Wirtschaftsinformatik Zusammenfassung PDF
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This document provides a summary of key concepts in the field of Wirtschaftsinformatik. It covers topics such as hardware-software interaction, basic computer principles, transistors, integrated circuits, and basic algorithmic principles.
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Wirtschaftsinformatik Einführung Warum beschäftigt sich die BWL mit digitalen Technologien - Sie eröffnen Optionen für neue Produkte - Etablierte Geschäftsmodelle werden in Frage gestellt - Viele Startups basieren auf digitalen Technologien - Digitale Technologien als Basis-Inn...
Wirtschaftsinformatik Einführung Warum beschäftigt sich die BWL mit digitalen Technologien - Sie eröffnen Optionen für neue Produkte - Etablierte Geschäftsmodelle werden in Frage gestellt - Viele Startups basieren auf digitalen Technologien - Digitale Technologien als Basis-Innovation (Kondratjew-Zyklen) - Digitale Technologien sind ein Thema für alle Unternehmensbereiche Das Fach Wirtschaftsinformatik - Schnittmenge aus WiWi und Informatik + neue Möglichkeiten aus Kombination aus beidem Hardware und Software Hardware Eingabe-Verarbeitung-Ausgabe-Prinzip - Was passiert bei der Berechnung? - Computer können besonders gut Informationen schnell verarbeiten Grundlogik heutiger Computer: von Neumann-Ansatz - Das Steuerwerk entnimmt Befehle aus dem Hauptspeicher, entschlüsselt sie und steuert die Reihenfolge, in der die Befehle des Programms abgearbeitet werden - Das Rechenwerk übernimmt Befehle vom Steuerwerk sowie die zur Ausführung der Befehle notwendigen Daten aus dem Hauptspeicher und führt die Befehle zusammen - Schnittstelle (bei Eingabe oder Ausgabe) zwischen Menschen & Maschine = Benutzerschnittstelle Transistoren und integrierte Schaltkreise - Transistor o Kleines elektronisches Gerät o Enthält einen Halbleiter und mindestens zwei Eingangskontakte und einen Ausgang o Arbeitet im Wesentlichen wie ein Schalter (2 Zustände) o Kann für digitale Berechnungen verwendet werden - Integrierter Schaltkreis o Eine Sammlung von Tausenden oder Millionen von Transistoren auf einem kleinen Siliziumchip - Beides sind grundlegende Bausteine von Computern - Mehr Transistoren auf einem Chip bedeuten leistungsfähigere Chips - Moore’s law Leistungsfähigkeit von Prozessoren (1. Hardwarekomponente) *+,-,.+/01234456,/00+ - !"#$%"ℎ' = (:; $%) 7+/0+/26+/0 (4) Moore’s Law - Anzahl von Transistoren auf Mikrochips (bei konstanten Herstellungskosten pro Stück) verdoppelt sich alle 18-24 Monate, Moore ging 1965 von einer Verdopplung alle 2 Jahre aus à Leistungsfähigkeit von Mikrochips unterliegen einem exponentiellen Verlauf Der Hauptspeicher (2 Hardwarekomponente) - Aufgaben o Aufnehmen der Programme, die zur Bearbeitung anstehen o Befehle für den Zentralprozessor bereithalten o Die während der Verarbeitung benötigten Daten bereitstellen sowie die entstehenden Ausgabedaten speichern - Bestandteile o Arbeitsspeicher (Random Access Memory (RAM)) § Alle Programme müssen zum Zeitpunkt ihrer Ausführung vollständig oder partiell im Arbeitsspeicher zur Verfügung stehen. o Festwertspeicher (Read-only Memory (ROM)) § Aufbewahrung wichtiger, grundlegender Teile des Betriebssystems, auf die beim Start des Rechners automatisch zugegriffen wird Wie werden Daten gespeichert?: Bits und Bytes und Speicherworte - Bit o Grundlegende Einheit in der Informationstechnik o Darstellung von binären Zuständen (0/1) o X Bit: 2x mögliche Zustände darstellbar o Datenübertragungsraten werden in Bit angegeben - Byte o Tupel von 8 Bit (Oktett) o Grundeinheit für Speicherkapazitäten Binärsystem zur Informationsdarstellung Von analogen zu digitalen Daten - Ein Bild, welches 4 Farben verwendet hat 2 Bits für jedes Pixel: o 00 –Weiß o 01 –Schwarz o 10 –Gelb o 11 –Blau Einteilung von externen Speichern Eingabe / Ausgabegeräte - Maus, Tastatur, Drucker, Mikrofon, Kamera… Software - Umfasst Programme (maschinenausführbare Algorithmen) & Daten (als Input und Output der Programme) - Legt fest, wie und auf welche Art und Weisen ein softwarebetriebenes Gerät (Hardware) funktioniert à ohne Software kann die Hardware nicht verwendet werden Algorithmus - Def: Handlungsvorschrift zur Lösung eines Problems oder einer bestimmten Art von Problemen - In Form von Computerprogrammen & elektrischen Schaltkreisen steuern sie Computer und computer- basierte Maschinen - Eigenschaften o Diskretheit: Bestehen aus einer Folge von Schritten o Determiniertheit: Bei gleichen Startbedingungen erzeugt er stets dasselbe Ergebnis o Eindeutigkeit: Nach jedem Schritt lässt er sich auf höchstens eine Art fortsetzen o Endlichkeit: Er endet nach endlich vielen Schritten Komplexität und Formalisierbarkeit von Algorithmen - Formalisierbarkeit o Viele Abläufe können nicht / nur unzureichend formal abgebildet werden o Vom Grad der Formalisierbarkeit hängt der Grad der Automatisierbarkeit bzw. der technischen Unterstützung eines Problems ab - Komplexität eines Algorithmus o Rechenaufwand, den eine Algorithmus zur Lösung eines Problems benötigt o Kenntnis der Komplexität ist relevant für eine Abschätzung des Rechenzeitverbrauchs o 2 Komplexitätsklassen von Problemtypen § Klasse P: Probleme sind mit polynomialem (z.B. hoch 2) Aufwand lösbar, Rechenaufwand zur Lösung wächst maximal polynominal mit der Größe des Problems § Klasse NP: Es ist kein Algorithmus bekannt, mit dem das Problem mit polynominalem Aufwand lösbar wäre Klassifizierung von Software Systemsoftware: Betriebssystem - Aufgaben o Verwaltung der Hardwarebetriebsmittel (Prozessor, Hauptspeicher, Peripheriegeräte) o Bereitstellung einer Mensch-Maschine-Schnittstelle (Kommunikation mit dem System) o Administration der Benutzeraufträge und Überwachung der Programmabläufe o Bereitstellung eines Systems zur Dateiverwaltung - Eigenschaften aktueller Betriebssysteme o Grafische Benutzerschnittstelle o Möglichkeit der Batch-und Dialogverwaltung o Hierarchische Dateiverwaltung o Multitasking Systemsoftware: Compiler - Wie erfolgt eine Software Erstellung? - Compiler übersetzen den Quellcode in maschinenausführbaren Code - Höhere Programmiersprachen erlauben die Formulierung eines Quellcodes in einer für den Menschen relativ leicht verständlichen Sprache - 2 relevante Konzepte: o Imperatives Paradigma: Bearbeitung wird spezifiziert (z.B. VBA) o Deklaratives Paradigma: Ergebnis wird spezifiziert (z.B. SQL) - In Bibliotheken werden immer wieder verwendete Programme abgelegt - Interpreter übersetzen & binden das Programm schrittweise (Compiler alles auf einmal) & werden daher häufig für die Programmentwicklung eingesetzt - Das Eingeben, übersetzen, verlinken & austesten von Programmen wird durch spezielle Software (Software-Entwicklungsumgebungen) unterstützt Typen von Anwendungssoftware - Basissoftware o Stellt Funktionalitäten zur Verfügung, die unabhängig von spezifischen Arbeitsgebieten genutzt werdem o Email, Browser, Virenscanner, Komprimierungsprogramme - Bürosoftware o Grundlage des Erfolgs der PC’s o Textverarbeitung, Desktop-Publishing-Programme, Excel - Funktions- und prozessorientierte Software o Unterstützung eines Anwendungsbereichs & seiner Prozesse o Anwendungsbereichsübergreifende Unterstützung der Prozesse (horizontal & vertikal) Zusammenhang zwischen Hardware & Software - Bedingen sich Gegenseitig à Nutzen kommt erst wenn beide zusammenwirken - Komptabilität zwischen Anwendungssoftware, Systemsoftware & Hardware essentiell Daten Daten und Datenbanken Einordnen von Daten - Daten können als Folge maschinell bearbeitbarer Zeichen verstanden werden, die Objekte & Objektbeziehungen der Realwelt durch ihre Merkmale beschreiben und damit repräsentieren - Daten bekommen eine Bedeutung & werden zu Informationen durch den Kontext - Informationen: Nachrichten, die das Wissen eines Akteurs verändern Klassifikation von Daten Daten in Unternehmen - Daten sollen konsistent sein und ohne Redundanz gespeichert werden Datei- vs. Datenbankorganisation à Problem: Redundanz: Datei B ist in 2 Programmen gespeichert - Als Datenbank (DB) bezeichnet man eine Sammlung logischer zusammengehörender Dateien, die auf einem geeigneten Trägermedium gespeichert sind - Ein Datenbanksystem (DBS) besteht aus einer Datenbank und den zugehörigen Routinen zu ihrer Verwaltung, dem sogenannten Datenbankmanagementsystem (DBMS Abstraktionsebenen bei der Formulierung von Daten und Datenbeziehungen: Die Drei-Ebenen- Architektur à Um 90 Grad gedreht Anforderungen an Datenbanksysteme - Begrenzung von Redundanz auf kleinstmögliches Maß durch entsprechende Datenstruktur & Erhaltung des gleichen Änderungsstandes bei mehrfach gespeicherten Datenbeständen (Datenkonsistenz) - Datenbankintegrität (Korrektheit/Vollständigkeit der Daten): Vermeidung von Fehleingaben und unzulässigen Operationen (semantische Integrität) sowie Vermeidung von Fehlern, wenn mehrere Anwender auf gleiche Datenbestände zugreifen (operative Integrität) - Bewahrung der Daten vor Verfälschung, Vernichtung und unberechtigtem Zugriff (Datensicherheit) sowie Verhinderung der unberechtigten Verwendung von Daten (Datenschutz) - Ausfallsicherheit: Routinen zur Wiederherstellung der Datenkonsistenz nach Fehler im Datenbankbetrieb (z.B. Rechnerabsturz oder Festplattencrash) Relationale Datenbanken Das klassische Verständnis der Struktur von Daten: Datenfeld, Datensatz & Datei, Schlüssel Datenfeld, Datensatz & Datei - Datenfeld / Datenelement: kleinste logische Dateneinheit, auf die zugegriffen wird - Inhaltlich zusammenhängende Datenfelder werden zu Datensätzen zusammengefasst - Alle gleichartigen Datensätze werden in einer Datei gespeichert & Schlüssel - Ermöglichen die Unterscheidung von Datensätzen in einer Datenbank - Sie bestehen aus einem oder mehrerer Datenfeldern, die einen Datensatz eindeutig identifizieren - Diese Eigenschaft muss unabhängig von den momentan in der Datenbank vorhandenen Datensätzen gegeben sein - Primärschlüsseldient der eindeutigen Identifizierung der Datensätze. Meist werden zu diesem Zweck „künstliche“, d.h. systemfreie Primärschlüssel eingeführt wie z.B. Personalnummer oder Automobilkennzeichen. - Alle anderen Schlüssel: Sekundärschlüssel Relation als Kern relationaler Datenbanken - Das zentrale Strukturelement ist die Relation - Darstellung von Relationen als zweidimensionale Tabellen mit einer festen Anzahl von Spalten und einer beliebigen Anzahl von Zeilen - Verknüpfung von Relationen Realisierung relationaler Datenbanken - Vor der Implementierung einer Datenbank: 2 Schritte auf der Konzeptuellen Ebene o Datenmodellierung § Möglichst exakte Beschreibung des in der Datenbank abzubildenden Realitätsausschnitts § Ableitung von sachlogischen Objekten (z.B. Kunden-und Artikeldaten) und den zwischen diesen Objekten existierenden Beziehungen (z. B. Kunde kauft Artikel) § Standardansatz: Entity Relationship Modell o Transfer in geeignetes Datenbankmodell § Anfrage von Tabellen etc. § Standardmodell: relationale Datenbanken Data Warehouses & OLAP Speicherung von Daten in OLAP Würfeln - Mögliche Auswertung: o Controlling / Marketing: Welche Umsätze in Abhängigkeit von Region und Zeit o Produktmanagement: Welche Produkte in Abhängigkeit von Region und Zeit? Navigation in Würfeln - Pivotieren / Rotieren o Dimensionen des Würfels werden vertauscht - Drill down & roll up o Drill down: Daten werden disaggregiert o Roll up: Daten werden entlang einer Dimension verdichtet - Slice & Dice o Eine Scheibe (Slice) wird aus dem Würfel herausgeschnitten, in dem ein Element einer Dimension selektiert wird o Ad-hoc-Sicht eines eingeschränkten Datenbereichs (Dice) Zweck eines Data Warehouses - Def: Sammlung von integrierten, zeitabhängigen & nicht-volatilen Daten, aus denen Informationen für Management-Entscheidungen gewonnen werden Grobe Struktur eines Data Warehouses à Ziel: zeitbezogene Datenspeicherung (nicht volatile Daten) Detaillierte Architektur eines Data-Warehouses Unterschied zu Datenbanken - Daten in den operativen Datenbanken stellen i.d.R. Momentaufnahmen des aktuellen Geschehens dar - Zur Entscheidung sowie für weiterführende Datenanalysen werden jedoch häufig zeitabhängige (nicht volatile) Daten benötigt Add-on: Big Data Einordnung: Die 5 V’s (Unterschied zu Data Warehouse) - Volume o Riesige Datenmengen, die entweder viel Speicherplatz beanspruchen und/oder eine hohe Anzahl an Beobachtungen aufweisen - Variety o Daten aus verschiedenen Quellen in unterschiedlichsten Formaten (strukturiert, semistrukturiert und unstrukturiert) - Value o Ausmaß, in dem die Daten durch Extraktion und Trans formation wertvolle Insights liefern können - Veracity o Reliabilität und Validität der Daten - Velocity o Häufigkeit / Frequenz der Datengenerierung und/oder der Datenbereitstellung à Big Data ist kein großes Data warehouse weil es bei Big data unklar sein kann welche Daten wichtig sind, die Daten nicht strukturiert sind, und viel größere und sich ändernde Daten vorhanden sind Umsetzung von Big Data Netze und das Internet Problemstellung - Rechennetze verbinden Computer, sodass diese miteinander kommunizieren können (passiert in lokalen Einheiten, d.h. z.B. Unternehmen, aber auch zur Kommunikation mit anderen Netzen Ziele von Rechnernetzen - Datenverbund: paralleler Zugriff auf im Netz verfügbare Daten durch mehrere Rechner / Anwender (Speicherung in einem Server) - Kommunikationsbedarf: ermöglicht Kommunikation der Rechner im Netzwerk (z.B. über Zoom) - Programmverband: Gemeinsame Nutzung eines Programms durch alle im Netz eingebundenen Rechner (Remoter Zugriff auf Rechner) - Lastverband / Leistungsverband: zur besseren Kapazitätsauslastung oder zur parallelen Bearbeitung einer Aufgabe - Geräteverband / Sicherheitsverbund: Gemeinsamer Zugriff auf im Netz enthaltene Ressourcen bzw. Mehrfachzugriff auf kritische Daten Grundmodell der Telekommunikation ISO-OSI Modell für Telekommunikation à Nachricht wird durch die Schichtenbündel technisch übersetzt & Rückübersetzt - Eigentlich umfasst das ISO-OSI-Modell sieben Schichten. Wir fassen diese in drei „Bündeln“ zusammen - Jeder Teilnehmer einer Schicht empfindet die Kommunikation als horizontal - Die Kommunikation verläuft mit Ausnahme der untersten Schicht vertikal - Jede Schicht stellt der darüber liegenden Schicht ihre Dienste zur Verfügung - Die drei schichtenspezifischen Kommunikationsprotokolle sind unabhängig voneinander. D.h., das Thema, über das die beiden Wissenschaftler (W) diskutieren, ist für das Funktionieren der Kommunikation belanglos. Die Übersetzer (Ü) können die gemeinsame Sprache, in die bzw. aus der übersetzt wird, wechseln. Die Techniker (T) können andere Übertragungsverfahren wählen. Das Protokoll kann also gewechselt werden, ohne dass dies die anderen Schichten beeinflusst (z.B. neue Technologien) Lösung auf der technischen Ebene Netztopologien - Bus o Vorteil: bei Ausfall eines ausfallenden Rechners beeinflusst das die andere nicht o Nachteil: Alle Daten laufen über Bus: langsameres Datenvolumen - Stern o Vorteil: hohes Datenvolumen durch effizienten Informationsfluss o Nachteil: Wenn zentraler Rechner ausfällt geht das ganze Netzwerk nicht mehr - Ring o Vorteil: Auch höhere Datenmenge möglich als bei Bus o Nachteil: Wenn zentraler Rechner ausfällt geht das ganze Netzwerk nicht mehr Kommunikationsrechner - Steuern / Stützen die Datenverteilung / Datenweiterleitung zwischen Rechnern in einem Netzwerk 1) Netzwerkintern: Hubs / Switches 2) Zwischen lokalen Netzen: Bridges 3) Zwischen verschiedenen Netzen: Router Netzklassen - Lokale Netze o Befinden sich mehrere vernetzte Rechner in einem Büro, einem Haus oder auf einem Betriebsgelände, so spricht man von einem lokalen Netzwerk. o üblicherweise sind LANs kabelgebunden. o Nicht kabelgebundene LANs (Wireless Local Area Networks, WLANs) sind i.d.R. an kabelgebundene LANs angeschlossen. - Weiterverkehrsnetze (Wide Area Networks, WANs) o WANs werden zur Verbindung von weit auseinander liegenden lokalen Rechnern oder Netzwerken verwendet - Alte Begriffe: Intranet/Extranet o Intranet: Nicht öffentliches Rechnernetz mit beschränktem Nutzerkreis (z.B. Mitarbeiter) o Extranet: Eine bestimmte Gruppe externer Nutzer (z.B. Partnerfirmen, Kunden) hat von außen einen gesicherten Zugang auf das Intranet bzw. Teile davon Übertragungsgeschwindigkeit ins WLANs - Die Geschwindigkeit von Datenübertragungswegen (Bandbreite) wird in bit pro Sekunde angegeben Verortung der technischen Lösung à zentrale Bausteine des Internets à physische Daten- Übertragung à Eine Innvovation zu z.B. 5G benötigt keine Innovation in Schichtenbündel 2 Das Internet als Netz der Netze - Das Internet ist eigentlich ein zentrales Protokoll zur Inter-Netz-Verbindung verschiedenster Teilnetze Verortung des Internets - Wesentliche technische Komponenten er „Revolution Internet“ o IP: zum Verbinden beliebiger Netztechnologien (Internet Protokoll), spezifische Adresse eines Rechners o TCP: zum Verdecken der Beschränkungen von IP (sorgt dafür, dass Daten anhand der IP Adresse von einem zum anderen Rechner weitervermittelt werden können) o http: zum Aufruf von Dateien von einem Server o Webbrowser: ermöglichen einfachen Zugriff auf verschiedenste Server à spezifischen Anwendungen die das TCP / IP nutzen Das zentrale Internetprotokoll: TCP/IP (Schichtenbündel 2) - Das Internetprotokoll TCP/IP ist der zentrale Klebstoff zwischen den Teilnetzen Beispiel: Weitere wichtige Internet-Dienste und -Protokolle (Schichtenbündel 3) Architektur verteilter Software - Unterstützt Programm- oder Daten-verbund in Rechennetzen Konzentration verteilter Softwaresysteme à verschiedene Teile einer Software liegen auf verschiedenen Rechnern à Kommunikation zwischen Softwareteilen erfolgt durch Schichtenmodell der Telekommunikation à Abfrage wird übersetzt, auf T1 findet Kommunikation ab, auf der anderen Seite kommt es zur Rückübersetzung auf den Anwendungsteil der Software Client-Server-Architektur für die Aufgabenverteilung in verteilen Systemen Client-Server-Architektur für ERP-Anwendungen (Beispiel für Client-Server-Architektur) à z.B. Zugriff auf Airbnb - Server ist die umgangssprachliche Abkürzung für einen Host, d.h. für einen Computer in einem Netzwerk, auf dem ein oder mehrere Server betrieben werden - Vorteile: o Zentrale Verwaltung von Daten, Rechten & Sicherheitseinstellungen o Schnelle Fehlerbehebung o Filterung der Daten im Netz à höhere Sicherung o Schneller Austausch von Clients möglich - Nachteile o Teuer in der Anschaffung o Server muss die Anforderungen aller Clients erfüllen o Bei Serverausfall: Verzögerungen im Netz oder Netzzusammenbruch Browser vs. Proprietäre App à Bsp: Unterschied ob Client in einem Browser oder in einer spezifischen App (Airbnb app) besteht - Ist die auf Client-Seite installierte Software speziell für diesen Zweck entwickelt worden, dann spricht man von einer proprietären App - Einen universellen Zugriff erlaubenden Browser – allerdings ist die Benutzeroberfläche dann unspezifischer & ggf. auch weniger komfortabel Artificial Intelligence Definitionen - Artificial Intelligence o Any technique which enables computers to mimic human behaviour - Machine Learning o AI techniques that give computers the ability to learn without being explicitly programmed to do so - Deep learning o A sublet of ML which make the computation of multi-layer neural networks feasible Anwendungsbeispiele von AI - Smart cars - Recommendation Engines - Drones - Search engines - Speech / Text recognition Machine Learning: 2 Hauptkategorien - Supervised learning o Entwicklung von Vorhersagemodellen anhand von Input und Output Daten à Prognose o Ansätze: Klassifikation (training auf wenige Möglichkeiten) & Regression (viele Möglichkeiten) - Unsupervised learning o Gruppierung & Interpretation von Daten anhand von Input Daten à Struktur erkennen o Ansatz: Clustering Aktualität von machine learning - Warum hören wir erst jetzt davon, wo es Machine learning von seit den 1950’ern gibt? o Enorm erhöhte Datenmenge o Deutlich verbesserte Algorithmen o Wesentlich leistungsfähigere Computerhardware - Datenverfügbarkeit hat sich in den letzten 2 Jahrzenten bis zu 1000-fach erhöht - Schlüsselalgorithmen haben sich um das 10-fach bis 100-fache verbessert - Hardwaregeschwindigkeit hat sich mindestens um das 100-fache verbessert Deep learning - Der Algorithmus kann größere Datenmengen verarbeiten & komplexere Probleme lösen da er sich die Regeln selbst beibringt - Deep learning findet im Informationsebenen statt à Algorithmus baut auf Ergebnissen einer Informationsschicht auf um ein tieferes Netzwerkverständnis der Daten zu schaffen Voraussetzung: große Datenmenge o Beispiel: grobe geometrische Formen werden interpretiert, dann Körperteile, und dann wird gesagt ob es sich um ein Hund handelt oder nicht - Deep learning modelle sind lose verwand mit der Informationsverarbeitung & Kommunikationsmustern in einem biologischen Nervensystem Risiken der Nutzung von AI - Garbage in garbage out o Menschen bestimmen & beeinflussen das Ergebnis von Algorithmen o Mangelhafter Input à fehlerhafter Output o Qualität der Daten bestimmt Ergebnis o Bias der Inputdaten wird integriert - Datenanforderungen o Große Datenmengen werden benötigt o Folge: Datenschutzprobleme - Diskriminierung o System ist Blackbox, sodass Vorhersagungen kaum zu verstehen & Verzerrungen nicht zu erfassen sind o Kann unbeabsichtigt aufgrund von Rasse, Geschlecht & Religion diskriminieren - Ethik o Algorithmen können Mehrdeutigkeit & Kontext nicht erfassen o Keine moralische Werte vorhanden Unternehmensinterne Anwendungsbereiche Grundverstöndnis - Anwendungssystem: o Beinhaltet alle Programme, die für ein konkretes Anwendungsgebiet entwickelt, eingeführt und eingesetzt werden. Hinzu kommen die Daten, auf denen die Software läuft - Unser Fokus liegt auf Anwendungssystemen im betriebswirtschaftlichen Fokus Integrierte Betrachtung einer Lösung aus 2 Perspektiven Einsatzbereiche von Anwendungssystemen mit betriebswirtschaftlichen Inhalten - Klasse 1: Unternehmensinterne Systeme (heute) - Klasse 2: Unternehmensübergreifende Systeme - Klasse 3: Endkundenorientierte Systeme Einsatzbereiche von Anwendungssystemen: Ein Überblick Die Informationspyramide in einem Unternehmen mit drei Kernsystemen - Ziel: Abstrakt: Optimierung der Informationsbereitstellung o Konkret: o § ERP-System: Reduktion von administrativen Kosten § CRM-Systeme: Verbesserung der Kundenbeziehung § MIS: Bessere Entscheidungen - Wie werden diese Systeme entwickelt? o Betriebswirtschaftliche Anwendungssysteme werden heute in der Regel als Standardsoftware eingekauft o Einführung erfolgt über customizing - Was interessiert uns an einem Anwendungssystem typischerweise? o Funktionalitäten (z.B. Bestimmung des Kundenwertes) o Ausgewählte Details von Algorithmen & Datenstruktur (z.B. das PageRank-Verfahren bei Google) hinter den Funktionalitäten o Technische Aspekte (z.B. verwendete Datenbank, Verteilung von Systemkomponenten) o Betriebswirtschaftliche Wirkung (z.B. Verbesserung von Durchlaufzeiten) Ausgewählte Beispiele für unternehmensinterne Anwendungssysteme Enterprise Ressource Planning System (ERP-System) - Definition o ERP-Systeme stellen integrierte, betriebswirtschaftliche Standardsoftwarepakete dar, die einen Großteil aller Funktionsbereiche und Geschäftsprozesse im Unternehmen IT-seitig unterstützen, wie z.B. Produktion, Rechnungswesen, Finanzmanagement, Vertrieb, Service, Personalwesen, etc. o ERP-Systeme sind eine Erweiterung der traditionell in Industrieunternehmen eingesetzten Produktionsplanungs- und Steuerungssysteme (PPS), die den gesamten Prozess der Planung und Ausführung von Fertigungsaufträgen unterstützen. - Beispiel: o ERP als verteiltes System: Technisch § Auf dem Server liegen die Datenbank und die Verarbeitungslogik § Auf den Clients liegt die Software für die Ein- und Ausgabe der Daten o ERP als Basis der Zusammenarbeit: Daten werden nur 1x gehalten & stehen sofort auch anderen Bereichen zur Verfügung - Architektur o Zentrale einheitliche Datenbasis über eine rationale Datenbank mit einem einheitlichen System à Redundanzfreier Datenbestand! Nur eine Applikation! o Damit: Integration der Prozesse über alle operativen Funktionen hinweg - Kernfunktionalitäten - Typische Module eines ERP-Systems: Finanzbuchhaltung - Typische Module eines ERP-Systems: Kostenrechnung - Typische Module eines ERP-Systems: Personalwirtschaft - Der Geschäftsansatz hinter ERP als Standardsoftware o ERP-Software wird typischerweise als Standardsoftware bereitgestellt o Klassischer Ansatz: verkaufen von Lizenzen § Der Kunde zahlt z.B. pro Arbeitsplatz, einmal am Anfang & dann für die Wartung § In einem Einführungsprojekt wird die Software an das Unternehmen angepasst, typischerweise mit Unterstützung externer Berater o Neuer Ansatz: Bereitstellung von Software-as-a-Service § Der Kunde mietet die Software für einen Zeitraum § Die Software wird nun in kleinen Teilen an das Unternehmen angepasst Customer Relationship Management Systems - Warum CRM? o Customer lifetime value steigern - Definition o Kundenorientierter Ansatz, der versucht, mithilfe moderner Informations- und Kommunikationstechnologien auf lange Sicht profitable Kundenbeziehungen durch abgestimmte und kundenindividuelle Marketing-, Sales und Servicekonzepte aufzubauen und zu festigen - Hintergrund: o Stellt Schritt vom Verkäufer- zum Käufermarkt her o Wünsche & Probleme der Kunden sind besser bekannt & finden mehr Beachtung o Ersetzt das traditionelle Axiom „Herstellen & verkaufen“ mit „den Kunden verstehen & zufrieden stellen“ - Ziele o Kundenzufriedenheit & Kauffrequenz erhöhen o Bessere Abschöpfung des Kundenpotentials durch Up- & Cross-Selling - Funktionalitäten o Speicherungen von Merkmalen des Kunden o Fortschreibung der Kundenbeziehung o Analyse der Kundendaten o Initiierung von Kundenspezifischen Maßnahmen o Kampagnenplanung o Management der Sales Pipeline o Kundensegmentierung - Rolle des CRM-Systems: o Horizontale Integration: Verbindung von Marketing, Verkauf & Service (Teilsysteme zur Unterstützung der Vorverkaufs-, Verkaufs- und Nachverkaufsphase) o Vertikale Integration: Nutzung von Kundeninformationen für Managemententscheidungen in Marketing & Vertrieb - Komponenten - Gesamtkonzept - Beispiel für Analyse der Kundenpräferenzen: Collaborative Filtering o Filtersoftware zur Extrapolation der Präferenzen eines Kunden aus vorherigen Interaktionen o Setzt Präferenzen eines Kunden in Beziehung zu den Präferenzen anderer Kunden o Ziel: Intensivierung der Beziehung zwischen Kunde & Anbieter o Beispiel Amazon: Optimierte Produktvorschläge basierend auf bisherigem Kaufverhalten - Auswertungen auf Basis von Data Mining: Definition o Data Mining nimmt Bezug auf ein griffiges Bild aus dem Bergbau, wo mit großem technischem Aufwand enorme Gesteinsmengen maschinell abgebaut & aufbereitet wird, um Edelmetalle & Edelsteine zu fördern o Analog werden beim Data Mining riesige Datenvolumina mit anspruchsvollen, automatisierten Methoden nach neuen, interessanten Mustern durchsucht Management Information Systems (MIS) - Wozu MIS? - Definition o Informationssysteme, welche Informationen über alle das betrachtete Unternehmen betreffenden Sachverhalte (intern & extern) sammeln, aufbereiten & dem Management in geeigneter Form (führungsadäquat) zur Verfügung stellen o MIS gelten dabei als Instrumente, die eine Filterfunktion übernehmen & somit der Datenüberflutung begegnen sollen - Kernfunktionalitäten o Technische Integration: Sammeln aller relevanten Informationen aus operativen Datenbanken in einem Data Warehouse o Dashboards / Performance Management / Scorecarding: Verwendung der Informationen für Planungs-, Steuerungs-, & Kontrollzwecke o Reporting: Übersichtliche Aufbereitung der Informationen auf einem passenden Aggregationsniveau o Analyse / Data Mining: Verdichtung & Auswertung der Daten auf Basis konkreter Fragestellungen - Architektur Unternehmensübergreifende und endkundenorientierte Anwendungssysteme Supply Chain Management Systeme Hintergrund, Kernidee - Hintergrund o Unternehmen haben viele Zulieferer aus unterschiedlichen Ländern o Globalisierung der Wirtschaft & Veränderung der Wertschöpfungsstrukturen o Integration in der Wertschöpfungskette wird immer wichtiger. Dies erfordert: § Unternehmensinterne Prozessverständnis § Kooperationsbereitschaft § Integrationskonzepte o Organisatorische & Informationstechnische Grenzen! - Kernidee o Ziel: Eine für alle Beteiligten vorteilhafte Verbesserung der Prozesse in einer Lieferkette durch informationstechnische Integration von Zulieferern bis zu den Kunden o Vermeidung von Verschwendung in der Lieferkette Der Bullwhip-Effekt in Supply Chains - Typisch für Koordinationsprobleme in Supply Chain - Aufschaukelung von kleinen Abweichungen zwischen der tatsächlich & der geplanten Nachfrage entlang der logistischen Kette - Determinanten für den Bullwhip-Effekt: o Welche Absatzstufen gibt es in einer Lieferkette o Wie kann es hier zu Schwankungen der Nachfrage kommen? - Ursachen: o Unsichere Informationslage führt zu Sicherheitsbestellungen o Schubweise Bestellungen wegen Mengenrabatten und bestellfixen Kosten o Werbeaktionen und Preisfluktuationen Ansatz - Schaffung einer Unternehmensübergreifenden Informationstransparenz über Bedarf, Kapazitäten & Bestände - So können Absatzprognosen durch exakte Informationen über Verkäufe, Bestände & Bestellzeitpunkt & Menge ersetzt werden - Kooperative Planung & Nachfragedeckung o Errechnung von Gemeinschaftsprognosen der Nachfrage aus den Einzelprognosen der Partner o System prüft alternative Varianten, um Bedarf pünktlich zu decken o Berechnung fairer Lösungen im Falle von Engpässen bei Produktions- und Logistik Ressourcen o Informationsaustausch über Zwischenfälle & Störungen in der supply chain Funktionalitäten Elektronische Marktsysteme Definition, Formen & Charakteristika elektronischer Märkte - Definition Elektronische Märkte o Eine ausgewählte institutionelle & technische Plattform für E-Comerce, bei welcher der marktliche Koordinationsmechanismus das gemeinsame Merkmal darstellt - Unterstützung marktlicher Transaktionen durch elektronische Märkte Funktionen und Architektur - Effekte elektronischer Märkte o Komplexitätsreduzierung in allen Transaktionsphasen o Erhöhte Markttransparenz o Verminderte Informationssymmetrien zwischen Marktteilnehmer o Verminderte Transaktionskosten - Ökonomische Triebkräfte o Direkte Netzeffekte § Verbreitung eines Gutes bestimmt seinen Nutzen o Indirekte Netzeffekte § Verbreitung eines Gutes bestimmt Angebot an Komplementärgütern Branchenplattformen als Spezialfall - Eine Plattform ist eine Technologie oder ein Service, dessen Wert mit dem Angebot komplementärer Produkte und Services ansteigt. Je mehr Nutzer die Plattform aufweist, desto höher wird somit der Wert der Plattform und der angebotenen Komplemente - Spezielle Form der zwischen-betrieblichen Zusammenarbeit - Beispiel: App Store o Apps werden in der Regel nicht von Apple entwickelt, Apple kontrolliert aber das Gesamtsystem & erhält pro Installation eine Provision Soziale Netzwerksysteme Definition & Arten von sozialen Netzwerken - Def: das System sozialer Beziehungen zwischen Individuen. Jede Person besitzt ein Netzwerk durch ihre verschiedengestaltigen Verbindungen mit anderen. Man kann ein soziales Netzwerk als die von einem Menschen selbst geschaffene und aufrechterhaltene soziale Struktur betrachten. - Arten sozialer Beziehungen o Strong Ties: dauerhafte, zeitintensive & auf Gegenseitigkeit beruhende soziale Beziehungen o Weak Ties: lockere Bekanntschaften - Auswirkungen auf Informationsfluss o Strong ties: Hohe Frequenz an Kommunikation & niedrige Kommunikationsbarrieren aufgrund von Ähnlichkeit & Verbundenheit (schneller Informationsfluss) o Weak ties: Verbindungen zu anderen sozialen Netzwerken & sorgen für Austausch neuer Informationen, wichtig für großflächige Informations-Verarbeitung - Funktion und Architektur - Architektur am Beispiel Facebook: - Bedeutung aus 3 Perspektiven: o Private Nutzer: Management sozialer Beziehungen, Selbstdarstellung o Betreiber: Geschäftsansatz o Unternehmen: Social Media Marketing Integration von Anwendungssysteme und Wirtschaftlichkeit von IT-Investitionen Integration von Anwendungssystemen Das Integrationsproblem - In der idealen Welt gibt es ein System mit allen fachlich erforderlichen Funktionen & alle Daten werden einmal gespeichert sodass es keine Entwicklung & Pflege von unnötigen Applikationen und keine Doppelspeicherung von Daten gibt - Realität: komplexe Applikationslandschaft & vollständige Erneuerung ist oft zu teuer & risikoreich o Schrittweise Bereitstellung redundanter Features & Vermeidung von Doppelspeicherung à Synergien in der Applikationslandschaft Die idealtypischen Lösungsansätze - Realität: Isolierte Applikationen werden über Schnittstellen verbunden à Ansatz: Investition in Integrationssysteme, die die diese Integrationsprobleme lösen Integrationsproblem im privaten Kontext - Speicherung der Daten in zwei Excel-Tabellen oder unterschiedliche Applikationen für Emails o Lösung: Zusammenführung in eine Datei, Abschaffung einer Email Applikation Wirtschaftlichkeit von IT-Systemen Das Grundlegende Problem - Aus volkswirtschaftlicher Sicht ist der Zusammenhang zwischen IT-Investitionen & Unternehmensproduktivität positiv aber variiert deutlich zwischen verschiedenen Unternehmen (Produktivitätsparadoxon der IT) - Dieses Problem ist auch auf der betriebswirtschaftlichen Ebene problematisch - Bekannte Ursachen o Wirkungsverzögerungen o Unzureichende Nutzung der Potentiale neuer Technologien für neue betriebswirtschaftliche Lösungen o Missmanagement o Direkt IT-bezogene Gründe Pragmatischer Zugang – TCO-Ansatz & Wirkungskettenanalyse - Arten von IT-Investitionen o IT-Investitionen können sich auf einzelne Komponenten beziehen (Anwendungssoftware, Systemsoftware, Hardware, Netze) oder auf die gesamte IT-Landschaft o IT besteht aus 2 Komponenten § Software nutzt nicht ab, kann aber veralten (wichtig ist auch die Verbindung von einem Stück Software mit anderen Teilen der IT Landschaft) § Hardware verliert durch Nutzung an Wert und kann auch veralten - Von der Kosten- und Nutzenerfassung zum Investitionsrechenverfahren Total Cost of Ownership (TCO) (Kostenseite) - TCO versucht, die Gesamtkosten von Erwerb, Unterhalt, Gebrauch & Entsorgung darzustellen & zu analysieren - Berücksichtigung nicht nur der Betreiberseite (IT-Abteilung) sondern auch der besonders schwer messbaren qualitativen Ebene auf der Nutzerseite (Fachabteilung) à objektivierte Darstellung der Kosten & Verbesserung der Beschaffungsentscheidung - Beispiel des Führungsinformationssystems der Allianz: Wirkungskettenanalyse (Nutzenseite) - Vorgehen o Identifizieren relevanter Ebenen (topdown) o Bestimmen benötigter Informationen für die Analyse der Ebenen o Aufstellen von Wirkungsketten in den relevanten Ebenen (bottomup) o Validierung der Wirkungsketten (Diskussion mit verantwortlichen Mitarbeitern) und Ableitung von bedeutenden und unbedeutenden Änderungen durch Online-Angebot(e) o Quantitative Beurteilung mit Mengen-und Wertgrößen Modellhafter Zugang – Am Beispiel der Ökonomie der Standardisierung - Standardisierung als Kommunikationsproblem - Damit ein Kommunikationspartner entsprechend eines Standards kommunizieren kann, muss seine Software angepasst werden à Investment Das Standardisierungskalkül - Ansatz o Knoten: Kommunikationsteilnehmer o Gewichte an den Knoten: die Kosten für die Etablierung eines Standards o Kanten: die Kommunikationsverbindungen o Gewichte an den Kanten: Kommunikationskosten bei nicht-Festlegung auf einen Standard (entfallen wenn BEIDE Kommunikationsteilnehmer sich für den gleichen Standard entscheiden) - Formal à erster Term: Summe Kosten der Unternehmen, die sich für die Standardisierung entschieden haben (bei denen xi=1) à Zweiter Term: Kommunikationskoste zwischen den Unternehmen (Entfallen bei Unternehmen die sich beide für die Standardisierung entschieden haben - Beispiel einer Erweiterungsinvestition - Grenzen des Modells o Keine Berücksichtigung der Anzahl der Kommunikationsvorgänge o Vollkostenansatz o Ein-periodische Betrachtung o Zentrale Instanz hat Entscheidungsmacht(!) Aktuelles Thema: Corona Warn App - Kundenorientiertes Anwendungssystem - Nutzen: contact tracing zur Nachverfolgung der Kontakte von Personen, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben à auf freiwilliger Basis mittels einer Smartphone app automatisch Kontakte in räumlicher Nähe anonym erfassen & im Infektionsfall über Distanz warnen - Kern-Frage: soll die Kennung der Kontakte einer App mit den Kennungen von Infizierten direkt auf dem Engerät (Decentralized Privacy-Preserving Proximity Tracing (DP3T)) oder zentral auf einem Server (Pan-European Privacy-Preserving Proximity Tracing (PEPP-PT)) abgeglichen werden? Datenverarbeitung bei zentraler Lösung wie PEPP-PT Datenverarbeitung bei dezentraler Lösung nach DP3T Die Corona Warn App - Dezentraler Ansatz wurde gewählt o Kritik aus Wissenschaft & Gesellschaft an zentraler Lösung o Corona Warn App ist auf hohe Akzeptanz in der Bevölkerung angewiesen o Wirkung solcher Apps beruht auf Netzeffekten - Kritik o Bluetooth wurde nicht für contact tracing entwickelt à kalkulierte Werte sind nicht genau o Das Funktionieren einer flächendeckenden Warnung der Bevölkerung setzt eine aktive Nutzung der App voraus o Erweiterung der App um bestimmte Funktionen ggf. sinnvoll § Zusätzliche Infos, Echtzeit Erkennung von gefährlichen Menschenansammlungen, Kontakt-Tagebuch, Freiwillige Angaben Digitale Transformation auf Unternehmensebene Grundverständnis von digitaler Transformation - Beispiel: von der Schalplatte, über CD, iTunes bis Spotify - Digitalisierung o Enger Sinn: Überführung von Informationen von analoger in digitale Speicherform o Aber auch: Übertragung von Aufgaben, die bisher vom Menschen übernommen wurden, auf den Computer o Spezielle Form der Automatisierung: Automatisierung mittels Informationstechnologien o Bsp: Data Mining, ERP-Systeme, Social Bots, Recommender Systems - Digitale Transformationen o Digitalisierung = digitale Transformation, d.h. der durch IT (Digitalisierung) bedingte Wandel o Besondere Bedeutung hat die digitale Transformation für Unternehmen § Veränderte Märkte & Wertschöpfungsstrukturen § Veränderte Prozesse, Kundenschnittstellen, Produkte/DL & übergreifend ganze Geschäftsmodelle o Z.B. Digitale Geschäftsmodelle, Plattformökonomien & Netzeffekte, Umgang mit Informationsüberflutung - 2 Betrachtungsebenen à nächste Vorlesung Die 5 Stufen der digitalen Transformation im Überblick - Wirkungsstufen der IT nach VENKATRAMAN - Evolutionäre Veränderung: Effizienzsteigerungen, ohne, dass es große Auswirkungen auf die Organisation oder das Geschäftsmodell gibt - Revolutionäre Veränderungen: beeinflussen sowohl die Organisationsstruktur als auch das Geschäftsmodell - Stufe 3 o z.B. neuer Abrechnungsprozess führt zu radikaler Neugestaltung des Lieferantenrechnungsprozesses - Stufe 4 o Neugestaltung der Wertschöpfungskette (stärkere Einbindung der Zulieferer & Kunden führt zu Umstellung auf „Build-to-Order“ - Stufe 5 o Überarbeitung des Geschäftsmodells nach Einführung neuer AS § Einführung neuer Dienstleistungen / neuer Produkte § Anpassung des Erlösmodells o Digitalisierung bisher physisch angebotener Produkte § z.B. eBooks, digitale Reiseportale Veränderung der Arbeitsteilung & Zusammenarbeit Veränderung der Arbeitsteilung durch IuK-Technologien: Genereller Ansatz der Transaktionskostentheorie - Erklärt die Wahl von Organisationsformen - Ansatz o Betrachtet wirtschaftlich relevantes Handeln zwischen Akteuren als Netz sog. Transaktionen o Bei der Anbahnung, Vereinbarung, Abwicklung, Kontrolle und Anpassung von Transaktionen können Kosten entstehen: Transaktionskosten - Zentrale Annahme: Nutzenmaximierung der Akteure, Zielkonflikte, Informationssymmetrien Veränderung der Arbeitsteilung durch IuK-Technologien: Koordinationsformen in der Transaktionskostentheorie - Prinzipielle Koordinationsformen (transaction governance structures): Ökonomische Akteure können o Selbstständig am Markt tätig sein o In einem Unternehmen zusammenarbeiten (Hierarchie) o Kooperieren (hybrides Arrangement) - Höhe der mit den verschiedenen Organisationsformen verbundenen Transaktionskosten bestimmt zusammen mit den Eigenschaften der zu erbringenden Leistung die optimale Organisationsform - Transaktionskosten richten sich v.a. nach der Spezifität der abzuwickelnden Transaktionen o Umfang, in dem zwischen den beteiligten Akteuren individuelle Absprachen getroffen werden müssen o Spezifische Investitionen erzeugen Bindungen & ggf. Hold-up Gefahren (z.B. mit Blick auf mögliche ex-post Nachverhandlungen der Transaktionspartner Wirkung von luK-Technologien - Grundlogik der Transaktionskostentheorie o In Abhängigkeit der Spezifität ergibt sich eine „Minimalkostenkurve“ für Organisationsformen - Move-to-the-market aks Wirkung o luK-Technologien können fixe & variable Transaktionskosten senken und so die Minimalkostenkurve verschieben, sodass auch spezifischere Transaktionen über den Markt abgewickelt werden können à Marktnähere Koordinationsformen werden effizienter Veränderung von Geschäftsmodellen - Geschäftsmodell: das Grundprinzip nach dem eine Organisation Werte Schafft, vermittelt & erfasst - Konzept um Geschäftsmodelle zu beschreiben: Business Model Canvas - IT hat Einfluss auf die Veränderung von Geschäftsmodellen (Internetbasierte Dienste) Wertschöpfungsstruktur im digitalisierten Musiksektor - Wo wirken welche Netzeffekte in der Digitalisierung der Musikindustrie? o CD: Indirekte Netzeffekte: Musikdatei, Player-Software, Datenträger und Disk-Player müssen kompatibel sein o Downloadangebote: Indirekte Netzeffekte: Musikdatei, Player-Software, Datenträger und Endgerät müssen kompatibel sein → von Apple am Anfang sehr stark ausgenutzt, Direkte Netzeffekte in den Tauschbörsen o Streaming Angebote: Indirekte Netzeffekte: Streaming-App muss auf der technischen Plattform (Endgerät und Betriebssystem) verfügbar sein Digitale Transformation auf Individualebene Veränderungen in der Individualkommunikation Ein systematischer Zugang Die beliebtesten Kanäle - Beliebtesten Kommunikationsapps nach monatlichen aktiven Nutzern weltweit in Millionen, Juli 2020 - Ranking der beliebtesten Kommunikationsapps nach täglich aktiven Nutzern in Deutschland, 2020 Computergestützte Kommunikation aus technischer Sicht (siehe VL 4) Von Email System zum Corporate Social Network? Privater Einkauf und digitale Transformation - Entwicklung der Internetnutzung - - Entwicklung des Einkaufes im Internet Rolle des digitalen Konsumenten in Deutschland im Zeitverlauf Der Customer Journey als ein Analyseinstrument - Bsp: Offline- und Onlinekauf von Craftbeer Customer journey für einen Offlinekauf Customer journey für einen Onlinekauf Multi-Channel customer journey - Beispiel: o Ich erwäge den Kauf eines neuen Smartphones o Ich sehe eine TV Werbung für das neue iPhone 12 o Ich erinnere mich daran, dass Leute mir das iPhone 12 zuvor empfohlen haben o Über Instagram und Facebook werden mir Bannerwerbungen von Apple angezeigt o Über einen Blogeintrag klicke auf einen Link, der mich zum Apple Online Store führt. Ich kaufe allerdings nicht online, sondern informiere mich lediglich über die Preise und Ausstattungsvarianten o Eine Woche später entschließe ich mich, das Smartphone in einem lokalen Apple Store zu kaufen. Customer Journey Analysis – Bedeutung für das Online Marketing - Problem aus der Sicht der Werbetreibenden o welches Marketinginstrument bzw. zu welchem Grad hat ein eingesetztes Marketinginstrument zu dem Kauf/Conversion geführt à Dazu werden verschiedene Attributionsmethoden verwendet - Attributionsmodellierung o „the practice of allocating proportional credit across all marketing instruments/channels to ultimately lead to the desired customer action and business outcome.“ - Implikation für die Budget Allokation o Das Wissen darüber, welches Instrument in welchem Maße für eine Conversion verantwortlich ist, hilft den Werbetreibenden den ROI zu bestimmen und über die Budget Allokation zu entscheiden Privatheit & digitale Transformation - Informationelle Privatheit o Die Fähigkeit eines Individuums, selbst über die persönlichen Daten zu bestimmen - Physische Privatheit o Recht, alleine gelassen zu werde o Zustand des begrenzten Zugangs / der Isolation Mehr & mehr Daten – Alles wird digital Bessere Möglichkeit der Zusammenführung von Daten Die Chance für Unternehmen – Personalisierung in verschiedenen Varianten - Konsumenten haben einerseits konkrete Datenschutzbedenken, aber gleichzeitig sehen sie auch Vorteile für Konsumenten Die juristischen Rahmen in Deutschland / Europa - Grundgesetz o Recht auf informationelle Selbstbestimmung § Die Würde des Menschen ist unantastbar (Art. 1 Abs. 1 GG) iVm Allgemeines Persönlichkeitsrecht (Art. 2 Abs. 1 GG) o Vertrag von Lissabon § Das Recht jeder Person auf Schutz der sie betreffenden Daten (Art. 8 GR-Ch) o EUGH § Recht auf Vergessenwerden (EuGH 13.5.2014 - C-131/12 - Google Spain SL) o DSGVO § Bildet den gemeinsaen Datenschutzrahmen in der Europäischen Union Das Privacy Paradox: Formell Wichtige Fragen im Kontext der informationellen Privatheit - Wie entscheiden sich Nutzer zur Datenpreisgabe o Privacy by Design (Datenschutzvoreinstellungen) o Nudging (z.B. bei Datenschutzerklärungen) - Welche Daten werden gesammelt o Möglichkeitn des Tracking o Klassiker: Onlinetracking, location tracking, Hardwaretracking - Wem gehören die Daten o Daten als Ware, Gemeingut, oder Grundrecht? o Aktuelle Rechtslage: Grundrecht. Aber: Daten werden oft als Ware gehandhabt. Die rechtliche Durchsetzung der Ansprüche ist oft schwierig Powered by TCPDF (www.tcpdf.org)