Kohlenhydrate - Verdauung, Absorption, Verwendung PDF

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This document is a study guide on carbohydrates, digestion, and absorption, covering topics such as the action of enzymes, metabolic pathways, and glycogen synthesis. It is intended for undergraduate students in nutrition and dietetics at Berner Fachhochschule.

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Kohlenhydrate - Verdauung, Absorption, Verwendung PB – EuD24 Dr. Steffen Theobald ▶ Bachelorstudiengang Berner Fachhochschule | Ernährung Haute écoleund t Diätetik bernoise | Bern University of Applied Sciences...

Kohlenhydrate - Verdauung, Absorption, Verwendung PB – EuD24 Dr. Steffen Theobald ▶ Bachelorstudiengang Berner Fachhochschule | Ernährung Haute écoleund t Diätetik bernoise | Bern University of Applied Sciences spécialisée Lernziele ▶ Die Studierenden ▶ beschreiben die Verdauungsschritte von Kohlenhydraten und die Wirkungen der beteiligten Enzyme ▶ bieten Erklärungen für beobachtbare physiologische und pathophysiologische Phänomene im Zusammenhang mit Kohlenhydraten ▶ können die Stoffwechselwege von Glucose im Überblick benennen ▶ können die Bildung und den Abbau von Glycogen biochemisch korrekt und detailliert beschreiben und seine Funktion benennen ▶ können beispielhaft Verbindungen von Glykanen mit anderen Makromolekülen und deren Funktionen im Körper benennen ▶ Hinweis: Schlüsselenzyme und wichtige Moleküle in Stoffwechselwegen werden beim ersten Auftreten mit einem gelben «P» markiert, danach jedoch nicht zwingend wiederholt gekennzeichnet. Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 2 Abbau der Kohlenhydrate Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 3 Digestion und Absorption der Kohlenhydrate – in der Übersicht Rehner ,G. (2010) Biochemie der Ernährung 3. Aufl., S.333 Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 4 Kohlenhydrat spaltende Enzyme in der intestinalen Bürstensaummembran BernerRehner Fachhochschule ,G. (2010) |Biochemie Haute école derspécialisée Ernährungbernoise 3. Aufl., | S.332 Bern University of Applied Sciences 5 Wo und wie findet die Kohlenhydratverdauung statt? Ort KH-Verbindungen Mund: Speichel-Amylasens Stärke → Dextrine (= Molekülgrösse zwischen Oligosacchariden und Polysacchariden (Bsp. MALTODEXTRIN 19) Di- und Monosaccharide, resistente Stärke, Nahrungsfasern bleiben unverändert Magen Inaktivierung der AmylaseS Dünndarm-Lumen: Pankreas-Amylasenp Dextrine → Grenzdextrine, Oligosaccharide Di- und Monosaccharide, resistente Stärke, Nahrungsfasern bleiben unverändert Dünndarm: Bürstensaummembran Membranständige Disaccharidasen Grenzdextrine und Oligosaccharide → und Amylo--1,6-Glucosidase Monosaccharide Disaccharide → Monosaccharide resistente Stärke, Nahrungsfasern bleiben unverändert Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 6 -Amylasen und -Amylasen ▶ im Speichel AmylasenS ▶ im Pankreassekret AmylasenP ▶ Amylasen  ▶ Spalten -1,4-glykosidisch gebundene Glucose in Amylose, Amylopektin und Glykogen durch Anlagerung von Wasser bis zum 2. Glc-Rest vor oder nach einer Verzweigungsstelle → Grenzdextrine ▶ -Amylasen spalten vom Ende her Glucoseeinheiten ab ▶ -Amylasen spalten Maltoseeinheiten ab Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 7 Maltodextrin – ein Kohlenhydrat-Supplement zur Energieanreicherung von Speisen bei Mangelernährung ▶ Maltodextrin 19= mehr kurzkettige Glc-Ketten Maltodextrin 6= mehr langkettige Glc-Ketten Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 8 Entwicklung der Verdauungsenzyme im Fetus /1  M. J. Lentze. AJCN 1995;61:946S-951S Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 9 Entwicklung der Verdauungsenzyme im Fetus /2   M. J. Lentze. AJCN 1995;61:946S-951S Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 10 Störungen der Lactosespaltung - Laktoseintoleranz ▶ Vertiefung zu Kohlenhydrat- malassimilationen ▶ → Modul Assessment und Gastroenterologie 1 (AG) Aus: P.C. Champe et al. Lippincott’s Illustrated Reviews: Biochemistry, 4th ed. 2008 Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 11 Störungen der Fructoseaufnahme – Fructosemalabsorption/-intoleranz ▶ Physiologisch: begrenzte Absorptionskapazität des GLUT5-Transporters (ca. 25-30 g/ Mahlzeit) ▶ Pathologisch: Ursache nicht eindeutig geklärt, vermutet werden: ▶ Bakterielle oder virale Infekte und/oder Antibiotikaeinnahme führen zu Defekten an der Bürstensaummembran → Verminderte Anzahl an bzw. geringere Transportkapazität von GLUT5 → Frc-Absorption ist geringer als die physiologische Absorptionskapaziät → Überschüssige Frc gelangt in den Dickdarm → Blähungen und Stuhlveränderungen bis zu Diarrhoen (siehe Grafik Lct-Intoleranz) Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 12 Verwertungsmöglichkeiten von Glucose Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 13 Wer verwertet Glucose nach einer Mahlzeit? – Ein Überblick Legende Gg= Glycogen Lac= Lactat AS= Aminosäuren TG= Triglyceride Hst= Harnstoff ChyM(R)= Chylomikronen-(Remnants) VLDL= very low-density lipoproteins Zahlen= %-Anteil an der Gesamtmenge Jungermann/Möhler. Berner Biochemie. Fachhochschule | Haute Springer école spécialisée 1980| (vergriffen) bernoise Bern University of Applied Sciences 14 Blutzucker- und Insulinspiegel nach einer Mahlzeit Frayn. Metabolic regulation 2nd ed. Blackwell Science Ltd. 2003 Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 15 Stoffwechselwege der Glucose Ein erster Überblick Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 16 Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences Energiegewinnung aus den drei Makronährstoffen 17 Müller WA (2015): Leben und Energie II, Energieumsetzung in der Zelle und im Individuum. In: Tier- und Humanphysiologie, 5. Aufl. Berlin:Springer Der allererste Schritt, bevor´s richtig losgeht ▶ Anlagerung von Phosphat an Glucose (= Phosphorylierung) zu Glucose-6-Phosphat mittels Hexokinase ▶ Warum? ▶ Glc wird dadurch polar und kann nicht mehr aus der Zelle diffundieren („Phosphatfalle“) ▶ Glc wird aus dem Konzentrations-Gleichgewicht genommen und weitere Glc kann per Diffusion nachströmen   Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 18 Stoffwechselwege der Glucose (Abbau/ Speicherung) Glycogen Speicherung Glucose-6-Phosphat Anaerober Glycolyse Abbau (aerober Abbau) Pentose- phosphatweg via Pyruvat Pyruvat, ATP, zum Lactat NADH/(H+) Ribose NADPH/H+ Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 19 Stoffwechselwege zu Aufbau bzw. Speicherung von Glucose= Gluconeogenese bzw. Glycogen Lactat Aminosäuren Glycerol Gluconeogenese Glucose Speicherung Glycogen Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 20 Speicherung von Glucose als Glykogen Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 21 Wozu brauchen wir Glycogen? ▶ Speicher“medium“ für Glucose für „Hungerzeiten“ ▶ Schnell verfügbare Glucosequelle (= Energiequelle) ▶ Speicherort: prinzipiell im Zytosol aller Zellen ▶ Relevante Speicherquellen ▶ 1. Leber (150 g= 10 % des Eigengewichts) ▶ 2. Muskulatur (250 g= 1 % des Eigengewichts) ▶ Obligate Glucoseverbraucher (bei ausreichender KH-Zufuhr) sind ▶ Gehirn ▶ Erythrozyten Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 22 Glycogenspeicher und Glucoseverbraucher* *CAVE: Alle Körperzellen können Glucose verstoffwechseln Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 23 Muskelglykogen-Veränderung nach einer Mahlzeit Frayn. Metabolic regulation 2nd ed. Blackwell Science Ltd. 2003 Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 24 Glycogensynthese Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 25 Die Glycogensynthese     Start →  UTP= Berner Fachhochschule | Haute école Uridintriphosphat spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 26 UDP= Uridindiphosphat Bildung der Verzweigungsstellen Aus einer mind. 11er-Glc-Kette wird eine 6er- bis 7er-Kette abgespalten Diese Kette wird alle 8-12 Glc-Einheiten an einer anderen Stelle 1,6 gebunden (d.h. verzweigt) angebaut. Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 27 Glykogenaufbau in Muskel- und Leberzellen - Zusammenfassung Erforderliche Schritte ▶ Aufnahme von Glukose in die Zellen mit Hilfe eines GLUT (Glucosetransporter) ▶ Phosphorylierung zu Glc-6-Phosphat (Hexokinase) ▶ Umbau zu Glc-1-Phosphat (Glucose-6-P-Mutase) ▶ Aktivierung zu UDP-Glc (UDP-Glc-Pyrophosphorylase) ▶ -1,4-glykosidische Verknüpfungen mithilfe von Glycogenin* oder einer bereits bestehenden Glykogen-Kette unter Abspaltung von UDP (Glykogen-Synthase) ▶ Einfügen von -1,6-glykosidischen Verzweigungen in regelmässigen Abständen durch das „branching enzyme“ *Glycogenin= Enzym, das an sich selbst max. 8 Glc-Moleküle anlagern kann. Ab dann übernimmt die Glycogensynthase Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 28 Glycogenabbau Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 29 Der Glycogenabbau /1 ▶ Abbau der 1,4-glycosidisch gebundenen Ketten PALP (= PLP) Pyridoxalphosphat=  Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 30 aktiviertes Vitamin B6 ist hier ein Coenzym Der Glycogenabbau /3 ▶ Abbau der Verzweigungsstellen (jeweils ein Trisaccharid wird übertragen auf die Kette) Alpha-1,6-Glucosidase Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 31 /2 Alpha-1,4-Glucosidase ER= endoplasmatisches Retikulum, hier: glattes Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 32 Verbindungen von Zuckern mit anderen Molekülen ▶ Proteoglycane ▶ bestehen überwiegend aus Zuckern (bis zu 95%), gebunden an Proteinen ▶ Beispiele: ▶ Hyaluronsäure (im Bindegewebe) ▶ Chondroitinsulfat (im Knorpelgewebe) ▶ Heparin (hemmt die Blutgerinnung) ▶ Glycoproteine ▶ bestehen überwiegend aus Proteinen, mit wenigen Zuckerresten ▶ Beispiel: ▶ Fibronektin („Kleber“substanz der extrazellulären Matrix) ▶ Glycolipide ▶ Lipide, an denen Zuckerreste gebunden sind ▶ Beispiel: ▶ Cerebroside im Gehirn Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 33 Ausblick – Abbauwege von Glucose Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 34 Stoffwechselwege der Glucose (Abbau/ Speicherung) Glycogen Speicherung Glucose-6-Phosphat Anaerober Glycolyse Abbau (aerober Abbau) Pentose- phosphatweg via Pyruvat Pyruvat, ATP, zum Lactat NADH/H+ Ribose NADPH/H+ Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 35

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