Fachwissen Elastomere Formenbau mit Silikon PDF

Summary

This document provides information on elastomers, specifically focusing on silicon construction and its application in art and design. It details the properties of silicon and describes various methods for shaping and moldmaking with silicon materials. The document also mentions different types of silicon rubber and related techniques. Includes references.

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DK.OD103_Materialgrundlagen // Kunststoff DK.XS103.18 Materialgrundlagen // Kunststoff Elastomere Formenbau mit Silikon Informationen zum Material Silicium Silicium (Si) ist nach Sauerstoff das meistverbreitete Element und macht mehr als 25% des uns zugänglichen Teils der Erdkruste aus. Aufgrund s...

DK.OD103_Materialgrundlagen // Kunststoff DK.XS103.18 Materialgrundlagen // Kunststoff Elastomere Formenbau mit Silikon Informationen zum Material Silicium Silicium (Si) ist nach Sauerstoff das meistverbreitete Element und macht mehr als 25% des uns zugänglichen Teils der Erdkruste aus. Aufgrund seiner hohen Affinität zu Sauerstoff ist Silicium im Gegensatz zu Kohlenstoff jedoch nicht in elementarer Form anzutreffen. Wir begegnen Silicium hauptsächlich in Verbindungen mit der Kieselsäure und zwar vorwiegend in Form von Magnesium-, Calcium-, Eisen-und Glimmersilikaten. Ebenso kommt das Siliciumdioxid in vielfältiger Form als Sand, Quarz und Kieselstein vor. Im Tierreich finden wir Silicium als Gerüstsubstanz einiger Mikroorganismen. Die Ablagerungen solcher Lebewesen bilden Kieselgur und Diatomeenerde. Siliciumhaltige Materialien wie Sande, Ton und Keramik wurden bereits in ältester geschichtlicher Zeit verwendet und waren überall als Bau- und Werkstoff verfügbar. Als Element konnte Silicium aber erst 1824 von Bercelius in amorpher Form isoliert werden. Für die technische Anwendung ist heute Silicium hauptsächlich in drei Formen von Bedeutung: -als Ferrosilicium und Calciumsilicid (Legierungsbestandteile in der Stahlindustrie) -technisches Silicium (Reinheitsgrad 98,5 -99,7%), Aluminium und chemischer Industrie -Reinstsilicium (Halbleitersilicium) Im Vergleich zu der ungeheueren Zahl von Kohlenstoffverbindungen ist die Zahl der Siliciumverbindungen in der Natur beschränkt und auch synthetische Verfahren erlauben es nicht, eine mit der Vielzahl von Kohlenstoffverbindungen vergleichbare Chemie aufzubauen. Die ersten umfangreichen Synthesen von Organochlorsilanen wurden 1904-1940 von Kipping vorgenommen und leiteten eine Chemie von Produkten ein, für die es in der Natur keine Analogie gibt. Die Bedeutung polymerer Siliciumverbindungen wurde 1940 durch die Direktsynthese von Rochow erkannt und einer wirtschaftlichen Nutzung zugänglich gemacht. In den folgenden Jahren wurden den polymeren Siliciumverbindungen erste wichtige Anwendungsgebiete erschlossen (Elektroisolationen, Hyde USA). Gleichzeitig folgten erste grundlegende Basisarbeiten auf dem Gebiet siliciumorganischer Verbindungen (Andrianov, UdSSR). Aus: Tomanek. Andreas, Silicone & Technik.. Carl Hanser Verlag, München, 1990 Siliconkautschuke In der Atelierarbeit finden Siliconkautschuke vorwiegend Verwendung als präzise Abformungen von Modellen. Zur Anwendung gelangen kondensations- oder additionsvemetzende RTV-Siliconkautschuke (RTV=RaumTemperaturVernetzend). 1. Additionsvernetzende Siliconkautschuke Additionsvernetzende Siliconkautschuke (alle transluzenten) bestehen aus einer A- und B Komponente. Diese Komponenten werden in einem genau definierten Verhältnis, z.B. Gewichtsteile A:B=100:9 (9%) eingewogen und gründlich gemischt. Diese Mischung ist wärmeempfindlich, d.h. in der Wärme wird der Vernetzungsvorgang vom flüssigen zum gummiartig-festen Silicon beschleunigt Der Schwund bei der Vernetzung ist gering (1000000 mPa s knetbar: >>1000000 mPa s Vukanisation: Überführung der Kautschukmasse vom nicht vernetzten in den vernetzten, elastischen Zustand durch eine chemische Reaktion. Vullkanisationsstörung: Unzureichende bis ausbleibende Vernetzung, die sich durch verminderte Härte bzw. im Extremfall sogar klebrige bis flüssige Anteile des Kautschuks äussert: für additionsvernetzenden Typen siehe Inhibierung, bei kondensationsvernetzenden Typen durch zu niedrigen Feuchtigkeitsgehalt der Kautschukmasse oder der Umgebungsluft verursacht. „Zum Modell": Arbeitsweise zur Erstellung einer Hautform, bei der im 1. Schritt ein Platzhalter auf die Modell-Oberfläche aufgebracht, im 2. Schritt die Stützform erstellt, und im 3. Schritt, nach Entfernen des Platzhalters und Positionieren der Stützform über dem Modell, durch Bohrungen in die Stützform die katalysierte Kautschukmasse in den Zwischenraum zwischen Modell und Stützform eingebracht wird. Aus: Handbuch für den Abformer, Wacker-Chemie GmbH, München

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