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This document provides an overview of information systems and business processes. It covers topics such as information systems, business processes, and technology. It also includes discussions on issues such as knowledge management and the use of information technology in business.
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Betriebswirt Informationssysteme an Technologie ausrichten 3.1 Ziele und strategische Aufgaben der unternehmensspezifischen Informationssysteme Veränderungen der Umwelt eines Unternehmens müssen frühzeitig und zuverlässig erkannt...
Betriebswirt Informationssysteme an Technologie ausrichten 3.1 Ziele und strategische Aufgaben der unternehmensspezifischen Informationssysteme Veränderungen der Umwelt eines Unternehmens müssen frühzeitig und zuverlässig erkannt werden. Insoweit müssen unternehmensspezifische Informationssysteme externe und interne Informationen erfassen. Teilgebiete der Informationswirtschaft 1 Betriebswirt Informationssysteme an Technologie ausrichten Das Verwalten externer und interner Informationen besteht grundlegend darin, Verfahren zur Erkennung relevanter Umweltveränderungen zu konzipieren und zu implementieren. Frühwarnsysteme Frühwarnindikatoren sollen Aufschluss geben über mögliche zukünftige Entwicklungen, aus denen Sich Konsequenzen für das Unternehmen ableiten lassen. Indikatoren für drohende Risiken können nur effektiv und effizient genutzt werden, wenn die Informationsmenge überschaubar und damit verständlich bleibt. Absolute Absolute Indikatoren werden direkt aus den Unternehmens- oder Marktdaten Indikatoren entnommen. (Preise, Stückzahlen, Auftragseingange) Verhältnis- Setzen verschiedene Daten ins Verhältnis zueinander. Indikatoren (Ausschussquote, Reklamationsquote) Index- Indikatoren Zeigen wirtschaftliche Veränderungen anhand von statistischen Messwerten. (EZB Leitzins, Euro InterBank Offered Rate (EURIBOR)) Benchmark- vergleichen die gesetzten Unternehmensziele mit den tatsächlich erreichten indikatoren Ergebnissen. 2 Betriebswirt Informationssysteme an Technologie ausrichten Bedingungen für Indikatoren: Damit sich Indikatoren als Frühwarnindikatoren eignen, müssen sie − eindeutig die Ursache einzelner Risiken beschreiben, − kontinuierlich messbar und rechtzeitig verfügbar sowie − ökonomisch sinnvoll mit einem angemessenem Kosten-Nutzen-Verhältnis sein. Sobald die Indikatoren ein Risiko anzeigen, wird die Information zunächst an die entsprechenden Verantwortungsträger weitergeleitet, damit sie rechtzeitig adäquate Gegensteuerungsmaßnahmen einleiten und frühzeitig Entscheidungen treffen können. Die Auswertung muss dokumentiert und in die interne Risikoberichterstattung integriert werden. 3 Betriebswirt Informationssysteme an Technologie ausrichten Wissensmanagement Im Bereich des Informations- und Knowledge Managements ist das Modell von Daten- Information- Wissen- – Weisheit, auch DIKW genannt (D = data, I = information, K = knowledge und W = wisdom), weit verbreitet. Es dient auf der einen Seite dazu Daten, Information, Wissen und Weisheit voneinander zu unterscheiden und zu definieren, auf der anderen Seite festzustellen, wann aus z.B. Daten Information werden. Es wird angenommen, dass Daten genutzt werden können um Information zu erzeugen, aus Information(en) kann Wissen erzeugt werden und aus Wissen kann Weisheit erzeugt werden. Dies wird anhand einer Grafik der DIKW-Hierarchie deutlich: 4 Betriebswirt Informationssysteme an Technologie ausrichten Wichtige Gründe für Wissenssicherung im Unternehmen − der Wettbewerb zwingt Unternehmen in immer kürzerer Zeit neue Produkte zu entwickeln und auf den Markt zu bringen − Längere Lebensarbeitszeiten durch demografische Wandel, muss das Wissen der Mitarbeiter über längere Zeiträume dem aktuellen Stand der Technik entsprechen − Technische Entwicklung verkürzt die Halbwertzeit des Wissens. Wissen vermehrt sich schneller und veraltet auch schneller 5 Betriebswirt Informationssysteme an Technologie ausrichten Arten des Wissens Explizites Wissen Wissen das formuliert und Dokumentiert werden kann in Form von Text, Zahlenreihen etc. (Geschäftszahlen, Technik, Technologien usw.) Implizites Wissen (stilles Wissen) Wissen aufgrund persönlicher Werte und Erfahrungen. Kann sehr schlecht formuliert werden und Dokumentiert werden. individuelles Wissen (persönliches Wissen) strukturelles Wissen (gebündeltes Wissen in der Abteilung) 6 Betriebswirt Informationssysteme an Technologie ausrichten Wissenstätigkeiten Tätigkeiten die das Wissen nachhaltig im Unternehmen sichern und von Informations- und Kommunikationssystemen unterstützt wird. Identifizieren und Analysieren des Wissens − Analyse welches Wissen Vorhanden ist im Unternehmen − Ermittlung von Wissenslücken und Wissenskonzentrationen − Bestimmung des Wissensbedarfes Erzeugen von Wissen − Entsteht bei der Suche nach neuen Ideen, − Trainings, Coachings, Weiterbildungen − Innerhalb von Interessensgruppen − In Forschung und Entwicklung Speichern des Wissens − Speicherung des Wissens in Informationssystemen − Anpassung des Wissens an veränderte Gegebenheiten 7 Betriebswirt Informationssysteme an Technologie ausrichten Teilen des Wissens − Transfer des Wissens an den richtigen Ort, − zur richtigen Zeit, in der richtigen Qualität, − Durch Interaktion in Weiterbildungen, auf der Arbeit oder Beratungen Anwenden des Wissens − durch die Anwendung des Wissens können schwächen ermittelt werden − Im Soll-Ist Vergleich können neue Anforderungen für alle Wissenstätigkeiten ermittelt werden Bewahren des Wissens − erhalten des Wissens auch wenn MA das Unternehmen verlassen, − Vorbeugung von Wissensverlusten auch bei Zeitdruck oder mangelnder Anwendung des Wissens. 8 Betriebswirt Informationssysteme an Technologie ausrichten Deckung des Informationsbedarfs allgemein 9 Betriebswirt Informationssysteme an Technologie ausrichten Ein unternehmensspezifisches Informationssystem ist die Gesamtheit von: − Informationsbedarfsanalyse − Informationsbeschaffung − Informationsverarbeitung − Informationsspeicherung Aspekte der strategischen Funktionen von Informationssystemen: Strategieausführung (strategic execution): Aus der Unternehmensstrategie ergibt sich die Anforderung zur Gestaltung der Organisationsstruktur (structure follows strategy) und der Geschäftsprozesse. Strategieübersetzung (strategic transformation): Auswahl geeigneter Informationssysteme, die ggf. auch eine Anpassung der Organisationsstrukturen und Prozessabläufe bedeuten kann 10 Betriebswirt Informationssysteme an Technologie ausrichten Wettbewerbspotenzial (competitive potential): Durch das Potenzial der Informationssysteme können neue Wettbewerbsstrategien verfolgt werden oder sogar neue Produkte und Dienstleistungen entstehen. Optimierung und Reorganisation (service): Adressaten von Informationsangeboten benötigen eine Informationsübermittlung, die anforderungsgerecht in quantitativer, qualitativer, zeitlicher und räumlicher Form gestaltet ist 11 Betriebswirt Informationssysteme an Technologie ausrichten Funktionsbezogene Einsatzgebiete von Informationssystemen: − MIS Management Infomationssystem − für den Personalbereich ein Personalinformationssystem (PIS), − Forschungs- und Entwicklungsinformationssysteme, − Produktionsplanungs- und Produktionssteuerungssysteme (PPS), − Warenwirtschaftssysteme, − Materialwirtschaft/Lagerwesen − Einkauf und Bestellwesen. Integriertes Informationssystem (Querschnittssystem) − Zusammenfassung alles Teilsysteme in einem IS − Unterstützt Administrations- und Dispositionsprozesse funktional als auch die Führungsprozesse − Überbegriff „Enterprise Resource Planning – ERP“ 12 Betriebswirt Informationssysteme an Technologie ausrichten Je größer die integrierten Informationssysteme werden desto höher sind die Anforderungen an die IT- Sicherheit. Aufwand-Nutzen-Relation nach BSI-Grundschutz 13 Betriebswirt Informationssysteme an Technologie ausrichten Schutzbedarfsanalyse Merkmale eines sehr hohen Schutzbedarfs: Kriterium Ausprägungen Gefährdung von Leben und Im Unternehmen gibt es IT-Systeme, deren Versagen Menschen in Gesundheit Lebensgefahr oder in Verletzungsgefahr bringen könnte. Gefahr des Verstoßes gegen Gesetze, Ein Datenverlust oder ein Versagen eines IT-Systems kann zu Vorschriften oder Verträge harten Sanktionen oder zu sehr hohen Vertragsstrafen führen. Gefahr der Beeinträchtigung Im IT-System eines Unternehmens werden personenbezogene Daten der informationellen mit einer hohen Schutzwürdigkeit verarbeitet. Eine Verletzung der Selbstbestimmung Vertraulichkeit ist mit gravierenden Folgen für die Betroffenen verbunden. 14 Betriebswirt Informationssysteme an Technologie ausrichten Kriterium Ausprägungen Gefährdung der Aufgabenerfüllung Das IT-System ist so wichtig für die Erfüllung der Aufgaben, dass einer Abteilung oder des ganzen bereits ein Ausfall von kurzer Dauer zu schwerwiegenden Problemen Unternehmens führen wird. Gefahr eines ökonomischen Der Schaden durch Nichtverfügbarkeit der Systeme oder durch Schadens Datenverlust wäre so hoch, dass das Unternehmen in seiner Existenz gefährdet ist. Gefahr eines Vertrauens- und Das Vertrauen der Mitarbeiter, Kunden bzw. Anteilseigner wäre so Imageverlustes stark beeinträchtigt, dass das Unternehmen in Existenznot geraten kann. 15 Betriebswirt Informationssysteme an Technologie ausrichten Schutzbedarfsanalyse zur Aufgabenerfüllung IT – Anwendungen Der Schutzbedarf von IT-Anwendungen kann in drei Kategorien eingeteilt werden. normaler Schutzbedarf - Aufgaben können auch mit anderen Mitteln erfüllt werden hoher Schutzbedarf - Aufgaben können nur mit deutlichem Mehraufwand mit anderen Mitteln erfüllt werden sehr hoher Schutzbedarf - Aufgaben ohne das IT-System können überhaupt nicht mehr erfüllt werden. Zu den IT-Anwendungen gehören immer IT-Anwender. Die Anwender sollten gem. ihren Funktionen und ihrer Vertrauenswürdigkeit in Gruppen eingeteilt werden. Dann können Gruppen und Einzelpersonen mit bestimmten Rechten ausgestattet werden. 16 Betriebswirt Informationssysteme an Technologie ausrichten IT – Systeme ergibt sich in erster Näherung aus der Anwendung, die am stärksten gefährdet ist. Wenn sie einen hohen Schutzbedarf hat, ist auch der Schutzbedarf des betreffenden IT-Systems sehr hoch. Des Weiteren können mehrere „normale" Ausfälle können in der Summe zu einem großen Schaden führen. IT – Räume Der Schutzbedarf von IT-Räumen richtet sich wiederum nach dem Schutzbedarf der betroffenen IT- Anwendungen und IT-Systeme. Nach der Schutzbedarfsanalyse kann eine Entscheidung über die Zentralisierung oder Dezentralisierung von IT-Systemen in bestimmten Räumen sowie über die technische Ausrüstung der Räume getroffen werden. Mehrere Räume können zu einer räumlichen Sicherheitszone zusammengefasst werden. IT – Kommunikationsverbindungen Ein hoher Schutzbedarf ergibt sich, wenn die Kommunikationsverbindungen zur Funktion wichtiger IT- Systeme und IT-Anwendungen notwendig sind. Externe Verbindungen und drahtlose Netze sind nur schwer kontrollierbar. Deshalb bietet sich die Festlegung technischer Sicherheitszonen an. 17 Betriebswirt Informationssysteme an Technologie ausrichten Beispiel 18 Betriebswirt Informationssysteme an Technologie ausrichten 3.2 Bestandsaufnahme der vorhandenen Informationssysteme Aufgrund ständig wachsender Anforderungen an IT Systeme ist es erforderlich diese auch immer wieder zu ändern oder zu erweitern. Dazu ist eine Bestandsaufnahme notwendig um die Aktualität und die Potentialanalyse von IT-Systemen zu gewährleisten. Die Bestandsaufnahme umfasst die Themenfelder: − Hardware, z.B. IT-Infrastruktur, Server, Netzwerk, VPN-Clients/Firewall, Datenschutz − Software, z.B. Virenschutz, eingesetzte Anwendungssoftware, Betriebssoftware − IT-Prozesse, z.B. Change- und Patch-Management, Lizenzmanagement, High Level Control − IT-Betrieb, z.B. Berechtigungskonzepte, Passwortrichtlinien, Datensicherungen, Not- und Regelbetrieb, Internetnutzung, vorhandene E-Mail-Programme − Dokumentation, z.B. Richtlinien (Policies), Prozess-und Verfahrensdokumentationen 19 Betriebswirt Informationssysteme an Technologie ausrichten Anpassung von Hardware Austausch oder Ergänzung von Hardwarekomponenten unproblematisch- Austausch von Peripheriegeräten (Drucker, Tastatur, Bildschirm, usw.) problematischer – Austausch von internen Systemkomponenten (Arbeitsspeicher, Grafikkarten, Festplatten) Dies ist mit höherem Arbeitsaufwand und Risiko verbunden. Vor allem bei Servern sind Risiken des Arbeitsausfalls zu bewerten. Netzwerke häufiges Problem bei Netzen ist der Datendurchsatz, Breitbandmanagement hilft Netzgeschwindigkeiten zu verbessern auch die Aufteilung von Netzen in Teilnetze (Segmente) ist möglich. 20 Betriebswirt Informationssysteme an Technologie ausrichten Upgrades auf neue Betriebssysteme Upgrade wird die Änderung eines Produkts auf eine höherwertige Konfiguration oder Version bezeichnet. Downgrade bezeichnet die Rücknahme einer bereits durchgeführten technischen Verbesserung Update bezeichnet die Aktualisierung von Software oder Daten. Gründe für Upgrades − Herstellersupport wird eingestellt − Leistungsfähigkeit neuer Versionen − neue Features (Funktionen) − Erhöhung der Sicherheit eines Systems − Anwendungssoftware setzt neues Betriebssystem voraus 21 Betriebswirt Informationssysteme an Technologie ausrichten Diese Bestandsaufnahme kann durch Kennzahlen unter-mauert werden, die in folgende Gruppen eingeteilt wer-den können: allgemeine IT-Kennzahlen, z.B.: − IT-Aufwand pro Mitarbeiter in Euro − IT-Aufwandsquote im Verhältnis zu den Umsatzerlösen − IT-Investitionsquote im Verhältnis zu den Umsatzerlösen − IT-Aufwand pro IT-Mitarbeiter:in − IT-Aufwand pro Endgerät − Personalquote: Anteil der Anwender, Anteil der IT-Mitarbeiter − Anzahl Mitarbeiter pro IT-Mitarbeiter anwendungsbezogene IT-Kennzahlen, z.B.: − Wartungskosten pro Anwender − Supportkosten pro Anwender − Softwarelizenzen pro Anwender 22 Betriebswirt Informationssysteme an Technologie ausrichten Infrastrukturkennzahlen, z.B.: − Betriebskosten Server − Hard-/Softwarekosten pro Anwender − Bearbeitungszeit pro Anfrage − Anzahl und Dauer von Systemausfällen Projektkennzahlen, z.B.: − Projektaufwand externes oder internes Personal pro Anwender − Projektaufwand Software pro Anwender Beurteilung von IT-Systemen nach Qualitätskriterien − Sicherheit − Benutzerfreundlichkeit (einfache Bedienung) − Zuverlässigkeit − Funktionalität − Kompatibilität − Stabilität Diese Kriterien sind gleichzeitig Auswahlkriterien zur Nutzwertanalyse!!! 23 Betriebswirt Informationssysteme an Technologie ausrichten 3.3 Interne und externe Anforderungen an zukünftige Systeme Prozessmodellierungen sind grundsätzlich hilfreich, um die Anforderungen an zukünftige Systeme passgenau definieren zu können. − Grundlage für fundiertes Anforderungsprofil − Ableitung eines Technologieplan aus der Unternehmensstrategie zur Anpassung des Informationssystems − Berücksichtigen von Innovationen und Chancen − Erstellung eines Technologieplanes Anforderungen an Technologieplan (neben den Qualitätskriterien) − Infrastruktur − Beschaffung − Integration − Anwendungen − Dienstleistungen − Innovation 24 Betriebswirt Informationssysteme an Technologie ausrichten Der Technologieplan sollte kongruent(übereinstimmen) mit den Funktionalstrategien der einzelnen Abteilungen, Bereiche usw. des Unternehmens sein. Hierzu können folgende Fragen beantwortet werden: − Werden aktuelle Geschäftsanforderungen durch die IT unterstützt? − Wie werden sich diese Anforderungen entwickeln? − Ist die IT-Strategie flexibel und skalierbar genug, um zukünftige Anforderungen an das Unternehmen und seine Prozesse zu unterstützen? − Welchen Nutzen erbringt die IT heute? − Welche Geschäftsprozesse können zukünftig durch die Digitalisierung unterstützt werden? Auswahl von Software: 25 Betriebswirt Informationssysteme an Technologie ausrichten Vor und Nachteile Standard / Individualsoftware Standardsoftware Individualsoftware Deckt ein großes Spektrum an universellen Hierbei handelt es sich um Aufgabenbezogene Softwaretools ab. Software, die speziell für Bedürfnisse und Probleme Word, Excel, MS Projekt, Power Point, Access des Anwenders Entwickelt und Angepasst wurde. Vorteil: Vorteil: - Kostengünstig - optimale Anpassung an Aufgaben - Sofortige Verfügbarkeit - individuelle Festlegung der Anforderungen - frei oder kostengünstige erhältliche Hilfen - exklusive Lösung für Unternehmen - großer Nutzerkreis - direkter Kontakt zum Hersteller - individuelle Weiterentwicklung möglich Nachteil: Nachteil: - beschränkte Anpassungsfähigkeit - hohe Kosten für Entwicklung - kaum Einflussnahme auf Hersteller - hohe Kosten für Änderungen - gebunden an Dateiformate - verfügbar erst nach Entwicklungszeit - hoher Speicherbedarf - an Hersteller gebunden - größerer Dokumentationsaufwand 26 Betriebswirt Informationssysteme an Technologie ausrichten Kosten Nutzen Analyse Bei der Beurteilung von IT-Systemen müssen die gleichen Betriebswirtschaftlichen Maßstäbe angelegt werden wie bei allen anderen Investitionsgütern Es muss also über Rentabilitätsrechnungen eine Aussage über die IT-Systeme getroffen werden können. Ermittlung oder Abschätzung erfolgt häufig über Benchmarking. Betrachtung der Gesamtkosten eines IT-Systems (TCO Total Cost of Ownership) budgetierte Kosten nicht budgetierte Kosten − Beschaffungskosten (ca. 20% des TCO) − Ungeplante Ausfallzeiten, Support − Kosten für Datensicherheit − Inkompatibilitäten − Kosten für Datensicherung − Umgehungslösungen(Workarounds) − Supportkosten − Gegenseitige Hilfe der Mitarbeiter − Energiekosten (Hey-Joe-Effekt ca. 30% des TCO) − Schulungskosten − zusäzliche Schulungen 27 Betriebswirt Informationssysteme an Technologie ausrichten Investitions- und Beschaffungsplanung neuer IT-Systeme 1. Anbieterauswahl über − Fachzeitschriften, Messen − Kongress- und Seminarbesuche − Fachkollegen − Referenzkunden 2. Angebotsanalyse Angebote werden über Nutzwertanalyse bewertet 3. Angebotsgespräche Mit ausgewählte Anbietern wird über Details des Angebotes gesprochen. (mögliche Testinstallationen, Preise, Termine etc.) 4. Vertragsverhandlung Entscheidung für einen Anbieter. Vereinbarungen werden im Pflichtenheft verankert. 5. Finanzierung über − Kauf (durch kurze Nutzungsdauer nicht die beste Lösung) − Leasing oder Miete − Betreiben der IT Systeme durch Dienstleister 28 Betriebswirt Informationssysteme an Technologie ausrichten 3.4 Veränderungen der relevanten technologischen Umwelt In weiten Teilen der Welt sind Internet und darauf zugreifende Endgeräte wie Notebook, Tablet, Smartphone usw. Massenmedien geworden. Durch Innovationssprünge im Bereich der Hardware sind heute schon durch das sog. E-Business zahlreiche neue Möglichkeiten und Geschäfts-modelle entstanden – und es werden auch zukünftig weitere entstehen. E-Business beinhaltet dabei als Begriff die vernetzte elektronische Anbahnung, Unterstützung, Abwicklung und Aufrechterhaltung von Geschäftsprozessen. Eine Auswahl solcher entstandener Geschäftsmodelle lässt sich wie folgt kategorisieren: Connection Herstellung von Kommunikationsverbindungen zum Informationsaustausch zwischen Marktakteuren Content: Nutzern werden personalisiert, einfach und bequem Inhalte zugänglich gemacht, die zuvor nach individuellen Präferenzen gesammelt, selektiert und verdichtet worden sind. Context: personalisierte aufbereitete Inhalte der im Internet verfügbaren Informationen 29 Betriebswirt Informationssysteme an Technologie ausrichten Commerce: E-Commerce bezeichnet die elektronische Anbahnung, Verhandlung und Abwicklung von Trans- aktionen. 30 Betriebswirt Informationssysteme an Technologie ausrichten Vorteile durch den Einsatz des Internets − Direkte Kundenansprache, höhere Kundenbindung und Erschließung eines zusätzlichen akquisitorischen Potentials (Direktmarketing über neue Medien) − Rationalisierungspotentiale durch Substitution z. B. von Filialen durch Internetdienste im Bankwesen (Onlinebanking, Trading) − Senkung der Transaktionskosten bei Abwicklung von Geschäftsbeziehungen (Webshop) − Ständige Erreichbarkeit unabhängig von örtlichen oder zeitlichen Restriktionen (Webshop) − Wegfall von Fahrtzeiten und Fahrtkosten (Telearbeit) − Automatisierung von Prozessen (Zahlungsabwicklung/ Payment) − Verbesserte Informationsbeschaffung für betriebliche Entscheidungen (Indikatoren-suche über Internet) − Kürzere und kostengünstige Kommunikationswege (E-Mail/ VIOP/Messenger) 31 Betriebswirt Informationssysteme an Technologie ausrichten Internet of Things – IoT Vernetzung physischer Gegenstände. Über diese Netzwerke werden Daten gesammelt und weitergeleitet. Als intelligente Gegenstände (Smart Objects) verfügen sie übereigene Internetadressen und können somit selbstständig kommunizieren. Einsatzgebiete cyberphysischer Systeme: − Häuser (Smart Home): Technische Anlagen sind eben sowie Haushaltgeräte und Mediensysteme vernetzt, steuern sich selbst und können auch über Apps bedient werden. − Fahrzeuge (Smart Mobility): Sensoren erfassen Daten (z.B. Fahrzeugposition, Geschwindigkeit, Umgebung, Wartungszustand) und ermöglichen einen assistierten Fahrbetrieb unter Beachtung der Höchstgeschwindigkeit usw. bis hin zu teilautonomem Fahren. − Stromnetze (Smart Grid): Vernetzte Stromverbraucher (z.B. Kühlschränke und Waschmaschinen) werden überintelligente Stromzähler gesteuert, die wissen, wie viel Strom zur Verfügung steht. − Industrie 4.0 (Smart Factory): Ist die intelligente und dauerhafte Verknüpfung und Vernetzung von Maschinen und maschinell betriebenen Abläufen und Menschen in der Industrie. 32 Betriebswirt Informationssysteme an Technologie ausrichten Das IT-Management muss den reibungslosen Betrieb dieser Systeme sicherstellen. Alle beteiligten Komponenten dürfen sich nur innerhalb der dazu notwendigen Parameter bewegen. Diese Parameter werden durch Monitoring überwacht. Monitoring dient dazu, − das Problem rechtzeitig zu erkennen, sodass es beseitigt werden kann, bevor größere Schäden entstehen, − die Ursache des Problems zu identifizieren und zu lokalisieren sowie − durch Know-how-Gewinn Früherkennung zukünftiger Probleme und deren Vermeidung sicherzustellen 33 Betriebswirt Informationssysteme an Technologie ausrichten Arten des Monitorings Historical Monitoring zielt auf eine automatische Erzeugung von (Langzeit-)Statistiken ab Beispiel: Kapazitätsplanung anhand der Wachstumsraten von Benutzerzugängen eines Webshops eines bestimmten Zeitraums zur idendifizierung von Engpasskomponenten in einem Netzwerk. Real-Time-Monitoring laufende Überwachung der Funktionalität von IT-Diensten zum schnellen reagieren auf Systemausfälle Aktives Monitoring Aufgetretene Probleme werden vorübergehend in Ordnung gebracht, um die Verfügbarkeit zu gewährleisten. Die tatsächliche Ursache wird nicht beseitigt und ist nicht bei jedem Problem einsetzbar. Durchgängiges Monitoring nahezu lückenlose Überwachung der IT-Systeme. Kann hohe Datenmengen erzeugen und ist aufwändig in der Analyse. 34 Betriebswirt Informationssysteme an Technologie ausrichten End-to-End-Monitoring fokussiert sich die Messung auf die Verfügbarkeit und Funktionalität eines Dienstes, z.B. wenn Kunden einem Webshop ein-kaufen möchten, wird die vollständige Transaktion dieses Dienstes geprüft. Application-Response-Time-Monitoring Hier wird die Antwortzeit einer Anwendung er-mittelt und abgeglichen, ob diese in einer angemessenen Zeit erfolgt ist. Zeitabhängige Kommunikation wie Bestellungen im Webshop oder Onlinebanking braucht entsprechend stabile Antwortzeiten damit die Kommunikation nicht abbricht (Time Out) Netzwerk-Monitoring Externes Monitoring - Anschluss eines zusätzliches Monitoring-Gerätes an das Netz Internem Monitoring - kein Anschluss eines zusätzliches Monitoring-Gerätes an das Netz aktiv Monitoring - es werden zusätzliche Datenpakete in das Netzwerk gesendet passiv Monitoring – es werden keine zusätzlichen Daten ins Netz gesendet, es wird nur „mitgehört“ 35 Betriebswirt Informationssysteme an Technologie ausrichten Weitere Fachbegriffe aus den Textbänden Digital Twin Ein, digitaler Zwilling oder digitaler Doppelgänger ist eine virtuelle Repräsentation eines Produkts oder Arbeitsablaufs über seinen gesamten Lebenszyklus hinweg. Digitale Zwillinge spielen eine wichtige Rolle in der Fertigung, aber auch im Supply Chain Management (SCM) und im Gesundheitswesen. Digital Signage umschreibt den Einsatz digitaler (ggf. interaktiver) Medieninhalte bei Werbe- und Informationssystemen wie elektronische Plakate, elektronische Verkehrsschilder, Auspreisungen, Werbung in Geschäften (Instore Marketing), digitale Türbeschilderung oder Großbildprojektionen im Innen- sowie Außenbereich.“ 36 Betriebswirt Informationssysteme an Technologie ausrichten Monte Carlo Simulation Die Monte Carlo Simulation ist eine computergestützte, mathematische Technik. − durchspielen großer Zahl von Simulationen mit zufällig gewählten Einflussfaktoren unterschiedlichster Risikoprägungen − für entsprechende Ursache Wirkungsbeziehungen werden zuge hörigen Ergebnis oder Zielgrößen ermittelt und so die Verteilungen von möglichen Ergebniswerten bestimmt. − Korrelationen mit anderen Risiken können berücksichtigt werden. − Gesamtheit der Ergebnisse hat den Charakter einer „repräsentativen Stichprobe" − bei einer hinreichend großen Anzahl von Simulationen kann ein realitätsnaher Wert für die jeweiligen Zielgrößen ermittelt werden 37 Betriebswirt Informationssysteme an Technologie ausrichten Robotergestützte Prozessautomatisierung (RPA) RPA imitiert menschliche Verhaltensweisen, indem sich Softwareroboter in unterschiedliche Anwendungen einloggen und Aufgaben übernehmen, die bisweilen von Mitarbeitern ausgeführt wurden. Dabei handelt sich in der Regel um Routinevorgänge wie das Ausfüllen von Formularen oder das Extrahieren von strukturierten bzw. halbstrukturierten Daten aus Dokumenten. Refurbished IT (Green IT) Refurbished-IT sind Geräte, die ein Hersteller oder Händler generalüberholt, gereinigt und geprüft hat. Dabei handelt es sich zu einem großen Teil um Business-Geräte die aus beendeten Leasingverträgen stammen. Aufgrund der hochwertig verbauten Komponenten die auf Langlebigkeit und Zuverlässigkeit ausgelegt sind, können diese noch ohne Probleme lange Zeit genutzt werden. 3D-Druck Der 3D-Druck auch bekannt unter den Bezeichnungen additive Fertigung (englisch Additive Manufacturing, AM), generative Fertigung oder Rapid-Technologien, ist eine umfassende Bezeichnung für alle Fertigungsverfahren, bei denen Material Schicht für Schicht aufgetragen wird, um dreidimensionale Gegenstände (Werkstücke) zu erzeugen. 38 Betriebswirt Informationssysteme an Technologie ausrichten Process Mining Technik, durch Analyse und Rekonstruktion von Daten Erkenntnisse und Verbesserungepotenziale zu Geschäftsprozessen zu gewinnen. SEA Akronym für "Search Engine Advertising". Werbung, die in Suchmaschinen gezielt eingeblendet wird, basierend auf den Suchbegriffen der Nutzer. SEO Akronym für "Search Engine Optimization". Verfahren und Maßnahmen, um Informationen in → Websites sichtbar oder unsichtbar zu hinterlegen, mit dem Ziel der besseren Auffindung durch Suchmaschinen. Avatar Virtueller Stellvertreter des Nutzers: Eine Grafik oder Animation, die zur - ggf. anonymisierten - Darstellung oder Beschreibung einer echten Person genutzt wird. 39 Betriebswirt Informationssysteme an Technologie ausrichten CaaS Akronym für "Communication as a Service". Betrieb einer (virtuellen) Telefonanlage im Netz mittels → VoIP. ⇒ Cloud, IaaS, SaaS CBT Akronym für "Computer Based Training". ⇒ Webinar. CCM Akronym für "Collaborative Condition Monitoring". Multilaterale Nutzung von → Big Data seitens Komponentenlieferanten, Maschinenlieferanten und Betreibern zur Erkennung wiederkehrender Muster im Betriebsverhalten oder zur Analyse des langfristigen Verschleißes einer Maschine. Cobot "Cooperativer Roboter". Eine Maschine, für deren Interaktion mit Menschen keine besonderen Sicherheitsvorkehrungen (bspw. Lichtschranken, Verriegelungen) erforderlich sind. 40 Betriebswirt Informationssysteme an Technologie ausrichten Deep Learning Fähigkeit einer Software, aus Eingangsinformationen nicht nur schematisch vorgegebene Schlussfolgerungen zu ziehen (→ Algorithmus), sondern anhand von Beispielen zu erinnern und zu lernen. EDI Akronym für "Electronic Data Interchange". Insbesondere bekannt zum Austausch von Rechnungen (edifact). NFC Akronym für "Near Field Communication": Technologie zum kontaktlosen Austausch von Daten über Distanzen bis ca. 1,5m. pWLAN Akronym für "Public Wireless Local Area Network". Drahtloses lokales Funknetz zur öffentlichen Nutzung, bspw. zur Kommunikation von Ampeln mit PKW. 41 Betriebswirt Informationssysteme an Technologie ausrichten Responsive Design Art der Gestaltung von → Websites, um deren gut lesbare Darstellung auf unterschiedlich beschaffenen und konfigurierten Endgeräten zu ermöglichen. Share Economy / Shareconomy Gemeinsame Nutzung derselben Ressourcen (PKW, Büros, Software...), ohne diese als einzelne Person zu besitzen. ⇒ SaaS. SLA Akronym für "Service Level Agreement". Quantifizierte Zusagen eines Dienstleisters bspw. zur Betriebsbereitschaft von Systemen oder zur Reaktionszeit / Verfügbarkeit von Personal. Web Analytics Maßnahmen zur Sammlung und Analyse nutzerbezogener Daten während der → Internetnutzung, bspw. zur Optimierung der Navigation oder zur Steuerung des Marketings. 42