Karteikarten - GruPäd - Professionelles Handeln in der GS PDF
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Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt
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Summary
This document provides information on empirical quantitative and qualitative research approaches for primary education, focusing particularly on the topic of teaching diverse students and their success.
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Frage,Antwort Empirisch-quantitative Forschungszüge," Mithilfe von quantitativen Methoden (z.B. Fragebögen) sollen theoretische Sätze zur Grundschule und zur Wirksamkeit des Grundschulunterrichts geprüft werden z.B. verschiedene Lehrkräfte, die entweder offene Unterrichtsformen praktizieren oder...
Frage,Antwort Empirisch-quantitative Forschungszüge," Mithilfe von quantitativen Methoden (z.B. Fragebögen) sollen theoretische Sätze zur Grundschule und zur Wirksamkeit des Grundschulunterrichts geprüft werden z.B. verschiedene Lehrkräfte, die entweder offene Unterrichtsformen praktizieren oder dies nicht tun, werden nach dem Lernerfolg ihrer Klassen befragt" Empirisch-qualitative Forschungszugänge," Möglichst unvoreingenommene Beobachtung und Beschreibung des sozialen Geschehens im Grundschulunterricht Man versucht, soziale Erscheinungen in ihrem Kontext, ihrer Komplexität und in ihrer Spezifität zu erfassen, zu beschreiben und zu verstehen Statt von Theorien auszugehen und diese zu überprüfen, werden Theorien aus der empirischen Untersuchung heraus entwickelt" Was ist die Aufgabe der Grundschulpädagogik," den Bildungs- und Erziehungsauftrag der Grundschule wissenschaftlich zu reflektieren ein differenziertes professionstheoretisches Verständnis vom Beruf der Grundschullehrkraft zu entwickeln grundschulpädagogisch relevante Inhalte zu erarbeiten, z. B. Bildungsbegriff, Theorien zur Auswahl und Gestaltung von Lernangeboten, förderlicher Umgang mit Heterogenität, Leistungsbewertung, Übergänge in die Grundschule bzw. in weiterführende Schulen --\> Das wichtigste Ziel der universitär-wissenschaftlichen intensiven Auseinandersetzung mit der Forschungsaufgabe ist ein vertieftes Verständnis des Themas. Dabei besteht die Hoffnung, dass durch die Situierung, welche durch die konkrete Forschungsaufgabe entsteht, träges Wissen verhindert wird und Erkenntnisse in der Praxis sinnvoll angewendet werden" Herkunft des Wortes Heterogenität,"heteros = (altgriechisch: héteros), andersartig, verschieden" Heterogenität als Konstrukt,"„Heterogenität wird deswegen als soziale Konstruktion verstanden, die für Schule im Verhältnis zu Gleichheit sowie zu Universalismus und Individualität zu denken ist" (Budde 2017, 25)" Heterogenität in der Schule,"„Unterschiedlichkeit von Lernausgangslagen" (Franz 2019, 160)" Prämissen einer Heterogenitätsdefinition,"Relativität, Partialität, Konstruiertheit" Prämissen einer Heterogenitätsdefinition - Relativität,"- „Heterogen" bezeichnet keine absoluten Eigenschaften - Eigenschaften werden erst als das Ergebnis eines Vergleichs hergestellt, der bezüglich eines Kriteriums vorgenommen wird: Mitglieder einer Gruppe sind hinsichtlich eines Kriteriums, das als Maßstab angelegt wird, ungleich oder ähnlich - z.B. Bei einer Schulklasse muss das Kriterium der Verschiedenheit zw. den SuS spezifiziert werden (z. B. Alter, Leistung, Interessen). - beschriebene Heterogenität existiert nur in Relation zum gesetzten Maßstab und zu uns selbst als Beobachterinnen und Beobachter Lang, Grittner, Rehle, Hartinger 2010, 315" Prämissen einer Heterogenitätsdefinition - Partialität,"- Heterogenität (ebenso wie Parallelbegriff Homogenität) bezeichnet nur begrenzte Zustände: Ergebnis des Vergleichs kann nach einem Zeitraum wieder anders ausfallen; die Ungleichheit kann sich vergrößert oder verringert haben - Aussagen über einzelne Kinder oder Gruppen von SuS gelten nur partiell (teilweise): Weder können damit Personen oder Gruppen als Ganze erfasst und beschrieben werden noch ihre zukünftigen Entwicklungen. Lang, Grittner, Rehle, Hartinger 2010, 315" Prämissen einer Heterogenitätsdefinition - Konstruiertheit,"- Jede Art von Heterogenität wird hergestellt oder konstruiert, somit kann auch jede Gruppe als heterogen oder homogen beschrieben werden, wenn dies das Ziel sein soll- Abhängig von Maßstab und auf die Einteilung der Skala, nach der die Unterschiede gemessen werden - Wertneutralität von Heterogenität: Die Feststellung und Konstruktion von Heterogenität ist weder per se gut noch schlecht- Sie erfolgt immer in bestimmten Zusammenhängen und vor dem Hintergrund bestimmter Interessen; Diese muss man sich im Zusammenhang mit Bildung, Schule und Unterricht verdeutlichen und reflektieren- Relevanz für schulisches Lernen: Unterschiede der Kinder, die Konsequenzen für den Lernerfolg haben (und damit normativ und wertend zu sehen sind), müssen besonders beachtet werden. Lang, Grittner, Rehle, Hartinger 2010, 315" Heterogenität: Strukturierung von Dimensionen,- endogene und exogene Dimensionen- 4 Dimensionen of Diversity (eher) endogene Dimensionen,"etwas, das aus dem Körper selbst hervorgeht; innere Faktoren Geschlecht Körperliche Merkmale Kognitive Fähigkeiten Verhalten Alter Motivationale Merkmale (Selbstkonzept, Interesse)" (eher) exogene Dimensionen,(äußere Faktoren) Familiärer Hintergrund Unterricht Klassenklima vier Dimensionen von Diversity,\[Bild\] Seit wann gibt es in Deutschland die Grundschule als erste gemeinsame Schule für alle Kinder?,Seit Gründung der Weimarer Republik 1919 Seit wann gibt es die ersten Lehrstühle für Grundschulpädagogik in Deutschland?,"1966 (Hessen), 1971 (Bayern)" Welche Länder sind Vorreiter der Elementar- und Primarpädagogik?,England (Primary Education als lang etabliertes wissenschaftliches Fach) USA (Forschungsorientierung im Bereich Elementary School seit Jahrzehnten) Neurodivergent,"von der Norm abweichende Menschen z.B. ADHS, Leserechtschreibschwäche, Autismus" Was gab es vor der allgemeinen Grundschule? (vor 1919),"Strenge Aufteilung in höheres und niederes SchulwesenVorschulen für jüngere Kinder, die auf das höhere Schulwesen vorbereitet habenVolksschulen: Vorbereitung auf das niedrige Schulwesen--\> Wiederspiegelung der ständischen Prägung der damaligen Zeit" Welche Ideen verfolgte Comenius?,Idee einer einheitlichen Schulpflicht für alle Kinder (Mädchen und Jungen aller Stände bis zum 12. Lebensjahr)Motiv: Gleichheit der Menschen vor Gott--\> somit sollen alle gleiche Möglichkeit haben Bildung zu erlangen Warum spricht man vom Weimarer Schulkompromiss?,"da lange Kontroversen/ Debatten vorausgingen überSchulpflicht, da es in das Erziehungsrecht der Eltern eingreiftWeltanschauliche Neutralität, Verhältnis von Staat und KircheKlausel, dass Eltern entscheiden dürfen auf welche Schule das Kind geht (katholisch, evangelisch, jüdisch)Dauer (4, 6 oder 8 Jahre)" Was ist gemeint mit der Doppelfunktion der Weimarer Grundschule?,"einerseits Vermittlung grundlegender Bildung, andererseits Voraussetzungen für höhere Schulen schaffen (Auslese und Fördern)" Was sind Elemente der Reformpädagogik in der Weimarer Grundschule?,"Starke Orientierung des Unterrichts am Kind (=im Mittelpunkt), schöpferisches Tun war eine PrämisseGesamtunterricht mit heimatkundlichem Anschauungsunterricht im Mittelpunkt, Schule = Schulraum, Schulleben, Gemeinschaft = wichtig, viel in Natur unterwegsInhalte der grundlegenden Bildung sollen nicht nur äußerlich angeeignet, sondern innerlich erlebt und selbstständig erworben werden Heute: Montesuri Schulen" Wie war die Grundschule im Dritten Reich charakterisiert?,"Gemeinschaftserziehung wichtiger als die eigene Persönlichkeit Aufgeben des Profils der GS1933: Richtlinien der Volksschule: GS: Vier unteren Jahre der Volksschule, Teil der Volksschule, keine eigenständige Schule mehrGS = Ort, um die Kinder zum Dienste in der Volksgemeinschaft zu erziehen, öffentliche und konkurrenzlose PflichtschuleWichtig: körperliche Ertüchtigung (Erziehung zu einem physisch, robusten, für den Führer stets einsatzbereiten Menschen); Opferung für das Vaterland; Entfernung jüdischer Lehrkräfte und Schüler aus den Staatsschulen" Was passierte nach dem 2. Weltkrieg?,"Potsdamer Abkommen: Vorsehen eines gestuften Schulwesens (Unterstufe, Mittelstufe, Oberstufe) für alle gleich; lange Verlängerung der GS ein Thema --\> Umsetzung in der Sowjetischen Besatzungszone/ später DDR--\> Westen: Rekonstruierung der Weimarer GS inklusive der kulturkritischen Heimatsidee und dem statischen Begabungsbegriff" Warum dauert die Grundschule vier Jahre?,"Kompromiss (4, 6, 8 Jahre)" Was war der Sputnik-Schock?,"1957 Sputnik-Shock: Sowjetunion schickt den ersten Satelliten in das AllWesten will mithalten: Wetteifern im kalten Krieg Umfassende Reformen im Westen: in Technologie, Rüstung und Bildung Veränderung: Entdeckung des dynamischen Begabungsbegriff (Begabung ist keine Konstante, beeinflussbar am meisten in den 4 bis 6 Lebensjahren) -\> frühkindliche Bildung wurde wichtig" Was wurde am Grundschulkongress in Frankfurt beschlossen?,"Vernichtendes Zeugnis der GS u.a. von Erwin Schwartz:GS = rückständig, konfessionell zersplittert, eine dörfliche Zwergschule, keine soziale Integration, Auslese statt individueller BegabungsförderungGrundschule wurde als rückständig beschrieben, vielmehr Auslese als FörderungMädchen; katholisch; Menschen aus ländlichen Regionen: rückständigHeute: Kinder mit Migrationshintergrund" Was wurde am Grundschulkongress in Frankfurt beschlossen?,"Vernichtendes Zeugnis der GS u.a. von Erwin Schwartz:GS = rückständig, konfessionell zersplittert, eine dörfliche Zwergschule, keine soziale Integration, Auslese statt individueller BegabungsförderungGrundschule wurde als rückständig beschrieben, vielmehr Auslese als FörderungMädchen; katholisch; Menschen aus ländlichen Regionen: rückständig--\> Heute: Kinder mit Migrationshintergrund" Was war der Strukturplan für das Bildungswesen?,"Mengenlehre in Mathematik, wissenschaftsorientierte Heranführung an den Sachunterricht, Ausführung von Versuchen -\> Wissenschaftsorientierung" Was war der PISA-Schock?,"Vergleichsstudie, Befragung der Kinder über ihr Wissen/KönnenOffenlegung der Bildungsbenachteiligung von Kindern mit Migrationshintergrund in Deutschland Schwächen im Lesen der deutschen 15-jährigenEinführung der Verfahren für Qualitätssicherung, z.B. Vera-Vergleichsarbeit im 3. Schuljahr, Bildungsstandard und KompetenzorientierungKinder erreichen wenig Anwendungsbezug in den Kompetenzstufen (Dtl.)PISA-Sieger: Finnland, Kanada: Investierung in frühkindliche Bildung wie Kindergarten --\> Intensivierung Frühkindlicher Bildung Heute = Dtl. Schlechter als 2001" Umgang mit Heterogenität,Negative Sichtweise \ Idealisierung Negative Sichtweise,"... wenn die konstatierte Differenz als negativ gesehen wird:Die Heterogenität einer Gruppe wird schlich ignoriert. Es erfolgt trotz einer Ungleichheit eine Gleichbehandlung.Die Heterogenität einer Gruppe wird reduziert...durch Unterdrückung von Unterschieden, z.B. durch Verbote. Verbote zielen darauf ab, ein Verhalten zu homogenisieren, ohne dass darauf eingegangen wird, woher die Ursachen dafür kommen.durch aktives Abbauen von Unterschieden, beispielsweise durch Fördermaßnahmen Lang, Grittner, Rehle, Hartinger 2010, 316" Idealisierung von Heterogenität,"Verschiedenheit als Normalität Verschiedenheit als""bunt und schön"\"\""Ich kann daran als LK nichts ändern"\"\" Idealer Umgang mit Heterogenität bzw Regel,"Die Spannung zw. der Orientierung an einer (schulischen) Norm & dem Respekt vor den individuellen Unterschieden darf nicht einseitig zugunsten eines der Pole aufgelöst werden.Weg von Homogenisierungstendenz zu""Heterogenitätskompetenz"\" \[Bild\]\" Beispiele für Umgang mit Heterogenität,"Lernleiter, differenzierte Texte mit unterschiedlicher Schwierigkeitsstufe" Was ist eine Lernleiter?,"= Visualisierung einer Sequenz bzw. eines Themas, Art LernlandkarteAbbildung eines Lernwegs mit überschaubaren kleinen Schritten, bearbeitenden Aufgaben, die zu einem Ziel führen macht transparent welche Aufgaben in welcher Reihenfolge zu erledigen sind, wo die SuS in ihrem Lernprozess stehen und welche Fortschritte sie machen --\> Möglichkeit, ihren Lernfortschritt kompetent selbst zu steuern und zu evaluierenArbeiten in eigenen Lerntempo Verbesserung der Lernerfolge, Selbstkonzept und LernmotivationSteigerung der Leistung von langsam Lernenden" Empirische Studien,IGLUIQB IGLU 2021,Internationale-Grundschul-Lese-UntersuchungLeseleistung der 4. KlässlerInsgesamt 65 Staaten/ Regionen beteiligt20-Jahres-Trend ablesbar IQB 2021,"- Bundesweite Untersuchung, inwieweit 4. Klässler die bundesweit geltenden Bildungsstandards der Kultusministerkonferenz (KMK) in den Fächern Deutsch und Mathematik in Primarbereich erreichenIQB 2021 ist die 3. Untersuchung (nach 2011 & 2016)" IGLU 2021 vs. IQB 2021 - Gemeinsamkeiten der Ergebnisse,"ca. ein Viertel der getesteten SuS erreichen den Mindeststandard im Lesen nicht (IGLU: 25,4%; IGB: 18,8%)Kompetenzrückgänge hängen mit der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen des Schulbetriebs zusammenim Vergleich zu 2016 zeichnet sich ein deutlicher Leistungsrückgang ab und die Verfehlung des Mindeststandards hat zugenommenZusammenhang zwischen dem sozialen Status, der gesprochenen Sprache zu Hause und den Leistungsunterschieden deutlich stärkere Kompetenzrückgänge bei Kindern, die zuhause kein Deutsch sprechen Kinder aus Familien mit einem höheren sozioökonomischen Status erreichen im Durchschnitt höhere Kompetenzwerte Beide Studien gelangen zu der Schlussfolgerung, dass Kinder mit besonderem Förderbedarf gezielter gefördert werden solltenBeide Untersuchungen gelangen zu dem Resultat, dass bereits im Elementarbereiche Deutsch als Bildungssprache systematisch gefördert werden sollte" IGLU 2021 vs IQB 2021 - Unterschiede der Ergebnisse,"(Laut IQB erreichen 18,8% der getesteten Viertklässler den Mindeststandard im Lesen nicht. Nach der IGLU-Studie verfehlen 25,4% den Mindeststandard im Lesen.)Die IGLU-Studie bezeichnet die ausländische Herkunft nicht als maßgebliche Ursache für den Leistungsabfall. Die IQB sieht schon einen deutlichen Zusammenhang bezüglich des Kompetenzrückgangs mit dem Zuwanderungshintergrund der SuSGrundsätzliche Unterschiede im Aufbau der Studien: IGLU: Konzentration auf das Lesen, International, Eingehen auf Schulzufriedenheit, Leseunterricht, Nutzung digitaler Medien, Übergang in die SekundarstufeIQB: Betrachtung 5 verschiedener Kompetenzbereiche, Bundesweit, Eingehen auf Entwicklung in den Ländern" Grundlegende Bildung als besonderer Auftrag der GS,\"\""Grundlegende Bildung ist mehr als Lesen, Schreiben, Rechnen"\" (Lohrmann et al. 2022, 7)--\> Lernentwicklung + PersönlichkeitsentwicklungLernentwicklung: fachliche Kenntnisse, überfachliche Kenntnisse und EinsichtenPersönlichkeitsentwicklung: Wertvorstellungen und Haltungen\" Allgemeine Definition: Grundlegende Bildung,"Bayrisches Gesetz über das Erziehungs- und Unterrichtswesen (BayEUG)Artikel 1, Absatz 1""Die Schulen haben den in der Verfassung verankerten Bildungs- und Erziehungsauftrag zu verwirklichen""Im Duden werden 'Bildung' und 'Erziehung' als Synonyme geführtAls Minimalkonsens könnte man sagen:Erziehung bezeichnet die Vermittlung von Wertvorstellungen und Verhaltensweisen, die als wünschenswert geltenBildung wird als Prozess und Produkt eines bestimmten Ideals interpretiert" Erziehungsdefinition,"Wolfgang Brezinka (1990):""Als Erziehung werden Handlungen bezeichnet, durch die Menschen versuchen, die Persönlichkeit anderer Menschen in irgendeiner Hinsicht zu fördern.""Erich Weber (1999):""Erziehung ist das Insgesamt jener intentionalen, human und liberalen Lernhilfen, die, dem Wert- und Sinnhorizont der abendländisch-europäischen Tradition entsprechend, als umfassende Enkulturationshilfen auch moralisch relevante Sozialisationshilfen und verantwortungs- bzw. gewissenszentrierte Personalisationshilfen einschließen.""Gisela Miller-Kipp:""Erziehung meint zentral diejenigen Akte, die sich auf das heranwachsende Individuum richten und dessen Entwicklung \[...\] fördern wollen; Träger, Subjekte, Dauer und Ort, Mittel und Ziele und gesellschaftliche Funktion der Erziehung unterliegen dabei einem historischen Wandel""Erziehung ist immer ein bewusster, zielgerichteter, geplanter Vorgangüberzeitlich erzieherisches Verhältnis besteht immer zwischen 2 Personen und einem 'dritten Faktor', der vermittelt/ angeeignet werden sollLehrender und Lernender sind gleichwertige Subjekte, zwischen denen ein Wissens-/Könnens-/Orientierungsgefälle bestehtErziehung zielt auf eine Auflösung des GefällesZiele:Vermittlung bestimmter als wertvoll erachteter Werte (z.B. Toleranz, Demokratie, Selbstständigkeit, Kritikfähigkeit,...)Sicherung des Fortbestands der Gesellschaft, durch die Vermittlung von Wissen, Ordnungsvorstellungen, Wertüberzeugungen und Kulturgütern Menschen sollen befähigt werden, ihren Platz in der Gesellschaft zu finden und angemessen auszufüllen" Historischer Überblick zum Bildungverständnis,"Der Bildungsbegriff kommt zur Zeit der Aufklärung (18. Jhd.) aufLeitbild ist der Mensch, der von Vernunft bestimmt ist und einen sinnvollen Beitrag zum Gemeinwesen leistetBildungskonzeption nach Willhelm von Humboldt: Im Mittelpunkt seines Bildungsbegriffs steht die Entfaltung der Individualität Bildung als SelbstbildungBildungskategorien nach Humboldt:Individualität: Durch Bildung erfolgt die je einzigartige Ausgestaltung der persönlichen Fähigkeiten & HaltungenTotalität: Alle Kräfte des Menschen sollen zur Ausfaltung kommen Universalität: Der Mensch soll an allen Lebens- und Kulturbereiche teilhaben--\> Für den gegenwärtigen Bildungsbegriff relevant: Bildung ist Selbstbildung und ein nie abgeschlossener ProzessAb Mitte des 19. Jhd. kommt es zum 'Verfall des Bildungsgedanken'Die vom Humanismus geforderte allseitige Bildung wird zur SachbildungBildung wird auf die Summe von Kenntnissen reduziert, die man wissen mussNach der gescheiterten Revolution 1848/49 kommt es zu einer Zweiteilung des BildungsbegriffsEinfache Leute sollen einfache Bildung (volkstümliche Bildung) erhaltenGehobenes Bürgertum genießt 'höhere Bildung' als StatussymbolNach dem 2. Weltkrieg erfolgt eine Neubestimmung des BildungsbegriffsBildung ist nicht mehr wertneutralMoralische Verantwortung hinsichtlich der Grundwerte und des ZusammenlebensVersuche, Bildung ethisch verpflichtender zu konzipieren z.B. Litt (1948): Weniger Fokus auf die Bildungsziele, mehr auf die soziale Dimension & die Auswirkung auf die Welt" Gesetzeslage in Bayern,"Bayerische Verfassung (1946, aktuelle Fassung 1998) Artikel 131(1) Die Schulen sollen nicht nur Wissen und Können vermitteln, sondern auch Herz und Charakter bilden.(2) Oberste Bildungsziele sind Ehrfurcht vor Gott, Achtung vor religiöser Überzeugung und vor der Würde des Menschen, Selbstbeherrschung, Verantwortungsgefühl und Verantwortungsfreudigkeit, Hilfsbereitschaft, Aufgeschlossenheit für alles Wahre, Gute und Schöne und Verantwortungsbewußtsein für Natur und Umwelt.(3) Die Schüler sind im Geiste der Demokratie, in der Liebe zur bayerischen Heimat und zum deutschen Volk und im Sinne der Völkerversöhnung zu erziehen.(4) Die Mädchen und Buben sind außerdem in der Säuglingspflege, Kindererziehung und Hauswirtschaft besonders zu unterweisen.Bayerisches Gesetz über das Erziehungs- und Unterrichtswesen (1983, aktuelle Fassung 2000)Artikel 2, Absatz 1: Aufgaben der SchuleDie Schulen haben insbesondere die Aufgabe,Kenntnisse und Fertigkeiten zu vermitteln und Fähigkeiten zu entwickeln,zu selbständigem Urteil und eigenverantwortlichem Handeln zu befähigen,zu verantwortlichem Gebrauch der Freiheit, zu Toleranz, friedlicher Gesinnung und Achtung vor anderen Menschen zu erziehen, zur Anerkennung kultureller und religiöser Werte zu erziehen,Kenntnisse von Geschichte, Kultur, Tradition und Brauchtum unter besonderer Berücksichtigung Bayerns zu vermitteln und die Liebe zur Heimat zu wecken,zur Förderung des europäischen Bewusstseins beizutragen,im Geist der Völkerverständigung zu erziehen und die Integrationsbemühungen von Migrantinnen und Migranten sowie die interkulturelle Kompetenz aller Schülerinnen und Schüler zu unterstützen,die Bereitschaft zum Einsatz für den freiheitlich-demokratischen und sozialen Rechtsstaat und zu seiner Verteidigung nach innen und außen zu fördern,die Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern zu fördern und auf die Beseitigung bestehender Nachteile hinzuwirken,die Schülerinnen und Schüler zur gleichberechtigten Wahrnehmung ihrer Rechte und Pflichten in Familie, Staat und Gesellschaft zu befähigen, insbesondere Buben und junge Männer zu ermutigen, ihre künftige Vaterrolle verantwortlich anzunehmen sowie Familien- und Hausarbeit partnerschaftlich zu teilen,berufsorientierte Bildung zu vermitteln,auf Arbeitswelt und Beruf vorzubereiten, in der Berufswahl zu unterstützen und dabei insbesondere Mädchen und Frauen zu ermutigen, ihr Berufsspektrum zu erweitern,Verantwortungsbewusstsein für die Umwelt und Verständnis für die Zusammenhänge nachhaltiger Entwicklung, gesunder Ernährung und verantwortungsvoller landwirtschaftlicher Erzeugung zu wecken." Ausgewählte Bildungsdefinitionen,"Bildungsbegriff nach Wolfgang Klafki (1963) Unterscheidung zw. 'materieller Bildung' und 'formaler Bildung''Materielle Bildung'Einseitige Beschäftigung mit Kulturgütern und Inhaltenz.B. Gebildet ist, wer möglichst viel Wissen enzyklopädisch hat, wer Shakespeare und Goethe gelesen hat, die Werke von Beethoven und Mozart kennt,...'Formale Bildung'Einseitige Schulung von Kräften und methodischen Fertigkeiten z.B. Gebildet ist, wer das Lernen gelernt hat und Methoden beherrschtDilemma aus beiden FehlverständnisseLösung: 'kategoriale Bildung'Ausrichtung auf Grundkategorien des Weltverstehens und gleichzeitig auf die Methoden des Lernens, die selbsttätige Erarbeitung der kategorialen ErkenntnisseBildungsbegriff nach Ilse Lichtenstein-Rother (1982)Bildung reflektiert das Verständnis des Subjekts (=Kindes) zur Welt, erlaubt ein Verständnis der eigenen Person und des Standes der Person in der Welt die GS ist nicht nur reine Vermittlungsschule und Vorstufe zur eigentlichen BildungGS bemüht sich um die Schaffung von geistigen, sittlichen und sozialen Orientierungen und um die Sinnperspektive des Handelns und Lernens Bildung bezeichnet das menschliche In-Der-Welt-Seins durch Professionalität, Bewusstseinserhellung und soziale VerantwortungBildungsbegriff nach Henning Kößler (1997)Bildung ist nicht enzyklopädisches Wissen, wichtiger ist Synthese und Integration des Wissens, Verstehen von Bedeutungszusammenhängen Zur Bildung gehört das Involviertsein in das Wissen, emotional-motivationale AufgeschlossenheitWissen muss bedeutsam werden für moralisches Argumentieren, Bildung umfasst Wertung und HandlungsorientierungDas Literacy-KonzeptVermittlung von Kulturtechniken (Lesen, Schreiben,...)auch allgemeine Formen der Lebensbewältigung werden einbezogen, z.B. Kommunikationsfähigkeit, Fähigkeit zur Teilhabe an kulturellen und gesellschaftlichen Prozessen wird auf neue und infolge des sich beschleunigenden Wandels von der Industrie- zur Wissensgesellschaft steigende Qualifikationen ausgerichtet--\> Fähigkeiten, die im Literacy-Konzept enthalten sind, werden als""Basiskompetenzen"\" definiert Kompetenzbegriff auf fachliche Fähigkeiten und elementare Kenntnisse bezogenschließt auch Dispositionen wie Mitwirkungsbereitschaft und rationales Weltverstehen, Problemlösen, selbstreguliertes Lernen und Kooperationsfähigkeit mit ein\" Welche Gemeinsamkeiten haben die Erziehungs- und Bildungs(definition)?,Sowohl Erziehungs- als auch Bildungsdefinition unterliegen dem historischen WandelBildungsprozesse und Erziehung sind eingelagert in den alltäglichen Prozess des Aufwachensdie notwendige Anpassung an die Gesellschaft (Erziehung) und die Verselbstständigung des Einzelnen gegenüber Außenerwartungen (Bildung) Grundlegende Bildung im LehrplanPLUS,"LehrplanPlus (2014)""Oberstes Bildungs- und Erziehungsziel ist der eigenverantwortliche, beziehungs- und gemeinschaftsfähige, wertorientierte, weltoffene und schöpferische Mensch. Er ist fähig und bereit, in Familie, Staat und Gesellschaft Verantwortung zu übernehmen, und offen für religiöse und weltanschauliche Fragen.Zentrale Aufgabe an allen Bildungsorten ist es, Kinder über den gesamten Bildungsverlauf hinweg in ihren Kompetenzen zu stärken. Die Akzentsetzung verändert sich entsprechend dem individuellen Entwicklungsverlauf sowie den Bedürfnissen und Ressourcen des Kindes."\"\" Theorie von Piaget,"Piaget (1976)Lernen ist Aufbau bzw. Veränderung von Vorstellungen vorher glaubte man an den""Nürnberger Trichter"\" -\> Lehrer \""trichten"\" Kinder Wissen ein Assimilation: vorhandene Vorstellungen werden (in geringem Maße) angepasst, differenziert, erweitert oder eingeschränkt z.B. Kind kennt Ahornbaum, denkt so sieht Laubbaum aus -\> Bei Behandlung des Themas Baum erweitert es sein Wissen über Bäume (neues, vielfältigeres Bild)Akkomodation: Umstrukturierung, Veränderung oder Neuaufbau von Vorstellungen schwieriger, braucht Zeit; z.B. SonnensystemZiel: Äquilibration = Gleichgewicht zwischen Assimilation und Akkomodation --\> Lernende konstruieren aktiv neue/veränderte Vorstellungen auf Basis von vorhandenen Vorstellungen Stadium der Sensomotorischen Intelligenz (0--2 Jahre): Erwerb von sensomotorischer Koordination, praktischer Intelligenz und Objektpermanenz; Objektpermanenz aber noch ohne interne Repräsentation wenn keine Objektpermanenz vorhanden: Objekt ist nicht sichtbar -\> Objekt ist weg Stadium der Präoperationalen Intelligenz (2--7 Jahre): Erwerb des Vorstellungs- und Sprechvermögens; gekennzeichnet durch Realismus, Animismus und Artifizialismus (zusammenfassend: Egozentrismus); kann nun zwischen belebt und unbelebt unterscheiden sieht seine eigene Sichtweise als die einzige, geltende Stadium der Konkret-operationalen Intelligenz (7--12 Jahre): Erwerb der Fähigkeit zum logischen Denken in Bezug auf konkrete (tatsächliche oder vorgestellte, aber nicht hypothetische) Sachverhalte. Dies ist verbunden mit Dezentrierung, Reversibilität, Invarianz, Seriation, Klasseninklusion und Transitivität Stadium der Formal-operationalen Intelligenz (ab 12 Jahre): Erwerb der Fähigkeit zum hypothetischen logischen Denken, was die Fähigkeit bedeutet, die konkreten logischen Operationen der Stufe 3 auf andere solche Operationen anzuwenden \""was wäre wenn; was würde passieren wenn...""Kritik: Aufteilung in Altersgruppen, da nicht in eine Altersgruppe zuordenbar, unterschiedlich" Welche Bedeutung hat das Vorwissen beim Lernen?,Grundlage/ Aufbau Inwieweit ist Wissen über das Vorwissen für LK relevant?,Reaktion auf Vorwissen möglichInhalte überspringen bzw. Unterricht auf Vorwissen aufbauenjedoch: Einzelne stehen nicht für alle Schülervorstellungen -- Vorwissen -- frühe Ansätze,Reformpädagogikz.B. Dewey (1986) -\> Berücksichtigung der Interessen und Erfahrungen der SuS beim Lernen wichtig Genetisches Lernen nach Wagenschein (1968) Schülervorstellungen -- Vorwissen -- Bedeutung,"Piaget (1976)Lernen ist Aufbau bzw. Veränderung von Vorstellungen Assimilation: vorhandene Vorstellungen werden (in geringem Maße) angepasst, differenziert, erweitert oder eingeschränkt Akkomodation: Umstrukturierung, Veränderung oder Neuaufbau von Vorstellungen Ziel: Äquilibration = Gleichgewicht zwischen Assimilation und Akkomodation --\> Lernende konstruieren aktiv neue/veränderte Vorstellungen auf Basis von vorhandenen Vorstellungen Bedingungen für Umstrukturierungen (Posner et al. 1982)Unzufriedenheit (mit sich selbst/ mit bisheriger Erklärung)LogikPlausibilitätFruchtbarkeit des neuen KonzeptsTheorieansätze: Conceptual-Change-Ansatz (Möller 2001, 2010) Konstruktivistisch orientierte Lerntheorien Lernen = aktiver Prozessjeder konzipiert sein Wissen/ seine Welt selbstTheorie der Zone des nächsten Entwicklung (Vygotski) immer nächsten KLEINEN Schritt (z.B. Lernleiter)Theorie zum Scaffolding Kein Vorsagen von Lösungen, sondern LK baut Gerüst, wo sich SuS heranhangeln/ verstehen können z.B. Lernleiter, Hilfestellungen" "Wie muss Unterricht aussehen, der Schülervorstellungen berücksichtigt und Weiterentwicklung bzw. (Um-)Konstruktion von Vorstellungen fördert?","Vorerfahrungen werden ermittelt.Selbstständiges und kokonstruktives Denken, Erkunden, Explorieren, Lösen von Problemen und Entdecken von Zusammenhängen wird angeregt. Das Entwickeln und Überprüfen eigener Ideen, Vermutungen und Lösungen wird gefordert.Nachdenken in der Gruppe und im Klassengespräch über Fragen, Problemlösungen, Ergebnisse und Schlussfolgerungen wird ermöglicht. Freiräume werden einplant, damit die Lernenden eigene Lernwege einschlagen können. Metakognitive Reflexionen, wie z.B. das Nachdenken über den eigenen Lernweg, wird ermöglicht" Feststellung des Vorwissens - Praxisbeispiele,Weißblattmethode Stellen von einfachen offenen Aufgaben \[Bild\] Halboffene Aufgabenunterschiedliche Herangehensweisen erkennen \[Bild\] Impulse \[Bild\] Placemat \[Bild\] Was ist selbstreguliertes Lernen?,"= Lern- und Lehr Konzept SuS im Grundschulalter können die meisten Aspekte selbstregulierten Lernens bereits (er-)lernenLehrkräfte können SRL-Erwerb unterstützen, indem sie Erkenntnisse zur optimalen Förderung berücksichtigen = Form des Erwerbs von Wissen & Kompetenzen bei der SuS aktiv und selbstständig vorgehen, um Lernziele zu erreichen (mit Hilfestellung der LK, indem sie Erkenntnisse zur optimalen Förderung berücksichtigen)Selbstreguliertes Lernen umfasst das Wissen & Können, sowohl im Rahmen frei bestimmbarer als auch in vorgegebenen -- extern arrangierten -- Lernsettings, das eigene Lernen zu planen, durchzuführen, zu überwachen und eventuell anzupassenSelbstreguliertes Lernen auf Seiten der SuS umfasst die Phasen (Zyklisches Phasenmodell):Vor dem Lernen (Aufgabenanalyse, Zielsetzung, Planung, Selbstmotivation etc.)Während des Lernens (Selbstkontrolle, Selbstbeobachtung etc.)Nach dem Lernen (Selbstbeurteilung, Selbstreaktion etc.)Auf Seiten der Lehrkräfte umfasst das selbstregulierte Lernen die Phasen/Stufen (Erwerbsstufenmodell):Beobachtung eines kompetenten Modells bei der Ausführung von selbstregulierten Lernhandlungenz.B. LK führt Lesestrategie ein, Texte unterstreichenNachahmung der beobachteten selbstregulierten Lernhandlungen des Modells mit sozialer UnterstützungSelbstkontrolle (Selbstständige Ausführung der selbstregulierten Lernhandlungen unter verschiedenen Kontextbedingungen)Selbstregulation (Flexible, adaptive Anwendung der selbstregulierten Lernhandlungen unter verschiedenen Kontextbedingungen)" Selbstreguliertes Lernen - Wie ?,"Modellbasierte FörderungKombinierte Vermittlung von kognitiven, metakognitiven und motivationalen LernstrategienFörderung nicht „losgelöst", sondern verbunden mit fachlichen InhaltenWissen, Nutzen und Grenzen von Strategien vermittelnÜbungsschleifen in mit Feedback in unterschiedlichen Kontexten Kleine Anzahl effektiver Lernstrategien „Prompts" (Hinweise auf Strategienutzung) in Aufgabenstellungen einbauen Indirekte Förderung: Gestaltung von Lernumgebungen, die selbstreguliertes Lernen erfordern und evozieren, z.B. Wochenplanarbeit, fächerübergreifende Projektarbeit „(digitale) Schülerzeitung", Churermodell Merkmale, die Lernen erfolgreich machen: Ziele, Motivation, organisierter Schreibtisch, eigene Lernleitern stellen, Reflexion, Probleme angehenSRL: steht im positiven Zusammenhang mit schulischem & außerschulischem Erfolgleider: 4. Klässler präferieren SRL nicht als Lernzugang, nur eine Minderheit lernt am Ende der GS Zeit SRL" Definition Unterricht,"„Unterricht ist eine Form systematischen pädagogischen Handelns, die darauf abzielt, Lernenden ein Verständnis von Lerninhalten („Gegenständen") zu vermitteln, damit zugleich in unterschiedliche (fachliche) Modi des Denkens und Handelns einzuführen, den Erwerb fachlicher und fächerübergreifender Kompetenzen zu fördern und Bildung -- als Aneignung von Kultur und als Entfaltung einer mündigen Persönlichkeit - zu ermöglichen." (Klieme 2019, S.393)„Gestaltung von Lernumgebungen mit dem Ziel, optimale Gelegenheiten für die effektive Ausführung von Lernaktivitäten der Schülerinnen und Schüler bereitzustellen." (Seidel & Reiss 2014, S. 254)" Was sind Merkmale eines schlechten Unterrichts?,AngstLeistungsdruckKein Eingehen auf (individuelle) BedürfnisseKeine KreativitätFrontalunterrichtDauerhaftes AbschweifenFehlen von Classroom Management (Struktur) Normativ-theoriegeleitete Bündelung von Merkmalen der Unterrichtsqualität nach Meyer (2004),"Klare Strukturierung Rituale helfen, werden benötigtHoher Anteil echter Lernzeit nicht nur Lehrkraft spricht die ganze ZeitLernförderliches Klima „Keine Angst"Inhaltliche Klarheit Sinnstiftendes Kommunizieren Methodenvielfalt unterschiedliche Zugänge verwenden (Handeln lassen)Individuelles Fördern Intelligentes Üben nicht nachdem SuS mit AB fertig, gleiches neues AB auf gleichem Niveau; etwas spannendes, motivierendes z.B. höheres Niveau, am Projekt weiterarbeiten) (mehrere Lernleitern je nach Leistungsniveau bzw. Sachen wegstreichenTransparente Leistungserwartungen Vorbereitete Umgebung" Oberflächen- und Tiefenmerkmale des Unterrichts,"Oberflächenmerkmale: leicht beobachtbarschaffen den Rahmen um kognitive Prozesse anzuregenist noch nicht UnterrichtqualitätAufgabenMethodenMedienSozialformen (Einzel-, Gruppenarbeit)strukturelle RahmenbedingungenLKAnzahl der Kinder Offener Unterricht?Strukturierungen des ArbeitsplatzesTiefenmerkmale: nur indirekt beobachtbarhäufig synonym mit Unterrichtsqualität verstandenErschließen des Lerngegenstands (kognitive Aktivierung) sind die Kinder geistig dabei?Interaktion zw. SuS und LK (Klassenführung, konstruktive Unterstützung) \[Bild\]" Empirisch basierte Bündelung: Die drei Basisdimensionen der Unterrichtsqualität,effektive Klassenführungkonstruktive Unterstützungkognitive Aktivierung Effektive Klassenführung,"„alle Handlungen und Strategien, die dazu dienen, Ordnungsstrukturen im Klassenzimmer herzustellen und aufrechtzuerhalten" Time on task Regelklarheit, Einübung von Routinen und Ritualen (Prävention von Störungen) Organisation des Klassenzimmers (Sitzordnung, Anordnung Materialien)\# Techniken der Klassenführung nach Kounin: Disziplinierungsmaßnahmen: Klare, faire und unmittelbare Reaktion auf Störungen (Konsequenz) Allgegenwärtigkeit und Überlappung Reibungslosigkeit und Schwung Gruppenmobilisierung Abwechslung und Herausforderung Positive Effekte auf Aufmerksamkeit der SuS Leistung der SuS Selbstwirksamkeit und Selbstkonzept der SuS Interesse und Freude der SuS" Kognitive Aktivierung,"„Kognitive Aktivierung bezeichnet all diejenigen Maßnahmen, welche die Lehrkraft unternimmt, um die Schülerinnen und Schüler zur aktiven und tiefergehenden Auseinandersetzung mit Lernmaterialien anzuregen" Aufgreifen des Vorwissens/ der Vorerfahrungen der SuS Anregung, Fragen zu entwickeln Aktive Auseinandersetzung mit dem Lerngegenstand Gute Aufgaben (Problemlöseaufgaben, komplexe Aufgaben) Kognitive aktivierende Gespräche Metakognitive Förderung Fokus auf Lernprozesse, nicht auf der Schwierigkeit der Inhalte Positive Effekte auf Leistung der SuS Selbstwirksamkeit und Selbstkonzept der SuS Interesse und Freude der SuS Kognitive Aktivierung variiert stark in verschiedenen Unterrichtsstunden, Fächern und Themen (mehr als Klassenführung und konstruktive Unterstützung)." Konstruktive Unterstützung,"„Konstruktive Unterstützung beschreibt \[...\] das Ausmaß, in dem die Lehrenden Schülerinnen und Schüler bei (Verständnis-)Schwierigkeiten helfen und die Lernprozesse begleiten. Konstruktive Unterstützung bezieht sich also darauf, inwieweit im Unterricht Hilfestellungen gegeben werden, wenn sie nötig werden." Motivational-emotionale Ebene: Sensitivität für SuS (Ansprechbarkeit, Interesse an Bedürfnissen der SuS) Wertschätzung der Perspektive der SuS (Empathie, Geduld) Positive Beziehungsqualität (wertschätzender Umgang) Methodisch-didaktische/ kognitive Ebene: Positive Fehlerkultur und Feedback Angemessenes Interaktionstempo Scaffolding und adaptive Unterstützung Positive Effekte der motivational-emotionalen konstruktiven Unterstützung: Interesse der SuS Positive Effekte der kognitiven konstruktiven Unterstützung: Leistung der SuS in Mathematik Lernzuwachs der SuS Interesse der SuS → Befundlage ambivalent" Visible Learning nach Hattie,Quantitative Synthese von 800 Meta-AnalysenErklärung von Leistungsunterschieden auf 6 übergeordneten Bereichen Was wirkt?SuS: leistungsbezogene Selbsteinschätzung (sehr wichtig)LuL: kognitiv aktivieren durch Fragen stellen und Feedback geben (sehr wichtig) \[Bild\] \[Bild\] \[Bild\] Guter und effektiver Unterricht,\[Bild\] \[Bild\] Entwicklung der Forschung zur Unterrichtsqualität,\[Bild\] vorher: Betrachtung Einzelbeobachtungen Heterogene Lerngruppen in der Grundschule,"GS = gemeinsame Schule für (fast) alle Kinder der entsprechenden Altersgruppe seit Weimarer Verfassung (1919) à Vermeidung einer sozialen, konfessionellen und geschlechtlichen SegregationWeitgehende unausgelesene Schülerpopulation & damit mit der vollen Variabilität von Schülerleistungen, Lernvoraussetzungen und familialen Hintergrundmerkmalen, wie sie in der Grundgesamtheit vorkommt-\> Forderung nach individualisierten Lernen, um den heterogenen Ausgangslagen der Schülerschaft angemessen zu begegnenStudien zeigen: Individualisierung des Unterrichts erzielt nicht immer den erhofften positiven EffektVorstellung homogener Lerngruppen in den Jahrgangsklassen = FiktionJahrgangsklassen sind in verschiedensten Hinsichten sehr heterogen, wodurch ein gleichförmiges Vorgehen im Unterricht unmöglich ist Letzten Jahren: Zunahme der Heterogenität -\> Realität im Schulalltag Gegenwärtige pädagogische Diskussion: Heterogenität = eher Lernchance für ein erfolgreiches kognitives, soziales und emotionales Lernen aller GS-SuS („fruchtbares Bildungsgefälle")Heterogenität = Uneinheitlichkeit, VerschiedenartigkeitPädagogische Problem der Heterogenität ist nicht neuBereits Pädagogik des 18. Jahrhunderts weiß um die „individuelle Eigentümlichkeit" der SuS und die Notwendigkeit entsprechend abgestimmter LehrarrangementPädagogisch-didaktische Lösung des Individualitätsproblems: Ideal des Einzelunterrichts durch einen Hauslehrer -\> mit Einführung der allg. Schulpflicht nicht mehr durchführbar 2-fache Aufgabe der Modernen Schule: Vermittlung des notwendigen Maß allgemeiner Bildung für alle Heranwachsenden, so dass der Verschiedenheit der Schülerschaft Rechnung getragen und zugleich die Bildung der Individualität ermöglicht wird2 unterrichtsorganisatorische Antworten auf das Problem der Heterogenität von der Pädagogik der modernen Schule: Minimieren der Unterschiede in den Lernvoraussetzungen durch die Bildung möglichst homogener SchulklassenBerücksichtigung der Verschiedenheit der Schülerschaft durch hochgradig individualisierte Lehr- & Unterrichtsformen in einem gelockerten Klassenverband Gegenwärtig: Eher Bemühungen zur Erhöhung der Heterogenität der Lerngruppen durch verschiedene Maßnahmen z.B. Verzicht auf Zurückstellungen und Sitzenbleiben, erhöhte Altersmischung durch jahrgangsübergreifende/jahrgangsgemischte Gruppen, Inklusion sowie Ausbau von Ganztagsangeboten -\> unterrichtsmethodische Reaktion durch Individualisierung, (Binnen-)Differenzierung, Freiarbeit, Wochenplan- und Werkstattunterricht-\> Ermöglichung eines Unterrichts, der die heterogene Schülerschaft möglichst gut fördert, unterstützt und herausfordertI. d. Regel Verweis auf Heterogenität der Lerngruppen, seltener tatsächliche Beschreibung der konkret gegebenen Heterogenität auf der Basis empirischen Forschungswissen Unterscheidung: Heterogenität in der Schülerschaft insgesamt, Heterogenität innerhalb der Klassen, Heterogenität zwischen den Klassen" Heterogenität in den Schulleistungen,"Lehrerbefragung Ende der 1980er: (Teil von LK): Vergrößerung der Unterschiede im Hinblick auf Schulleistungen und intellektuelle Entwicklung zwischen den SuS im Vergleich zu früheren Schülergenerationen(Teil von LK): Nivellierung (=Anpassung, Behebung der Unterschiede) der Lernausgangslagen am Schulanfang auf höherem Niveau, die der vermehrten vorschulischen Erziehung zugeschrieben wurdeBildungstrend 2021 ermöglicht direkten Vergleich von Leistungsveränderungen über die Zeit2011: 12% der untersuchten SuS erreichen nicht den Mindeststandard im Lesen2021: 19% 2011: 7% der untersuchten SuS erreichen nicht den Mindeststandard im Zuhören2021: 18%2011: 12% der untersuchten SuS erreichen nicht den Mindeststandard in Mathematik2021: 22% (mehr als 1/5) 2021: etwa ein Zehntel erreicht die Optimalstandards (2011: 16%)Hohe Anteile d. SuS, die die Mindeststandards nicht erreichen Steigen in dem 10-Jahresintervall deutlich an Mögliche Beeinflussung der Verschlechterung durch die Corona-Pandemie und die Zunahme des Anteils von SuS mit Migrationshintergrund von 25% auf 38%Sinken des Kompetenzniveaus Zunahme der HeterogenitätStandardabweichung 2011 auf 100 setzen 2021: im Lesen 107, im Zuhören 121, in Mathematik 112 Hohe Leistungsunterschiede auch in älteren UntersuchungenSCHOLAS-TIK-Studie -\> Heterogenität in der Schülerschaft insgesamtFund von erheblichen interindividuellen Unterschieden z.B. im Leseverständnis und im RechtschreibenRelativen Leistungspositionen der SuS bleiben in allen untersuchten Entwicklungsdimensionen in einem erheblichen Ausmaß über die GS-Zeit konstant (durchaus Auf- & Abbewegungen in der Leistungshierarchie)Entgegen Erwartungen kein Fund von Schereneffekte z.B. anfänglich schlechten Rechtschreiber verlieren mit der Zeit immer mehr an Boden und die Unterschiede zu „normalen" Rechtschreibern werden immer größerGroße Unterschiede in Bezug auf Heterogenität innerhalb der Klassen in vers. StudienMartschinke & Kammermeyer (2013)Erhebliche Unterschieden für 10 Klassen in der phonologischen Bewusstheit (wie im Selbstkonzept im Schriftspracherwerb) innerhalb und zwischen der/den Klasse(n)Klassenspezifische Durchschnitte für schlechteste und beste Klasse liegen fast um 10 Punkte auseinander bei Höchstzahl von 48 PunktenHomogenste Klasse: Spannweite zw. Leistungsschwächsten & -stärksten SuS beträgt 26 PunkteHomogenste Klasse: Spannweite zw. Leistungsschwächsten & -stärksten SuS beträgt 40 PunkteNiedrigste klassenspezifische Streuung: 7 PunkteHöchste klassenspezifische Streuung: 12 PunkteLängsschnittstudie zur Lesekompetenzentwicklung von GS-Kindern (BeLesen)Deutliche Leistungsdifferenzen in den durchschnittlichen basalen Leseleistungen der 55 beteiligten Schulklassen am Ende der 1. KlasseZunahme der Differenzen bis Mitte der 3. Klasse BiKS-3-8-Studie („Bildungsprozesse, Kompetenzentwicklung und Selektionsentscheidungen im Vor- und Grundschulalter")Einschätzung des Leistungsniveaus der untersuchten 1. Klassen durch LKEinschätzungen der einzelnen Klassen sind z. T. sehr verschiedenEinschätzungen d. Leistungen von 50% d. Klassen im Unterrichtsfach Deutsch als durchschnittlich15% leistungsschwach bzw. eher leistungsschwach 35% leistungsstark bzw. eher leistungsstark Bessere Einschätzung d. Leistungen der SuS der 1. Jahrgangsstufe in den Fächern Mathematik und Heimat- und/oder SachunterrichtAuch hier gewisse Heterogenität d. durchschnittlichen Leistungen d. Klassen Mathematik: 60 % der Klassen als durchschnittlich in ihren Leistungen, 10 % als eher leistungsschwach und 30 % als eher leistungsstark bzw. leistungsstark bewertet Nationalen Bildungspanel (NEPS)Einordnung 10% der Klassen von ihren LK als (eher) leistungshomogen 61% als (eher) leistungsheterogenBeurteilung jeder 20. Klasse als wenig oder eher wenig leistungsorientiert 54% der Klassen: (eher) stark leistungsorientiert71% der Klassen: diszipliniert betrachtet8% der Klassen: undiszipliniertEnorme Klasseninternen Kompetenzunterschiede:Differenz zwischen der schwächsten und der stärksten SuS im Durchschnitt über alle Klassen 2,5 StandardabweichungenMathematik: Differenz in der leistungshomogensten Klasse 0,8 Standardabweichungen; leistungsheterogensten: 5,2 StandardabweichungenNur teilweise Reduktion der Leistungsheterogenität durch die Klassenbildung Naheliegend, dass sozialräumliche Segregation die Leistungsvarianz zw. Schulen bedingtIGLU 2016Erhebliche Leistungsstreuung in Deutschland 17 der 24 teilnehmenden EU-Staaten eine geringere Standardabweichung im Hinblick auf die Leseleistungen am Ende der 4. Jahrgangsstufe als DeutschlandHohe Differenz zw. dem Leistungsmaximum der schwächsten SuS und dem Leistungsminimum der stärksten SuSNur 1 EU-Land, in dem diese im Jahr 2016 signifikant größer istIm 20-Jahres Vergleich seit 2001 zeigt sich bei IGLU 2021 eine Stagnation der Leistungsstreuung bei den Lesekompetenzen" Heterogenität im Alter der Schülerschaft und SuS mit Förderbedarf,"Bildung von Jahrgangsklassen führt nur bedingt zu altershomogenen KlassenIm Normalfall Spanne von einem Jahr durch unterschiedlichen Einschulungsregelungen der Bundesländer -\> Vergrößerung durch vorzeitige Einschulungen, Zurückstellungen & im Verlaufe der Grundschulzeit durch Wiederholen einer Klasse Anteil der 6-jährigen an allen 1. Klässlern kann als Indikator für eine veränderte Einschulungspraxis in den Bundesländern gesehen werden 2014/15: Anteil an 6-jährigen an Schulen: 64% (Höchststand); seitdem kontinuierlich gesunken auf 58% im Schuljahr 2020/2021 BiKS-Studie: Auskunft über Heterogenität im Alter der SuS auf Klassenebene Durchschnittsalter der Kinder zu Beginn des 1. Schuljahrs bei etwa 6 Jahren und 4 Monaten Standardabweichung: 4 ½ MonateEnorme Unterschiede zw. Den Klassen Altershomogenste Klasse: Altersunterschied von ½ Jahr zw. Ältesten und jüngsten Kind Altersheterogenste Klasse: Spannweite von 2 Jahren und 10 Monaten NEPS: ähnliche klasseninterne UnterschiedeAltersdifferenzen von Klasse mit einem Altersunterschied von 5 Monaten bis zu Klasse mit 2 Jahren und 2 Monaten Durchschnittliche Altersspanne: 12 Monate bei Standardabweichung von 4 Monaten Weiterer Aspekt von Heterogenität auf Kinderebene: Vorliegen eines sonderpädagogischen Förderbedarfs Inklusion = weit mehr als nur die Integration von SuS mit diagnostiziertem sonderpädagogischen FörderbedarfNEPS:65% der Klassen: keine SuS mit diagnostiziertem sonderpädagogischen Förderbedarf in der 1. Klasse19 %: 1 Kind 8 %: zwei Kinder8 % der Klassen: 3 und mehr SuS mit diagnostiziertem sonderpädagogischen Förderbedarf" Heterogenität in familialen Merkmalen,"GS muss sich auch auf eine größere Heterogenität der familialen Merkmale ihrer Schülerschaft -- und damit der Erwartungen der Eltern an die GS -- einstellenBiKS-3-8-Studie: Ergebnisse für die Klassenzusammensetzung der beteiligten 1. KlassenKlassen unterscheiden sich im finanziellen Hintergrund der Familiendurchschnittliche Nettoeinkommen der Familie schwankt zw. den Klassen von 1.763 Euro bis 5.200 Eurodurchschnittliche Nettoeinkommen der BiKS-Klassen liegt bei 3.124 Euro, bei einer Standardabweichung von 655 EuroUnterscheidung im sozioökonomischen StatusBildung von Klassen führt tendenziell zu einer gewissen Homogenisierung der klassenspezifischen Sozialschichtzugehörigkeit der Eltern im Vergleich zu den insgesamt gegebenen UnterschiedenNEPS:In 35 % der Klassen = Anteil der SuS aus niedriger Sozialschicht bei höchstens 10 %, darunter 12 % der Klassen ohne ein Kind aus dieser Schicht. 6 % der Klassen mit mehr als 50 % der Kinder aus niedriger SozialschichtDurchschnitt über alle Klassen beträgt 19 % SuS aus einer niedrigen Sozialschicht (Standardabweichung 18 %)Beobachtung erheblicher Variationen zwischen Klassen -\> Ursache: sozialräumliche Segregation" Heterogenität und Migrationshintergrund,"Potenzielle Vergrößerung der Heterogenität der Lerngruppen durch die erheblichen Anteile der Schülerschaft mit MigrationshintergrundIGLU 201632% Anteil der 4. Klässler mit Migrationshintergrund (mind. 1 Elternteil nicht in Deutschland geboren)Projekt „Sozialisation und Akkulturation in Erfahrungsräumen von Kindern mit Migrationshintergrund -- Schule und Familie" (SOKKE) (Herwartz-Emden und Küffner (2006))550 Familien aus 24 KlassenEnorme sprachliche Heterogenität72 verschiedene Staatsbürgerschaften und über 100 Sprachen bzw. SprachkombinationenMehrsprachigkeit = für einen großen Teil der Schülerschaft NormalfallBiKS-3-8-Studie:über 80 % der Klassen Kinder mit MigrationshintergrundIn diesen Klassen schwankt Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund von 4 % bis maximal 96 %durchschnittliche Quote von Kindern mit Migrationshintergrund: 32 %In 14 % dieser Klassen: mehr als 2/3 der Kinder einen MigrationshintergrundNEPS:im Frühjahr 2013: in 92 % der 1. Klassen Kinder mit Migrationshintergrund (Kind oder mindestens ein Elternteil zugewandert)Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund schwankt von 4 % bis max. 100 %durchschnittliche Quote von Kindern mit Migrationshintergrund: 25 %In 8 % dieser Klassen: mehr als 2/3 der Kinder einen MigrationshintergrundErhebliche Variation der Anteile zw. Den Stadtstaaten, den west- sowie ostdeutschen Flächenländern Untersuchung von Martschinke und Kammermeyer (2003):in 12 von 32 Klassen sehr viele Kinder mit Migrationshintergrund mit großen Sprachverständnisproblemenin 13 Klassen nach Auskunft der Lehrkräfte keine Kinder mit SprachschwierigkeitenIm Hinblick auf eine Einschätzung der durch Kinder mit Migrationshintergrund erzeugten Heterogenität ist zu berücksichtigen, dass die Gruppe dieser Kinder in sich sehr heterogen istUnterschiede z.B. im Hinblick auf die Dauer der Kontakte mit der deutschen Kultur, auf Region, Kultur und Entwicklungsstand des Herkunftslandes, auf Zukunftsaussichten und mögliche RemigrationenJe nach kultureller Herkunft dürften die familialen Einstellungen zu Formen des schulischen Lernens (wie z. B. offeneren Formen) unterschiedlich sein" Zusammenfassung/ Ausblick,"Empirische Untersuchungen zeigen, dass die GS mit einer z. T. deutlichen Heterogenität konfrontiert werdendifferenzierte Blickweise erforderlichWarnung vor vereinfachenden ProblemlösungenUnstrittig:Lehrkräfte müssen auf die gegebene Heterogenität mit Differenzierung und Individualisierung reagieren Aus- und Fortbildung müssen hierfür entsprechende Angebote zur Unterstützung bereitstellen, um LK in die Lage zu versetzen, methodisch und didaktisch (auch über digitale Formate) auf die unterschiedlichen Lernvoraussetzungen der heterogenen Schülerschaft reagieren zu könnenFrage: Inwieweit kann Individualisierung in der Klasse realiter durchgeführt werden und kann sie ihre Ziele erreichen?Forschungsergebnisse aus quantitativen Untersuchungen wie aus qualitativen Studien stimmen skeptischSkepsis angeraten bei Behauptungen, dass gerade die Heterogenität einer Lerngruppe bzw. die Bildung heterogener Subgruppen in Klassen per se lernförderlich istbinnendifferenzierter im Vergleich zu nicht-binnendifferenziertem Unterricht im Hinblick auf verschiedene Kriterien als effektiver erwiesenIm direkten Vergleich der Bildung leistungshomogener und leistungsheterogener Subgruppen zeigen sich aber teilweise leichtere Vorteile zugunsten von homogenen Lerngruppenflexible Bildung von leistungshomogenen Lerngruppen über Klassengrenzen wie auch über Jahrgangsgrenzen hinweg leichtere Vorteile für das Lernen der SuS im Vergleich zur Bildung von altersgemischten und (leistungs-)heterogenen Lerngruppen hat bzw. haben kann" "Wann erhielt der offene Unterricht erste Entwicklungsimpulse, und was war der Fokus?","Der offene Unterricht bekam erste Entwicklungsimpulse in der Reformpädagogik (1880--1933), als das Kind in den Mittelpunkt rückte und einen Gegenpol zum lehrkraftgesteuerten Unterricht bildete." Wann und wodurch wurde der offene Unterricht in der zweiten Phase weiterentwickelt?,"In den 1970er Jahren erhielt der offene Unterricht einen weiteren Schub. In Deutschland geschah dies erneut reformpädagogisch, während in England der Plowden-Report und das Nuffield Junior Science Project wesentliche Einflüsse waren." Welche Problematik wird bei geschlossenen Unterrichtsformen erkannt?,Geschlossene Unterrichtsformen genügen weder den Anforderungen von Kindern noch den gesellschaftlichen Erwartungen an Schulen. Wie wird das Potenzial des offenen Unterrichts gezeigt?,"Studien belegen, dass offen unterrichtete Klassen sich in Leistungs- und Persönlichkeitsentwicklung besser entwickeln als solche in geschlossenen Unterrichtsformen (z. B. Kammermeyer & Martschinke 2006)." Was zeigen Studien über mögliche Nachteile des offenen Unterrichts? Was wird für die Verbesserung des offenen Unterrichts vorgeschlagen?,"Es gibt auch offen unterrichtete Klassen, in denen sich Kinder insgesamt ungünstiger entwickeln (z. B. Poerschke 1998). Es wird vorgeschlagen, den offenen Unterricht über Merkmale einzugrenzen, Theoriebezüge und Formen herauszuarbeiten sowie Qualitätskriterien zu identifizieren." Warum gibt es keine einheitliche Definition des offenen Unterrichts (OU) ?,"Ständige Weiterentwicklung des Unterrichts im Allgemeinen, wodurch typische Merkmale des OU (z. B. selbstreguliertes Lernen, Bedarfsorientierung) heute zu Basiszielen von Schule zählen; keine Unterscheidung mehr von anderen UnterrichtsformenUnterschiedliche Formen des OU, die in verschiedenen Dimensionen geöffnet sein können: Unterschiedlich weite Fassung der Dimensionen, können in der Oberflächen- oder Tiefenstruktur von Unterricht liegen oder aufeinander aufbauend nach Öffnungsgrad beschrieben werden (z. B. von ge ffnetem Unterricht (Stufe 0) zu OU (Stufe 1-3): 0: organisatorisch, 1: methodisch, 2: methodisch und inhaltlich, 3: sozial-integrativ, Peschel 2002 ) ‚Quantensprung' von der Öffnung zur Offenheit" = inhaltliche Dimension steht in besonderer Weise für die Anerkennung individueller Lernbedürfnisse und -bedarfe Begrenzung der Inhaltsauswahl auf Individuum und Klassen- bzw. Schulgemeinschaft oder Einbezug politisch-partizipativ Lebenswelt und Gesellschaft Verwirklichung der Mitbestimmung: Kontinuum von Nicht-Partizipation (Anweisung) über Vorstufen der Partizipation (Information, Anhörung, Einbeziehung) zu Partizipation (Mitbestimmung bis Entscheidungsmacht) und über die Partizipation hinaus (Selbstorganisation) geöffneter Unterricht: mitbestimmendOU: selbstbestimmt bis selbstorganisiert" Was liegt dem OU zugrunde?,"konstruktivistischer Lernbegriff (Mensch konstruiert auf der Basis seines individuellen Vorwissens sowie seiner Wahrnehmung und der Bedeutung, welche das jeweilige Thema für ihn persönlich hat, Wissen), eine veränderte Beziehungsstruktur und Lernorganisation" Wie erfolgt die Öffnung?,"in verschiedenen Dimensionen (z. B. Organisation, Zeit, Sozialform, Methode, Aufgabe, Inhalt), wobei in einer, mehreren oder allen Dimensionen auf einem Kontinuum der (Nicht-)Partizipation (vorgegeben -- Wahlfreiheiten -- freie Wahl bzw. Selbstorganisation) geöffnet werden kann" Wie orientiert sich der offene Unterricht?,"in den Lernzielen am Lern- und Teilhabebedarf orientiert (Regelstandard, Mindeststandard, Lernzieldifferenz).Orientierung an der Entwicklung des Kindes." lernpsychologische Sicht,"OU begründet sich mit moderat-konstruktivistischen TheorienLernen = aktiv-konstruktiver und selbstgesteuerter Prozess Erwerb von Lerninhalten kontextgebunden in konkreten Situationen & Aushandlung in sozialer Ko-Konstruktion Formen von OU können SuS durch aktivierende Methoden & die Eröffnung von Freiheitsspielräumen ein selbstgesteuertes (Re-)Konstruieren des Unterrichtsgegenstands mit einer Passung zum eigenen Entwicklungsstand, den Lernbedürfnissen & -bedarfen ermöglichen" Motivationspsychologische Perspektive,"Selbstbestimmungstheorie bietet Anknüpfungspunkte, wonach menschliches Verhalten neben physiologischen Bedürfnissen & Emotionen von psychischen Grundbedürfnissen angetrieben wird (Basic Human Needs: Bedürfnis nach Kompetenzerleben, sozialer Eingebundenheit und Autonomie)SuS erleben sich im OU durch Passung der Lernangebote als kompetent - gestützt durch unmittelbare Selbstkontrolle & Anerkennung der GruppeGefühl der sozialen Eingebundenheit durch Ko-KonstruktionEmpfinden den Lernprozess als autonom & selbstgesteuert durch Wahlfreiheit" Entwicklungspsychologische Perspektive,"Bedeutsam für GS-Kind mit seinen begrenzten Vorerfahrungen & Vorstellungen sich anschaulich und handlungsorientiert mit Lerngegenständen zu beschäftigen da anspruchsvolle geistige Operationen besser gelingen, wenn die Gegenstände vorliegen bzw. wenn sie sich auf konkrete, zuvor vollzogene Handlungen beziehen" soziologische Perspektive,"Akteure = Schüler:innen, Lehrkräfte in der Gestaltung des institutionellen Alltags und bei der Hervorbringung der Unterrichtsordnung aufeinander angewiesen Offener Unterricht verlangt von Schüler:innen andere Formen der Kooperation als lehrerzentrierter Unterricht besondere Bedeutung: Maßgabe von Selbstständigkeit und Selbstkontrolle" didaktische Perspektive,"Chancen für Kompetenzentwicklung Aufbau von deklarativem Faktenwissen, prozedurales Anwendungs- und konditionales Bedingungswissen, motivationale, volitionale und soziale Bereitschaften und Fähigkeiten Förderung von Lernstrategien, metakognitiver Steuerung & Regulation des Selbst durch die selbstregulatorischen Anteile von OU" pädagogische Perspektive,"Chance der Verwirklichung übergeordneter Erziehungsziele der Persönlichkeitsentwicklung & das""Leben zu lernen"\" bei der Ko-Konstruktion durch Sozialkontakte & Aushandlungsprozesse Dafür erforderlich: Emanzipation des Kindes aus der Fremdbestimmung heraus, Entwicklung zur Selbstständigkeit, Verantwortungsbewusstsein & Selbstkompetenz Damit Beitrag zur Demokratieförderung Potenzial: Förderung der Interessen als Teil der Identität eines Menschen kann durch Eröffnung von Freiheitsspielräumen bei der Inhaltsauswahl & durch Erfüllung der Basic Human Needs gelingen\" Aufgabentypen im offenen Unterricht (Unterscheidung im Öffnungsgrad),"Vollständig vorstrukturierte Aufgaben: Keine Wahlfreiheit bei Inhalt und MethodeArbeitszielaufgaben: Wahlfreiheit bei der Methode mit Arbeitsaufträgen, z. B. „Baue ein Modell vom Skelett der menschlichen Hand!"Impulsaufgaben: Schüler:innen steuern Lernprozess in Inhalt und Methode entlang eines Themas selbst, Hochform des offenen Unterrichts mit Offenheit in allen Dimensionen" Organisationsformen,Freie ArbeitStationenlernenSonderform des offenen Buffetmodell = LernwerkstättenWochenplanarbeitprojektorientiertes Lernen Freie Arbeit,"Ziel: Ausgleichende und erziehende FunktionSchüler:innen bearbeiten Impulsaufgaben zu einem Thema in Zeitfenstern des StundenplansWenn auch dies entfällt: Entdeckung & Verfolgung eigener Fragen und ProblemeFörderung von Selbstständigkeit, Eigenverantwortung und KreativitätFreie Arbeit als Gegengewicht zur fremdgesteuerten & durchstrukturierten Welt" Stationenlernen (offen und geschlossen),"Schwerpunkt: inhaltliche Erarbeitung, Sicherung oder Vertiefung eines ThemasUntergliederung des Lerninhalts in Teilaspekte -\> ergeben zusammengesetzt ein Ganzeseigenaktive Erarbeitung der portionierten Lerninhalte von Kindern mit Wahlfreiheit unterschiedlichen Ausmaßes bei Aufgaben, Reihenfolge der Bearbeitung, aufgewendeter Lernzeit, Sozialform, Lernmethoden & -inhalten Geschlossenes Stationenmodell: Aufgaben, Reihenfolge und Zeit sind vorgegebenin allen Dimensionen geschlossen -\> kein OUOffenes Stationenmodell:Wahlfreiheit bei Reihenfolge, Zeitalle Aufgabentypen möglichunterschiedliche räumliche Organisation möglich: Stationenlauf: Verteilung der Lerneinheiten im Klassenraum, SuS arbeiten oft direkt an der StationBuffetmodell: SuS holen sich die Aufgaben an ihren Platz" Lernwerkstätten,"Lernwerkstätten als Sonderform des offenen BuffetmodellsForschendes Er-Arbeiten von Lerninhalten, oft fächerübergreifendoft Lernen in einem separaten Raum, intensivere Auseinandersetzung mit einem ThemaInhaltlich Strukturierter als die Freie Arbeit, aber dennoch offenzielt auf übergeordnete pädagogische ZieleTeilung des Unterrichtsgegenstands in Einzelthemen -\> eigenaktives Erschließenanalog zum Stationenlernen, jedoch offener: vorrangig mithilfe von Arbeitsziel- & ImpulsaufgabenUnterscheidung: Lernwerkstätten im Grundschulbereich sind weniger materialintensiv und weniger stark strukturiert als Werkstattunterricht" Wochenplanarbeit,"Aufgabeninhalte aus verschiedenen Fächern, voneinander unabhängigSchwerpunkt auf Zeitmanagement: Schüler:innen haben Zeitfenster im Stundenplan für Arbeit an Pflicht- und Wahlaufgaben von Aufgabentypen zu Lernwerkstätten ähnlich (Arbeitsziel- und Impulsaufgaben)" Projektorientiertes Lernen,"Schwerpunkt: Selbstreguliertes Lernen und SelbstbestimmungImpulsaufgaben der Themenstellung werden unter (Vorstufen der) Partizipation von SuS in Meilensteine gegliedert und in Arbeitszielaufgaben ausdifferenziert Hohe Offenheit in allen Dimensionen des Lernens Erforderlich: Selbst- und Mitbestimmung in vers. Bereichen & auf vers. Prozessebenen Unterstützung durch Strukturierungshilfen, Lernstrategien und Reflexion an Ankerpunkten adaptiv zu den Fähigkeiten der Kinder" "Überlegenheit, Effektivität von offenem Unterricht","Keine eindeutigen empirischen Befunde, dass OU immer überlegen istEffektivität hängt von der Art und Weise der Umsetzung ab, nicht nur von der Unterrichtsform (Hanke 2005; Lipowsky 2002)Didaktische Maßnahmen sind notwendig, um die Qualität von OU zu sichern" Mikroebene,"Strukturierungsmaßnahmen Segmentierung des Lerninhalts durch Aufgabenstellungen Unterstützung der Erschließung durch schriftliche oder mündliches Scaffolding (""Gerüstbau"")Kognitive Aktivierung: Schüler:innen sollen Erkenntnisse verbalisieren (z. B. Forscher:innenbuch, Erklärung an Lernpartner:innen)Feedback: Sofortige Selbstkontrolle bei einfachen Aufgaben, komplexeres Feedback nach Reflexionsrunde (Hattie & Timperley 2007)LK: aktive Beobachterrole achtet darauf, dass Aufgaben passend gewählt werden, damit sich SuS nicht selbstwertdienlich über- oder unterfordern Unterstützung bei Bedarf vor & während der eigenaktiven Arbeit die effektive Lernzeitnutzung durch gezielte Vermittlung & Anregung von Selbstregulationskompetenzen z.B. Lesestrategien, Kontrollstrategien durch gemeinsame Planung des Lernprozesses oder durch kognitiv aktivierende & strukturierende Impulse Wenig zielführend: Eingreifen der LK bei produktiver Auseinandersetzung mit Lerngegenstand des Kindes" Makroebene,"Struktur des Unterrichts - Stufenweise UnterrichtsorganisationInhaltliche Hinführungsphase: Aktivierung von Vorwissen, Motivation und Erarbeitung relevanten WissensOrganisatorische Hinführungsphase:umso kürzer, je besser freie Arbeitsphasen eingeführt sind in diesem Fall: nur Thematisierung neuer Aufgabenstellungen, Besonderheiten des Laufzettels, die Reflexionsfrage des Tages o. ä.eigenaktive ArbeitsphaseReflexionsphase: Nach der eigenaktiven Arbeitsphase -- z. B. Gesprächskreis oder Lerntagebuch, zur Anregung metakognitiver Überwachungsprozesse (Was war leicht, schwer, warum?) + Optimierung strategischer Vorgehensweiseninhaltliche Verarbeitungsphase: Strukturierung und Sicherung wesentlicher Inhalte, besonders von Zielen, die in offenen Phasen schwer erreicht werden können (z. B. Begriffsklärung, Konzeptverifikation, Aufbau von Zusammenhangswissen)zeitnahes AnschließenMöglichkeit:Präsentieren von ErgebnissenBehandlung inhaltlicher (Reflexions-)FragenAufgreifen & exemplarisches gemeinsames Lösen von einzelnen Aufgaben" Was ist in den letzten Jahrzehnten in Bezug auf Heterogenität passiert?,"Stattfinden einer Heterogenitätsorientierung, die in einen Paradigmenwechsel mündete-\> Dieser führte zum einen zur Anerkennung von Differenzkate gorien (z. B. Herkunft, Alter, Geschlecht, kognitive und körperliche Fähigkeiten, Persönlichkeit, Verhalten, Lernstrategien), zum anderen entstand eine Bewusstheit dafür, dass diese vermeintlichen Differenzen auch sozial konstruiert und Diskriminierung oft intersektional durch das Zusammentreffen verschiedener Differenzlinien entsteht" Welche Möglichkeit bietet die Öffnung von Unterricht?,"didaktische Möglichkeit, Unterricht einerseits differenz- und diskriminierungssensibel unter Einbezug der Lerner:innen (ohne machtvolle Zuschreibung) zu gestalten sowie andererseits Entscheidungsspielräume zu gewähren und deren Nutzung zu fördern" Welche Zielbereiche werden in der Grundschule adressiert?,Fachbezogene Kompetenzen: z. B. sprachliche und mathematische KompetenzenÜberfachliche Kompetenzen: z. B. LernstrategienMotivationale Konstrukte: z. B. Interessen der Schüler:innenSozial-emotionale Kompetenzen: z. B. Kooperation und Teamarbeit Warum ist die Grundschule entscheidend für spätere Lernprozesse?,In der Grundschule entwickelte Kompetenzen bilden eine wichtige Basis für Lern- und Bildungsprozesse in der Sekundarstufe und darüber hinaus. Welche Rolle spielt der Unterricht in der Grundschule?,"Förderung der Zielbereiche: Der Unterricht ist der zentrale Ort, an dem sowohl fachliche als auch überfachliche, soziale und motivationale Kompetenzen gefördert und ausgebildet werden.Der Unterricht ergänzt andere Lernmöglichkeiten, wie z. B. informelles Lernen" Von welchem Faktor hängt der Erfolg des Unterrichts in der Grundschule besonders ab?,"Unterrichtsqualität: Der Erfolg in der Grundschule, insbesondere bei der Förderung der genannten Zielbereiche, ist in besonderem Maße von der Qualität des Unterrichts abhängig" Modelle zur Beschreibung des komplexen Unterrichtsgeschehens,Für besser Analyse & Beschreibung der Dynamik & Komplexität des Unterrichts Modelle zur Beschreibung des komplexen Unterrichtsgeschehens nennen,Angebots-NutzungsmodelleOberflächen- & Tiefenmerkmale des Unterrichts Was sind Angebots-Nutzungsmodelle in der Unterrichtsforschung?,"Angebots-Nutzungsmodelle analysieren die Dynamik des Unterrichts, indem sie zwischen dem Lernangebot (Lerngelegenheiten), dessen Nutzung durch Schüler:innen und den Zielbereichen unterscheiden. Eine aktive Nutzung der Lerngelegenheiten ist notwendig, damit Schüler:innen Kompetenzen entwickeln können." "Angebots-Nutzungsmodelle - Was beeinflusst, ob Grundschulkinder Lerngelegenheiten im Unterricht nutzen können?","Die Nutzung von Lerngelegenheiten hängt stark von den Lernvoraussetzungen der Schüler:innen ab, wie z. B. Vorwissen, Interessen oder soziale Kompetenzen. Besonders in der Grundschule, die eine heterogene Lernumgebung darstellt, ist dies ein wichtiger Faktor." Angebots-Nutzungsmodell - Wer gestaltet die Lerngelegenheiten im Unterricht?,"Die Lerngelegenheiten im Unterricht werden maßgeblich von der Lehrkraft gestaltet. Allerdings entstehen sie auch durch die Interaktion mit den Schüler:innen, z. B. durch Fragen, Vorschläge oder Erklärungen der Schüler:innen, die als Lerngelegenheiten für andere dienen können. -\> Wichtiger Grund dafür, dass die Zusammensetzung der SuS einer Klasse einen zentralen Faktor für die Unterrichtsqualität + den Lernerfolg der einzelnen SuS darstellt" Was sind Oberflächen- und Tiefenmerkmalen des Unterrichts?,"Oberflächenmerkmale: Organisations- und Sozialformen, z. B. Unterricht im Klassenverband oder Gruppenarbeit + verwendete Methoden, z.B. offener Unterricht, Frontalunterrichtsagen nicht notwendigerweise etwas über Unterrichtsqualität wie Tiefenmerkmale ausTiefenmerkmale:Beschreiben die Qualität der Lehr-Lern-Prozesse im Unterricht, wie die Art und Weise, wie Inhalte vermittelt und verstanden werden.im deutschsprachigen Raum das Modell der drei Basisdimensionen etabliert" Was sagt die Beobachtung von Oberflächenmerkmalen über die Unterrichtsqualität aus?,"Oberflächenmerkmale wie Unterrichtsmethoden oder Sozialformen (z. B. Jahrgangsmischung) sind Rahmenbedingungen, die Potenziale für hohe Unterrichtsqualität enthalten können, aber diese müssen gezielt im Sinne der Tiefenmerkmale genutzt und umgesetzt werden, sonst entfalten Oberflächenmerkmale nicht die intendierten lern- und bildungsförderlichen Wirkungen. Sie allein sagen jedoch wenig über die tatsächliche Qualität der Lehr-Lern-Prozesse aus." Welche internationalen Rahmenkonzeptionen beschreiben die Grunddimensionen von Unterrichtsqualität (Tiefenmerkmale)?,"Beispiele sind das Classroom Assessment Scoring System (CLASS; Pianta, Hamre & Allen 2012) und das Modell der drei Basisdimensionen (Praetorius et al. 2018). Diese Modelle beschreiben Tiefenmerkmale fachübergreifend." Welche Gemeinsamkeiten & Unterschiede haben die Konzeptionen (CLASS & Ansatz der 3 Basisdimensionen)?,"große Überlappungen in den Merkmalen, die als grundlegend für Unterrichtsqualität angenommen werden Gemeinsamkeiten der meisten Konzeptionen: Kriterien werden sowohl normativ („Was ist guter Unterricht?") als auch empirisch („Was ist effektiver Unterricht?") bestimmt Unterschiede: Gruppierung & Gewichtung einzelner Unterrichtsmerkmale" Welche Dimensionen umfasst das Modell der drei Basisdimensionen?,Klassenführung (Klassenmanagement)Konstruktive UnterstützungKognitive Aktivierung Was ist die Grundannahme und das Ziel der Klassenführung?,"Grundannahme: Unterricht muss so organisiert werden, dass die verfügbare Zeit effektiv für Lernaktivitäten genutzt wird Ziel: Unterbrechungen und Störungen im Unterricht zu minimieren, sodass die verfügbare Zeit für Lernaktivitäten genutzt werden kann („time on-task")." Wie kann eine effiziente Klassenführung erreicht werden?,Etablierung von Regeln und RoutinenGestaltung reibungsloser ÜbergängeAllgegenwärtigkeit der LehrkraftAngemessenen Umgang mit Störungen Was beschreibt die Dimension konstruktive Unterstützung?,"Sie beschreibt das Ausmaß, in dem Lernende bei Verständnisschwierigkeiten unterstützt werden und das Erleben von Kompetenz, Autonomie und soziale Eingebundenheit ermöglicht wird -\> diese psychologischen Grundbedürfnisse = zentrale Voraussetzung für Entstehung selbstbestimmter Motivation" Wie können die psychologische Grundbedürfnisse unterstützt werden? (Konstrukive Unterstützung),"Kompetenzerleben: Konstruktives Feedback, individuelle BezugsnormorientierungAutonomieerleben: MitbestimmungsmöglichkeitenSoziale Eingebundenheit: Wertschätzende und respektvolle Interaktionen" Welche Facetten umfasst die konstruktive Unterstützung?,Unterscheidung zw. Sozial-emotionale UnterstützungKognitive bzw. instruktionale Unterstützung durch die LK Was beschreibt die Dimension kognitive Aktivierung?,"Sie beschreibt das Ausmaß, in dem Lerngelegenheiten eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem Lerngegenstand anregen und kognitive Prozesse des Erweiterns und Veränderns von Wissens stimulieren." Wie kann kognitive Aktivierung erreicht werden?,"Durch herausfordernde, problemorientierte AufgabenVergleich von verschiedenen Lösungswegen-\> Auswahl + Umsetzung der Aufgaben = entscheidendErhaltung des kognitiv herausfordernden Charakter der Aufgaben in der Interaktion mit den Kindern" Für welchen Unterrichtsbereich wurden die Basisdimensionen der Unterrichtsqualität ursprünglich beschrieben?,Die Basisdimensionen wurden zunächst für den Mathematikunterricht beschrieben (Klieme 2018). In welchen weiteren Fächern wurden die Basisdimensionen der Unterrichtsqualität mittlerweile untersucht?,"Deutsch-, Sach-, Kunst- & Sportunterricht" Was zeigt sich z. T. in Studien über Basisdimensionen?,fachspezifische Erweiterung und Ausdifferenzierung der Dimensionen unter Berücksichtigung fachspezifischer Herausforderungen für Lehr- und Lernprozesse = notwendig Welche Ergänzung wird diskutiert?,"die Ergänzung von Perspektiven der qualitativen Unterrichtsforschung, bspw. zum Zusammenspiel normativer Vorstellungen und habitualisierter Praktiken von Lehrpersonen und Schüler:innen mit der Unterrichtsqualität" Was ist das Main Teach Model?,"Eine Weiterentwicklung der Basisdimensionen, die die Adapitivität des Unterrichts im Hinblick auf heterogene Lernvoraussetzungen betont.Für GS Weiterentwicklung des Modells der 3 Basisdimensionen wegen Prägung durch große Heterogenität der Lernvoraussetzungen von Bedeutung" Worin unterscheidet sich das Main Teach Model von den Basisdimensionen?,"Es betrachtet die Differenzierung von Lernangeboten im Hinblick auf individuelle Lernvoraussetzungen und -bedarfe als separate Ebene, die für alle Grunddimensionen der Unterrichtsqualität von Bedeutung ist. Passung von Lerngelegenheiten und individuellen Lern- und Entwicklungsbedürfnissen der Kinder im Modell der Basisdimensionen eher implizit enthalten" Warum ist die Adapitivität des Unterrichts in der Grundschule besonders wichtig?,"Die Grundschule ist durch eine große Heterogenität der Lernvoraussetzungen geprägt, insbesondere in inklusiven Klassen." Wie verbreitet ist die Adapitivität im Grundschulunterricht?,Sie ist noch nicht sehr verbreitet und beschränkt sich oft auf eine quantitative Differenzierung Welche Faktoren beeinflussen die Variabilität der Basisdimensionen und der Adapitivität?,"Unterschiede zwischen Lehrkräften (z. B. professionelles Wissen, Überzeugungen) und zeitliche Schwankungen bei derselben Lehrkraft (Gabriel-Busse & Lipowsky 2021)." Worauf weisen Studien zu Adapitivität und Basisdimensionen hin?,deutliche Entwicklungspotenziale für eine hohe Unterrichtsqualität Aus welchen Perspektiven kann Unterrichtsqualität erfasst werden?,Perspektive der Lehrkraft (Selbsteinschätzung)Perspektive der Schüler:innenPerspektive externer Personen (z. B. Kolleg:innen) Was ist für die Weiterentwicklung von Unterrichtsqualität wichtig?,"Selbsteinschätzung durch Außenperspektiven (Schüler:innen oder Externe, z. B. Kolleg:innen) zu ergänzen" Können Grundschulkinder valide Informationen über die Unterrichtsqualität liefern?,"Ja, Grundschulkinder können valide zwischen verschiedenen Aspekten der Unterrichtsqualität (z. B. Basisdimensionen) differenzieren und beurteilen nicht nur die Beliebtheit der Lehrkraft." Warum sind sorgfältig ausgewählte Instrumente für die Befragung von Grundschulkindern wichtig?,"Sorgfältig ausgewählte und pilotierte Instrumente sind nötig, um Missverständnisse über die adressierten Konstrukte zu vermeiden." Was sagen Einschätzungen der Schüler:innen zur Unterrichtsqualität aus?,über die von den Kindern einer Klasse geteilte Einschätzung Unterrichtsqualität des Unterrichts über die dyadischen Beziehungen zwischen der Lehrkraft und einzelnen Lernenden innerhalb einer Klasse Welches fachübergreifende Modell hat sich zur Beschreibung der Unterrichtsqualität auch in der Grundschule etabliert?,Modell der drei Basisdimensionen Warum besteht im Bereich der Adaptivität des Unterrichts in der Grundschule Verbesserungspotenzial?,"Aufgrund der hohen Heterogenität der Lernvoraussetzungen, die eine differenzierte und diagnosebasierte Förderung erfordert" Wie können digitale Werkzeuge die Adaptivität des Unterrichts unterstützen?,"Unterstützung der Lehrkräfte bei der anspruchsvollen Aufgabe einer diagnosebasierten, adaptiven Förderung der Kinder z.B. durchAutomatisiertes Feedback gebenAdaptive Hinweise zur Aufgabenbearbeitung bietenAufgabendarstellungen variieren" Warum kommt der Lehrkräftebildung eine zentrale Bedeutung zu,"Sie hilft beim Aufbau professioneller Kompetenzen, die für die Sicherung und Weiterentwicklung von Unterrichtsqualität notwendig sind." Wie können erfahrene Grundschullehrkräfte die Qualität ihres Unterrichts verbessern?,Durch geeignete FortbildungenCoaching-MaßnahmenKollegiale Unterrichtsentwicklung Was versteht man unter Klassenunterricht?,"Klassenunterricht ist eine Unterrichtsform, bei der alle Schüler:innen einer Klasse gemeinsam und in der gesamten Gruppe von einer oder mehreren Lehrpersonen geführt und unterrichtet werden. Dazu gehören: Fachliche Inputs bei der Einführung eines neuen Themasbei Erklärung eines komplexen SachverhaltsVorlesen einer Geschichte im Sitzkreis.Exemplarische Durchführung eines wissenschaftlichen Experiments.Unterrichtsgespräch im Klassenverbandwenig geläufiger Begriff, aber eine im Unterrichtsalltag umso häufiger verwendete Unterrichtsform" Welche Begriffe werden oft synonym mit Klassenunterricht verwendet?,"Begriffe wie „Frontalunterricht", „lehrer:innenzentrierter Unterricht" und Unterricht nach dem Muster „Frage-Antwort-Bewertung"" Welche Kritik wird häufig am Klassenunterricht geübt?,"Es wird kritisiert, dass Klassenunterricht:eintönig und demotivierend sei.zu wenig Lernwirksamkeit erziele.von Lehrkräften zu häufig eingesetzt werde." Welche Unterscheidung ist bei der Bewertung von Klassenunterricht wichtig?,"Es ist wichtig, zwischen der Oberflächenstruktur (Sozialform) und der Tiefenstruktur (Unterrichtsqualität) zu unterscheiden." Ist Klassenunterricht grundsätzlich eine abzulehnende Unterrichtsform?,"Nein, Klassenunterricht ist nicht per se abzulehnen. Entscheidend sind der funktionale Einsatz und die Qualität des Klassenunterrichts." Welcher Anteil des Leseunterrichts findet laut der IGLU-Studie 2021 im Klassenverband statt?,"In Deutschland finden 80,4 % des Leseunterrichts im Klassenverband statt." Welche Unterrichtsformen werden innerhalb des Leseunterrichts im Klassenverband laut der IGLU-Studie 2021 angewandt?,"Wochenpläne und individuelle Zielvereinbarungen (bei 50 % der Lehrpersonen)Leistungsheterogene Gruppenarbeiten (26,8 %)Leistungshomogene Gruppenarbeiten (20,6 %)" Welche Ergebnisse liefert die VERA-Studie ((Vergleichsarbeiten in der Grundschule) zur Unterrichtsgestaltung im Fach Mathematik?,"Im Durchschnitt wird 57 % der Unterrichtszeit im Klassenverband mit Unterrichtsgesprächen verbracht29 % der Unterrichtszeit: schülerzentrierte Phasen (Einzel-, Partner- und Gruppenarbeit)" Wie verteilen sich die Unterrichtsformen laut der Untersuchung von Götz et al. (2005) im Grundschulunterricht?,"Klassenunterricht: 39,4 %.Einzelarbeit: 22,5 %.Gruppenarbeit: 13,8 %." Welche Entwicklung zeigte sich laut Götz et al. (2005) in der Einstellung der Lehrpersonen zur Gruppenarbeit?,"Lehrpersonen bevorzugten Gruppenarbeit stärker als fünf Jahre zuvor, was auf eine Entwicklung hin zu mehr offenem und individualisiertem, differenzierten Unterricht hindeutet." Was zeigte die PERLE-Studie (Persönlichkeits- und Lernentwicklung von Grundschüler) in Bezug auf den Zusammenhang von Leistungsniveau und Leistungsheterogenität mit der Art der Unterrichtsgestaltung?,"Leistungsstarke Klassen: Eher schüler:innenzentrierte Sozialformen (z. B. Gruppenarbeit).mgl. Erklärung: Bei leistungsstarken Klassen trauen Lehrpersonen den Schüler:innen mehr selbstständiges Arbeiten zu. Leistungsheterogene Klassen: Eher lehrpersonenzentrierte Sozialformen (z. B. Unterrichtsgespräch).mgl. Erklärung: Bei leistungsheterogenen Klassen erwarten Lehrpersonen, dass leistungsschwächere Schüler:innen von den Beiträgen leistungsstärkerer Schüler:innen im Unterrichtsgespräch profitieren." Welche zwei Strategien lernwirksamen Lehrerhandelns identifizierten Lipowsky et al. (2007) im Klassenunterricht und warum sind diese lernwirksam?,"(a) Orientierung an einem „individuellen Egalitätsideal" (ausgewogene Verteilung der Schüler:innenbeiträge auf alle SuS)Schüler:innen folgen aufmerksam, wenn die Lehrperson mit allen interagiert, nicht nur mit wenigen (b) Orientierung an einer Gruppe leistungsdurchschnittlicher Schüler:innenOrientierung am Durchschnittsniveau erreicht sowohl leistungsschwächere als auch -stärkere Schüler:innen." "Welche Schüler:innen profitieren besonders von angeleitetem Lernen, wie es die direkte Instruktion bietet?","Schüler:innen mit ungünstigen Lernvoraussetzungen erzielen bessere Ergebnisse gute Unterrichtsstrukturierung besonders für die leistungsschwächeren Schüler:innen hilfreich alle SuS bei geringem Vorwissen, wie beim Erlernen eines neuen Inhalts oder einer neuen Methode effektiv: Modellierung durch die Lehrperson, das Arbeiten mit Lösungsbeispielen und die Steuerung der Lernprozesse Erklärung: können sich kognitiv auf das Lernen konzentrieren, ohne sich um die Organisation des Lernens kümmern zu müssen" Welche Ergebnisse gibt es zu direkter Instruktion und kooperativen Lernen in empirischen Studien?,"direkte Instruktion führt zu höheren Durchschnittsleistungen und zu besseren individuellen Lernzuwächsen als andere Unterrichtsformen kooperative Lernformen sind gegenüber anderen Formen lernwirksamer Studien, wo Einzelarbeit effektiver war als Gruppenarbeit - scheinbar widersprüchlichen Ergebnisse sind Zeichen der Komplexität des Untersuchungsgegenstands „Unterricht" - machen den nach wie vor bestehenden Forschungsbedarf deutlich" Wie wurde der Begriff „direkte Instruktion" erweitert?,"lehrer:innengesteuerte, schüler:innenzentrierte Unterrichtsform, die aktivierend, verständnisfördernd und auf die Vermeidung von Wissensdefiziten bei einzelnen Schülern ausgerichtet ist (Weinert, 1998)" "Welche Gefahren bestehen bei einem schlecht umgesetzten(didaktisch unzulänglichen, zu ausgedehnten bzw. ausschließlich praktizierenden) Klassenunterricht?","Fremdsteuerung statt Selbststeuerung der Schüler:innen.Passive Rezipient:innenhaltung statt aktiver Beteiligung.Einschränkung der Denkfähigkeiten durch einfache Frage-Antwort-Bewertung-Muster, Reduktion auf Faktenfragen -\> wenig lernwirksam" Wie wird die Fähigkeit zur Durchführung lernwirksamer Unterrichtsgespräche beschrieben?,„didaktische Kernkompetenz von Lehrpersonen" mit hohem Potential zur Förderung fachlicher und überfachlicher Lernprozesse (Pauli & Reusser 2018) Welche Studien zeigen die Wirksamkeit qualitativ hochwertiger Klassengespräche?,Pauli (2010).Hattie-Studie (Hattie 2009; Beywl & Zierer 2018). Wie werden Lehraktivitäten im Klassenunterricht geplant?,"Lehraktivitäten werden lernzielorientiert geplant. Ausgangspunkt sind die Lernziele, die unter Berücksichtigung der Lernvoraussetzungen der Schüler:innen festgelegt werden." Welche Elemente des Unterrichts werden an den Lernzielen ausgerichtet?,Inhaltliche Progression des Unterrichts.Einzusetzende Methoden und Sozialformen.Lernaufgaben. Welche Funktionen des Klassenunterrichts wurden in der Studie von Götz et al. (2005) angegeben? Warum wird das dem Klassenunterricht nicht gerecht?,"Klassenunterricht wurde für das Lernziel „Kenntniserwerb" bevorzugt.Gruppenarbeit, Partnerarbeit und Projektunterricht wurden für den Aufbau sozialer Verhaltensweisen und Werthaltungen bevorzugt.Die Zuordnung des Klassenunterrichts ausschließlich zum Kenntniserwerb wird ihm nicht gerecht, da er vielfältige Einsatzmöglichkeiten und Hauptaufgaben erfüllt." Was ist ein klassisches Einsatzgebiet des Unterrichts im Klassenverband? (direkte Instruktion),Die Einführung in ein neues Thema oder eine neue Methode. Welche Inhalte können im Rahmen direkter Instruktion vermittelt werden?,"Sachverhalte.Begrifflichkeiten.Problemlöseverfahren.Vorgehensweisen.werden den Schüler:innen dargelegt, erklärt und anhand von Lösungsbeispielen demonstriert" Was sollte in lehrer:innenzentrierten Phasen des Unterrichts beachtet werden?,Art des Vortrags sollte methodisch variiert werden Vortrag mit begleitender Präsentation.Demonstrationsversuche.Einsatz von Anschauungsmaterial. Welche Potenziale bietet ein qualitativ hochwertiges Unterrichtsgespräch?,"Es bietet enormes Potenzial inhaltlich, sozial und kommunikativ, indem es das Argumentieren, Begründen, Zuhören, aufeinander beziehen in Beiträgen und Kognitives Durchdringen von Inhalten fördert" Was ist das Ziel des Lernens im Gespräch?,mündliche Sprachkompetenz der Schüler:innen zu fördern Welche Rolle spielt die Lehrperson in einem Unterrichtsgespräch?,"Lehrperson steuert das Gespräch. Einige Lehrkräfte führen sehr eng durch den neuen Lehrstoff, während andere den Schüler:innen mehr kognitiven Spielraum geben und so das Aufdecken von Zusammenhangswissen der SuS fördern." Wie ist die individuelle kognitive Entwicklung eingebettet?,"in einen sozialen, historischen und kulturellen Kontext eingebettet. Wissen ist fast immer ein mit anderen geteiltes Wissen" Was wird in der soziokulturellen Perspektive des Gesprächs im Klassenunterricht betont?,"Die Lehrkraft soll den Austausch von Ideen, das gemeinsame Prüfen von Argumenten und die Diskussion von Lösungswegen anregen" Was ist das Ziel des Gesprächs im Klassenunterricht nach Pauli (2006)?,"Ziel ist es, in einem konstruktiven Prozess des wechselseitigen Abstimmens und Aufgreifens der unterschiedlichen Ideen und Sichtweisen der Schüler:innen die für das Fach relevanten Begriffe, Prozeduren und Konventionen interaktiv zu ko-konstruieren" Welche Anforderungen stellt die Ko-Konstruktion von Wissen an die Lehrkraft?,"hohes Fachwissen und die Fähigkeit, den Inhalt didaktisch so aufzubereiten, dass eine Ko-Konstruktion und ein hochwertiger Dialog entstehen können." Wann eignet sich der Klassenunterricht auch?,Der Klassenunterricht eignet sich besonders für den Abschluss einer Unterrichtseinheit. Welche Funktionen hat der Klassenunterricht?,Vermittlung neuer Kenntnisse und FähigkeitenFörderung kommunikativer Fähigkeiten Ko-Konstruktion Sicherung des Unterrichtsertrags und Sharing Welche Aspekte können im Klassenunterricht reflektiert werden?,"Auf inhaltlicher Ebene: neue Erkenntnisse oder offene Fragen.Auf sozial-emotionaler Ebene: Erfahrungen und Gefühle.Auf einer Metaebene: das eigene Lernen, Arbeitsverhalten oder die Zusammenarbeit in der Gruppe." Wie kann die Lehrperson den Abschluss der Unterrichtseinheit gestalten?,"Die Lehrperson kann den Abschluss durch gezielte Fragen und Impulse gestalten, um die gewünschten Reflexionsebenen anzusteuern und alle Schüler:innen zu Äußerungen zu aktivieren." Welche Wirkung hat der gemeinsame Abschluss einer Unterrichtseinheit?,"Die Lehrperson zeigt Wertschätzung gegenüber den Schüler:innen und Interesse an ihren Lernfortschritten sowie ihrem Wohlbefinden, was ein Klima des Vertrauens und des gegenseitigen Respekts schafft." Warum ist die Fähigkeit zur Klassenführung eine Schlüsselkompetenz für Lehrpersonen?,"Eine gelungene Klassenführung hängt eng mit lernwirksamem Unterricht und Schülerleistungen zusammen, was durch zahlreiche Studien belegt wurde." Welche Anforderungen stellt der Klassenunterricht an die Lehrperson hinsichtlich der Klassenführung?,"Die Lehrperson muss die Interaktionen so gestalten, dass Lernen für alle Schüler:innen ermöglicht wird." Was versteht man unter moderner Klassenführung?,Moderne Klassenführung wird „a priori inklusiv" verstanden und berücksichtigt die individuellen Voraussetzungen der Lernenden. Widerspricht Klassenunterricht dem Gedanken der Heterogenität?,"(Nein bzw. abhängig von Umsetztung), trotz der einheitlichen Struktur des Klassenunterrichts liegt viel Potenzial in dieser Unterrichtsform, und es ist eine große Verantwortung für die Lehrperson, die Heterogenität zu berücksichtigen." Welche Aufgaben hat die LK?,Führung und Steuerung von Lernprozessen sowohl im Klassenunterricht als auch in der individuellen Begleitung herausfordernd und von großer Bedeutung für den Lernerfolg und das Wohlbefinden der Schüler:innen "Was müssen die Schüler:innen für sachbezogene Gespräche und tiefgehende Reflexionen erwerben, und wie wird dies gefördert?",Die Schüler:innen müssen die Kompetenzen für sachbezogene Gespräche und tiefgehende Reflexionen erst erwerben. Diese Kompetenzen müssen von der Lehrperson bei den Kindern gefördert werden. Auf dieser Grundlage können dann didaktisch erforderliche Phasen für den Klassenunterricht wie gemeinsames Problemlösen oder Zusammenfassen von Ergebnissen qualitativ anspruchsvoll bewältigt werden. Wie oft kommt Klassenunterricht im schulischen Alltag vor?,"Klassenunterricht ist im schulischen Alltag sehr häufig anzutreffen, da Unterricht ohne lehrer:innengelenkte Plenumsphasen kaum denkbar ist." Gibt es auch in geöffneten Unterrichtsformen Plenumsphasen?,"Auch in offenen Unterrichtsformen, in der Jahrgangsmischung und der Inklusion gibt es Plenumsphasen, in denen alle gemeinsam einen Input erhalten, ein Problem diskutieren oder ihre Lernergebnisse teilen." Wie sollte der Klassenunterricht eingesetzt werden?,"Klassenunterricht sollte dosiert und in unterschiedlichen Fächern, mit verschiedenen Zielen und an verschiedenen didaktischen Lernorten eingesetzt werden" "Was ist das Potenzial des Klassenunterrichts, wenn er richtig eingesetzt wird?","Das Potenzial des Klassenunterrichts liegt im Lernen für alle, in der Förderung von Gemeinsamkeit und Ko-Konstruktion, wenn es sich um einen qualitätsvollen Unterricht, einer gelungenen Klassenführung und einen gezielten Einsatz handelt." Was sind Konzepte für den Umgang mit Heterogenität?,"Binnendifferenzierung, Individualisierung und adaptiver Unterricht" "Was versteht man unter dem Begriff""Binnendifferenzierung""/ Innere Differenzierung?","Differenzierungsformen, die innerhalb einer gemeinsam unterrichteten Klasse oder Lerngruppe vorgenommen werdenunterschiedliche Angebote für verschiedene Gruppen stehen innerhalb der Klasse zur Verfügung im Gegensatz zur äußeren Differenzierung, bei der Schüler nach Gliederungs- oder Auswahlkriterien (z.B. Leistungsniveaus oder Interessen) in Gruppen aufgeteilt und getrennt (räumlich bzw. zeitlich) werden." Zu was ist Binnendifferenzierung ein Gegenkonzept?,Gegenkonzept zur äußeren Differenzierung Gegenkonzept zu einem vorwiegend gleichschrittigen Unterricht. Was ist Individualisierung im Unterricht?,Individualisierung basiert auf den Lernvoraussetzungen und/oder Interessen einzelner Schüler und stellt daraufhin passende individuelle Lernangebote zur Verfügung Wie unterscheidet sich Individualisierung von Binnendifferenzierung?,"Während Binnendifferenzierung den „kleineren Schritt zur kontrollierten Variabilität" darstellt, ist die Individualisierung ein größerer Schritt, bei dem Schüler zur gleichen Zeit im selben Raum mit höchst unterschiedlichen Aufgaben beschäftigt sind (Bönsch 2012, Breidenstein & Rademacher 2017 )" Was beschreibt das „Geleitzugprinzip" und wie wird es im Kontext von Individualisierung und Binnendifferenzierung hinterfragt?,"Das „Geleitzugprinzip" beschreibt die traditionelle Vorstellung, dass alle Schüler den gleichen Lehrprozessen einer Lehrkraft folgen. Bei Individualisierung und Binnendifferenzierung wird dieses Prinzip abgelöst, da Schüler auf ihre individuellen Bedürfnisse abgestimmte Lernwege gehen können." Wie unterscheidet sich die Zielsetzung von Differenzierung und Individualisierung?,"Differenzierung bezieht sich auf merkmalsbezogene Gruppierungen innerhalb der Lerngruppe,Individualisierung geht gezielt auf das Individuum und dessen spezifische Voraussetzungen und Interessen ein" Wie kann Individualisierung im Unterricht umgesetzt werden?,Individualisierung kann durch Entscheidungen der Lehrkraft oder durch Selbstbestimmungsmöglichkeiten der Schüler erreicht werden Welcher Begriff wird in der aktuellen Fachliteratur häufig anstelle von „Individualisierung" verwendet?,„individuelle Förderung" insbesondere im Kontext des Umgangs mit Heterogenität "Was unterscheidet den Begriff""Adaptivität"\" von den Begriffen \""Individualisierung"\" und \""Differenzierung""?","Individualisierung, Differenzierung = schulpädagoggische Begirffe Adaptivität kommt aus der Pädagogischen Psychologie und Lehr-Lern-Forschung. Sie zielt klar auf die Anpassung des Lernangebots an die individuellen Voraussetzungen der Lernenden und auf die Steigerung fachlicher Leistungen." Was ist das Hauptziel von adaptivem Unterricht?,"Das Hauptziel von adaptivem Unterricht ist die Steigerung der fachlichen Leistungen, wobei es sich am Instruktionsparadigma orientiert und auf empirisch erprobte Unterrichtskonzepte setzt." Was beschreibt das Paradigma der „Aptitude-Treatment-Interaktion" im adaptiven Unterricht?,Das Paradigma der „Aptitude-Treatment-Interaktion" untersucht die Wechselwirkungen zwischen Lehrmethoden (treatment) und Schülermerkmalen (aptitude) im Kontext des Unterrichts Was ist der Unterschied zwischen Makro-Adaptivität und Mikro-Adaptivität?,Makro-Adaptivität bezieht sich auf die Unterrichtsgestaltung und methodisch-didaktische Schwerpunksetzung für alle Schüler:innen einer KlasseMikro-Adaptivität bezieht sich auf die individuelle Interaktion der Lehrkraft mit jedem einzelnen Kind "Warum ist der Begriff Unterrichtsqualität zentral für die Begriffsordnung von Differenzierung, Individualisierung und adaptivem Unterricht?","Eine Ordnung der Begriffe kann nicht vorgenommen werden, ohne auf den Begriff Unterrichtsqualität bzw. auf die Unterscheidung zwischen Oberflächen- und Tiefenmerkmalen einzugehen. Die Analyse der Tiefenmerkmale lenkt den Blick auf die Interaktionen zwischen Lehrenden und Lernenden und die Auseinandersetzung der Lernenden mit dem Lerninhalt." Was zeichnet Erfolgreichen Unterricht aus?,"Erfolgreicher Unterricht zeichnet sich durch die Berücksichtigung der generischen Basisdimensionen von Unterrichtsqualität (effektive Klassenführung, konstruktive Unterstützung, kognitive Aktivierung) sowie eine fachbezogene Unterrichtsqualität aus" Was hebt adaptiven Unterricht von individualisiertem Unterricht ab?,"Individualisierter Unterricht ist nicht zwangsläufig adaptiv Adaptiver Unterricht umfasst mehr als Individualisierung. Begriff adaptiver Unterricht bietet mit Unterscheidung zw. Makro- & Mikro-Adaptivität Möglichkeit, Binnendifferenzierung als Maßnahme auf der Makro-Ebene zu integrieren" Welche Perspektive nehmen Lehrkräfte beim adaptiven Unterricht ein?,"Lehrkräfte schaffen adaptive Lerngelegenheiten, die verschiedene Formen der Binnendifferenzierung enthalten und unter Berücksichtigung der Basisdimensionen von Unterrichtsqualität und einer fachbezogenen Unterrichtsqualität auf individuelle Förderung aller Schüler:innen zielen" Welcher englischsprachige Begriff entspricht am ehesten dem deutschen Begriff Binnendifferenzierung?,„within-class grouping" Wie wird in der englischsprachigen Literatur eine zeitweise leistungshomogene Lerngruppenbildung aus mehreren heterogenen Klassen bezeichnet?,„between-class grouping" Was umfasst der Begriff „ability grouping" in der Hattie-Studie (2009)?,"umfasst verschiedene Formen der äußeren Differenzierung, darunter „between-class grouping", „setting", „tracking" und „streaming"" Welche englischsprachigen Begriffe entsprechen dem deutschen Begriff der Individualisierung?,„individualized learning" oder „individualized instruction" Wie wird der deutsche Begriff „adaptiver Unterricht" in der englischsprachigen Literatur bezeichnet?,\"\""adaptive teaching" oder „adaptive treatment"" Seit wann ist Heterogenität ein zentrales Charakteristikum der Grundschule?,Heterogenität ist seit der Entstehung der Grundschule in der Weimarer Republik ein zentrales Charakteristikum. Welche Maßnahmen wurden in den 1960er und 1970er Jahren zur Berücksichtigung von Heterogenität gefordert?,"Differenzierungsmaßnahmen, manchmal sogar äußere Differenzierung, wurden gefordert. Der Strukturplan für das Bildungswesen (1970) legte jedoch größten Wert auf Innere Differenzierung." Welche offenen Unterrichtsformen wurden ab den 1980er Jahren zur Berücksichtigung von Heterogenität eingeführt?,"Freiarbeit, Wochenplanunterricht und Stationenlernen wurden eingeführt, um Individualisierung und Differenzierung „von unten" zu fördern.GS: Vorreiterrole/ Musterkind" Welche Entwicklungen prägten den Umgang mit Heterogenität seit der Jahrtausendwende?,Empirische Studien zur Heterogenität.Fokus auf variable Binnendifferenzierung.Thematisierung des Widerspruchs zwischen individualisierender Didaktik und Bildungsstandards. Welche strukturellen Entwicklungen beeinflussten die Diskussion um Heterogenität seit den 2000er Jahren?,Jahrgangsmischung.Einführung von Ganztagsschulen.Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention. Welche Kompetenzen wurden ab den 2000er Jahren verstärkt in den Fokus genommen?,"Die Lehrerkompetenzen, die für den Umgang mit Heterogenität erforderlich sind, wurden verstärkt thematisiertvorangetrieben Diskussion um Aufbau und Entwicklung von Lehrerkompetenzen für den Umgang mit Heterogenität durch die „Qualitätsoffensive Lehrerbildung"." Welche zwei Tendenzen sind in den vergangenen Jahren im Umgang mit Heterogenität zu erkennen?,"Stärkere Betonung der Möglichkeiten & Notwendigkeiten der Kooperation bei der Gestaltung individualisierenden, binnendifferenzierenden und adaptiven Unterrichts.Nutzung und Weiterentwicklung der Möglichkeiten digitaler Medien bzw. KI + Verankerung in der Lehreraus- & fortbildung im Zsm.hang mit Binnendifferenzierung, Individualisierung, adaptiver Unterricht" "Was wird in Veröffentlichungen zu Differenzierung, Individualisierung und adaptivem Unterricht verglichen?",Unterschiedliche Einschätzungen des Verbreitungsgrades dieser Ansätze. "Welche Faktoren verstärken die Gemengelage bei Differenzierung, Individualisierung und adaptivem Unterricht?",Unterschiedliche Begrifflichkeiten und methodische Herangehensweisen. Welche Aspekte wurden in den IGLU-Studien 2001 bis 2021 bezüglich des Leseunterrichts untersucht?,"Lehrkräfte wurden zu Organisations- und Sozialformen, Leseaktivitäten und Maßnahmen zur individuellen Unterstützung im Leseunterricht befragt." Was deutet IGLU 2001 über den Leseunterricht in Deutschland an?,"Organisationsform, Differenzierungsmaßnahmen und Leseaktivitäten lassen nur wenig Spielraum für Individualisierung und Differenzierung." Wie bewerten Lankes und Carstensen (2007) den Leseunterricht in Deutschland basierend auf IGLU 2006?,"Sie beschreiben den Unterricht als eng geführten Klassenunterricht, bei dem alle Schüler:innen unabhängig von Fähigkeiten und Voraussetzungen mit denselben Materialien arbeiten." Welche Veränderungen im Leseunterricht zeigt IGLU 2011 im Vergleich zu 2006?,Es gab keine entscheidende Veränderung in der Organisation des Leseunterrichts. Welche Diskrepanz zeigt IGLU 2016 im Leseunterricht?,Diskrepanz zwischen Förderbedarf und tatsächlicher Förderung -\> Mehrheit der Schüler:innen mit Förderbedarf (66 %) keine spezielle schulische Förderung.Einsatz von binnendifferenzierenden Maßnahmen Was fordert IGLU 2021 angesichts der besorgniserregenden Leistungsentwicklungen im Lesen?,"Eine evidenzbasierte Aus- und Fortbildung der Lehrkräfte im Bereich Diagnostik, Förderung und Differenzierung." Was wurde in TIMSS 2019 bezüglich Differenzierung untersucht?,Lehrkräfte wurden nach der leistungsbezogenen Differenzierung im Mathematik- und naturwissenschaftsbezogenen Sachunterricht gefragt. Was sind die Ergebnisse für den Mathematik und den Sachunterricht in TIMSS 2019?,"Mathematik: Mehr als die Hälfte der Kinder wird von Lehrkräften unterrichtet, die in mindestens fünf bis acht von zehn Unterrichtsstunden differenzierend arbeiten. Nur rund 30 % der Schüler:innen werden von Lehrkräften unterrichtet, die regelmäßig differenzieren." TIMSS 2019: Wie unterscheiden sich die differenzierten Lernangebote für leistungsstarke und leistungsschwache Schüler:innen in Mathematik und Sachunterricht?,Die Ergebnisse für den Mathematikunterricht fallen deutlich höher aus als für den naturwissenschaftsbezogenen Sachunterricht Autor:innen bewerten die Verbreitung von Differenzierung im Mathematikunterricht optimistisch Was untersucht Hattie in seiner Meta-Meta-Analyse 2009? (Hattie-Studie),"Wirksamkeit von 138 Einflussfak toren in den Domänen Lernende, Elternhaus, Schule, Lehrperson, Curricula und Unterrichten auf den Lernerfolg der S