Arten v. Wahrnehmung: Hören, Sehen, Riechen Weitere Differenzierungen: untersch. Lichtfrequenzen (Farben), untersch. Hörfrequnezen (Tonhöhen) Stärke d. Reizes kann interpretiert werden Verschaltung d. Hörbahnen macht stereophones Hören möglich; ähnlich ist es bei dem räuml. Sehen / der Ortung v. Gerüchen „Weg der Sinneseindrücke“: sensorische Leistungsbahnen -> Rückenmark -> Stammhirn -> Gehirn oder über die zwölf Hinnerven und dann in Gehirn Wahrnehmungen von außen kommen als bioelektrische Signale im Gehirn an Aufbau des Gehirns Stammhirn: = Basis und ältester Teil des Gehirns sensorische Leistungsbahnen münden dort; Hirnnerven enden dort das Stammhirn steuert überlebenswichtige Funktionen Zwischenhirn: stülpt sich über Stammhirn verarbeitet sensorische Reize Thalamus („Vorzimmer des Bewusstseins“) werden Informationen aus Sinnesorganen das erste Mal verglichen, ausgewertet und gefiltert weitergeleitet durch den Thalamus wenden wir uns unbewusst Gefahrenquellen zu -> Stressreaktion Thalamus „entscheidet“, welchen Ereignissen unser Bewusstsein Beachtung schenkt T. hat mächtige Verbindungsbahnen anderen Hirnarealen Limbisches System: (lat.: limbus - der Saum) befindet sich an der Grenze von Zwischen - und Großhirn mehrere untergeordnete Regionen; am wichtigsten Amygdala (der Mandelkern) u. Hippokampus (Seepferdchen) dort sind Gefühle verankert; Umgang mit diesen ist v. Großhirnfunktionen u. Gedächtnis abhängig Mandelkern: auch „Mischpult der Gefühle“ genannt färbt Wahrnehmungen emotional ein Kategorien: „Lust - Unlust“ Emotional relevante Informationen werden über Nervenfasern zum Frontalhirn weitergeleitet -> differenzierte Analyse, auch in emotionaler Hinsicht Hippokampus = Pforte des Gedächtnisses empfängt und bearbeitet relevante Information, die daraufhin in der Gedächtnisstruktur abgespeichert werden Basalganglien: zählen mit Kleinhirn zu „Zentren im Dienste der Motorik“; Lage: untere Regionen d. Großhirns -> „Unterausschüsse der nichtwillkürlichen Begleitmotorik“ mehrere Großhirnareale für Willkürmotorik zuständig; „Unterausschüsse sorgen dafür, dass dies in adäquater Weise geschieht Kleinhirn: = „Autopilot“ d. motorischen Systems Koordination mit Außenreizen mit Innenreizen aus Gleichgewichtsorgan und Tiefensensibilität „Programme“ (alles Erlernte, was mit Koordination zu tun hat) werden im motorischen Gedächtnis unseres Kleinhirns abgespeichert Großhirnrinde: wölbt sich über Strukturen unseres Großhirns tiefe Faltung und Windungen ermöglichen Oberflächenvergrößerung sogenannte „Graue Zellen“ befinden sich dort Unterteilung des Hirns: zwei Hemisphären (Halbkugeln)/ vier untersch. Lappen: Frontallappen, Partiellappe Sensomotorische Hirnrinde: dort werden verschiedene Wahrnehmungen parallel verarbeitet Planung einer motorischen Aktion, dann tritt motorische Hirnrinde in Aktion wenn konkreter Plan ausgeführt wird Hände und Mundregion dort deutlich überrepräsentiert Sehrinde: im hinteren Teil d. Okzipitallappens; Sehinformationen werden dort primär verarbeitet und an visuelle Hirnrindareale weitergeleitet Großhirnsareale: Wernicke - Zentrum -> Erkennen und Kodieren v. Substantiven Gyrus angularis -> räumliches Vorstellungsvermögen u. Symbol - wie Zahlenordnung Hörrinden (rechts u. links an den Schläfenlappen -> Verarbeitung auditive Informationen präfontale Kortexregion -> Aktivitäten bei Handlungsplanung, beim Verstehen komplexer/ sozialer Aktionen u. Bei der Verarbeitung emotionaler Erlebnisse frontaler Bereich d. Großhirns mit Vorgängen verbunden, die wir unserer Persönlichkeit zuordnen Integration: Gehirn versucht, verfügbare Informationen zu Einheit zusammenzufassen Ich - Funktionen: untersch. Areale im Hirn, die netzartig miteinander verbunden sind Grundlage bioelektr. Aktivitäten u. chem. Übertragungen an Synapsen ->zunächst reflexartige Reaktionen auf äußere Gegebenheiten Kognition: Gesamtheit aller Prozesse, die mit Wahrnehmen und Erkennen zusammenhängen alles, was bei Sinneseindrücken eine Rolle spielt Reiz + Nervensystem = Erleben/ Aufmerksamkeit / Verhalten Entwicklung: Neuronale Netzwerke entwickeln sich nach vorgegebenem Programm ; dies geschieht teils vor der Geburt; Zu großem Teil danach 1.2 Die Entwicklung des kindlichen Gehirns Epigenetik: Gene legen fest, was aus uns werden könnte; Interaktion mit der Umwelt bestimmt, was aus uns wird 1.4 Übungsfragen Neurophysiologische Grundlagen 1. Wie erklären Sie sich die Plastizität des menschlichen Gehirns in der Kindheit? Da der Mensch mit einem nur zum Teil ausgebildeten, sozusagen einem „unreifem“ Gehirn auf die Welt kommt, weist es eine hohe Plastizität auf. Es gibt noch viele Funktionen neben den Funktionen des Stammhirns (Atmung, Regulierung d. Kreislauffunktion u. d. Darmhaushaltes), die sich im Laufe der folgenden Lebensjahre entwickeln. Das menschliche Gehirn ist lebenslang plastisch, insbesondere in der Kindheit. Es Verfügt in der sensiblen Entwicklungsphase des Kindes über weitaus mehr Nervenzellen und Synapsen als benötigt, um sich durch das Trainieren und Wiederholen von neuen Lebenserfahrungen nachhaltig zu formen und zu verändern. 2. Erläutern Sie die Prinzipien, nach denen Informationen im zentralen Nervensystem weitergeleitet werden. Informationen werden im zentralen Nervensystem durch elektrische Signale weitergeleitet. Das elektrische Signal wird in ein chemisches Signal umgewandelt, damit es die Synapse (Spalt zwischen zwei Neuronen) überqueren kann. Außerdem „verrechnen“ Neuronen die ins Nervensystem einlaufenden Informationen untereinander und „entscheiden“, ob sie diese als einen bioelektrischen Impuls weitersenden. Die bioelektrischen Impulse laufen immer vom Anfang zum Ende des Neurons und werden bei besonders wichtigen Informationen häufiger. Aufbau Nervenzelle: Dendriten (leiten Impulse an das Zellinnere), Axon (langer Ausläufer; leitet Signale weiter an Synapsen), Synapse (stellt Verbindung zwischen zwei Nervenzellen her. 3. Warum kann man den Thalamus als „Vorzimmer des Bewusstseins“ bezeichnen? Da der Thalamus Informationen, die ein Mensch über z.B Seh- Hör- oder Geruchsnerven aufnimmt, zum ersten Mal miteinander vergleicht und auswertet. Er ist sozusagen eine wichtige Schaltzentrale, die darüber entscheidet, welche Situationen wir bewusst wahrnehmen und welche nicht. Dort werden alle Reize vorsortiert, geprüft (Bedeutung der Wichtigkeit) und ausgewertet. Erst dann werden sie in das Bewusstsein weitergeleitet. 4. Warum ist es möglich, dass Psychopharmaka und Drogen das Bewusstsein beeinflussen können? Da diese auf das zentrale Nervensystem und besonders auf die Neurotransmitter einwirken, welche bei der Übertragung von Informationen zwischen zwei Nervenzellen eine wichtige Rolle spielen. Es ist möglich, dass Psychopharmaka und Drogen diese Übertragung verändern und so unser Bewusstsein beeinflussen. Chemische Stoffe können das Bewusstsein beeinflussen, da sie unseren körpereigenen Botenstoffen stark ähneln (Ähnlichkeiten auf molekularer Ebene). Mögliche Wirkmechanismen sind: Erhöhung der Sensibilität neuronaler Empfangsstrukturen, Produktion der Neurotransmitter erhöhen/hemmen, Abbau d. Neurotransmitter kann verzögert werden 2.7 Übungsfragen Sozialmedizinische Grundlagen 5. Welche psychosozialen Krankheitsmodelle kennen Sie und worin entscheiden sie sich von primär naturwissenschaftlich orientierten Paradigmen? Bei den naturwissenschaftlich orientierten Paradigmen (medizinisch und evolutionsbiologisch) gibt es messbare Werte, eine Abweichung eines „Normalzustandes“, meist eine medikamentöse Behandlung. Es fehlt die Berücksichtigung der Ressourcen der Umwelt, Flexibilität, Funktionstüchtigkeit; psychische Gründe für eine Krankheit werden nicht beachtet. Psychosoziale Kranheitsmodelle sind: Biopsychosozial (Krankheiten und deren Ursachen, Entstehung und Manifestation werden aus biologischer, psychischer und sozialer Ebene betrachtet. Dadurch können Therapieansätze mehrdimensional angegangen werden). Stress- Coping, Risikofaktoren, soziologisches Modell. Das medizinische Krankheitsmodell beinhaltet eine vorwiegend naturwissenschaftliche Sichtweise. Krankheiten entstehen durch eine Störung von Körperfunktionen, die biochemisch oder physikalisch nachgewiesen werden können. Die Behandlungsmethoden erfolgen nach strikten Auslegungen und der Nachteil ist, dass nur die Teilaspekte der Krankheit erfasst werden. 6.Erläutern Sie die Begriffe des primären und sekundären Krankheitsgewinns. Der Begriff „Kranheitsgewinn“ beschreibt die gesellschaftlichen Vorteile / die positiven Aspekte, die mit einer Erkrankung einhergehen. Das heißt: Bei einem primären Krankheitsgewinn (auch inneren Krakheitsgewinn) können die Betroffenen ein Nutzen aus ihrer Krankheit ziehen; dies passiert oft unterbewusst. Es lassen sich bestimmte Situationen oder Konflikte vermeiden, sodass der/diejenige Vorteile aus dem erkrankten Zustand ziehen kann Der sekundäre Krankheitsgewinn (äußerer Krankheitsgewinn) bringt neben den Vorteilen auch die Aufmerksamkeit, das Mitgefühl von anderen, Fürsorge, Rücksichtsnahme, Zuwendung, Entlastung und die Befreiung von sozialen Pflichten mit sich. 7. Beschreiben Sie die Stressreaktion und erläutern Sie die Begriffe des problemlösenden sowie des emotionsregulierenden Copings. Sogenannte „Stressoren“ können Stressreaktionen auslösen und werden vom Nervensystem erkannt. Dieser Prozess ruft eine Reaktion des lymbischen Systems hervor, wodurch dann ein Gefühl entsteht (z.B: Angst, Bedrohung, Energie, Ärger oder Wut). Es erfolgt die körperlich und seelische Reaktion auf die Auswirkung von Stressoren, welche das innere Gleichgewicht stören. Die Stressreaktion unterscheidet sich im aktiven (Kampf) und passiven (Flucht) Geschehen.Beim „Coping“ handelt es sich um eine Art der Stressbewältigung. Das emotionsregulierende Coping beschäftigt sich mit der Thematik, mit „der emotionalen Erregung fertig zu werden“, welche durch eine Stresssituation ausgelöst wurde. (Auseinandersetzung mit den Emotionen, welche die Stresssituation auslöst). Das problemorientierte Coping meint das direkte Angehen eines Problems. Belastende Faktoren können ausgeschaltet oder umgangen werden. Es geht sowohl um die persönliche, als auch um die kollektive Bewältigung. 8.Inwiefern unterscheidet sich das kindliche Krankheitserleben von dem in der Adoleszenz? Ein Kind erlebt Krankheiten als eine Belastung und ist auf eine „liebevolle Zuwendung“ und Unterstützung angewiesen. Zudem können sie nicht einschätzen, welchen Nutzen Krankheiten für uns und unser Immunsystem mit sich bringen.Im präoperationalen Stadium (3-6) kann eine Krankheit nicht logisch erklärt werden. Sie wird als Bedrohung/ Bestrafung erlebt. Im konkret operationalem Entwicklungsstadium (7-11) können einfache Zusammenhänge zwischen Krankheitsursache - und Wirkung verstanden werden. Ab dem 12. Lebensjahr (formal- operationales Entwicklungsstadium) Entwickelt der Mensch ein Verständnis für komplexere Zusammenhänge und hat so eine andere Sicht auf das Thema „Krankheit“. 3.5 Übungsfragen Basale Wahrnehmungsfunktionen 9. Welche Warnfunktionen hat der Geschmackssinn und warum erinnern wir uns erinnern wir uns in besonderer Weise an Gerüche in unserer Kindheit? Der Geschmackssinn unserer Zunge kann vier verschiedene Geschmacksqualitäten (süß, sauer, bitter und salzig) unterscheiden. Dadurch, dass Geruchs - und Geschmackssinn verbunden sind, ergibt sich eine wichtige biologische und aus evolutionärer Sicht lebensnotwendige Funktion: der Geruchssinn warnt uns zum Beispiel vor übel riechenden Speisen, was in der Regel zur Folge hat, dass wir diese nicht mehr zu uns nehmen wollen. Wir können uns an Gerüche in unserer Kindheit erinnern, da diese vom Gedächtnis abgespeichert und vom limbischen System als wichtig erkannt worden sind. Geschmacksrezeptoren, die sich am Rachen befinden, reagieren auf bittere Stoffe und warnen somit vor gefährlichen und nicht bekömmlichen Substanzen. Diese lösen reflektorische Schutzmechanismen wie Ekel, Würgereflex oder Erbrechen aus. Gerüche in der Kindheit: Kopplung von Riechen und dem limbischen System (zuständig für Emotionalität, Lern - und Gedächtnisvorgänge). Wichtige Erlebnisse werden festgehalten und können durch basale Sinnesfunktionen (Riechen) aktiviert werden. 10. Welche Bedeutung hat die taktile und die vestibuläre Stimmulation im Säuglingsalter? Die taktile und motorischen Hirnregionen sind die einzigen Areale, die bei Säuglingen eine Aktivität aufweisen. Man kann also sagen, dass die taktile Wahrnehmung die erste vom Hirn registrierte und verarbeitete Wahrnehmung ist. Zudem werden Wärme - und Schmerzimpulse im Gehirn verarbeitet und miteinander verknüpft. Durch die ersten Berührungen mit der Körperwärme der Mutter trägt zur Bildung des „Urvetrauens“ bei. Taktile Stimmulation: Körperkontakt, empfangene Körperwärme der Mutter etc. Entscheidend für die körperliche und seelische Reifung, Gesundheit und Wohlbefinden des Kindes; tröstende und stressregulierende Funktion. Vestibuläre Stimmulation: verantwortlich für den Gleichgewichtssinn, Stimmulation durch Wiegen, Schaukeln, etc., Förderung der Körperhaltung und des e. Vf.d m,v,, körperlichen/ seelischen Wohlbefindens, kann sich positiv auf die Entwicklung auswirken. 11. Welche Zusammenhänge von Autismus und der Verarbeitung basaler Sinnesreize kennen Sie? Bei Menschen mit Autismus sind schon im Kindesalter bestimmte Entwicklungen (besonders im zentralen Nervensystem) gestört. Durch diese Störungen können verschiedene Reize (wie zum Beispiel Geruch und Geschmack) nur schwer miteinander koordiniert und verarbeitet werden (diese können schwer zu einem Ganzen integriert werden).Darüber hinaus können diese Störungen eine Hypersensibilität des Gleichgewichtsorgans und Schwierigkeiten bei der Kopplung der Wahrnehmungen mit der emotionalen Ebene auslösen. Störung der Informationsfilterung und - Selektion, Störung der sensorischen Integration (neurologischer Prozess, bei dem das Gehirn Sinneseindrücke aus versch. Sinneskanälen verarbeitet, organisiert und miteinander verknüpft), Bevorzugung kinästhetischer Informationen (Reize/ Wahrnehmungen, die mit der Bewegung u. d. Lage d. Körpers im Raum zusammenhängen. 12. Nennen und erläutern Sie kurz fünf auf basale Sinnesmodalitäten bezogene heilpädagogische Maßnahmen Heilpädagogische Maßnahmen beziehen sich auf folgende basale Sinne: Tastsinn, Geruchs- Geschmacks und Gleichewichtssin). Waldorfpädagogik: Bildung als ganzheitlicher Vorgang, der Körper, Geist und Seele erfasst. Im Jahreskreislauf eigebettete Förderung der Sinneswahrnehmung, die in einer rhythmischen Wiederholung erfolgt. Vier Elemente (Erde, Wasser, Feuer, Luft). Das Kind soll sich für seine Entwicklungsstufe ein passendes Angebot an Sinnesreizen aussuchen. Sensomotorische Übungsbehandlung: Wahrnehmungs - und Bewegungsstörung bei Säuglingen und Kleinkindern. Elementares Bewegungs - und Sinnestraining. Schwächen und Störungen sollen mit Hilfe der Sensomotorik abgebaut werden Snoezeln, Sinnesparks, Montessoripädagogik, sensomotorische Übungsbehandlung 4.5 Übungsfragen Auditive Wahrnehmung 13. Erläutern Sie, wie das menschliche Gehör mit Hilfe der Fourier - Analyse relevante akustische Signale aus Geräuschen selektiert. Einheit aus mehreren Tönen wird (schon auf der Basiliarmembran) in Frequenzbereiche zerlegt und analysiert. Das Gehirn kann den Ton/ das Geräusch sozusagen orten und eine Schallwelle von anderen Hintergrundgeräuschen unterscheiden. Die Schallwellen werden im Innenohr in bioelektrische Reize übersetzt. Die akustische Information gelangt vom Schall - zum Zwischenhirn, dann zum Thalamus und anschließend zur Großhirnrinde. Fourier-Analyse: Prozess der Zerlegung, Auswertung und Anordnung akustischer Reize; Reize werden über das Stammhirn-Zwischenhirn-Thalamus zum Großhirn geleitet; Klassifizierng nach Tonhöhe, Lautstärke und Richtung; Auswertung der akustischen Reize. 14. Gehen Sie kurz auf Zusammenhänge der prälingualen Hörschädigungen und Spracherwerb ein. Sprachstörungen oder sogar Sprachverluste gehen nicht selten mit einer Hörstörung einher, da Spracherwerb und Hörvermögen eng zusammenhängen. Prälinguale Hörschädigungen können erhebliche Auswirkungen auf die psychosoziale Entwicklung eines Menschen haben. Prälingual hörgeschädigte Menschen entwickeln eine Gebärdensprache, die ihnen dabei hilft, sich im Alltag zu verständigen. Prä-,peri-oder postnataral; prälinguale Hörschädigungen haben erhebliche Folgen für Kommunikation und psychosoziale Entwicklung; Spracherwerb und Hörvermögen sind eng miteinander verbunden, weshalb eine frühe Diagnostik und Behandlung/ Förderung bei einer prälingualen Hörschädigung entscheidend ist. 15. Äußern Sie sich zur Funktion und Indikation eines Cochlea - Implantats. Ein Cochlea-Implantat, hat die Funktion, nicht intakte/ nicht angelegte Haar-Sinneszellen zu ersetzten (übernimmt also die Funktion von Haarsinneszellen)- akustische Informationen können so an die Nervenzellen weitergeleitet werden. Der Mikroprozessor (ein kleines Außenmikro) nimmt Töne aus der Umwelt auf, welche im nächsten Schritt in elektrische Impulse umgewandelt und dann zum Cochlea-Implantat weitergeleitet werden. Platinelektrode leitet akustische Information an angelagerte Nervenzelle; Außenmikrofon sendet Geräusche als bioelektrische Impulse an das Implantat; dort werden sie von Nervenzellen erkannt, ausgewertet und weitergeleitet. Indikation: Personen, bei denen ganze Frequenzbereiche ausgefallen sind; Plastizität des Gehirns im Kindesalter erleichtert die Verarbeitung der Reize. 16. Wägen Sie Gründe für und gegen eine frühzeitige Kommunikation durch Gebärdensprache mit hörgeschädigten Kindern ab. Gebärdensprache kann die Kommunikation für hörgeschädigte Kinder enorm erleichtern. Allerdings gestaltet sich die Kommunikation mit hörenden Menschen oft als sehr schwierig, wodurch sich gehörlose Kinder oft in Gruppen zusammen finden, weil sie in der „hörenden Welt“ oft auf Schwierigkeiten in der Kommunikation stoßen. Pro: Gebärdensprache kann als Muttersprache erlernt werden; es kann problemlos und differenziert untereinander kommuniziert werden; Contra: verbale Kommunikation kann durch einseitige Nutzung vernachlässigt werden. 5.5 Übungsfragen Visuelle Wahrnehmung 17. Erläutern Sie die Konstruktionsleistungen unseres visuellen Systems anhand eines Versuches zur Darstellung des „blinden Flecks“ sowie der Farberkennung. Der blinde Fleck ist eine quasi blinde Stelle, in die der Sehnerv mündet (keine Netzhaut und keine Zapfen + Stäbchen vorhanden). Die Informationen, die durch blinden Fleck fehlen, rechnet unser Gehirn nach -> Sehen = Rechenleistung des Gehirns). Die Farberkennung wird in neuronalen Zentren verarbeitet. Das menschliche Auge kann drei verschiedene (drei verschiedene Zapfentypen) Farben wahrnehmen (Rot, Grün, Blau); alle anderen Farben werden sekundär im Gehirn nachgerechnet. Gehirn rechnet gesehene Farbe anhand der Intensität der Lichtwellen aus) 18. Warum kann frühkindliches Schielen gravierende Auswirkungen auf die Sehfähigkeit haben? Zwei verschiedene Informationen werden beim Schielen an das Gehirn gesendet -> kann zu Störung des räuml. Sehens führen. Da ein dauerhaftes Schielen zu einem Verlust der Sehschärfe (von zumindest einem Auge) führen kann, wenn es nicht behandelt wird. Die Sehrinde „berücksichtigt“ nur die Informationen des gesunden Auges, was zur Folge hat, dass die Areale, die mit dem schwächeren Auge in Verbindung stehen, verkümmern. 19. Was versteht man unter anterioren und posterioren Sehstörungen? Nennen und erläutern Sie Beispiele. Bei der anterioren Sehstörung handelt es sich um eine Störung des Auges, der Sehbahnen und Sehnerven (besonders Nervus Optikus (Sehnerv, Teil der direkten Verbindung zw. Augen und Gehirn); Entstehung durch Vernarbung, Verletzung, Degeneration oder als genetische Störung, Hornhauterkrankungen, der grüne Star, Erkrankungen der Linse, Netzhauterkrankungen. Bei der posterioren Sehstörung weist die primäre Hirnrinde und die mit ihr verbundenen Felder Störungen auf; es können visuelle Wahrnehmungsstörungen in visuellen und assoziativen Feldern auftreten. Entstehung durch Tumore, visuelle Entwicklungsstörungen, Sehschädigungen, Mehrfachbehinderungen, einen Schlaganfall oder Durchblutungsstörungen. 20. Durch welche heilpädagogischen Maßnahmen könnte der Aufbau so genannter mentaler Landkarten bei schwer behinderten Kindern gefördert werden? Mentale Landkarten bieten die Möglichkeit, eine Vorstellung des eigenen Körpers im Raum zu entwickeln Kommunikationsmittel (Braille-Schrift, Computer) Nichtvisuelle Hilfsmittel (Geräte mit Sprachausgabe, haptisch gestaltete Hilfsmittel) Visuelle Hilfsmittel (Kontrastverstärkung) Barrierenreduktion (öffentliche/ bauliche Barrieren, soziale Barrieren) 6.5 Übungsfragen Motorik 21. Worin bestehen die Aufgaben pyramidaler sowie extrapyramidaler motorischer Bahnen und Zentren und inwiefern kann das Kleinhirn (Zerebellum) als „Sitz des motorischen Gedächtnisses“ bezeichnet werden? Willkürliche motorische Prozesse werden über die Pyramidenbahnen zu den Muskeln weitergeleitet. Unwillkürliche Prozesse (auch extrapyramidale Prozesse) werden über das Kleinhirn, den Thalamus und über das Stammhirn zu den Muskeln geleitet. Das Kleinhirn kann als „Sitz des motorischen Gedächtnisses“ bezeichnet werden, da es alle Informationen verarbeitet, die es empfängt und sowohl zur räumlich-zeitlichen Koordination als auch zur Feinabstimmung beiträgt. Im Kleinhirn finden sich bereits automatisierte motorische Programme, die unwillkürlich im Hintergrund ablaufen -> deswegen: Kleinhirn als „Sitz des motorischen Gedächtnisses“. Extrapyramidale Bahnen: unwillkürliche Prozesse erfolgen extrapyramidal, unterstützen die willkürliche Motorik (Kleinhirn). 22. Skizzieren Sie in groben Zügen die frühkindliche motorische Entwicklung und gehen Sie in diesem Zusammenhang auf die Bedeutung von Versorgungsuntersuchungen ein. Grobmotorik: Liegestellung -> Aufrichtung -> Stand -> Fortbewegung Anheben des Kopfes, freies Sitzen, Aufsitzen (über Stützreaktion); Abstützen erst mit zwei Händen, dann mit einer Hand (zweite Hand wird zur Greifhand -> Hochziehen an Gegenständen -> Stand); Rollen, Robben, Krabbeln -> Gehen mit Hilfen -> freies Gehen Feinmotorik: Reflexartiges Umklammern (Faust) -> gezieltes Greifen Basaler Suchreflex -> Saugreflex, Greifreflex sind im Stammhirn verankert, ermöglichen Säugling das Überleben Pupillenreaktion Moro-Reflex: Kopf u. Beine werden bei Erschütterung ausgestreckt, Finger sind gespreizt; anschließend werden Extremitäten zur Brust geführt Labyrinth- Reflex: Arme werden angewinkelt; Kopfhaltung wird versucht ca. 4. Monat: Hand gezielt öffnen, nach Gegenstand greifen; ca. 6. Monat: zielgenaue Bewegungen; Kopfkontrolle, Muskulaturaufbau; ca. 9. Monat: an einem Gegenstand hochziehen; ca 13. Monat Zangen u. Pinzettengriff eine besondere gesellschaftliche, elterliche und pädagogische Aufgabe besteht darin, Kindern Freiheiten zur motorischen Entfaltung zu geben 23. Gehen Sie bitte auf einige Symptome von infantiler Zerebralparese, Multibler Sklerose, Parkinson-Syndrom und hirnorganischen Krampfanfällen ein und erläutern Sie die Gefahr einer möglichen sekundären Stigmatisierung. Parkinson-Syndrom: unkontrollierbare Muskelanspannung (erhöhter Muskeltonus), Störungen langsamer Bewegungen („Akinese“), Zittern bei Ruhe („Ruhetremor“), Auffälligkeiten in der Mimik Infantile Zelebralparese: Störungen der (senso)motorischen Entwicklung u. der Sinnesfunktionen, Störung aller Zentralnervensystemen, spastische Störungen, Lähmungen (Pyramidensystem), Hyperkinesien (unwillkürliche, nicht unterdrückbare Bewegungen) in Form eines Tremors (zittern) oder als Chorea (z.B Schleuderbewegungen), Ataxien (Erkrankungen des Hirns und des Rückenmarks), frühkindliche Hirnschädigungen, geistige Behinderungen, hirnorganische Krampfanfälle, sekundäre Stigmatisierung durch Zuschreiben zusätzlicher Behinderungen Multible Sklerose: Gefühlsstörungen, Sehstörungen, vorübergehende Erblindung, Gangunsicherheiten, Gleichgewichtsstörungen, Spastiken, Zellen des Nervenstützgewebes gehen zugrunde Hirnorganische Krampfanfälle (Epilepsie): Versteifung der Muskeln, Zuckungen in den Extremitäten u. Der Gesichtsmuskulatur, „Terminschlaf“/ Erholungsschlaf zur Wiederherstellung neuer Energie; Sekundäre Stigmatisierung geschieht, wenn Menschen von den Krampfanfällen einer Person erfahren (Betroffene fallen in der Gesellschaft häufig nicht auf) 24. Welche heilpädagogisch relevanten Maßnahmen zur motorischen Förderung entwicklungsverzögerter bzw. mobilitätsbehinderter Kinder kennen Sie? sensomotorische Förderung: Altersgemäße sensorische und psychomotorische Erfahrungen sollen ermöglicht werden; einströmige Sinnesinformationen im ZNS sollen sinnvoll koordiniert werden Psychomotorik: Alternative zu herkömmlichem Sportunterricht, Umgang mit eigenem Körper im Fokus; enger Zusammenhang zwischen Bewegung, Wahrnehmung und Persönlichkeit; schult Zusammenhänge zwischen Bewegung, Wahrnehmung, Persönlichkeit) Reittherapie: gezielte Rücksicht auf motorische Behinderungen; sportliche Tätigkeit, soz. Interaktion, psychomotorische Behandlung Logopädie: Maßnahmen können Mundmotorik und Artikulation verbessern Ergotherapie: möglichst hohes Maß an Selbstständigkeit soll ermöglicht werden; Erweiterung der Mobilität entscheidend für das Selbstbewusstsein und das Gefühl von Selbstständigkeit Sport: für Selbstbewusstsein und Körpergefühl von großer Bedeutung Beratung: Unterstützung und Beratung der Eltern Schulische Förderung: individuelles Bildungs - und Erziehungsangebot; ganzheitliche, integrative Förderung 7.4 Übungsfragen Sprache 25. Was ist mit dem von Noam Chomsky geprägten Begriff einer „menschlichen Universalgrammatik“ gemeint? Ansicht, dass alle Sprachen ähnliche Strukturelemente aufweisen; Verständnis für strukturelles Grundgerüst einer Sprache laut Chomsky notwendig; jeder Mensch ist zum Zeitpunkt seiner Geburt in der Lage, die Tiefenstrukturen einer Sprache zu erfassen und diese sich anzueignen 26. Welche Rolle spielt die Plastizität des menschlichen Gehirns beim kindlichen Spracherwerb? Wiederholte Nutzung von Bahnen führt zu deren Vertiefung Synapsen werden gebildet, Verbindungswege werden mylenisiert Prozess im ersten Lebensjahr wichtig weil: Selektion wichtiger Verbindungsstellen in den sprachverarbeitenden Instanzen -> Anbahnung d. Erwerbs einer Muttersprache Dafür Plastizität von großer Bedeutung 27. Erläutern Sie, dass eine Sprachentwicklungsverzögerung oder Dysgrammatismus nicht nur anlage-, sondern auch psychosozial bedingt sein kann. Umgang mit/ Nutzung von Sprache spielt eine wichtige Rolle; kann die Entwicklung negativ beeinflussen Bsp.: Umfeld, das Sprache grammatikalisch falsch/ undifferenziert anwendet kann zu psychosozial bedingten Sprachentwicklungsverzögerungen beitragen 8.5 Übungsfragen Kognitive Fähigkeiten 28. Erläutern Sie am Beispiel der Entwicklung unterschiedlicher Gedächtnisfunktionen das Zusammenwirken biologischer Reifungsprozesse und individueller Lernerfahrungen. Lernen ist eng verbunden mit dem Gedächtnis; Bewusstmachen einer Information (Kurzzeitgedächtnis), aktives Lernen -> Transfer ins Langzeitgedächtnis Lernen = Veränderung untersch. Gedächtnisareale; „Denken“/ Intelligenz = „höchst komplexes Geflecht unterschiedlicher kognitiver Fähigkeiten Je reifer das Denkvermögen, desto schneller ist die Verarbeitung sensorischer Reize und die Reaktion (das daraus resultierende Urteil) darauf Unser Gedächtnis besteht aus versch. Modulen; mittels synaptischer Verbindungen verknüpft; Module reifen unterschiedlich schnell; Gedächtnisfunktionen entwickeln sich in einem Zusammenspiel von Lernerfahrungen und zur Entwicklung passenden Gedächtnisleistungen sensomotorische Intelligenz: in den ersten 1,5 Lebensjahren; Entwicklung erster sensomotorischer Grundschemata (Sehen, Hören, Greifen) symbolisch vorbegriffliche Entwicklungsphase: ca. bis zum 4. Lebensjahr; Entwicklung der Vorstellungsfähigkeit; Nachahmung v. Vorbildern Stadium d. intuitiv- anschaulichen Denkens: 4.-7. LJ; physikalische Regelmäßigkeiten werden entdeckt Periode der konkreten Operationen: Größe, Mengen, Zahlen können zunehmend abstrahiert werden Periode der formalen Operation: Denken löst sich vollständig von der Handlungsgebundenheit; Mensch kann sich Dinge vorstellen, die natürlicherweise nicht vorkommen können 29. Worin besteht die Problematik des Begriffs „geistige Behinderung“? Der Begriff „geistige Behinderung“ ist von der medizinisch orientierten Klassifikation geprägt. Die Diagnose legt einen Menschen auf einen Entwicklungsstand fest und kann damit Entwicklungsmöglichkeiten im kognitiven Bereich eingrenzen oder sogar ausschließen. 30. Äußern Sie sich zur Gefahr einer sekundären Neurotisierung beim Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätssyndrom. Sekundäre Neutorisierung: Psychische Belastung (z.B durch Trauma) + zusätzliche belastende Faktoren (z.B Schwierigkeiten im Alltag, Reaktionen des soz. Umfelds, chronischer Stress) Verhalten von Kindern mit ADHS wird von soz. Umfeld als unangemessen wahrgenommen -> Stigmatisierung/ soziale Ausgrenzung -> Gefühl von Frustration bei betroffenen Personen; aggressive o. impulsive Reaktionen können die Folge sein -> Betroffene isolieren sich/ ziehen sich zurück; Depressionen, psychische Störungen als mögliche Folge Sekundäre Neurotisierung als Folge 31. Welche heilpädagogischen Arbeitsfelder in der Förderung und Begleitung von Menschen mit Lernschwierigkeiten bzw. „geistiger Behinderung“ kennen Sie? Frühförderung heilpädagogische Praxen Kinder- und Jugendpsychatrische Praxen Assistenz - und Inklusionsarbeit Beratung Stationäre und ambulante Jugendhilfe Wohnheime 9.4 Übungsfragen Emotionen 32. Welche Rolle spielt das limbische System bei der Entstehung von Emotionen? Amygdala/ Mandelkern (wichtiger Teil des limbischen Systems) färbt Informationen emotional ein, beeinflusst also das Erleben; Mandelkern = „Mischpult der Gefühle“; steht in Verbindung mit Großhirn deswegen kann der Mensch kein Ereignis ohne Emotionen wahrnehmen Wahrnehmungen werden unterteilt in zwei Kategorien (lustvoll/ unlustvoll) 33. Erläutern Sie anhand von Beispielen, dass die Erscheinungsformen von Ängsten sowie Trauer und Depressionen alters- und entwicklungsabhängig sind. je jünger das Kind, desto körperlicher die Reaktion auf Emotionen Depressionen: lösen erst im Jugendalter Symptome aus, die denen im Erwachsenenalter ähnenln Ängste: Trennungsängste beim Kleinkind; Umweltängste im Vorschulalter; Sozialisationsängste im Grundschulater (z.B vor Leistungsversagen oder der Außenseiterposition); Realitätsängste in der Vorpubertät; Reifungsängste in der Pubertät; Existenzangst im Erwachsenenalter Trauer: bei Kleinkindern körperliche Symptome im Vordergrund (auch körperliche Symptome, welche durch psychische Belastungen ausgelöst wurden; je älter Kinder/ Jugendliche werden, desto mehr gleicht Bild von Trauer dem der Erwachsenen 34. Erläutern Sie, dass wichtige Entwicklungsaufgaben der Pubertät von emotionalen Prozessen begleitet werden. Entwicklungsaufgaben in der Pubertät sind vielseitig: Auseinandersetzung mit körperlichen Veränderungen; Identitätsfindung; gesellschaftliche Rollenbilder; gesellschaftliche Identitätsfindung; Ablösung der Eltern durch Vorbilder Aufgaben können führen zu: Selbstzweifeln; Überforderung; Unsicherheiten; Versagensängsten; Identitätskrisen

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