FASD - Hirnorganische Störungen - UNIKLINIK KÖLN - Präsentation 14.05.2024 PDF

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This presentation from UNIKLINIK KÖLN, dated 14.05.2024, discusses fetal alcohol spectrum disorder (FASD). It covers the prevalence, costs, etiology, and characteristics of FASD, providing information about the effects on child development.

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fetales Alkoholsyndrom - das Chamäleon der hirnorganische Störungen Priv.-Doz. Dr. med. Gerhard Hapfelmeier Zentrum für Seelische Gesundheit des Kindes- und Jugendalters Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und...

fetales Alkoholsyndrom - das Chamäleon der hirnorganische Störungen Priv.-Doz. Dr. med. Gerhard Hapfelmeier Zentrum für Seelische Gesundheit des Kindes- und Jugendalters Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie Sana-Klinikum Remscheid GmbH Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität zu Köln Burger Straße 211 42859 Remscheid G. Hapfelmeier 14.05.2024 FAS (fetales Alkoholsyndrom) eine von mehreren Formen des FASD (fetal alcohol spectrum disorders) alle Formen von Schäden an Kindern, die durch Alkoholkonsum in der Schwangerschaft verursacht wurden Wilhelm Busch 1865 Lernziele Kenntnis der (unterschätzen ?!) Bedeutung von FASD Erkennen von Hinweisen auf FASD Berücksichtigen der pädagogischen und therapeutischen Möglichkeiten und Grenzen bei FASD Bedeutung von FASD Bedeutung von FASD FASD doppelt so häufig wie Autismus ! pädagogische Schwierigkeiten mit Pflegekindern fehlinterpretiert (Traumatisierung) unerfüllbare Erwartungen (an Therapeuten) Pflegekinder Pflegekinder frei nach Wilhelm Busch (Pflege-) Eltern werden ist nicht schwer, Eltern sein dagegen sehr FASD – Geschichte (1) Altertum religiöse / kulturelle Vorbehalte / Verbote bzgl. Alkoholkonsum nicht aus medizinischen Gründen, religiöse / kulturelle Reinheit 1899 Gefängnisarzt W.C. Sullivan trinkende Mütter bekommen gesündere Kinder, wenn sie inhaftiert sind FASD – Geschichte (2) 1957 Dissertation von Jaqueline Rouquette Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum der Mütter und Schädigung der Kinder 1968 P. Lemoine erste Beschreibung des FAS typische Gesichtsauffälligkeiten Wachstumsstörungen Dysmorphien psychomotorische Störungen 1973 Jones und Smith - beachtete Publikation (!) erstmalige Beschreibung auf Englisch FASD – Prävalenz (1) in verschiedenen Weltregionen sehr unterschiedlich Deutschland ca. 10 auf 1000 Lebendgeburten insgesamt 1:100 (Nordhues et al. 2013) Vollbild FAS in Deutschland ca. 1:330 FASD – Prävalenz (2) Popova S, Lange S, Probst C, Gmel G, Rehm J. Estimation of national, regional, and global prevalence of alcohol use during pregnancy and fetal alcohol syndrome: a systematic review and meta-analysis. Lancet Glob Health. 2017 Mar;5(3):e290-e299. doi: 10.1016/S2214-109X(17)30021-9. Epub 2017 Jan 13. Erratum in: Lancet Glob Health. 2017 Mar;5(3):e276. PMID: 28089487. FASD – Prävalenz (3) ca. 75% aller FASD-Kinder in Deutschland sind fremduntergebracht 27% aller Pflegekinder sind FASD-Kinder (2021 FH Münster) FASD – Kosten medizinische / therapeutische Versorgung Pflegedienste Heimunterbringung / Pflegefamilien Förderschulbesuch betreutes Wohnen und Arbeiten im Erwachsenenalter bis Volljährigkeit 260.000 € pro Kind 2,5 Milliarden € in Deutschland (vermeidbar!) FASD – Ätiologie und Pathogenese (1) Was passiert, wenn eine schwangere Frau Alkohol trinkt? FASD – Ätiologie und Pathogenese (2) Alkohol hat hohe Fett- und Wasserlöslichkeit Passage der Plazentaschranke Eindringen in die fettreichen Nerven- und Gehirnzellen Blutalkoholkonzentration Ungeborenes und Mutter (mindestens) gleich hoch Enzymatischer Alkoholabbau beim Fötus kaum möglich wegen Leberunreife und fehlender Alkoholdehydrogenase zeitweise höhere und längere Blutalkoholkonzentration beim Fötus FASD – Ätiologie und Pathogenese (3) toxisch - wachstumshemmend Mitosegift - Wachstumshemmung Hypoplasie und Hypotrophie durch verminderte Zellanzahl und Zellvolumen gestörter Aminosäurentransport führt zu gestörter Eiweißproduktion dadurch verminderter Aufbaustoffwechsel Kinder wachsen trotz guter Ernährung nicht ausreichend FASD – Ätiologie und Pathogenese (4) teratogen - fehlbildend Durch alkoholbedingte verminderte Synthese von Proteinen / RNA / DNA FASD – Ätiologie und Pathogenese (5) neurotoxische Wirkung - funktionell und strukturell Untergang neuronaler Zellen 30% apoptotischer neuronaler Zellen (normal 1,5 %) Neurodegeneration führt zu vermindertem Hirnvolumen (Mikrozephalie) Photo: Sterling Clarren z.B. Granato A et al.,. Int J Mol Sci. 2018 Sep 30;19 FASD – Ätiologie und Pathogenese (6) neurotoxische Wirkung verminderte Myelinisierung verminderte Synapsenzahl Nervenzellen bilden weniger Spines aus, damit Reduktion des neurolalen Netzwerks Reduktion der GABA-ergen Neurone (Korrelation zu Gedächtnis und Verhalten) gestörte Konnektivität der Hirnareale diffuse Schädigung des Gehirns Copyright © 2016 Understanding FASD-RISE @ Duke. (Exekutivfunktionen/ Lernfunktionen) z.B. Wilhelm CJ, Guizzetti M. Fetal Alcohol Spectrum Disorders: An Overview from the Glia Perspective. Front Integr Neurosci. 2016 Jan FASD – Ätiologie und Pathogenese (7) schädigender Effekt durch Alkohol in der Gehirnentwicklung FASD – Ätiologie und Pathogenese (8) Dauer und Zeitpunkt der Alkoholexposition bestimmt die Störung der wird die Ausbildung der Organ-Ausbildung FASD – Ätiologie und Pathogenese (9) FASD – Ätiologie und Pathogenese (10) keine lineare Dosis-Wirkung-Beziehung zwischen Alkoholmenge und Grad der Schädigung Es gibt keine Schwellendosis wahrscheinlich größte Schäden bei langjährigem Trinken und Binge-Drinking Unterschiedliche Empfindlichkeiten der Kinder (zweieiige Zwillinge!) embryofetale Toleranz gegenüber Alkohol FASD – Ätiologie und Pathogenese (11) Binge-Drinking … In Deutschland wird der Konsum von fünf oder mehr Gläsern (10-12g reiner Alkohol pro Glas) eines alkoholischen Getränks bei einer Trinkgelegenheit als Binge-Drinking definiert. Diese Alkoholmenge findet sich bei den in Deutschland typischen Glasgrößen jeweils in einem kleinen Glas Wein (0,125 l), in einem kleinen Glas Bier (0,33 l) oder in einem Schnapsglas (0,04 l). Die „Empfehlungen des wissenschaftlichen Kuratoriums der DHS (Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V.) zu Grenzwerten für den Konsum alkoholischer Getränke“ spezifizieren noch einmal den Konsum für Männer (fünf Gläser und mehr) und für Frauen (vier Gläser und mehr) mit je etwa 10g Alkohol bei einer Trinkepisode. Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. Factsheet: Binge Drinking und Alkoholvergiftung, 2015, http://www.dhs.de/informationsmaterial/factsheets.html … 2 Gläser Wein á 0,25 l an einem Abend für Frauen ! FASD – Ätiologie und Pathogenese (12) weitere Einflussfaktoren Mangelernährung der trinkenden Mutter Mangel an Spurenelementen (z.B. Zink, Magnesium, Selen) Nikotinabusus - Reduktion des Blutflusses verstärkende Effekte durch begleitenden Konsum von Tabak, Coffein, Cannabis und anderen Drogen FASD – Ätiologie und Pathogenese (13) 25% aller Schwangeren trinken Alkohol Wenn mütterlicher Alkoholkonsum in der Schwangerschaft vorlag, ist die Wahrscheinlichkeit für FASD 30-40% bei Schwangeren ab 30 Jahren verfünffacht sich das Risiko der Schädigungen bei Alkoholkonsum FASD – Merkmale (1) Wachstumsauffälligkeiten meist kleiner und leichter bei der Geburt bedingt durch Muskelhypotrophie und schwach entwickeltes subkutanes Fettgewebe bei Geburt v.a. Gewicht geringer später v.a. Körperlänge geringer FASD – Merkmale (2) Wachstumsauffälligkeiten FASD – Merkmale (3) kraniofaziale Auffälligkeiten Augenveränderungen kurze Lidspalte Hypertelorismus Strabismus Irisdefekte Hornhauttrübungen etc. FASD – Merkmale (4) kraniofaziale Auffälligkeiten Gesichtsfehlbildungen eingezogenes Lippenrot fehlender Cupidobogen („Lochmund“) flaches Philtrum kleine Zähne etc. FASD – Merkmale (5) kraniofaziale Auffälligkeiten FASD – Merkmale (6) kraniofaziale Auffälligkeiten FASD – Merkmale (7) kraniofaziale Auffälligkeiten FASD – Merkmale (8) kraniofaziale Auffälligkeiten eineiige Zwillinge eigene Website Öffentlichkeitsarbeit Clara & Luise – Ein persönlicher Blog zum Thema FASD (clara-luise-fasd.de) FASD – Merkmale (9) andere Organfehlbildungen Hemmungsmissbildungen Extremitätenfehlbildungen z. B. Brachydaktilie (kurze plumpe Finger) auffällige Fingerfurchen Herzfehler Genitalfehlbildungen Nierenfehlbildungen FASD – Merkmale (10) neuroanatomische Fehlbildungen geschädigter Hippocampus Gedächtniskonsolidierung - Transfer vom Kurz- ins Langzeitgedächtnis Teil des limbischen Systems zuständig für die Verhaltensregulation und emotionale Verarbeitung verminderte Anzahl von Nervenzellen im Hippocampus verminderte Neuroplastizität FASD – Merkmale (11) neuroanatomische Fehlbildungen dysmorphes Corpus Callosum Störung der interhemisphärischen Kommunikation FASD – Merkmale (12) neuroanatomische Fehlbildungen Volumenminderung des Gyrus Cinguli vorne Überwachungsfunktion Fehlermeldung Risiko- und Konfliktmanagement Reaktionsinhibition kognitive Kontrolle hinten Sprachverständnis Sprachproduktion Raumorientierung FASD – Merkmale (13) neuroanatomische Fehlbildungen Volumenminderung des Frontallappen prämotorischer Kortex Auswahl von Bewegungen motorischer Kortex Ausführungen von Bewegungen präfrontaler Kortex Exekutivfunktion FASD – Merkmale (14) Schädigung des zentralen Nervensystems Exekutivfunktionen FASD – Merkmale (15) Schädigung des zentralen Nervensystems Störung der Wahrnehmung weniger aufnahmefähig verminderte Raum- und Formwahrnehmung Schwierigkeiten mit Wort- und Figurenerkennung gestörte haptische Perzeption z. B. Überempfindlichkeit gegenüber lauten Geräuschen, Berührungen, Textilnähten gestörte akustische Perzeption (Hyperakusis), obwohl diese Kinder selbst laut sind FASD – Merkmale (16) Schädigung des zentralen Nervensystems Störung der Wahrnehmung schmerzunempfindlich gestörtes Wärme- und Kälteempfinden geringes Hunger- oder Sättigungsgefühl FASD – Merkmale (17) Schädigung des zentralen Nervensystems kognitive Störungen meist deutliche kognitive Defizite mit einem Gesamt-IQ um 75 homogene Senkung von Verbal- und Handlungs-IQ Probleme bei logischem Denken Lösen komplexerer Aufgaben Rechnen kombinatorisches Denken FASD – Merkmale (18) Schädigung des zentralen Nervensystems kognitive Störungen Erlernen und Erfassen von Regeln und Sinnzusammenhäng erschwert gestörte Merkfähigkeit (Kurz- und Langzeitgedächtnis) Erzählen von widersprechenden oder der Fantasie entsprungenen Versionen von Geschehnissen Alltagsroutinen bedürfen täglicher Erinnerungen / mühsames Erlernen stark verminderte Konzentrationsfähigkeit, Ausdauer, Geduld kaum eigenen Spielideen, Spiel anderer Kinder wird nachgeahmt FASD – Merkmale (19) Schädigung des zentralen Nervensystems soziale und emotionale Störungen – als Kinder geringes Distanzgefühl kaum natürliches Misstrauen Nähe zu Erwachsenen wird gesucht, auch körperlicher Kontakt Probleme im Kontakt zu Gleichaltrigen kein soziales „Feingefühl“ soziale Beziehungen nicht adäquat einschätzbar (jeder ist sofort „bester Freund“) werden als Spielkameraden oft abgelehnt haben meist jüngere Spielpartner ständiger Wechsel von einem Spielzeug zum nächsten FASD – Merkmale (20) Schädigung des zentralen Nervensystems soziale und emotionale Störungen – als Jugendliche in Pubertät wird Nähe zu Gleichaltrigen gesucht, Ablehnung und Spott wird in Kauf genommen sehr hilfsbereit, naiv, leicht verführbar, vertrauensselig können Konsequenzen ihres sozialen Handelns nicht abschätzen Absichten anderer werden nicht durchschaut häufig Opfer sexueller Übergriffe lassen sich leicht / unwissentlich zu kriminellen Handlungen anstiften („ wenn du mein Freund bist, dann…“) FASD – Merkmale (21) Schädigung des zentralen Nervensystems soziale und emotionale Störungen – unspezifisch, Überschneidung mit anderen hirnorganischen Störungen (Chamäleon !) motorische Unruhe, Nervosität, kurze Aufmerksamkeitsspanne kaum natürliche Angst kaum Lernen aus Konsequenzen ungehemmt, impulsiv, Risikoverhalten stark aufmerksamkeitssuchend unkontrollierte Affekte geringe Frustrationstoleranz (selten) wenig Antrieb, still, wenig spontanes Verhalten Evaluation der Lehreveranstaltung durch Studierende https://uzk-evaluation.uni-koeln.de/evasys/online.php?p=CALXM FASD – Diagnostik (1) Warum ist Diagnose so schwierig zu stellen? kein beweisendes Merkmal nur wenige Patienten haben das Vollbild mit typischen kraniofazialen Fehlbildungen 70 - 80% der Patienten haben keine oder nur diskrete Dysmorphiezeichen kein spezifisches neuropsychiatrisches Profil FASD – Diagnostik (2) Warum ist Diagnose so schwierig zu stellen? komorbide Störungen führen zu falschen Diagnose mangelnde diagnostische Kenntnisse Alkoholkonsum in der Schwangerschaft oft nicht eruierbar keine Informationen über die Mutter „Polydrug“-abhängige Frauen Alkohol wird nicht genannt Tabuthema / Scham Konsum wird abgestritten / untertrieben FASD – Diagnostik (3) Warum sollte die Diagnose gestellt werden? FASD ist nicht heilbar FASD „wächst sich nicht aus“ bei frühzeitiger Diagnose und entsprechender Förderung besserer Entwicklungsverlauf FASD – Diagnostik (4) Wenn die Diagnose übersehen wird Überforderung in Alltag und Schule wird falsch gedeutet dauernder Frustration durch Scheitern Schulderleben Ausbildung von Komorbiditäten Aggressionen / Delinquenz Familien extrem belastet Beziehungsabbrüche delinquente Entwicklung etc. FASD – Diagnostik (5) FASD - Screening FASQ © Dr. Reinhold Feldmann, Münster Erstverdacht 2 - 5 Jahre > 45 6 – 18 Jahre > 55 FASD – Diagnostik (6) 4-Digit-Diagnostic-Code (1) Wachstumsauffälligkeiten (2) faziale Auffälligkeiten (3) Schädigung des zentralen Nervensystems (4) Alkoholexposition in der Schwangerschaft FASD – Diagnostik (7) S3 Leitlinien (1) Wachstumsauffälligkeiten (2) faziale Auffälligkeiten (3) Schädigung des zentralen Nervensystems (4) Alkoholexposition in der Schwangerschaft FASD – Diagnostik (8) Diagnostikbogen FASD – Diagnostik (9) Diagnostikbogen FASD – Diagnostik (10) Diagnostikbogen FASD – Diagnostik (11) Diagnostikbogen FASD – Diagnostik (12) Diagnostikbogen FASD – Diagnostik (13) Diagnostikbogen FASD – Diagnostik (14) Diagnostikbogen FASD – Diagnostik (15) S3 Leitlinien (1) Wachstumsauffälligkeiten (2) faziale Auffälligkeiten (3) Schädigung des zentralen Nervensystems (4) Alkoholexposition in der Schwangerschaft FASD – Diagnostik (16) S3 Leitlinien (1) Wachstumsauffälligkeiten (2) Vorsicht! faziale Auffälligkeiten viele andere Ursachen möglich! (3) Schädigung des zentralen Nervensystems (4) Alkoholexposition in der Schwangerschaft FASD – Diagnostik (17) S3 Leitlinien kurze Lidspalte (< 3.Perzentile) (1) verstrichenes Philtrum Wachstumsauffälligkeiten schmale Oberlippe (2) faziale Auffälligkeiten (3) Schädigung des zentralen Nervensystems (4) Alkoholexposition in der Schwangerschaft FASD – Diagnostik (18) S3 Leitlinien verstrichenes Philtrum schmale Oberlippe (1) Lip-Philtrum Guide Wachstumsauffälligkeiten (2) faziale Auffälligkeiten (3) Schädigung des zentralen Nervensystems (4) Alkoholexposition in der Schwangerschaft FASD – Diagnostik (19) S3 Leitlinien (1) Wachstumsauffälligkeiten (2) Vorsicht! faziale Auffälligkeiten viele andere Ursachen möglich! (3) Schädigung des zentralen Nervensystems (4) Alkoholexposition in der Schwangerschaft FASD – Diagnostik (20) S3 Leitlinien schädigender Effekt durch Alkohol (1) in der Gehirnentwicklung Wachstumsauffälligkeiten (2) faziale Auffälligkeiten (3) Schädigung des zentralen Nervensystems (4) Alkoholexposition in der Schwangerschaft FASD – Diagnostik (21) S3 Leitlinien Mikrozephalie (1) (≤ 3. (10.) Perzentile) Wachstumsauffälligkeiten (2) faziale Auffälligkeiten (3) Schädigung des zentralen Nervensystems (4) Alkoholexposition in der Schwangerschaft FASD – Diagnostik (22) S3 Leitlinien globale Intelligenzminderung (mind. 2 SD unter der Norm) oder signifikante Entwicklungsverzögerung (1) (bei Kindern ≤ 2 J.) Wachstumsauffälligkeiten Epilepsie (2) Leistung mind. 2 SD unter der Norm faziale Auffälligkeiten Sprache(ntwicklung) kindlich viel wenig Sinn (3) wenig Aussage Schädigung des zentralen hört kaum zu Nervensystems exekutive Funktionen soziale Fertigkeiten (Fein-) Motorik (4) Wahrnehmung Alkoholexposition in der Lern-/Merkfähigkeit Schwangerschaft … FASD – Diagnostik (23) S3 Leitlinien exekutive Funktionen (1) Steuerung des eigenen Verhaltens Wachstumsauffälligkeiten unter Berücksichtigung der Umweltbedingungen (2) fundamental bedeutsam für faziale Auffälligkeiten psychoemotionale Entwicklung (3) Sozialverhaltensentwicklung Schädigung des zentralen Nervensystems Interventionsmöglichkeiten (pädagogisch / therapeutisch) (4) Alkoholexposition in der Schwangerschaft FASD – Diagnostik (24) exekutive Funktionen FASD – Diagnostik (25) exekutive Funktionen Störung von Impulskontrolle Aufmerksamkeit (ADHS) Sozialverhalten („soziales Feingefühl“, Lügen etc.) FASD – Diagnostik (26) Störung des Sozialverhaltens (extreme) Impulsdurchbrüche Stimmungsschwankungen ungehemmt stark aufmerksamkeitssuchend unkontrollierte Affekte schlechte Frustrationstoleranz (selten) antriebslos, still, wenig spontan FASD – Diagnostik (27) S3 Leitlinien (1) (Fremd-) Anamnese !? Wachstumsauffälligkeiten intrauterine (2) Alkoholexposition ? faziale Auffälligkeiten unbekannt (3) Schädigung des zentralen wahrscheinlich Nervensystems bestätigt (4) Ausmaß ? Alkoholexposition in der Schwangerschaft FASD – Befundung (1) gemäß S3-Leitlinien FASD – Befundung (2) gemäß S3-Leitlinien Zusammenfassung FASD – Sammelbegriff FAS ARBD pFAS ARND FASD – Sammelbegriff FAS ARBD (fetales (alcohol related birth defects - Alkoholsyndrom) alkoholbedingte angeborene Fehlbildungen) pFAS ARND (partielles fetales Alkoholsyndrom) (alcohol related neurodevelopmental disorder - alkoholbedingte entwicklungsneurologische Störungen) FASD – Befundung (3) gemäß S3-Leitlinien FAS pFAS ARND FASD – Diagnose (1) gemäß ICD-10 Achse IV Q86.0 Alkohol-Embryopathie (mit Dysmorphien) (bei FAS und pFAS) P04.3 Schädigung des Fetus und Neugeborenen durch Alkoholkonsum der Mutter (bei ARND) FASD – Diagnose (2) gemäß ICD-10 Achse I F92.8 Störung des Sozialverhalten und der Emotionen (im Kontext einer fetalen Alkoholspektrumstörung F07.8 sonstige organische Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen aufgrund einer Krankheit, Schädigung oder Funktionsstörung des Gehirns Achse II F81.2 Rechenstörung F82.1 umschriebene Entwicklungsstörung der Fein- und Grobmotorik F83 kombinierte umschriebene Entwicklungsstörungen Achse IV Q86.0 Alkohol-Embryopathie (mit Dysmorphien) FASD – Bedeutung - Intervention – Förderung (1) aus FASD – Bedeutung - Intervention – Förderung (2) www.nhsggc.scot NHS Greater Glasgow and Clyde (NHSGGC) FASD – Bedeutung - Intervention – Förderung (3) erhöhte Hirnaktivität (Anstrengung) bei einer kognitiven Aufgabe bei Kindern mit FASD gegenüber gesunden Kindern High-resolution imaging in studies of alcohol effect on prenatal development. Meombe Mbolle A, Thapa S, Bukiya AN, Jiang H. Adv Drug Alcohol Res. 2023;3:10790. doi: 10.3389/adar.2023.10790. Epub 2023 Feb 1 FASD – Bedeutung - Intervention – Förderung (4) Konsequenzen / Bedeutung medizinisch-psychiatrisch therapeutisch pädagogisch psychische Komorbiditäten somatische Komorbiditäten wichtige Differenzialdiagnose ADHS Ansprechen auf Stimulanzien ADHS >> FASD Ansprechen auf Therapie ADHS > FASD VT Familientherapie Neurofeedback FASD – Bedeutung - Intervention – Förderung (5) FASD verstehen (1) Verhaltensprobleme FASD Kind frech, widerständig immer die gleichen Fehler lügt kommt zu spät FASD – Bedeutung - Intervention – Förderung (5) FASD verstehen (1) Verhaltensprobleme (Fehl)-Interpretation FASD Kind frech, widerständig will provozieren, sucht Aufmerksamkeit immer die gleichen Fehler „dumm“, will ärgern lügt psychische Probleme, will lügen kommt zu spät missachtet Regeln mit Absicht, macht, was es will FASD – Bedeutung - Intervention – Förderung (5) FASD verstehen (1) Verhaltensprobleme (Fehl)-Interpretation Ursache FASD FASD Kind frech, widerständig will provozieren, sucht überreizt, überfordert, Aufmerksamkeit „dumm“, will ärgern lernen nicht aus Erfahrung immer die gleichen Fehler psychische Probleme, will Gedächtnisprobleme lügt lügen zeitlich orientierungslos kommt zu spät missachtet Regeln mit Absicht, macht, was es will FASD – Bedeutung - Intervention – Förderung (6) FASD verstehen (2) Verhaltensprobleme FASD Kind schlechtes Sozialverhalten aggressiv weint FASD – Bedeutung - Intervention – Förderung (6) FASD verstehen (2) Verhaltensprobleme (Fehl)-Interpretation FASD Kind schlechtes egoistisch, will sich Sozialverhalten durchsetzen aggressiv will ärgern, will sich um jeden Preis behaupten weint will Aufmerksamkeit, „stellt sich an“ FASD – Bedeutung - Intervention – Förderung (6) FASD verstehen (2) Verhaltensprobleme (Fehl)-Interpretation Ursache FASD FASD Kind schlechtes egoistisch, will sich versteht Emotionen und Sozialverhalten durchsetzen soziale Zusammenhänge nicht aggressiv will ärgern, will sich um Sprachverständnis ist jeden Preis behaupten eingeschränkt weint will Aufmerksamkeit, überreizt, überfordert, „stellt sich an“ versteht die Situation falsch FASD – Hilfen (1) 1. Regeln – Grenzen – Konsequenzen Exekutiv- und Gedächtnisleistungen nicht ausreichend 2. Verstärkerpläne Überforderung durch mangelnde Selbstregulation, Selbstreflexion und Transferleistungen sowie mangelnde Fähigkeiten sich zu erinnern FASD – Hilfen (2) 3. unerwünschtes Verhalten stoppen keine Erklärungen, keine Einsicht erwarten 4. Sprache anpassen einfach und eindeutig direkte Ansprache mit Namen und Augenkontakt kurze Sätze keine Ironie ! FASD – Hilfen (3) 4. Aufgaben anpassen Aufgaben müssen eindeutig und zu schaffen sein 5. Lob und Anerkennung sehr viel Anerkennung und Wertschätzung jeden kleinen Schritt loben, Stimme entsprechend anpassen FASD – Hilfen (4) 6. Übertagung auf zu Hause Tagesstruktur Gedächtnis unterstützen z.B. mit Piktogrammen, Bildkarten, Zahnputz-Apps, Listen Sicherheit im Haus z.B. Rauchmelder, abschließbare Fenster, gefährliche Gegenstände wegschließen, Geld wegschließen Minimalismus Struktur und Klarheit in der häuslichen Umgebung, reizarme Umgebung Medienkonsum begrenzen FASD – Hilfen (5) FASD – Hilfen (6) Lernzielkontrolle Kenntnis der (unterschätzen ?!) Bedeutung von FASD Erkennen von Hinweisen auf FASD Berücksichtigen der pädagogischen und therapeutischen Möglichkeiten und Grenzen bei FASD Evaluation der Lehreveranstaltung durch Studierende https://uzk-evaluation.uni-koeln.de/evasys/online.php?p=CALXM

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