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Lernen am Modell GIZ e.V. Malena Neitzel_Ulrike Rühle-Werk 1 Sprüche zum Lernen Welche Sprüche kennen Sie zum Lernen? z.B. Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nicht mehr......

Lernen am Modell GIZ e.V. Malena Neitzel_Ulrike Rühle-Werk 1 Sprüche zum Lernen Welche Sprüche kennen Sie zum Lernen? z.B. Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nicht mehr... 2 Einstieg (II) „Wir brauchen unsere Kinder nicht zu erziehen, sie machen uns sowieso alles nach.“ Karl Valentin 3 Grundlegendes (I) Lerntheorie, die sozialkognitive Lerntheorie kognitive Psychologie entwickelt von Albert Bandura (*1925 in Kanada) andere Namen: Modelllernen, Beobachtungslernen, Wahrnehmungslernen, Imitationslernen, Nachahmungslernen, Vorbildlernen 4 Grundlegendes (II) Lernende*r = Beobachter*in (observer) Beobachtete*r = Modell (model) 5 Eine Definition „Beobachtungslernen wird in der experimentellen Psychologie im allgemeinen Imitation und in der Persönlichkeitstheorie Identifikation genannt. Beide Begriffe beziehen sich jedoch auf dasselbe Phänomen im Verhalten, nämlich die Tendenz eines Individuums, Handlungen, Einstellungen und emotionale Reaktionen zu reproduzieren, die von symbolisierten oder realen Modellen gezeigt werden. Der Unterschied […] ist, dass […] Beobachtungs- oder ,stellvertretendes‘ Lernen auch ohne Verstärkung (Belohnung) zustande kommt.“ (Helmut Skowronek, Professor für Psychologie, 1975) 6 --- Partnerarbeit --- Diskussionsfrage: Wann gelingt Lernen am Modell (besonders) gut? - Eigenschaften des Modells - Beziehung zwischen Modell und Lernender*m - Situationsbedingungen 7 Bedingungen für das Lernen am Modell Persönliche Merkmale des Modells: Modelle mit hohem sozialen Status werden stärker imitiert Ähnlichkeit der/des Lernenden mit dem Modell: Je größer die (erlebte) Ähnlichkeit mit der eigenen Person, desto stärker die Imitation emotionale Beziehung zwischen Beobachter*in und Modell: Je intensiver die Beziehung, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit der Verhaltensnachahmung Art des Modellverhaltens: feindselige oder aggressive Verhaltensweisen werden z.B. leicht imitiert Konsequenzen des Modellverhaltens: beobachtetes Verhalten, das belohnt wird, wird leichter übernommen Merkmale der/des Beobachter*ins: Individuen mit geringem Selbstvertrauen übernehmen Modellverhalten leichter 8 Emotionale Aspekte des Lernens ➔ Von welchem Freund oder von welcher Freundin haben Sie in Ihrem Leben am meisten gelernt? Was haben Sie dabei gelernt?.....… ➔ Von welchem Lehrer oder Vorgesetzen habe Sie bisher am meisten gelernt? Welche Lehrer fand ich gut / nicht gut? Was hat Sie von dieser Person lernen lassen, weil sie menschlich und/oder beruflich weiter in ihrer Entwicklung war?......… ➔ Von welchem Autor, Philosophen oder Theologen etc. haben Sie bisher am meisten gelernt? Was haben Sie da gelernt?.....… ➔ Bei welcher Gelegenheit haben Sie am meisten voneinander gelernt? Wo hat „das Leben“ Sie etwas gelehrt? Was war das für eine Situation? Was haben Sie gelernt?..... 9 Einstieg (I) https://www.youtube.com/watch?v=lRPLIElAq9A 10 Das „Bobo Doll“-Experiment (Bandura 1963) 4- bis 5-jährige Kinder (33 Jungen u. 33 Mädchen) sahen im Einzelversuch einen Film, in dem ein Erwachsener (Modell) eine große Plastikpuppe (Bobo) malträtierte und beschimpfte. Es gab 3 verschiedene Enden des Films: a) Modell wird gelobt und mit Süßigkeiten belohnt b) Modell wird mit Drohungen und Schlägen bestraft c) Verhalten des Modells bleibt unkommentiert (keine Konsequenzen) Danach wurden die Kinder einzeln in das Spielzimmer mit 11 Teilprozesse des Lernens am Modell Vom Erlebten bis zur Ausführung eines Verhaltens durchläuft der/die Beobachter*in diese 2 Verarbeitungsphasen / 4 Teilprozesse: Aneignungs- Ausführungs- phase phase Aufmerksamkeits- Motorische zuwendung Reproduktionsprozesse Gedächtnisprozesse Motivationsprozesse 12 1. Phase: Aneignungsphase 1.1 Aufmerksamkeitsprozesse Beobachter*in konzentriert Aufmerksamkeit auf das Modell, beobachtet es Beobachter*in wählt dabei diejenigen Verhaltensweisen aus, die sie/ihn besonders interessieren 1.2 Gedächtnisprozesse beobachtetes Verhalten wird zu Schemata (Gedächtnisstrukturen) umgeformt, so dass es bei Bedarf schnell und problemlos abgerufen werden kann 13 2. Phase: Ausführungsphase 2.1 (Motorische) Reproduktionsprozesse Nachahmung des beobachteten Verhaltens, indem sich erinnert wird Umsetzung der gespeicherten Schemata in Verhaltensweisen Bewegungsabläufe werden wiederholt (Übung) 2.2 Motivationsprozesse Erfolg des eigenen Verhaltens und Fortschritte wirkend verstärkend auf die/den Beobachter*in 14 Welche Phasen/Teilprozesse sind hier erkennbar? Quelle: Angermeier/Bednorz/Schuster (1991): Lernpsychologie, S. 141. 15 Effekte des Lernens am Modell der modellierende Effekt: neues Verhalten wird erlernt der enthemmende Effekt: Durch das beobachtete Verhalten, welches mir bereits bekannt ist, sinkt/steigt meine Hemmschwelle, dieses Verhalten in einer ähnlichen Situation an den Tag zu legen. – Wirkt eine Verhaltensweise des Modells positiv, so wird meine Hemmschwelle, dieses Verhalten auszuwählen, sinken. – Führt das Verhalten beim Modell nicht zum gewünschten Erfolg, so wird hier die Schwelle steigen, besonders dann, wenn das Modell für sein Verhalten bestraft wird. (Stangl, 2024). der hemmende Effekt: Modellverhalten hat negative Konsequenzen der auslösende Effekt: bereits vorhandenes Verhalten wird durch die Beobachtung des Modells ausgelöst 16 Quellen Albert Bandura (1976): Lernen am Modell. Ansätze zu einer sozial-kognitiven Lerntheorie. Bandura, Albert (1991): Sozial-kognitive Lerntheorie. Kron, Friedrich W./Jürgens, Eiko/Standop, Jutta (2013): Grundwissen Pädagogik. Skowronek, Helmut (1975): Lernen und Lernfähigkeit. Stangl, Werner (2017): Lernen am Modell - Albert Bandura. Online unter http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/LERNEN/Modelllernen.shtml Stangl, Werner (2017): Modelllernen. In: Ders. (Hrgs.): Lexikon für Psychologie und Pädagogik. Online unter http://lexikon.stangl.eu/1881/modelllernen-lernen-am-modell/ 17

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