Leitfaden zum wissenschaftlichen Arbeiten an der FH Graubünden PDF
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This document contains a guideline for academic writing at FH Graubünden, a Swiss university of applied sciences. It covers various aspects of academic writing, from topic selection and research to writing style and formatting.
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Leitfaden zum wissenschaftlichen Arbeiten an der FH Graubünden Ausgabestelle: QS+QE Geltungsbereich: Fachhochschule Klassifizierung: Nicht klassifiziert Version: V01.11 Ausgabedatum: 09.09.2024 Fachhochschule Graubünden Scola auta spezialisada dal Grischun Scuola univer...
Leitfaden zum wissenschaftlichen Arbeiten an der FH Graubünden Ausgabestelle: QS+QE Geltungsbereich: Fachhochschule Klassifizierung: Nicht klassifiziert Version: V01.11 Ausgabedatum: 09.09.2024 Fachhochschule Graubünden Scola auta spezialisada dal Grischun Scuola universitaria professionale dei Grigioni University of Applied Sciences of the Grisons Titel: Leitfaden zum wissenschaftlichen Arbeiten an der FH Graubünden Ausgabestelle: QS+QE Geltungsbereich: Fachhochschule Inhaltsverzeichnis 1 Vorbemerkung......................................................................................................................................................... 1 2 Wissenschaftliche Arbeiten erklärt...................................................................................................................... 1 2.1 Was ist eine wissenschaftliche Arbeit?..................................................................................................... 1 2.2 Welche Gütekriterien muss eine wissenschaftliche Arbeit erfüllen?................................................. 1 2.3 Theoretische und empirische Arbeiten...................................................................................................... 2 3 Planungs- und Vorbereitungsphase.................................................................................................................... 3 3.1 Thema, Forschungsfrage und These......................................................................................................... 3 3.1.1 Wie finde ich ein Thema?................................................................................................................. 3 3.1.2 Von der Forschungsfrage zur (Hypo-)These................................................................................ 3 3.2 Exposé............................................................................................................................................................. 4 4 Recherche................................................................................................................................................................ 5 4.1 Wie recherchiere ich?.................................................................................................................................... 5 4.2 Was sind qualitativ hochwertige und zitierfähige Quellen?................................................................... 6 4.2.1 Kriterien für qualitativ hochwertige Quellen.................................................................................. 6 4.2.2 Das Internet als Quelle...................................................................................................................... 7 5 Schreibphase........................................................................................................................................................... 9 5.1 Aufbau einer wissenschaftlichen Arbeit.................................................................................................... 9 5.1.1 Vorspann............................................................................................................................................. 9 5.1.2 Textteil............................................................................................................................................... 10 5.1.3 Nachspann........................................................................................................................................ 11 5.2 Schreibstil und geschlechtergerechte Sprache..................................................................................... 11 5.2.1 «Ich-»Gebrauch in wissenschaftlichen Texten........................................................................... 12 5.2.2 Geschlechtergerechte Sprache..................................................................................................... 12 5.3 Dos and No Go's.......................................................................................................................................... 13 6 Formale Anforderungen...................................................................................................................................... 13 6.1 Äussere Form und Layout.......................................................................................................................... 13 6.2 Abbildungen und Tabellen.......................................................................................................................... 15 7 Zitation, Literatur- und Hilfsmittelverzeichnis................................................................................................. 17 7.1 Zitieren und Paraphrasieren...................................................................................................................... 18 7.2 Literaturverzeichnis..................................................................................................................................... 21 7.2.1 Fehlende Quellenangaben.............................................................................................................. 25 7.2.2 Sortierung.......................................................................................................................................... 26 7.3 Hilfsmittelverzeichnis.................................................................................................................................. 27 Version: V01.11 Ausgabedatum: 09.09.2024 (freigegeben von der HSL am 17.05.23) I Titel: Leitfaden zum wissenschaftlichen Arbeiten an der FH Graubünden Ausgabestelle: QS+QE Geltungsbereich: Fachhochschule 7.4 Umgang mit und Verwendung von künstlichen Intelligenzen........................................................... 27 8 Studiengangspezifische Besonderheiten......................................................................................................... 29 8.1 Fachspezifika Architektur (Bachelor & Weiterbildung)......................................................................... 29 8.2 Fachspezifika BSc Bauingenieurwesen................................................................................................... 29 8.3 Fachspezifika BSc Photonics / Mobile Robotics................................................................................... 30 8.4 Fachspezifika Management-Weiterbildung............................................................................................ 30 10 Anhang.................................................................................................................................................................... 32 Version: V01.11 Ausgabedatum: 09.09.2024 (freigegeben von der HSL am 17.05.23) II Titel: Leitfaden zum wissenschaftlichen Arbeiten an der FH Graubünden Ausgabestelle: QS+QE Geltungsbereich: Fachhochschule 1 Vorbemerkung Dieser Leitfaden 1 richtet sich an die Studierenden der FH Graubünden, welche im Rahmen ihres Studien- angebots eine wissenschaftliche Studien- oder Abschlussarbeit verfassen. Er gibt Hilfestellung und um- fasst Empfehlungen zur Themensuche, der Formulierung eigener Thesen und Fragestellungen, der Re- cherchepraxis, dem Aufbau und dem Schreiben der Arbeit, dem Umgang mit künstlichen Intelligenzen sowie zur korrekten Zitation und Plagiatsvermeidung. Darüber hinaus können dem Leitfaden auch die formalen Kriterien einer wissenschaftlichen Arbeit entnommen werden. Gegebenenfalls vorhandene Fachspezifika können Kapitel 8 entnommen werden. Bei etwaigen Unsicherheiten oder Fragen steht Ihnen Ihre betreuende Lehrperson/en gerne zur Verfü- gung. 2 Wissenschaftliche Arbeiten erklärt 2.1 Was ist eine wissenschaftliche Arbeit? Beim wissenschaftlichen Arbeiten stellen Sie unter Beweis, dass Sie eine Fragestellung systematisch, objektiv und nachvollziehbar bearbeiten können. Auf der Grundlage des vorhandenen Wissens Ihrer wis- senschaftlichen Disziplin und insbesondere in kritischer Auseinandersetzung mit dieser sollen Sie eigene Gedanken entwickeln und darlegen und somit neues Wissen erzeugen. Ziel beim wissenschaftlichen Arbeiten ist deshalb, aus einem Themengebiet heraus, eine Fragestellung zu entwickeln, die Sie in kriti- scher Auseinandersetzung mit der relevanten Literatur in Ihrer Studien- oder Abschlussarbeit bearbeiten. Essenziell ist, dass aus Ihrer Arbeit die eigene wissenschaftliche Leistung erkennbar sein muss. Eine rein beschreibende, unreflektierte Darstellung Ihres Themas durch Aneinanderreihung von Zitaten ist damit nicht ausreichend. Vielmehr geht es um die verstehende und kritische Analyse derselben Literatur. Fragen Sie sich daher immer bei der Erstellung einer Studien- und Abschlussarbeit selbst, was Ihre eigene intel- lektuelle Leistung ist. Inhaltlich sollten Sie nur das aufnehmen, was für Ihre Argumentation relevant und unterstützend ist. Alles andere ist für Ihre Fragestellung nicht relevant und gehört damit auch nicht in Ihre Arbeit. Achten Sie beim Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten immer auch darauf, dass Sie die Regeln und Anforderungen an Wissenschaftlichkeit (gute wissenschaftliche Praxis) einhalten, die Ihnen durch diesen Leitfaden, die Recherchier-Bar der FHGR-Bibliothek auf moodle, Ihre Module zum wissenschaftli- chen Arbeiten sowie die Studienliteratur zu diesem Thema nähergebracht werden. 2.2 Welche Gütekriterien muss eine wissenschaftliche Arbeit erfüllen? 2 − Objektivität: Stellen Sie Sachverhalte so unvoreingenommen und wertfrei wie möglich dar. − Validität: In der Arbeit wird genau das untersucht/gemessen wird, was sie zu untersuchen/messen beansprucht. − Reliabilität: Mit derselben Methodik und denselben Rahmenbedingungen kommt man zu denselben Resultaten. − Prägnanz: Hier zählt Qualität statt Quantität. Fassen Sie sich kurz und präzise und vermeiden Sie dabei jegliche Redundanzen. 1 Besonderer Dank gebührt den Autorenteams vom ZBW (Elmar Brunner, Brigitte Hofstetter & Raphael Wälter), der Bibliothek (Marcel Hanselmann, Matthias Künzler, Ruth Nieffer, Catharina Wasner & Bruno Wegmann), vom IMP (Matthias Künzler & Yvonne Herzig) sowie Selina Schädler vom SII, deren Leitfäden als Vorlage und Inspiration für diesen hochschulweiten Leitfaden gedient haben. 2 In Anlehnung an Bohl (2018, S. 10-13) und Heesen (2014, S. 16-26). Version: V01.11 Ausgabedatum: 09.09.2024 (freigegeben von der HSL am 17.05.23) 1 Titel: Leitfaden zum wissenschaftlichen Arbeiten an der FH Graubünden Ausgabestelle: QS+QE Geltungsbereich: Fachhochschule − Übersichtlichkeit: Gliedern und gestalten Sie Ihre Arbeit so, dass die/der Leser/in sinnvoll durch die Arbeit und Ihre Argumentation geführt wird. − Nachvollziehbarkeit: Argumentieren Sie fundiert, ausführlich und detailliert und achten Sie auf den «roten Faden». − Begriffsklarheit: Erläutern und diskutieren Sie grundlegende Begrifflichkeiten, um grossen Interpreta- tionsspielraum zu vermeiden. − Einheitlichkeit: Formatierung, Zitationsstile und Verzeichnisse sind über die gesamte Arbeit hinweg einheitlich zu halten. 2.3 Theoretische und empirische Arbeiten Der Aufbau und Vorgehen Ihrer wissenschaftlichen Arbeiten hängt primär davon ab, ob es sich um eine theoretische (Literatur-)Arbeit oder um eine empirische (Praxis-)Arbeit handelt. Trotz der Unterschiede in Aufbau und Vorgehen sind in beiden «Typen» wissenschaftlicher Arbeiten derselbe wissenschaftliche Schreibstil und dieselbe schlüssige Argumentationslinie zu wahren. Die theoretische (Literatur-)arbeit: − zielt auf Erkenntnisgewinn in rein gedanklicher Art (Erschliessen neuer Perspektiven) ab − befasst sich mit der wissenschaftlichen Literatur, interpretiert diese fokussiert und argumentiert die These schrittweise − ist für Studienanfänger/innen und fortgeschrittene Studierende geeignet Die empirische (Praxis-)Arbeit: − will die aus der Theorie entwickelten Hypothesen/Fragestellungen in der Praxis überprüfen oder all- gemeine Lösungsansätze für bestimmte Problemstellungen entwickeln − dazu werden bspw. Daten erhoben und ausgewertet oder Lösungsansätze anhand bestimmter Bei- spiele (aus der Praxis) entwickelt. Die entwickelten Lösungsansätze müssen jedoch generalisierbar und auf andere Beispiele übertragbar sein. − ist eher für fortgeschrittene Studierende geeignet, da fundierte Methodenkenntnisse erforderlich sind Version: V01.11 Ausgabedatum: 09.09.2024 (freigegeben von der HSL am 17.05.23) 2 Titel: Leitfaden zum wissenschaftlichen Arbeiten an der FH Graubünden Ausgabestelle: QS+QE Geltungsbereich: Fachhochschule 3 Planungs- und Vorbereitungsphase 3.1 Thema, Forschungsfrage und These 3.1.1 Wie finde ich ein Thema? Zu Beginn einer wissenschaftlichen Arbeit steht die Suche nach einem geeigneten Thema. Gesucht wird also der Gegenstand, den Sie in Ihrer Arbeit bearbeiten möchten. In einigen Fällen wird Ihnen das Thema durch die betreuende/n Lehrperson/en vorgegeben, in anderen Fällen müssen Sie sich entweder frei oder ausgehend von den Hauptinhalten einer Lehrveranstaltung oder im Rahmen bestimmter Themenbegren- zungen für ein Thema entscheiden. Überlegen Sie sich, welches Thema Sie interessant finden oder ob es im Rahmen der Lehrveranstaltung eventuell eine spannende Diskussion oder einen spannenden Text gab, zu der/dem Sie gerne mehr wissen würden. Viele Wege führen hier zum Ziel. Folgend einige mögliche Inspirationsquellen: − Vorgegebene Fragestellungen von Dozierenden/Fachbereich − Ein Thema aus der Lehrveranstaltung, das interessant klingt − Interessante Aspekte aus der Fachliteratur oder einem Wissenschafts-Blog − Ableitung eines Problems aus der eigenen Berufspraxis − Aktuell diskutiertes Thema aus der Öffentlichkeit Ein Thema kann durch verschiedene Methoden generiert und ausgereift werden. Dazu eignen sich unter anderem das Brainstorming, Mind-Mapping, eine SWOT-Analyse (zu Deutsch: Analyse der Stärken, Schwächen, Möglichkeit und Risiken) oder die SSPS-Methode (sammeln, sortieren, prüfen, segmentie- ren). Haben Sie ein interessantes Thema gefunden, so ist es wichtig, dieses zu konkretisieren. Je konkre- ter/spezifischer das Thema, desto einfacher geht die Recherche und das Schreiben von der Hand. Zudem kann ein zu breit gefächertes Thema schnell dazu führen, dass man den Überblick verliert, den für die Studien- oder Abschlussarbeit gesetzten Rahmen überschreitet oder nur begrenzten Erkenntnisgewinn generieren kann. Folgende Möglichkeiten stehen Ihnen bei der Eingrenzung/Konkretisierung ihres The- mas zur Verfügung: − ein interessanter Schwerpunkt im Thema − räumliche und/oder zeitliche Eingrenzung − Eingrenzung von verwendeten Quellen − eine spezifische Betrachtungsebene − ein spezielles Anwendungsfeld 3.1.2 Von der Forschungsfrage zur (Hypo-)These Im nächsten Schritt gilt es ausgehend von dem gewählten Thema (Forschungsinteresse) eine For- schungsfrage und aus dieser wiederum eine These oder eine oder mehrere Hypothesen zu formulieren. Forschungsfrage: − In der Fragestellung wird formuliert, was herausgefunden werden soll. Dabei wird das in der Frage- stellung behandelte Thema genau eingegrenzt. − Die Fragestellung muss präzise und spezifisch sein, der Untersuchungsgegenstand muss klar defi- niert und auch für Aussenstehende nachvollziehbar sein. Version: V01.11 Ausgabedatum: 09.09.2024 (freigegeben von der HSL am 17.05.23) 3 Titel: Leitfaden zum wissenschaftlichen Arbeiten an der FH Graubünden Ausgabestelle: QS+QE Geltungsbereich: Fachhochschule − Die Bearbeitung der Forschungsfrage (Datenerhebung, Auswertung, Literaturanalyse, etc.) muss um- setzbar sein. − Zum Eingrenzen und Verfeinern können zusätzlich auch Unterfragen formuliert werden. These: − Die These besteht meist aus einem Satz und ist eine originelle und überzeugende Behauptung zu Ihrem Thema (oft nicht in der strikten «wenn…dann»- oder «je…desto»-Form). − Im Rahmen Ihrer Argumentation versuchen Sie, ihre These zu begründen, nicht jedoch sie als «rich- tig» oder «falsch» zu deklarieren. − Achten Sie bei der Formulierung der These darauf, dass es sich um eine klare Behauptung handelt, welche der Komplexität des Themas gerecht wird und bereits die Theorie/n anschneidet, welche Sie für die Argumentation verwenden werden. − Stellen Sie sich vor, dass Sie einer fachkundigen Person Ihre These präsentieren: Entsteht durch Ihre These eine lebhafte Diskussion? Können Sie die These verteidigen? Falls nicht, so müssen Sie Ihre These nochmal überdenken. − Nicht selten präzisiert und konkretisiert sich die These erst im Laufe der Recherche- und Schreibar- beit, weswegen man bis zur Finalisierung der Arbeit häufig auch von einer «Arbeitsthese» spricht. Hypothese: − Die Hypothese ist eine aus der Theorie und Befunden wiss. Studien abgeleitete Aussage, die eine Behauptung/Annahme über einen Zusammenhang zwischen mindestens zwei Variablen (in der Regel als «wenn…dann»- oder «je…desto»-Aussage formuliert) oder den Unterschied zwischen zwei Grup- pen postuliert. − Der postulierte Zusammenhang/Unterschied muss unter Zuhilfenahme der passenden Methode nachgewiesen werden. 3.2 Exposé Ein Exposé ist eine Kurzbeschreibung Ihrer in Planung befindlichen wissenschaftlichen Arbeit, sozusagen eine Vorstufe von dieser. Anders formuliert: Es ist der Plan Ihres noch durchzuführenden Forschungsvor- habens. Das Exposé umfasst die Struktur der geplanten Arbeit und zeigt, was Sie bisher als Vorarbeit geleistet haben. Anhand des Exposés können Dozierende und Studierende Feedback geben. Ein früher Austausch über Forschungsvorhaben ist immer wichtig, da sonst die Gefahr besteht, dass der eigene Blickwinkel sich «verengt» oder man «betriebsblind» wird. Der Aufbau eines Exposés ist nicht so stark formalisiert wie der einer wissenschaftlichen Arbeit. Jedoch beinhaltet ein Exposé in der Regel die folgen- den Inhalte: − Einleitung mit Einführung in das Thema und dessen wissenschaftliche Relevanz − Forschungsfrage (Frage, der Sie nachgehen wollen) − Beschreibung der geplanten Vorgehensweise: Methoden, Theorien, Aufbau/Gliederung (Wie wollen Sie vorgehen, um die Frage zu beantworten?) − Beschreibung des Forschungsstandes − Materialien/Quellen/Literatur, die im Exposé verwendet wurden, sowie weiterführende, im Exposé nicht verwendete Literatur, die Relevanz besitzt und im weiteren Forschungsverlauf eine Rolle spielen wird − Zeitplan Das Exposé sollte auf ca. 2-5 Textseiten (ohne Titelseite, Inhalts- und Literaturverzeichnis) Ihr For- schungsvorhaben zusammenfassen. Für das Exposé gelten die gleichen Vorgaben bezüglich äusserer Form und Layout sowie Zitate und Quellennachweise wie für die wissenschaftliche Arbeit. Hinsichtlich des Aufbaus gibt es jedoch folgende Unterschiede: Version: V01.11 Ausgabedatum: 09.09.2024 (freigegeben von der HSL am 17.05.23) 4 Titel: Leitfaden zum wissenschaftlichen Arbeiten an der FH Graubünden Ausgabestelle: QS+QE Geltungsbereich: Fachhochschule Folgende Kapitelstruktur bietet sich für den Textteil des Exposés an: − Einleitung (Einführung ins Thema und wissenschaftliche Relevanz, Forschungsfrage) − Methodische Vorgehensweise − Stand der Forschung Darüber hinaus sollte es folgende Inhalte umfassen: − Titelblatt (Es empfiehlt sich, mit der im Anhang A befindlichen Vorlage zu arbeiten. Der Titel sollte den Zusatz «Exposé» tragen.) − (Grob-)Gliederung − Zeitplan − Literaturverzeichnis (zur 1. verwendeten Literatur und 2. weiterführenden Literatur) 4 Recherche 4.1 Wie recherchiere ich? Die Recherche ist etwas, das Sie durch den gesamten Prozess der wissenschaftlichen Arbeit begleiten wird. In den seltensten Fällen ist es jedoch mit einer einfachen Google-Suche getan. Je nachdem, wonach man (Fachwissen, kurze Auskunft, aktuelle Information) und nach welcher Publikationsform man (Zeit- schriften, Monografien, Sammelbänder, Statistiken, Tageszeitungen) sucht, gestaltet sich der Weg zur Quelle ziemlich unterschiedlich. Die Übersicht der Bibliothek liefert einen guten Überblick über die Spezifi- ka, die Recherche und den Zugriff auf die verschiedenen Literaturarten. Auf den passenden Rechercheplattformen/Datenbanken angekommen, stellt sich nun allerdings die Fra- ge: Welche Begrifflichkeiten verwende ich zur Suche? Wenn die konkrete Forschungsfrage steht, kann mit der Identifizierung von einzelnen Suchbegriffen be- gonnen werden. Dazu wird die Fragestellung auseinandergenommen und jeder (Fach)-Begriff einzeln betrachtet. Zu jedem Begriff wird Folgendes definiert: − Synonyme und verwandte Begriffe − Ober- und Unterbegriffe − Unterschiedliche Schreibweisen − Englische, gegebenenfalls anderssprachige Übersetzungen Tipp Ein guter Ausgangspunkt ist auch die Literatur, welche Sie bspw. im Rahmen einer Lehrveranstaltung gelesen/bearbeitet haben. Sollte Ihnen schon Literatur zu dem von Ihnen gewählten Thema vorliegen, können Sie auch mal einen Blick in das Literaturverzeichnis werfen. Nicht selten findet sich hier Litera- tur, die auch für Ihre Arbeit relevant sein könnte. Sollten Sie bei Ihrer Literaturrecherche mal nicht weiterwissen, so steht Ihnen das Bibliotheksteam oder die betreuende/n Lehrperson/en beratend zur Seite. Version: V01.11 Ausgabedatum: 09.09.2024 (freigegeben von der HSL am 17.05.23) 5 Titel: Leitfaden zum wissenschaftlichen Arbeiten an der FH Graubünden Ausgabestelle: QS+QE Geltungsbereich: Fachhochschule 4.2 Was sind qualitativ hochwertige und zitierfähige Quellen? Wissenschaftliche Arbeiten präsentieren in aller Regel starke Argumente, die schlüssig und nachvollzieh- bar sind. Diese faktischen Gegebenheiten stammen insbesondere aus Daten und Quellen wie z. B. Bü- chern, Buchbeiträgen, Zeitschriftenartikeln, aber auch Fotos, Videos, E-Books etc. Sowohl Daten als auch Quellen können von unterschiedlicher Qualität sein. 4.2.1 Kriterien für qualitativ hochwertige Quellen Je nach Publikationstyp sind unterschiedliche Kriterien zu berücksichtigen. Eine allgemeine Checkliste ist in der untenstehenden Tabelle aufgeführt: Ja? Fragen Hat der Titel bzw. der Untertitel der Quelle mit ihrem zu bearbeitenden Thema gemein? Befinden sich im Titel, Untertitel oder Inhaltsverzeichnis wissenschaftliche Schlüsselwörter (z.B. Theorie, Methode, Studie, Untersuchung)? Lässt sich im Vorwort, Abstract oder in der Einleitung ein direkter Bezug zur anvisierten wissen- schaftlichen Arbeit ziehen? Ist der/die Autor/in oder Herausgeber/in wissenschaftlich sachverständig (akademischer Titel, Mitarbeit in einer wissenschaftlichen Institution)? Wird der Autor/innen in verschiedenen Werken zum Thema öfters zitiert? Handelt es sich um eine Doktorarbeit, ein ausgewiesenes wissenschaftliches Fachbuch, einen Aufsatz in einem wissenschaftlichen Buch oder einer Fachzeitschrift? Ist das Buch oder das Sammelwerk in einem wissenschaftlichen Verlag erschienen? Erfolgt eine Bezugnahme auf Forschung bzw. Forschungsergebnisse? Ist die Quelle aktuell? Liegt die letzte Auflage vor? Erfolgen Zitate, sind Abbildungen und Tabellen nachgewiesen? Ist ein umfangreiches Literaturverzeichnis dokumentiert? Anmerkung: In Anlehnung an Voss (2017, S. 94). Bei der Beurteilung von wissenschaftlichen Zeitschriften hilft die Orientierung am Journal Impact Factor oder im Falle einer Open Access Zeitschrift die Plattform DOAJ. Zudem sollte sichergestellt werden, dass die Zeitschrift über einen transparenten Peer-Review-Prozess verfügt. Neben den wissenschaftlichen Zeitschriften gibt es auch nicht wissenschaftliche Zeitschriften. Die Abstufungen sind in der folgend auf- geführten Tabelle ersichtlich: Version: V01.11 Ausgabedatum: 09.09.2024 (freigegeben von der HSL am 17.05.23) 6 Titel: Leitfaden zum wissenschaftlichen Arbeiten an der FH Graubünden Ausgabestelle: QS+QE Geltungsbereich: Fachhochschule Zeitungen Publikums- Fachzeitschriften Wissenschaftliche zeitschriften Fachzeitschriften Kennzei- Knappe, aktuelle Vergleichbar zu Zei- Geschrieben für Berichte aus der chen Berichte, teils mit tungen, aber mit Praktiker mit Wis- Forschung für ein kurzen Zitaten von reichlich Informatio- sen zum Berufsge- wissenschaftliches Expert/innen nen zum Hintergrund biet Zielpublikum Urhe- Journalist/innen Journalist/innen Fachjourna- Wissenschaft- ber/innen list/innen, Ex- ler/innen und selten pert/innen und Wis- Expert/innen aus senschaftler/innen der Praxis Beispiele Tagesanzeiger, Der Spiegel, national Controlling, HR Die Unternehmung, NZZ, die Zeit geographic today b.i.t. online < nicht wissenschaftlich wissenschaftlich > Anmerkung: In Anlehnung an Voss (2017, S. 94). Die Bibliothek der FH Graubünden stellt Studierenden mit der Recherchier-Bar auf moodle eine umfang- reiche Zusammenstellung von Bibliothekskatalogen, Fachdatenbanken sowie eine Linksammlung zur Literatur- und Informationssuche zur Verfügung. 4.2.2 Das Internet als Quelle Bewertung einer Quelle aus dem «free web» Im Internet werden zahlreiche Falschinformationen, Fälschungen und Plagiate veröffentlicht. Da eine systematische Qualitätskontrolle fehlt, muss davon ausgegangen werden, dass viele «Informationen» von schlechter Qualität sind. Der Algorithmus von Suchmaschinen ist darüber hinaus nicht darauf ausgelegt, die qualitativ hochwertigsten resp. die zitierfähigsten Quellen anzuzeigen. Suchergebnisse sind zudem stark vom eigenen Suchverlauf abhängig. Möchten Sie die Qualität einer Internetquelle beurteilen, so sollten Sie sich bei Betrachtung der Webseite folgende Fragen stellen: WER betreibt die Webseite? − Sind Impressum oder Informationen unter «Über uns» vorhanden? Ist der Anbieter resp. die Anbiete- rin ein Unternehmen, eine Behörde oder Organisation? Passt die URL zum Inhalt der Webseite? WAS beinhaltet die Webseite? − Sind die Inhalte der einzelnen Unterseiten aktuell? Wann wurde die Webseite zuletzt aktualisiert? Funktionieren weiterführende Links? Sind die Aussagen durch Quellen belegt? Gibt es Kommentare von anderen Nutzern resp. Nutzerinnen? Sind Sprache und Stil passend? Gibt es Rechtschreibefeh- ler? Wie hoch ist der Anteil an Werbung? Version: V01.11 Ausgabedatum: 09.09.2024 (freigegeben von der HSL am 17.05.23) 7 Titel: Leitfaden zum wissenschaftlichen Arbeiten an der FH Graubünden Ausgabestelle: QS+QE Geltungsbereich: Fachhochschule WIE ist die Webseite aufgebaut? − Findet sich der Besucher resp. die Besucherin auf der Webseite gut und schnell zurecht? Führt die Struktur der Webseite zielgerichtet zu den gesuchten Informationen? Gibt es zusätzliche Suchhilfen wie ein Suchfeld oder einen Index? Für WEN ist die Webseite? − Was ist die Motivation und die Absicht der Webseite? Will sie informieren, überzeugen oder gar mani- pulieren? Sind die Informationen vollständig, korrekt und verständlich? Ist die Webseite für Schü- ler/innen, Kinder, Fachleute oder interessierte Laien erstellt worden? Ist die Webseite AKTUELL? − Bekannte Firmen, Organisationen, Institutionen sowie Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen mit Reputation achten darauf, dass sie Veränderungen ausdrücklich kennzeichnen. Datenbanken und das «deep web» Neben den Inhalten des «free webs» existiert das um einiges umfangreichere «deep web», das unsichtba- re Netz. Kaiser (2015) führt dazu aus: Das unsichtbare Netz besteht beispielsweise aus dem Intranet von Unternehmen, Behörden oder sonstigen Einrichtungen oder aus kommerziellen, passwortgeschützten Datenbanken. Darunter fallen aber auch Inhalte, die nicht von Suchmaschinen indexiert werden oder die nicht indexiert werden wollen. (S. 74) Zu den wichtigsten Rechercheinstrumenten der wissenschaftlichen Arbeit gehören die Datenbanken. Hinter Datenbanken stehen Redaktionsteams, welche die Inhalte der Datenbanken mit Schlagworten versehen (siehe Thesaurus) und auch eine erste Qualitätskontrolle machen. Unterschieden wird zwischen disziplinspezifischen (Wirtschaft, Kommunikation, Psychologie, etc.) und ressourcenspezifischen (E- Books, Statistiken, Presse, etc.) Datenbanken. Um den Angehörigen der FH Graubünden einen breiten Zugang zu solchen Datenbanken zu ermöglichen, lizenziert die Bibliothek einige dieser Datenbanken. Eine Übersicht aller lizenzierten Datenbanken finden Sie in der Recherchier-Bar. Version: V01.11 Ausgabedatum: 09.09.2024 (freigegeben von der HSL am 17.05.23) 8 Titel: Leitfaden zum wissenschaftlichen Arbeiten an der FH Graubünden Ausgabestelle: QS+QE Geltungsbereich: Fachhochschule 5 Schreibphase 5.1 Aufbau einer wissenschaftlichen Arbeit Der zentrale Teil einer wissenschaftlichen Arbeit ist der Textteil, bestehend aus Einleitung, Hauptteil und Schluss. Hier wird das eigentliche Thema bearbeitet. Jedoch gehören auch Vorspann und Nachspann insbesondere mit Titelblatt und Verzeichnissen dazu. Die einzelnen Teile kommen in der wissenschaftli- chen Arbeit in einer bestimmten Reihenfolge vor. Beachten Sie jedoch, dass es hier auch Unterschiede zwischen Studien- und Abschlussarbeiten gibt. Die folgende Tabelle gibt Aufschluss über die Anordnung der einzelnen Teile und ob sie in Studien- resp. Abschlussarbeiten vorkommen: Abschnitte Teile und Reihenfolge Studienarbeiten Abschlussarbeit Vorspann Titelblatt Ja Ja Abstract ggf. Ja Vorwort Nein ggf. Inhaltsverzeichnis Ja Ja Abbildungs-, Tabellen-, Abkür- Ja Ja zungsverzeichnis Textteil Textteil mit Ja Ja − Einleitung − Hauptteil − Schluss Nachspann Literaturverzeichnis Ja Ja Hilfsmittelverzeichnis falls vorhanden falls vorhanden Anhang falls vorhanden falls vorhanden Selbstständigkeitserklärung Ja Ja 5.1.1 Vorspann Titelblatt Sie finden ein Beispiel-Titelblatt im Anhang A (Studienarbeit) und Anhang B (Abschlussarbeit). Der Titel sollte präzise und aussagekräftig den Kernaspekt der Arbeit wiedergeben, ohne dabei zu lang zu werden. Dies lässt sich ggf. mit Titel / Untertitel erreichen. Empfohlen wird, während der Erstellung der Arbeit ei- nen vorläufigen Titel resp. Arbeitstitel zu verwenden und diesen erst gegen Schluss zu präzisieren. Abstract Das Abstract wird oft als erstes gelesen und soll einen Überblick über die Arbeit ermöglichen. Es sollte rein informativ sein und Zielsetzung, verwendete Methoden sowie die wichtigsten Ergebnisse beinhalten. Indikative Äusserungen wie z.B. «die Ergebnisse sind interessant» sind zu vermeiden. Das Abstract sollte eine halbe Seite nicht überschreiten. Version: V01.11 Ausgabedatum: 09.09.2024 (freigegeben von der HSL am 17.05.23) 9 Titel: Leitfaden zum wissenschaftlichen Arbeiten an der FH Graubünden Ausgabestelle: QS+QE Geltungsbereich: Fachhochschule Vorwort Ein Vorwort ist nur bei umfangreicheren Arbeiten üblich. Hier werden Aussagen zur persönlichen Motiva- tion, zu wissenschaftlichen Anregungen, zur Betreuung und Danksagungen formuliert. Inhaltsverzeichnis Das Inhaltsverzeichnis gibt den logischen Aufbau (Gliederung) der Arbeit wieder und einen Überblick über Inhalte und Vorgehensweise. Es stellt das Rückgrat der Arbeit dar. Aus ihm muss der «rote Faden» der Arbeit hervorgehen. Inhaltsverzeichnis und Abstract geben den Lesenden Hinweise, ob die Arbeit interes- sant für die eigene Recherche ist. Abbildungs-, Tabellen-, und Abkürzungsverzeichnis Für Abbildungen und Tabellen muss jeweils ein eigenes Verzeichnis angelegt werden. Sie geben einen Überblick über alle gezeigten Abbildungen und Tabellen. Das Abkürzungsverzeichnis löst die im Text ver- wendeten Abkürzungen auf. Bei der ersten Nennung im Text werden Abkürzungen im Text ausgeschrie- ben, in Klammern folgt die Abkürzung. Abkürzungen aus Bequemlichkeit sind zu vermeiden. 5.1.2 Textteil Einleitung Die Einleitung gibt das Konzept der Arbeit wieder. Sie sollte folgende Punkte beinhalten: − Knappe Einführung in das Thema/ den Problemgegenstand und dessen wissenschaftliche sowie gesellschaftliche Relevanz − Ableitung der Fragestellung und genaue Ausformulierung der Forschungsfrage − Erläuterung der methodischen Vorgehensweise und der Gliederung − Inhaltliche Abgrenzung (warum wird etwas nicht behandelt?) Die Einleitung sollte nicht zu lang werden (ca. 1-2 Seiten bei einer Seminararbeit). Ausufernde Einordnun- gen des Themas sind zu vermeiden. Bei der Beschreibung des Aufbaus reichen wenige Sätze (1-2 pro Kapitel), um die Inhalte zu beschreiben. Hauptteil Der Hauptteil ist der Kern Ihrer Arbeit (circa 80% der geschriebenen Seiten) und sollte gut strukturiert werden. Hier behandeln Sie Ihr Forschungsthema systematisch und nehmen Bezug zu Quellen und For- schungsliteratur. Der Hauptteil ist in eine Reihe von Kapiteln zu unterteilen, denen Sie aussagekräftige Überschriften voranstellen sollten. Die Gliederung des Hauptteils sollte Ihre methodische Vorgehenswei- se/Ihren roten Faden widerspiegeln. Überschriften besitzen eine Nummerierung, welche die Überschrif- tenebene kennzeichnen. Mithilfe der Ebenen findet eine Gewichtung der Themen statt. Achten Sie auf die Proportionen von Kapiteln und Unterkapiteln. Kapitel, die gleichgewichtet werden sollen, müssen auf der gleichen Ebene stehen. Es muss immer mindestens zwei Überschriften einer Ebene geben. Im Hauptteil werden die Fragestellung bearbeitet und entsprechende Argumentationslinien, Beleg- und gegebenenfalls Beweisketten entwickelt, aus der sich Antworten zur Fragestellung ableiten lassen. Achten Sie darauf, dass sowohl die Sätze wie auch die (Unter-)Kapitel logisch aufeinander aufbauen und zugunsten einer besseren Lesbarkeit auch darauf, die einzelnen Satzteile und (Unter-)Kapitel mittels Übergängen (bspw. dadurch, deshalb etc.) miteinander zu verbinden. Kapitel können beispielsweise auch miteinander ver- bunden werden, indem zu Beginn des neuen Kapitels Aspekte aus dem vorigen Kapitel nochmal aufge- griffen werden. Ausführungen ausserhalb der Fragestellung sind generell zu vermeiden. Version: V01.11 Ausgabedatum: 09.09.2024 (freigegeben von der HSL am 17.05.23) 10 Titel: Leitfaden zum wissenschaftlichen Arbeiten an der FH Graubünden Ausgabestelle: QS+QE Geltungsbereich: Fachhochschule Schluss Der Schlussteil fasst die Kernaspekte und Erkenntnisse Ihrer Arbeit zusammen. Er wird mit einer eigenen aussagekräftigen Überschrift versehen. Hier werden die Ergebnisse der Einzelkapitel zueinander in Bezie- hung gesetzt, diskutiert und hinsichtlich der Forschungsfrage abschliessend bewertet. Die in der Einlei- tung aufgestellten Forschungsfragen werden beantwortet. Schlussfolgerungen und offene Fragen kön- nen aufgezeigt sowie ein Ausblick auf weiterführende Fragestellungen gegeben werden. 5.1.3 Nachspann Das Quellen- oder Literaturverzeichnis führt alle in der Arbeit zitierten Quellen auf. Wurde eine Quelle hin- gegen nicht verwendet (d.h. nicht wörtlich oder sinngemäss zitiert) wird sie dort auch nicht aufgeführt. Die Nachweise im Literaturverzeichnis werden in alphabetischer Reihenfolge bezogen auf den Nachna- men des Erstautors resp. der Erstautorin angegeben. Näheres hierzu erfahren Sie in Kapitel 7.2.2. Sollten Sie Hilfsmittel wie KI-Systeme verwenden, so sind diese in einem Hilfsmittelverzeichnis aufzufüh- ren. Näheres hierzu erfahren Sie in Kapitel 7.3. Bei manchen Arbeiten ist es notwendig, weitere Unterlagen (Beweise, Originalunterlagen) hinzuzufügen. Das kann im Anhang geschehen. Auch statistische Auswertungen, Untersuchungsschemen oder Frage- bögen, werden an dieser Stelle eingefügt. Die Selbstständigkeitserklärung wird der Arbeit (auf der letzten Seite) beigelegt und steht nicht im Inhalts- verzeichnis. Folgender Wortlaut wird zur Erklärung der Selbstständigkeit gebraucht: Ich erkläre hiermit, dass ich diese Arbeit selbstständig verfasst und keine anderen als die angegebenen Quellen und erlaubten Hilfsmittel benutzt habe, einschliesslich der Verwendung von KI-Systemen. Alle Stellen, die wörtlich oder sinngemäss aus Quellen entnommen worden sind, habe ich als solche ge- kennzeichnet. Ich bin den Vorgaben des Leitfadens wissenschaftliches Arbeiten gefolgt. Mir ist be- kannt, dass andernfalls die Hochschulleitung zum Entzug der aufgrund meiner Arbeit verliehenen Qua- lifikation oder des für meine Arbeit verliehenen Titels berechtigt ist. _____________________________ __________________________________ Ort, Datum Unterschrift [Vor- und Nachname] 5.2 Schreibstil und geschlechtergerechte Sprache Verwenden Sie in Ihrer Arbeit eine einfache und präzise Sprache durch eine einfache Satzstruktur, un- missverständliche Formulierungen und genaue Angaben (z.B. nicht «ziemlich viel», sondern Angaben in Prozent oder Masseinheit). Machen Sie keine Über- und Untertreibungen und vermeiden Sie Werturteile und persönliche Meinungen. Insgesamt sollte eine Studien- oder Abschlussarbeit... − verständlich bzw. leserfreundlich sein. Dies wird an den vier Verständlichmachern von Schulz von Thun gemessen (Einfachheit, Gliederung/Ordnung, Kürze/Prägnanz, zusätzliche Stimulanz). − grammatikalisch einwandfrei sein. Es gelten die Regeln der Grammatik gemäss Duden (DUDEN 4: Die Grammatik, ab Ausgabe 2006; https://www.duden.de). − orthografisch korrekt sein. Es gelten die Regeln der neuen deutschen Rechtschreibung (DUDEN 1: Die deutsche Rechtschreibung, ab Ausgabe 2006; https://www.duden.de). Version: V01.11 Ausgabedatum: 09.09.2024 (freigegeben von der HSL am 17.05.23) 11 Titel: Leitfaden zum wissenschaftlichen Arbeiten an der FH Graubünden Ausgabestelle: QS+QE Geltungsbereich: Fachhochschule Tipp Sollten Sie während dem Schreibprozess feststecken und nicht weiterwissen, so steht Ihnen die indivi- duelle Schreibberatung zur Verfügung. Melden Sie sich beim Bibliotheksteam für eine 45 minütige Sit- zung, in denen sowohl deutsche als auch englische Texte besprochen werden. Inhaltliches Feedback oder Textkorrekturen sind nicht Teil der Schreibberatung. 5.2.1 «Ich-»Gebrauch in wissenschaftlichen Texten Im englischsprachigen Bereich stösst man bei wissenschaftlichen Arbeiten häufiger auf die Verwendung der Ich- oder Wir-Form. Doch auch im deutschsprachigen Bereich findet sich inzwischen wissenschaftli- che Literatur, in welcher das «Ich» gebraucht wird. Entscheidend ist jedoch nicht, ob die Ich-Form ver- wendet wird, sondern wie (Niederhauser, 2011, S. 43). Das Pronomen «ich» wird in wissenschaftlichen Texten vor allem im Einleitungskapitel, im Zusammenhang mit der Leseführung im Text oder bei der kriti- schen Auseinandersetzung mit bestehendem Wissen und der Schaffung von neuem Wissen als wissen- schaftlich empfunden (Steinhoff, 2007, S. 169–205). Für wissenschaftliche Arbeiten wird deshalb ein bedachter und zurückhaltender Gebrauch von Ich- oder Wir-Formen empfohlen. Der Gebrauch der Ich-Form kann auch umgangen werden, indem alternative sprachliche Formulierungen verwendet werden. Folgende Tabelle zeigt Beispiele alternativer Formulierungen: Formulierungen mit «ich» alternative Formulierungen Zunächst gehe ich der Frage nach... Zunächst wird der Frage nachgegangen... Ich halte fest, dass... Es kann festgehalten werden, dass... Im Anschluss werde ich... Im Anschluss wird... Anmerkung: Eigene Darstellung in Anlehnung an Steinhoff (2007, S. 165–276) und Kruse (2007, S. 107–109). 5.2.2 Geschlechtergerechte Sprache Der bewusste Umgang mit Sprache und Bild ist ein Qualitätskriterium der FH Graubünden. Die Art, wie Menschen schreiben, sprechen und abbilden, beeinflusst die Wahrnehmung. Wo Vielfalt nicht genannt und gezeigt wird, wird sie oft auch nicht mitgedacht. Aus diesem Grund ist es wichtig, auch in wissen- schaftlichen Arbeiten eine geschlechtergerechte Sprache und eine vielfältige visuelle Kommunikation konsequent anzuwenden. Die FH Graubünden hat hierzu einen Sprach- und Bildleitfaden herausgegeben. Generalklauseln, in denen festgehalten wird, dass die gewählten personenbezogenen Bezeichnungen für beide Geschlechter gelten, werden in Studien- und-Abschlussarbeiten nicht empfohlen. Version: V01.11 Ausgabedatum: 09.09.2024 (freigegeben von der HSL am 17.05.23) 12 Titel: Leitfaden zum wissenschaftlichen Arbeiten an der FH Graubünden Ausgabestelle: QS+QE Geltungsbereich: Fachhochschule 5.3 Dos and No Go's Dos − Verwenden Sie eine einwandfreie Sprache und nutzen Sie die Korrekturhilfe Ihres Schreibprogramms. Lassen Sie Ihre Arbeit vor der Abgabe von Mitstudierenden kritisch korrekturlesen. − Betten Sie Ihre These fundiert in eine Theorie oder mehrere Theorien ein und liefern Sie eine ausführ- liche und kritische Auseinandersetzung mit dem aktuellen Forschungsstand. − Halten Sie formale Anforderungen gemäss Kapitel 6 ein und folgen Sie den Zitiervorgaben in Kapitel 7.1. − Formulieren Sie eine originelle und überzeugende These sowie eine fokussierte Fragestellung. − Verwenden Sie theoretische Konzepte präzise. − Im Falle einer (theoretischen) Literaturarbeit: Interpretieren Sie Textstellen und Passagen sorgfältig. No Go's − Plagiate (siehe Kapitel 7) − Aspekte, Informationen und Argumente, die thematisch nicht mit ihrem Forschungsthema zusam- menhängen − Argumentativ und empirisch nicht zu stützende Verallgemeinerungen und Spekulationen − Gebrauch von nicht zitierfähigen Quellen (siehe Kapitel 4.2) − Ausufernder Gebrauch der «Ich-» oder «Wir-»Form (siehe Kapitel 5.2.1) − Persönliche Gefühle und Eindrücke − Rhetorische Fragen − Abkürzungen wie «m.E.», «bzw.» oder «u.a.» − Lange Sätze, Passivkonstruktionen (werden/wird) und häufiger Gebrauch von Nominalformen (-ung, - heit, -keit) 6 Formale Anforderungen 6.1 Äussere Form und Layout Es wird empfohlen mit einem Textverarbeitungsprogramm zu arbeiten und eine Formatvorlage zu erstel- len. Darüber hinaus können und sollten alle Verzeichnisse dort automatisiert erstellt werden. Im Format gilt das Prinzip der Einheitlichkeit. Folgende Formatangaben können als Referenz dienen: − DIN A4-Seiten, Hochformat, doppelseitig beschrieben − Textausrichtung: Blocksatz, automatische Silbentrennung − Zeilenabstand: 1,3-1,5 (OpenOffice: 130-150%) im Haupttext, bei Fussnoten Zeilenabstand 1 − Schriftarten: Times New Roman oder Arial − Schriftgrösse: − Times New Roman − 12 pt im Haupttext, bei Überschriften der Ebene 2 oder niedriger und bei Nummerierungen (fett) und Überschriften von Abbildungen und Tabellen − 14 pt bei Überschriften der Ebene 1 − 10 pt für Anmerkungen bei Abbildungen, Tabellen u. Ä. sowie Fussnoten, Seitennummerie- rungen und in den Kopf- und Fusszeilen, welche Titel und Verfasser beinhalten können Version: V01.11 Ausgabedatum: 09.09.2024 (freigegeben von der HSL am 17.05.23) 13 Titel: Leitfaden zum wissenschaftlichen Arbeiten an der FH Graubünden Ausgabestelle: QS+QE Geltungsbereich: Fachhochschule − Arial − 11 pt im Haupttext, bei Überschriften der Ebene 2 oder niedriger und bei Nummerierungen und Überschriften von Abbildungen und Tabellen − 13 pt bei Überschriften der Ebene 1 − 9 pt für Anmerkungen bei Abbildungen, Tabellen u. Ä. sowie Fussnoten, Seitennummerierun- gen und in den Kopf- und Fusszeilen, welche Titel und Verfasser beinhalten können − Bei Überschriften kann die Schriftart, fett, linksbündig verwendet werden. Bis zur Ebene 3 werden die Überschriften ins Inhaltsverzeichnis aufgenommen. Überschriften werden mit dem nachfolgenden Absatz zusammengehalten und sollten nicht alleine stehen. − Seitenränder: oben + rechts 2.5 cm, unten 2 cm sowie links 3 cm Abstand vom Seitenrand. Die Kopf- zeile sollte einen Abstand von 1.3 cm vom Seitenrand haben. − Seitennummerierung: Fusszeile, rechtsbündig, die Nummerierung beginnt mit der Seite der Einleitung in arabischen Ziffern. Die Seiten davor werden mit römischen Ziffern versehen. Die römische Num- merierung beginnt nach dem Titelblatt (siehe auch untenstehende Tabelle). Teile und Reihenfolge Format der Seitenzahl Vorspann Titelblatt ohne Seitenzahl Abstract römisch, beginnend mit I Vorwort römisch Inhaltsverzeichnis römisch Abbildungs-, Tabellen-, Abkürzungsverzeichnis römisch Textteil Textteil mit arabisch, beginnend mit 1 − Einleitung − Hauptteil − Schluss Nachspann Literaturverzeichnis arabisch Hilfsmittelverzeichnis arabisch Anhang arabisch Selbstständigkeitserklärung ohne Seitenzahl − Absätze werden 1,3 cm eingerückt. Ein Absatz ist als Sinneinheit zu betrachten. Er sollte nicht kürzer als drei Sätze und nicht länger als eine Seite sein. Der einleitende Satz weist auf die im Absatz be- schriebenen Gedanken hin. − Hervorhebungen und Sonderformatierungen wie Fettdruck, kursiv etc. massvoll einsetzen. − Zahlen bis zwölf sind im Fliesstext auszuschreiben − Papier: Gewicht von 80gr/m², weiss Hinweis Das Logo der FH Graubünden darf gem. der Weisung über Studien- und Abschlussarbeiten von 2023 weder auf dem Deckblatt noch in der Arbeit verwendet werden. Version: V01.11 Ausgabedatum: 09.09.2024 (freigegeben von der HSL am 17.05.23) 14 Titel: Leitfaden zum wissenschaftlichen Arbeiten an der FH Graubünden Ausgabestelle: QS+QE Geltungsbereich: Fachhochschule 6.2 Abbildungen und Tabellen Abbildungen und Tabellen (auch Illustrationen genannt) dienen primär der Visualisierung von Daten, eines Sachverhalts oder eines Zusammenhangs. Sie kommen vor allem dann zum Einsatz, wenn eine Darstel- lung im Text zu kompliziert und demnach schwer lesbar wäre (Deutsche Gesellschaft für Psychologie, 2019, S. 77). Im Text muss auf sie mit Verweis auf die entsprechende Nummer Bezug genommen wer- den (z. B. «Wie in Abbildung 3 dargestellt …»). Zudem sollten Abbildungen und Tabellen stets kommentiert sein, unabhängig davon, ob sie sich im Textteil befinden oder im Anhang. Auch hier gilt: in der Arbeit massvoll mit Abbildungen und Tabellen umgehen. Illustrationen müssen nummeriert und im Abbildungs- oder Tabellenverzeichnis aufgeführt werden. Im Folgenden wird anhand von Beispielen verdeutlicht, wie Illustrationen (Abbildungen und Tabellen) in Anlehnung an den APA-Standard (Metzger, 2017, S. 181–183) in den Text eingebettet und dokumentiert werden können. Zu Beginn steht stets die Abbildungsnummerierung und der Titel resp. die Überschrift der Abbildung. Die Abbildungsnummerierung ist in fett, der Titel in kursiv zu formatieren. Das Wort An- merkung, welches unter der Abbildung oder der Tabelle steht, leitet die Quellenangabe ein. Die Quellenan- gabe kann in Form eines Kurzbelegs (siehe Kapitel 7.1) oder als Vollbeleg (analog zur Aufführung im Lite- raturverzeichnis gem. Kapitel 7.2) erfolgen. Es empfiehlt sich allerdings auf den Kurzbeleg zurückzugrei- fen. Die Schriftgrösse der Quellenangabe unterhalb der Abbildung oder der Tabelle entspricht 10 pt (Times New Roman) resp. 9 pt (Arial) (siehe Kapitel 6.1). Bei Illustrationen aus dem Internet sollte darauf geachtet werden, keine Rechte zu verletzen, d. h. evtl. den Urheber resp. die Urheberin anzufragen, ob das Bild bzw. die Grafik verwendet werden darf. Abbildung 1 und Tabelle 1 zeigen die Aufführung einer Abbildung/Tabelle, die Sie 1:1 aus Ihrer Quelle entnehmen. Abbildung 1 Überschrift der Abbildung 1 Abbildung Anmerkung: Autor/in (Jahr, ggf. Seite). Tabelle 1 Überschrift der Tabelle 1 Tabelleninhalt Tabelleninhalt Tabelleninhalt Tabelleninhalt Tabelleninhalt Tabelleninhalt Anmerkung: Autor/in (Jahr, ggf. Seite). Aufführung von Abbildungen/Tabellen in abgeänderter Form Wird eine Abbildung/Tabelle nicht 1:1 übernommen, sondern von Ihnen leicht abgeändert, so wird das in der Anmerkung mit «In Anlehnung an Autor/in (Jahr, ggf. Seite).» kenntlich gemacht. Version: V01.11 Ausgabedatum: 09.09.2024 (freigegeben von der HSL am 17.05.23) 15 Titel: Leitfaden zum wissenschaftlichen Arbeiten an der FH Graubünden Ausgabestelle: QS+QE Geltungsbereich: Fachhochschule Aufführung eigener Darstellungen Stammt eine Abbildung von Ihnen (bspw. ein selbst geschossenes Foto) oder erstellen Sie eine Abbildung auf Basis von zur Verfügung stehenden Daten, so wird das in der Anmerkung mit «Eigene Darstellung» oder «Eigenes Foto» kenntlich gemacht. Liegen der Abbildung/Tabelle Daten oder ein Text zugrunde, so ist dies im Falle einer Textgrundlage mit «Eigene Darstellung auf Basis von Autor/in (Jahr, ggf. Seite).» und im Falle einer Datengrundlage mit «Eigene Darstellung. Daten von Autor/in (Jahr, ggf. Seite).». Abbildungen auf dem Titelblatt Abbildungen auf dem Titelblatt zählen nicht als inhaltliche Abbildungen und werden deshalb nicht in das Abbildungsverzeichnis integriert. Bei Abbildungen auf dem Titelblatt wird die Quellenangabe (Variante mit Vollbeleg) nicht auf dem Titelblatt, sondern direkt unterhalb des Inhaltsverzeichnisses platziert. Version: V01.11 Ausgabedatum: 09.09.2024 (freigegeben von der HSL am 17.05.23) 16 Titel: Leitfaden zum wissenschaftlichen Arbeiten an der FH Graubünden Ausgabestelle: QS+QE Geltungsbereich: Fachhochschule 7 Zitation, Literatur- und Hilfsmittelverzeichnis Wissenschaftliche Arbeiten zeichnen sich unter anderem dadurch aus, dass Bezug auf Begriffe, Gedan- ken, Ergebnisse, Konzepte, Modelle anderer Autoren und Autorinnen genommen wird. Bei anteiliger oder vollständiger Übernahme «fremder» Informationen, ist die Urheberschaft immer anzugeben. Dies betrifft sowohl wörtliche Zitate, Paraphrasen, Zusammenfassungen, Übersetzungen als auch Abbildungen und Tabellen. Ebenso sind verwendete Hilfsmittel zu deklarieren. Wird die Quellenangabe unterlassen, verstösst dies gegen die wissenschaftliche Redlichkeit. Dieser Verstoss wird auch Plagiat (siehe auch Richtlinie Plagiat in Lehre und Weiterbildung) genannt. Das ist eine Täuschungshandlung und wird ge- mäss des Rahmenreglements für Studien- und Prüfungsordnungen mit «nicht bestanden» und der Note 1.0 bewertet. Darüber hinaus kann die Hochschulleitung gemäss Rahmenreglement ein Disziplinarverfah- ren eröffnen. Die Übernahme fremden Gedankengutes, auch wenn nur sinngemäss, muss deshalb in einer wissen- schaftlichen Arbeit stets dokumentiert und durch eine geeignete Angabe kenntlich gemacht werden. Dies bedeutet, dass Quellenangaben für wörtlich und sinngemäss übernommene Informationen direkt in den Text integriert werden – auch «Zitieren» genannt. Mithilfe des Zitats kann zudem die ausführliche Quel- lenangabe auffindbar gemacht werden. Es gibt unterschiedliche Zitierstile. In welcher Form Quellen nachgewiesen werden sollen, ist nicht einheit- lich geregelt. Je nach Wissenschaftsdisziplin haben sich verschiedene Standards entwickelt. Generell kann unterschieden werden zwischen: − Autor-Jahr-Zitierweise = Harvard-Zitation − Fussnoten-Zitierweise = Chicago-Zitation / Deutsche Zitierweise − Numerische Zitierweise: Hier werden die Quellen im Literaturverzeichnis nummeriert und im Text mit der Hilfe dieser Nummern auf die Quellen verwiesen. An der Fachhochschule Graubünden wird empfohlen, die Autor-Jahr-Zitierweise zu verwenden. Dies be- deutet, dass im Fliesstext mit einem Kurzverweis auf ein anderes Werk hingewiesen wird (Autor, Jahr, evtl. Seitenzahl [bei direkten Zitaten oder Paraphrasen bestimmter Stellen]) und die ausführliche Zitation des Werks erst im Literaturverzeichnis erfolgt. Autor-Jahr-Stile sind in vielen Fächern verbreitet. Wichtig ist, dass eine gewählte Zitierweise konsequent angewendet und nicht mit einer anderen vermischt wird. Im Übrigen bietet sich beim wissenschaftlichen Arbeiten die Verwendung einer Software zur Litera- turverwaltung an: Gängige Programme sind z.B. «Citavi» (Campus-Lizenz der FH Graubünden) sowie «Mendeley» und «Zotero» (Open Source Software). Nähere Informationen hierzu erhalten Sie in der Re- cherchier-Bar der Bibliothek auf moodle. Der bekannteste Vertreter der Gattung Autor-Jahr-Zitierweise ist der APA-Stil (Stil der American Psycho- logical Association) bzw. dessen deutsches Pendant, der auf dem APA-Stil basierende DGPs-Stil (Stil der Deutschen Gesellschaft für Psychologie). Diese Zitierstandards sind weit über psychologische und sozi- alwissenschaftliche Literatur hinweg etabliert. Für englischsprachige wissenschaftliche Arbeiten an der FH Graubünden wird der APA-Stil zur Verwendung empfohlen, für deutschsprachige wissenschaftliche Arbeiten der DGPs-Stil. In technischen Disziplinen und Studiengängen, im Fall der FH Graubünden insbesondere am Institut für Photonics und Robotics (IPR), hat sich allerdings die Zitation des Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE) etabliert, welche auf der numerischen Zitierweise basiert. Details können Sie der Re- cherchier-Bar der Bibliothek auf moodle entnehmen. Bei der Verwendung eines Zitierstils kommt es auf Details an! Es ist von Bedeutung, an welcher Stelle Punkte, Kommata etc. stehen und die entsprechenden Regeln des Zitierstils zu beachten. Version: V01.11 Ausgabedatum: 09.09.2024 (freigegeben von der HSL am 17.05.23) 17 Titel: Leitfaden zum wissenschaftlichen Arbeiten an der FH Graubünden Ausgabestelle: QS+QE Geltungsbereich: Fachhochschule 7.1 Zitieren und Paraphrasieren Hinweis Weitere Referenzbeispiele und die Zitation in nicht aufgeführten Fällen (bspw. bei fehlenden Quellenan- gaben oder bei Zitation von klassischen Werken) finden Sie in den Richtlinien für die Manuskriptgestal- tung der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (2019, S. 104–114).